Terazosin Sandoz 2mg Tabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Terazosin Sandoz 2 mg Tabletten
Terazosin Sandoz 5 mg Tabletten
Terazosin Sandoz 10 mg Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:
Terazosin Sandoz 2 mg:
1 gelbe Tablette enthält 2,374 mg Terazosinhydrochlorid 2 H2O, entsprechend
2 mg Terazosin.
Terazosin Sandoz 5 mg:
1 rote Tablette enthält 5,935 mg Terazosinhydrochlorid 2 H2O, entsprechend
5 mg Terazosin.
Terazosin Sandoz 10 mg:
1 blaue Tablette enthält 11,87 mg Terazosinhydrochlorid 2 H2O, entsprechend
10 mg Terazosin.
Sonstiger Bestandteil: Lactose-Monohydrat
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Terazosin Sandoz ist angezeigt zur Behandlung der klinischen Symptome sowie der Blasenentleerungsstörungen bei benigner Prostatahyperplasie (BPH)
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Für die benötigten Dosierungen stehen Tabletten mit unterschiedlicher Wirkstärke zur Verfügung.
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
Grundsätzlich sollte die Behandlung einschleichend mit der niedrigsten Dosierung begonnen und langsam bis zur individuellen Wirkdosis gesteigert werden.
Für alle Patienten beträgt die Anfangsdosis 1 mg Terazosin zur Nacht für die Dauer von 7 Tagen. Diese Dosis sollte in der ersten Behandlungswoche nicht überschritten werden.
Die Dosis kann danach für die Dauer von 14 Tagen auf täglich 2 mg Terazosin und, falls nötig, in den folgenden 7 Tagen auf 5 mg Terazosin täglich gesteigert werden.
Vorübergehende Nebenwirkungen können bei jeder Dosierungsstufe auftreten. Bleiben Nebenwirkungen bestehen, sollte die Dosis reduziert werden.
Der therapeutische Bereich liegt in der Regel bei 2 bis 5 mg pro Tag. Die Dosis soll langsam gesteigert werden, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist. Es ist keine weitere Symptomverbesserung bei Erhöhung der Dosis über 10 mg einmal täglich zu erwarten.
Mit einer Verbesserung der Beschwerden kann frühestens zwei Wochen nach Therapiebeginn gerechnet werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Terazosin Sandoz und anderen blutdrucksenkenden Mitteln gelten die obigen Dosisrichtlinien nur, wenn diese Arzneimittel in ihrer Dosis reduziert oder abgesetzt werden (siehe auch 4.4. "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung")
Anwendung bei älteren Patienten und bei Patienten mit Niereninsuffizienz
Pharmakokinetische Untersuchungen bei älteren Patienten und bei Patienten mit Niereninsuffizienz zeigten, dass keine größeren Veränderungen hinsichtlich der empfohlenen Dosierung notwendig sind. Jedoch sollte bei diesen Patienten die Dosis so niedrig wie möglich gehalten werden und eine Dosissteigerung nur unter genauer Beobachtung vorgenommen werden.
Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte Terazosin besonders vorsichtig dosiert werden, da Terazosin größtenteils über die Leber abgebaut wird. Bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktionsstörung liegen keine klinischen Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung").
Anwendung bei Kindern
Terazosin Sandoz ist bei Kindern nicht indiziert.
Art und
Dauer der Anwendung
Die erste Tablette Terazosin Sandoz einer Stärke sollte abends vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Alle folgenden Tabletten derselben Stärke können entweder abends oder morgens eingenommen werden.
Die Einnahme der Tabletten soll mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) erfolgen.
Die Dauer der Behandlung wird vom behandelnden Arzt festgelegt. Die Therapie mit Terazosin ist eine Langzeittherapie, die nur nach ärztlicher Anweisung unterbrochen werden sollte.Im Fall einer Therapieunterbrechung ist spätestens nach einer zweitägigen Unterbrechung erneut eine schrittweise Dosissteigerung durchzuführen.
4.3 Gegenanzeigen
Wann darf Terazosin Sandoz nicht eingenommen werden?
