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Torasemid Al 10 Mg Tabletten


Fachinformation Torasemid AL


Bezeichnung des Arzneimittels

Torasemid AL 5 mg Tabletten

Torasemid AL 10 mg Tabletten

Wirkstoff: Torasemid

Qualitative und quantitative Zu­sammensetzung

Torasemid AL 5 mg Tabletten

1 Tablette enthält:

5 mg Torasemid

Torasemid AL 10 mg Tabletten

1 Tablette enthält:

10 mg Torasemid

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

Darreichungsform

Tablette

Torasemid AL 5 mg Tabletten

Weiße bis nahezu weiße, runde, bikon­vexe Tablette mit einer Bruchrille auf der einen Seite und der Prägung “915” auf der anderen Seite.

Torasemid AL 10 mg Tabletten

Weiße bis nahezu weiße, runde, bikon­vexe Tablette mit einer Bruchrille auf der einen Seite und der Prägung “916” auf der anderen Seite.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Behandlung und Vorbeugung des Wiedeauftretens kardialer Ödeme und/oder Er­güsse aufgrund einer Herzinsuffizienz.

Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung

Erwachsene

Die Therapie wird mit täglich 1 Tablette Torasemid AL 5 mg bzw. ½ Tablette Tora­semid AL 10 mg (entspr. 5 mg Torasemid) begonnen. Diese Dosis stellt normalerwei­se auch die Erhaltungsdosis dar.

Bei unzureichender Wirksamkeit kann in Abhängigkeit von dem Schweregrad des Krankheitsbildes die Dosis bis auf 20 mg Torasemid pro Tag gesteigert werden.

Die Behandlung mit 10 mg Torasemid ist angezeigt, wenn die Normaldosierung von 5 mg Torasemid pro Tag unzureichend wirkt. In diesen Fällen wird täglich 1 Tab­lette Torasemid AL 10 mg eingenommen, in Abhängigkeit vom Schweregrad des Krankheitsbildes kann die Dosis bis auf 2 Tabletten Torasemid AL 10 mg Tabletten pro Tag (entspr. 20 mg Torasemid) gestei­gert werden.

Ältere Patienten

Für ältere Patienten gelten keine abwei­chenden Dosierungsempfehlungen. Aus­reichende vergleichende Untersuchungen zwischen älteren und jüngeren Patienten liegen jedoch nicht vor.

Patienten mit Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist Vor­sicht geboten, da die Plasmakonzentratio­nen von Torasemid erhöht sein können (siehe Abschnitt 5.2).

Kinder unter 12 Jahren

Bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine Erfahrungen zur Anwendung von Torase­mid vor. Torasemid sollte daher nicht bei Kindern angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Die Tabletten sollen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit morgens eingenommen werden.

Die biologische Verfügbarkeit von Torase­mid ist unabhängig von der Nahrungsaunahme.

Dauer der Anwendung

Torasemid wird in der Regel als Langzeit­behandlung oder bis zum Rückgang der Ödeme eingenommen.

Gegenanzeigen

Torasemid AL darf nicht ein­genommen werden:

  • bei Überempfindlichkeit gegen den Wirk­stoff Torasemid, Sulfonylharnstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile von Torasemid AL.

  • bei Nierenversagen mit Anurie.

  • bei Coma oder Praecoma hepaticum.

  • bei Hypotonie.

  • bei Hypovolämie.

  • bei Hyponatriämie, Hypokaliämie.

  • bei erheblichen Miktionsstörungen (z.B. aufgrund von Prostatahypertrophie).

  • in der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).

Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung

Da bisher keine ausreichenden Therapie­erfahrungen vorliegen, sollte Torasemid nicht angewendet werden bei:

  • Gicht

  • kardialen Arrhythmien (z.B. SA-Block, AV-Block II. oder III. Grades).

  • krankhaften Veränderungen des Säure-/ Basen-Haushaltes.

  • gleichzeitiger Lithium-, Aminoglykosid- oder Cephalosporintherapie.

  • krankhaften Veränderungen des Blubildes (z.B. Thrombozytopenie oder Anä­mie bei Patienten ohne Niereninsuffzienz).

  • Niereninsuffizienz aufgrund nephroto­xischer Substanzen.

  • Kindern unter 12 Jahren.

Dopingkontrollen

Die Einnahme von Torasemid AL kann bei Doping­kontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Diese Arzneimittel enthalten Lactose. Pa­tienten mit der seltenen hereditären Galac­tose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glu­cose-Galactose-Malabsorption sollten To­rasemid AL nicht einnehmen.

Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen dieser Arz­neimittel müssen beachtet werden:

Torasemid verstärkt die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel, insbeson­dere die von ACE-Hemmern. Wenn ACE-Hemmer zusätzlich oder unmittelbar im An­schluss an eine Therapie mit Torasemid ge­geben werden, kann ein übermäßiger Blut­druckabfall erfolgen.

Ein durch Torasemid verursachter Kaliumangel kann zu vermehrten und verstärten Nebenwirkungen von gleichzeitig gege­benen Digitalispräparaten führen.

Torasemid kann die Wirkung von Anti­diabetika vermindern.

Probenecid und nichtsteroidale Antiphlo­gistika (z.B. Indometacin, Acetylsalicylsäure) können die diuretische und blutdrucksenken­de Wirkung von Torasemid abschwächen.

Bei hochdosierter Salicylattherapie kann deren toxische Wirkung auf das zentrale Nervensystem durch Torasemid verstärkt werden.

Torasemid kann, insbesondere bei hoch dosierter Therapie, zu einer Verstärkung folgender Nebenwirkungen führen: Oto- und nephrotoxische Wirkungen von Amino­glykosid-Antibiotika (z.B. Kanamycin, Getamycin, Tobramycin), zytostatisch wirk­samen Platinderivaten sowie nephrotoxi­sche Wirkungen von Cephalosporinen.

Torasemid kann die Wirkungen von Theo­phyllin sowie die Muskel erschlaffende Wir­kung von Curare-artigen Arzneimitteln ver­stärken.

Laxanzien sowie Mineralo- und Glukokor­tikoide können einen durch Torasemid be­dingten Kaliumverlust verstärken.

Bei gleichzeitiger Therapie mit Torasemid und Lithium kann es zu einem Anstieg der Lithium-Serumkonzentration und somit zu verstärkten Wirkungen und Nebenwirkun­gen des Lithiums kommen.

Torasemid kann die gefäßverengende Wir­kung von Katecholaminen (z.B. Adrenalin, Noradrenalin) vermindern.

Eine gleichzeitige Colestyramin-Therapie kann die Resorption von Torasemid p.o. und somit dessen Wirkung vermindern.

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen bezüglich der Wirkung von To­rasemid auf den menschlichen Embryo oder Fetus vor. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt. Tora­semid war im Tierexperiment plazentagän­gig (siehe Abschnitt 5.3).

Solange keine weiteren Daten verfügbar sind, darf Torasemid während der Schwan­gerschaft nur bei zwingender Indikation ver­abreicht werden. Dabei darf nur die nierigste wirksame Dosis eingesetzt werden.

Diuretika sind für die routinemäßige The­rapie von Hypertonie und Ödemen in der Schwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazenta und damit das in­trauterine Wachstum beeinträchtigen kön­nen. Falls Torasemid bei Herz- oder Nieren­insuffizienz der Schwangeren verabreicht werden muss, sind Elektrolyte und Häma­tokrit sowie das Wachstum des Fetus ge­nau zu überwachen.

Stillzeit

Es liegen keine Daten zum Übergang von Torasemid in die Muttermilch bei Men­schen oder Tieren vor. Daher ist die Anwen­dung von Torasemid während der Still­zeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Falls die Anwendung wäh­rend der Stillzeit unumgänglich ist, muss abgestillt werden.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Torasemid kann auch bei bestimmungs­gemäßem Gebrauch das Reaktionsvermö­gen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Ar­beiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Be­handlungsbeginn, Dosiserhöhung und Prä­paratewechsel oder zu Beginn einer Zu­satzmedikation sowie im Zusammenwir­ken mit Alkohol.

Nebenwirkungen

Unter der Therapie mit Torasemid AL kön­nen die nachfolgend genannten Neben­wirkungen auftreten.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10 000), einschließlich Einzelfälle

Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Herz-/Kreislauferkrankungen

Sehr selten: Aufgrund einer Hämokonzen­tration können thromboembolische Kompli­kationen, Verwirrtheitszustände, Hypoto­nie sowie kardiale und zentrale Zirkula­tionsstörungen (einschl. Ischämie des Her­zens und des Hirns) auftreten. Diese kön­nen z.B. zu Arrhythmien, Angina pectoris, akutem Myokardinfarkt oder Synkopen führen.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Verminderung der Thrombo­zyten, Erythrozyten und/oder Leukozyten.

Augenerkrankungen

Sehr selten: Sehstörungen.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten: Tinnitus, Hörverlust.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Gastrointestinale Störungen (z.B. Inappetenz, Magenschmerzen, Übelkeit, Er­brechen, Diarrhö, Obstipation), insbeson­dere zu Behandlungsbeginn.

Sehr selten: Pankreatitis.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich:

  • Erhöhung der Konzentration von Krea­tinin und Harnstoff im Blut.

  • Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z.B. aufgrund einer Prostatahypertro­phie) kann eine vermehrte Harnproduk­tion zu Harnverhaltung und Überdeh­nung der Blase führen.

Erkrankungen der Haut und desUnterhautzellgewebe/Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: Allergische Reaktionen (z.B. Pruritus, Exantheme, Photosensibilität), schwere Hautreaktionen.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen/Elektrolyte

Häufig:

  • Verstärkung einer metabolischen Al­kalose. Muskelkrämpfe (insbesondere zu Therapiebeginn). Erhöhungen der Konzentration von Harnsäure und Glu­cose im Blut sowie der Blutfette (Trigly­ceride, Cholesterin). Hypokaliämie bei gleichzeitiger kaliumarmer Ernährung, bei Erbrechen, bei Durchfall, nach übermä­ßigem Gebrauch von Abführmitteln so­wie bei Patienten mit chronischer Leber­funktionsstörung.

  • In Abhängigkeit von der Dosierung und der Behandlungsdauer kann es zu Stö­rungen des Wasser- und Elektrolythaus­haltes kommen, insbesondere z.B. zu Hypovolämie, Hypokaliämie und/oder Hyponatriämie.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Müdig­keit, Schwäche (insbesondere zu Therapie­beginn).

Gelegentlich: Xerostomie, Parästhesien.

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig: Anstieg bestimmter Leberenzym­konzentrationen (Gamma-GT) im Blut.

Hinweis:

Bei längerer Therapie mit Torasemid ist eine regelmäßige Kontrolle des Elektrolyt­haushaltes, insbesondere des Serum-Ka­liums, durchzuführen.

Ebenfalls sind Glucose, Harnsäure, Krea­tinin und Lipide im Blut in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.

Da es zu einem Anstieg der Blutglucose kommen kann, wird eine sorgfältige Kon­trolle des Kohlenhydratstoffwechsels bei Patienten mit latentem bzw. manifestem Diabetes mellitus empfohlen.

Ebenfalls ist das Blutbild (Erythrozyten, Leu­kozyten, Thrombozyten) in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.

Besonders zu Beginn der Behandlung und bei älteren Patienten ist auf Anzeichen von Elektrolytverlust und Hämokonzentra­tion zu achten.

Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Ein typisches Vergiftungsbild ist unbekannt. Bei Überdosierung kann es zu einer star­ken Diurese mit der Gefahr von Flüssig­keits- und Elektrolytverlusten, eventuell zu Somnolenz, Verwirrtheitssyndrom, sympto­matischer Hypotension, Kreislaufkollaps und gastrointestinalen Symptomen kommen.

Therapie der Intoxikation

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Symptome der Intoxikation schwinden in der Regel durch Dosisreduktion oder Ab­setzen des Arzneimittels und gleichzeitige Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution (Kontrolle!).

Torasemid ist nicht dialysierbar und somit beschleunigt eine Hämodialyse nicht seine Elimination.

Therapie bei Hypovolämie:

Volumensubstitution.

Therapie bei Hypokaliämie:

Kaliumsubstitution.

Therapie bei Kreislaufkollaps:

Schocklagerung, falls nötig Schockthe­rapie.

Sofortmaßnahmen bei anaphylaktischem Schock:

Bei den ersten Anzeichen (z.B. kutane Reaktionen wie Urtikaria oder Flush, Un­ruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose):

  • venösen Zugang schaffen.

  • neben anderen gebräuchlichen Not­fallmaßnahmen Kopf-Oberkörper-Tief­lage, Atemwege freihalten, Applikation von Sauerstoff!

  • falls nötig sind weitere, ggf. auch inten­sivmedizinische Maßnahmen (u.a. Ga­be von Epinephrin, Volumenersatz­mittel, Glukokortikoid) einzuleiten.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Klassifizierung

Schleifendiuretikum/Saluretikum

ATC-Code: C03CA04

Torasemid wirkt saluretisch aufgrund einer Hemmung der renalen Natrium- und Chlo­ridrückresorption im aufsteigenden Schen­kel der Henleschen Schleife.

Beim Menschen setzt die diuretische Wir­kung nach i.v. und oraler Gabe schnell ein mit einem Wirkungsmaximum innerhalb der ersten Stunde bzw. nach 2 bis 3 Stun­den und hält bis zu 12 Stunden an. Bei gesunden Probanden wurde im Dosisbe­reich 5-100 mg eine zum Logarithmus der Dosis proportionale Diuresesteigerung („High-ceiling-Aktivität“) beobachtet. Eine Diuresesteigerung kann auch dann erfol­gen, wenn andere harntreibende Medika­mente (z.B. distal wirkende Thiazide) nicht mehr ausreichend wirken, z.B. bei einge­schränkter Nierenfunktion.

Aufgrund dieser Eigenschaften führt Tora­semid zu einer Ausschwemmung von Öde­men. Bei Herzinsuffizienz bewirkt Tora­semid eine Verbesserung der Sympto­matik und durch Senkung der Vor- und Nachlast eine Verbesserung der Arbeitbedingungen des Myokards.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Torsemid setzt nach oraler Gabe langsam in der ersten Behandlungswoche ein, der maximale blutdrucksenkende Effekt wird spätestens nach ca. 12 Wochen erreicht. Torasemid senkt den Blutdruck über eine Reduktion des peripheren Widerstandes. Dieser Effekt wird auf die Normalisie­rung einer gestörten Elektrolytbalance zu­rückgeführt, und zwar hauptsächlich auf eine Reduktion der bei Hypertonikern er­höhten Aktivität der freien Ca2+-Ionen in den Zellen der arteriellen Gefäßmusku­latur. Dadurch wird vermutlich die erhöhte Kontraktilität bzw. Ansprechbarkeit der Ge­fäße auf körpereigene pressorische Subs­tanzen, z.B. Katecholamine, reduziert.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption und Verteilung

Torasemid wird nach oraler Gabe schnell und nahezu vollständig resorbiert, der maximale Serumspiegel nach 1 bis 2 Stun­den erreicht.

Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 80-90%, ein First-Pass-Effekt liegt unter der An­nahme einer vollständigen Resorption bei maximal 10-20%.

Aus den Daten zweier Studien geht über­einstimmend hervor, dass nach Nahrungs­aufnahme die (zeitabhängige) Absorptions­rate von Torasemid zwar vermindert (nied­rigere Cmax- sowie erhöhte tmax-Werte), die Gesamtresorption von Torasemid durch die Nahrungsaufnahme jedoch nicht beein­trächtigt wird.

Torasemid ist zu mehr als 99% an Plas­maproteine ge­bunden, die Metaboliten M1, M3 und M5 zu 86%, 95% und 97%. Das scheinbare Verteilungsvolumen (Vz) liegt bei 16 l.

Metabolismus

Torasemid wird beim Menschen zu den drei Metaboliten M1, M3 und M5 meta­bolisiert. Für das Auftreten weiterer Meta­boliten gibt es keine Hinweise. Die Me­taboliten M1 und M5 entstehen durch stu­fenweise Oxidation der Methylgruppe am Phenylring bis zur Carbonsäure, Meta­bolit M3 durch Ringhydroxylierung.

Die im Tierversuch gefundenen Metabo­liten M2 und M4 konnten beim Men­schen nicht nachgewiesen werden.

Torasemid und seine Metaboliten sind durch eine dosislineare Kinetik gekenn­zeichnet, d. h. maximale Serumkonzen­tration und Flächen unter den Serum­spiegelkurven nehmen proportional zur Dosis zu.

Elimination

Die terminale Halbwertszeit (t½) von Torsemid und seinen Metaboliten beträgt bei Gesunden 3 bis 4 Stunden. Die totale Clearance von Torasemid liegt bei 40 ml/ min, die renale Clearance bei ca. 10 ml/ min. Ca. 80% der verabreichten Dosis werden beim gesunden Probanden als Torasemid und Metaboliten im Urin wieder­gefunden mit folgender mittlerer prozen­tualer Verteilung: Torasemid ca. 24%, Me­tabolit M1 ca. 12%, Metabolit M3 ca. 3%, Metabolit M5 ca. 41%. Der Hauptmeta­bolit M5 ist diuretisch unwirksam, den wirksamen Metaboliten M1 und M3 sind zusammen ca. 10% der pharmakodyna­mischen Wirkung zuzuschreiben.

Bei Niereninsuffizienz sind die totale Clea­rance und die Eliminationshalbwertszeit von Torasemid unverändert, die Halbwerts­zeit von M3 bzw. M5 verlängert. Das phar­makodynamische Verhalten bleibt jedoch unverändert, die Wirkdauer wird vom Schweregrad der Niereninsuffizienz nicht beeinflusst. Torasemid und seine Metabo­liten werden nicht nennenswert mittels Hä­modialyse oder Hämofiltration eliminiert. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung bzw. Herzinsuffizienz sind die Eliminations­halbwertszeiten von Torasemid und Meta­bolit M5 geringfügig verlängert, die im Urin ausgeschiedenen Substanzmengen ent­sprechen weitgehend denen bei Gesun­den. Eine Kumulation von Torasemid und Torasemid-Metaboliten ist daher nicht zu erwarten.

Präklinische Daten zur Sicherheit

Tierversuche zur Sicherheitspharmakolo­gie, chronischen Toxizität, Mutagenität und Kanzerogenität ergaben keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für die Anwendung beim Menschen.

Bei reproduktionstoxikologischen Studien ergaben sich keine teratogenen Wirkun­gen an Ratten, jedoch wurde bei träch­tigen Kaninchen und Ratten unter hohen Dosierungen eine fetale und maternale Toxizität beobachtet. Bei Ratten konnte die Plazentagängigkeit von Torasemid gezeigt werden. Auswirkungen auf die Fertilität wurden nicht beobachtet.

Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Lactose-Monohydrat, Mais­stärke, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), hoch­disperses Siliciumdioxid.

Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.

Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung

Für diese Arzneimittel sind keine beson­deren Lagerungsbedingungen erforderlich.

Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blisterpackungen

Torasemid AL 5 mg Tabletten

OP mit 30 Tabletten (N1)

OP mit 50 Tabletten (N2)

OP mit 100 Tabletten (N3)

Torasemid AL 10 mg Tabletten

OP mit 30 Tabletten (N1)

OP mit 50 Tabletten (N2)

OP mit 100 Tabletten (N3)

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Inhaber der Zulassung

ALIUD PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen

Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/21499
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de

Zulassungsnummer

Torasemid AL 5 mg Tabletten

53768.00.00

Torasemid AL 5 mg Tabletten

53768.01.00

Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung

08. April 2005

Stand der Information

August 2008

Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



ALIUD® PHARMA 0808-00 Seite 10