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Thiogamma 300 Injekt N

Document: 10.07.2012   Gebrauchsinformation (deutsch) change




Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Thiogamma® 300 Injekt N

Wirkstoff: alpha-Liponsäure, Megluminsalz 583,85 mg (entsprechend 300 mg alpha-Liponsäure)

Injektionslösung

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.

Dieses Arzneimittel ist ohne Verschreibung erhältlich. Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, muss Thiogamma®300 Injekt N jedoch vorschriftsmäßig angewendet werden.

Diese Packungsbeilage beinhaltet:

Was ist Thiogamma® 300 Injekt N und wofür wird es angewendet?

Was sollten Sie vor der Anwendung von Thiogamma® 300 Injekt N beachten?

Wie ist Thiogamma® 300 Injekt N anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Thiogamma® 300 Injekt N aufzubewahren?

Inhalt der Packung und weitere Informationen



1. Was ist Thiogamma® 300 Injekt N und wofür wird es angewendet?

Thiogamma®300 Injekt Nist ein Neuropathiepräparat

Αlpha-Liponsäure, der Wirkstoff in Thiogamma®300 Injekt N, ist eine bei höheren Lebewesen im körpereigenen Stoffwechsel gebildete Substanz, die bestimmte Stoffwechselleistungen des Körpers beein­flusst. Darüber hinaus besitzt alpha-Liponsäure (antioxidative) Eigenschaften, die Nervenzellen vor reaktiven Abbauprodukten schützen.





Anwendungsgebiet

Thiogamma®300 Injekt N wird angewendet bei Missempfindungen bei diabetischer Nervenschädigung (Polyneuropathie).



2. Was Sollten Sie vor der ANWENDUNG von Thiogamma® 300 Injekt N beachten?

Thiogamma® 300 Injekt N darf nicht angewendet werden

wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber alpha-Liponsäure oder einem der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind..

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Thiogamma® 300 Injekt N ist erforderlich:

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Thiogamma®300 Injekt N als Infusionslösung wurden allergische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum lebensbedrohlichen Schock (plötzliches Kreislaufversagen) beobachtet (siehe Abschnitt 4.4 „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Deswegen wird Ihr behandelnder Arzt Sie während der Anwendung von Thiogamma®300 Injekt N auf das Auftreten von Frühsymptomen (z.B. Juckreiz, Übelkeit, Unwohlsein, etc.) überwachen. Falls diese auftreten, ist die Therapie sofort zu beenden; ggf. sind weitere Therapiemaßnahmen erforderlich.

Alpha-Liponsäure reagiert in vitro mit Metallionen-Komplexen (z. B. mit Cisplatin), alpha-Liponsäure geht mit Zuckermolekülen (z. B. Lävuloselösung) schwerlösliche Komplexverbindungen ein. Thiogamma®300 Injekt N ist inkompatibel mit Glukoselösung, Ringer-Lösung sowie mit Lösungen, von denen bekannt ist, dass sie mit SH-Gruppen bzw. Disulfidbrücken reagieren.

Als Trägerlösung für eine Infusionsanwendung von Thiogamma®300 Injekt N ist ausschließlich physiologische Kochsalzlösung zu verwenden.

Kinder

Kinder und Jugendliche sind von der Behandlung mit Thiogamma®300 Injekt N auszunehmen, da keine klinischen Erfahrungen vorliegen.



Bei Anwendung von Thiogamma® 300 Injekt N mit anderen Arzneimitteln:

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Es ist nicht auszuschließen, dass die gleichzeitige Anwendung von Thiogamma®300 Injekt Nzum Wirkungsverlust von Cisplatin (einem Krebsmittel) führt.

Die blutzuckersenkende Wirkung von Mitteln gegen Zuckerkrankheit (Insulin bzw. andere Mittel gegen Zuckerkrankheit, die eingenommen werden) kann verstärkt werden. Daher ist insbe­sondere zu Beginn der Therapie mit Thiogamma®300 Injekt Neine engmaschige Blutzuckerkontrolle angezeigt. In Einzel­fällen kann es zur Vermeidung von Unterzuckerungs­erscheinungen erforderlich werden, die Insulindosis bzw. die Dosis des Mittels gegen Zuckerkrankheit gemäß den Anweisungen des behandelnden Arztes zu reduzieren.



Bei Anwendung von Thiogamma® 300 Injekt N zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken

Der regelmäßige Genuss von Alkohol stellt einen bedeu­tenden Risikofaktor für die Entstehung und das Fort­schreiten von Krankheiten, die mit Schädigungen der Nerven einhergehen, dar und kann dadurch auch den Erfolg einer Behandlung mit Thiogamma®300 Injekt N beeinträchtigen. Daher wird Patienten mit diabetischer Nervenschädigung (Polyneuropathie) grund­sätzlich empfohlen, den Genuss von Alkohol weitest­gehend zu vermeiden. Dies gilt auch für therapiefreie Intervalle.



Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Es entspricht den allgemeinen Grundsätzen der Pharmakotherapie, während der Schwangerschaft und Stillzeit Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung anzuwenden.

Schwangere und Stillende sollten sich einer Behandlung mit alpha-Liponsäure nur nach sorgfältiger Empfehlung und Überwachung durch den Arzt unterziehen, da bisher keine Erfahrungen mit dieser Patientengruppe vor­liegen. Spezielle Untersuchungen an Tieren haben keine Anhaltspunkte für Fertilitätsstörungen oder frucht­schädigende Wirkungen ergeben.

Über einen möglichen Übertritt von alpha-Liponsäure in die Muttermilch ist nichts bekannt.



Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:

Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.



3. Wie ist Thiogamma® 300 Injekt N ANZUWENDEN?

Wenden Sie Thiogamma®300 Injekt Nimmer genau nach der Anweisung in dieser Packungsbeilage an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Thiogamma®300 Injekt Nsonst nicht richtig wirken kann!



Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Bei stark ausgeprägten Missempfindungen einer diabetischen Polyneuropathie beträgt die Dosierung bei Erwachsenen mehrmals wöchentlich bis zu täglich 1 - 2 Ampullen Thiogamma®300 Injekt N, entsprechend 300 - 600 mg alpha-Liponsäure.



Die Injektionslösung wird über einen Zeitraum von 2 - 4 Wochen in der Anfangsphase der Behandlung angewendet.


Die intravenöse Gabe soll, nachdem der Inhalt von Thiogamma®300 Injekt Nmit 50 - 250 ml Natriumchloridlösung 0,9% gemischt wurde, über mindestens 30 Minuten als Kurzinfusion erfolgen. Wegen der Lichtempfindlichkeit des Wirkstoffs soll die Kurzinfusion erst kurz vor der Anwendung zubereitet werden. Es ist sicherzustellen, dass die Mindestinfusionsdauer von 30 Minuten eingehalten wird.


Um die Behandlung weiterzuführen, sollten 300 mg bis 600 mg alpha-Liponsäure täglich in Kapsel-, Tabletten- oder überzogene Tablettenform eingenommen werden.



Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Thiogamma®300 Injekt Nzu stark oder zu schwach ist.



Wenn Sie eine größere Menge Thiogamma® 300 Injekt N angewendet haben als Sie sollten

Bei Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen auftreten.



In Einzelfällen wurden bei Einnahme von mehr als 10 g alpha-Liponsäure, insbesondere bei gleichzeitigem starkem Alkoholkonsum, schwere, z. T. lebensbedroh­liche Vergiftungserscheinungen beobachtet (wie z. B. gene­ralisierte Krampfanfälle, Entgleisung des Säure-Base-Haushalts mit Laktatazidose, schwere Störungen der Blutgerinnung).

Deshalb ist bei Verdacht auf eine erhebliche Über­dosierung mit Thiogamma®300 Injekt N eine unverzügliche Klinikein­weisung und die Einleitung von Maßnahmen nach den allgemeinen Behandlungsgrundsätzen von Vergiftungs­fällen erforderlich.



Wenn Sie die Anwendung von Thiogamma® 300 Injekt N vergessen haben

Es sollte nicht die doppelte Dosis angewendet werden, wenn die vorherige Anwendung vergessen wurde.

Wenn Sie die Anwendung von Thiogamma® 300 Injekt N abbrechen

Die Anwendung von Thiogamma®300 Injekt Nsollte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt abgebrochen werden.



Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.



4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch Thiogamma®300 Injekt NNebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt



Mögliche Nebenwirkungen



Reaktionen am Anwendungsort

Sehr selten:

Reaktionen an der Injek­tionsstelle

Überempfindlichkeitsreaktionen

Allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Nesselsucht (Urtikaria) und Juckreiz sowie auch Überempfindlichkeitsreaktionen des ganzen Körpers bis hin zum Schock können auftreten.

Nervensystem

Sehr selten:

Veränderung bzw. Störung des Geschmacksempfindens, Krampfanfälle sowie Doppeltsehen

Blut und Blutgefäße

Sehr selten:

Hautblutungen (Purpura), Störungen der Blutplättchenfunktion und damit der Blutgerinnung (Thrombopathien)

Körper insgesamt:

Häufig:

nach rascher intravenöser Injektion Kopfdruck und Atembeklemmung, die spontan abklingen.

Sehr selten:

Aufgrund einer verbesserten Glukoseverwertung kann der Blutzuckerspiegel absinken. Dabei wurden Beschwerden wie bei einer Unterzuckerung mit Schwindel, Schwitzen, Kopfschmerzen und Sehstörungen beschrieben.



Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, soll Thiogamma®300 Injekt N nicht nochmals angewendet werden. Benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.

Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeits­reaktion ist das Arzneimittel abzusetzen und sofort Kontakt mit einem Arzt aufzunehmen.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.



5. Wie ist Thiogamma® 300 Injekt N aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Packung nach <Verwendbar bis> angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.



Aufbewahrungsbedingungen :

Wegen der Lichtempfindlichkeit von alpha-Liponsäure sollten die Ampullen erst vor Anwendung aus den Faltschachteln genommen werden.



Hinweis auf Haltbarkeit nach Zubereitung

Die fertige Infusionslösung ist zum sofortigen Gebrauchbestimmt und muss wegen der Lichtempfindlichkeit der alpha-Liponsäure durch beiliegende Lichtschutzhülle geschützt werden. (Die lichtgeschützte Infusionslösung ist ca. 24 h haltbar.)



6. Inhalt der Packung und WEITERE Informationen

Was Thiogamma® 300 Injekt N enthält:

Der Wirkstoff ist:

1 Ampulle zu 10 ml Injektionslösung enthält:

583,85 mg alpha-Liponsäure, Megluminsalz; entsprechend 300 mg alpha-Liponsäure



Die sonstigen Bestandteile sind:

Meglumin, Macrogol 300, Wasser für Injektionszwecke



Wie Thiogamma®300 Injekt Naussieht und Inhalt der Packung:

*Zusätzlich Bündelpackungen mit 20 Ampullen zu je 10 ml (2 mal 10x10ml).



Anstaltspackungen (Bündelpackungen) mit 50, 100, 500 und 1000 Ampullen zu je 10 ml.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.



Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:

Wörwag Pharma GmbH & Co. KG

Calwer Straße 7

71034 Böblingen

Tel.: 07031/6204-0

Fax: 07031/6204-31

E-Mail: info@woerwagpharma.com



Hersteller

Solupharm Pharmazeutische Erzeugnisse GmbH

Industriestrasse 3

D-34212 Melsungen



Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2012





Zur Information unserer Patienten


Bei vielen Diabetikern können früher oder später nicht organisch bedingte Störungen des Nervenstoffwechsels auftreten, die unangenehme Missempfindungen verschiedenster Art hervorrufen. Typische Beschwerden sind Ameisenlaufen, Kribbeln, Pelzigkeitsgefühl, Brennen der Fußsohlen, unruhige Beine und Taubheitsgefühle. Diese Störungen betreffen im allgemeinen die Beine am stärksten.


Thiogamma®300 Injekt Nkann diesen genannten Mißempfindungen entgegenwirken. Es enthält als Wirkstoff alpha-Liponsäure, eine körpereigene Substanz. Alpha-Liponsäure ist Bestandteil wichtiger Enzymkomplexe, d. h. von Biokatalysatoren, die für einen geordneten Energie-, insbesondere Zuckerstoffwechsel unentbehrlich sind.


Wenn Sie mehr über alpha-Liponsäure erfahren wollen, dann fordern Sie die Informationsbroschüre„Therapie mit α-Liponsäure“ an.

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