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Terzolin 2 % Creme

FACHINFORMATION

(ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS)

BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Terzolin 2 % Creme


QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Creme zur Anwendung auf der Haut enthält 20 mg Ketoconazol.


Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:


Enthält Stearylalkohol, Cetylalkohol und Propylenglycol.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


DARREICHUNGSFORM

Creme zur Anwendung auf der Haut


Terzolin 2 % Creme ist eine weiße Emulsion.


KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Therapie von seborrhoischer Dermatitis und Pityriasis versicolor.


Terzolin 2 % Creme ist zur Anwendung bei Erwachsenen bestimmt.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung


Terzolin 2 % Creme wird bei seborrhoischer Dermatitis 1‑2-mal täglich, bei Pityriasis ver­sicolor 1-mal täglich angewendet.


Art der Anwendung


Terzolin 2 % Creme wird auf die erkrankte Haut und die umgebende Hautfläche (ca. 1‑2 cm) aufgetragen und anschließend solange mit dem Finger einmassiert, bis sie eingezogen ist.


Die Anzeichen der Erkrankungen gehen üblicherweise innerhalb der ersten 14 Tage nach Beginn der Behandlung deutlich zurück. Die Behandlung sollte zur Vermeidung eines Rezi­divs mindestens einige Tage über das Verschwinden der Beschwerden hinaus fortgesetzt wer­den.

Die gesamte Therapiedauer beträgt bei seborrhoischer Dermatitis durchschnittlich 4 Wo­chen, bei Pityriasis versicolor durchschnittlich 2‑3 Wochen.


Der Patient wird in der Gebrauchsinformation darauf hingewiesen, einen Arzt aufzusuchen, falls die Anzeichen der Erkrankungen nicht innerhalb der ersten 14 Tage nach Behand­lungsbeginn zurückgehen. Außerdem wird er auf die allgemeinen Hygieneregeln zur Ver­meidung von Infektions- und Reinfektionsquellen hingewiesen.


Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung

Terzolin 2 % Creme nicht in die Augen bringen!


4.3 Gegenanzeigen

Terzolin 2 % Creme darf nicht angewendet werden bei:

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Hinweis:

Um einen Rebound-Effekt nach Absetzen einer vorangegangenen, längerfristigen, topischen Kortikosteroid-Behandlung zu vermeiden, wird empfohlen, eine milde topische Kortikosteroid-Behandlung zunächst morgens fortzuführen und abends Terzolin 2 % Creme aufzutragen. Die Steroidtherapie sollte über einen Zeitraum von 2‑3 Wochen langsam ausgeschlichen werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bisher keine bekannt.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Ketoconazol bei Schwangeren vor. Nach topischer Applikation von Terzolin 2 % Creme auf die Haut von nicht-schwangeren Probanden ist kein Ketoconazol im Plasma messbar. Ketoconazol ist plazentagängig. In Tierstudien nach systemischer Anwendung von Ketoconazol sind Fruchtschädigungen aufgetreten (siehe Abschnitt 5.3).

Es gibt keine bekannten Risiken, die mit der Anwendung von Terzolin 2 % Creme während einer Schwangerschaft in Verbindung stehen. Daher darf Terzolin 2 % Creme während der Schwangerschaft nach entsprechender Nutzen/Risiko-Abwägung angewendet werden.


Stillzeit

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Ketoconazol während der Stillzeit vor. Nach topischer Applikation von Terzolin 2 % Creme auf die Haut von nicht-stillenden Probanden ist kein Ketoconazol im Plasma messbar.

Ketoconazol geht in die Muttermilch über. Es gibt keine bekannten Risiken, die mit der Anwendung von Terzolin 2 % Creme während des Stillens in Verbindung stehen. Daher kann Terzolin 2 % Creme während der Stillzeit angewendet werden. Während der Stillzeit sollte Terzolin 2 % Creme nicht im Brustbereich angewendet werden. So wird ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten Körperstellen vermieden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.


4.8 Nebenwirkungen

Die Sicherheit von Terzolin 2 % Creme wurde an 1079 Teilnehmern in 30 klinischen Studien untersucht. Terzolin 2 % Creme wurde auf die Haut aufgetragen. Gemittelte Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien ergaben als häufigste Nebenwirkungen (≥1% Häufigkeit): Pruritus (2 %), Brennen (1.9 %), und Erythem (1%) am Verabreichungsort.


Die folgende Tabelle zeigt Nebenwirkungen, die nach der Anwendung von Terzolin 2 % Creme in klinischen Studien und nach Markteinführung, einschließlich der oben genannten Nebenwirkungen, berichtet wurden.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: ≥ 1/10

Häufig: ≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich: ≥ 1/1.000 bis < 1/100

Selten: ≥ 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten: <1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Organklasse

Nebenwirkungen

Häufigkeitskategorie

Häufig

Gelegentlich

Nicht bekannt

Erkrankungen des Immunsystems


Überempfindlichkeit


Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Brennen

Bläschenbildung

Kontaktdermatitis

Ausschlag

Hautschuppung

Ödem

Urticaria

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Erythem,

Pruritus

Hautreaktionen:
Blutungen,

leichte Schmerzen,

trockene Haut,

Entzündungen,

Hautreizungen,

Parästhesien




Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung anzuzeigen:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/form/functions/formpv-node.html


4.9 Überdosierung

Topische Anwendung

Übermäßige topische Anwendung kann zu Erythem, Ödem und Brennen führen, die nach Beendigung der Behandlung wieder verschwinden.


