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Temagin-Paracetamol-Plus

Document: 14.11.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change





Fachinformation




1. Bezeichnung des Arzneimittels


Temagin Paracetamol plus


Wirkstoffe: Paracetamol

Coffein


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Apothekenpflichtig



3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Paracetamol ist ein Anilinderivat,
- Analgetikum/Antipyretikum -


Coffein ist ein Xanthinderivat,
- Analeptikum -


3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile


1 Tablette enthält 350 mg Paracetamol und 50 mg Coffein.


3.3 Sonstige Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, Cellulosepulver, vorverkleisterte Stärke, Maisstärke, Povidon K25, Carboxymethylstärke-Natrium Typ A, Stearinsäure, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid



4. Anwendungsgebiete


Bei leichten bis mäßig starken Schmerzen.


5. Gegenanzeigen


Temagin Paracetamol plus darf nicht angewendet werden bei:


- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Paracetamol und/oder Coffein,

- der Behandlung von Kindern unter 12 Jahren.


Temagin Paracetamol plus sollte nur mit besonderer Vorsicht (d. h. mit einem verlängerten Dosisintervall oder in verminderter Dosis) und unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden bei:


- Leberfunktionsstörungen (z. B. durch chronischen Alkoholmissbrauch, Leberentzündungen),

- Nierenfunktionsstörungen,

- dem Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit).


Temagin Paracetamol plus sollte nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden bei:


- Patienten mit einem Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni sowie bei Patienten mit Hyper­thyreose.


Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit:
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Paracetamol-Coffein sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.


Während der Stillzeit sollte Paracetamol ohne Coffein gegeben werden (s. a.13.2).




6. Nebenwirkungen


Selten können Hautrötungen, bedingt durch Paracetamol, auftreten; sehr selten können allergische Reaktionen mit Exanthemen, die in Einzelfällen auf den Coffein­anteil zurückzuführen sind, hervorgerufen werden.


In Einzelfällen sind für den Wirkstoff Paracetamol weitergehende Überempfindlichkeitsreaktionen (Quincke-Ödem, Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit, Blutdruck­abfall, bis hin zum Schock) beschrieben worden.


Äußerst selten kann es zu Störungen der Blutbildung (Thrombozytopenie, Leukopenie, in einzelnen Fällen zu Agranulozytose, Panzytopenie) kommen.


In Einzelfällen ist bei prädisponierten Personen ein Bronchospasmus ausgelöst worden (Analgetika-Asthma).


Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Tachykardie oder Magenbeschwerden können durch den Coffeinanteil verursacht werden.


Es liegen keine Erkenntnisse darüber vor, dass durch die Kombination der Umfang und/oder die Art der genannten Nebenwirkungen der Einzelsubstanzen ver­ändert werden.


Bei abruptem Absetzen nach längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch können Kopf­schmerzen, sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosi­tät sowie vegetative Symptome auftreten. In diesen Fällen ist die erneute Einnahme von Schmerzmitteln ohne ärztlichen Rat zu unterlassen. Die Absetz­symptomatik klingt innerhalb weniger Tage ab.




7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zur Enzyminduktion in der Leber führen, wie z. B. bestimmte Schlafmittel und Antiepileptika (u. a. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) sowie Rifampicin, können auch durch sonst unschädliche Dosen von Paracetamol Leber­schäden hervorgerufen werden. Gleiches gilt bei Alko­holmissbrauch.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Mitteln, die zu einer Verlangsamung der Magenentleerung führen, wie z. B. Propanthelin, kann die Aufnahme und der Wirkungsein­tritt von Paracetamol verzögert werden.


Die gleichzeitige Einnahme von Mitteln, die zu einer Beschleunigung der Magenentleerung führen, wie z. B. Metoclopramid, bewirkt eine Beschleunigung der Auf­nahme und des Wirkungseintritts von Paracetamol.


Bei gleichzeitiger Gabe von Paracetamol und Chlor­amphenicol kann die Halbwertszeit von Chloramphenicol deutlich verlangsamt sein, was mit einem Risiko er­höhter Toxizität verbunden ist.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Paracetamol und AZT (Zidovudin) wird die Neigung zur Ausbildung einer Neu­tropenie verstärkt. Dieses Arzneimittel soll daher nur nach ärztlichem Anraten gleichzeitig mit AZT ange­wendet werden.


Wechselwirkungen zwischen Paracetamol und Cumarin­derivaten sind bezüglich ihrer klinischen Relevanz noch nicht zu beurteilen. Eine Langzeitanwendung dieses Arzneimittels bei Patienten, die mit oralen Antikoagulantien behandelt werden, sollte daher nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.


Coffein antagonisiert die sedative Wirkung zahlreicher Substanzen, wie z. B. Barbituraten, Antihistaminika etc.


Coffein wirkt synergetisch hinsichtlich des tachy­karden Effekts von z. B. Sympathomimetika, Thyroxin etc.


Bei Kombination von Coffein und Substanzen mit breitem Wirkungsspektrum, z. B. Benzodiazepinen, können im einzelnen unterschiedliche und nicht voraussehbare Wechselwirkungen auftreten.


Coffein vermindert die Ausscheidung von Theophyllin.


Coffein erhöht das Abhängigkeitspotential von Sub­stanzen des Typs Ephedrin.


Orale Kontrazeptiva, Cimetidin und Disulfiram vermin­dern den Coffein-Abbau in der Leber; Barbiturate und Nikotin beschleunigen ihn.


Die gleichzeitige Gabe von bestimmten Antibiotika (Gyrasehemmstoffe des Chinoloncarbonsäure-Typs) kann die Elimination von Coffein und seinem Abbauprodukt Paraxanthin verzögern.


Es gibt keinen Hinweis, dass ein mögliches Abhängig­keitspotential von Analgetika wie Paracetamol durch Coffein erhöht wird. Auch wenn es aufgrund theore­tischer Überlegungen angenommen werden kann, wird aufgrund des derzeitigen Erkenntnismaterials ein eigenständiges Missbrauchspotential von Coffein in Kombination mit Paracetamol nicht belegt.




8. Warnhinweise


Keine


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Keine


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Bei kurzfristiger Anwendung der Kombination ohne ärztliche oder zahnärztliche Überwachung gilt bei Erwachsenen und Jugendlichen:


½ - 1 Tablette Temagin Paracetamol plus (entsprechend 175 bis 350 mg Paracetamol und 25 bis 50 mg Coffein) bis zu 3 - 4mal täglich. Die Tageshöchstdosis beträgt 4 Tabletten Temagin Paracetamol plus (entsprechend 1400 mg Paracetamol und 200 mg Coffein).


Anwendung unter ärztlicher Überwachung bei Erwachsenen und Jugendlichen:


2 Tabletten Temagin Paracetamol plus (entsprechend 700 mg Paracetamol und 100 mg Coffein) bis zu 3 - 4mal täglich. Die Tages­höchstdosis beträgt 8 Tabletten Temagin Paracetamol plus (entsprechend 2800 mg Paracetamol und 400 mg Coffein).


Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie Gilbert-Syndrom muß die Dosis vermindert bzw. das Dosisintervall verlängert werden.


Für die Festlegung der Dosierung bei Kindern unter 12 Jahren liegt nicht genügend Erkenntnismaterial vor.




11. Art und Dauer der Anwendung


Die Tablette ist teilbar.


Die Tablette mit etwas Flüssigkeit einnehmen.


Die Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu einem ver­zögerten Wirkungseintritt führen.


Dieses Arzneimittel soll ohne ärztlichen oder zahn­ärztlichen Rat nicht längere Zeit und nicht in höheren Dosen eingenommen werden.


Ohne ärztliche Verordnung soll das Arzneimittel nur zur Behebung akuter Schmerzen eingenommen werden.


Bei längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen auf­treten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arznei­mittels behandelt werden dürfen.


Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nieren­schädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.


Bei abruptem Absetzen nach längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und vegetative Symptome auftreten. Die Absetzsymptomatik klingt innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin soll die Wiedereinnahme von Schmerzmitteln unterbleiben und die erneute Einnahme nicht ohne ärzt­lichen Rat erfolgen.