- Terazosin Sandoz ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Terazosin bzw. anderen Chinazolinen (z.B. Prazosin, Doxazosin) oder gegenüber einem der Hilfsstoffe.
- Miktionssynkopen in der Vorgeschichte.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Behandlung mit Terazosin Sandoz bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Vor allem nach Einnahme der ersten Dosis ("Effekt der 1. Dosis") oder bei Dosiserhöhung kann es zu übermäßigem Blutdruckabfall, besonders im Stehen und beim Lagewechsel kommen. In diesen Fällen treten Beschwerden, wie Schwäche, Schwindel und in sehr seltenen Fällen Bewußtseinsverlust, gelegentlich eingeleitet durch supraventrikuläre Tachykardie, auf.
Damit ist auch zu rechnen, wenn die Einnahme nach einer Unterbrechung von zwei oder mehr Tagen wieder aufgenommen wird (siehe Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung”). Diese Störungen halten in der Regel nur kurze Zeit an und treten meist bei Fortführung der Behandlung nicht mehr auf. Da die Wahrscheinlichkeit einer solchen Nebenwirkung bei Verabreichung einer höheren als der empfohlenen Anfangsdosis größer ist, sollte die Dosierungsanleitung sorgfältig befolgt werden.
Nach Dosiserhöhung und nach Wiederaufnahme einer unterbrochenen Einnahme sollten abrupte Lagewechsel oder langes Stehen vermieden werden. Dies gilt insbesondere für ältere Patienten.
Der Patient sollte auf die Gefahr des Auftretens orthostatischer Dysregulation und von Priapismus hingewiesen werden und Verhaltensmaßregeln für diese Situationen erhalten. Hinsichtlich des Priapismus sollte der Patient darauf hingewiesen werden, dass er beim Auftreten sofort einen Arzt aufsucht, da anderenfalls die Gefahr einer permanenten erektilen Dysfunktion besteht.
Die gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) und Terazosin kann zu einer symptomatischen Hypotonie führen, da beide Arzneimittel gefäßerweiternd wirken. Um das Risiko einer orthostatischen Hypotonie zu verringern, wird empfohlen eine Begleitbehandlung mit Phosphodiesterase-5-Inhibitoren nur dann zu beginnen, wenn der Patient hämodynamisch stabil auf die Alpha-Blocker-Therapie eingestellt ist. Weiterhin wird empfohlen, mit der niedrigsten Dosis des Phosphodiesterase-5-Inhibitors zu beginnen und diesen in einem zeitlichen Abstand zur Gabe des Alpha-Blockers (mindestens 6 Stunden) einzunehmen.
Kombination mit anderen Antihypertensiva:
Wegen der Gefahr übermäßiger Blutdrucksenkung ist Vorsicht angebracht bei gleichzeitiger Anwendung von Terazosin und Thiaziden oder anderen antihypertensiven Arzneimitteln. Soll während der Therapie mit Terazosin ein Thiazid-Diuretikum oder ein anderes antihypertensives Arzneimittel hinzugefügt werden, so muss Terazosin reduziert oder abgesetzt werden; eine erneute Dosistitration ist erforderlich. Bei Verabreichung von Terazosin zusätzlich zu anderen Antihypertensiva ist die Dosis der anderen Antihypertensiva vor Therapiebeginn zu reduzieren und nach Terazosineinstellung anzupassen.
Terazosin sollte aufgrund der vasodilatatorischen Wirkung bei folgenden kardialen Zuständen vorsichtig eingesetzt werden:
-
Lungenödem durch Aorten- oder Mitralklappenstenose
-
High-Output-Herzinsuffizienz
-
Rechtsherzinsuffizienz durch Lungenembolie oder Pericarderguss
-
Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck
Bei Patienten mit schwerer koronarer Herzkrankheit kann ein zu rascher oder zu starker Blutdruckabfall zu einer Verschlechterung der Angina pectoris-Beschwerden führen.
Vorsicht ist angebracht bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die möglicherweise den Leberstoffwechsel beeinflussen (z.B. Cimetidin).
Bei Patienten mit seltenen hereditären Störungen wie Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption ist dieses Arzneimittel nicht anzuwenden.
Patienten mit benigner Prostatahyperplasie, die gleichzeitig eine Stauung der oberen Harnwege, einen chronischen Harnwegsinfekt oder Blasensteine aufweisen, sind nicht mit Terazosin zu behandeln.
Terazosin sollte bei Patienten mit einer Überlaufblase, Anurie oder fortgeschrittenem Nierenversagen nicht eingesetzt werden.
Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz:
Terazosin sollte bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion besonders vorsichtig eingesetzt werden. Da keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung vorliegen, wird die Anwendung von Terazosin bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Bei einigen Patienten, die gleichzeitig oder bis kurz vorher mit Tamsulosin behandelt wurden, trat während Katarakt-Operationen das sog. “Intraoperative Floppy Iris Syndrome” (IFIS, eine Variante des Syndroms der engen Pupille) auf. Da auch bei der Anwendung anderer alpha-Blocker vereinzelt das Auftreten einer IFIS gemeldet wurde, kann ein Gruppeneffekt nicht ausgeschlossen werden. IFIS kann zu Komplikationen während der Operation führen. Deshalb sollten Kataraktchirurgen und Augenärzte vor einer Kataraktoperation darüber informiert werden, ob die Patienten aktuell alpha-Blocker anwenden oder diese früher erhielten.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei Patienten, die neben Terazosin ACE-Hemmer oder Diuretika erhielten, wurde im Vergleich zu den übrigen Patienten häufiger von Schwindel und anderen Nebenwirkungen berichtet. Daher ist bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die den Blutdruck beeinflussen (z. B. ACE-Hemmer, Beta-Rezeptorblocker, Calciumantagonisten, Diuretika), wegen der Gefahr eines massiven Blutdruckabfalls Vorsicht geboten. (siehe Abschnitt 4.2 "Dosierung, Art und Dauer der Anwendung” und Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung”)
Eine Kombination mit anderen Alpha-Rezeptorenblockern oder Phosphodiesterase-5-Inhibitoren (z.B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“) wird nicht empfohlen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Entfällt.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit Terazosin Sandoz bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen soweit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Der Patient ist darauf hinzuweisen, dass Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einem Blutdruckabfall auftreten können und unter welchen Umständen sie bevorzugt auftreten (siehe Abschnitt 4.4 "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung"). Innerhalb der ersten 12 Stunden nach Einnahme der Initialdosis und nach Dosissteigerung sollte der Patient nicht am Straßenverkehr teilnehmen und keine gefährlichen Arbeiten ausführen.
4.8 Nebenwirkungen
Zu Beginn der Behandlung, bei Einnahme der nächst höheren Dosisstufe oder bei erneuter Einnahme nach kurzer Einnahmepause kann es zu übermäßigem Blutdruckabfall kommen.
Wie andere Alpha-Rezeptorenblocker kann Terazosin Synkopen verursachen. Diese treten meistens innerhalb von 30 bis 90 Minuten nach der Tabletteneinnahme auf. In klinischen Studien zum Bluthochdruck traten synkopiale Episoden in einer Häufigkeit von ungefähr 1 % auf. Als Ursache wurde zumeist orthostatische Dysregulation angenommen, obwohl die Synkopen gelegentlich mit einer Tachykardie mit Frequenzen von 120 bis 160 Herzschlägen pro Minute eingeleitet wurden.
Bei den Häufigkeiten zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (≥
1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)
Selten (>1/10000 bis < 1/1000)
Sehr selten (< 1/10000
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Allgemein:
Häufig: Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Schwächegefühl
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Ödeme, Gewichtszunahme,
Synkope
Herz-/Kreislaufsystem:
Häufig: orthostatische Dysregulation,
Brustschmerzen, Palpitationen
Gelegentlich: Tachykardie
Sehr selten: Vorhofflimmern
Magen-Darm-Trakt:
Häufig: Übelkeit
Gelegentlich: Verstopfung, Diarrhoe,
Erbrechen
Atemwege:
Häufig: Atemnot, "verstopfte Nase", Rhinitis,
Nasenbluten
Urogenital-Trakt:
Häufig: Potenzstörungen, abnormale Ejakulation
(z.B. Hämatospermie)
Gelegentlich: Blasenentleerungsstörungen, Priapismus, verminderte Libido
Haut:
Gelegentlich: Pruritus, unspezifische
Hautreaktion (z.B. Urtikaria)
Nervensystem:
Häufig: Wahrnehmungs- und Stimmungsbeeinträchtigungen
Augen:
Gelegentlich: Sehstörungen (verfälschtes
Farben-/Verschwommensehen)
Nicht bekannt: IFIS (Intraoperative Floppy Iris
Syndrome) (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Überempfindlichkeitsreaktionen:
Sehr selten: anaphylaktoide Reaktionen
Blut:
Sehr selten: Thrombozytopenie
Sonstiges:
Über Hernienbildung wurde berichtet.
