Theophyllin Hexal 300 Mg Hartkapseln, Retardiert
Gebrauchsinformation: Information für Patienten
Theophyllin HEXAL® 300 mg Hartkapseln, retardiert Theophyllin-Monohydrat
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
• Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Theophyllin HEXAL und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Theophyllin HEXAL beachten?
3. Wie ist Theophyllin HEXAL einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Theophyllin HEXAL aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Theophyllin HEXAL und wofür wird es angewendet?
Theophyllin HEXAL wird angewendet zur Behandlung von
• Asthma
• chronischer Bronchitis und
• anderen obstruktiven (verengenden) Atemwegserkrankungen.
Hinweis
Es wird empfohlen, diese Erkrankungen fortlaufend mit Theophyllin in Kombination mit
• Arzneimitteln zur Reduktion von Atemwegsentzündungen und
• anderen Arzneimitteln zur Entspannung und Erweiterung der Atemwege zu behandeln.
Diese retardierten Hartkapseln sind nicht zur Behandlung akuter Asthmaanfälle oder akuter Anfälle von Atemnot geeignet.
Theophyllin sollte nicht als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung von Asthma bei Kindern angewendet werden.
2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Theophyllin HEXAL beachten?
Theophyllin HEXAL darf nicht eingenommen werden
• wenn Sie allergisch gegen Theophyllin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
• wenn Sie an akuten Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (tachykarde Arrhythmien) leiden
• wenn Sie einen frischen Herzinfarkt haben
• bei Kindern unter 6 Monaten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Theophyllin HEXAL einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Theophyllin HEXAL ist erforderlich, wenn
• Sie an einer instabilen Angina pectoris (Erkrankung der Herzkranzgefäße) leiden
• Sie eine Neigung zu Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge (tachykarde Arrhythmien) haben
• Sie an schwerem Bluthochdruck leiden
• Sie an einer hypertrophen obstruktiven Kardiomyopathie (chronische Herzmuskelerkrankung) leiden
• Sie eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) haben
• Sie ein epileptisches Anfallsleiden haben
• Sie ein Magen- und/oder Zwölffingerdarm-Geschwür haben
• Sie an Porphyrie (bestimmte Stoffwechselstörung) leiden
• Sie eine Leber- und/oder Nierenfunktionsstörung haben
• bei Ihnen eine Elektrokrampftherapie durchgeführt wird, da Theophyllin die Krampfanfälle verlängern kann. Das Auftreten eines Status epilepticus (anhaltender Krampfanfall) ist möglich.
Falls diese Angaben bei Ihnen zutreffen oder früher einmal zutrafen, befragen Sie vor der Einnahme von Theophyllin HEXAL bitte Ihren Arzt.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Theophyllin HEXAL nicht ausreichend wirkt, oder wenn Nebenwirkungen auftreten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, damit Ihr Theophyllin-Blutspiegel kontrolliert werden kann.
Akute fiebrige Erkrankungen
Fieber vermindert die Ausscheidung von Theophyllin. Um Überdosierungen zu vermeiden, kann eine Reduzierung der Dosis notwendig sein.
Kinder und Jugendliche
Theophyllin HEXAL darf bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden.
Theophyllin wird im Körper von Kindern je nach Lebensalter unterschiedlich schnell abgebaut (siehe auch Abschnitt 3.) Besonders für zu früh geborene Kinder und Säuglinge unter 6 Monaten besteht eine erhöhte Gefahr der Überdosierung.
Theophyllin HEXAL ist aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet für Kinder unter 12 Jahren. Hierfür stehen Arzneimittel in anderen Darreichungsformen zur Verfügung.
Ältere Menschen
Die Anwendung von Theophyllin HEXAL bei alten und/oder schwerkranken Patienten ist mit einer erhöhten Gefahr der Überdosierung verbunden und soll daher durch Blutspiegelkontrollen überwacht werden (siehe auch Abschnitt 3.).
Einnahme von Theophyllin HEXAL zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Theophyllin HEXAL wirkt gleichgerichtet verstärkend mit anderen xanthinhaltigen Medikamenten, BetaSympathomimetika, Koffein und ähnlichen Stoffen.
Ein beschleunigter Theophyllin-Abbau und/oder eine verminderte Bioverfügbarkeit sowie eine verminderte Wirksamkeit finden sich
• bei Rauchern
• bei gleichzeitiger Behandlung mit Barbituraten (besonders Pheno- oder Pentobarbital), Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, Primidon, Sulfinpyrazon, Ritonavir, Johanniskraut (Hypericum perforatum) und Aminoglutethimid.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit einem dieser Arzneimittel sollte der Theophyllin-Spiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung durchgeführt werden. Dies gilt auch nach dem Absetzen eines dieser Medikamente.
Ein verzögerter Abbau und/oder eine Erhöhung des Theophyllin-Blutspiegels mit einer erhöhten Überdosierungsgefahr und vermehrtem Nebenwirkungsrisiko können bei gleichzeitiger Behandlung mit folgenden Arzneimitteln auftreten: orale Kontrazeptiva („Pille“), Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin, Spiramycin), Chinolone (Gyrase-Hemmstoffe, siehe unten), Isonikotinsäurehydrazid, Tiabendazol, Kalziumantagonisten (z. B. Verapamil, Diltiazem), Propranolol, Propafenon, Mexiletin, Ticlopidin, Cimetidin, Allopurinol, a-Interferon, Rofecoxib, Pentoxifyllin, Fluvoxamin, Viloxazin, Disulfiram, Zileuton, Phenylpropanolamin, Influenza- und BCG-Vakzinen. Hierbei kann eine Dosisverminderung von Theophyllin angezeigt sein.
Einzelnen Berichten zufolge sind auch bei gleichzeitiger Behandlung mit Ranitidin, Aciclovir oder Zafirlukast Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet worden. Bei gleichzeitiger Behandlung sollte die individuell erforderliche Theophyllin-Dosis besonders sorgfältig ermittelt werden.
Bei paralleler Behandlung mit Ciprofloxacin ist die Theophyllin-Dosis auf maximal 60 %, bei Anwendung von Enoxacin auf maximal 30 % und bei Anwendung von Grepafloxacin oder Clinafloxacin auf 50 % der empfohlenen Dosis zu reduzieren. Auch andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidsäure) können die Wirkung von Theophyllin-Arzneimitteln verstärken. Es wird daher dringend empfohlen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinolonen therapiebegleitende engmaschige Theophyllin-Konzentrationsbestimmungen durchzuführen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Isoniazid kann der Theophyllin-Spiegel steigen oder auch abfallen. Theophyllin-Spiegelkontrollen sind angezeigt.
Die Wirkung von Lithiumcarbonat, Beta-Rezeptorenblockern, Adenosin und Benzodiazepinen kann durch gleichzeitige Gabe von Theophyllin abgeschwächt werden.
Theophyllin verstärkt die harntreibende Wirkung von Diuretika.
Es liegen Hinweise vor, dass eine Senkung der Krampfschwelle des Gehirns bei gleichzeitiger Gabe von bestimmten Fluorochinolonen oder Imipenem auftreten kann.
Die Anwendung von Halothan kann bei Patienten, die Theophyllin HEXAL erhalten, zu schweren Herzrhythmusstörungen führen.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können. Aufgrund der vielfältigen Wechselwirkungen von Theophyllin sind Serumspiegelkontrollen bei längerfristiger Einnahme von Theophyllin HEXAL mit anderen Medikamenten allgemein ratsam.
Einnahme von Theophyllin HEXAL zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Kaffee wirkt verstärkend auf die Wirkung von Theophyllin. Rauchen steigert den Theophyllin-Abbau und schwächt somit die Wirkung ab. Die Einnahme zusammen mit Alkohol kann das Reaktionsvermögen zusätzlich beeinträchtigen (siehe Hinweise zu Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen).
Ein Einfluss von Nahrungsmitteln und Getränken auf die Wirksamkeit von Theophyllin HEXAL war nicht nachzuweisen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Zu einer Anwendung von Theophyllin während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate liegen bislang keine ausreichenden Erfahrungen vor, daher sollte eine Einnahme von Theophyllin während dieser Zeit vermieden werden.
Während des 2. und 3. Schwangerschaftsdrittels sollte Theophyllin nur nach strenger Nutzen-RisikoAbwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden, da es in den Blutkreislauf des Ungeborenen übergeht und dort Arzneimittelwirkungen zeigen kann.
Wird eine Patientin am Ende der Schwangerschaft mit Theophyllin behandelt, kann es zur Wehenhemmung kommen. Neugeborene, deren Mütter vor der Geburt mit Theophyllin behandelt wurden, müssen sorgfältig auf Arzneimittelwirkungen überwacht werden.
Stillzeit
Theophyllin geht in die Muttermilch über. Aus diesem Grund ist die therapeutische Theophyllin-Dosis bei einer stillenden Frau so niedrig wie möglich zu halten. Das Stillen sollte möglichst unmittelbar vor der Gabe des Arzneimittels erfolgen. Das gestillte Kind muss sorgfältig auf ein mögliches Auftreten von TheophyllinWirkungen hin überwacht werden. Sollten höhere therapeutische Dosen notwendig sein, muss abgestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Theophyllin HEXAL kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen sowie zum Arbeiten in größerer Höhe oder ohne festen Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße, wenn Theophyllin HEXAL zusammen mit Alkohol oder Medikamenten, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können, eingenommen wird.
Theophyllin HEXAL enthält Sucrose
Bitte nehmen Sie Theophyllin HEXAL erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
3. Wie ist Theophyllin HEXAL einzunehmen?
Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Ihr Arzt wird die Dosis auf Basis Ihres Körpergewichts (KG) ermitteln, da der Theophyllin-Abbau im Körper individuell unterschiedlich ist. Für Berechnungen wird das Normalgewicht verwendet, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird.
Wenn Theophyllin langsam ausgeschieden wird oder Sie nachts an Asthmabeschwerden leiden, kann Theophyllin HEXAL 1-mal täglich jeden Abend eingenommen werden.
Wenn Sie von einem anderen Theophyllin-Präparat auf Theophyllin HEXAL umgestellt werden, wird Ihr Arzt Ihre Theophyllin-Blutspiegel bestimmen und die Dosis entsprechend anpassen.
Empfohlenes Dosierungsschema
Je nach Lebensalter sind folgende Erhaltungsdosierungen zu empfehlen:
Alter in Jahren |
Körpergewicht (kg)1 |
mg Theophyllin (kg KG/Tag) |
Jugendliche | ||
12-16 |
40-60 |
18 |
Erwachsene | ||
Nichtraucher |
60-70 |
11-13 |
Raucher |
60-70 |
18 |
Erwachsene
1 Kapsel 2-mal täglich
Unter bestimmten Umständen können 2 Kapseln 1-mal täglich eingenommen werden, vorzugsweise abends.
Wenn erforderlich, kann Ihr Arzt die Dosierung unter Kontrolle der Theophyllin-Konzentration in Ihrem Blut erhöhen.
200 mg* Theophyllin 2-mal täglich wird als Anfangsdosis empfohlen, wenn
• Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist
• Sie eine schwere koronare Herzkrankheit haben
• Sie eine Virusinfektion haben.
Im Vergleich mit erwachsenen Nichtrauchern benötigen Raucher höhere Dosierungen. Bei Rauchern, die das Rauchen aufgeben, ist eine sorgfältige Dosisanpassung erforderlich, da der Theophyllin-Spiegel im Blut erhöht ist.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Verweildauer von Theophyllin im Körper ist bei Kindern kürzer als bei Erwachsenen. Die tägliche Dosis wird von Ihrem Arzt individuell auf Basis des Körpergewichts des Kindes und der Theophyllin-Blutspiegel ermittelt.
Kinder unter 6 Monaten
Theophyllin sollte bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden.
Kinder unter 6 Jahren
Theophyllin sollte bei Kindern unter 6 Jahren nicht angewendet werden. Es stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung, die bei Kindern unter 6 Jahren besser geeignet sind.
Patienten über 65 Jahre
Niedrigere Dosierungen können ausreichend sein, da die Ausscheidung von Theophyllin in dieser Altersgruppe langsamer erfolgt.
Übergewichtige Patienten
Die Ermittlung der Dosierung richtet sich nach dem Normalgewicht.
* Für diese Dosierung stehen Kapseln mit weniger Wirkstoffgehalt zur Verfügung.
Art der Anwendung
Schlucken Sie die Kapsel(n) immer als Ganzes mit einem Glas Wasser.
Die Kapseln können mit oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden, der Zeitabstand zwischen der Einnahme der Kapseln und den Mahlzeiten muss jedoch immer der gleiche sein.
Dauer der Anwendung
Wird von Ihrem Arzt entschieden.
Wenn Sie eine größere Menge von Theophyllin HEXAL eingenommen haben, als Sie sollten
Bei Überdosierung mit Theophyllin HEXAL treten bei Theophyllin-Blutspiegeln zwischen 20 und 25 Mikrogramm/ml in der Regel die bekannten Theophyllin-Nebenwirkungen (u. a. Magen-DarmBeschwerden, zentralnervöse Erregbarkeit, Herzrhythmusstörungen) mit gesteigerter Intensität auf.
Übersteigt der Theophyllin-Blutspiegel 25 Mikrogramm/ml können schwerwiegende Funktionsstörungen des Herzens oder des Gehirns, z. B. Krampfanfälle oder schwere Herzrhythmusstörungen sowie Herz-KreislaufVersagen, auftreten. Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten. Bei einer Vergiftung mit einem Theophyllin-Präparat mit verzögerter Wirkstofffreisetzung können die Zeichen einer Vergiftung verzögert auftreten.
Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten Blutspiegel-Konzentration möglich.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Theophyllin HEXAL ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen. Dieser sollte, je nachdem, wie lange die Einnahme zurückliegt, folgende Maßnahmen ergreifen:
Bei leichten Überdosierungserscheinungen
Theophyllin HEXAL sollte abgesetzt und der Theophyllin-Serumspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert werden.
Therapie aller Theophyllin-Vergiftungen
Bis zu 2 Stunden nach Einnahme kann eine Magenspülung sinnvoll sein. Zur weiteren Giftentfernung sollte wiederholt Aktivkohle, gegebenenfalls in Kombination mit einem schnell wirksamen Abführmittel (z. B. Glaubersalz), verabreicht werden.
Bei zentralnervösen Reaktionen (z. B. Unruhe und Krämpfen)
Diazepam i.v., 0,1-0,3 mg/kg KG, bis zu 15 mg
Bei vitaler Bedrohung
• Überwachung lebenswichtiger Funktionen
• Freihalten der Atemwege (Intubation)
• Zufuhr von Sauerstoff
• bei Bedarf i.v.-Volumensubstitution mit Plasmaexpandern
• Kontrolle und eventuell Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushalts
• Hämoperfusion (siehe unten)
Bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen
• i.v.-Gabe von Propranolol bei Nicht-Asthmatikern
(1 mg bei Erwachsenen, 0,02 mg/kg KG bei Kindern), diese Dosis kann alle 5-10 Minuten bis zur Rhythmus-Normalisierung oder bis zur Höchstdosis von 0,1 mg/kg wiederholt werden.
Vorsicht
Propranolol kann bei Asthmatikern schwere Bronchospasmen auslösen. Bei Asthma-Patienten sollte Verapamil gegeben werden.
Bei besonders schweren Vergiftungen kann eine Entgiftung durch Hämoperfusion/Hämodialyse (Blutwäsche) erreicht werden.
Die weitere Behandlung einer Vergiftung mit Theophyllin HEXAL richtet sich nach dem Ausmaß, dem Verlauf sowie den Krankheitszeichen.
Wenn Sie die Einnahme von Theophyllin HEXAL vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt und führen Sie die Einnahme, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, fort.
Wenn Sie die Einnahme von Theophyllin HEXAL abbrechen
Bei Unterbrechen oder plötzlicher Beendigung der Einnahme (Absetzen) informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, da die Gefahr einer unzureichenden Behandlung Ihrer Erkrankung besteht.
Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Veränderungen der Blutsalze (Serumelektrolyte), insbesondere verminderter Gehalt des Blutes an Kalium (Hypokaliämie), Anstieg von Kalzium, Kreatinin, Harnsäure (Hyperurikämie) sowie des Blutzuckers (Hyperglykämie)
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Theophyllin (u. a. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Bronchospasmen) einschließlich schwerer allergischer (anaphylaktischer) Reaktionen
Erkrankungen des Nervensystems
Kopfschmerzen, Erregungszustände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle, Schwindel
Herzerkrankungen
beschleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag, Herzklopfen (Palpitationen), Blutdruckabfall
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Anregung der Magensäureausschüttung
Infolge einer verringerten Spannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels (Tonusminderung im unteren Ösophagussphinkter) kann ein bestehender Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux, Sodbrennen) in der Nacht verstärkt werden.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
verstärkte Harnausscheidung (Diurese)
Andere mögliche Nebenwirkungen
Ausgeprägtere Nebenwirkungen können bei Überempfindlichkeit oder einer Überdosierung (TheophyllinBlutspiegel über 20 Mikrogramm/ml) auftreten.
Vor allem bei erhöhten Theophyllin-Blutspiegeln (Theophyllin-Menge im Blut) von mehr als 25 Mikrogramm/ml können Zeichen einer Vergiftung wie Krampfanfälle, plötzlicher Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen (ventrikuläre Arrhythmien), Herz-Kreislauf-Versagen, Zerfall der Skelettmuskulatur (Rhabdomyolyse) und schwere Magen-Darm-Erscheinungen (u. a. gastrointestinale Blutungen) auftreten.
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Theophyllin HEXAL nicht nochmals eingenommen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Theophyllin HEXAL aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Theophyllin HEXAL enthält
Der Wirkstoff ist Theophyllin-Monohydrat.
1 Hartkapsel, retardiert enthält 300 mg Theophyllin als Theophyllin-Monohydrat.
Die sonstigen Bestandteile sind:
• mikrokristalline Cellulose
• Gelatine
• Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
• Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:2) (Ph.Eur.) (MW: ca. 135000)
• Polyacrylat-Dispersion 30 %
• Polysorbat 80
• Povidon K30
• Simeticon-alpha-Hydro-omega-octadecyloxypoly(oxyethylen)-5-(E,E)-Hexa-2,4-diensäure-Wasser
• Sucrosemonostearat
• Titandioxid (E 171)
Wie Theophyllin HEXAL aussieht und Inhalt der Packung
Theophyllin HEXAL ist in Packungen mit 20, 50 und 100 Hartkapseln, retardiert erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: service@hexal.com
Hersteller
Salutas Pharma GmbH Otto-von-Guericke-Allee 1 39179 Barleben
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2016.
Bei adipösen Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.
Die empfohlene Dosis ist: