Terazoflo 10 Mg Tabletten
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Version 6/09
Fachinformation
1. Bezeichnung deR Arzneimittel
Terazoflo®1 mg Tabletten
Terazoflo®2 mg Tabletten
Terazoflo®5 mg Tabletten
Terazoflo®10 mg Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Terazoflo®1 mg Tabletten
Eine Tablette enthält 1,187 mg
Terazosinhydrochlorid-Dihydrat, entsprechend
1 mg Terazosin.
Terazoflo®2 mg Tabletten
Eine Tablette enthält 2,374 mg
Terazosinhydrochlorid-Dihydrat, entsprechend
2 mg Terazosin.
Terazoflo®5 mg Tabletten
Eine Tablette enthält 5,935 mg
Terazosinhydrochlorid-Dihydrat, entsprechend
5 mg Terazosin.
Terazoflo®10 mg Tabletten
Eine Tablette enthält 11,87 mg
Terazosinhydrochlorid-Dihydrat, entsprechend
10 mg Terazosin.
Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
Terazoflo®1 mg Tabletten
Weiße bis cremfarbene, runde, flache Tablette mit abgeschrägtem Rand, Einprägung „93“ auf einer Seite und „760“ auf der anderen Seite.
Terazoflo®2 mg Tabletten
Gelb gesprenkelte, runde, flache Tablette mit abgeschrägtem Rand, Einprägung „93“ auf einer Seite und „761“ auf der anderen Seite.
Terazoflo®5 mg Tabletten
Hellbraun gesprenkelte, runde, flache Tablette mit abgeschrägtem Rand, Einprägung „93“ auf einer Seite und „762“ auf der anderen Seite.
Terazoflo®10 mg Tabletten
Blau gesprenkelte, runde, flache Tablette mit abgeschrägtem Rand, Einprägung „93“ auf einer Seite und „763“ auf der anderen Seite.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Terazoflo®1/-2/-5/-10 mg Tabletten werden angewendet zur:
Behandlung leichter bis mittelschwerer Hypertonie.
Symptomatische Behandlung von Blasenentleerungsstörungen, bedingt durch eine benigne Prostatahyperplasie (BPH).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen.
Für die verschiedenen Dosierungsschemata sind geeignete Stärken erhältlich.
Die Dosierung sollte individuell dem Ansprechen des Patienten auf die Behandlung mit Terazosin angepasst werden.
Für die Anwendung gelten folgende Richtlinien:
Initialdosis:
Bei allen Patienten sollte die niedrigste Einzeldosis von 1 mg Terazosin vor dem Zubettgehen nicht überschritten werden. Dabei ist auf striktes Einhalten dieser Empfehlung zu achten, um das Risiko eines übermäßigen Blutdruckabfalls als Reaktion auf die Initialdosis zu minimieren.
Folgedosis:
Behandlung leichter bis mittelschwerer Hypertonie
Die tägliche Einzeldosis kann bis zum Erreichen der angestrebten Blutdruckwerte in wöchentlichen Abständen ungefähr verdoppelt werden.
Die Erhaltungsdosis muss auf das Ansprechen des Patienten eingestellt werden.
2 mg pro Tag können ausreichend sein, wenn nötig kann die Dosis auf bis zu 10 mg erhöht werden. (Klinische Studien befürworten den Gebrauch von 2 - 10 mg als Erhaltungsdosis).
Die Maximaldosis von 20 mg Terazosin pro Tag sollte nicht überschritten werden.
Anwendung mit Thiaziddiuretika und anderen Antihypertensiva zur Behandlung der Hypertonie
In Kombination mit einem Thiaziddiuretikum oder einem anderen blutdrucksenkenden Arzneimittel sollte die Terazosindosis reduziert oder abgesetzt und, falls erforderlich, eine erneute Dosiseinstellung vorgenommen werden.
Zusammen mit Thiaziden oder anderen Antihypertensiva sollte Terazosin nur mit besonderer Vorsicht angewandt werden, da sich eine Hypotonie entwickeln kann.
Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH)
Die Dosis kann bis zur
gewünschten Verringerung der Symptome in
1 – 2 wöchentlichen Abständen
ungefähr verdoppelt werden.
Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 1mal täglich 5 - 10 mg Terazosin.
Eine Besserung der Symptomatik wurde frühestens zwei Wochen nach Beginn der Behandlung mit Terazosin beobachtet.
Die gegenwärtig vorliegenden Daten reichen nicht aus, um eine zusätzliche Verringerung der Symptomatik bei täglichen Einmaldosen von über 10 mg Terazosin zu belegen.
Die Behandlung sollte mit den Tabletten zu 1 mg Terazosin über 7 Tage, danach mit Tabletten zu 2 mg Terazosin über 14 Tage und anschließend mit Tabletten zu 5 mg Terazosin weitere 7 Tage lang eingeleitet werden.
Nach 4 Wochen muss das Ansprechen auf die Behandlung überprüft werden. Bei jeder Dosiserhöhung können vorübergehend Nebenwirkungen auftreten. Halten einzelne Nebenwirkungen an, sollte eine Dosisreduzierung erwogen werden.
Niereninsuffizienz
Pharmakokinetische Untersuchungen deuten darauf hin, dass bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion keine Änderung der empfohlenen Dosierung erforderlich ist.
Kinder
Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung bei Kindern wurden nicht untersucht.
Ältere Patienten
Pharmakokinetische Untersuchungen bei älteren Patienten deuten darauf hin, dass keine bedeutende Änderung der empfohlenen Dosierung erforderlich ist.
Die Einstellung der Terazosindosis sollte jedoch mit besonderer Vorsicht vorgenommen werden.
Wird die Anwendung länger als einige Tage unterbrochen, sollte die Therapie erneut entsprechend den Empfehlungen für die Einleitung der Therapie begonnen werden.
Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz
Die Terazosindosis sollte mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion eingestellt werden, da Terazosin in großem Ausmaß durch die Leber metabolisiert wird und hauptsächlich durch die Gallenwege ausgeschieden wird. Es liegen keine Erfahrungen bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen vor.
Art der Anwendung
Die erste Tablette einer definierten Dosisstärke sollte am Abend vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Alle folgenden Tabletten derselben Stärke können morgens eingenommen werden. Die Tabletten sollten mit einer ausreichenden Menge an Flüssigkeit (d.h. 1 Glas Wasser) eingenommen werden.
Die Bluthochdrucktherapie mit Terazosin ist eine Langzeitbehandlung, die nur nach ärztlicher Anweisung unterbrochen werden sollte. Wenn es notwendig sein sollte, die Terazosintherapie zu unterbrechen, sollte die erneute Dosiseinstellung mit 1 mg Terazosin vor dem Schlafengehen begonnen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Terazosin ist kontraindiziert:
-
bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Terazosin und anderen Chinazolinen (z.B. Prazosin, Doxazosin) oder gegen einen der sonstigen Bestandteile.
-
Miktionssynkopen in der Anamnese
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
In klinischen Studien war die Inzidenz einer orthostatischen Hypotonie bei Patienten, die Terazosin zur Behandlung der BPH erhielten, größer als bei Patienten, die Terazosin zur Behandlung eines Bluthochdrucks erhielten. Bei dieser BPH-Indikation war die Inzidenz von Episoden orthostatischer Hypotonie bei Patienten im Alter von 65 Jahren und darüber (5,6%) höher als bei Patienten unter 65 Jahren (2,6%).
Patienten sollten vor Symptomen der orthostatischen Hypotonie gewarnt werden. Falls diese auftreten, sollte ihnen empfohlen werden, sich zu setzen oder hinzulegen (siehe ebenso unter Abschnitt 4.7. "Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen" und Abschnitt 4.8. "Nebenwirkungen").
Vor der Behandlung der Symptome einer BPH mit Alpha-Rezeptorenblockern sollten andere Ursachen für eine Blasenentleerungsstörung oder der Symptome einer Harnwegserkrankung ausgeschlossen werden. Wenn Sich die Diagnose einer BPH bewahrheitet hat, sollte ebenso vor der Behandlung mit Terazosin sichergestellt sein, dass keine gleichzeitige Beinrächtigung des oberen Harntraktes oder irgenwelche Anzeichen einer Infektion vorliegen.
Die Terazosintherapie erfordert regelmäßige ärztliche Überwachung. In der Initialphase der Therapie (besonders nach der ersten Dosis oder wenn die Terazosindosis erhöht worden ist) kann ein deutlicher Blutdruckabfall bei diesen Patienten auftreten.
Schwindel, Benommenheit, Schwäche, Schläfrigkeit und in seltenen Fällen Synkopen können vorkommen.
Damit muss auch immer im Zusammenhang mit nicht eingenommenen Dosen und anschließender Wiedereinleitung der Terazosintherapie gerechnet werden.
Patienten sollten vor diesen möglichen unerwünschten Vorfällen und den Umständen, unter denen sie vorkommen können, gewarnt werden.
Um die Risiken der orthostatischen Hypotonie zu minimieren, sollten die Patienten beim Beginn der Therapie überwacht werden. Da die Wahrscheinlichkeit solcher Reaktionen bei einer höheren als der empfohlenen Anfangsdosis größer ist, sollte das empfohlene Dosierungsschema sorgfältig befolgt werden. Der Patient sollte die erste Terazosindosis vor dem Zubettgehen einnehmen und abrupte Lagewechsel oder Aktivitäten, die durch Schwindel und Müdigkeit beeinträchtigt werden, vermeiden. Dies trifft besonders für ältere Patienten zu.
Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hemmern (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) und Terazosin kann bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen. Um die Möglichkeit einer posturalen Hypotonie so gering wie möglich zu halten, sollte der Patient vor der ersten Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hemmern auf eine Therapie mit Alpha-Rezeptorenblockern stabil eingestellt sein.
Wegen seiner vasodilatierenden Wirkung sollte Terazosin mit Vorsicht bei folgenden kardialen Notfallsituationen angewendet werden:
-
Lungenödeme aufgrund Aorten- oder Mitral(klappen)stenose
-
High Output Herzinsuffizienz
-
rechts ventrikuläre Herzinsuffizienz verursacht durch Lungenembolie oder Perikarderguss
-
links ventrikuläre Herzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.
Vorsicht ist ebenso geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Terazosin mit Arzneimitteln, die den Lebermetabolismus beeinflussen können.
Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz:
Wie bei allen Arzneimitteln, die in der Leber metabolisiert werden, sollte Terazosin mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion angewandt werden. Da keine Daten bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen verfügbar sind, wird die Anwendung von Terazosin bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Das Arzneimittel sollte nicht angewendet werden bei Patienten mit einer seltenen, erblich bedingten Galactoseintoleranz, dem Lapp-Lactasemangel oder der Glucose-Galactose-Malabsorption.
Wird die Anwendung für mehrere Tage unterbrochen sollte, die Therapie erneut entsprechend den Empfehlungen für die Initialdosis begonnen werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei Patienten, die Terazosin in Kombination mit ACE-Hemmern oder Diuretika erhielten, wurde häufiger über Benommenheit oder vergleichbare Nebenwirkungen berichtet als bei der Gesamtpopulation aller Patienten, die in klinischen Studien mit Terazosin behandelt wurde.
Terazosin sollte zusammen mit anderen Antihypertensiva mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden, um das Auftreten einer signifikanten Hypotonie zu vermeiden. Wird Terazosin mit einem Diuretikum oder einem anderen Antihypertensivum kombiniert, können eine Reduktion und erneute Anpassung der Dosis erforderlich werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hemmern (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) und Terazosin kann bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen (siehe Abschnitt 4.4)
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Obwohl in Tierversuchen keine teratogenen Wirkungen beobachtet wurden, ist die Unbedenklichkeit während Schwangerschaft und Stillzeit noch nicht ausreichend nachgewiesen worden. Außerdem haben Daten von Tierversuchen gezeigt, dass Terazosin die Dauer einer Schwangerschaft verlängern kann oder die Wehen hemmen kann. Terazosin sollte daher während der Schwangerschaft nur unter sorgfältiger Nutzen-Risiko Abwägung durch den Arzt angewendet werden.
Stillen sollte vermieden werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Schwindel, Benommenheit oder Schläfrigkeit können nach Verabreichung der Initialdosis oder im Zusammenhang mit versäumter Einnahme und darauf folgender erneuter Einleitung einer Terazosinbehandlung auftreten. Patienten sollten auf diese möglichen unerwünschten Wirkungen sowie die Umstände, unter denen diese auftreten können, hingewiesen und zur Vorsicht angehalten werden. Sie sollten angewiesen werden, während etwa der ersten 12 Stunden nach Einnahme der Initialdosis oder nach einer Dosiserhöhung die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder mit Gefahren verbundene Tätigkeiten zu vermeiden.
Nebenwirkungen
Wie andere Alpha-Rezeptorenblocker kann auch Terazosin das Auftreten von Synkopen bewirken. Synkopen treten innerhalb von 30 bis 90 Minuten nach Einnahme der Initialdosis auf. Gelegentlich kann den Anfällen von Bewusstlosigkeit eine Tachykardie mit einer Herzfrequenz von 120 bis 160 Schlägen pro Minute vorausgehen. Nach der ersten Dosis kann eine Hypotonie auftreten, die zu Schwindel und in schweren Fällen zu Synkopen führen kann. Um eine Hypotonie zu vermeiden, sollte die Terazosin-Behandlung mit einer Dosis von 1 mg begonnen werden, die abends vor dem zubettgehen eingenommen wird.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Häufig: 1% bis < 10%
Gelegentlich: 0.1% bis < 1%
Selten: 0.01% bis < 0.1%
Sehr selten: 0.01% einschließlich Einzelfälle
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Sehr selten: Thrombozytopenie
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Anaphylaktische Reaktionen
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Nervosität, Somnolenz, Parästhesien
Gelegentlich: Depression
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Schwindel
Augenerkrankungen
Häufig: verschwommenes Sehen/Amblyopie, Farbanomaliene
Herzerkrankungen
Häufig: Palpitationen, Tachykardie, Brustschmerzen
Sehr selten: Vorhofflimmern
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Atemnot, verstopfte Nase, Sinusitis, Epistaxis
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Verstopfung, Obstipation, Durchfall, Erbrechen
Erkrankungen der Haut- und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Juckreiz, Ausschlag
Gelegentlich: Urtikaria
Skeletttmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Häufig: Rückenschmerzen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Harnwegsinfektionen und Harninkontinenz (wurde vor allem bei Frauen nach der Menopause berichtet)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Häufig: Impotenz
Gelegentlich: verminderte Libido
Selten: Priapismus
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Schwindel, Benommenheit, Ohnmacht (insbesondere bei raschem Aufstehen aus einer sitzenden oder liegenden Position – orthostatische Hypotonie), Asthenie, Ödeme, Kopfschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten
Gelegentlich: Gewichtszunahme, Synkope
Als weitere Nebenwirkungen wurde aus klinischen Studien oder nach Markteinführung, jedoch ohne eindeutigen Zusammenhang mit der Verabreichung von Terazosin, über folgende Beschwerden berichtet: Gesichtsödeme, Fieber, Bauchschmerzen, Schmerzen im Hals- und Schulterbereich, Vasodilatation, Arrythmien, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Blähungen, Gicht, Gelenkschmerzen, Arthritis, Gelenkbeschwerden, Myalgien, Angst, Schlaflosigkeit, Bronchitis, grippeähnliche Symptome, Pharyngitis, Rhinitis, Erkältungszeichen, Erkältungszeichen, verstärkter Husten, Schweißausbrüche, Sehstörungen, Konjunktivitis, Tinnitus, erhöhter Harndrang (erhöhte Miktionsfrequenz)
Laborparameter:
In kontrollierten klinischen Studien, deuten die Laborbefunde auf die Möglichkeit einer Hämodilution hin (z.B. Abfall der Hämatokrit-, Hämoglobinwerte, der weißen Blutzellen, der Gesamtproteine und des Albumins) hin. Eine Behandlung mit Terazosin über einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten hatte keine signifikante Wirkung auf den Spiegel des prostataspezifischen Antigens (PSA).
4.9 Überdosierung
Sollte die Verabreichung von Terazosin zum Auftreten einer akuten Hypotonie führen, ist die Stabilisierung des Kreislaufs von vordringlicher Wichtigkeit. Die Normalisierung des Blutdrucks und der Herzfrequenz können durch eine Lagerung des Patienten auf dem Rücken erreicht werden. Reicht diese Maßnahme nicht aus, sollte ein Schock zunächst mit Plasmaexpandern und, falls erforderlich, mit Vasopressoren behandelt werden. Dabei sollten die Nierenfunktion überwacht und angemessene stabilisierende Maßnahmen ergriffen werden. Eine Dialyse ist vermutlich nicht von Nutzen, da Labordaten darauf hindeuten, dass Terazosin vorwiegend proteingebunden vorliegt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Alpha-Adrenorezeptorantagonist
ATC Code: G04C A03
Anwendung bei Hypertonie
Obwohl der genaue Mechanismus der antihypertensiven Wirkung noch nicht bekannt ist, scheint die Erweiterung der peripheren Blutgefäße hauptsächlich durch eine kompetitive Blockade postsynaptischer Alpha-1-Rezeptoren hervorgerufen zu werden. Terazosin bewirkt gewöhnlich initial eine allmähliche Abnahme des Blutdruckes, auf die eine anhaltende antihypertensive Wirkung folgt.
Klinische Erfahrungen deuten darauf hin, dass mit der Verabreichung therapeutischer Dosen von Terazosin eine Senkung des Gesamtcholesterin im Plasma um 2 - 5% sowie eine Senkung der kombinierten LDLc- und VLDLc-Fraktion um 3 - 7% im Vergleich zu den Werten vor Behandlungsbeginn einhergeht.
Anwendung bei BPH
Studien lassen darauf schließen, dass die Alpha1-Rezeptoren-Blockade bei Patienten mit chronischer Blasenobstruktion, wie beispielsweise bei benigner Prostatahyperplasie, zur Verbesserung der Urodynamik beiträgt.
Die Symptome der BPH werden hauptsächlich durch das Vorliegen einer vergrößerten Prostata sowie durch den erhöhten Tonus der glatten Muskulatur von Blasensphinkter und Prostata verursacht, die durch Alpha1-Rezeptoren reguliert werden.
In in-vitro-Versuchen konnte gezeigt werden, dass Terazosin durch Phenylepinephrin induzierte Kontraktionen des menschlichen Prostatagewebes antagonisiert. In klinischen Studien zeigte sich, dass Terazosin bei Patienten mit BPH die Urodynamik und die klinische Symptomatik verbessert.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption
Terazosin wird gut resorbiert (80 - 100%). Terazosin unterliegt einem minimalen "First Pass" Effekt und beinahe die gesamte Terazosindosis ist systemisch verfügbar. Maximale Plasmakonzentrationen werden ungefähr 1 - 2 Stunden nach oraler Anwendung bei nüchternen Probanden erreicht. Durch Nahrungsaufnahme wird die Bioverfügbarkeit nicht wesentlich beeinflusst.
Verteilung
Terazosin wird zu ungefähr 90 - 94% an Plasmaproteine gebunden. Die Proteinbindung ist unabhängig von der Gesamtkonzentration des Wirkstoffs.
Biotransformation
Hauptmetabolite von Terazosin entstehen durch Demethylierung und Konjugation.
Elimination
Ungefähr 10% bzw. 20% des oral angewandten Terazosins wird unverändert in Urin bzw. Faeces ausgeschieden. Ungefähr 40% der angewandten Terazosindosis wird im Urin und 60% im Faeces eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei ungefähr 8 - 13 Stunden.
Linearität/Nichtlinearität der Pharmakokinetik
Nach oraler Einnahme von Terazosin erfolgt ein proportionaler Anstieg von AUC und Cmax bei Dosen im empfohlenen Dosierungsbereich (2 - 10 mg).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Kanzerogenität: Es wurde gezeigt, dass Terazosin bei männlichen Ratten gutartige Tumoren des Nebennierenmarks verursachte, wenn es in einer hohen Dosierung über einen langen Zeitraum verabreicht wurde. Solche Vorfälle wurden nicht bei weiblichen Ratten oder in einer vergleichbaren Studie an Mäusen beobachtet. Die Relevanz dieser Ergebnisse für die klinische Anwendung des Wirkstoffs am Menschen ist nicht bekannt.
Bei in-vitro- und in-vivo-Untersuchungen im Hinblick auf das mutagene Potential der Substanz ist ein genotoxischer Effekt von Terazosin nicht nachgewiesen worden.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Terazoflo®1 mg Tabletten
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon (K-30), Crospovidon, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.).
Terazoflo®2 mg Tabletten
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon (K-30), Crospovidon, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Chinolingelb (E104).
Terazoflo®5 mg Tabletten
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon (K-30), Crospovidon, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172), Eisen(III)-oxid (E172).
Terazoflo®10 mg Tabletten
Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon (K-30), Crospovidon, Talkum, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Indigocarmin (E132).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25ºC lagern. In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Terazoflo®1 mg Tabletten
Packung mit 7 Tabletten (N1)
Packung mit 14Tabletten (N1)
Terazoflo®2 mg Tabletten
Packung mit 14 Tabletten (N1)
Packung mit 28 Tabletten (N1)
Packung mit 98 Tabletten (N3)
Terazoflo®5 mg Tabletten
Packung mit 28 Tabletten (N1)
Packung mit 98 Tabletten (N3)
Terazoflo®10 mg Tabletten
Packung mit 28 Tabletten (N1)
Packung mit 98 Tabletten (N3)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
GRY-Pharma GmbH
Kandelstraße 10
D-79199 Kirchzarten
Telefon: 07661 / 9845-01
Telefax:07661 / 7159
ZULASSUNGSNUMMERN
Terazoflo®1 mg Tabletten: 51262.00.00
Terazoflo®2 mg Tabletten: 51262.01.00
Terazoflo®5 mg Tabletten: 51262.02.00
Terazoflo®10 mg Tabletten: 51262.03.00
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
09. Januar 2002 / 26 Juli 2005
STAND DER INFORMATION
Juni 2009
VERKAUFSABGRENZUNG