iMedikament.de

Torasemid Al 200 Mg Tabletten


Fachinformation Torasemid AL 200 mg


Bezeichnung des Arzneimittels

Torasemid AL 200 mg Tabletten

Wirkstoff: Torasemid

Qualitative und quantitative Zu­sammensetzung


1 Tablette enthält:

200 mg Torasemid

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

Darreichungsform

Tabletten.

Weiße, runde Tablette mit einseitiger Kreuzbruchkerbe.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete

Die Anwendung von Torasemid AL 200 mg ist ausschließlich bei Patienten mit stark verminderter Nierenfunktion (Krea­tinin-Clearance weniger als 20 ml/min und/ oder Serum-Kreatinin-Konzentration grö­ßer als 6 mg/dl) angezeigt:

Zur Aufrechterhaltung einer Rest-Diu­rese bei schwerer Niereninsuffizienz - auch unter Dialyse, falls eine nennenwerte Rest-Diurese vorliegt (mehr als 200 ml/24 Std.) -, wenn Ödeme, Er­güsse und/oder Bluthochdruck bestehen.

Hinweis:

Torasemid AL 200 mg nur bei stark eingeschränkter, nicht bei normaler Nierenfunktion verwenden!

Dosierung, Art und Dauer
der Anwendung

Die Dosierung sollte individuell entspre­chend dem Schweregrad der Nierenin­suffizienz erfolgen.

Die Therapie sollte mit ¼ Tablette Tora­semid AL 200 mg (entspr. 50 mg Tora­semid) täglich begonnen werden. Bei ungenügender Harnausscheidung ist eine Dosissteigerung auf täglich ½ Tablette Torasemid AL 200 mg (entspr. 100 mg Torasemid) bis max. 1 Tablette Torasemid AL 200 mg (entspr. 200 mg Torasemid) möglich.

Hinweis zur Tablettenteilung:

Durch Auflegen der Tablette auf eine harte Unterlage, mit der Kreuzbruchkerbe nach oben, wird die Teilung der Tab­lette erleichtert.

Hinweis:

Während der Behandlung mit Torasemid AL 200 mg ist eine sorgfältige ärztlich Überwachung des Patienten er­forderlich.

Patienten mit Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen, da die Plasmakonzentrationen von Torase­mid erhöht sein können.

Ältere Patienten

Für ältere Patienten gelten keine abwei­chenden Dosierungsempfehlungen. Aus­reichende vergleichende Untersuchungen zwischen älteren und jüngeren Patienten liegen jedoch nicht vor.

Kinder unter 12 Jahren

Bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine Erfahrungen zur Anwendung von Torasemid vor. Torasemid sollte daher nicht bei Kindern angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Die Tabletten sollen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit morgens eingenommen werden.

Die biologische Verfügbarkeit von Tora­semid ist unabhängig von der Nahrungs­aufnahme.


Torasemid AL 200 mg wird in der Regel als Langzeitbehandlung oder bis zum Rückgang der Ödeme angewendet.

Gegenanzeigen

Torasemid AL 200 mg darf nicht angewendet werden bei:

  • Überempfindlichkeit gegen den Wirk­stoff Torasemid, Sulfonylharnstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile.

  • Nierenversagen mit Anurie.

  • Coma oder Praecoma hepaticum.

  • Hypotonie.

  • Hypovolämie.

  • Hyponatriämie, Hypokaliämie.

  • erheblichen Miktionsstörungen (z.B. auf Grund von Prostatahypertrophie).

  • Stillzeit.

  • normaler oder nur mäßig eingeschränk­ter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance größer als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin-Konzentration weniger als 3,5 mg/dl), da die Gefahr eines übemäßigen Wasser- und Elektrolytver­lustes besteht.

Besondere Warnhinweise und Vor­sichtsmaßnahmen für die Anwendung

Da bisher keine ausreichenden Therapie­erfahrungen vorliegen, sollte Torasemid AL 200 mg nicht angewendet werden bei:

  • Gicht.

  • kardialen Arrhythmien (z.B. SA-Block, AV-Block II. oder III. Grades).

  • krankhaften Veränderungen des Säure-/ Basen-Haushaltes.

  • gleichzeitiger Lithium-, Aminoglykosid- oder Cephalosporintherapie.

  • krankhaften Veränderungen des Blut­bildes (z.B. Thrombozytopenie oder Anämie bei Patienten ohne Nieren­insuffizienz).

  • Niereninsuffizienz aufgrund nephro­toxischer Substanzen.

  • Kindern unter 12 Jahren.

  • Kreatinin-Clearance zwischen 20 ml und 30 ml/min und/oder Serum-Krea­tinin-Konzentration zwischen 3,5 mg und 6 mg/dl.

Dopingkontrollen

Die Anwendung von Torasemid AL 200 mg kann bei Doping­kontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Die gesundheitlichen Auswirkungen beim Fehlgebrauch von Torasemid AL 200 mg zu Dopingzwecken können nicht abgesehen werden. Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.

Wechselwirkungen mit anderen Arznei­mitteln und sonstige Wechselwirkungen


Folgende Wechselwirkungen dieses Arzneimittels müssen beachtet werden:

Torasemid verstärkt die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel, insbe­sondere die von ACE-Hemmern. Wenn ACE-Hemmer zusätzlich oder unmittel­bar im Anschluss an eine Therapie mit Torasemid gegeben werden, kann ein übermäßiger Blutdruckabfall erfolgen.

Ein durch Torasemid verursachter Kaliumangel kann zu vermehrten und verstärk­ten Nebenwirkungen von gleichzeitig ge­gebenen Digitalispräparaten führen.

Torasemid kann die Wirkung von Anti­diabetika vermindern.

Probenecid und nicht-steroidale Antiphlo­gistika (z.B. Indometacin, Acetylsalicyl­säure) können die diuretische und blut­drucksenkende Wirkung von Torasemid abschwächen.

Bei hochdosierter Salicylattherapie kann deren toxische Wirkung auf das zentrale Nervensystem durch Torasemid verstärkt werden.

Torasemid kann, insbesondere bei hoch­dosierter Therapie, zu einer Verstärkung folgender Nebenwirkungen führen:

Oto- und nephrotoxische Wirkungen von Aminoglykosid-Antibiotika (z.B. Kanamycin, Gentamycin, Tobramycin), zytostatisch wirk­samen Platinderivaten sowie nephrotoxi­sche Wirkungen von Cephalosporinen.

Torasemid kann die Wirkungen von Thephyllin sowie die muskelerschlaffende Wir­kung von curare-artigen Arzneimitteln ver­stärken.

Laxanzien sowie Mineralo- und Gluko­kortikoide können einen durch Torase­mid bedingten Kaliumverlust verstärken.

Bei gleichzeitiger Therapie mit Torasemid und Lithium kann es zu einem Anstieg der Lithium-Serumkonzentration und somit zu verstärkten Wirkungen und Nebenwirkungen des Lithiums kommen.

Torasemid kann die gefäßverengende Wirkung von Katecholaminen (z.B. Adre­nalin, Noradrenalin) vermindern.

Eine gleichzeitige Colestyramin-Therapie kann die Resorption von Torasemid p.o. und somit dessen Wirkung vermindern.

Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen bezüglich der Wirkung von Torasemid auf den menschlichen Embryo oder Feten vor. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt. Tora­semid war im Tierexperiment plazenta­gängig (siehe Abschnitt 5.3).

Solange keine weiteren Daten verfügbar sind, darf Torasemid während der Schwan­gerschaft nur bei zwingender Indikation verabreicht werden. Dabei darf nur die nie­drigste wirksame Dosis eingesetzt werden.

Diuretika sind für die routinemäßige The­rapie von Hypertonie und Ödemen in der Schwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazenta und damit das intrauterine Wachstum beeinträchtigen können. Falls Torasemid bei Herz- oder Niereninsuffizienz der Schwangeren ver­abreicht werden muss, sind Elektrolyte und Hämatokrit sowie das Wachstum des Föten genau zu überwachen.

Stillzeit

Es liegen keine Daten zum Übergang von Torasemid in die Muttermilch bei Men­schen oder Tieren vor. Daher ist die An­wendung von Torasemid während der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Falls die Anwendung während der Stillzeit unumgänglich ist, muss abgestillt werden.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtig­keit und das Bedienen von Maschinen

Torasemid kann auch bei bestimmungs­gemäßem Gebrauch das Reaktionsver­mögen so weit verändern, dass die Fähig­keit zur aktiven Teilnahme am Straßen­verkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiser­höhung und Präparatewechsel oder zu Beginn einer Zusatzmedikation sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Unter der Therapie mit Torasemid AL 200 mg können die nachfolgend ge­nannten Nebenwirkungen auftreten:

Untersuchungen

Häufig: Anstieg bestimmter Leberenzym­konzentrationen (Gamma-GT) im Blut.

Gelegentlich: Erhöhung der Konzentra­tionen von Kreatinin und Harnstoff im Blut.

Herz- und Gefäßerkrankungen

Sehr selten: Aufgrund einer Hämokonzen­tration können thromboembolische Kom­plikationen, Verwirrtheitszustände, Hypo­tonie sowie kardiale und zentrale Zirku­lationsstörungen (einschl. Ischämie des Herzens und des Hirns) auftreten. Diese können z.B. zu Arrhythmien, Angina pec­toris, akutem Myokardinfarkt oder Syn­kopen führen.

Erkrankungen des Blutes und des Lymph­systems

Sehr selten: Verminderung der Thrombo­zyten, Erythrozyten und/oder Leukozyten.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.

Gelegentlich: Parästhesien.

Augenerkrankungen

Sehr selten: Sehstörungen.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten: Tinnitus, Hörverlust.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Gastrointestinale Störungen (z.B. Inappetenz, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Obstipation) insbe­sondere zu Behandlungsbeginn.

Gelegentlich: Xerostomie.

Sehr selten: Pankreatitis.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufigkeit nicht bekannt: Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z.B. aufgrund einer Prostatahypertrophie) kann eine vermehrte Harnproduktion zu einer Harnverhaltung und Überdehnung der Blase führen.

Erkrankungen der Haut und des Unter­hautzellgewebes

Sehr selten: Allergische Reaktionen (z.B. Pruritus, Exantheme, Photosensibilität), schwere Hautreaktionen.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig: Verstärkung einer metabolischen Alkalose. Muskelkrämpfe (insbesondere zu Therapiebeginn). Erhöhungen der Kon­zentration von Harnsäure und Glucose im Blut sowie der Blutfette (Triglyceride, Cholesterin). Hypokaliämie bei gleichzei­tiger kaliumarmer Ernährung, bei Erbrechen, Durchfall, nach übermäßigem Gebrauch von Abführmitteln sowie bei Patienten mit chronischer Leberfunktionsstörung.

In Abhängigkeit von der Dosierung und der Behandlungsdauer kann es zu Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes kom­men, insbesondere z.B. zu Hypovolämie, Hypokaliämie und/oder Hyponatriämie.

Allgemeine Erkrankungen und Be­schwerden am Verabreichungsort

Häufig: Müdigkeit, Schwäche (insbeson­dere zu Therapiebeginn).

Hinweise:

Bei längerer Therapie mit Torasemid ist eine regelmäßige Kontrolle des Elektro­lythaushaltes, insbesondere des Serum-Kaliums, durchzuführen.

Ebenfalls sind Glukose, Harnsäure, Krea­tinin und Lipide im Blut in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.

Da es zu einem Anstieg der Blutglukose kommen kann, wird eine sorgfältige Kon­trolle des Kohlenhydratstoffwechsels bei Patienten mit latentem bzw. manifestem Diabetes mellitus empfohlen.

Ebenfalls ist das Blutbild (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) in regelmä­ßigen Abständen zu kontrollieren.

Besonders zu Beginn der Behandlung und bei älteren Patienten ist auf Anzeichen von Elektrolytverlust und Hämokonzen­tration zu achten.

Überdosierung


Symptome der Intoxikation

Ein typisches Vergiftungsbild ist unbekannt. Bei Überdosierung kann es zu einer starken Diurese mit der Gefahr von Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten, eventuell zu Som­nolenz, Verwirrtheitssyndrom, symptoma­tischer Hypotension, Kreislaufkollaps und gastrointestinalen Symptomen kommen.

