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Timogel 1 Mg/G Augengel Im Einzeldosisbehältnis

Document: 11.01.2011   Fachinformation (deutsch) change

Timogel 1 mg/g Augengel im Einzeldosisbehältnis

Summary of Product Characteristics - Austria and Germany – consolidated version

MRP no.: FR/H/288/01


Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Timogel 1 mg/g Augengel im Einzeldosisbehältnis



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 g Gel enthält 1 mg Timolol als Timololmaleat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Augengel im Einzeldosisbehältnis.

Schimmerndes, farbloses bis leicht gelbes Gel.



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Senkung von erhöhtem Augeninnendruck bei Patienten mit:


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Anwendung am Auge


Erwachsene

Das empfohlene Dosierungsschema beträgt 1x täglich morgens 1 Tropfen Timogel 1 mg/g in das betroffene Auge (oder beide Augen).


Ältere Patienten

Es liegen umfangreiche Erfahrungen mit der Anwendung von Timolol-Augentropfen bei älteren Patienten vor. Die oben genannten Dosierungsempfehlungen spiegeln die im Rahmen der klinischen Anwendung erhobenen Daten wieder.


Kinder und Jugendliche

Es gibt keine Erfahrungen mit der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen. Die Anwendung dieses Augengels wird daher bei diesen Patienten nicht empfohlen.


Falls der Augenarzt dies für notwendig erachtet, kann Timogel 1mg/g mit einem oder mehreren (topischen und/oder systemischen) Arzneimitteln zur Behandlung eines Glaukoms kombiniert werden.

Eine Kombination zweier Augentropfen, die einen Betablocker enthalten, wird jedoch nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Die anderen Augentropfen sollten mindestens 15 Minuten vor Timogel 1 mg/g angewendet werden. Das Augengel sollte das letzte in das Auge eingebrachte Arzneimittel sein.


Es kann mehrere Wochen dauern, bevor sich der Augeninnendruck unter Behandlung mit Timogel 1 mg/g stabilisiert. Im Rahmen der Überwachung der Behandlung sollte deshalb nach einer Behandlungsdauer von etwa 4 Wochen der Augeninnendruck gemessen werden.


Art der Anwendung

Das Timolol-Augengel wird in den Bindehautsack eingebracht.

Eine Einzeldosis enthält ausreichend Gel zur Behandlung beider Augen.


Nur zur einmaligen Anwendung.


Die Patienten sind anzuweisen:


Das Verschließen des Tränennasengangs oder das Schließen der Augen für 3 Minuten kann die systemische Aufnahme verringern. Dies kann das Auftreten systemischer Nebenwirkungen mindern und die lokale Aktivität steigern.


Bei Umstellung der Behandlung von einer anderen Glaukomtherapie auf Timogel 1 mg/g:


Bei Umstellung der Behandlung von anderen Augentropfen zur Glaukombehandlung auf Timogel 1 mg/g sollten die Augentropfen nach einem vollständigen Behandlungstag abgesetzt und die Behandlung mit Timogel 1 mg/g am nächsten Tag in einer Dosierung von 1x täglich morgens 1 Tropfen in das betroffene Auge (oder in beide Augen) begonnen werden.


Bei Umstellung der Behandlung von einer Kombination von Glaukomtherapeutika auf Timogel 1 mg/g sollten die einzelnen Arzneimittel nacheinander abgesetzt werden.


Handelt es sich bei den zu ersetzenden Augentropfen nicht um Betablocker-Augentropfen, so sollte die Behandlung mit diesen Augentropfen fortgesetzt und 1x täglich 1 Tropfen Timogel 1 mg/g in das betroffene Auge (oder beide Augen) eingebracht werden. Am nachfolgenden Tag ist die Behandlung mit den vorherigen Augentropfen vollständig abzusetzen.


Bei Umstellung der Behandlung von Augentropfen mit miotischer Wirkung auf Timogel 1 mg/g kann eine Überprüfung der Refraktion notwendig sein, wenn die Wirkung des Miotikums nachgelassen hat.


Vor allem zu Beginn der Behandlung sollte die Anwendung immer unter Überwachung des Augeninnendrucks erfolgen.





4.3 Gegenanzeigen


Bei der Anwendung ist an die Gegenanzeigen für systemische Betablocker zu denken, obwohl deren Wirkungen nach der Anwendung am Auge nur selten beobachtet werden:



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Auge


Wie bei allen Glaukombehandlungen wird eine regelmäßige Kontrolle des Augeninnendrucks und der Hornhaut empfohlen.


Die gleichzeitige Anwendung zweier Betablocker-Augentropfen wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.2).


Wird Timogel 1 mg/g bei Patienten mit Engwinkelglaukom zur Senkung des Augeninnendrucks angewendet, sollte es mit einem Miotikum kombiniert werden.

Das unmittelbare Therapieziel bei diesen Patienten ist die Öffnung des Kammerwinkels. Hierfür ist ein Miotikum notwendig, um eine Pupillenverengung zu erzielen, da Timololmaleat einen nur geringfügigen oder gar keinen Einfluss auf die Pupille hat.


Nach chirurgischer Glaukombehandlung wurde unter Anwendung von Glaukomtherapeutika, die die Kammerwasserproduktion senken (Timolol, Acetazolamid), eine den niedrigen Augendruck begleitende Aderhautabhebung beobachtet


Kontaktlinsenträger

Es besteht das Risiko einer Kontaktlinsenunverträglichkeit aufgrund der durch Betablocker induzierten Minderung der Tränensekretion.

Es wurden keine Studien mit Timolol-Augengel bei Kontaktlinsenträgern durchgeführt. Deshalb sollte das Tragen von Kontaktlinsen während der Anwendung von Timogel vermieden werden.


Allgemeinnarkose

Bei Patienten, die sich einem elektiven chirurgischen Eingriff unterziehen müssen, sollte ein schrittweises Absetzen von am Auge angewendeten Betablockern erwogen werden.


Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen


Bei der Anwendung ist an die Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für systemische Betablocker zu denken, obwohl deren Wirkungen nach der Anwendung am Auge nur selten beobachtet werden.


Dieses Arzneimittel sollte im Allgemeinen nicht mit bestimmten Calciumantagonisten (Bepridil, Verapamil, Diltiazem) kombiniert werden (siehe Abschnitt 4.5).

Bei der gleichzeitigen Behandlung mit systemischen Betablockern ist Vorsicht geboten.


Sportler:Sportler sind darauf hinzuweisen, dass dieses Arzneimittel einen Wirkstoff enthält, der zu einem positiven Dopingtest führen kann.


Absetzen der Therapie

Eine Therapie mit systemischen Betablockern sollte insbesondere bei Patienten mit Angina pectoris nicht abrupt abgesetzt werden. Ein plötzliches Absetzen der Behandlung kann zu schweren Herzrhythmusstörungen, Myokardinfarkt oder plötzlichem Tod führen.

Die Dosis sollte schrittweise über einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen reduziert werden.


Kardiovaskuläre Erkrankungen

Die Dosis sollte reduziert werden, wenn die Ruhefrequenz des Herzens auf unter 50-55 Schläge/Minute fällt und der Patient Symptome zeigt, die auf eine Bradykardie hinweisen.

Vor dem Hintergrund der negativ dromotropen Wirkung von Betablockern sollten diese Substanzen bei Patienten mit AV-Block 1. Grades, Sick-Sinus-Syndrom oder niedrigem Blutdruck mit Vorsicht gegeben werden.

Vor Beginn der Behandlung muss ein Herzversagen ausgeschlossen werden. Patienten mit schweren Herzkrankheiten in der Krankengeschichte sollten auf frühe Zeichen eines möglichen Herzversagens überwacht werden.

Betablocker können das Risiko für eine Rebound-Hypertonie erhöhen.


Stoffwechselerkrankungen

Betablocker sollten bei Patienten mit metabolischer Azidose mit Vorsicht angewendet werden.


Behandeltes Phäochromozytom

Betablocker sollten Patienten mit behandeltem Phäochromozytom nur in Kombination mit α-Adrenorezeptorblockern gegeben werden.


Ältere Patienten, eingeschränkte Nieren- und/oder Leberfunktion

Bei der oralen Anwendung dieser Substanzen an diese Hochrisikogruppen ist häufig eine Anpassung der Dosis erforderlich.


Diabetiker

Die Patienten sind anzuweisen, ihren Blutzucker in der frühen Phase der Behandlung häufiger zu kontrollieren.

Die Zeichen einer beginnenden Hypoglykämie, vor allem Tachykardie, Palpitationen und Schwitzen, können maskiert sein.


Psoriasis

Betablocker können eine Psoriasis verschlechtern. Ihre Anwendung bei Vorliegen dieser Erkrankung sollte deshalb sorgfältig überdacht werden.


Allergische Reaktionen

Bei Patienten mit einem Risiko für schwere anaphylaktische Reaktionen (unabhängig vom Ursprung), insbesondere bei Patienten, die jodhaltige Kontrastmittel, eine Narkose oder Floctafenin (siehe Abschnitt 4.5) erhalten oder sich einer Desensibilisierung unterziehen, können Betablocker die Reaktion verstärken und zu einem Nichtansprechen auf die Anwendung von Adrenalin in den üblichen Dosierungen führen.


Allgemeinanästhesie

Betablocker mindern die sympathische Reflexaktivität.Die Weiterführung der Behandlung mit einem systemischen Betablocker reduziert das Risiko für Arrhythmien, Myokardischämien und während einer Operation auftretenden Hypertonien. Der Anästhesist muss darüber informiert werden, dass der Patient einen Betablocker erhält.


Ist ein Absetzen der Behandlung erforderlich, gilt eine Absetzphase von 48 Stunden als ausreichend zur Wiederherstellung der Katecholaminempfindlichkeit.


In bestimmten Fällen darf die systemische Behandlung mit einem Betablocker nicht unterbrochen werden:

Die Narkose sollte mit Wirkstoffen erfolgen, die eine so gering wie möglich ausgeprägte myokardiale Depression verursachen. Der Blutverlust sollte ausgeglichen werden.


Hyperthyreose

Betablocker können bestimmte, vor allem kardiovaskuläre Zeichen einer Hyperthyreose maskieren.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


1) Augentropfen


Bei der gleichzeitigen Behandlung mit Adrenalin-haltigen Augentropfen ist eine augenärztliche Kontrolle notwendig (Mydriasis-Risiko).


2) Andere Arzneimittel


Obwohl die Menge des Wirkstoffs, die nach Einbringung eines Betablockers in das Auge in den systemischen Kreislauf übergeht, gering ist, kann es dennoch zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen.

Es ist daher ratsam, an die Wechselwirkungen zu denken, die bei systemischen Betablockern beobachtet wurden.


Kontraindizierte Kombinationen


+ Floctafenin

Bei Schock oder Hypotonie, die durch Floctafenin verursacht werden, mindern Betablocker die kompensatorischen kardiovaskulären Mechanismen.


+ Sultoprid

Erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien, insbesondere Torsades de pointes.



Kombinationen, die nicht empfohlen werden


+ Bepridil

Störungen der Automatie (ausgeprägte Bradykardie, Sinusarrest), sinuatriale und atrioventrikuläre Überleitungsstörungen und erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien (Torsades de pointes) sowie Herzversagen.

Die gleichzeitige Anwendung sollte nur unter engmaschiger klinischer Überwachung und EKG-Überwachung erfolgen, insbesondere bei älteren Patienten und zu Beginn der Behandlung.


+ Diltiazem

Störungen der Automatie (ausgeprägte Bradykardie, Sinusarrest), sinuatriale und atrioventrikuläre Überleitungsstörungen und Herzversagen.

Die gleichzeitige Anwendung sollte nur unter engmaschiger klinischer Überwachung und EKG-Überwachung erfolgen, insbesondere bei älteren Patienten und zu Beginn der Behandlung.


+ Verapamil

Störungen der Automatie (ausgeprägte Bradykardie, Sinusarrest), sinuatriale und atrioventrikuläre Überleitungsstörungen und Herzversagen (Synergieeffekte).

Die gleichzeitige Anwendung sollte nur unter engmaschiger klinischer Überwachung und EKG-Überwachung erfolgen, insbesondere bei älteren Patienten und zu Beginn der Behandlung.


Kombinationen, bei denen Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung zu berücksichtigen sind


+ Amiodaron

Störungen der Kontraktilität, Automatie und Überleitung (Unterdrückung kompensatorischer Sympathikusmechanismen).

Eine klinische Überwachung und eine Überwachung des EKGs werden empfohlen.


+ Volatile halogenierte Anästhetika

Reduktion kompensatorischer kardiovaskulärer Mechanismen durch Betablocker. Die betaadrenerge Hemmung lässt sich während einer Operation durch Betamimetika antagonisieren.

Die Therapie mit einem Betablocker sollte generell nicht abgesetzt und ein abruptes Absetzen grundsätzlich vermieden werden. Der Anästhesist ist darüber zu informieren, dass der Patient einen Betablocker erhält.


+ Bei der Kombination von Betablocker-Augengels mit Chinidin wurde über eine Verstärkung der systemischen Beta-Blockade durch die Augengels und einen Anstieg der Plasmaspiegel des Betablockers,wahrscheinlichaufgrundder Hemmungder Metabolisierung des Betablockers durchChinidin (beschrieben für Timolol), berichtet.


+ Baclofen

Erhöhtes Hypotonierisiko, vor allem orthostatische Hypotonie.

Überwachung des Blutdrucks und, falls erforderlich, Anpassung der Dosis des Antihypertonikums.


+ Zentral wirksame Antihypertonika

Bedeutender Anstieg des arteriellen Blutdrucks bei plötzlichem Absetzen eines zentral wirksamen Antihypertonikums.

Das plötzliche Absetzen der Behandlung mit einem zentral wirksamen blutdrucksenkenden Mittel ist zu vermeiden. Klinische Überwachung.


+ Insulin, orale hypoglykämische Substanzen

Betablocker können bestimmte Symptome einer Hypoglykämie maskieren: Palpitationen und Tachykardie.

Der Patient ist darauf hinzuweisen. Insbesondere zu Beginn der Behandlung sollte der Blutzucker häufiger bestimmt werden.


+ Lidocain

Intravenös gegebenes Lidocain: Anstieg der Plasmakonzentration von Lidocain mit möglichen unerwünschten neurologischen und kardialen Nebenwirkungen (Reduktion der hepatischen Lidocain-Clearance).


Klinische Überwachung und EKG-Überwachung sowie ggf. Bestimmung der Plasmakonzentrationen von Lidocain während der gleichzeitigen Behandlung mit einem Betablocker und nach Absetzen des Betablockers. Falls erforderlich, Anpassung der Lidocain-Dosis.


+ Arzneimittel, die Torsades de pointes verursachen können (ausgenommen Sultoprid)

Erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien, insbesondere Torsades de pointes.

Eine klinische Überwachung und eine EKG-Überwachung werden empfohlen.



+ Propafenon

Störungen der Kontraktilität, Automatie und Überleitung (Unterdrückung kompensatorischer Sympathikusmechanismen).

Eine klinische Überwachung und eine EKG-Überwachung werden empfohlen.


Kombinationen, die zu bedenken sind


+ Alphablocker zur urologischen Anwendung; blutdrucksenkende Alphablocker

Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung. Erhöhtes Risiko für eine orthostatische Hypotonie.


+ Amifostin

Erhöhtes Hypotonierisiko, vor allem orthostatische Hypotonie.


+ Antidepressiva vom Imipramin-Typ; Neuroleptika

Erhöhtes Hypotonierisiko, vor allem orthostatische Hypotonie.


+ Nicht-steroidale Antirheumatika

Minderung der blutdrucksenkenden Wirkung (Hemmung der vasodilatorischen Prostaglandine durch NSAR und der Wasser- und Elektrolytretention durch NSAR vom Pyrazol-Typ).


+ Andere, zu einer Bradykardie führende Arzneimittel

Risiko einer ausgeprägten Bradykardie (additive Effekte).


+ Dihydropyridine

Hypotonie, Herzversagen bei Patienten mit latenter oder unkontrollierter Herzinsuffizienz (additive, negativ inotrope Effekte). Der Betablocker kann zudem die sympathische Reflexaktivität minimieren, die im Fall einer exzessiven hämodynamischen Rückwirkung von Bedeutung ist.


+ Dipyridamol

Intravenös gegebenes Dipyridamol: Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung.


+ Pilocarpin

Risiko einer ausgeprägten Bradykardie (additive, zu einer Bradykardie führende Effekte).



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Die systemische Verfügbarkeit eines Betablockers ist bei der Anwendung am Auge zwar niedriger als bei oraler Anwendung, aber sie ist vorhanden.


Schwangerschaft


In tierexperimentellen Untersuchungen wurde kein teratogener Effekt beobachtet.

Bisher wurde in der Klinik keine teratogene Wirkung beobachtet. In kontrollierten, prospektiven Studien, die mit einigen Betablockern durchgeführt wurden, wurden keine Missbildungen bei den Neugeborenen beobachtet.


Betablocker vermindern die Durchblutung der Plazenta. Daher kann es zum Tod des Feten oder zu einer Frühgeburt kommen.


Bei Neugeborenen, deren Mütter mit einem Betablocker behandelt wurden, hält die Wirkung des Betablockers über einige Tage nach der Geburt an und kann zu Bradykardie, Atemnot und Hypoglykämie führen. Im Allgemeinen ist dies jedoch klinisch nicht relevant.

Infolge der unterdrückten, kompensatorischen Sympathikusmechanismen kann es jedoch zu Herzversagen kommen, das intensivmedizinisch behandelt werden muss. Dabei ist die intravenöse Gabe von Flüssigkeit zu vermeiden (Risiko eines akuten Lungenödems).


Falls erforderlich, kann dieses Arzneimittel während der Schwangerschaft angewendet werden. Wird die Behandlung bis zur Entbindung fortgesetzt, wird eine engmaschige Überwachung (Herzfrequenz und Hypoglykämie an den 3 bis 5 Tagen nach der Entbindung) des Neugeborenen empfohlen.


Stillzeit


Timolol wird beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden.


Bei Betablockern mit nur geringer Proteinbindung wurde über das Auftreten von Hypoglykämie und Bradykardie berichtet. Als Vorsichtsmaßnahme sollte daher bei notwendiger Behandlung auf das Stillen verzichtet werden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Timogel hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen dieses Arzneimittels auf die Verkehrstüchtigkeit durchgeführt. Beim Autofahren und beim Bedienen verschiedener Maschinen ist daran zu denken, dass es unter der Behandlung gelegentlich zu Sehstörungen kommen kann, einschließlich Veränderungen der Refraktion, Doppeltsehen, Oberlidlähmung sowie häufig zu leichtem und vorübergehendem Schleiersehen und gelegentlich zu Schwindel und Müdigkeit.


4.8 Nebenwirkungen


Wie andere topisch applizierte Ophthalmika kann Timolol-Gel systemisch resorbiert werden. Es können Nebenwirkungen auftreten, die auch bei der oralen Anwendung von Betablockern beobachtet werden.


Erkrankungen des Immunsystems:

Systemischer Lupus erythematodes.

Zeichen und Symptome einer allergischen Reaktion, einschließlich Anaphylaxie, Angioödem, Urtikaria, erythematöser Hautausschlag.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

Hypoglykämie.


Erkrankungen des Nervensystems und psychiatrische Erkrankungen:

Kopfschmerzen, Schwindel, verstärkte Zeichen und Symptome einer Myasthenia gravis.

Depression, Schlaflosigkeit, Alpträume, verminderte Libido, Impotenz.


Augenerkrankungen:

Zeichen und Symptome einer Augenreizung, einschließlich leichtes Gefühl von Brennen oder Stechen zu Beginn der Behandlung, Hyperämie der Bindehaut, Bindehautentzündung, Lidentzündung, Hornhautentzündung, verminderte Hornhautempfindlichkeit und Augentrockenheit.

Sehstörungen, einschließlich Schleiersehen, Veränderung der Refraktion (in bestimmten Fällen nach Absetzen eines Miotikums), Oberlidlähmung, Doppeltsehen, Aderhautabhebung (nach Filtrationschirurgie).


Herzerkrankungen und Gefäßerkrankungen:

Synkope, Palpitationen, Arrhythmien, Bradykardie, Hypotonie, Herzinsuffizienz, AV-Block, Verlangsamung der atrioventrikulären Überleitung oder Verstärkung eines bestehenden AV-Blocks, Claudicatio intermittens, Raynaud-Syndrom, kalte Hände und Füße.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Dyspnoe, Husten, Bronchospasmen (vor allem bei Patienten mit bestehender obstruktiver Lungenerkrankung).


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Dyspepsie, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magenschmerz.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Haarausfall.

Verschiedene Hautreaktionen, einschließlich Urtikaria, Überempfindlichkeitsreaktionen, Angioödem (angioneurotisches Ödem), erythematöser Hautausschlag, Psoriasis-ähnliche Hautausschläge oder Verschlechterung einer Psoriasis (siehe Abschnitt 4.4).


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Müdigkeit, Schwäche, Brustschmerz.



Biologisch:

Selten wurden antinukleäre Antikörper nachgewiesen, die nur in Ausnahmefällen mit klinischen Symptomen wie Lupus-Syndrom einhergingen, die nach Absetzen der Behandlung zurückgehen.



4.9 Überdosierung


Obwohl die systemische Resorption von Betablockern, die in das Auge eingebracht werden, niedrig ist, sollte an das Risiko einer Überdosierung gedacht werden. Die Symptome und die Behandlung einer Überdosierung entsprechen denen, die nach Überdosierung eines systemischen Betablockers beobachtet werden.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Glaukommittel und Miotika; Beta-Adrenorezeptor Antagonisten

ATC-Code: S01ED01


Allgemein:

Timolol lässt sich mit drei pharmakologischen Eigenschaften charakterisieren:


Auge:


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die pharmakokinetischen Daten, die in einer Vergleichsstudie mit Patienten erhoben wurden, lassen eine nur geringe systemische Exposition vermuten. Diese ist nicht höher als die Exposition, die mit einem Timolol-Augengel 0,1% erreicht wurde, das ein Konservierungsmittel enthält und in dieser Studie als Vergleichssubstanz diente.


Die Plasmakonzentrationen liegen bei beiden Augengels unter der Bestimmungsgrenze (QL = 0,8 ng/ml).


Deshalb ist bei den beiden Augengels von einem ähnlichen Grad der systemischen Toleranz auszugehen.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Keine der in vivo und in vitro durchgeführten Studien zur Mutagenität zeigte einen Hinweis auf ein mutagenes Potential von Timolol. Ein kanzerogenes Potential von Timolol zeigte sich bei Tieren bei Expositionen, die weit über denen lagen, die unter der Behandlung mit Timogel 1 mg/g in der klinischen Praxis beobachtet wurden.


Studien zur Reproduktionstoxizität ergaben keinen Hinweis auf einen teratogenen Effekt bei Mäusen, Ratten und Kaninchen. Bei Ratten kam es unter Expositionen, die weit über denen lagen, die unter der Behandlung mit Timogel 1 mg/g in der klinischen Praxis beobachtet wurden, zu einer verzögerten Ossifikation. Eine Beeinträchtigung der Fertilität wurde bei Ratten nicht beobachtet.


Bei Kaninchen führte die einmalige und wiederholte Anwendung von Timogel 1 mg/g über 28 Tage weder zu einer lokalen oder systemischen Unverträglichkeit noch zu einer lokalen anästhesierenden Wirkung.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Sorbitol (Ph. Eur.)

Poly(vinylalkohol)

Carbomer 974 P

Natriumacetat-Trihydrat

Lysin-Monohydrat

Wasser für Injektionszwecke


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


30 Monate

Nach Öffnen des Einzeldosisbehältnisses: Sofort anwenden und Einzeldosisbehältnis nach der Anwendung verwerfen.

Nach Öffnen des Beutels: Einzeldosisbehältnisse innerhalb von 1 Monat verwenden.




6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Einzeldosisbehältnisse im Beutel und Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


10 Einzeldosisbehältnisse (PEBD) mit jeweils 0,4 g Gel verpackt in Beuteln (Papier/Aluminium). Packungen mit 3 oder 9 Beuteln.


Eine Packung enthält 30 (3x10) oder 90 (9x10) Einzeldosisbehältnisse.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


[Deutschland:]

[Österreich:]

Laboratoires THEA

12, rue Louis Blériot

63017 Clermont-Ferrand Cedex 2

Frankreich


örtlicher Vertreter:

Théa Pharma GmbH

Schillerstraße 3

D-10625 Berlin


Laboratoires THEA

12, rue Louis Blériot

63017 Clermont-Ferrand Cedex 2

Frankreich



8. Zulassungsnummer


[Deutschland:]65739.00.00

[Österreich:]1-26709


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


[Deutschland:]11/09/2006

[Österreich:]05/10/2006


10. Stand der Information


Dezember 2010



[Deutschland:]

11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig



[Österreich:]

Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht


Rezept- und apothekenpflichtig.

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