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Swingo 20, 20 Μg/100 Μg Filmtabletten

Fachinformation

1.    Bezeichnung des Arzneimittels Swingo® 20, 20 ^g/100 Filmtabletten

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoffe:

Eine Filmtablette enthält 20 Mikrogramm Ethinylestradiol und 100 Mikrogramm Levonorgestrel

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Eine Filmtablette enthält 36,56 mg Lactose-Monohydrat

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform

Filmtablette.

Weiße, runde, konvexe Filmtabletten.

4.    Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Orale Kontrazeption

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Art der Anwendung Zum Einnehmen Dosierung

Die Filmtabletten müssen jeden Tag, etwa zur gleichen Zeit, falls erforderlich mit etwas Flüssigkeit, in der auf der Blisterpackung angegebenen Reihenfolge eingenommen werden. Über 21 aufeinander folgende Tage muss jeweils 1 Filmtablette täglich eingenommen werden. Mit der Einnahme der Filmtabletten aus der nächsten Packung wird nach einer 7-tägigen Einnahmepause begonnen, in der es üblicherweise zu einer Abbruchblutung kommt. Diese beginnt in der Regel 2 bis 3 Tage nach Einnahme der letzten Filmtablette und kann noch andauern, wenn mit der Einnahme aus der nächsten Packung begonnen wird.

Beginn mit der Einnahme von Swingo® 20

•    Keine vorangegangene Anwendung von hormonalen Kontrazeptiva (im letzten Monat):

Mit der Einnahme sollte am 1. Tag des natürlichen Zyklus (d.h. am 1. Tag der Menstruationsblutung) begonnen werden.

•    Wechsel von einem kombinierten hormonalen Kontrazeptivums (kombiniertes orales Kontrazeptivum (KOK), Vaginalring,transdermales /Pflaster):

Mit der Einnahme von Swingo® 20 sollte vorzugsweise am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Filmtablette des zuvor eingenommenen KOK begonnen werden, spätestens aber am Tag nach dem üblichen einnahmefreien Intervall, beziehungsweise am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstofffreien Filmtablette (Placebo Filmtablette) des zuvor eingenommenen KOK. Wurde zuvor ein Vaginalring oder ein transdermales Pflaster verwendet, sollte vorzugsweise am Tag der Entfernung, spätestens aber am Tag der nächsten Anwendung mit der Einnahme begonnen werden.

•    Wechsel von einem Gestagenmonopräparat (Mini-Pille,Injektionspräparat, Implantat) oder von

einem Progestogenfreisetzenden Intrauterinsystem (IUS):

Bei vorheriger Einnahme der Mini-Pille kann an jedem beliebigen Tag gewechselt werden, die

Umstellung von einem Implantat muss am Tag der Entfernung und von einem Injektionspräparat zu dem Zeitpunkt erfolgen, an dem die nächste Injektion fällig wäre. In jedem Fall sollte während der ersten 7 Tage der Einnahme von Swingo® 20 zusätzlich eine nicht-hormonale Verhütungsmethode (Barrieremethode) angewendet werden.

•    Nach einem Abort im ersten Trimenon:

Es kann sofort mit der Einnahme von Swingo® 20 begonnen werden. In diesem Fall sind keine zusätzlichen empfängnisverhütenden Maßnahmen erforderlich.

•    Nach einer Geburt oder einem Abort im zweiten Trimenon:

Mit der Einnahme an den Tagen 21 bis 28 nach einer Geburt oder einem Abort im 2. Trimenon begonnen werden. Wenn später mit der Einnahme begonnen wird, sollte die Frau angewiesen werden,während der ersten 7 Einnahmetage zusätzlich eine nichthormonale Verhütungsmethode (Barrieremethode) anzuwenden. Wenn jedoch bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss vor Beginn der Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die erste Menstruationsblutung abgewartet werden.

Zur Anwendung in der Stillzeit siehe Abschnitt 4.6.

Vorgehen bei vergessener Einnahme:

Wird die Filmtablette innerhalb von 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt eingenommen, ist der kontrazeptive Schutz nicht eingeschränkt. Die vergessene Filmtablette sollte in diesem Fall sofort eingenommen werden. Alle darauf folgenden Filmtabletten sind dann wieder zur gewohnten Zeit einzunehmen.

Wenn der übliche Einnahmezeitpunkt um mehr als 12 Stunden überschritten wird, ist der Konzeptionsschutz nicht mehr voll gewährleistet. Für das Vorgehen bei vergessener Einnahme gelten die folgenden zwei Grundregeln:

1.    Die Einnahme der Filmtabletten darf nicht länger als 7 Tage unterbrochen werden.

2.    Eine regelmäßige Einnahme der Filmtabletten über mindestens 7 Tage ist erforderlich, um wirkungsvoll die Hypothalamus-Hypophysen-Ovar-Achse zu unterdrücken.

Daraus ergibt sich folgendes Vorgehen: 1. Woche:

Die Einnahme der letzten vergessenen Filmtablette sollte so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dadurch 2 Filmtabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden müssen. Die weitere Filmtabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Zusätzlich soll jedoch während der nächsten 7 Tage eine nichthormonale Verhütungsmethode (z.B. Barriermethode) angewendet werden. Wenn jedoch bereits Geschlechtsverkehr während der letzten 7 Tage stattgefunden hat, sollte die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Je mehr Filmtabletten vergessen wurden und je näher deren Einnahmezeitpunkt vor dem regulären einnahmefreien Intervall liegt, desto höher ist das Risiko einer Schwangerschaft.

2.    Woche:

Die Einnahme der letzten vergessenen Filmtablette sollte so schnell wie möglich nachgeholt werden, auch wenn dadurch 2 Filmtabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden müssen. Die weitere Filmtabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Vorausgesetzt, dass die Einnahme der Filmtabletten an den 7 Tage vor der ersten vergessenen Filmtablette korrekt erfolgt ist, besteht keine Notwendigkeit, zusätzliche Maßnahmen zur Empfängnisverhütung anzuwenden. War dies nicht der Fall oder wurde mehr als 1 Filmtablette vergessen, soll die Anwendung zusätzlicher kontrazeptiver Maßnahmen über 7 Tage empfohlen werden.

3.    Woche:

Aufgrund des bevorstehenden 7-tägigen einnahmefreien Intervalls ist ein voller Konzeptionsschutz nicht mehr gewährleistet. Jedoch lässt sich eine Herabsetzung der empfängnisverhütenden Wirkung durch eine Anpassung des Einnahmeschemas verhindern. Bei Einhaltung einer der beiden folgenden Vorgehensweisen besteht daher keine Notwendigkeit zusätzlicher kontrazeptiver Maßnahmen, vorausgesetzt, die Filmtabletteneinnahme an den 7 Tagen vor der ersten vergessenen Filmtablette erfolgte korrekt. Ist dies nicht der Fall, sollte die Anwenderin wie unter Punkt 1. beschrieben vorgehen und außerdem während der nächsten 7 Tage eine zusätzliche nicht-hormonale Verhütungsmethode (z.B. Barrieremethode) anwenden.

1.    Die Anwenderin soll die Einnahme der letzten vergessenen Filmtablette so schnell wie möglich nachholen, auch wenn dies bedeutet, dass 2 Filmtabletten zur gleichen Zeit eingenommen werden. Die weitere Filmtabletteneinnahme erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Mit der Einnahme aus der nächstens Blisterpackung wird direkt nach Aufbrauchen der aktuellen Blisterpackung begonnen, d.h. zwischen beiden Packungen liegt kein einnahmefreies Intervall. Es ist unwahrscheinlich, dass es bei der Anwenderin vor Aufbrauchen der zweiten Packung zu einer Abbruchblutung kommt, allerdings können noch während der Einnahme Schmier- und Durchbruchblutungen auftreten.

2.    Es ist auch möglich, die Einnahme der Filmtabletten aus der aktuellen Blisterpackung abzubrechen. Die Anwenderin muß dann eine filmtablettenfreie Zeitspanne von bis zu 7 Tagen (einschließlich der Tage, an denen sie die Filmtabletten vergessen hat), einhalten und anschließend mit einer neuen Blisterpackung fortfahren.

Wenn die Anwenderin mehrere Filmtabletten vergessen hat und danach in der ersten normalen

Einnahmepause keine Abbruchblutung eingetreten ist, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.

Verhalten bei gastrointestinalen Störungen:

Bei schweren gastrointestinalen Störungen (z.B. Erbrechen oder Durchfall) werden die Wirkstoffe möglicherweise nicht vollständig aufgenommen und es sollen zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden. Falls es innerhalb von 3-4 Stunden nach der Filmtabletteneinnahme zu Erbrechen kommt, sollte eine neue (Ersatz)-Filmtablette so schnell wie möglich eingenommen werden. Diese neue Filmtablette sollte innerhalb von 12 Stunden nach der üblichen Einnahmezeit eingenommen werden.Wenn mehr als 12 Stunden vergangen sind, gelten die selben Anwendungshinweise wie bei vergessener Filmtabletteneinnahme, wie sie unter 4.2. " Vorgehen bei vergessener Einnahme" beschrieben sind. Wenn die Anwenderin nicht von ihrem normalen Einnahmeschema abweichen möchte, muss sie die Ersatzfilmtablette(n) aus einer anderen Blisterpackung einnehmen.

Verschieben der Abbruchblutung:

Um die Menstruation hinauszuschieben, soll nach Aufbrauchen einer Blisterpackung Swingo® 20 direkt ohne einnahmefreies Intervall mit der Einnahme aus dem nächsten Blister begonnen werden. Die Periode kann so lange wie gewünscht verzögert werden, maximal bis zum Ende des zweiten Blisterstreifens. Während dieser Zeit kann es zu Durchbruch- und Schmierblutungen kommen. Nach der regulären 7-tägigen Einnahmepause kann die Einnahme von Swingo® 20 wie üblich fortgesetzt werden. Um den Beginn der Menstruation auf einen anderen Wochentag zu verschieben, kann das nächste einnahmefreie Intervall um die gewünschte Zahl von Tagen verkürzt werden. Je kürzer das einnahmefreie Intervall, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Abbruchblutung ausbleibt und während der Einnahme aus dem folgenden Blisterstreifen Durchbruch- bzw. Schmierblutungen auftreten (genau wie beim Hinauszögern der Menstruation).

4.3. Gegenanzeigen

Kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) sind in folgenden Fällen kontraindiziert. Sollte eine dieser Erkrankungen während der Einnahme des KOK auftreten, sollte das Arzneimittel sofort abgesetzt werden.

