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Tamsulosinhydrochlorid-Actavis 0,4 Mg Hartkapseln Mit Veränderter Wirkstofffreisetzung

Document: 11.03.2014   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Tamsulosinhydrochlorid-Actavis 0,4 mg Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Hartkapsel mit veränderter Wirkstofffreisetzung enthält 0,4 mg Tamsulosinhydrochlorid. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Hartkapsel mit veränderter Wirkstofffreisetzung

Orange-olivgrüne Hartkapsel mit schwarzem Aufdruck TSL 0.4 und mit einem schwarzen Streifen an beiden Enden. Die Hartkapseln enthalten weiße bis weißgraue Pellets.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Behandlung von Symptomen des unteren Harntraktes bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH).

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Eine Hartkapsel täglich nach dem Frühstück oder nach der ersten Mahlzeit des Tages.

Art der Anwendung

Die Kapsel wird als Ganzes mit einem Glas Wasser im Stehen oder Sitzen (nicht im Liegen) geschluckt. Die Kapsel sollte nicht zerkleinert oder auseinander gezogen werden, um die verzögerte Freisetzung des Wirkstoffes nicht zu beeinträchtigen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tamsulosin bei Kindern <18 Jahren wurde nicht nachgewiesen. Die derzeit verfügbaren Daten sind in Abschnitt 5.1 beschrieben.

4.3    Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einschließlich Arzneimittel-induziertem Angioödem, oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

-    Anamnestisch bekannte orthostatische Hypotonie.

-    Schwere Leberinsuffizienz.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wie bei anderen a1-Adrenozeptor-Antagonisten kann es unter der Behandlung mit Tamsulosin in Einzelfällen zu einem Blutdruckabfall kommen, der selten zu einer Synkope führen kann. Beim ersten Anzeichen einer orthostatischen Hypotonie (Schwindel, Schwäche) sollte der Patient sich hinsetzen oder hinlegen, bis die Symptome abgeklungen sind.

Vor Einleitung der Behandlung mit Tamsulosinhydrochlorid-Actavis 0,4 mg Hartkapseln ist eine ärztliche Untersuchung erforderlich, um das Vorliegen anderer Erkrankungen, die die gleichen Symptome hervorrufen können wie eine benigne Prostatahyperplasie, auszuschließen. Eine digitalrektale Untersuchung und, falls nötig, eine Bestimmung des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) sind sowohl vor der Therapie als auch in regelmäßigen Abständen nach Therapiebeginn durchzuführen.

Besondere Vorsicht ist bei der Behandlung von Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) geboten, da die Anwendung bei dieser Patientengruppe bislang nicht untersucht wurde.

Nach Einnahme von Tamsulosinhydrochlorid wurden selten Angioödeme beobachtet. In diesem Fall soll die Behandlung sofort abgebrochen werden, der Patient bis zum Verschwinden des Angioödems überwacht und Tamsulosinhydrochlorid nicht mehr verabreicht werden.

Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder vorher mit Tamsulosinhydrochlorid behandelt wurden, trat das sog. „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) während Katarakt-Operationen auf. IFIS kann das Risiko von Augen-Komplikationen während und nach der Operation erhöhen.

In einzelnen Berichten wurde es als nützlich angesehen, Tamsulosinhydrochlorid 1 - 2 Wochen vor einer Katarakt-Operation abzusetzen. Der Vorteil einer Therapieunterbrechung vor einer KataraktOperation sind aber noch nicht geklärt. IFIS wurde auch bei Patienten, die Tamsulosin bereits für einen längeren Zeitraum vor der Kataraktoperation abgesetzt haben, berichtet.

Eine Tamsulosinhydrochlorid-Behandlung sollte bei Patienten, bei denen eine Katarakt-Operation geplant ist, nicht begonnen werden. Bei den Untersuchungen vor der Operation sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte abklären, ob die für die Kataraktoperation vorgesehenen Patienten unter Tamsulosin-Medikation stehen oder diese früher erhielten. Damit soll gewährleistet werden, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, um das IFIS während der Operation behandeln zu können.

Tamsulosinhydrochlorid sollte nicht in Kombination mit starken CYP3A4-Inhibitoren bei Patienten mit schlecht metabolisierendem CYP2D6 Phänotyp gegeben werden.

Tamsulosinhydrochlorid sollte mit Vorsicht in Kombination mit starken und moderaten CYP3A4-Inhibitoren angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wechselwirkungsstudien wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

Es wurden keine Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Gabe von Tamsulosinhydrochlorid und entweder Atenolol, Enalapril oder Theophyllin beschrieben. Die gleichzeitige Anwendung von Cimetidin führt zu einem Anstieg der Plasmaspiegel von Tamsulosin, während Furosemid zu einem Abfall dieser Spiegel führt. Da aber die Spiegel im Normalbereich bleiben, ist eine Dosisanpassung nicht notwendig.

In vitro beeinflussten weder Diazepam noch Propranolol, Trichlormethiazid, Chlormadinon,

Amitriptylin, Diclofenac, Glibenclamid, Simvastatin und Warfarin die freie Fraktion von Tamsulosin in humanem Plasma. Ebenso beeinflusst Tamsulosin nicht die freien Fraktionen von Diazepam, Propranolol, Trichlormethiazid und Chlormadinonacetat.

In-vitro-Studien mit Lebermikrosomen (repräsentativ für die Metabolisierung über das Cytochrom-P450-Enzymsystem) ergaben keine Anhaltspunkte für Wechselwirkungen auf der Ebene der Leberstoffwechsels mit Amitriptylin, Salbutamol, Glibenclamid und Finasterid auf der Ebene der hepatischen Metabolisierung.

Diclofenac und Warfarin können die Eliminationsrate von Tamsulosin erhöhen.

Die gleichzeitige Gabe von Tamsulosinhydrochlorid mit starken CYP3A4-Inhibitoren kann zu einer erhöhten Exposition gegenüber Tamsulosinhydrochlorid führen. Die gleichzeitige Verabreichung von Ketoconazol (ein bekannter starker CYP3A4-Inhibitor) führte zu einem Anstieg der AUC und Cmax von Tamsulosinhydrochlorid um den Faktor 2,8 bzw. 2,2.

Tamsulosinhydrochlorid sollte nicht in Kombination mit starken CYP3A4-Inhibitoren bei Patienten mit schlecht metabolisierendem CYP2D6 Phänotyp gegeben werden.

Tamsulosinhydrochlorid sollte mit Vorsicht in Kombination mit starken und moderaten CYP3A4-Inhibitoren angewendet werden.

Die gleichzeitige Gabe von Tamsulosinhydrochlorid mit Paroxetin, einem starken Inhibitor von CYP2D6, resultierte in einer Erhöhung der Cmax und AUC von Tamsulosin um den Faktor 1,3 bzw. 1,6, aber diese Erhöhung wird nicht als klinisch relevant betrachtet.

Die gleichzeitige Gabe von anderen Alpha-1-Rezeptorenblockern könnte zu blutdrucksenkenden Wirkungen führen.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Tamsulosinhydrochlorid-Actavis 0,4 mg Hartkapseln ist nicht für die Anwendung bei Frauen vorgesehen.

Ejakulationstörungen wurden in klinischen Kurz- und Langzeitstudien mit Tamsulosin beobachtet.

Fälle von Ejakulationsstörung, retrograder Ejakulation und ausbleibender Ejakulation wurden in der Zeit nach Zulassungerteilung berichtet.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Patienten müssen jedoch beachten, dass es zu Schwindel kommen kann.

4.8    Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Häufig (> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1 000,

< 1/100)

Selten (>1/10 000, < 1/1 000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Nicht bekannt

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel

(1,3%)

Kopfschmerz

en

Synkope

Augenerkrankungen

Verschwomme nes Sehen, Sehstörungen

Herz-Kreislauf

erkrankungen

Palpitationen

Gefäßerkrankungen

Orthostatisch e Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Rhinitis

Epistaxis

Erkrankungen des

Obstipation,

Mundtrockenh

Gastrointestinaltrakts

Diarrhoe,

Übelkeit,

Erbrechen

eit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Ausschlag,

Pruritus,

Urticaria

Angioödem

Stevens-Johnson

Syndrom

Erythema

multiforme,

exfoliative

Dermatitis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Ejakulationss

törungen

einschließlich

retrograde

Ejakulation,

Ausbleiben

der

Ejakulation

Priapismus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Asthenie

In Verbindung mit einer Tamsulosin Therapie wurde über das Auftreten eines sog. „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ während Katarakt-Operationen (IFIS) berichtet (siehe auch Abschnitt 4.4).

Post-Marketing-Erfahrung: Zusätzlich zu den oben genannten Nebenwirkungen wurden Vorhofflimmern, Herzrhythmusstörungen, Tachykardie und Dyspnoe im Zusammenhang mit dem Einsatz von Tamsulosin berichtet. Da diese spontan gemeldeten Ereignisse aus der weltweiten PostMarketing-Erfahrung stammen, kann die Häufigkeit der Ereignisse und die Rolle von Tamsulosin in ihrer Kausalität nicht verlässlich bestimmt werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem BfArM anzuzeigen.

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

4.9 Überdosierung

Symptome

Eine Überdosierung mit Tamsulosinhydrochlorid kann möglicherweise zu schweren blutdrucksenkenden Wirkungen führen. Schwere blutdrucksenkende Wirkungen wurden bei verschiedenen Stufen der Überdosierung beobachtet.

Behandlung

Im Falle einer akuten Hypotonie nach Überdosierung sollte der Patient kardiovaskulär unterstützt werden. Der Blutdruck und die Herzfrequenz können durch Hinlegen des Patienten wieder normalisiert werden. Falls dies nicht ausreicht, können Volumenexpander und, falls nötig, Vasokonstriktiva eingesetzt werden. Die Nierenfunktion sollte überwacht werden und allgemeine unterstützende Maßnahmen ergriffen werden.

Die Dialyse ist wahrscheinlich ohne Nutzen, da Tamsulosin zu einem sehr hohen Anteil an Plasmaproteine gebunden ist.

Maßnahmen wie Erbrechen können ergriffen werden, um die Resorption zu verhindern. Sind größere Mengen geschluckt worden, so kann eine Magenspülung durchgeführt sowie Aktivkohle und ein osmotisch wirkendes Laxans, wie z. B. Natriumsulfat, gegeben werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Mittel bei benigner Prostatahyperplasie, Alpha-Adrenozeptor-AntagonistenATC-Code: G04C A02. Wirkmechanismus

Tamsulosin bindet selektiv und kompetitiv an postsynaptische a1A-Adrenorezeptoren, die für die Kontraktion der glatten Muskulatur verantwortlich sind und führt so zu einer Relaxation der glatten Muskulatur der Prostata und der Urethra.

Pharmakodynamische Effekte

Tamsulosin erhöht die maximale Harnflussrate durch Relaxation der glatten Muskulatur der Prostata und Urethra. Dadurch wird die Obstruktion gelindert.

Tamsulosinhydrochlorid-Actavis 0,4 mg Hartkapseln verbessern die irritativen und obstruktiven Symptome, die vor allem durch erhöhten Tonus der glatten Muskulatur des unteren Harntraktes verursacht werden.

Alphablocker können den Blutdruck durch Herabsetzen des peripheren Widerstandes erniedrigen. Im Rahmen von Studien mit Tamsulosin wurde keine klinisch relevante Blutdrucksenkung bei normotensiven Patienten beschrieben.

Die Wirkungen von Tamsulosinhydrochlorid-Actavis 0,4 mg Hartkapseln auf die Füllungs- und Entleerungssymptome bleiben auch bei Langzeitanwendung erhalten, wodurch die Notwendigkeit für eine operative Behandlung signifikant verzögert werden kann.

Kinder und Jugendliche

Eine doppelblinde, randomisierte, Placebo-kontrollierte Dosisfindungsstudie wurde bei Kindern mit neuropathischer Blase durchgeführt. Insgesamt 161 Kinder (im Alter von 2 bis 16 Jahren) wurden randomisiert und mit einer von drei Dosierungen von Tamsulosin (niedrig [0,001 bis 0,002 mg / kg], mittel [0,002 bis 0,004 mg / kg], und hoch [0,004 bis 0,008 mg / kg]) oder Placebo behandelt. Der primäre Endpunkt war die Anzahl der Patienten, die ihren Detrusor leak point pressure (DLPP) auf <40 cm H2O basiert auf zwei Auswertungen am selben Tag, verringerten. Sekundäre Endpunkte waren: Tatsächliche und prozentuale Veränderung gegenüber dem Ausgangswert beim Detrusor leak point pressure, Verbesserung oder Stabilisierung der Hydronephrose und Hydroureter, Veränderung im Urinvolumen, erhalten durch Katheterisierung, und Anzahl des zum Zeitpunkt der Katheterisierung bereits erfolgten Einnässens wie in Katheterisierungs-Tagebüchern festgehalten. Es wurde weder für den primären noch für alle sekundären Endpunkte ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Placebo-Gruppe und einer der 3 Tamsulosin-Dosisgruppen gefunden. Kein Dosis-WirkungsBeziehung wurde für eine der Dosierungsstufen beobachtet.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Tamsulosin wird rasch aus dem Intestinum resorbiert und ist fast vollständig bioverfügbar. Die Resorption wird durch eine zuvor eingenommene Mahlzeit verlangsamt. Eine gleichmäßige Resorption kann sichergestellt werden, wenn Tamsulosin stets nach dem Frühstück eingenommen wird.

Tamsulosin zeigt eine lineare Kinetik.

Bei Einnahme einer Einzeldosis von Tamsulosin nach einer Hauptmahlzeit werden Plasmaspitzenspiegel nach ca. sechs Stunden erreicht. Im Steady-State, das bis Tag 5 nach Beginn der Mehrfachgabe erreicht wird, liegt die maximale Plasmakonzentration etwa 2/3 höher als nach einer Einzeldosis.

Obwohl dies nur bei älteren Patienten nachgewiesen wurde, sind die gleichen Ergebnisse wohl auch bei jüngeren Patienten zu erwarten.

Es treten beträchtliche interindividuelle Schwankungen der Tamsulosin-Plasmaspiegel sowohl nach Einfach- als auch Mehrfachdosierung auf.

Verteilung

Beim Menschen ist Tamsulosin zu mehr als 99 % an Plasmaproteine gebunden, das Verteilungsvolumen ist gering (ca. 0,2 L/kg).

Biotransformation

Tamsulosin weist nur einen geringen First-Pass-Effekt auf. Der größte Tamsulosin-Anteil liegt im Plasma in Form des unveränderten Wirkstoffes vor. Die Substanz wird über die Leber metabolisiert.

Bei Ratten führt die Gabe von Tamsulosin nur zu einer geringen Induktion von mikrosomalen Leberenzymen.

Die Metaboliten sind weniger wirksam und weniger toxisch als der Wirkstoff selbst.

Ausscheidung

Tamsulosin und seine Metaboliten werden hauptsächlich über den Urin ausgeschieden, wobei etwa 9 % der Dosis in unveränderter Form vorliegen.

Die Eliminationshalbwertszeit beträgt beim Menschen ca. 10 Stunden (bei Gabe nach einer Mahlzeit) sowie 13 Stunden im Steady-State.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxizitätsstudien zur Einzel- und Mehrfachdosisapplikation wurden bei Mäusen, Ratten und Hunden durchgeführt. Außerdem wurde die reproduktive Toxizität bei Ratten, die Kanzerogenität bei Mäusen und Ratten und die Genotoxizität in vivo und in vitro geprüft.

Das allgemeine Toxizitätsprofil, wie es unter der Anwendung von hoch dosiertem Tamsulosin beschrieben wurde, entsprach den bekannten pharmakologischen Wirkungen von alpha-Adrenozeptor-Antagonisten.

Bei sehr hohen Dosierungen kam es bei Hunden zu Veränderungen im EKG. Diese Reaktion wird nicht als klinisch relevant erachtet.

Tamsulosin zeigte keine relevanten genotoxischen Eigenschaften. Es wurde eine erhöhte Inzidenz an proliferativen Veränderungen der Mammae bei weiblichen Ratten und Mäusen beschrieben. Dieser Befund, der wahrscheinlich auf eine Hyperprolaktinämie zurückzuführen ist und der nur bei hohen Dosierungen auftrat, wird als nicht relevant betrachtet.

6.    PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Kapselinhalt:

Mikrokristalline Cellulose

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.) (MW: ca. 250000)

Polysorbat 80

Natriumdodecylsulfat

Triethylcitrat

Talkum

Kapselhülle:

Gelatine

Indigocarmin (E 132)

Titandioxid (E 171)

Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172)

Eisen(III)-oxid (E 172)

Eisen(II,III)-oxid (E 172)

Drucktinte (Schellack, Eisen(II,III)-oxid (E 172), Propylenglykol)

6.2    Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PE/PVDC/Aluminiumblisterpackungen in Faltschachteln mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Hartkapseln.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine speziellen Hinweise.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Actavis Deutschland GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2 81829 München Telefon: 089/558909 - 0 Telefax: 089/558909 - 240

8. ZULASSUNGSNUMMER

63237.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:    18. Januar 2005

Datum der Verlängerung der Zulassung: 06. Oktober 2011

10. STAND DER INFORMATION

November 2013

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig