Talidat Mint Kaupastillen Gegen Sodbrennen
Fachinformation
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Talidat® mintKaupastillen gegen Sodbrennen |
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1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen, 500 mg, Kautablette
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff:
1 Kautablette enthält 500 mg Hydrotalcit entsprechend einer Neutralisationskapazität von [mind. 13] mval HCL.
Sonstiger Bestandteil:
1 Kautablette enthält 0,8 g Maltitol entsprechend ca. 0,067 BE.
Der Kalorienwert beträgt 2,3 kcal/g Maltitol-Sirup
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Kautablette
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Therapie von Erkrankungen, bei denen Magen-säure gebunden werden soll:
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Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden
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Ulcus ventriculi oder duodeni
Bei Patienten mit Ulcus ventriculi aut duodeni sollte eine Untersuchung auf H. pylori – und im Falle des Nachweises – eine anerkannte Era-dikationstherapie erwogen werden, da in der Regel bei erfolgreicher Eradikation auch die Ulkuskrankheit ausheilt.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung:
Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene:
Bei Bedarf mehrmals täglich 1-2 Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen.
Eine Tagesdosis von 12 Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen entsprechend 6000 mg Hydrotalcit sollte nicht überschritten werden.
Art und Dauer der Anwendung
Die Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen zwischen den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen ein-nehmen, vor dem Schlucken gut zerkauen. Bei Bedarf anschließend etwas Flüssigkeit trinken.
Bleiben die Beschwerden unter der Therapie länger als 2 Wochen bestehen, sollten diese klinisch abgeklärt werden, um eine mögliche Malignität auszuschließen.
4.3 Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegenüber Hydrotalcit, Pfefferminzöl, Racementhol oder einen der sonstigen Bestandteile von Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen
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Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen dürfen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunk-tion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) nur bei regelmäßiger Kontrolle der Serumspiegel von Magnesium und Aluminium gegeben werden.
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Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen sollten nicht bei Hypophosphatämie gegeben werden.
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Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bestehen unter chronischer Einnahme hoher Dosen Intoxikationsrisiken (Hyper-magnesiämie, Anstieg der Serum-aluminiumspiegel). Bei langdau-ernder Einnahme hoher Dosen und phosphatarmer Diät kann es zur Phosphatverarmung mit dem Risiko einer Osteomalazie kommen. Deshalb sollte eine langdauernde Einnahme hoher Dosen bei diesen Patienten ver-mieden werden.
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Dieses Arzneimittel ist wegen des Gehaltes an Maltitol ungeeignet für Patienten mit der selten vor-kommenden ererbten Fructose-Unverträglichkeit (hereditäre Fruc-toseintoleranz).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei länger anhaltenden oder/und in häufigeren Abständen wiederkeh-renden Beschwerden sollte eine schwerwiegende Erkrankung wie peptisches Ulcus oder Malignität ausgeschlossen werden.
Enthält Alkohol (weniger als 100 mg pro Einzelgabe).
Patienten mit der seltenen here-ditären Fructoseintoleranz sollten Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Durch die gleichzeitige Einnahme von Antazida mit anderen Medika-menten kann sich deren Resorption verändern. Klinisch relevante Re-sorptionsverminderungen sind für herzwirksame Glykoside, Tetra-cycline und Chinolonderivate (Cipro-floxacin, Ofloxacin, Norfloxacin) be-schrieben worden.
Im Hinblick auf eine mögliche Re-sorptionsbeeinträchtigung sollte grundsätzlich ein Abstand von 1 bis 2 Stunden zwischen der Einnahme von Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen und anderen Medika-menten eingehalten werden.
Eine Alkalisierung des Urins unter der Therapie kann die Ausschei-dung einiger Arzneimittel beeinflus-sen.
Dieses kann z. B. zu einer Abnahme der Salicylatspiegel oder zu einer Erhöhung der Chinidinspiegel füh-ren.
Die gleichzeitige Einnahme von aluminiumhaltigen Antazida mit säurehaltigen Getränken (Obst-säften, Wein. u .a.) erhöht die intestinale Aluminiumresorption.
Dies gilt auch für Brausetabletten, die Zitronensäure bzw. Weinsäure enthalten.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Das Nutzen-Risiko-Verhältnis sollte vor der Einnahme von Hydrotalcit während der Schwangerschaft sorgfältig abgewogen werden.
Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen sollen während der Schwangerschaft nur kurzfristig angewendet werden, um eine Aluminiumbelastung des Kindes zu vermeiden.
In Tierversuchen führte die Gabe von Aluminiumsalzen zu schäd-lichen Auswirkungen auf die Nach-kommen (siehe Ziffer 5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit).
Aluminiumverbindungen gehen in die Muttermilch über.
Aufgrund der geringen Resorption ist ein Risiko für das Neugeborene nicht anzunehmen.
Anwendung bei Kindern:
Talidat mint Kaupastillen gegen Sodbrennen sollen nicht zur Be-handlung von Kindern unter 12 Jahren angewendet werden, da in dieser Altersgruppe keine aus-reichenden Erfahrungen vorliegen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Bei hoher Dosierung kann es zu gastrointestinalen Beschwerden wie z. B. weichen Stühlen oder Diar-rhoen kommen.
Bei Niereninsuffizienz und bei lang-fristiger Einnahme hoher Dosen kann es zur Hypermagnesiämie, Aluminiumeinlagerung, vor allem in das Nerven- und Knochengewebe und zur Phosphatverarmung kommen.
Die Aluminiumblutspiegel sollten bei langfristigem Gebrauch regelmäßig kontrolliert werden und 40 μg/l nicht überschreiten.
Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Pfefferminzöl und Racementhol Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden.
4.9 Überdosierung
Akute Vergiftungserscheinungen sind nicht bekannt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antazidum
ATC-Code: A02AD04
Pharmakologische Eigenschaften:
Die Wirkung von Hydrotalcit beruht weitgehend auf der Neutralisierung von Magensäure. Es besteht eben-falls eine dosis- und pH-abhängige Bindung von Gallensäuren und Lysolecithin. Der intragastrale pH-Wert wird für ca. 2 Stunden in den optimalen Bereich von 3-5 pH angehoben.
Es gibt tierexperimentelle Hinweise auf eine zytoprotektive Wirkung.
5.2 Pharmakokinetische
Eigenschaften
Die Schichtgitterstruktur von Hydro-talcit wird pH-abhängig aufgelöst und Aluminium- und Magnesium-ionen werden intragastral freige-setzt. Im Dünndarm werden diese dann als Carbonate und Phosphate ausgefällt. Der Ausfällungsprozess kann bei Vorhandensein von Nah-rung bereits im Magen stattfinden.
Ein Teil des Aluminiums, das in Hydrotalcit enthaltenen ist, wird resorbiert und führt zu einer passa-geren Erhöhung der Serumkonzen-tration von Aluminium und zu einer Steigerung der renalen Aluminium-ausscheidung. Die Serumalumini-umspiegel bleiben unterhalb des toxischen Bereichs und normalisie-ren sich in drei bis vier Tagen nach Absetzen der Therapie.
Ein kleiner Teil des Magnesiums wird ebenfalls resorbiert. Die Mag-nesiumkonzentration im Serum bleibt in der Regel durch renale Eli-mination konstant.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei langfristiger Einnahme ho-her Dosen kann es zu einer Hyper-magnesiämie bis hin zur Magnesi-umintoxikation und zu einer all-mählichen Aluminiumeinlagerung vor allem in das Nerven- und Knochengewebe kommen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität:
Eine akute Toxizität ist aufgrund der geringen Resorption (10% für Magnesium und ca. 1% für Aluminium aus Antacida) und der relativ raschen renalen Eliminationen nicht zu ermitteln.
Chronische Toxizität:
Bei eingeschränkter Nierenfunktion können hohe Plasma- und Gewebespiegel (Aluminiumeinlagerungen vor allem im Nerven- und Knochengewebe) sowie Überdosierungserscheinungen auftreten (s.a. unter Ziff. 4.8 Nebenwirkungen).
Bei längerfristiger Anwendung aluminium- und magnesiumhaltiger Antacida kann es trotz geringer Ab-sorption zu Störungen des Phos-phat- und Calciumhaushaltes kommen.
Reproduktionstoxizität:
Hydrotalcit ist
unzureichend auf reproduktionstoxische Eigen-schaften geprüft. Eine
Embryo-toxizitätsstudie an Ratten zeigte
bis zu einer oralen Dosis von
1000 g/kg /Tag keine Hinweise auf embryofetale Schädigungen, jedoch sind die Auswirkungen einer Ex-position in der Fetalphase und funk-tionelle Aspekte nicht untersucht worden.
Zu den postnatalen Auswirkungen einer Aluminiumexposition zählen eine erhöhte Totgeburtsrate, peri-postnatale Sterblichkeit, Wachs-tumsretardierungen, Verhaltens-änderungen und biochemische Veränderungen im Gehirn (Lang-zeiteffekt).
Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Kaninchen, Maus) haben gezeigt, dass Aluminium die Plazenta passiert und sich in fetalen Geweben, überwiegend in Knochen, anreichert. Im Tierversuch ist die Einlagerung von Aluminium in die Knochensubstanz bei Feten deutlich höher als bei adulten Tieren. Untersuchungen am Menschen liegen für unreife (Frühgeborene) Neugeborene vor, bei denen eine Aluminium-Akkumulation in den Knochen festgestellt wurde. Bei Feten in utero sind ähnliche Verhält-nisse anzunehmen.
Nach Exposition während der Trächtigkeit ist die Aluminiumausscheidung mit der Muttermilch eine Zeitlang gesteigert.
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential:
Das mutagene Potential von Hydro-talcit ist nicht ausreichend unter-sucht. Für Aluminiumverbindungen liegen keine relevanten Anhalts-punkte für ein mutagenes Potential vor.
Untersuchungen auf ein tumorer-zeugendes Potential von Aluminium und Aluminiumverbindungen liegen nicht vor.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Maltitol-Sirup (Ph. Eur.), arabisches Gummi, Xanthangummi, Maltodex-trin, Saccharin-Natrium, Natrium-Cyclamat, Titandioxid, Ethanol 96%, dünnflüssiges Paraffin, gebleichtes Wachs, Pfefferminz-Öl, Racemen-thol.
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30ºC lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blister aus Aluminiumfolie (20 µm) und PVC/PVDC (250 µm/40 µm) mit 10 Kaupastillen.
Packungen mit
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20 Kaupastillen
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50 Kaupastillen
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100 Kaupastillen
Im arbeitsmedizinischen Bereich Mehrpersonenpackung mit
500 (50 x 10) Kaupastillen
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr ge-bracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH
Bahnhofstraße 1a
17498 Mesekenhagen
Tel: 03 83 51/ 53 69-0
Fax: 03 83 51/ 53 69-25
8. ZULASSUNGSNUMMER
6879914.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
27.08.2001
10. STAND DER INFORMATION
01/2011
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Apothekenpflichtig
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