•    Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

•    bestehende oder vorausgegangene venöse Thrombose (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie

•    bestehende oder vorausgegangene arterielle Thrombose (z. B. Myokardinfarkt) und deren Prodromalstadien (z. B. transitorisch ischämische Attacke, Angina pectoris)

•    bestehender oder vorausgegangener zerebrovaskulärer Insult

•    bestehende schwerwiegende oder mehrfache Risikofaktoren für die Entstehung einer arteriellen Thrombose:

o Diabetes mellitus mit Gefäßveränderungen o schwere Hypertonie o schwere Fettstoffwechselstörungen

•    angeborene oder erworbene Prädisposition für venöse oder arterielle Thrombosen wie APC-Resistenz, Antithrombin-III-Mangel, Protein-C-Mangel, Protein-S-Mangel, Hyperhomocysteinämie und Antiphospholipid-Antikörper (z. B. Anticardiolipin-Antikörper, Lupus-Antikoagulanz)

•    bestehende oder vorausgegangene Pankreatitis, wenn diese mit schwerer Hypertriglyzeridämie einhergeht

•    bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankungen, so lange sich die Leberfunktionswerte nicht wieder normalisiert haben

•    bestehende oder vorausgegangene Lebertumoren (gutartig oder bösartig)

•    bekannte oder vermutete sexualhormonabhängige, maligne Tumoren (z.B. der Genitalorgane oder der Brust)

•    diagnostisch nicht abgeklärte Genitalblutungen

•    Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte

•    bestehenden Überempfindlichkeiten gegen einen der Wirkstoffe oder sonstigen Bestandteile vonSwingo® 20.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Sollte eine der folgenden Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegen, muss der Nutzen von KOK gegen mögliche Risiken individuell für jede Anwenderin abgewogen und vor Beginn der Einnahme mit ihr besprochen werden. Bei Verschlechterung oder erstem Auftreten einer dieser Erkrankungen oder Risikofaktoren sollte sofort der behandelnde Arzt aufgesucht werden, der dann entscheidet, ob das Arzneimittel abgesetzt werden soll.

Gefäßerkrankungen

Die Anwendung eines kombinierten oralen Kontrazeptivums birgt ein erhöhtes Risiko venöser Thromboembolien (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung. Das zusätzliche Risiko ist während des ersten Jahres der erstmaligen Anwendung eines kombinierten oralen Kontrazeptivums am höchsten.

Epidemiologische Studien zeigten, dass die Inzidenz von VTE bei Frauen ohne bekannte Risikofaktoren für VTE, die kombinierte orale Kontrazeptiva mit niedrigem Estrogengehalt anwenden (< 50 ^g Ethinylestradiol) zwischen 20 Fällen pro 100.000 Frauenjahren (für Levonorgestrel-haltige KOKs) und 40 Fällen pro 100.000 Frauenjahre (für Desogestrel/Gestodene-haltige KOK) liegt. Im Vergleich dazu beträgt die Inzidenz unter den Nichtanwenderinnen 5 bis 10 Fälle pro 100.000 Frauenjahre für Nichtverbraucher und 60 Fälle pro 100.000 Schwangerschaften. In 1-2% der Fälle verläuft eine VTE tödlich.

Epidemiologische Studien deuten ebenso auf einen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von KOKs mit einem erhöhten Risiko für arterielle Thromboembolien (Myokardinfarkt, transiente ischämische Attacken) hin.Sehr selten wurde bei Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva über das Auftreten von Thrombosen in anderen Blutgefäßen (z.B. in der Leber-, Mesenterial-, Nieren-, Gehirn- oder Netzhautvenen oder Arterien) berichtet. Es besteht kein Konsens darüber, ob das Auftreten dieser Ereignisse in Zusammenhang mit der Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva steht.

Symptome einer venösen oder arteriellen Thrombose / eines thromboembolischen Ereignisses oder zerebrovaskulären Insults können sein:

•    ungewöhnliche, einseitige Schmerzen oder Schwellungen an den Beinen

•    plötzlich einsetzende starke Schmerzen in der Brust, möglicherweise in den linken Arm ausstrahlend

•    plötzlich auftretende Atemnot

•    plötzlich auftretender Husten

•    ungewöhnliche, starke oder anhaltende Kopfschmerzen

•    plötzlicher partieller oder kompletter Visusverlust

•    Diplopie

•    undeutliche Sprache oder Aphasie

•    Vertigo

•    Kollaps mit oder ohne fokalem Krampfanfall

•    plötzliche Schwäche oder ausgeprägtes Taubheitsgefühl einer Körperseite oder eines Körperteils

•    Störungen der Motorik

•    „akutes" Abdomen

Das Risiko venöser thromboembolischer Komplikationen bei Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva ist weiterhin erhöht bei

•    zunehmendem Alter

•    einer positiven Familienanamnese, (z.B. Auftreten von venösen Thromboembolien bei einem der Geschwister- oder Elternteil in einem relativ jungen Alter). Wenn eine erbliche

Prädisposition vermutet wird, soll eine fachärztliche Abklärung erfolgen, bevor über die Anwendung von Swingo® 20 entschieden wird.

•    längerfristiger Immobilisierung, größeren chirurgischen Eingriffen, operativen Eingriffen an den Beinen oder ausgedehnten Traumen. In diesen Situationen ist es ratsam, das orale Kontrazeptivum abzusetzen (im Falle eines geplanten chirurgischen Eingriffs mindestens 4 Wochen vorher) und mit der Einnahme erst wieder 2 Wochen nach vollständiger Mobilisierung zu beginnen. Es sollte eine Thromboseprophylaxe in Betracht gezogen werden, falls die "Pille" nicht rechtzeitig abgesetzt worden ist.

•    Adipositas (Body Mass Index > 30 kg/m2)

•    über die mögliche Bedeutung von Varizen und oberflächlicher Thrombophlebitis bei erstmaligem Auftreten oder progredientem Verlauf einer venösen Thrombose besteht kein Konsens.

Das Risiko arterieller thromboembolischer Komplikationen oder eines zerebrovaskulären Insults bei Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva ist weiterhin erhöht bei

•    zunehmendem Alter

•    Raucherinnen (Frauen über 35 Jahren sollte dringend geraten werden, nicht zu rauchen, wenn sie ein Kombinationspräparat zur oralen Kontrazeption einnehmen möchten)

•    Fettstoffwechselstörungen

•    Hypertonie

•    Migräne

•    Adipositas (Body Mass Index > 30 kg/m2)

•    einer positiven Familienanamnese (z.B. Auftreten von arteriellen Thromboembolien bei einem Geschwister- oder Elternteil in einem relativ jungen Alter). Wenn eine erbliche Prädisposition vermutet wird, soll eine fachärztliche Abklärung erfolgen, bevor über die Anwendung von Swingo® 20 entschieden wird.

•    Herzklappenerkrankungen

•    Vorhofflimmern

Das Vorliegen eines schwerwiegenden Risikofaktors oder mehrerer Risikofaktoren für venöse oder arterielle Gefäßerkrankungen kann ebenfalls eine Gegenanzeige darstellen. Die Möglichkeit einer Antikoagulantientherapie sollte in Betracht gezogen werden. Die Anwenderinnen von KOK sind besonders darauf hinzuweisen, bei möglichen Symptomen einer Thrombose ihren Arzt aufzusuchen. Bei vermuteter oder bestätigter Thrombose ist das KOK abzusetzen. Wegen der Teratogenität der Antikoagulantientherapie (Cumarine) ist auf eine geeignete alternative Empfängnisverhütung umzustellen.

Zu beachten ist ein erhöhtes Risiko für das Auftreten thromboembolischer Ereignisse im Wochenbett (siehe Abschnitt 4.6 " Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit ").

Weitere Erkrankungen, bei denen Gefäßkomplikationen auftreten können, sind Diabetes mellitus, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa) und Sichelzellenanämie.

Eine zunehmende Häufigkeit oder Schwere von Migräneanfällen (die ein Prodrom eines zerebrovaskulären Insults darstellen können) kann ein Grund zum sofortigen Absetzen des kombinierten oralen Kontrazeptivums sein.

Tumorerkrankungen

Einige epidemiologische Studien weisen darauf hin, dass die langfristige Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva (> 5 Jahre) mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterhalskrebs verbunden ist. Es besteht aber noch immer Unstimmigkeit darüber, in welchem Ausmaß dieser Befund auch auf das Sexualverhalten und auf andere Faktoren, wie z.B. das humane Papillomavirus (HPV), zurückzuführen ist.

Eine Metaanalyse von 54 epidemiologischen Studien hat ein leicht erhöhtes BrustkrebsRisiko (RR = 1,24) für Frauen ergeben, die aktuell kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) anwenden. Dieses erhöhte Risiko geht innerhalb von 10 Jahren nach Absetzen der kombinierten oralen Kontrazeptiva allmählich zurück. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt, ist die Anzahlzusätzlicher Brustkrebserkrankungen bei ehemaligen oder momentanen Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva gering im Vergleich zum Gesamtrisiko an Brustkrebs zu erkranken. Diese Studien zeigen jedoch keinen kausalen Zusammenhang. Das beobachtete erhöhte Risiko kann auf eine frühzeitigere Diagnose von Brustkrebs bei KOK-Anwenderinnen, die biologischen Effekte von KOKs oder eine Kombination von beiden zurückzuführen sein. Diagnostizierter Brustkrebs bei Anwenderinnen von KOKs tendiert dazu, klinisch weniger fortgeschritten zu sein als der Krebs bei Nicht-Anwenderinnen.

In seltenen Fällen sind bei Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva gutartige und noch seltener bösartige Lebertumoren beobachtet worden. In Einzelfällen führten diese Tumore zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen. Differentialdiagnostisch sollte an einen Lebertumor gedacht werden, wenn bei Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva anwenden, starke Schmerzen im Oberbauch, Lebervergrößerung oder Zeichen intraabdomineller Blutungen auftreten.

Mit der Anwendung höher dosierter KOKs (50 pg Ethinylestradiol) ist das Risiko von Endometrium- und Ovarialkarzinomen reduziert. Ob dies auch für niedrig dosierte KOKs zutrifft, ist noch nicht bestätigt.

Sonstige Erkrankungen

Frauen mit Hypertriglyceridämie oder einer diesbezüglichen positiven Familienanamnese, können ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Pankreatitis unter der Einnahme von KOK haben.

Obwohl bei vielen Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva ein geringer Anstieg des Blutdrucks berichtet wurde, sind klinisch relevante Blutdruckerhöhungen selten. Nur in diesen seltenen Fällen ist der sofortige Abbruch der KOK-Einnahme gerechtfertigt. Wenn es bei einer bereits existierenden Hypertonie und der gleichzeitigen Einnahme eines oralen Kontrazeptivums zu ständig erhöhten Blutdruckwerten oder einer signifikanten Erhöhung des Blutdrucks kommt und in diesen Fällen eine antihypertensive Therapie keine Wirkung zeigt, muss das KOK abgesetzt werden. Wenn es angemessen erscheint, kann die Anwendung des KOK wieder begonnen werden, sobald sich die Blutdruckwerte unter der antihypertensiven Therapie normalisiert haben.

Die folgenden Erkrankungen sollen Berichten zufolge sowohl in der Schwangerschaft als auch unter Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva auftreten bzw. sich verschlechtern. Jedoch konnte der Zusammenhang mit der Anwendung von KOKs nicht bewiesen werden: cholestatischer Ikterus und/oder Pruritus, Cholelithiasis, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, hämolytisch-urämisches Syndrom, Chorea Minor (Sydenham), Herpes gestationis. Otosklerose-bedingte Schwerhörigkeit.

Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogen zugeführte Östrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern.

