iMedikament.de

Technescan Pyp

Document: 17.04.2015   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation und Fachinformation

Technescan PYP

Wirkstoff: Natriumdiphosphat x 10 H2O

Kit für ein radioaktives Arzneimittel / Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

Zusammensetzung

Eine Durchstechflasche mit 24 mg Pulver enthält: Arzneilich wirksame Bestandteile Natriumdiphosphat (PYP) .10 H2O    20,0 mg

Sonstiger wirksamer Bestandteil Zinn-(II)-chlorid-Dihydrat    4,0 mg

Sonstige Bestandteile:

Salzsäure

Natriumhydroxid

Stickstoff

Eigenschaften nach Rekonstitution und Markierung

Technescan PYP ist nach Rekonstitution mit 99mTc-Pertechnetatlösung eine farblose Lösung. pH    6,0-6,4

Markierungsausbeute    > 95%

[99mTc]Technetium zerfällt unter Emission von y-Strahlung der mittleren Energie von 140 keV und der Halbwertszeit von ca. 6 Stunden zu [99Tc]Technetium, das quasi als stabil angesehen werden kann.

Die zur Markierung benötigte Aktivitätsmenge von bis zu 740 MBq liegt in einem Volumen von 1-10 ml vor.

Darreichungsform und Packungsgrößen

Kit für ein radioaktives Arzneimittel / Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

10 ml Flasche, Typ I, Ph.Eur, verschlossen mit einem Bromobutylgummistopfen (Typ 1, Ph.Eur.) 5 Durchstechflaschen pro Packung.

Stoff- oder Indikationsgruppe

Nuklearmedizinisches Diagnostikum

Pharmazeutischer Unternehmer Mallinckrodt Medical BV Westerduinweg 3 1755 LE Petten Niederlande

Hersteller

Mallinckrodt Medical BV Westerduinweg 3 1755 LE Petten Niederlande

Anwendungsgebiete

Nach intravenöser Injektion der mit physiologischer Kochsalzlösung rekonstituierten, nicht radioaktiven Reaktionsmischung des Markierungskits und nachfolgender in vitro oder in vivo Markierung von Eigenerythrozyten:

-    Blutungsquellenszintigraphie zur Diagnose und Lokalisierung verdeckter abdomineller Blutungen mit in vitro oder in vivo markierten Erythrozyten.

-    Radionuklid-Ventrikulographie mit markierten Erythrozyten zur Bestimmung der links- und rechtsventrikulären Ejektionsfraktion sowie die Untersuchung regionaler

Wandbewegungsstörungen (Nachweis asynchroner oder dyskinetischer Ventrikelanteile) und die Messung systolischer Entleerungs- und diastolischer Füllungsgeschwindigkeiten z.B. bei koronarer Herzkrankheit, nach Myokardinfarkt oder bei Kardiomyopathie.

Die in vitro Markierung ist als Standardverfahren bei der Markierung anzusehen; die in vivo Markierung ist nur für Notfalluntersuchungen, wie z.B. bei der Blutungsquellenszintigraphie vorgesehen.

Nach in vitro Markierung:

-    Blutpoolszintigraphie beim Hämangiom, wenn eine eindeutige Beurteilung mit Sonographie oder MRT nicht möglich ist.

Gegenanzeigen

Absolute Gegenanzeigen Sind nicht bekannt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine Daten zur klinischen Anwendung von Technescan PYP an Schwangeren vor.

Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die benötigte klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, müssen in Erwägung gezogen werden.

Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Feten. Die Verabreichung von 740 MBq ergibt eine im Uterus absorbierte Dosis von 2,9 mGy. Strahlendosen über 0,5 mGy werden für den Fetus als potentielles Risiko betrachtet.

Bevor Technescan PYP bei einer stillenden Mutter angewendet wird, muss geprüft werden, ob die Untersuchung nicht auf einen Zeitpunkt nach dem Abstillen verschoben werden kann und ob die Wahl eines Radiopharmakons im Hinblick auf die Aktivitätsausscheidung in die Muttermilch wirklich die beste Untersuchungsmethode darstellt. Wird die Verabreichung von Technescan PYP als notwendig erachtet, muss das Stillen für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die abgepumpte Muttermilch verworfen werden.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Bei der Durchführung einer Belastungsszintigraphie zur Untersuchung des Myokards sind die Kontraindikationen bezüglich der Belastung zu berücksichtigen.

Um die Strahlenexposition zu verringern, soll der Patient vor dem Beginn der Untersuchung ausreichend trinken und während der ersten Stunden nach der Untersuchung so oft wie möglich seine Harnblase entleeren.

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Die Entgegennahme, Lagerung, Anwendung sowie der Transport und die Entsorgung unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen und/oder entsprechenden Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörde.

Bei jedem Patienten ist eine sorgfältige Abwägung zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten, sollte die Aktivität nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.

Um die Stabilität des Arzneimittels nicht zu beeinträchtigen, darf dieses nicht mit anderen Arzneimitteln oder Komponenten gemischt oder zusammen appliziert werden.

Die in vivo/in vitro Markierung von Erythrozyten durch [99mTc]Pertechnetat sollte vor einer beabsichtigten Verabreichung von iodierten Kontrastmitteln durchgeführt werden, da sonst mit einer reduzierten Markierung der Erythrozyten zu rechnen ist (vgl. Abschnitt Wechselwirkungen).

Das Vorliegen von [99mTc]Pertechnetat, das nicht an Erythrozyten gebunden ist, kann zu falsch positiven Befunden bei der Blutungsquellen-Diagnostik führen.

Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt

Radioaktive Arzneimittel dürfen vom Anwender nur unter Vorkehrungen zum Schutz vor ionisierenden Strahlen und unter Berücksichtigung pharmazeutischer Qualitätsanforderungen vorbereitet und angewendet werden. Aseptisches Arbeiten ist nach den Richtlinien für eine gute pharmazeutische Herstellungspraxis erforderlich.

Mit radioaktiven Arzneimitteln behandelte Patienten stellen einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund der äußeren Strahlenexposition oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrechen usw. dar. Daher sind die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen der nationalen

Strahlenschutzverordnungen zu beachten. Eine Kontamination durch die vom Patienten ausgeschiedene Radioaktivität ist zu vermeiden.

Wechselwirkungen

Eine reduzierte Markierung der Erythrozyten wurde im Zusammenhang mit den folgenden Substazen berichtet: Heparin, Zinnüberladung, Aluminium, Prazosin, Methyldopa, Hydralazin, Digitalis-Glycoside, Chinidin, ß-Blockern, Kalziumkanalblockern, Nitraten, Anthracyclinen, iodierten Kontrastmitteln und Teflonkathetern (Sn++ kann mit dem Katheter reagieren). Um diese Wechselwirkungen zu vermeiden, sollte die Behandlung mit den erwähnten Substanzen nach Möglichkeit abgesetzt werden.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Intravenöse Anwendung nach Radiomarkierung.

Blutpoolszintigraphie

Nach Rekonstitution mit isotonischer, steriler, pyrogenfreier, physiologischer Kochsalzlösung wird Erwachsenen zwischen 1/3 bis zum kompletten Inhalt eines Fläschchens injiziert. Nach 30 Minuten werden dem Patienten zwischen 555 und 740 MBq (15-20 mCi) 99mTc-Natriumpertechnetatlösung appliziert.

Bei Kindern wird entsprechend der Empfehlung der “Paediatric Task Group der European Association of Nuclear Medicine” die anzuwendende Aktivität durch Multiplikation der für Erwachsene empfohlenen Aktivität mit einem Faktor aus der folgenden Tabelle ermittelt:

3 kg = 0,1

4 kg = 0,14

6 kg = 0,19

8 kg = 0,23

10 kg = 0,27

12 kg = 0,32

14 kg = 0,36

16 kg = 0,40

18 kg = 0,44

20 kg = 0,46

22 kg = 0,50

24 kg = 0,53

26 kg = 0,56

28 kg = 0,58

30 kg = 0,62

32 kg = 0,65

34 kg = 0,68

36 kg = 0,71

38 kg = 0,73

40 kg = 0,76

42 kg = 0,78

44 kg = 0,80

46 kg = 0,82

48 kg = 0,85

50 kg = 0,88

52-54 kg = 0,90

56-58 kg = 0,92

60-62 kg = 0,96

64-66 kg = 0,98

68 kg = 0,99

Für ältere Patienten ist keine besondere Dosierung vorgesehen.

Da Zinnsalze lange an roten Blutkörperchen haften bleiben, wird empfohlen, den Vorgang frühestens nach 3 Monaten zu wiederholen.

Überdosierung und andere Dosierungsfehler

Bei vorschriftsmäßiger Anwendung ist nicht mit einer Überdosierung des unmarkierten Pyrophosphats zu rechnen. Im Falle einer unbeabsichtigten Überdosierung von 99mTc -markiertem Technescan PYP geht die damit verbundene erhöhte Strahlenbelastung wegen der kurzen Halbwertszeit von 99mTc (6.02 h) rasch

zurück. Die Elimination sollte durch forcierte Diurese und häufiges Leeren der Blase beschleunigt werden. Da nur geringe Substanzmengen verabreicht werden, sind Überdosierungen im pharmakologischen Sinn nicht zu erwarten.

Nebenwirkungen

Sehr selten können nach der intravenösen Verabreichung des unmarkierten Pyrophosphats Nebenwirkungen auftreten. Dabei sind Schwindel, Fieber, Schweißausbruch, allergisches Exanthem, Ohrensausen und Kopfschmerzen beschrieben worden. Bei der in vivo/in vitro Markierung muss auch mit unerwünschten Nebenwirkungen durch [99mTc]Technetium gerechnet werden. Hier wurden in sehr seltenen Fällen Urtikaria, Vasodilatation, Juckreiz, kardiale Arrhythmien, Gesichtsödeme und Koma beschrieben.

Nebenwirkungen anaphylaktoider Art (Überempfindlichkeits-Symptome ohne nachweisbare, vorangegangene Sensibilisierung) können bei Radiopharmaka, welche intravenös verabreicht werden, prinzipiell immer, wenn auch selten, auftreten. Im Allgemeinen sind die Erscheinungen milde, jedoch muss auch mit möglichem Auftreten von lebensbedrohlichen Zuständen wie Bronchospasmen und Kreislaufkollaps gerechnet werden. Daher müssen Mittel zur symptomatischen Behandlung solcher Zustände, wie z.B. Antihistaminika, Kortikosteroide und Adrenalin im Applikationsraum zum sofortigen Gebrauch vorhanden sein.

Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive Strahlendosis liegt bei Gabe der maximalen empfohlenen Aktivität dieses Arzneimittels bei 5 mSv.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Nuklearmediziner. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Hinweise

Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfallzeitpunktes nicht mehr angewendet werden. Der Verfallzeitpunkt ist auf dem Etikett der Abschirmung (versiegelter Behälter) angegeben.

Das noch nicht radioaktiv markierte Arzneimittel im unversehrten Behältnis ist 12 Monate haltbar.

Haltbarkeit nach Anbruch

Nach Rekonstitution ist die Lösung 4 Stunden verwendbar.

Lager- und Aufbewahrungshinweise

Technescan PYP ist gekühlt bei 2°C-8°C unter Lichtausschluss zu lagern.

Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung

Nicht verwendete, mit Technetium markierte Lösung kann man im gesicherten Bereich stehen lassen, bis die Aktivität so weit abgeklungen ist, dass das Präparat nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr als radioaktiv gilt und als normaler Abfall entsorgt werden kann.

Radioaktive Abfälle sind gemäß den nationalen Bestimmungen für radioaktives Material zu entsorgen.

Stand der Information

März 2015

Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: http://www.bfarm.de anzuzeigen.

Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum (ATC V09B A 03)

Bei den in bildgebenden Verfahren zur Anwendung kommenden geringen Substanzmengen sind nach bisherigen Erkenntnissen keine klinisch relevanten pharmakodynamischen Wirkungen des Arzneimittels zu erwarten.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Pyrophosphat (= Diphosphat, PYP) ist ein Phosphatoligomer, das unter Beteiligung eines Zinn(II)-Salzes als Reduktionsmittel zur in vivo oder in vitro Markierung von Erythrozyten mit Natrium [99mTc]Pertechnetat zur nuklearmedizinischen Diagnostik eingesetzt wird.

Für die Erythrozytenmarkierung ist das Sn(II) entscheidend. Dabei ist ein Ligand erforderlich, wie hier Pyrophosphat. Eine optimale Markierungsausbeute von > 88,5% wird bei 0,197 mg Sn(II)/1000 ml Blut erreicht.

Der günstigste Zeitpunkt für die Injektion von [99mTc]Technetium bei der in vivo Markierung liegt bei 30 Minuten nach der Applikation von Technescan PYP. Bei der in vitro Markierung ist eine Reaktionszeit der Erythrozyten mit [99mTc]Technetium von etwa 15 Minuten bei Raumtemperatur ausreichend. Nach der in vivo Markierung liegt die Gesamtblutaktivität 10 min p.i. bei 77 ± 15% und 100 Minuten nach Injektion bei 71 ± 14% der injizierten Gesamtaktivität. Dabei sind etwa 90% des [99mTc]Technetiums an die Erythrozyten gebunden. Dieser Wert bleibt bei über 2 Stunden konstant. Die Gesamtblutaktivität nimmt innerhalb von 2 Stunden nach Injektion um etwa 6% ab.

Eine Sekundärmarkierung von Erythrozyten wird nach vorheriger Verwendung von Sn(II)-haltigen Markierungskits bis zu 8 Tagen nach der Untersuchung beobachtet. Bei Dosen bis 0,02 mg Sn(II)/kg findet sich keine nennenswerte Beeinflussung. Das Sn(II) wird überwiegend an die ß-Kette des Hämoglobins gebunden. [99mTc]Technetium geht in Gegenwart von Sn(II)-Ionen eine schnelle und stabile Bindung an das Hämoglobinmolekül ein.

Toxikologische Eigenschaften

Aufgrund der geringen im Kit enthaltenen Menge an Natriumpyrophosphat und Zinn(II)chlorid sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung substanzbedingte toxische Effekte nicht zu erwarten. Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität sowie zur Mutagenität und Kanzerogenität liegen nicht vor.

Strahlenexposition

Die nachstehende Tabelle zeigt die von einem Patienten (mit 70 kg Körpergewicht) absorbierte Strahlendosis (ICRP 80), dessen rote Blutkörperchen mit [99mTc]Technetium-Zinndiphosphat markiert wurden.

Tabelle

Markierung von Erythrozyten Absorbierte Dosis pro applizierte Aktivität (mGy/MBq)

Organ

Erwachsene

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,0099

0,012

0,020

0,030

0,056

Blasenwand

0,0085

0,011

0,014

0,017

0,031

Knochenoberfl.

0,0074

0,012

0,019

0,036

0,074

Gehirn

0,0036

0,0046

0,0075

0,012

0,022

Brustdrüse

0,0035

0,0041

0,0070

0,011

0,019

Gallenblase

0,0065

0,0081

0,013

0,020

0,030

Gastrointestinaltrakt

Magenwand

0,0046

0,0059

0,0097

0,014

0,025

Dünndarm

0,0039

0,0049

0,0078

0,012

0,021

Kolon

0,0037

0,0048

0,0075

0,012

0,020

ob. Dickdarm

0,0040

0,0051

0,0080

0,013

0,022

unt. Dickdarm

0,0034

0,0044

0,0069

0,010

0,018

Herz

0,023

0,029

0,043

0,066

0,11

Nieren

0,018

0,022

0,036

0,057

0,11

Leber

0,013

0,017

0,026

0,040

0,072

Lunge

0,018

0,022

0,035

0,056

0,11

Muskeln

0,0033

0,0040

0,0061

0,0094

0,017

Ösophagus

0,0061

0,0070

0,0098

0,015

0,023

Ovarien

0,0037

0,0048

0,0070

0,011

0,019

Pankreas

0,0066

0,0081

0,013

0,019

0,033

rotes Mark

0,0061

0,0076

0,012

0,020

0,037

Haut

0,0020

0,0024

0,0038

0,0062

0,012

Milz

0,014

0,017

0,027

0,043

0,081

Testes

0,0023

0,0030

0,0044

0,0069

0,013

Thymus

0,0061

0,0070

0,0098

0,015

0,023

Schilddrüse

0,0057

0,0071

0,012

0,019

0,036

Uterus

0,0039

0,0049

0,0074

0,011

0,019

Sonstige Gewebe

0,0035

0,0045

0,0073

0,013

0,023

Effektive Dosis nach ICRP 80

0,0070

0,0089

0,014

0,021

0,039

(mSv/MBq)

Die effektive Dosis, die aus der Anwendung einer Aktivität von 740 MBq (maximal empfohlene Strahlendosis) resultiert, beträgt etwa 5 mSv (für eine Person mit einem Gewicht von 70 kg). Bei dieser Aktivität werden folgende Strahlendosen an die kritischen Organe abgegeben: Herz: ca. 17 mGy; Nieren: ca. 13 mGy und Milz: ca. 10 mGy.

Markierungsanweisungen

Das Markierungsbesteck (Kit), Technescan PYP, kann je nach diagnostischer Fragestellung auf verschiedene Arten mit [99mTc]Natrium-Pertechnetat markiert werden.

In vitro - Markierung für die Blutpoolszintigraphie

1.    6 ml Patientenblut werden in ACD oder heparinisierten Reagenzgefäßen gesammelt.

2.    Plasma wird durch Zentrifugation abgetrennt, anschließend wird mit isotonischer Kochsalzlösung gewaschen.

3.    Die Erythrozyten werden in ungefähr 10 ml physiologischer Kochsalzlösung suspendiert.

4.    Der Inhalt eines Fläschchens Technescan PYP wird ebenfalls in 10 ml physiologischer Kochsalzlösung gelöst.

5.    Zur Erythrozytensuspension werden 0,3 ml der Technescan PYP-Lösung (entsprechend 102 qg Zinn) zugesetzt.

6.    Der Ansatz wird für 30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.

7.    Der Überschuss an Zinn2+-Ionen wird durch Zentrifugation und Resuspension der Zellen in 5 ml physiologischer Kochsalzlösung entfernt.

8.    Der Waschvorgang wird noch einmal wiederholt.

9.    Es werden 370-740 MBq (10-20 mCi) 99mTcO4- zugesetzt.

10.    Der Ansatz wird nochmals für 30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.

11.    Ungebundenes 99mTc wird durch Zentrifugation abgetrennt.

12.    Abschließend wird die Markierungsausbeute bestimmt; diese sollte über 85% liegen.

In vivo/in vitro Markierung Zinn-beladener Erythrozyten für die Blutpoolszintigraphie

Nach intravenöser Injektion einer Pyrophosphatlösung wird Vollblut entnommen und mit 99m-Tc-

Pertechnetatlösung markiert.

In vivo Markierung für die Blutpoolszintigraphie

1.    Metallschutzkappe des Fläschchens TechneScan PYP entfernen, Gummistopfen mit Alkohol desinfizieren.

2.    In das Fläschchen 1 - 10 ml physiologische Kochsalzlösung mittels Injektionsspritze, ohne Luftblase und ohne Verwendung einer Entlüftungskanüle, hinzufügen. Das Fläschchen einige Male leicht schütteln, bis Inhalt vollständig gelöst ist.

3.    Danach ist die nicht-aktive Injektionslösung zur i.v. Applikation geeignet.

4.    Etwa 30 Minuten nach Injektion der unmarkierten Technescan PYP-Lösung wird eine Aktivität von 555 - 740 MBq (15 - 20 mCi) in einem geeigneten Volumen intravenös verabreicht.

Anmerkungen:

-    Bei zu hoher Aktivitätskonzentration kann die markierte Injektionslösung mit physiologischer Kochsalzlösung aus einer Ampulle auf ein geeignetes Volumen verdünnt werden.

-    Oxydationsmittel in Eluaten eines 99mTc-Generators können den Markierungsprozess stören. Deswegen sollten zur Markierung von Technescan PYP nur Eluate verwendet werden, deren Spezifikationen den Anforderungen der Ph. Eur. genügen.

Anleitung zur Qualitätskontrolle

Nach vorschriftsgemäßer Markierung entsteht eine Lösung, deren Qualität die Voraussetzungen erfüllt,

wie sie in der entsprechenden Monographie der Ph. Eur. beschrieben sind.

Die Untersuchung wird nach den Vorgaben der Monographie der Ph. Eur. auf Kieselgel beschichteten

Dünnschichtchromatographieplatten durchgeführt.

a)    5 bis 10ql der zu untersuchenden Lösung werden am Startpunkt aufgetragen und über 10-15 cm mit einer 13,6%igen (M/V) Natriumacetatlösung entwickelt. Der 99mTechnetium-Zinn-Pyrophosphatkomplex und das Pertechnetat-Ion wandern mit einem Rf-Wert von 0,9-1,0, während die kolloidalen Verunreinigungen am Start bleiben.

b)    5 bis 10ql der zu untersuchenden Lösung werden am Startpunkt aufgetragen und mit einem Stickstoffstrom getrocknet. Die Probe wird über eine Strecke von 10 bis 15 cm mit Ethylmethylketon

entwickelt. Hierbei wandert das Pertechnetat-Ion mit einem Rf-Wert von 0,95-1,0, während der 99mTechnetium-Zinn-Pyrophosphatkomplex am Start bleibt.

Die Summe der Radioaktivitäten der in beiden Tests ermittelten Verunreinigungen soll unter 10,0 % liegen.

8