Temagin-Paracetamol-Plus
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Temagin Paracetamol plus
Wirkstoffe: Paracetamol
Coffein
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Paracetamol ist ein
Anilinderivat,
- Analgetikum/Antipyretikum -
Coffein ist ein
Xanthinderivat,
- Analeptikum -
3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile
1 Tablette enthält 350 mg Paracetamol und 50 mg Coffein.
3.3 Sonstige Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose, Cellulosepulver, vorverkleisterte Stärke, Maisstärke, Povidon K25, Carboxymethylstärke-Natrium Typ A, Stearinsäure, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid
4. Anwendungsgebiete
Bei leichten bis mäßig starken Schmerzen.
5. Gegenanzeigen
Temagin Paracetamol plus darf nicht angewendet werden bei:
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Paracetamol und/oder Coffein,
- der Behandlung von Kindern unter 12 Jahren.
Temagin Paracetamol plus sollte nur mit besonderer Vorsicht (d. h. mit einem verlängerten Dosisintervall oder in verminderter Dosis) und unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden bei:
- Leberfunktionsstörungen (z. B. durch chronischen Alkoholmissbrauch, Leberentzündungen),
- Nierenfunktionsstörungen,
- dem Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit).
Temagin Paracetamol plus sollte nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden bei:
- Patienten mit einem Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni sowie bei Patienten mit Hyperthyreose.
Anwendung in der
Schwangerschaft und Stillzeit:
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Paracetamol-Coffein sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Während der Stillzeit sollte Paracetamol ohne Coffein gegeben werden (s. a.13.2).
6. Nebenwirkungen
Selten können Hautrötungen, bedingt durch Paracetamol, auftreten; sehr selten können allergische Reaktionen mit Exanthemen, die in Einzelfällen auf den Coffeinanteil zurückzuführen sind, hervorgerufen werden.
In Einzelfällen sind für den Wirkstoff Paracetamol weitergehende Überempfindlichkeitsreaktionen (Quincke-Ödem, Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfall, bis hin zum Schock) beschrieben worden.
Äußerst selten kann es zu Störungen der Blutbildung (Thrombozytopenie, Leukopenie, in einzelnen Fällen zu Agranulozytose, Panzytopenie) kommen.
In Einzelfällen ist bei prädisponierten Personen ein Bronchospasmus ausgelöst worden (Analgetika-Asthma).
Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Tachykardie oder Magenbeschwerden können durch den Coffeinanteil verursacht werden.
Es liegen keine Erkenntnisse darüber vor, dass durch die Kombination der Umfang und/oder die Art der genannten Nebenwirkungen der Einzelsubstanzen verändert werden.
Bei abruptem Absetzen nach längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch können Kopfschmerzen, sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität sowie vegetative Symptome auftreten. In diesen Fällen ist die erneute Einnahme von Schmerzmitteln ohne ärztlichen Rat zu unterlassen. Die Absetzsymptomatik klingt innerhalb weniger Tage ab.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zur Enzyminduktion in der Leber führen, wie z. B. bestimmte Schlafmittel und Antiepileptika (u. a. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) sowie Rifampicin, können auch durch sonst unschädliche Dosen von Paracetamol Leberschäden hervorgerufen werden. Gleiches gilt bei Alkoholmissbrauch.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Mitteln, die zu einer Verlangsamung der Magenentleerung führen, wie z. B. Propanthelin, kann die Aufnahme und der Wirkungseintritt von Paracetamol verzögert werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Mitteln, die zu einer Beschleunigung der Magenentleerung führen, wie z. B. Metoclopramid, bewirkt eine Beschleunigung der Aufnahme und des Wirkungseintritts von Paracetamol.
Bei gleichzeitiger Gabe von Paracetamol und Chloramphenicol kann die Halbwertszeit von Chloramphenicol deutlich verlangsamt sein, was mit einem Risiko erhöhter Toxizität verbunden ist.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Paracetamol und AZT (Zidovudin) wird die Neigung zur Ausbildung einer Neutropenie verstärkt. Dieses Arzneimittel soll daher nur nach ärztlichem Anraten gleichzeitig mit AZT angewendet werden.
