Sumatriptan Stada 50 Mg Tabletten
2008-07-14/BB,CLH
Änderungsanzeige Packungsgrößen 18.02.2009/BM
Geänderter Wortlaut für die Fachinformation gemäß § 11a AMG
Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Sumatriptan STADA® 50 mg Tabletten
Sumatriptan STADA® 100 mg Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Sumatriptan STADA® 50 mg Tabletten
Eine Tablette enthält 50 mg Sumatriptan als Sumatriptansuccinat.
Sumatriptan STADA® 100 mg Tabletten
Eine Tablette enthält 100 mg Sumatriptan als Sumatriptansuccinat.
Sonstige Bestandteile:
Sumatriptan STADA® 50 mg: 1 Tablette enthält 199 mg Lactose-Monohydrat.
Sumatriptan STADA® 100 mg: 1 Tablette enthält 133 mg Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Pkt. 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
Sumatriptan STADA® 50 mg Tabletten
Rosafarbene, ovale, bikonvexe Tablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite.
Sumatriptan STADA® 100 mg Tabletten
Weiße, ovale, bikonvexe Tablette.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Akute Behandlung von Migräneanfällen mit und ohne Aura.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Sumatriptan Tabletten sollen nicht prophylaktisch angewendet werden.
Sumatriptan wird als Monotherapeutikum zur akuten Behandlung von Migräne empfohlen und sollte nicht gleichzeitig mit Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid, s. Pkt. 4.3) verabreicht werden.
Sumatriptan sollte so früh wie möglich nach Auftreten des Migränekopfschmerzes angewendet werden. Sumatriptan ist allerdings auch bei Anwendung zu einem späteren Zeitpunkt während des Migräneanfalles gleichermaßen wirksam.
Die nachfolgend empfohlenen Dosierungen sollten nicht überschritten werden.
Erwachsene
Die für Erwachsene empfohlene Einzeldosis ist 50 mg. Einige Patienten können 100 mg benötigen.
Auch wenn die empfohlene orale Dosis von Sumatriptan 50 mg beträgt, muss berücksichtigt werden, dass die Schwere der Migräneattacken sowohl beim einzelnen Patienten als auch von Patient zu Patient unterschiedlich ist. In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Dosen von 25 mg bis 100 mg wirksamer sind als Placebo; 25 mg sind jedoch statistisch signifikant weniger wirksam als 50 mg und 100 mg.
Wenn ein Patient auf die erste Dosis Sumatriptan nicht anspricht, sollte für dieselbe Attacke keine zweite Dosis angewendet werden. Sumatriptan kann zur Behandlung nachfolgender Attacken wieder angewendet werden.
Wenn die Symptome nach der ersten Dosis verschwunden sind, aber erneut wiederkehren, können in den nächsten 24 Stunden 1 oder 2 zusätzliche Dosen eingenommen werden, sofern ein Mindestabstand von 2 Stunden zwischen den Dosen eingehalten wird und in diesem Zeitraum nicht mehr als 300 mg eingenommen werden.
Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren)
Sumatriptan Tabletten wurden bei Kindern unter 12 Jahren bisher nicht untersucht. Die verfügbaren Daten aus klinischen Studien an Jugendlichen (12 bis 17 Jahre) stützen die Anwendung von oralem Sumatriptan in dieser Altersgruppe nicht (siehe Pkt. 5.1). Die Anwendung von Sumatriptan Tabletten bei Kindern und Jugendlichen wird daher nicht empfohlen.
Ältere Patienten
Es gibt begrenzte Erfahrungen zur Anwendung von Sumatriptan bei Patienten über 65 Jahren. Die Pharmakokinetik des Arzneimittels bei älteren Menschen wurde noch nicht hinreichend untersucht. Daher wird die Anwendung von Sumatriptan bei Patienten über 65 Jahren bis zum Vorliegen weiterer klinischer Daten nicht empfohlen.
Patienten mit Leberinsuffizienz
Patienten mit leichter bis mittelgradiger Leberinsuffizienz: bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Einschränkung der Leberfunktion sollten niedrige Dosen von 25-50 mg in Betracht gezogen werden.
Art der Anwendung
Die Tabletten werden unzerkaut mit Wasser geschluckt.
4.3 Gegenanzeigen
-
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.
-
Patienten mit Myokardinfarkt in der Vorgeschichte oder mit ischämischer Herzerkrankung, Prinzmetal-Angina/Spasmen der Koronararterien oder peripheren vaskulären Erkrankungen oder Patienten mit Symptomen oder Anzeichen einer ischämischen Herzerkrankung dürfen nicht mit Sumatriptan behandelt werden.
-
Sumatriptan darf nicht an Patienten mit Schlaganfall (CVA) oder transitorisch ischämischen Attacken (TIA) in der Krankheitsgeschichte verabreicht werden.
-
Die Anwendung bei Patienten mit mittelschwerem oder schwerem Bluthochdruck und leichtem unkontrolliertem Bluthochdruck ist kontraindiziert.
-
Sumatriptan darf nicht an Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen verabreicht werden.
-
Die gleichzeitige Anwendung mit Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) ist kontraindiziert (siehe Pkt. 4.5).
-
Die gleichzeitige Anwendung von Sumatriptan mit reversiblen (z. B. Moclobemid) oder irreversiblen (z. B. Selegilin) Monoaminoxidasehemmern (MAO-Hemmern) ist kontraindiziert.
-
Außerdem darf Sumatriptan nicht innerhalb von zwei Wochen nach Abbruch einer Therapie mit irreversiblen Monoaminoxidase-Hemmern angewendet werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sumatriptan Tabletten sollten nur bei eindeutiger Diagnose einer Migräne angewendet werden.
Sumatriptan ist nicht zur Anwendung bei hemiplegischer-, Basilar- oder ophthalmoplegischer Migräne angezeigt.
Wie bei anderen Migränetherapeutika sollten andere ernsthafte neurologische Erkrankungen vor der Behandlung von Patienten, bei denen bisher keine Migräne diagnostiziert wurde, und von Migränepatienten mit atypischen Symptomen ausgeschlossen werden.
Es ist zu beachten, dass Migränepatienten ein erhöhtes Risiko für bestimmte zerebrovaskuläre Erkrankungen (z. B. Schlaganfall, transitorische ischämische Attacken) haben.
Nach der Behandlung mit Sumatriptan kann es zu vorübergehenden Symptomen wie Schmerzen und Engegefühl in der Brust kommen, die intensiv sein und in den Halsbereich ausstrahlen können (siehe Pkt. 4.8). Wenn angenommen wird, dass diese Symptome Anzeichen einer ischämischen Herzerkrankung sind, sollten keine weiteren Dosen Sumatriptan verabreicht und eine angemessene Untersuchung durchgeführt werden.
Sumatriptan sollte nicht an Patienten, bei denen Risikofaktoren für eine ischämische Herzerkrankung vorliegen, einschließlich Diabetikern und solcher Patienten, die starke Raucher sind oder die sich einer Nikotinsubstitutionstherapie unterziehen, ohne eine vorhergehende kardiovaskuläre Untersuchung verabreicht werden (siehe Pkt. 4.3). Besonders beachtet werden sollten dabei Frauen in und nach der Menopause und Männer über 40 Jahre, die diese Risikofaktoren aufweisen. Mit diesen Untersuchungen kann jedoch nicht jeder Patient erkannt werden, bei dem eine Herzerkrankung vorliegt, und in sehr seltenen Fällen sind schwerwiegende Wirkungen am Herzen aufgetreten, ohne dass eine kardiovaskuläre Erkrankung vorlag.
In seltenen Fällen wurde im Rahmen von Postmarketingberichten über Patienten berichtet, bei denen nach der Einnahme eines selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmers (SSRI) und Sumatriptan Schwäche, Hyperreflexie und Koordinationsstörungen auftraten. Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Sumatriptan und einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) aus medizinischen Gründen notwendig ist, sollte der Patient angemessen überwacht werden (siehe Pkt. 4.5).
Sumatriptan sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Erkrankungen, die die Resorption, den Metabolismus oder die Exkretion des Arzneimittels beeinflussen können, wie z. B. eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion.
Sumatriptan sollte bei Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte oder mit Risikofaktoren, die die Krampfschwelle absenken, nur mit Vorsicht angewendet werden, da über Krampfanfälle in Verbindung mit der Anwendung von Sumatriptan berichtet wurde (siehe Pkt. 4.8).
Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Sulphonamide können unter Umständen eine allergische Reaktion gegen Sumatriptan entwickeln. Die Schwere der Reaktion reicht von Hautrektionen bis zur Anaphylaxie. Die Hinweise auf eine Kreuzsensibilisierung sind begrenzt; trotzdem ist bei Anwendung von Sumatriptan bei diesen Patienten Vorsicht geboten.
Wie bei anderen Arzneimitteln zur Behandlung der akuten Migräne wurde bei übermäßiger Anwendung von Sumatriptan über chronische, täglich auftretende Kopfschmerzen bzw. eine Verstärkung der Kopfschmerzen berichtet, welche möglicherweise das Absetzen des Arzneimittels erfordern.
Sumatriptan sollte an Patienten mit kontrolliertem Bluthochdruck mit Vorsicht verabreicht werden, da bei einer kleinen Zahl von Patienten vorübergehende Anstiege des Blutdrucks und des peripheren Gefäßwiderstand beobachtet wurden.
Die empfohlene Dosierung sollte nicht überschritten werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Sumatriptan STADA® nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es gibt keine Hinweise auf Wechselwirkungen mit Propranolol, Flunarizin, Pizotifen oder Alkohol.
Die Datenlage zu Wechselwirkungen mit Ergotamin-haltigen Arzneimitteln ist begrenzt. Theoretisch besteht das Risiko koronarer Vasospasmen, die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert.
Der einzuhaltende zeitliche Abstand zwischen der Anwendung von Sumatriptan und einem Ergotamin-haltigen Arzneimittel ist nicht bekannt. Er hängt unter anderem von der Dosis und der Art des verwendeten Ergotamin-Präparates ab. Additive Effekte sind möglich. Es wird geraten, nach der Anwendung von Ergotamin-haltigen Arzneimitteln mindestens 24 Stunden bis zur Anwendung von Sumatriptan zu warten. Umgekehrt wird empfohlen, nach der Anwendung von Sumatriptan mindestens 6 Stunden zu warten, bevor ein Ergotamin-haltiges Produkt angewendet wird (siehe Pkt. 4.3).
Wechselwirkungen können zwischen Sumatriptan und MAO-Hemmern auftreten, die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert (siehe Pkt. 4.3). In seltenen Fällen können möglicherweise Wechselwirkungen zwischen Sumatriptan und SSRI auftreten.
Es besteht auch das Risiko eines Serotonin-Syndroms, wenn Sumatriptan gleichzeitig mit Lithium angewendet wird.
Bei gemeinsamer Anwendung von Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut enthalten (Hypericum perforatum), können möglicherweise häufiger Nebenwirkungen auftreten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es sind Post-Marketing-Daten von der Anwendung von Sumatriptan während des ersten Trimenons bei über 1.000 Frauen verfügbar. Auch wenn diese Daten keine ausreichenden Informationen enthalten, um endgültige Schlussfolgerungen ziehen zu können, deuten diese nicht auf ein erhöhtes Risiko angeborener Missbildungen hin. Die Erfahrung mit der Anwendung von Sumatriptan im zweiten und dritten Trimenon ist begrenzt.
Die Auswertung tierexperimenteller Studien deutet nicht auf direkte teratogene Effekte oder schädliche Effekte auf die peri- und postnatale Entwicklung hin. Die embryofetale Lebensfähigkeit könnte beim Kaninchen könnte möglicherweise beeinträchtigt sein (siehe Pkt. 5.3). Sumatriptan sollte nur angewendet werden, wenn der zu erwartende Nutzen für die Mutter ein mögliches Risiko für den Feten überwiegt.
Stillzeit
Es wurde nachgewiesen, dass Sumatriptan nach subkutaner Verabreichung in die Muttermilch ausgeschieden wird. Die Exposition von Säuglingen kann auf ein Minimum reduziert werden, wenn das Stillen für mindestens 12 Stunden nach der Anwendung unterbrochen wird.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Sowohl durch die Migräne als auch durch die Behandlung mit Sumatriptan Schläfrigkeit hervorgerufen werden. Diese kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Daten aus klinischen Studien
Untersuchungen
Sehr selten: Gelegentlich traten geringfügige Veränderungen der Leberwerte auf.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kribbeln, Schwindel, Schläfrigkeit.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit und Erbrechen traten bei einigen Patienten auf. Es ist jedoch unklar, ob diese mit der Anwendung von Sumatriptan oder mit dem zugrunde liegenden Zustand selbst in Zusammenhang stehen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Schweregefühl (gewöhnlich vorübergehend, manchmal intensiv und kann in verschiedenen Körperteilen, inklusive Brust- und Halsbereich, auftreten).
Gefäßerkrankungen
Häufig: Vorübergehender Blutdruckanstieg kurz nach der Behandlung. Gesichtsrötung.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Schmerzen, Hitze-, Druck- oder Engegefühl (diese Nebenwirkungen sind gewöhnlich vorübergehend, manchmal intensiv und können in verschiedenen Körperteilen, inklusive Brust- und Halsbereich, auftreten).
Häufig: Gefühl von Schwäche, Müdigkeit (beide Symptome sind überwiegend gering bis mittelgradig ausgeprägt und vorübergehend).
Post-Marketing-Daten
Herzerkrankungen
Sehr selten: Bradykardie, Tachykardie, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, vorübergehende ischämische EKG-Veränderungen, koronare Vasospasmen, Myokardinfarkt (siehe Pkt. 4.3 und 4.4).
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr selten: Krampfanfälle. Auch wenn einige dieser Anfälle bei Patienten mit Krampfanfällen in der Krankheitsgeschichte oder mit bestehenden Risikofaktoren für Krampfanfälle auftraten, gibt es auch Berichte über Patienten, bei denen keine derartigen prädisponierenden Faktoren vorlagen.
Nystagmus, Skotome, Tremor, Dystonie.
Augenerkrankungen
Sehr selten: Augenflimmern, Doppeltsehen, Visusminderung. Sehverlust (einschließlich Berichte über bleibenden Sehverlust). Unabhängig davon können Sehstörungen aber auch während einer Migräneattacke selbst auftreten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr selten: Ischämische Kolitis.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Steifheit des Nackens.
Gefäßerkrankungen
Sehr selten: Blutdruckabfall, Raynaud-Syndrom.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen von Hautüberempfindlichkeit bis zu seltenen Fällen von anaphylaktischen Reaktionen.
4.9 Überdosierung
Symptome einer Intoxikation
Es gibt Patienten, die bis zu 12 mg Sumatriptan als einzelne, subkutane Injektion ohne Auftreten nennenswerter Nebenwirkungen erhalten haben. Bei subkutanen Dosen über 16 mg und oralen Dosen über 400 mg wurden keine anderen Nebenwirkungen beobachtet als diejenigen, die im Pkt. 4.8 aufgeführt wurden.
Therapie einer Intoxikation
Im Falle einer Überdosierung muss der Patient für mindestens zehn Stunden überwacht werden und gegebenenfalls symptomatisch behandelt werden.
Es ist nicht bekannt, ob Hämo- oder Peritonealdialyse einen Einfluss auf den Plasmaspiegel von Sumatriptan haben.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Migränemittel; selektive Serotonin- (5HT1-) Agonisten.
ATC-Code: N02CC01.
Sumatriptan ist ein spezifischer und selektiver Agonist des vaskulären 5-Hydroxytryptamin1-Rezeptors, der keine Wirkung auf andere 5HT-Rezeptor-Subtypen zeigt. Rezeptoren dieses Typs wurden überwiegend in kranialen Blutgefäßen gefunden. Bei Tieren führt Sumatriptan zu einer selektiven Vasokonstriktion in den Carotisgefäßen, die extrakranielle und intrakranielle Gewebe wie zum Beispiel die Meningen mit Blut versorgen. Es wird angenommen, dass eine Dilatation dieser Gefäße der der Migräne zugrunde liegende Mechanismus beim Menschen ist. Die Ergebnisse tierexperimenteller Untersuchungen weisen darauf hin, dass Sumatriptan auch die Aktivität des Trigeminus-Nervs hemmt. Diese beiden Effekte (kraniale Vasokonstriktion und Hemmung der Aktivität des Trigeminus-Nervs) tragen wahrscheinlich zur Wirkung von Sumatriptan beim Menschen bei.
Die klinische Wirkung stellt sich bei der Therapie mit Sumatriptan ca. 30 Minuten nach oraler Verabreichung einer Dosis von 100 mg ein.
Sumatriptan ist wirksam bei Akutbehandlung von Migräneattacken, die während der Menstruation bei Frauen auftreten, d. h. im Zeitraum von 3 Tagen vor und 5 Tagen nach Beginn der Menstruation.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation wird Sumatriptan rasch resorbiert, und 70 % der maximalen Serumkonzentration werden nach 45 Minuten erreicht. Die mittleren maximalen Serumspiegel nach einer Dosis von 100 mg betragen ca. 54 ng/ml. Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung liegt bei 14 % und ergibt sich teils aufgrund eines präsystemischen Metabolismus, teils aufgrund einer unvollständigen Resorption. Die Eliminationshalbwertzeit liegt bei 2 Stunden.
Die Plasmaproteinbindung ist niedrig (14 – 21 %), das mittlere Verteilungsvolumen beträgt 170 Liter. Die mittlere totale Plasmaclearance beträgt ca. 1160 ml/min und die mittlere renale Clearance ca. 260 ml/min. Die extrarenale Clearance macht ca. 80 % der Gesamtclearance aus; dies zeigt, dass Sumatriptan zum größten Teil über Metabolisierung eliminiert wird. Bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist die präsystemische Clearance nach oraler Verabreichung vermindert; dies führt zu einem Anstieg der Plasmaspiegel von Sumatriptan. Der Hauptmetabolit von Sumatriptan, ein Indolessigsäurederivat, wird vorwiegend als freie Säure und Glucuronidkonjugat im Urin ausgeschieden. Es besitzt keine Aktivität an 5HT1- oder 5HT2-Rezeptoren. Andere Metaboliten wurden bisher nicht identifiziert. Migräneattacken scheinen keine nennenswerten Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von oral verabreichtem Sumatriptan zu haben.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität/Chronische Toxizität
Aus experimentellen Studien zur akuten und chronischen Toxizität gab es keine Hinweise auf toxische Effekte im humantherapeutischen Dosisbereich.
Reproduktionstoxikologie
In einer Fertilitätsstudie an Ratten wurde in Dosierungen, die weit über der maximalen Dosierung für den Menschen lagen, eine Verminderung der Befruchtung beobachtet. Bei Kaninchen trat Embryoletalität ohne einen deutlichen Hinweis auf Teratogenität auf. Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen ist unbekannt.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Sumatriptan zeigte in In-vitro-Untersuchungen und in tierexperimentellen Untersuchungen keine genotoxischen oder karzinogenen Effekte.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose
Croscarmellose-Natrium
Lactose-Monohydrat
Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
Sumatriptan STADA® 50 mg zusätzlich:
Eisen(III)-oxid (E172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
OPA/Al/PVC Aluminium-Blisterpackung.
Sumatriptan STADA® 50 mg
Originalpackung mit 6 (N1)Tabletten
Sumatriptan STADA® 100 mg
Originalpackung mit 2 (N1), 6 (N2), 12 (N3), 18 (N3) Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
STADApharm GmbH
Stadastraße 2–18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0
Telefax: 06101 603-259
Internet: www.stada.de
8. Zulassungsnummer(n)
65550.00.00
65550.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
08.09.2006
08.09.2006
10. Stand der Information
Februar 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
14
Sumatriptan STADA 50 mg/-100 mg