Akute oder chronische Leberfunktionsstörungen können eine Unterbrechung der KOK-Einnahme erforderlich machen, bis sich die Leberfunktionswerte wieder normalisiert haben. Auch ein Rezidiv eines in einer vorausgegangenen Schwangerschaft oder während einer früheren Anwendung steroidaler Geschlechtshormone aufgetretenen cholestatischen Ikterus und/oder eines Cholestase-bedingten Pruritus macht das Absetzen des KOK erforderlich.

Obwohl kombinierte orale Kontrazeptiva einen Einfluss auf die periphere Insulinresistenz und Glukosetoleranz haben können, liegen keinerlei Hinweise auf die Notwendigkeit einer Änderung des Therapieregime bei Diabetikerinnen vor, die niedrig-dosierte KOK (< 0,05 mg Ethinylestradiol enthaltend) anwenden. Jedoch müssen Diabetikerinnen sorgfältig überwacht werden, insbesondere zu Beginn der Anwendung eines KOK.Bei Anwendung von oralen Kontrazeptiva wurde über eine Verschlechterung endogener Depressionen, von Epilepsie, Morbus Crohn und Colitis ulcerosa berichtet. Chloasmen können gelegentlich während der Anwendung von KOKs auftreten, insbesondere bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Anwenderinnen mit dieser Veranlagung sollten sich daher während der Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva nicht direkt der Sonne oder ultraviolettem Licht aussetzen.

Ärztliche Untersuchung I Kontrolluntersuchungen

Vor der erstmaligen oder einer erneuten Verordnung von Swingo® 20 muss eine ausführliche ärztliche Untersuchung (mit Erhebung der Familienanamnese) durchgeführt und eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Der Blutdruck sollte gemessen werden und eine körperliche Untersuchung unter Beachtung der Gegenanzeigen durchgeführt werden. (siehe Abschnitt 4.3 "Gegenanzeigen") und Warnhinweise (siehe Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"). Die Anwenderin sollte angewiesen werden, die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und die dort gegebenen Ratschläge zu befolgen. Die Häufigkeit und die Art der Untersuchungen sollte den gängigen Untersuchungsrichtlinien entsprechen und individuell auf die Frau abgestimmt werden.

Die Anwenderinnen sollen darauf hingewiesen werden, dass die Einnahme von oralen Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.

Verminderte Wirksamkeit

Die kontrazeptive Wirksamkeit von Swingo® 20 kann beeinträchtigt sein, wenn Filmtabletten vergessen werden (siehe Abschnitt 4.2), bei Erbrechen oder Durchfall (siehe Abschnitt 4.2), wenn gleichzeitig bestimmte andere Arzneimittel eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).

Unregelmäßige Blutungen

Bei allen KOK kann es, insbesondere in den ersten Monaten der Anwendung, zu unregelmäßigen Blutungen (Schmier- oder Durchbruchblutungen) kommen. Eine Beurteilung dieser Zwischenblutungen ist deshalb erst nach einer Umstellungsphase von ungefähr drei Zyklen sinnvoll. Wenn diese unregelmäßigen Blutungen bestehen bleiben oder nach vormals regelmäßigen Zyklen auftreten, sollten nicht-hormonale Ursachen in Betracht gezogen und angemessene diagnostische Maßnahmen zum Ausschluss einer malignen Erkrankung oder einer Schwangerschaft eingeleitet werden. Dies kann auch eine Ausschabung einschließen.

Bei einigen Anwenderinnen kann die Abbruchblutung während der Einnahmepause ausbleiben. Wenn Swingo® 20 wie in Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung" beschrieben eingenommen wurde, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Wenn die Einnahme jedoch vor der ersten ausgebliebenen Abbruchblutung nicht vorschriftsmäßig erfolgt ist oder die Abbruchblutung bereits zum zweiten Mal ausbleibt, muss eine Schwangerschaft mit Sicherheit ausgeschlossen werden, bevor die Anwendung des Kombinationspräparats zur oralen Kontrazeption fortgesetzt wird.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme

Swingo® 20 enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären GalaktoseIntoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Medikament nicht einnehmen (siehe Abschnitt 2).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Fachinformationen der jeweils verordneten Arzneimittel sollten auf mögliche Wechselwirkungen mit Swingo® 20 hin überprüft werden

Wirkungen anderer Arzneimittel auf Swingo® 20

Wechselwirkungen zwischen kombinierten oralen Kontrazeptiva und anderen Arzneimitteln können zur Beeinträchtigung der kontrazeptiven Wirkung und/oder zu Durchbruchblutungen führen.

Über die folgenden Wechselwirkungen wurde in der Literatur berichtet:

Leberstoffwechsel

Wechselwirkungen können auftreten mit Arzneimitteln, die Leberenzyme induzieren. Dies kann zu einer erhöhten Clearance von Sexualhormonen führen. Zu diesen Arzneimitteln gehören z.B. Phenytoin, Barbiturate, Primidon, Carbamazepin, Rifampicin, Bosentan und HIV-Medikamente (z.B. Ritonavir, Nevirapin) und möglicherweise auch Oxcarbazepin. Topiramat, Felbamat,Griseofulvin sowie Produkte welche Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten. Die maximale Enzyminduktion wird im Allgemeinen nach ca. 10 Tagen beobachtet, kann aber zumindest 4 Wochen nach Absetzen der Medikation anhalten.

Beeinflussung des enterohepatischen Kreislaufs

Über ein Versagen der kontrazeptiven Wirkung wurde auch bei gleichzeitiger Einnahme von Swingo® 20 und Antibiotika, wie Penicilline und Tetracycline, berichtet. Der Mechanismus dieses Effekts ist nicht bekannt.