Folgende Nebenwirkungen, die nicht in gesichertem kausalen Zusammenhang mit der Einnahme von Terazosin stehen, wurden in klinischen Studien oder nach der Markteinführung beobachtet: Fieber, Bauchschmerzen, Nacken -, Rücken-, Schulterschmerzen, Gefäßerweiterung, Arrhythmie, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Blähungen, Gicht, Arthralgie, Arthritis, Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen, Parästhesien, Ängstlichkeit, Depression, Schlaflosigkeit, Bronchitis, grippeähnliche Symptome, Pharyngitis, Sinusitis, Erkältungszeichen, Exanthem, Husten, Schwitzen, Konjunktivitis, Tinnitus, Impotenz, häufiger Harndrang, Blaseninfektion, Urin-Inkontinenz.
Kontrollierte klinische Studien lassen das mögliche Auftreten einer Hämodilution vermuten, wodurch bestimmte Blutbildwerte wie Hämatokrit, Hämoglobin, Leukozyten, Gesamteiweiß und Albumin erniedrigt erscheinen.
Die Behandlung mit Terazosin länger als 24 Monate hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Werte des Prostata-spezifischen Antigens (PSA).
4.9 Überdosierung
Eine Überdosierung von Terazosin Sandoz führt in der Regel zu Hypotonie, unter Umständen verbunden mit Synkopen.
Bei Hypotonie infolge einer Überdosierung sollte in erster Linie das kardiovaskuläre System stabilisiert werden. Zur Normalisierung von Blutdruck und Herzfrequenz sollte der Patient auf dem Rücken in Kopftieflage gebracht werden. Bei Vorliegen einer schweren Hypotonie sollten Plasmaexpander und Vasopressoren gegeben werden. Die Nierenfunktion sollte überwacht und, falls erforderlich, unterstützt werden. Da Terazosin im Plasma vorwiegend proteingebunden vorliegt, ist eine Dialyse als Therapiemaßnahme nicht indiziert.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Urologikum, ATC-Code: G04CA03
Terazosin
ist ein postsynaptischer Alpha1-Rezeptorenblocker.
Studien zeigen, dass eine Alpha1-Rezeptorenblockade neben der antihypertensiven Wirkung ebenfalls zu einer Verbesserung des Harnflusses bei Patienten mit chronischen, obstruktiven Blasenentleerungsstörungen, wie bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH), führt. Die Symptome der BPH werden einerseits durch eine Vergrößerung der Prostata verursacht, andererseits durch einen erhöhten Tonus der glatten Muskulatur des Blasenausgangs und der Prostata hervorgerufen, der einer Regulation durch Alpha1-Rezeptoren unterliegt.
Phenylephrin-induzierte Kontraktionen menschlichen Prostatagewebes wurden in vitro durch die Alpha1-Rezeptoren-blockierende Wirkung von Terazosin aufgehoben.
Der günstige Effekt von Terazosin ist auch noch 24 Stunden nach der letzten Dosis nachweisbar, so dass eine tägliche Einmalgabe von Terazosin ausreicht. Etwa 2 Wochen nach Beginn der Terazosin-Therapie wurde eine Besserung der Beschwerden, etwas später eine Zunahme der Harnflußrate beobachtet.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Absorption
Terazosin wird nach oraler Gabe schnell und fast
vollständig resorbiert. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt
78-96 %. Durch Nahrungsaufnahme wird die Bioverfügbarkeit
nicht wesentlich beeinflusst. Maximale Plasmakonzentrationen werden
bereits ½-1½ Stunden nach oraler Einnahme erreicht.
Verteilung
Ungefähr 90-94 % der Substanz wird an Plasmaproteine gebunden.
Elimination
Etwa 40 % der verabreichten Substanzmenge werden über den Urin und 60 % über die Faeces ausgeschieden. Die Metabolisierung von Terazosin erfolgt hauptsächlich in der Leber über eine Hydrolyse der Amidbindung, eine
O-Demethylierung und zu einem geringen Maße über eine Piperazinring-Spaltung und eine N-Desalkylierung. Es konnten 7 verschiedene Metaboliten nachgewiesen werden.
Etwa 10 % des Wirkstoffs werden unverändert über den Urin, 20 % über die Faeces ausgeschieden.
Die Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 8-14 Stunden. Die Elimination von Terazosin wird bei eingeschränkter Nierenfunktion nur unwesentlich beeinträchtigt.
Dialysierbarkeit und Verhalten bei forcierter Diurese:
Aufgrund der hohen Proteinbindung von Terazosin, ist keine
signifikante Ausscheidung durch eine Hämodialyse zu erwarten. Bei
funktionell anephrischen Patienten werden etwa 7-10 % der Substanz
über die Dialyse ausgeschieden.
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1999 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung mit 24 Probanden (Altersdurchschnitt 28,6 Jahre) ergab nach Einmalgabe einer Tablette Terazosin Sandoz 5 mg im Vergleich zum Referenzpräparat gleicher Stärke:
|
Terazosin Sandoz 5 mg |
Referenzpräparat |
maximale
Plasmakonzentration |
91,8 22,3 |
93,8 26,6 |
Zeitpunkt
der maximalen Plasmakonzentration |
1,35 0,78 |
1,49 0,85 |
Fläche
unter der Konzentrations-Zeit-Kurve |
1127,0 311,7 |
1177,5 333,1 |
Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat (Konzentrations-Zeit-Diagramm):
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Reproduktionstoxizität
Untersuchungen zur Embryotoxizität an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf ein teratogenes Potenzial von Terazosin ergeben. Embryotoxische Wirkungen traten oberhalb von Tagesdosen von 60 mg/kg/Tag (Ratte) bzw. 22 mg/kg/Tag (Kaninchen) auf.
Ab einer Dosis von 8 mg/kg/Tag wurde bei Ratten eine Verlängerung der Tragzeit beobachtet. Die postnatale Entwicklung der Jungen war verzögert. Dosen ab 30 mg/kg/Tag verursachten Fertilitätsstörungen bei Ratten (verminderte Trächtigkeitsrate). Dies wird auf eine Spermatogenesestörung zurückgeführt.
Mutagenität und Kanzerogenität
In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf ein genotoxisches Potenzial von Terazosin.
Langzeituntersuchungen an Mäusen und Ratten ergaben keine für die therapeutische Anwendung relevanten Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial von Terazosin.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Terazosin Sandoz 2 mg
Lactose-Monohydrat, Cellactose (bestehend aus Cellulosepulver und Lactose-Monohydrat), Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Chinolingelb (E104).
Terazosin Sandoz 5 mg
Lactose-Monohydrat, Cellactose (bestehend aus Cellulosepulver und Lactose-Monohydrat), Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Eisen(III)-oxid (E172).
Terazosin Sandoz 10 mg
Lactose-Monohydrat, Cellactose (bestehend aus Cellulosepulver und Lactose-Monohydrat), Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Indigocarmin (E132).
6.2 Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen
Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Keine
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Alu Blister-Packung mit 28 (N1), 98 (N3) Tabletten
Klinikpackung mit 10 x 28 Tabletten
7. Inhaber der Zulassung
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: info@sandoz.de
8. Zulassungsnummern
Terazosin Sandoz 2 mg
50046.00.00
Terazosin Sandoz 5 mg
50046.01.00
Terazosin Sandoz 10 mg
50046.02.00
9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
4. Juli 2003
10. Stand der Information
Mai 2008
11. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
spcde-terazosin-s-tbl-0508-m0016161000 16/16 Mai 2008