Therapie von Intoxikationen

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Symptome der Intoxikation schwinden in der Regel durch Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels und gleich­zeitige Flüssigkeits- und Elektrolytsub­stitution (Kontrolle!).

Torasemid ist nicht dialysierbar und somit beschleunigt eine Hämodialyse nicht seine Elimination.

Therapie bei Hypovolämie

Volumensubstitution.

Therapie bei Hypokaliämie

Kaliumsubstitution.

Therapie bei Kreislaufkollaps

Schocklagerung, falls nötig Schockthe­rapie.

Sofortmaßnahmen bei anaphylaktischem Schock

Bei den ersten Anzeichen (z.B. kutane Re­aktionen wie Urtikaria oder Flush, Unruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übel­keit, Zyanose):

  • venösen Zugang schaffen.

  • neben anderen gebräuchlichen Notfall­maßnahmen Kopf-Oberkörper-Tieflage, Atemwege freihalten, Applikation von Sauer­stoff!

  • falls nötig sind weitere, ggf. auch inten­sivmedizinische Maßnahmen (u.a. Gabe von Epinephrin, Volumenersatzmittel, Glu­kokortikoid) einzuleiten.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakodynamische Klassifizierung

Schleifendiuretikum/Saluretikum

ATC-Code: C03CA04

Torasemid wirkt saluretisch aufgrund einer Hemmung der renalen Natrium- und Chlo­ridrückresorption im aufsteigenden Schekel der Henle’schen Schleife.

Beim Menschen setzt die diuretische Wir­kung nach i.v. und oraler Gabe schnell ein mit einem Wirkungsmaximum innerhalb der ersten Stunde bzw. nach 2-3 Stunden und hält bis zu 12 Stunden an. Bei gesuden Probanden wurde im Dosisbereich 5-100 mg eine zum Logarithmus der Dosis proportionale Diuresesteigerung („High-ceiling-Aktivität“) beobachtet. Eine Diurese­steigerung kann auch dann erfolgen, wenn andere harntreibende Medikamente (z.B. distal wirkende Thiazide) nicht mehr aus­reichend wirken, z.B. bei eingeschränkter Nierenfunktion.

Bei Patienten mit schwerer bis termina­ler chronischer Niereninsuffizienz bewirkt Torasemid eine Ödemausschwemmung und die Senkung eines erhöhten arte­riellen Blutdruckes.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Torsemid setzt nach oraler Gabe langsam in der ersten Behandlungswoche ein, der maximale blutdrucksenkende Effekt wird spätestens nach ca. 12 Wochen erreicht. Torasemid senkt den Blutdruck über eine Reduktion des peripheren Widerstandes. Dieser Effekt wird auf die Normalisierung einer gestörten Elektrolytbalance zurück­geführt, und zwar hauptsächlich auf eine Reduktion der bei Hypertonikern erhöhten Aktivität der freien Ca2+-Ionen in den Zellen der arteriellen Gefäßmuskulatur. Dadurch wird vermutlich die erhöhte Kon­traktilität bzw. Ansprechbarkeit der Gefäße auf körpereigene pressorische Substan­zen, z.B. Katecholamine, reduziert.

Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption und Verteilung

Torasemid wird nach oraler Gabe schnell und nahezu vollständig resorbiert, der maximale Serumspiegel nach 1-2 Stun­den erreicht.

Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 80-90%, ein First-Pass-Effekt liegt unter der An­nahme einer vollständigen Resorption bei maximal 10-20%.

Aus den Daten zweier Studien geht übeeinstimmend hervor, dass nach Nahrungaufnahme die (zeitabhängige) Absorptions­rate von Torasemid zwar vermindert (nie­drigere Cmax- sowie erhöhte tmax-Werte), die Gesamtresorption von Torasemid durch die Nahrungsaufnahme jedoch nicht be­einträchtigt wird.

Torasemid ist zu mehr als 99% an Plasma­proteine gebunden, die Metaboliten M1, M3 und M5 zu 86%, 95% und 97%. Das scheinbare Verteilungsvolumen (Vz) liegt bei 16 l.

Metabolismus

Torasemid wird beim Menschen zu den drei Metaboliten M1, M3 und M5 meta­bolisiert. Für das Auftreten weiterer Meta­boliten gibt es keine Hinweise. Die Meta­bolite M1 und M5 entstehen durch stufen­weise Oxidation der Methylgruppe am Phe­nylring bis zur Carbonsäure, Metabolit M3 durch Ringhydroxylierung.

Die im Tierversuch gefundenen Metabo­liten M2 und M4 konnten beim Menschen nicht nachgewiesen werden.

Torasemid und seine Metaboliten sind durch eine dosislineare Kinetik gekennzeichnet, d.h. maximale Serumkonzentration und Flächen unter den Serumspiegelkurven nehmen proportional zur Dosis zu.

Elimination

Die terminale Halbwertszeit (t1/2) von Tora­semid und seinen Metaboliten beträgt bei Gesunden 3-4 Stunden. Die totale Clea­rance von Torasemid liegt bei 40 ml/min, die renale Clearance bei ca. 10 ml/min.

Ca. 80% der verabreichten Dosis werden beim gesunden Probanden als Torasemid und Metaboliten im Urin wiedergefunden mit folgender mittlerer prozentualer Ver­teilung: Torasemid ca. 24%, Metabolit M1 ca. 12%, Metabolit M3 ca. 3%, Metabolit M5 ca. 41%. Der Hauptmetabolit M5 ist diuretisch unwirksam, den wirksamen Meta­boliten M1 und M3 sind zusammen ca. 10% der pharmakodynamischen Wirkung zuzuschreiben.

Bei Niereninsuffizienz sind die totale Clerance und die Eliminationshalbwertszeit von Torasemid unverändert, die Halbwerts­zeit von M3 bzw. M5 verlängert. Das pharmakodynamische Verhalten bleibt je­doch unverändert, die Wirkdauer wird vom Schweregrad der Niereninsuffizienz nicht beeinflusst. Torasemid und seine Meta­boliten werden nicht nennenswert mittels Hämodialyse oder Hämofiltration eliminiert.

Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung bzw. Herzinsuffizienz sind die Eliminations­halbwertszeiten von Torasemid und Meta­bolit M5 geringfügig verlängert, die im Urin ausgeschiedenen Substanzmengen entsprechen weitgehend denen bei Ge­sunden.

Eine Kumulation von Torasemid und Tora­semid-Metaboliten ist daher nicht zu er­warten.

Präklinische Daten zur Sicherheit

Tierversuche zur Sicherheitspharmako­logie, chronischen Toxizität, Mutagenität und Kanzerogenität ergaben keine Hin­weise auf ein erhöhtes Risiko für die An­wendung beim Menschen.

Bei reproduktionstoxikologischen Studien ergaben sich keine teratogenen Wirkun­gen an Ratten, jedoch wurde bei trächti­gen Kaninchen und Ratten unter hohen Dosierungen eine fetale und maternale Toxizität beobachtet. Bei Ratten konnte die Plazentagängigkeit von Torasemid ge­zeigt werden. Auswirkungen auf die Fer­tilität wurden nicht beobachtet.

Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, Cellulosepulver, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstea­rat (Ph. Eur.), hochdisperses Silicium­dioxid.

Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt
5 Jahre.

Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine beson­deren Lagerungsbedingungen erforderlich.

Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium/Aluminium-Blisterpackungen

OP mit 30 Tabletten (N1)

OP mit 50 Tabletten (N2)

OP mit 100 Tabletten (N3)

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Inhaber der Zulassung

ALIUD PHARMA GmbH
Gottlieb-Daimler-Straße 19
D-89150 Laichingen

Telefon: 07333/9651-0
Telefax: 07333/96516004
Internet: www.aliud.de
E-Mail: info@aliud.de

Zulassungsnummer

60352.00.00

Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung

10. Oktober 2005

Stand der Information

Juli 2010Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



ALIUD® PHARMA 0710-00 Seite 10