Behandlungshinweis

Frauen unter Kurzzeitbehandlung mit einem der oben genannten Gruppen von Arzneimitteln oder anderen Wirkstoffen (Leberenzym-induzierende Arzneimittel) mit Ausnahme von Rifampicin, sollen vorübergehend während dieser Behandlung und 7 Tage nach deren Beendigung zusätzlich zum KOK eine nicht-hormonale Kontrazeptionsmethode (z.B. Barrieremethode) anwenden.

Frauen unter der Behandlung mit Rifampicin sollten für die Dauer der Behandlung und für einen Zeitraum von 28 Tagen nach deren Beendigung zusätzlich zum KOK eine Barrieremethode anwenden.

Bei Frauen unter Langzeittherapie mit Leberenzym-induzierenden Arzneimitteln wird eine andere, nicht-hormonale Kontrazeptionsmethode empfohlen.

Frauen, die mit Antibiotika behandelt werden (mit Ausnahme von Rifampicin, siehe oben) sollen bis 7 Tage nach Beendigung der Einnahme eine Barrieremethode anwenden.

Wenn eine gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln und Swingo® 20 über die letzte Filmtablette der Blisterpackung Swingo® 20 hinaus erfolgt, sollte mit der nächsten Blisterpackung sofort und ohne die übliche Einnahmepause begonnen werden.

Wechselwirkungen von Swingo® 20 auf andere Arzneimittel

Orale Kontrazeptiva können den Stoffwechsel anderer Arzneimittel beeinflussen. Folglich können Plasma- oder Gewebekonzentrationen entweder zunehmen (z.B. Ciclosporin) oder abnehmen (z.B. Lamotrigin).

Laboruntersuchungen

Die Anwendung von steroidalen Kontrazeptiva kann die Ergebnisse bestimmter Labortests beeinflussen, u.a. die biochemischen Parameter der Leber-, Schilddrüsen-, Nebennierenrinden- und Nierenfunktion sowie die Plasmaspiegel der (Träger-) Proteine (z.B. des kortikosteroidbindenden Globulins und der Lipid-/Lipoproteinfraktionen), die Parameter des Kohlenhydratstoffwechsels sowie die Gerinnungs- und Fibrinolyseparameter. Im Allgemeinen liegen diese Veränderungen jedoch innerhalb des Normbereichs.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Swingo® 20 ist während der Schwangerschaft nicht indiziert. Falls unter der Anwendung von Swingo® 20 eine Schwangerschaft eintritt, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen. In umfangreichen epidemiologischen Untersuchungen fand sich weder ein erhöhtes Risiko für Missbildungen bei Kindern, deren Mütter vor der Schwangerschaft Kombinationspräparate zur oralen Kontrazeption eingenommen hatten, noch eine teratogene Wirkung bei versehentlicher Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva in der Schwangerschaft.

Tierstudien zeigten unerwünschte Wirkungen während der Trächtigkeit und Laktation (siehe Abschnitt 5.3). Basierend auf diesen Tierversuchsdaten können unerwünschte Effekte aufgrund der hormonellen Wirkung der Wirkstoffe nicht ausgeschlossen werden. Allgemeine Erfahrungen mit Kombinationspräparaten zur oralen Kontrazeption während der Schwangerschaft ergaben jedoch keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen beim Menschen.

Die zur Anwendung von Swingo® 20 während der Schwangerschaft verfügbaren Daten sind zu begrenzt, um Schlussfolgerungen hinsichtlich negativer Auswirkungen von Swingo® 20 auf die Schwangerschaft, die Gesundheit des Fetus oder des Neugeborenen zu ermöglichen. Bislang stehen keine relevanten, epidemiologischen Daten zur Verfügung.

Stillzeit

Kombinierte orale Kontrazeptiva können die Laktation beeinflussen, da sie die Menge der Muttermilch vermindern und ihre Zusammensetzung verändern können. Daher wird die Anwendung von KOK nicht empfohlen, solange eine Mutter ihr Kind nicht vollständig abgestillt hat. Kleine Mengen der kontrazeptiven Steroide und/oder ihrer Metaboliten können in die Muttermilch ausgeschieden werden. Diese Mengen könnten das Kind beeinträchtigen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es wurde kein Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bei Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva beobachtet.

4.8    Nebenwirkungen

Zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen bei Anwenderinnen von kombinierten oralen Kontrazeptiva siehe Abschnitt 4.4.

Die folgenden Nebenwirkungen sind während der Anwendung von Swingo®20 beobachtet worden:

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten Nicht bekannt


> 1/10

>    1/100 bis < 1/10

>    1/1.000 bis < 1/100

>    1/10.000 bis < 1/1.000 <1/10.000

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Die sehr häufig auftretenden unerwünschten Nebenwirkungen (>10%) bei der Einnahme von Swingo®20 sind Kopfschmerzen (inklusive Migräne) und Schmier- oder Zwischenblutungen. Die folgenden unerwünschten Nebenwirkungen wurden bei der Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva mit den Wirkstoffen Ethinylestradiol/Levonorgestrel beobachtet:

Systemorgan

klasse

Häufigkeit von unerwünschten Nebenwirkungen

Häufig

Gelegentlich

selten

sehr

selten

nicht

bekannt

Infektionen und

parasitäre

Erkrankungen

Vaginitis,

einschließlich

Candidiasis

Erkrankungen des Immun-systems

allergische

Reaktionen

Urtikaria,

Angioödem,

anaphylak

tische

Reaktionen

Verschlechterung eines systemischen Lupus erythematodes, Herpes gestationis

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Änderungen des Appetits (gesteigert/ verringert)

Glucose

intoleranz

Psychiatrische

Erkrankungen

Stimmungsschwankungen, einschließlich Depression, Veränderungen der Libido

Erkrankungen des Nerven-systems

Nervosität,

Schwindel

gefühl

Verschlechterung einer Chorea minor (Sydenham)

Augen

erkrankungen

Kontakt

linsenunver

träglichkeit

Sehnervenentzündung (kann zu teilweisen/ kompletten Verlust des Sehvermögens führen)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit,

Erbrechen,

Abdominal

schmerzen

Abdominalkrämpfe und Blähungen

ischämische Colitis, Ver-schlechterung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa)

Leber- und Gallenerkrankungen

cholesta

tischer

Ikterus

Pankreatitis

einschließlich schwerer Hypertri-glyceridämie, Gallenblasenerkrankungen, einschließlich Gallensteine (kombinierte orale Kontrazeptiva können das Auftreten einer Gallenblasenerkrankung

verursachen oder den Verlauf einer bereits vorhandene

Gallenblasenerkrankung

erschweren)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell-gewebes

Akne

Hautaus

schlag,

Chloasma,

Hirsutismus,

Alopezie

Erythema

nodosum

Erythema

multiforme

Erkrankungen der Geschlechts-organe und der Brust-drüse

Brustschmer

zen,

Empfindlichkeit der Brust, Brustvergrößerung, Brustdrüsensekretion, Dysmenorrhoe, Änderungen des

Menstruationsflusses, Änderungen der zervikalen Umwandlungszone und der zervikalen Sekretion, Amenorrhoe

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Flüssigkeits

retention

Verschlechterung variköser Venen, Hämolytischurämisches Syndrom, Otosklerose, Verschlechterung einer Porphyrie

Untersuchungen

Gewichtsveränderungen (Zu- oder Abnahme)

Blutdruckerhöhung, Veränderungen der Blutfettwerte, einschließlich Hypertri-glyceridämie

gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen)

hepatozelluläre Karzinome, benigne Lebertumore (z.B. focal noduläre Hyperplasie, Leberadenom)

Die folgenden schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse wurden bei der Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva berichtet (siehe auch Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"):

•    venöse thromboembolische Erkrankungen

•    arterielle thromboembolische Erkrankungen

•    Hypertonie

•    Lebertumore

•    Auftreten oder Verschlechterung von Zuständen für welche ein Zusammenhang mit der Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva nicht endgültig nachgewiesen ist: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Epilepsie, Migräne, Uterusmyom, Porphyrie, systemischer Lupus erythematodes, Herpes gestationis, Chorea minor (Sydenham), Hämolytischurämisches Syndrom, cholestatischer Ikterus

•    Chloasma

•    bei akuten und chronischen Lebererkrankungen sollten kombinierte orale Kontrazeptiva so lange nicht eingenommen werden, bis sich die Leberfunktionswerte normalisiert haben

•    Bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogene Östrogene die Krankheitssymptome induzieren oder verschlechtern.

Die Häufigkeit der Diagnose von Brustkrebserkrankungen ist unter Anwenderinnen oraler Kontrazeptiva leicht erhöht. Da Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren selten auftritt, ist die Anzahl zusätzlicher Brustkrebserkrankungen gering im Vergleich zum Gesamtrisiko für Brustkrebs.

Ein Zusammenhang mit der Einnahme kombinierter oraler Kontrazeptiva ist unbekannt. Weitere Informationen siehe Abschnitt 4.3 und 4.4.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger- Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9    Überdosierung

Es gibt bisher keine Erfahrungen zu Überdosierung mit Swingo® 20. Basierend auf allgemeinen Erfahrungen mit kombinierten oralen Kontrazeptiva können mögliche Symptome einer Überdosierung umfassen: Übelkeit, Erbrechen und bei jungen Mädchen leichte vaginale Blutungen. Es gibt keine Gegenmittel. Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Es wurden keine Fälle von Überdosierung mit Swingo® 20.

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.    Pharmakologische Eigenschaften

.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Gestagene und Estrogene, fixe Kombinationen ATC-Code: G03AA07

Swingo® 20 ist ein kombiniertes orales Kontrazeptivum und enthält Ethinylestradiol (EE) und Levonorgestrel (LNG).

Ethinylestradiol

Ethinylestradiol ist ein oral wirksames synthetisches Estrogen. Wie das natürlich vorkommende Estradiol wirkt Ethinylestradiol auf die Epithelien der weiblichen Genitalorgane proliferativ. Es stimuliert die Produktion des Zervixschleims, vermindert seine Viskosität. Ethinylestradiol fördert das Wachstum der Ductus lactiferi und hemmt die Laktation. Ethinylestradiol stimuliert die extrazelluläre Flüssigkeitsretention und beeinflusst Parameter des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels, der Hämostase, des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems sowie die Serumbindungsproteine.

Levonorgestrel

Levonorgestrel hat eine progestative Wirkung auf die sekretorische Umwandlung des Endometrium. Levonorgestrel unterbricht die Gonadotropinsekretion im Hypophysenvorderlappen. Zusätzlich hat Levonorgestrol antiöstrogene und geringe androgene Effekte.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Levonorgestrel

Resorption

Levonorgestrel wird nach oraler Einnahme rasch und vollständig resorbiert, maximale Levonorgestrel Serumkonzentrationen von etwa 4-6 ng/ml werden ca. 2 Stunden nach Einnahme erreicht. Die Bioverfügbarkeit beträgt fast 90%.

Verteilung

Levonorgestrel ist an Serumalbumin und sexualhormonbindendes Globulin (SHBG) gebunden. Nur 1,1 % der Gesamtkonzentration des Arzneimittels im Serum liegen als freies Steroid vor, etwa 65% sind spezifisch an SHBG und 35% sind unspezifisch an Albumin gebunden. Der durch Ethinylestradiol induzierte Anstieg von SHGB beeinflusst die relative Verteilung von Levonorgestrel in verschiedenen Proteinfraktionen. Die Induktion des bindenden Proteins verursacht einen Anstieg der SHBG-gebundenen Fraktion und eine Abnahme der albumin-gebundenen Fraktion. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Levonorgestrel beträgt nach einer einmaligen Dosis 129 L.