12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

a) Symptome einer Überdosierung
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- Vergiftungssymptome können bei 1 g Coffein und mehr auftreten, wenn es in kurzer Zeit aufge­nommen wird. Die tödlichen Coffein-Dosen liegen zwischen 3 und 10 g. Die Vergiftung äußert sich vorwiegend im zentralnervösen Symptomen sowie in bedrohlichen Herz-Kreislauf-Reaktionen (auch Myokardschäden).




- Die Einnahme überhöhter Dosen von Paracetamol kann zu Intoxikationserscheinungen mit einer Latenz von 24 bis 48 Stunden führen. Es können sich Leberfunktionsstörungen durch Leberzell­nekrosen bis hin zum Leberkoma - auch mit töd­lichem Ausgang - entwickeln. Unabhängig davon sind auch Nierenschädigungen durch Nekrosen der Tubuli beschrieben worden.


in der
1. Phase

(1. Tag) Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Somno­lenz und allgemeines Krankheitsgefühl;


in der
2. Phase

(2. Tag) Besserung des subjektiven Befindens, jedoch leichte Leibschmerzen, Leber­vergrößerung, Anstieg der Konzen­tration von Transaminasen und des Bilirubinanstiegs; verlängerte Throm­boplastinzeit; Rückgang der Urinaus­scheidung;


in der
3. Phase

(3. Tag) hohe Transaminasenwerte, Ikterus, Gerinnungsstörungen, Hypoglykämie, Übergang in Leberkoma.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
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Therapie:
Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Para­cetamol ist

innerhalb der ersten 6 Stunden eine Magenspülung und

in den ersten 8 Stunden die intravenöse Gabe von SH-Gruppen-Donatoren, wie z. B. N-Acetyl-Cystein sinnvoll.

Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden.

Bestimmungen der Plasmakonzentration von Paracetamol sind empfehlenswert.

Die weiteren Therapiemöglichkeiten zur Behand­lung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symp­tomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der Intensivmedizin.




Zentrale Symptome und Krampfanfälle können mit Benzodiazepinen behandelt werden; eine supra­ventrikuläre Tachykardie kann mit ß-Rezeptor-Blockern, wie z. B. Proppanolol, intravenös beherrscht werden.




13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Paracetamol hat eine analgetische, antipyretische und sehr schwache antiphlogistische Wirkung.
Der Wirkungsmechanismus ist nicht eindeutig geklärt. Nachgewiesen ist eine ausgeprägte Hemmung der cere­bralen Prostaglandinsynthese, während die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach gehemmt wird. Ferner inhibiert Paracetamol den Effekt endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperaturregulationszentrum.


Coffein hebt beim Menschen kurzfristige Ermüdungser­scheinungen auf und fördert die psychische Leistungs­bereitschaft und -fähigkeit.
Coffein wirkt nach Gabe therapeutischer Dosen vor­wiegend als Antagonist an Adenosinrezeptoren. Dadurch wird die hemmende Wirkung von Adenosin auf das ZNS vermindert.


13.2 Toxikologische Eigenschaften

a) Akute Toxizität

Die orale Aufnahme von mehr als 6 g Paracetamol mit Plasmakonzentrationen von 200 - 300 µg/ml nach 4 h, 100 - 150 µg/ml nach 8 h, 50 - 80 µg/ml nach 12 h und 30 - 45 µg/ml nach 15 h kann beim Menschen zu Leberzellschäden mit tödlichem Verlauf im Coma hepaticum führen. Die Hepatotoxizität von Para­cetamol steht in direkter Abhängigkeit zur Plasma­konzentration. Enzym­induktoren und Alkohol können auch bei sonst nicht toxischen Dosen von Para­cetamol Leberschäden auslösen. Vergiftungssymptome können ab 1 g Coffein auftreten, wenn es in kurzer Zeit aufgenommen wird. Die tödlichen Coffein-Dosen liegen zwischen 3 und 10 g.
(Siehe 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel)




b) Chronische Toxizität

Im Tierversuch zur subchronischen und chronischen Toxizität von Paracetamol an Ratte und Maus traten Läsionen im Magen-Darm-Trakt, Blutbildverände­rungen, Degenerationen des Leber- und Nierenpar­enchyms bis hin zu Nekrosen auf. Die Ursachen dieser Veränderungen sind einerseits auf den Wirkungsmechanismus (s.o.) und andererseits auf den Metabolismus von Paracetamol zurückzuführen. Die Metabolite, denen die toxischen Wirkungen zuge­schrieben werden, und die entsprechenden Organver­änderungen sind auch beim Menschen nachgewiesen. Daher sollte Paracetamol nicht über längere Zeit in höheren Dosen eingenommen werden.
Fälle von reversibler, chronischer aktiver Hepatitis sind bereits bei oralen Tagesdosen von 3,9 und 2,9 g und einer Anwendungsdauer von 1 Jahr beschrieben.

Orale Tagesdosen mit deutlich leberschädigender Wirkung liegen bei Nichtalkoholikern im Bereich von 5,8 g, wobei Intoxikationssymptome bereits 3 Wochen nach Einnahme auftreten können. Es liegen Unter­suchungen mit der Kombination von Paracetamol plus Coffein an Ratte und Maus vor, die widersprüchliche Befunde zur möglichen Erhöhung des Risikos der Hepatotoxizität der Kombination aufzeigen.

Im Tierexperiment ruft Coffein bei längerfristiger Gabe in hohen therapeutisch nicht relevanten Dosen Geschwüre im Gastrointestinaltrakt, Leber- und Nierenschäden hervor.

c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Umfangreiche Untersuchungen ergaben keine Evidenz für ein relevantes genotoxisches Risiko von Paracetamol im therapeutischen, d. h. nicht toxischen Dosisbereich.

Aus Langzeitstudien an Ratten und Mäusen liegen keine Hinweise auf relevante tumorerzeugende Effekte in nicht-hepatotoxischen Dosierungen von Paracetamol vor.

Aus Langzeitstudien an Mäusen und Ratten ergaben sich keine Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung von Coffein.

Langzeituntersuchungen mit der Kombination der Stoffe wurden nicht durchgeführt.



d) Reproduktionstoxizität

Es liegen keine Erfahrungen zur Sicherheit des Kombinationspräparats während der Schwangerschaft vor.

Paracetamol und Coffein passieren die Plazenta.

Aus Tierstudien und den bisherigen Erfahrungen an Menschen ergeben sich keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung durch Paracetamol. Aus Unter­suchungen an zahlreichen (923) Mutter-Kind-Paaren haben sich keine Hinweise auf einen Zusam­menhang zwischen der Anwendung von Paracetamol während der ersten drei bis vier Monate der Schwangerschaft und dem Auftreten von Fehlbildungen ergeben. Dennoch sollte Paracetamol während der Schwangerschaft nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhält­nisses angewendet werden. Paracetamol sollte nicht über längere Zeit, in hoher Dosierung oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, da die Sicherheit der Anwendung für diese Fälle nicht belegt ist.

Bei sehr hohen Coffein-Dosen wurden bei verschiedenen Tierspezies (Ratte, Maus, Kaninchen) widersprüchliche Ergebnisse hinsichtlich der fruchtschädigenden Wirkung beobachtet.
Für Coffein ist bei therapeutisch relevanten Dosen oder auch Kaffegenuß kein erhöhtes Risiko in Bezug auf Schwangerschaftsverlauf und Entwicklung des Kindes beobachtet worden.

Paracetamol und Coffein gehen in die Muttermilch über. Während der Stillzeit kann das Befinden und Verhalten des Säuglings durch mit der Muttermilch aufgenommenes Coffein beeinträchtigt werden, da Säuglinge Coffein nicht metabolisieren können. Aus diesem Grund sollte während der Stillzeit Paracetamol ohne Coffeinzusatz zur Anwendung kommen. Nachteilige Folgen für den Säugling durch Paracetamol sind bisher nicht bekannt geworden. Bei kurzfristiger Anwendung der empfohlenen Dosis wird eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei längerer Anwendung bzw. Ein­nahme höherer Dosen sollte abgestillt werden.




13.3 Pharmakokinetik


Paracetamol
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Nach oraler Gabe wird Paracetamol rasch und voll­ständig resorbiert; die systemische Verfügbarkeit ist dosisabhängig und variiert zwischen 70 und 90 %. Maximale Plasmakonzentrationen werden in Ab­hängigkeit von der Galenik nach 0,5 - 1,5 Stunden erreicht. Das Maximum der Wirkung und die durch­schnittliche Wirkdauer (4 - 6 Stunden) korrelieren in etwa mit der Plasmakonzentration.
Die Plasmaproteinbindung ist mit bis zu 10 % gering, kann aber bei Überdosierung ansteigen.

Die hepatische Metabolisierung verläuft über eine Konjugation mit Glukuronsäure (ca. 55 %), Schwefel­säure (35 %) sowie Cystein und Mercaptursäure. Die pharmakologisch unwirksamen Metabolite werden über die Nieren ausgeschieden, nur 4 % werden unver­ändert eliminiert. In kleinen Mengen entstehen die toxischen Metaboliten p-Aminophenol und durch N-Hydroxylierung N-Acetyl-p-benzochinonimin, die durch Glutathion und Cystein gebunden werden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt durchschnittlich 1,5 bis 2,5 Stunden. Binnen 24 Stunden erfolgt im allgemeinen eine vollständige Ausscheidung.

Bei Patienten mit Leber- und Nierenfunktions­störungen, nach Überdosierungen sowie bei Neuge­borenen ist die Halbwertszeit verlängert.

Coffein
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Nach oraler Gabe wird Coffein rasch und nahezu vollständig resorbiert (t1/2 = 2 - 13 Minuten) und ist praktisch vollständig bioverfügbar. Nach Ein­nahme von 5 mg/kg wurde die Cmax innerhalb 30 - 40 Minuten erreicht. Die Plasmaproteinbindung schwankt zwischen 30 und 40 % und das Verteilungs­volumen beträgt 0,52 - 1,06 l/kg. Coffein verteilt sich in alle Kompartimente, passiert rasch die Blut-Hirn- und die Plazenta-Schranke und tritt auch in die Muttermilch über.

Die Plasmahalbwertszeit liegt zwischen 4,1 und 5,7 Stunden, wobei intra- und interindividuelle Schwankungen zu Werten von bis zu 9 oder 10 Stunden geführt haben.



Coffein und seine Metabolite werden überwiegend renal eliminiert. Im Harn, gesammelt über 48 Stun­den, fanden sich bis zu 86 % der applizierten Dosis, wovon nur maximal 1,8 % unverändertes Cof­fein war. 1-Methylharnsäure (12 - 38 %), 1-Methyl­xanthin (8 - 19 %) und 5-Acetylamino-6-amino-3-methyl-uracil (15 %) sind die Hauptmetabolite.
Die Faeces enthielten nur 2 - 5 % der Dosis. Als Hauptmetabolit wurde 1,7-Dimethylharnsäure identi­fiziert, die 44 % der Gesamtmenge ausmachte.


fixe Kombination
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Aufgrund der relativen analgetischen Wirkungsstärke der fixen Kombination von Paracetamol und Coffein (1,3 bis 1,7) verglichen mit der gleichen Menge Paracetamol (= 1) ist eine entsprechende Einsparung an analgetischer Wirksubstanz möglich. Die Zeit bis zum Eintritt der analgetischen Wirkung des Para­cetamols wird durch Coffein um 19 - 45 % (Mittel­werte verschiedener Studien) verkürzt.



14. Sonstige Hinweise


Es gilt als erwiesen, dass regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln der Gruppe der antipyretischen Anal­getika, zu der auch Paracetamol gehört, über Monate und Jahre zu irreversiblen Schädigungen der Nieren­funktion (Analgetika-Nephropathie, unter Umständen mit Todesfolge) führen kann, die eine lebenslängliche Hämodialyse erforderlich machen kann.


Für Coffein sind gleiche Effekte nicht bekannt. In der Kombination Paracetamol und Coffein ist ein zusätz­liches Risiko hinsichtlich der Nephropathie nicht belegt.



15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalls­datums nicht mehr angewendet werden.



16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Keine





17. Darreichungsformen und Packungsgrößen


Packung mit 10 Tabletten (N1)

Packung mit 20 Tabletten (N2)



18. Stand der Information


Oktober 2006




19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

mibe Vertriebsgesellschaft mbH

Otto-Schott-Str. 15

07745 Jena

Tel.: 03641 / 648-0

Fax : 03641 / 648-180