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Terbinafin Stada 125 Mg Tabletten

Document: 04.08.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels /SPC)

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Terbinafin STADA® 125 mg Tabletten Terbinafin STADA® 250 mg Tabletten

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Terbinafin STADA® 125 mg

1 Tablette enthält 125 mg Terbinafin als Terbinafinhydrochlorid. Terbinafin STADA® 250 mg

1 Tablette enthält 250 mg Terbinafin als Terbinafinhydrochlorid. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Tablette

Terbinafin STADA® 125 mg

Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einer Bruchkerbe auf der einen Seite und der Prägung "125" auf der anderen.

Terbinafin STADA® 250 mg

Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einer Bruchkerbe auf der einen Seite und der Prägung "250" auf der anderen.

Die Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

1.    Behandlung von Terbinafin-empfindlichen Pilzinfektionen wie Tinea corporis, Tinea cruris und Tinea pedis (verursacht durch Dermatophyten, siehe Abschnitt 5.1) wenn eine perorale Behandlung in Abhängigkeit vom Ort, von der Schwere und vom Ausmaß der Infektion als geeignet betrachtet wird.

2.    Behandlung von Onychomykosen (Terbinafin-empfindliche Pilzinfektionen der Nägel) verursacht durch Dermatophyten.

Hinweis

Oral angewendete Terbinafin-Tabletten sind bei Infektionen mit Pityriasis ver-sicolor nicht wirksam.

Die offiziellen Richtlinien über den angemessenen Gebrauch von antimykotischen Wirkstoffen sind bei der Anwendung zu berücksichtigen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Behandlungsdauer ist abhängig von der Indikation und der Schwere der Infektion.

Dosierung

Erwachsene 1-mal täglich 250 mg.

Hautinfektionen

-    Die mittlere Behandlungsdauer liegt bei Tinea pedis, Tinea corporis und Tinea cruris bei 2-4 Wochen.

-    Tinea pedis (interdigital, plantar/Mokassin-Typ): Empfohlene Behandlungsdauer bis zu 6 Wochen.

Der vollständige Rückgang der Symptome der Infektion kann unter Umständen erst einige Wochen nach der erfolgreichen antimykotischen Behandlung eintreten.

Onychomykosen

Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel zwischen 6 und 12 Wochen. Onychomykosen der Fingernägel:

In den meisten Fällen ist eine Behandlungsdauer von 6 Wochen bei einer Onychomykose der Fingernägel ausreichend.

Onychomykosen der Zehennägel:

In den meisten Fällen ist eine Behandlungsdauer von 12 Wochen ausreichend, bei einigen Patienten kann jedoch eine Behandlungsdauer von bis zu 6 Monaten erforderlich sein. Geringes Nagelwachstum während der ersten Behandlungswochen kann zur Identifizierung derjenigen Patienten beitragen, bei denen eine längere Behandlung erforderlich ist. Der vollständige Rückgang der Anzeichen und Symptome der Infektion kann unter Umständen erst einige Wochen nach der erfolgreichen antimykotischen Behandlung eintreten und kann erst einige Monate nach Beendigung der Behandlung sichtbar werden, da die gesunden Nägel einige Zeit für das Wachstum benötigen.

Kinder und Jugendliche

Es gibt keine Erfahrungen mit der Anwendung von oralem Terbinafin bei Kindern. Die Anwendung kann deshalb nicht empfohlen werden.

Ältere Patienten

Es gibt keine Hinweise darauf, dass bei älteren Patienten eine andere Dosierung erforderlich ist oder Nebenwirkungen auftreten, die bei jüngeren Patienten nicht festzustellen sind. Wenn Terbinafin STADA® Tabletten für diese Altersgruppe verschrieben werden, muss jedoch die Möglichkeit einer bestehenden Leber- oder Nierenfunktionsstörung bedacht werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Terbinafin STADA® Tabletten werden für Patienten mit chronischen oder akuten Lebererkrankungen nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ^

Die Anwendung von Terbinafin STADA® Tabletten wurde bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen nicht ausreichend untersucht und wird daher für diese Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.2).

4.3    Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

-    Stark eingeschränkte Nierenfunktion

-    Chronische oder akute Leberfunktionsstörung.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Leberfunktion

Terbinafin STADA® Tabletten werden für Patienten mit chronischen oder akuten Lebererkrankungen nicht empfohlen. Vor der Verordnung von Terbinafin STADA® sollte ein Leberfunktionstest durchgeführt werden. Lebertoxizität kann bei Patienten mit oder ohne vorbestehender Lebererkrankung auftreten. Aus diesem Grund wird eine regelmäßige Überwachung durch Leberfunktionstests (nach 4-6 Behandlungswochen) empfohlen. Terbinafin STADA® Tabletten sollten bei einer Erhöhung der Leberfunktionswerte sofort abgesetzt werden. Bei Patienten, die mit Terbinafin-Tabletten behandelt wurden, trat in sehr seltenen Fällen schweres Leberversagen auf, das in manchen Fällen zum Tod oder zur Lebertransplantation führte. In der Mehrzahl der Fälle von Leberversagen hatten die Patienten schwerwiegende systemische Grunderkrankungen und ein kausaler Zusammenhang mit der Einnahme von Terbinafin-Tabletten ist nicht eindeutig belegt (siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.8).

Selten wurde über Fälle von Cholestase und Hepatitis berichtet, die in der Regel innerhalb von zwei Monaten nach Beginn der Behandlung auftreten. Patienten, denen Terbinafin-Tabletten verschrieben wurden, sollten angewiesen werden über jegliche Anzeichen oder Symptome von unerklärlicher anhaltender

Übelkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Erbrechen, Schmerzen im rechten, oberen Bauchbereich oder Ikterus, dunkler Urin, Pruritus oder hellem Stuhl, zu berichten. Bei Patienten mit diesen Symptomen sollte die Behandlung mit oralem Terbinafin abgebrochen werden und sofort die Leberfunktion des Patienten überprüft werden (siehe Abschnitt 4.8).

Dermatologische Effekte

In sehr seltenen Fällen wurden bei Patienten, die Terbinafin Tabletten einnahmen, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) berichtet. Falls fortschreitendes Exanthem auftritt, muss die Behandlung mit Terbinafin Tabletten beendet werden.

Bei Patienten mit Psoriasis oder Lupus erythematodes muss Terbinafin mit Vorsicht angewendet werden, da sehr selten über Fälle einer Verschlimmerung dieser Erkrankungen berichtet wurde.

Hämatologische Effekte

Sehr seltene Fälle von Dyskrasie (Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie) wurden bei Patienten, die mit Terbinafin Tabletten behandelt wurden, berichtet. Die Ätiologie jeder Blutbildveränderung bei Patienten unter Behandlung mit Terbinafin STADA® Tabletten muss untersucht und eine mögliche Änderung der Medikation, einschließlich des Absetzens der Behandlung mit Terbinafin STADA® Tabletten, überdacht werden.

Falls unter der Therapie mit Terbinafin STADA® schwere Blutbildveränderungen, Geschmacksstörungen oder -verlust oder sich verschlimmernde Hautreaktionen auftreten, muss die Einnahme sofort beendet werden.

Patienten, die unter der Behandlung mit Terbinafin hohes Fieber oder Halsschmerzen entwickeln, sollen auf mögliche hämatologische Reaktionen untersucht werden.

Bei Patienten mit bekannter oder Verdacht auf Immunschwäche, die Terbinafin STADA® länger als 6 Wochen einnehmen, sollte die Untersuchung des großen Blutbildes in Erwägung gezogen werden.

Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <50 ml/min bzw. Serum-Kreatinin >300 Mikromol/l bzw. 3 mg/dl) wurde die Anwendung mit Terbinafin-Tabletten nicht ausreichend untersucht und wird daher nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Wirkung anderer Arzneimittel auf Terbinafin

Durch Wirkstoffe, die den Metabolismus induzieren (z.B. Rifampicin), kann die Plasma-Clearance von Terbinafin beschleunigt und durch Wirkstoffe, die Cytochrom P450 hemmen (z.B. Cimetidin), kann die Plasma-Clearance von Terbi-nafin gehemmt werden. Wenn die gleichzeitige Einnahme solcher Arzneimittel notwendig ist, kann es erforderlich sein, die Terbinafin-Dosis entsprechend anzupassen.

Folgende Arzneimittel können die Wirkung oder die Plasma-Konzentration von Terbinafin erhöhen

Cimetidin reduzierte die Plasma-Clearance von Terbinafin um 33%.

Fluconazol erhöhte die Cmax und AUC von Terbinafin um 52% bzw. 69%, bedingt durch die Hemmung der beiden Enzyme CYP2C9 und CYP3A4. Bei gleichzeitiger Gabe von Terbinafin mit anderen Arzneimitteln, die die beiden Enzyme CYP2C9 und CYP3A4 hemmen (wie z.B. Ketoconazol und Amio-daron), tritt möglicherweise eine ähnlich erhöhte Exposition auf.

Folgende Arzneimittel können die Wirkung oder die Plasma-Konzentration von Terbinafin verringern

Rifampicin erhöht die Plasma-Clearance von Terbinafin um 100%.

Wirkung von Terbinafin auf andere Arzneimittel

In-vitro-Studien und Studien an gesunden Probanden haben gezeigt, dass Terbinafin nur ein geringfügiges Potenzial hat, die Clearance von Arzneimitteln, die über das Cytochrom-P450-System metabolisiert werden (z.B. Terfenadin, Triazolam, Tolbutamid, oralen Kontrazeptiva) zu hemmen oder zu fördern, mit Ausnahme solcher Arzneimittel, die über CYP2D6 metabolisiert werden (siehe unten).

Terbinafin hat keinen Einfluss auf die Clearance von Phenazon oder Digoxin.

Bei einigen Patientinnen, die Terbinafin gleichzeitig mit oralen Kontrazeptiva eingenommen haben, wurden Menstruationsstörungen beobachtet. Diese Störungen traten jedoch nicht häufiger auf als bei Frauen, die nur orale Kontrazeptiva einnahmen.

Terbinafin kann die Wirkung folgender Arzneimittel verstärken bzw. deren

Plasma-Konzentration erhöhen

Coffein

Terbinafin reduzierte die Clearance von Coffein (nach intravenöser Anwendung) um 19%.

Substanzen, die hauptsächlich durch CYP2D6 metabolisiert werden

In vitro- und in vivo-Studien haben gezeigt, dass Terbinafin den durch CYP2D6 vermittelten Metabolismus hemmt. Deshalb ist es wichtig, solche Patienten zu überwachen, die gleichzeitig andere, überwiegend durch dieses Enzym meta-bolisierte Arzneimittel einnehmen, wie z.B. tricyclische Antidepressiva (TCA), Betablocker, selektive Serotoninwiederaufnahme-Hemmer (SSRI), Antiarrhyth-mika (einschließlich der Klassen 1A, 1B und 1C) und Monoaminoxidase B-

Hemmer (MAO-I) und wenn die Komedikation ein enges therapeutisches Fenster hat. Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein.

Terbinafin reduzierte die Clearance von Desipramin um 82%.

Terbinafin kann die Wirkung folgender Arzneimittel abschwächen bzw. deren Plasma-Konzentration erniedrigen

Terbinafin erhöhte die Plasma-Clearance von Ciclosporin um 15%.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Studien zur Embryotoxizität und Fertilität bei Tieren deuten nicht auf schädliche Wirkungen hin.

Da die klinische Erfahrung bei schwangeren Frauen jedoch sehr begrenzt ist, sollten Terbinafin-Tabletten während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, die gesundheitliche Situation der Mutter macht eine Behandlung mit oralem Terbinafin erforderlich und der mögliche Nutzen für die Mütter überwiegt das Risiko für den Fetus.

Stillzeit

Terbinafin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Daher sollten Mütter, die mit oralem Terbinafin behandelt werden, nicht stillen.

Fertilität

Studien zur Embryotoxizität und Fertilität bei Tieren deuten nicht auf schädliche Wirkungen hin.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Zur Auswirkung von Terbinafin STADA® Tabletten auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden keine Untersuchungen durchgeführt. Patienten, bei denen als Nebenwirkung Schwindelgefühl auftritt, sollen vermeiden, ein Fahrzeug zu lenken oder Maschinen zu bedienen.

4.8    Nebenwirkungen

System-

Organ

klasse

(MedD-

RA)

Häufigkeit

Sehr häufig

Häufig

Gelegent

lich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des

Agranulozy

tose,

Neutrope-

nie,

Anämie.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100), selten (>1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).__

Lymph

systems

Thrombozy

topenie,

Panzytope-

nie.

Erkrankungen des Im-munsys-tems

Anaphylaktische Reaktion,

serumkrank

heitsähnliche

Reaktion,

Angioödem.

Anaphylaktoide Reaktion, Manifestation oder Verschlimmerung eines die Haut betreffenden oder syte-mischen Lupus erythematodes.

Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen

verminderter Appetit

Appetitlo

sigkeit.

Psychiatrische Erkrankungen

Angst, Depression (infolge von Geschmacksstörungen).

Erkrankungen des Ner-vensys-tems

Kopf

schmerzen.

Geschmacksstörungen (Dysgeu-sie), verminderte Geschmacksempfindung (Hypogeu-sie), Geschmacksverlust (Ageusie).1

Schwindel,

Hypästhesie,

Parästhesie.

Anosmie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Hypoakusis,

Hörstörung,

Tinnitus.

Gefäßer-

krankun-

Vaskulitis

gen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Völlege

fühl,

Bauch

schmer

zen,

Diarrhö,

Dyspep

sie,

Übelkeit.

Pankreatitis

Leberund Gal-lenerkran-kungen

Cholestase*, gestörte Leberfunktion*, Hepatitis*, Gelbsucht*, erhöhte Leberenzym-werte*, Leberversagen, mit nachfolgender Lebertransplantation oder Todesfolge.

In der Mehrzahl dieser Fälle hatten die Patienten schwerwiegende Grun-derkrankun-gen.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Hautaus

schlag,

Urtikaria.

Photosen-sibilitätsre-aktion, Psoriasis-

artiger Hautausschlag oder Ver-schlimme-rung einer Psoriasis*, Haarausfall, StevensJohnsonSyndrom, Toxisch epidemale Nekrolyse, akute generalisierte

Photodermatose, allergische Lichtempfindlich-keitsreakti-on und polymorphe Lichtdermatose

exanthema-tische Pustulose (AGEP), Erythema exsudativum multi-forme (EEM).

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Kno-chener-krankungen

Arthralgie,

Myalgie.

Rhabdomy-

olyse

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Menstrua-

tions-

störung,

Zwischen

blutung.

Allgemeine Er-krankungen und Beschwerschwer-den am Verabreichungsort

Ermüdung,

Unwohlsein.

Grippe

ähnliche

Erkrankung,

Fieber.

Untersu

chungen

Erhöhte Kreatinin-phospho-kinase, ge-wichtsabnahme (infolge eines verminderten Geschmacks-empfindens)

*siehe Abschnitt 4.4.

1

' Vermindertes Geschmacksempfinden, einschließlich Geschmacksverlust verschwinden in der Regel innerhalb von einigen Wochen nach Absetzen. Von

länger andauerndem Geschmacksverlust wurde in Einzelfällen berichtet.

Erkrankungen von Muskulatur und Skelett einschließlich Arthralgie und Myalgie wurden berichtet. Diese können als Teil einer Überempfindlichkeitsreaktion in Verbindung mit allergischen Hautreaktionen auftreten.

Schwere Hautreaktionen, wie z.B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Photosensitivität. Manifestation oder Verschlimmerung eines die Haut betreffenden oder sytemischen Lupus erythematodes.

Einige Fälle von Menstruationsstörung (Zwischenblutung und unregelmäßiger Zyklus) wurden von Patientinnen berichtet, die Terbinafin gleichzeitig mit oralen Kontrazeptiva einnahmen (siehe Abschnitt 4.5).

