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Tamoxifen 40 Aries

Document: 05.04.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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PB Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben



Liebe Patientin!


Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation auf­merksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arznei­mittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.




PC Gebrauchsinformation




PE Tamoxicur 40 mg Tabletten




PF Tabletten 40 mg


Wirkstoff: Tamoxifen




PJ Zusammensetzung


PG Arzneilich wirksame Bestandteile:


1 Tablette enthält 60,8 mg Tamoxifencitrat (entsprechend 40 mg Tamoxifen)



PH Sonstige Bestandteile:


Calciumhydrogenphosphat, Povidon K 25, Poly (O-carboxymethyl)-stärke Natriumsalz, Magnesiumstearat, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid



P4 Darreichungsform und InhaltPackungsgrößen


Originalpackung mit 30 (N 1) bzw. 100 (N 3) Tabletten



PI Antitumormittel




PD Pharmazeutischer Unternehmer:


Kohne Pharma GmbH

Schallbruch 1

42781 Haan

Tel.: 02129-530155

Fax.: 02129-53010



P5 Hersteller:


Heumann Pharma GmbH

Heideloffstraße 18 – 28

90478 Nürnberg

Tel.: 0911-4302-0

Fax: 0911-4302-300



PK Anwendungsgebiete


- Unterstützende Therapie nach Erstbehandlung eines Brustdrüsentumors (Mammakarzinom).


- Zur Behandlung von Tochtergeschwülsten eines Brust­drüsentumors (Mammakarzinom).




PL Gegenanzeigen


Wann dürfen Sie Tamoxicur 40 mg Tabletten nicht einnehmen?


Sie dürfen Tamoxicur 40 mg Tabletten nicht einnehmen


- während der Schwangerschaft.

bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Tamoxifencitrat oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels


Wann dürfen Sie Tamoxicur 40 mg Tabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?


Im folgenden wird beschrieben, wann Sie Tamoxicur 40 mg Tabletten nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.


- Bei starker Verminderung der Blutplättchen und weißen Blutkörperchen sowie Erhöhung des Kalzium­gehaltes im Blut sollte Tamoxicur 40 mg Tabletten nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses einge­nommen werden. Falls Tamoxicur 40 mg Tabletten unter diesen Umständen verordnet wird, ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.


Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?


Tamoxicur 40 mg Tabletten darf nicht während der Schwangerschaft verab­reicht werden. Daher sollte die Möglichkeit einer Schwangerschaft vor Behandlungsbeginn ausgeschlossen werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.

Tamoxicur 40 mg Tabletten bewirkt beim Menschen eine verminderte Milchproduktion. Diese setzt auch nach Absetzen der Therapie nicht wieder ein. Stillen ist deshalb während der Therapie nicht möglich. Es ist entweder das Stillen zu unterlassen oder Tamoxicur 40 mg Tabletten für die Dauer der Stillperiode nicht einzusetzen.




PV Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise


Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?


Regelmäßige Kontrollen des Blutbildes, der Leberfunktion und des Kalziumgehaltes im Blut sind erforderlich.


Die Ursache von Blutungen nach den Wechseljahren und von unregelmäßigen Blutungen vor den Wechseljahren sollte umgehend geklärt werden.

Wenn Sie Tamoxicur 40 mg Tabletten erhalten, besprechen Sie die Notwendigkeit einer jährlichen gynäkologischen Untersuchung zur Feststellung von Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut oder sonstiger Kontrolluntersuchungen mit Ihrem Arzt.


Zu Beginn der Behandlung mit Tamoxicur 40 mg Tabletten sollte eine augenärztliche Untersuchung erfolgen.


Treten unter der Behandlung mit Tamoxicur 40 mg Tabletten Veränderungen der Sehkraft auf, so ist eine augenärztliche Untersuchung dringend vorzunehmen, da sich manche im Frühstadium erkannte Veränderungen nach dem Absetzen der Therapie zurückbilden.


Einzelfälle von ausgeprägten Blutfettstoffwechsel­störungen (Hypertriglyceridämie) bei Tamoxifen-Einnahme sind bekannt. Meist lag eine Fettstoffwechselstörung zugrunde. Eine Kontrolle der Triglyceride im Serum kann sinnvoll sein.




PN Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Tamoxicur 40 mg Tabletten?


Während der Behandlung mit Tamoxicur 40 mg Tabletten sollten keine Hor­monpräparate, insbesondere keine estrogenhaltigen (zum Beispiel "die Pille") eingenommen werden, da eine gegenseitige Wirkungsminderung möglich ist.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit blutgerinnungs­hemmenden Arzneimitteln kann deren Wirkung verstärkt werden. Aufgrund der hierdurch erhöhten Blutungs­neigung sollten Labortermine sehr sorgfältig einge­halten werden.


Tamoxifen und seine Abbauprodukte können Stoffwechselenzyme in der Leber hemmen. Der Einfluss von Tamoxifen auf den Stoffwechsel und die Ausscheidung von anderen Antitumormitteln (z.B. Cyclophosphamid), die durch diese Enzyme aktiviert werden, ist nicht bekannt.


Tamoxicur 40 mg Tabletten sollte daher nicht zusammen mit einem der o. g. Stoffe eingenommen werden, ohne dass der Arzt aus­drück­lich die Anweisung gegeben hat.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.




PT Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Tamoxicur 40 mg Tabletten nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Tamoxicur 40 mg Tabletten sonst nicht richtig wirken kann!


Wie viel und wie oft sollten Sie Tamoxicur 40 mg Tabletten einnehmen?


Im allgemeinen liegt die Dosierung zwischen 20 – und 40 mg Tamoxifen täglich.

In der Regel ist die Dosis von 20 mg ausreichend wirksam.


Wie und wann sollten Sie Tamoxicur 40 mg Tabletten einnehmen?


Nehmen Sie Tamoxicur 40 mg Tabletten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit zu den Mahlzeiten ein.


Wie lange sollten Sie Tamoxicur 40 mg Tabletten einnehmen?


Die Behandlung mit Tamoxicur 40 mg Tabletten erfolgt in der Regel über einen langen Zeitraum.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behan­delnde Arzt. Zur unterstützenden (adjuvanten) Behandlung des frühen Mammakarzinoms wird zurzeit eine Behandlungsdauer von mindestens 5 Jahren empfohlen. Die optimale Dauer der Tamoxifen-Therapie bleibt weiterhin zu untersuchen.




PW Überdosierung und andere Anwendungsfehler


Was ist zu tun, wenn Tamoxicur 40 mg Tabletten in zu großen Mengen ein­ge­nommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Über­dosierung)?


Über Überdosierung beim Menschen ist wenig bekannt. Beim 6-12fachen der empfohlenen Dosierung (160 mg/m2tgl.) kam es zu EKG-Veränderungen (Verlängerung der QT-Zeit) und bei noch höherer Dosis (300 mg/m2tgl.) zu Nervenstörungen mit Zittern, Gangunsicherheit und Schwindel.

Bei einer Überdosierung von Tamoxicur 40 mg Tabletten ist theoretisch mit einer Verstärkung der Nebenwirkungen (antiestrogene und, wie aus Überdosierungsversuchen an Tieren zu schließen ist, auch estrogene Nebenwirkungen) zu rechnen.


Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Tamoxicur 40 mg Tabletten be­nach­richtigen Sie bitte Ihren Arzt. Dieser kann entspre­chend der Schwere einer Vergiftung über die gegebenen­falls erforderlichen Maßnahmen entscheiden. Ein spe­zielles Gegenmittel (Antidot) steht nicht zur Ver­fügung. Es sind deshalb die üblichen Allgemeinmaß­nahmen (symptomatische Behandlung) einzuleiten.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Tamoxicur 40 mg Tabletten ein­genommen oder die Einnahme vergessen haben?


Wenn Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, sollten Sie die Einnahme von Tamoxicur 40 mg Tabletten, wie in der Dosierungs­anleitung beschrieben, ohne Zusatzeinnahme fortführen.


Sprechen Sie jedoch mit Ihrem Arzt, insbesondere für den Fall, dass Sie mehrere Einnahmen vergessen haben sollten. Ihr Arzt wird dann entscheiden, wie bei der weiteren Einnahme vorzugehen ist.




PM Nebenwirkungen


Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Tamoxicur 40 mg Tabletten auftreten?


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:

mehr als 1 von 100

Behandelten

Gelegentlich:

mehr als 1 von 1000

Behandelten

Selten:

mehr als 1 von 10.000

Behandelten

Sehr selten:

1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich

Einzelfälle


allgemein:

Hitzewallungen treten sehr häufig auf, sie sind zum Teil auf die antiöstrogene Wirkung des Tamoxifens zurückzuführen.

Häufig ist das Ansprechen auf Tamoxicur 40 mg Tabletten zunächst von Knochenschmerzen und Schmerzen im Bereich des erkrankten Gewebes begleitet.


Blutbildendes System

Eine vorübergehende Verminderung der roten und weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen kann auftreten. Sehr selten kam es zu Blutbildveränderungen schweren Ausmaßes.


Stoffwechselstörungen

Flüssigkeitsanreicherung im Gewebe wird häufig beobachtet. Tamoxifen kann häufig zu einem Anstieg der Triglyceride im Serum führen, sehr selten auch zu einer ausgeprägten Erhöhung, z.T. mit einer Bauchspeicheldrüsenentzündung einhergehend. Bei Patientinnen mit Tochtergeschwülsten in den Knochen (Knochenmetastasen) wurde gelegentlich eine Erhöhung des Kalziumgehaltes im Serum beobachtet, vor allem zu Beginn der Therapie.


Nervensystem

Benommenheit und Kopfschmerzen können auftreten.


Augenveränderungen

Häufig treten Sehstörungen durch Trübungen von Augenlinse oder Hornhaut und/oder Netzhautveränderungen auf, die nur z.T. rückbildungsfähig sind. Bei langer Tamoxifeneinnahme kommt es häufiger zu Linsentrübungen.


Gefäßsystem

Häufig können Blutgerinnsel in den Venen (Thrombose) entstehen, in deren Folge es zur Minderdurchblutung von Organen kommen kann (Embolie, z.B. Lungenembolie). Die Häufigkeit von Thrombosen und Embolien ist bei gleichzeitiger Chemotherapie erhöht.


Atmungsorgane

Sehr selten wurde über interstitielle Pneumonitis berichtet.


Verdauungstrakt

Übelkeit kann häufig und Erbrechen gelegentlich vorkommen. Veränderungen der Leberenzymwerte und Entwicklung einer Fettleber wurden beobachtet. Selten wurden Störungen des Galleabflusses, Leberentzündung und Gelbsucht beobachtet. In einem Fall wurde über eine hochgradige Ver­minderung der weißen Blutkörperchen mit ausgeprägtem Zerfall von Leberzellen berichtet.


Haut und Hautanhangsorgane

Selten treten Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Gewebeschwellung (angioneurotisches Ödem) auf. Hautausschlag wurde beobachtet sehr selten als Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder bullöser Pemphigus). Haarausfall kann häufig vorkommen.


Geschlechtsorgane

Über Juckreiz im Genitalbereich wird häufig und über Ausfluss aus der Scheide sehr häufig berichtet.

Blutungen aus der Scheide und Myome der Gebärmutter Zysten an den Eierstöcken können auftreten. Bei Patientinnen vor den Wechseljahren kommt es sehr häufig zu Unregelmäßigkeiten bei der monatlichen Regelblutung bis hin zur völligen Unterdrückung.

Unter der Behandlung mit Tamoxicur 40 mg Tabletten können vermehrt Wucherungen, Polypen und bösartige Tumore der Gebärmutterschleimhaut auftreten.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu er­greifen?


Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, soll Tamoxicur 40 mg Tabletten nicht nochmals einge­nommen werden. Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erfor­derliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.




PX Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arznei­mittels


Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und den Blisterstreifen aufge­druckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!



P6 Stand der Information


April 2005

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