Einnahme

Im Falle versehentlicher Einnahme sollten unterstützende und symptomatische Maßnahmen ergriffen werden.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antimykotika zur topischen Anwendung, Imidazol- und Triazol-Derivate, ATC Code: D01AC08


Ketoconazol, ein synthetisches Imidazoldioxolanderivat, ist ein potenter Inhibitor der Biosynthese des Ergosterins, einem Hauptsterin der Zellmembran von Hefen und anderen Pilzen. Ergosterin ist ein wichtiger Regulator der Membranpermeabilität. Ketoconazol verändert außerdem die Zusammensetzung anderer Lipidkomponenten in der Membran. In fungistatischer Konzentration kommt es zu einer Proliferation des Plasmalemmas und zu einer Verdickung der Zellwand. Diese morphologischen Veränderun­gen werden von Änderungen in der Membranpermeabilität begleitet, die zu einer selektiven Hemmung der Aufnahme von essentiellen nutritiven Substanzen führen können. In fungizi­der Konzentration kommt es zu einer Nekrotisierung des Zellinneren.

Pharmakologische Testungen zeigen, dass Ketoconazol gegen eine Vielzahl von Erregern (insbesondere Dermatophyten wie z. B. Trichophyton sp., Epidermophyton floccosum und Microsporum sp., Hefe, einschließlich Malassezia spp. und Candida spp., Schimmel und andere pathogene Pilze) wirksam ist. Bei der Pathogenese der seborrhoischen Dermatitis spielt das vermehrte Vorkommen von Malassezia-Arten, insbesondere von Malassezia furfur, eine wichtige Rolle. Die Wirkung von Ketoconazol gegenüber Malassezia-Arten ist besonders ausgeprägt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach topischer Anwendung von Ketoconazol 2% Creme auf der Haut von Erwachsenen waren keine Plasmakonzentrationen von Ketoconazol nachweisbar.

In einer Studie mit Kleinkindern mit seborrhoischer Dermatitis (n=19), wobei täglich ca. 40 g Ketoconazol 2% Creme auf 40 % der Körperoberfläche aufgetragen wurden, wurden

bei 5 Kleinkindern Plasmakonzentrationen von Ketoconazol im Bereich von 32 bis 133 ng/ml nachgewiesen.

Die Hautpenetration von Ketoconazol bleibt auf die oberflächlichen Hautschichten be­schränkt. Die höchsten Konzentrationen fanden sich im Stratum corneumund am Über­gang zum Stratum granulosum.

Im Stratum corneum wurden hohe Konzentrationen von Tritium markierter Substanz in­nerhalb von 1 Stunde nach Applikation gefunden. Eine verlängerte Kontaktzeit (16 Stun­den) zwischen Haut und Creme hatte keinen Einfluss auf die Penetrationskinetik.


Verteilung

Plasmakonzentrationen von Ketoconazol konnten nach topischer Anwendung von Terzolin 2 % Creme auf der Haut von Erwachsenen nicht festgestellt werden.

In einer Studie mit Kleinkindern mit seborrhoischer Dermatitis (n=19), wobei täglich ca. 40 g Terzolin 2 % Creme auf 40 % der Körperoberfläche aufgetragen wurde, wurden bei 5 Kleinkindern Plasmakonzentrationen von Ketoconazol im Bereich von 32 bis 133 ng/ml festgestellt.

Daten zur topischen Verträglichkeit

Studien zur subakuten dermalen Toxizität von Ketoconazol wurden am Kaninchen durchgeführt. Auf intakte, rasierte Haut von Kaninchen wurde für 30 Tage 1x täglich Ketoconazol Creme (2 %), in einer Menge von 0,5 bis 2 g/kg Körpergewicht aufgetragen. Es waren lediglich kaum sichtbare Anzeichen einer Irritation sowohl in der Placebo-Gruppe als auch in allen Dosisgruppen zu beobachten.


Daten zur systemischen Verträglichkeit

Da Ketoconazol bei topischer Applikation nur in Spuren verfügbar ist und es nicht zu ei­nem messbaren Nachweis im Plasma kommt, sind keine systemischen Effekte zu erwar­ten. Die Daten zur systemischen Verträglichkeit wurden daher nach oraler Gabe ermittelt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die orale LD50 lag bei Mäusen über 600 mg/kg KG und bei Ratten und Meerschwein­chen um 200 mg/kg KG.


Chronische Toxizität

An Ratten und Hunden (3 bis 12 Monate) zeigten Dosen bis zu 10 mg/kg KG keine Unterschiede zu den Kontrollgruppen. Wichtigstes Zielorgan bei toxischer Überdosierung war die Leber.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Es ergaben sich keine Hinweise auf mutagene Eigenschaften von Ketoconazol.

Ketoconazol zeigte in Langzeitstudien an Ratte und Maus keine onkogenen Eigen­schaften.


Reproduktionstoxizität

Systemisch verabreicht beeinträchtigt Ketoconazol bei Ratten Fertilität und Embryonalentwicklung und führt zu Missbildungen des Skeletts und des kardiovaskulären Systems.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Propylenglycol

Stearylalkohol (Ph. Eur.)

Cetylalkohol (Ph. Eur.)

Sorbitanstearat

Polysor­bat 60

Isopropylmyristat (Ph. Eur.)

Natriumsulfit (E221)

Polysorbat 80

Gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumtube mit 15 g Creme

Aluminiumtube mit 30 g Creme


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den regionalen Anforderungen zu beseitigen.


7. INHABER DER ZULASSUNG

McNeil GmbH & Co. oHG

Postfach 210411

41430 Neuss

Tel.: 00800 260 260 00 (kostenfrei)


8. ZULASSUNGSNUMMER

15003.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 27. August 1990

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04. März 2002


10. STAND DER INFORMATION

Juni 2013


11. VERKAUFSABGRENZUNG

Apothekenpflichtig


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