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Terazosin Aristo 2 Mg Tabletten

Textspezifikation ARI SP T P FI 154000-04

Terazosin Aristo® 2 mg Tabletten

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

Stand: 04/0213







Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Terazosin Aristo® 2 mg Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 gelbe Tabletteenthält 2,374 mg Terazosinhydrochlorid

2H2O, entsprechend 2 mg Terazosin.


Sonstiger Bestandteile mit bekannter Wirkung: Lactose.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Tabletten

Terazosin Aristo® 2 mg sind runde,gelbe, biconvexe Tabletten mit einseitiger Bruchkerbe.


Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Terazosin Aristo® 2 mg Tabletten ist angezeigt zur Behandlung der klinischen Symptome sowie der Blasenentleerungsstörungen bei benigner Prostatahyperplasie (BPH)


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung


Für die benötigten unterschiedlichen Dosierungen stehen entsprechende Tablettenstärken zu 2, 5 und 10 mg zur Verfügung.


Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:


Grundsätzlich sollte die Behandlung einschleichend mit der niedrigsten Dosierung 1 mg Terazosin begonnen und langsam bis zur individuellen Wirkdosis gesteigert werden gemäß folgendem Dosierungsschema:


Tab. 1: Dosissteigerung auf die Erhaltungsdosis bei BPH.

Dosierungs-stufen

Tages-
dosis
Tera-zosin

Mindesttherapiedauer dieser Dosierstufe vor dem Wechsel zur nächsthöheren Dosierung zur Erzielung der urodynamischen Wirkung

1. Stufe

(Tag 1-7)

1mg

7 Tage

2. Stufe

(Tag 8-21)

2mg

14 Tage


Vorübergehende Nebenwirkungen können bei jeder Dosierungsstufe auftreten. Bleiben Nebenwirkungen bestehen, sollte die Dosis reduziert werden.


Der therapeutische Bereich liegt in der Regel bei 2 bis 5 mg pro Tag. Die Dosis soll langsam gesteigert werden, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist. Es ist keine weitere Symptomverbesserung bei Erhöhung der Dosis über 10 mg einmal täglich zu erwarten.


Mit einer Verbesserung der Beschwerden kann frühestens zwei Wochen nach Therapiebeginn gerechnet werden.


Bei gleichzeitiger Gabe von Terazosin Aristo Tabletten und anderen blutdruck­senkenden Mitteln gelten die obigen Dosisrichtlinien nur, wenn diese Arzneimittel in ihrer Dosis reduziert oder abgesetzt werden (siehe auch 4.4. "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").


Anwendung bei älteren Patienten und bei Patienten mit Niereninsuffizienz

Pharmakokinetische Untersuchungen bei älteren Patienten und bei Patienten mit Niereninsuffizienz zeigten, dass keine größeren Veränderungen hinsichtlich der empfohlenen Dosierung notwendig sind. Jedoch sollte bei diesen Patienten die Dosis so niedrig wie möglich gehalten werden und eine Dosissteigerung nur unter genauer Beobachtung vorgenommen werden.



Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte Terazosin besonders vorsichtig dosiert werden, da Terazosin größtenteils über die Leber abgebaut wird. Bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktionsstörung liegen keine klinischen Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").



Kinder und Jugendliche

Terazosin Aristo® darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).


Art der Anwendung


Die erste Tablette Terazosin Aristo® einer Stärke sollte abends vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Alle folgenden Tabletten derselben Stärke können entweder abends oder morgens eingenommen werden.



Die Einnahme der Tabletten soll mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) erfolgen.



Die Dauer der Behandlung wird vom behandelnden Arzt fest­gelegt. Die Therapie mit Terazosin ist eine Langzeittherapie, die nur nach ärztlicher Anweisung unterbrochen werden sollte. Im Fall einer Therapieunterbrechung ist spätestens nach einer zweitägigen Unterbrechung erneut eine schrittweise Dosis­steigerung durchzuführen, beginnend mit 1mg Terazosin, abends vor dem Zubettgehen.


4.3 Gegenanzeigen


-Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Terazosin bzw. anderen Chinazolinen (z.B. Prazosin, Doxazosin) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.



-Miktionssynkopen in der Vorgeschichte.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die Behandlung mit Terazosin Aristo® bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.


Vor allem nach Einnahme der ersten Dosis ("Effekt der 1. Dosis") oder bei Dosiserhöhung kann es zu übermäßigem Blutdruckabfall, besonders im Stehen und beim Lagewechsel kommen. In diesen Fällen treten Beschwerden, wie Schwäche, Schwindel und in sehr seltenen Fällen Bewusstseinsverlust, gelegentlich eingeleitet durch supraventrikuläre Tachykardie, auf.


Damit ist auch zu rechnen, wenn die Einnahme nach einer Unterbrechung von zwei oder mehr Tagen wieder aufgenommen wird (siehe Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung”). Diese Störungen halten in der Regel nur kurze Zeit an und treten meist bei Fortführung der Behandlung nicht mehr auf. Da die Wahrscheinlichkeit einer solchen Nebenwirkung bei Verabreichung einer höheren als der empfohlenen Anfangsdosis größer ist, sollte die Dosierungsanleitung sorgfältig befolgt werden.


Nach Dosiserhöhung und nach Wiederaufnahme einer unterbrochenen Einnahme sollten abrupte Lagewechsel oder langes Stehen vermieden werden. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten.


Der Patient sollte auf die Gefahr des Auftretens orthostatischer Dysregulation und von Priapismus hingewiesen werden und Verhaltensmaßregeln für diese Situationen erhalten. Hinsichtlich des Priapismus sollte der Patient darauf hingewiesen werden, dass er beim Auftreten sofort einen Arzt aufsucht, da anderenfalls die Gefahr einer permanenten erektilen Dysfunktion besteht.


Kombination mit anderen Antihypertensiva:

Wegen der Gefahr übermäßiger Blutdrucksenkung ist Vorsicht angebracht bei gleichzeitiger Anwendung von Terazosin und Thiaziden oder anderen antihypertensiven Arzneimitteln. Soll während der Therapie mit Terazosin ein Thiazid-Diu­retikum oder ein anderes antihypertensives Arzneimittel hinzugefügt werden, so muss Terazosin reduziert oder abgesetzt werden; eine erneute Dosistitration ist erforderlich. Bei Verabreichung von Terazosin zusätzlich zu anderen Antihypertensiva ist die Dosis der anderen Antihypertensiva vor Therapiebeginn zu reduzieren und nach Terazosin-Einstellung anzupassen.


Phosphodiesterase-5-Inhibitoren

Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) und Terazosin kann bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen. Um das Risiko für die Entwicklung einer orthostatischen Hypotonie zu vermindern, sollten die Patienten stabil auf die alpha-Blocker-Therapie eingestellt sein, wenn sie Phosphodiesterase-5-Inhibitoren anwenden.



Terazosin sollte aufgrund der vasodilatatorischen Wirkung bei folgenden kardialen Zuständen vorsichtig eingesetzt werden:


Bei Patienten mit schwerer koronarer Herzkrankheit kann ein zu rascher oder zu starker Blutdruckabfall zu einer Verschlechterung der Angina pectoris-Beschwerden führen.


Vorsicht ist angebracht bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die möglicherweise den Leberstoffwechsel beeinflussen (z.B. Cimetidin).


Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Terazosin Aristo® nicht einnehmen.


Patienten mit benigner Prostatahyperplasie, die gleichzeitig eine Stauung der oberen Harnwege, einen chronischen Harnwegsinfekt oder Blasensteine aufweisen, sind nicht mit Terazosinzu behandeln.


Terazosinsollte bei Patienten mit einer Überlaufblase, Anurie oder fortgeschrittenem Nierenversagen nicht eingesetzt werden.


Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während Katarakt-Operationen das sog. „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei Anwendung anderer alpha-Blocker vereinzelt das Auftreten einer IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Operation führen. Deshalb sollen Katarakt-Chirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell alpha-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.


Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz:

Terazosin sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leber­funktion besonders vorsichtig eingesetzt werden. Da keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung vorliegen, wird die Anwendung von Terazosin bei diesen Patienten nicht empfohlen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei Patienten, die neben Terazosin ACE-Hemmer oder Diuretika erhielten, wurde im Vergleich zu den übrigen Patienten häufiger von Schwindel und anderen Nebenwirkungen berichtet. Daher ist bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die den Blutdruck beeinflussen (z. B. ACE-Hemmer, Beta-Rezeptor­blocker, Calciumantagonisten, Diuretika), wegen der Gefahr eines massiven Blutdruckabfalls Vorsicht geboten. (siehe Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung” und Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”)


Eine Kombination mit anderen Alpha-Rezeptorenblockern wird nicht empfohlen.


Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Vardenafil, Tadalafil) siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“. Gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren kann bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit



entfällt



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Die Behandlung mit Terazosin Aristo® bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beein­trächtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


Der Patient ist darauf hinzuweisen, dass Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einem Blutdruckabfall auftreten können und unter welchen Umständen sie bevorzugt auftreten (siehe Abschnitt 4.4 "Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"). Innerhalb der ersten 12 Stunden nach Einnahme der Initialdosis und nach Dosissteigerung sollte der Patient nicht am Straßenverkehr teilnehmen und keine gefährlichen Arbeiten ausführen.


4.8 Nebenwirkungen


Zu Beginn der Behandlung, bei Einnahme der nächst höheren Dosisstufe oder bei erneuter Einnahme nach kurzer Einnahmepause kann es zu übermäßigem Blutdruckabfall kommen.

Wie andere Alpha-Rezeptorenblocker kann Terazosin Synkopen verursachen. Diese treten meistens innerhalb von 30 bis 90 Minuten nach der Tabletteneinnahme auf. In klinischen Studien zum Bluthochdruck traten synkopiale Episoden in einer Häufigkeit von ungefähr 1 % auf. Als Ursache wurde zumeist orthostatische Dysregulation angenommen, obwohl die Synkopen gelegentlich mit einer Tachykardie mit Frequenzen von 120 bis 160 Herzschlägen pro Minute eingeleitet wurden.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig ( 10%), Häufig ( 1% - < 10%), Gelegentlich ( 0,1% - < 1%), Selten ( 0,01 % - < 0,1%), Sehr selten (< 0,01% oder unbekannt)


Die folgenden Nebenwirkungen können auftreten:


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Sehr selten: Thrombozytopenie

Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: Wahrnehmungs- und Stimmungsbeeinträchtigungen, Benommenheit, Schwindel

Gelegentlich: Kopfschmerzen


Augenerkrankungen:

Gelegentlich: Sehstörungen (verfälschtes Farben-/Verschwommensehen)

Häufigkeit unbekannt: IFIS (Intraoperative Floppy Iris Syndrome) (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Herzerkrankungen:
Häufig: orthostatische Dysregulation, Brustschmerzen, Palpitationen

Gelegentlich: Tachykardie
Sehr selten: Vorhofflimmern


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums:
Häufig: Atemnot, "verstopfte Nase", Rhinitis, Nasenbluten

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Trakt):
Häufig: Übelkeit
Gelegentlich: Verstopfung, Diarrhoe, Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich: Pruritus, unspezifische Hautreaktion (z.B. Urtikaria)


Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Gelegentlich: Blasenentleerungsstörungen,


Erkrankungen der Geschlechtsorgane:
Häufig: Potenzstörungen, abnormale Ejakulation (z.B. Hämatospermie)

Gelegentlich: Priapismus, verminderte Libido


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichnungsort:
Häufig: Müdigkeit, Schwächegefühl

Gelegentlich: Kopfschmerzen, Ödeme, Gewichtszunahme, Synkope
Selten: Angioödeme

Sehr selten: anaphylaktoide Reaktionen


Über Hernienbildung wurde berichtet.


Folgende Nebenwirkungen, die nicht in gesichertem kausalen Zusammenhang mit der Einnahme von Terazosin stehen, wurden in klinischen Studien oder nach der Markteinführung beobachtet:

Fieber, Bauchschmerzen, Nacken -, Rücken-, Schulterschmerzen, Gefäßerweiterung, Arrhythmie, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Blähungen, Gicht, Arthralgie, Arthritis, Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen, Parästhesien, Ängstlichkeit, Depression, Schlaflosigkeit, Bronchitis, grippeähnliche Symptome, Pharyngitis, Sinusitis, Erkältungszeichen, Exanthem, Husten, Schwitzen, Konjunktivitis, Tinnitus, Impotenz, häufiger Harndrang, Blaseninfektion, Urin-Inkontinenz insbesondere bei post-menopausalen Frauen.


Kontrollierte klinische Studien lassen das mögliche Auftreten einer Hämodilution vermuten, wodurch bestimmte Blutbildwerte wie Hämatokrit, Hämoglobin, Leukozyten, Gesamteiweiß und Albumin erniedrigt erscheinen.


Die Behandlung mit Terazosin länger als 24 Monate hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Werte des Prostata-spezifischen Antigens (PSA).


4.9 Überdosierung


Eine Überdosierung von Terazosin führt in der Regel zu Hypotonie, unter Umständen verbunden mit Synkopen.

Bei Hypotonie infolge einer Überdosierung sollte in erster Linie das kardiovaskuläre System stabilisiert werden. Zur Normalisierung von Blutdruck und Herzfrequenz sollte der Patient auf dem Rücken in Kopftieflage gebracht werden. Bei Vorliegen einer schweren Hypotonie sollten Plasmaexpander und Vasopressoren gegeben werden. Die Nierenfunktion sollte überwacht und, falls erforderlich, unterstützt werden. Da Terazosin im Plasma vorwiegend proteingebunden vorliegt, ist eine Dialyse als Therapiemaßnahme nicht indiziert.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften



Pharmakotherapeutische Gruppe: Urologikum
ATC-Code: G04CA03


Terazosin ist ein postsynaptischer Alpha1-Rezeptorenblocker.

Studien zeigen, dass eine Alpha1-Rezeptorenblockade neben der antihypertensiven Wirkung ebenfalls zu einer Verbes­serung des Harnflusses bei Patienten mit chronischen, obstruktiven Blasenentleerungsstörungen, wie bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH), führt. Die Symptome der BPH werden einerseits durch eine Vergrößerung der Prostata verursacht, andererseits durch einen erhöhten Tonus der glatten Muskulatur des Blasenausgangs und der Prostata hervorgerufen, der einer Regulation durch Alpha1-Rezeptoren unterliegt.


Phenylephrin-induzierte Kontraktionen menschlichen Prostatagewebes wurden in vitro durch die Alpha1-Rezeptoren-blokkierende Wirkung von Terazosin aufgehoben.


Der günstige Effekt von Terazosin ist auch noch 24 Stunden nach der letzten Dosis nachweisbar, so dass eine tägliche Einmalgabe von Terazosin ausreicht. Etwa 2 Wochen nach Beginn der Terazosin-Therapie wurde eine Besserung der Beschwerden, etwas später eine Zunahme der Harnflußrate beobachtet.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption
Terazosin wird nach oraler Gabe schnell und fast vollständig resorbiert. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt 78-96 %. Durch Nahrungsaufnahme wird die Bioverfügbarkeit nicht wesentlich beeinflusst. Maximale Plasmakonzentrationen werden bereits ½-1½ Stunden nach oraler Einnahme erreicht.


Verteilung

Ungefähr 90-94 % der Substanz wird an Plasmaproteine gebunden.


Elimination

Etwa 40 % der verabreichten Substanzmenge werden über den Urin und 60 % über die Faeces ausgeschieden. Die Metabo­lisierung von Terazosin erfolgt hauptsächlich in der Leber über eine Hydrolyse der Amidbindung, eine O-Demethylierung und zu einem geringen Maße über eine Piperazinring-Spaltung und eine N-Desalkylierung. Es konnten 7 verschiedene Metaboliten nachgewiesen werden.


Etwa 10 % des Wirkstoffs werden unverändert über den Urin, 20 % über die Faeces ausgeschieden.


Die Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 8-14 Stunden. Die Elimination von Terazosin wird bei eingeschränkter Nierenfunktion nur unwesentlich beeinträchtigt.


Dialysierbarkeit und Verhalten bei forcierter Diurese:

Aufgrund der hohen Proteinbindung von Terazosin, ist keine signifikante Ausscheidung durch eine Hämodialyse zu erwarten. Bei funktionell anephrischen Patienten werden etwa 7-10 % der Substanz über die Dialyse ausgeschieden.

Bioverfügbarkeit


Eine im Jahr 1999 durchgeführte Bioäquivalenzstudie mit 24 Probanden (Altersdurchschnitt 28,6 Jahre) ergab nach Einmal­gabe einer Tablette Terazosin 5 mg im Vergleich zu einem Referenz­präparat gleicher Stärke:


Angaben der Werte als Mittelwert und Streubreite


Testpräparat


Referenzpräparat

maximale Plasma-konzentration

(Cmax), ng/ml


91,8 22,3


93,8 26,6

Zeitpunkt der maximalen Plasma-konzentration

(tmax), h:


1,35 0,78


1,49 0,85

Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve

(AUC), ng/ml*h:


1127,0 311,7


1177,5 333,1


Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat (Konzentrations-Zeit-Dia­gramm):


Auf Grund der Dosislinearität der Kinetik von Terazosin kann eine Bioäquivalenz von Terazosin Aristo® 5 mg zur entsprechenden Stärke des Referenz­produktes ange­nommen werden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Reproduktionstoxizität

Untersuchungen zur Embryotoxizität an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf ein teratogenes Potenzial von Terazosin ergeben. Embryotoxische Wirkungen traten oberhalb von Tagesdosen von 60 mg/kg/Tag (Ratte) bzw. 22 mg/kg/Tag (Kaninchen) auf.

Die postnatale Entwicklung der Jungen war verzögert. Dosen ab 30 mg/kg/Tag verursachten Fertilitätsstörungen bei Ratten (verminderte Trächtigkeitsrate). Dies wird auf eine Spermatogenesestörung zurückgeführt.


Mutagenität und Kanzerogenität

In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf ein genotoxisches Potenzial von Terazosin.

Langzeituntersuchungen an Mäusen und Ratten ergaben keine für die therapeutische Anwendung relevanten Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Terazosin.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat, Cellactose (bestehend aus Cellulose­pulver und Lactose-Monohydrat), Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Chi­no­lingelb (E104).


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


4 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewen­det werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Keine


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/Alu Blister-Packung mit 25 (N1), 28 (N1), 98 (N3), 100 (N3) Tabletten

Klinikpackung mit 10 x 25 Tabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.





7. Inhaber der Zulassung


Aristo Pharma GmbH
Wallenroder Str. 8-10

13435 Berlin

Tel.: +49 30 71094-4200
Fax: + 49 30 71094-4250

8. Zulassungsnummer


49290.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung


04.07.2003


10. Stand der Information


April 2013


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig