Tetryzolinhcl Chauvin 0,1% Nasenspray
alt informationenWortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspray
1 ml Nasenspray, Lösung enthält 1 mg Tetryzolinhydrochlorid
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Tetryzolinhydrochlorid
1 ml TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspray enthält 1 mg Tetryzolinhydrochlorid.
(1 Sprühstoß zu 0,09 ml enthält 0,09 mg Tetryzolinhydrochlorid.)
Sonstige Bestandteile:
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
Darreichungsform
Nasenspray, Lösung
4. Klinische Angaben
4.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Rhinologikum, Alpha-Sympathomimetikum
Tetryzolin hat gefäßverengende Eigenschaften und bewirkt dadurch Schleimhautabschwellung.
Anwendungsgebiete:
Zur Schleimhautabschwellung bei
-
Schnupfen und Heuschnupfen,
-
Nasopharyngitis und Sinusitis sowie
-
bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen.
TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspray ist für Erwachsene und Schulkinder bestimmt.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasensprayist für die nasale Anwendung bestimmt.
2-3 mal täglich ein Sprühstoß der Lösung in jede Nasenöffnung.Die für TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspraygenannte Einzeldosis darf nicht mehr als dreimal pro Tag verabreicht werden.
TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspraydarf nicht länger als 7 Tage angewendet werden.
Keine höheren Dosierungen als die empfohlenen anwenden.
Sonstige Hinweise
TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspray ist für Schulkinder über 6 Jahren und Erwachsene geeignet. Es darf nicht bei Kindern der Altersgruppe unter 6 Jahren angewendet werden.
Art der Anwendung
Nasale Anwendung
4.3. Gegenanzeigen
Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:
-
Überempfindlichkeit gegenüber Teryzolinhydrochlorid oder einem der sonstigen Bestandteile von TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspray
-
trockener Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca)
-
Zustand nach transsphenoidaler Hypophysektomie oder anderen operativen Eingriffen, die die Dura Mater freilegen
- Kindern unter 6 Jahren
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Es gibt einzelne Berichte zu schweren Nebenwirkungen (insbesondere Apnoe) bei Anwendung therapeutischer Dosen. Dosisüberschreitungen sind unbedingt zu vermeiden.
Dieses Arzneimittel darf nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden bei:
Patienten, die mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) und anderen potentiell Blutdruck-steigernden Arzneimitteln behandelt werden
- erhöhtem Augeninnendruck, insbesondere Engwinkelglaukom.
-
schweren Herz-Kreislauferkrankungen (z. B. koronarer Herzkrankheit, Hypertonie)
-
Phäochromozytom
-
Stoffwechselstörungen (z. B. Hyperthyreose, Diabetes mellitus).
-
Porphyrie
-
Prostatahyperplasie
Insbesondere bei längerer Anwendung und Überdosierung von abschwellenden Rhinologika kann deren Wirkung nachlassen. Als Folge des Missbrauchs Schleimhaut-abschwellender Rhinologika können auftreten:
-
eine reaktive Hyperämie der Nasenschleimhaut (Rhinitis medicamentosa)
-
eine Atrophie der Schleimhaut
Um wenigstens einen Teil der Nasenatmung aufrecht zu halten, sollte das Sympathomimetikum erst an einem Nasenloch und nach Abklingen der Beschwerden auf der anderen Seite abgesetzt werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Die kombinierte Anwendung von Tetryzolin und:
- trizyklischen Antidepressiva
- Monoaminooxidase-Hemmern vom Tranylcypromin-Typ
- blutdrucksteigernden Arzneimitten
kann zu einer Blutdruckerhöhung führen. Die kombinierte Anwendung
sollte daher möglichst vermieden werden
4.6 Anwendung in Schwangerschaft und
Stillzeit:
Schwangerschaft
Daten über eine begrenzte Anzahl von im ersten Trimenon exponierten Schwangeren lassen nicht auf Nebenwirkungen von Tetryzolin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit desFetus/Neugeborenen schließen.Bisher sind keine anderen einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar. Tierexperimentelle Studien haben oberhalb des therapeutischen Dosisbereiches Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3) Die Anwendung von TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspray sollte in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen/Risikoabwägung erfolgen. Da eine Überdosierung die Blutversorgung des ungeborenen Kindes beeinträchtigen kann, darf während der Schwangerschaft die empfohlene Dosierung nicht überschritten werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Tetryzolin in die Muttermilch übergeht. Die Anwendung von TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspray sollte daher in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen. Da eine Überdosierung die Milchproduktion vermindern kann, darf während der Stillzeit die empfohlene Dosierung nicht überschritten werden.
Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von
Maschinen
Bei bestimmungsmäßigem Gebrauch sind keine Beeinträchtigungen zu erwarten.
4.8 Nebenwirkungen
Häufigkeitsangaben:
Sehr häufig: >= 10%, häufig: >= 1% und < 10%, gelegentlich: >= 0,1% und < 1%, selten: >= 0,01% und < 0,1%, sehr selten: < 0,01% und Einzelfälle
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr selten:
Unruhe, Schlaflosigkeit, Müdigkeit (Schläfrigkeit, Sedierung), Kopfschmerzen, Halluzinationen (vorrangig bei Kindern).
Herzerkrankungen:
Selten:
Herzklopfen, Tachykardie, Hypertonie
Sehr selten:
Arrhythmien.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Häufig:
Brennen und Trockenheit der Nasenschleimhaut, Niesen
Gelegentlich:
Nach Abklingen der Wirkung verstärkte Schleimhautschwellung, Nasenbluten.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Sehr selten:
Konvulsionen (insbesondere bei Kindern).
Erkrankungen des Immunsystems:
Gelegentlich:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Angioödem, Hautausschlag, Juckreiz).
4.9 Intoxikationen
Das klinische Bild einer Intoxikation mit Imidazol-Derivaten kann verwirrend sein, da sich Phasen der Stimulation mit Phasen einer Unterdrückung des Zentralen Nervensystems und des kardiovaskulären Systems abwechseln können.
Symptome einer Stimulation des zentralen Nervensystems sind Angstgefühl, Erregung, Halluzinationen und Konvulsionen.
Symptome infolge der Hemmung des zentralen Nervensystems sind Erniedrigung der Körpertemperatur, Lethargie, Schläfrigkeit und Koma.
Folgende weitere Symptome können auftreten:Miosis, Mydriasis, Schwitzen, Fieber, Blässe, Zyanose, Übelkeit, Tachykardie, Bradykardie, kardiale Arrhythmie, Herzstillstand, Hypertonie, schockähnliche Hypotonie, Lungenödem, Atemstörungen und Apnoe.
Besonders bei Kindern kommt es nach Überdosierung häufig zu dominierenden zentralnervösen Effekten mit Krämpfen und Koma, Bradykardie, Apnoe sowie einer Hypertonie, die von einer Hypotonie abgelöst werden kann.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung: Bei schwerer Überdosierung ist eine stationäre Intensivtherapie angezeigt. Die Gabe von medizinischer Kohle (Absorbens), Natriumsulfat (Laxans) oder eine Magenspülung (bei großen Mengen) sollte unverzüglich erfolgen, da die Resorption von Tetryzolin schnell erfolgen kann. Zur Blutdrucksenkung kann ein nicht selektiver Alpha-Blocker gegeben werden.
Vasopressionen sind kontraindiziert. Gegebenenfalls Fiebersenkung, antikonvulsive Therapie und Sauerstoffbeatmung.
Pharmakologische Eigenschaften
ATC-Code: R01AB03
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Tetryzolin, ein Imidazolderivat, ist ein Alpha-adrenerg wirkendes Sympathomimetikum. Es wirkt vasokonstriktorisch und bewirkt so ein Abschwellen der Schleimhäute. Der Wirkungseintritt wird gewöhnlich innerhalb von 5 - 10 Minuten beobachtet und macht sich in einer erleichterten Nasenatmung, bedingt durch Schleimhautabschwellung und einem besseren Sekretabfluss bemerkbar.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Wirkung von TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspray setzt innerhalb von wenigen Minuten ein und hält mehrere Stunden – im Durchschnitt 6-8 Stunden – lang an.
Gelegentlich kann bei intranasaler Applikation die resorbierte Menge ausreichen, um systemische Effekte, z. B. am Zentralnervensystem und am Herz-Kreislauf-System, hervorzurufen.
Daten aus pharmakokinetischen Untersuchungen beim Menschen liegen nicht vor.
Toxikologische Eigenschaften
Aus Untersuchungen zur Toxizität nach wiederholter nasaler Verabreichung von Tetryzolin an Hunde ergaben sich keine Sicherheitsrisiken für denMenschen. Eine In-vitro Untersuchung zur Mutagenität an Bakterien verlief negativ. Zur Kanzerogenität liegen keine Daten vor. Bei Ratten und Kaninchen wurden keine teratogenen Wirkungen beobachtet. Dosierungen oberhalbtherapeutischer Mengen waren embryoletal oder führten zu einem verminderten Wachstum der Feten. Bei Ratten wurde die Milchproduktion gehemmt. Es liegen keine Anzeichen für Fertilitätsstörungen vor.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Sorbitol (Ph.Eur.); Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat; Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat (Ph.Eur.); Wasser für Injektionszwecke.
6.2 Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 2 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Haltbarkeit nach Öffnen des
Behältnisses:
Nach Anbruch soll TetryzolinHCl Chauvin 0,1% Nasenspray nicht länger als 6 Wochen verwendet werden.
Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Nicht über 25 ºC lagern!
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Packung mit 14 ml Nasenspray, Lösung
6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Keine besonderen Anforderungen
Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Chauvin ankerpharm GmbH
Brunsbütteler Damm 165 – 173
13581 Berlin
Telefon: (0800) 0909490-90 (gebührenfrei)
Telefax (030) 33093 – 399
E-mail: ankerpharm@bausch.com
Zulassungsnummer
3000443.00.00
Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
23.02.2005
Stand der Information
Juni 2013
Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
Mitvertrieb durch:
Bausch & Lomb GmbH
Brunsbütteler Damm 165 – 173
13581 Berlin
Telefon: (0800) 0909490-90 (gebührenfrei)
Telefax (030) 33093 – 399
E-mail: ankerpharm@bausch.com
www.ankerpharm.de
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Proculin Tetryzolin Nasenspray/ Präp.-Nr. 679/ Zul.-Nr. 300443.00.00
Bezeichnungsänderung, Ergänzung Salz gem. Beanstandung BfArM 06.06.2013 Seite 13 von 13