4.9 Überdosierung

Wenige Fälle von Überdosierungen (bis zu 5 g) sind bekannt geworden, die zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und Schwindel geführt haben. Die empfohlene Behandlung im Fall einer Überdosierung besteht aus einer Elimination des Wirkstoffes, in erster Linie durch die Gabe von Aktivkohle und ggf. einer symptomatischen unterstützenden Therapie.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Dermatika, Antimykotika zur systemischen Anwendung.

ATC-Code: D01B A 02

Terbinafin ist ein Allylamin mit einem breiten antimykotischen Wirkungsspektrum. In niedrigen Konzentrationen wirkt Terbinafin fungizid gegen Dermatophy-ten, Schimmelpilze und bestimmte dimorphe Pilze. Die Wirkung gegen Hefepilze ist je nach Spezies fungizid oder fungistatisch.

Terbinafin greift durch eine Hemmung des Enzyms Squalenepoxidase in einem frühen Stadium selektiv in die Sterol-Biosynthese des Pilzes ein. Dies führt zu einem Mangel an Ergosterol sowie zu einer intrazellulären Akkumulation von Squalen in der Pilzzellmembran. Sowohl der Mangel an Ergosterol als auch die Akkumulation von Squalen sind verantwortlich für den Tod der Pilzzelle.

Bei oraler Gabe reichert sich der Wirkstoff in Haut, Haaren und Nägeln in fungizid wirksamen Konzentrationen an. Messbare Konzentrationen des Wirkstoffs sind noch 15-20 Tage nach Ende der Behandlung nachweisbar.

Terbinafin wird zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut und der Nägel, die durch Trichophyten (z.B. T. rubrum, T. mentagrophytes, T. verrucosum, T. vio-laceum), Microsporum canis und Epidermophytum floccosum verursacht wer-

den, eingesetzt.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Spanne der minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) gegenüber Dermatophyten.

Erreger

MHK-Spanne (Mg/ml)

T richophyton rubrum

0,001 - 0,15

Trichophytom mentagrophytes

0,0001 - 0,05

T richophyton verrucosum

0,001 - 0,006

Trichophyton violaceum

0,001 - 0,1

Microsporum canis

0,0001 - 0,1

Epidermophyton floccosum

0,001 - 0,05

Terbinafin zeigt nur eine schwache Wirkung gegen zahlreiche Hefepilze der Gattung Candida.

Terbinafin Tabletten zeigen im Gegensatz zu einer lokal applizierten Terbinafin-Behandlung keine Wirkung bei der Behandlung von Pityriasis (Tinea) versicolor.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Terbinafin wird nach oraler Gabe gut resorbiert (>70%). Wegen des First-PassMetabolismus beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Terbinafin aus Terbin-afin-Tabletten ungefähr 50%. Nach Einnahme von 250 mg Terbinafin wurden maximale Plasmaspiegel von 1,3 Mikrogramm/ml nach 1,5 Stunden erreicht. Im Steady-State war die maximale Plasma-Konzentration im Durchschnitt um 25% höher als nach einer Einzeldosis, und die Plasma-AUC war um den Faktor 2,3 höher. Aus der Erhöhung der AUC kann eine effektive Halbwertszeit von ca. 30 Stunden berechnet werden. Die Bioverfügbarkeit von Terbinafin wird nur mäßig durch die Nahrungsaufnahme beeinflusst (Erhöhung der AUC um weniger als 20%). Eine Dosiskorrektur ist nicht erforderlich.

Terbinafin ist stark Plasmaprotein-gebunden. Es diffundiert rasch durch die Dermis und konzentriert sich im lipophilen Stratum corneum. Terbinafin wird auch ins Sebum sezerniert, was zu hohen Konzentrationen in den Haarfollikeln, Haaren und talgreicher Haut führt. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass sich Terbinafin innerhalb der ersten Wochen nach Therapiebeginn in der Nagelplatte verteilt.

Terbinafin wird schnell und extensiv durch mindestens sieben Isoenzyme des Cytochrom-P450-Systems metabolisiert, unter hauptsächlicher Beteiligung von CYP2C9, CYP1A2, CYP3A4, CYP2C8 und CYP2C19. Die Biotransformation führt zu Metaboliten ohne fungizide Wirkung, die vorwiegend über den Urin ausgeschieden werden.

Es wurden keine klinisch relevanten altersbedingten Änderungen der Plasma-

Konzentrationen im Steady-State beobachtet, aber bei Patienten mit Nierenoder Leberfunktionsstörungen kann die Eliminationsrate vermindert sein, was zu einer höheren Terbinafin-Konzentration im Blut führt.

Pharmakokinetikstudien mit Einzeldosengabe haben gezeigt, dass bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance <50 ml/min) oder mit vorbestehender Leberfunktionsstörung die Clearance von Terbinafin um etwa 50% reduziert sein kann.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die ungefähre LD50 von Terbinafin liegt sowohl bei Mäusen als auch bei Ratten bei über 4 g/kg.

In Langzeitstudien (bis zu 1 Jahr) bei Ratten und Hunden wurden bei keiner der Spezies auffällige toxische Effekte bei einer oralen Dosis bis zu 100 mg/kg pro Tag beobachtet. Bei hohen oralen Dosen wurden die Leber und möglicherweise auch die Niere als potentielle Zielorgane identifiziert.

In einer oralen Karzinogenitätsstudie über 2 Jahre an Mäusen wurden keine neoplastischen oder andere abnorme Befunde, die auf die Behandlung zurückzuführen sind, bei der Behandlung mit Dosierungen bis zu 130 mg/kg (männliche Tiere) und 156 mg/kg (weibliche Tiere) pro Tag beobachtet. In einer oralen Karzinogenitätsstudie über 2 Jahre an Ratten wurde bei der höchsten Dosierung von 69 mg/kg, bei der die systemische Exposition ähnlich der klinischen war, eine gesteigerte Inzidenz von Lebertumoren bei männlichen Tieren beobachtet. Der Mechanismus der Tumorentstehung ist nicht ermittelt worden. Die klinische Relevanz nicht bekannt. Diese Änderungen, die Peroxisomen-Proliferation assoziiert sein können, sind als speziesspezifisch anzusehen, da sie nicht in Karzinogenitätsstudien an Mäusen, Hunden und Affen beobachtet wurden.

In Studien an Affen, denen hohe orale Terbinafin-Dosen verabreicht wurden, konnten refraktile Unregelmäßigkeiten in der Retina beobachtet werden (nicht toxische Dosis: 50 mg/kg). Diese Unregelmäßigkeiten standen im Zusammenhang mit dem Auftreten von Terbinafin-Metaboliten im okularen Gewebe und verschwanden wieder mit dem Absetzen des Wirkstoffes. Sie waren nicht assoziiert mit histologischen Veränderungen.

Aus der durchgeführten Standardbatterie von in vitro- und in vivo-Genotoxizi-tätsprüfungen ergaben sich keine Hinweise auf ein mutagenes oder klastoge-nes Potential.

In Studien an Ratten oder Kaninchen wurden keine unerwünschten Wirkungen bezüglich der Fertilität oder anderer Reproduktionsparameter beobachtet.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A ) (Ph. Eur.), mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], hochdisperses Siliciumdioxid.

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Die Blisterpackung im Umkarton aufbewahren.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Alu Blisterpackung

Terbinafin STADA® 125 mg Packungsgrößen: 14 und 28 Tabletten.

Terbinafin STADA® 250 mg

Packungen mit 14, 15, 28, 30 und 45 Tabletten.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. Inhaber der Zulassung

STADApharm GmbH Stadastraße 2-18 61118 Bad Vilbel Telefon: 06101 603-0 Telefax: 06101 603-259 Internet: www.stada.de

8. Zulassungsnummern

61646.00.00

61646.01.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung 21.02.2005/07.07.2010

10. Stand der Information

März 2013

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

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