Wechselwirkungen zwischen Paracetamol und Cumarinderivaten sind bezüglich ihrer klinischen Relevanz noch nicht zu beurteilen. Eine Langzeitanwendung dieses Arzneimittels bei Patienten, die mit oralen Antikoagulantien behandelt werden, sollte daher nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Coffein antagonisiert die sedative Wirkung zahlreicher Substanzen, wie z. B. Barbituraten, Antihistaminika etc.
Coffein wirkt synergetisch hinsichtlich des tachykarden Effekts von z. B. Sympathomimetika, Thyroxin etc.
Bei Kombination von Coffein und Substanzen mit breitem Wirkungsspektrum, z. B. Benzodiazepinen, können im einzelnen unterschiedliche und nicht voraussehbare Wechselwirkungen auftreten.
Coffein vermindert die Ausscheidung von Theophyllin.
Coffein erhöht das Abhängigkeitspotential von Substanzen des Typs Ephedrin.
Orale Kontrazeptiva, Cimetidin und Disulfiram vermindern den Coffein-Abbau in der Leber; Barbiturate und Nikotin beschleunigen ihn.
Die gleichzeitige Gabe von bestimmten Antibiotika (Gyrasehemmstoffe des Chinoloncarbonsäure-Typs) kann die Elimination von Coffein und seinem Abbauprodukt Paraxanthin verzögern.
Es gibt keinen Hinweis, dass ein mögliches Abhängigkeitspotential von Analgetika wie Paracetamol durch Coffein erhöht wird. Auch wenn es aufgrund theoretischer Überlegungen angenommen werden kann, wird aufgrund des derzeitigen Erkenntnismaterials ein eigenständiges Missbrauchspotential von Coffein in Kombination mit Paracetamol nicht belegt.
8. Warnhinweise
Keine
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Bei kurzfristiger Anwendung der Kombination ohne ärztliche oder zahnärztliche Überwachung gilt bei Erwachsenen und Jugendlichen:
½ - 1 Tablette Temagin Paracetamol plus (entsprechend 175 bis 350 mg Paracetamol und 25 bis 50 mg Coffein) bis zu 3 - 4mal täglich. Die Tageshöchstdosis beträgt 4 Tabletten Temagin Paracetamol plus (entsprechend 1400 mg Paracetamol und 200 mg Coffein).
Anwendung unter ärztlicher Überwachung bei Erwachsenen und Jugendlichen:
2 Tabletten Temagin Paracetamol plus (entsprechend 700 mg Paracetamol und 100 mg Coffein) bis zu 3 - 4mal täglich. Die Tageshöchstdosis beträgt 8 Tabletten Temagin Paracetamol plus (entsprechend 2800 mg Paracetamol und 400 mg Coffein).
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie Gilbert-Syndrom muß die Dosis vermindert bzw. das Dosisintervall verlängert werden.
Für die Festlegung der Dosierung bei Kindern unter 12 Jahren liegt nicht genügend Erkenntnismaterial vor.
11. Art und Dauer der Anwendung
Die Tablette ist teilbar.
Die Tablette mit etwas Flüssigkeit einnehmen.
Die Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu einem verzögerten Wirkungseintritt führen.
Dieses Arzneimittel soll ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat nicht längere Zeit und nicht in höheren Dosen eingenommen werden.
Ohne ärztliche Verordnung soll das Arzneimittel nur zur Behebung akuter Schmerzen eingenommen werden.
Bei längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Bei abruptem Absetzen nach längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und vegetative Symptome auftreten. Die Absetzsymptomatik klingt innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin soll die Wiedereinnahme von Schmerzmitteln unterbleiben und die erneute Einnahme nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
a) Symptome einer
Überdosierung
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- Vergiftungssymptome können bei 1 g Coffein und mehr auftreten, wenn es in kurzer Zeit aufgenommen wird. Die tödlichen Coffein-Dosen liegen zwischen 3 und 10 g. Die Vergiftung äußert sich vorwiegend im zentralnervösen Symptomen sowie in bedrohlichen Herz-Kreislauf-Reaktionen (auch Myokardschäden).
- Die Einnahme überhöhter Dosen von Paracetamol kann zu Intoxikationserscheinungen mit einer Latenz von 24 bis 48 Stunden führen. Es können sich Leberfunktionsstörungen durch Leberzellnekrosen bis hin zum Leberkoma - auch mit tödlichem Ausgang - entwickeln. Unabhängig davon sind auch Nierenschädigungen durch Nekrosen der Tubuli beschrieben worden.
in
der
1. Phase
(1. Tag) Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Somnolenz und allgemeines Krankheitsgefühl;
in
der
2. Phase
(2. Tag) Besserung des subjektiven Befindens, jedoch leichte Leibschmerzen, Lebervergrößerung, Anstieg der Konzentration von Transaminasen und des Bilirubinanstiegs; verlängerte Thromboplastinzeit; Rückgang der Urinausscheidung;
in
der
3. Phase
(3. Tag) hohe Transaminasenwerte, Ikterus, Gerinnungsstörungen, Hypoglykämie, Übergang in Leberkoma.
b) Therapiemaßnahmen bei
Überdosierung
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Therapie:
Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist
innerhalb der ersten 6 Stunden eine Magenspülung und
in den ersten 8 Stunden die intravenöse Gabe von SH-Gruppen-Donatoren, wie z. B. N-Acetyl-Cystein sinnvoll.
Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden.
Bestimmungen der
Plasmakonzentration von Paracetamol sind empfehlenswert.
Die weiteren Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer
Intoxikation mit Paracetamol richten sich nach Ausmaß, Stadium und
klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der
Intensivmedizin.
Zentrale Symptome und Krampfanfälle können mit Benzodiazepinen behandelt werden; eine supraventrikuläre Tachykardie kann mit ß-Rezeptor-Blockern, wie z. B. Proppanolol, intravenös beherrscht werden.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Paracetamol hat eine
analgetische, antipyretische und sehr schwache antiphlogistische
Wirkung.
Der Wirkungsmechanismus ist nicht eindeutig geklärt. Nachgewiesen
ist eine ausgeprägte Hemmung der cerebralen Prostaglandinsynthese,
während die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach gehemmt
wird. Ferner inhibiert Paracetamol den Effekt endogener Pyrogene
auf das hypothalamische Temperaturregulationszentrum.
Coffein hebt beim Menschen
kurzfristige Ermüdungserscheinungen auf und fördert die psychische
Leistungsbereitschaft und -fähigkeit.
Coffein wirkt nach Gabe therapeutischer Dosen vorwiegend als
Antagonist an Adenosinrezeptoren. Dadurch wird die hemmende Wirkung
von Adenosin auf das ZNS vermindert.
13.2 Toxikologische
Eigenschaften
a) Akute Toxizität
Die orale Aufnahme von mehr als 6 g Paracetamol mit
Plasmakonzentrationen von 200 - 300 µg/ml nach 4 h, 100 - 150
µg/ml nach 8 h, 50 - 80 µg/ml nach 12 h und 30 - 45 µg/ml nach
15 h kann beim Menschen zu Leberzellschäden mit tödlichem Verlauf
im Coma hepaticum führen. Die Hepatotoxizität von Paracetamol
steht in direkter Abhängigkeit zur Plasmakonzentration.
Enzyminduktoren und Alkohol können auch bei sonst nicht toxischen
Dosen von Paracetamol Leberschäden auslösen. Vergiftungssymptome
können ab 1 g Coffein auftreten, wenn es in kurzer Zeit aufgenommen
wird. Die tödlichen Coffein-Dosen liegen zwischen 3 und 10 g.
(Siehe 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel)
b) Chronische Toxizität
Im Tierversuch zur subchronischen und chronischen Toxizität von
Paracetamol an Ratte und Maus traten Läsionen im Magen-Darm-Trakt,
Blutbildveränderungen, Degenerationen des Leber- und
Nierenparenchyms bis hin zu Nekrosen auf. Die Ursachen dieser
Veränderungen sind einerseits auf den Wirkungsmechanismus (s.o.)
und andererseits auf den Metabolismus von Paracetamol
zurückzuführen. Die Metabolite, denen die toxischen Wirkungen
zugeschrieben werden, und die entsprechenden Organveränderungen
sind auch beim Menschen nachgewiesen. Daher sollte Paracetamol
nicht über längere Zeit in höheren Dosen eingenommen werden.
Fälle von reversibler, chronischer aktiver Hepatitis sind bereits
bei oralen Tagesdosen von 3,9 und 2,9 g und einer Anwendungsdauer
von 1 Jahr beschrieben.
Orale Tagesdosen mit deutlich leberschädigender Wirkung liegen bei
Nichtalkoholikern im Bereich von 5,8 g, wobei
Intoxikationssymptome bereits 3 Wochen nach Einnahme auftreten
können. Es liegen Untersuchungen mit der Kombination von
Paracetamol plus Coffein an Ratte und Maus vor, die
widersprüchliche Befunde zur möglichen Erhöhung des Risikos der
Hepatotoxizität der Kombination aufzeigen.
Im Tierexperiment ruft Coffein bei längerfristiger Gabe in hohen
therapeutisch nicht relevanten Dosen Geschwüre im
Gastrointestinaltrakt, Leber- und Nierenschäden hervor.
c) Mutagenes und
tumorerzeugendes Potential
Umfangreiche Untersuchungen ergaben keine Evidenz für ein
relevantes genotoxisches Risiko von Paracetamol im therapeutischen,
d. h. nicht toxischen Dosisbereich.
Aus Langzeitstudien an Ratten und Mäusen liegen keine Hinweise auf
relevante tumorerzeugende Effekte in nicht-hepatotoxischen
Dosierungen von Paracetamol vor.
Aus Langzeitstudien an Mäusen und Ratten ergaben sich keine
Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung von Coffein.
Langzeituntersuchungen mit der Kombination der Stoffe wurden nicht
durchgeführt.
d)
Reproduktionstoxizität
Es liegen keine Erfahrungen zur Sicherheit des
Kombinationspräparats während der Schwangerschaft vor.
Paracetamol und Coffein passieren die Plazenta.
Aus Tierstudien und den bisherigen Erfahrungen an Menschen ergeben
sich keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung durch Paracetamol.
Aus Untersuchungen an zahlreichen (923) Mutter-Kind-Paaren haben
sich keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Anwendung
von Paracetamol während der ersten drei bis vier Monate der
Schwangerschaft und dem Auftreten von Fehlbildungen ergeben.
Dennoch sollte Paracetamol während der Schwangerschaft nur unter
strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet
werden. Paracetamol sollte nicht über längere Zeit, in hoher
Dosierung oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln eingenommen
werden, da die Sicherheit der Anwendung für diese Fälle nicht
belegt ist.
Bei sehr hohen Coffein-Dosen wurden bei verschiedenen Tierspezies
(Ratte, Maus, Kaninchen) widersprüchliche Ergebnisse hinsichtlich
der fruchtschädigenden Wirkung beobachtet.
Für Coffein ist bei therapeutisch relevanten Dosen oder auch
Kaffegenuß kein erhöhtes Risiko in Bezug auf
Schwangerschaftsverlauf und Entwicklung des Kindes beobachtet
worden.
Paracetamol und Coffein gehen in die Muttermilch über. Während der
Stillzeit kann das Befinden und Verhalten des Säuglings durch mit
der Muttermilch aufgenommenes Coffein beeinträchtigt werden, da
Säuglinge Coffein nicht metabolisieren können. Aus diesem Grund
sollte während der Stillzeit Paracetamol ohne Coffeinzusatz zur
Anwendung kommen. Nachteilige Folgen für den Säugling durch
Paracetamol sind bisher nicht bekannt geworden. Bei kurzfristiger
Anwendung der empfohlenen Dosis wird eine Unterbrechung des
Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei längerer
Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen sollte abgestillt
werden.
13.3 Pharmakokinetik
Paracetamol
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Nach oraler Gabe wird Paracetamol rasch und vollständig
resorbiert; die systemische Verfügbarkeit
ist dosisabhängig und variiert zwischen 70 und 90 %.
Maximale Plasmakonzentrationen werden in
Abhängigkeit von der Galenik nach 0,5 - 1,5 Stunden erreicht. Das
Maximum der Wirkung und die durchschnittliche Wirkdauer (4 - 6
Stunden) korrelieren in etwa mit der Plasmakonzentration.
Die Plasmaproteinbindung ist mit bis zu 10
% gering, kann aber bei Überdosierung ansteigen.
Die hepatische Metabolisierung verläuft
über eine Konjugation mit Glukuronsäure (ca. 55 %), Schwefelsäure
(35 %) sowie Cystein und Mercaptursäure. Die pharmakologisch
unwirksamen Metabolite werden über die Nieren ausgeschieden, nur 4
% werden unverändert eliminiert. In kleinen Mengen entstehen die
toxischen Metaboliten p-Aminophenol und durch N-Hydroxylierung
N-Acetyl-p-benzochinonimin, die durch Glutathion und Cystein
gebunden werden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt durchschnittlich 1,5
bis 2,5 Stunden. Binnen 24 Stunden erfolgt im allgemeinen eine
vollständige Ausscheidung.
Bei Patienten mit Leber- und Nierenfunktionsstörungen, nach
Überdosierungen sowie bei Neugeborenen ist die Halbwertszeit
verlängert.
Coffein
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Nach oraler Gabe wird Coffein rasch und nahezu vollständig
resorbiert (t1/2 = 2 - 13 Minuten) und ist praktisch
vollständig bioverfügbar. Nach Einnahme
von 5 mg/kg wurde die Cmax innerhalb 30 -
40 Minuten erreicht. Die Plasmaproteinbindung schwankt zwischen 30 und 40 % und
das Verteilungsvolumen beträgt 0,52 - 1,06
l/kg. Coffein verteilt sich in alle Kompartimente, passiert rasch
die Blut-Hirn- und die Plazenta-Schranke und tritt auch in die
Muttermilch über.
Die Plasmahalbwertszeit liegt zwischen 4,1
und 5,7 Stunden, wobei intra- und interindividuelle
Schwankungen zu Werten von bis zu 9 oder 10 Stunden geführt
haben.
Coffein und seine Metabolite werden
überwiegend renal eliminiert. Im Harn, gesammelt über 48 Stunden,
fanden sich bis zu 86 % der applizierten Dosis, wovon nur maximal
1,8 % unverändertes Coffein war. 1-Methylharnsäure (12 - 38 %),
1-Methylxanthin (8 - 19 %) und
5-Acetylamino-6-amino-3-methyl-uracil (15 %) sind die
Hauptmetabolite.
Die Faeces enthielten nur 2 - 5 % der Dosis. Als Hauptmetabolit
wurde 1,7-Dimethylharnsäure identifiziert, die 44 % der
Gesamtmenge ausmachte.
fixe Kombination
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Aufgrund der relativen analgetischen Wirkungsstärke der fixen
Kombination von Paracetamol und Coffein (1,3 bis 1,7) verglichen
mit der gleichen Menge Paracetamol (= 1) ist eine entsprechende
Einsparung an analgetischer Wirksubstanz möglich. Die Zeit bis zum
Eintritt der analgetischen Wirkung des Paracetamols wird durch
Coffein um 19 - 45 % (Mittelwerte verschiedener Studien)
verkürzt.
14. Sonstige Hinweise
Es gilt als erwiesen, dass regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln der Gruppe der antipyretischen Analgetika, zu der auch Paracetamol gehört, über Monate und Jahre zu irreversiblen Schädigungen der Nierenfunktion (Analgetika-Nephropathie, unter Umständen mit Todesfolge) führen kann, die eine lebenslängliche Hämodialyse erforderlich machen kann.
Für Coffein sind gleiche Effekte nicht bekannt. In der Kombination Paracetamol und Coffein ist ein zusätzliches Risiko hinsichtlich der Nephropathie nicht belegt.
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Keine
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Packung mit 10 Tabletten (N1)
Packung mit 20 Tabletten (N2)
18. Stand der Information
Oktober 2006
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
mibe Vertriebsgesellschaft mbH
Otto-Schott-Str. 15
07745 Jena
Tel.: 03641 / 648-0
Fax : 03641 / 648-180