Biotransformation

Levonorgestrel wird vormehmlich durch Reduktion an der A4-3-oxo-Gruppe und Hydroxylierung an den Positionen 2a, 1 ß und 16ß und anschließende Konjungation verstoffwechselt. Die Mehrzahl der Metabolite, die im Blut zirkulieren, sind Sulfate des 3 a, 5ß-tetrahydrolevonorgestrels, während die Ausscheidung vorwiegend in Form von Glukuroniden erfolgt. Ein Teil des unveränderten Levonorgestrels zirkuliert als 17ß-Sulfat.

Die metabolische Clearance kann interindividuell um ein Mehrfaches variieren und dies kann teilweise die beobachteten großen Schwankungen der Levonorgestrel-Konzentrationen bei den Anwenderinnen erklären.

Elimination

Die Levonorgestrel-Serumspiegel sinken in zwei Phasen. Die terminale Phase ist durch eine Halbwertszeit von etwa 25 Stunden gekennzeichnet. Levonorgestrel und seine Metaboliten werden hauptsächlich mit dem Urin (40%-68%) und zu ca. 16%-48% mit den Faeces ausgeschieden.

Ethinylestradiol

Resorption

Ethinylestradiol wird nach oraler Einnahme rasch und vollständig resorbiert. Maximale Serumkonzentrationen von etwa 33 pg/ml werden ca. 1 bis 2 Stunden nach Einnahme einer Einzeldosis erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit als Ergebnis der präsystemischen Konjugation und des first-pass Leberstoffwechsels ist etwa 60%. Die gleichzeitige Einnahme von Nahrung reduziert die Bioverfügbarkeit bei 25% der untersuchten Probanden, während bei den anderen keine Veränderung festgestellt wurde.

Verteilung

Ethinylestradiol-Serumspiegel sinken in zwei Phasen. Die terminale Phase ist durch eine Halbwertszeit von ca. 24 Stunden gekennzeichnet. Ethinylestradiol wird überwiegend (etwa 98,5%), aber unspezifisch an Serumalbumin gebunden und induziert einen Anstieg der

Serumkonzentrationen von SHBG und kortikosteroidbindendem Globulin (CBG). Das scheinbare Verteilungsvolumen von Ethinylestradiol wurde mit 5 L/kg ermittelt.

Biotransformation

Ethinylestradiol wird durch präsystemische Konjugation in der Schleimhaut des Dünndarms und in der Leber abgebaut. Ethinylestradiol wird primär durch aromatische Hydroxylierung metabolisiert; dabei werden verschiedene hydroxylierte und methylierte Metabolite gebildet, die als freie Metaboliten oder als Glukuronid- oder Sulfat-Konjugate im Serum nachweisbar sind. Die metabolische Clearancerate von Ethinylestradiol beträgt etwa 5 mL/min/kg.

Elimination

Ethinylestradiol wird nicht in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten werden über den Urin und die Galle in einem Verhältnis von 4:6 ausgeschieden. Die Halbwertszeit der Metabolitenausscheidung beträgt etwa 1 Tag.

Fließgleichgewicht (Steady-State)

Steady-State-Bedingungen werden während der zweiten Hälfte des Therapiezykluses erreicht und die Serumspiegel von Ethinylestradiol steigen etwa um den Faktor 2,0 - 2,3.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Das Toxizitätsprofil von Ethinylestradiol und Levonorgestrel ist gut bekannt. Wegen ausgeprägter Speziesunterschiede besitzen tierexperimentelle Untersuchungsergebnisse mit Estrogenen nur einen beschränkten prädiktiven Wert für die Anwendung beim Menschen.

Bei Versuchstieren zeigte Ethinylestradiol bereits in relativ geringer Dosierung einen embryoletalen Effekt; Missbildungen des Urogenitaltrakts und Feminisierung männlicher Feten wurden beobachtet; Levonorgestrel zeigte im Tierexperiment einen embryoletalen Effekt und, in hohen Dosen, eine virilisierende Wirkung auf weibliche Föten. Reproduktionstoxikologische Untersuchungen bei Ratten, Mäusen und Kaninchen zeigten keinen Hinweis auf eine teratogene Wirkung.

Präklinische Daten für Ethinylestradiol und Levonorgestrel aus konventionellen Studien zur chronischen Toxizität, Genotoxizität und karzinogenen Potenzial zeigen keine relevanten Risiken für den Menschen, außer denen, die bereits in anderen Abschnitten dieser Fachinformation beschrieben sind.

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.    Pharmazeutische Angaben

.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Gelatine

Magnesiumstearat Ph.Eur. [pflanzlich]

Tablettenüberzug:

Hypromellose (3 cps)

Macrogol 4000 Titandioxid (E171)

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3


Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Nicht über 25°C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVdC Aluminium-Blisterpackungen oder PP/COC/PP Aluminium-Packungen mit 21 überzogenen Tabletten (Kalenderpackungen).

Packungsgrößen:

21 Filmtabletten

3 x 21 Filmtabletten

6 x 21 Filmtabletten

100 x 21 Filmtabletten (Klinikpackung)

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. Inhaber der Zulassung

Aristo Pharma GmbH Wallenroder Str. 8-10 D-13435 Berlin Tel.: +49 30 71094-4200 Fax: + 49 30 71094-4250

8. Zulassungsnummer(n)

82222.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

16.12.2010

10. Stand der Information

03/2014

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig