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Transtec 70 Μg/H Transdermales Pflaster

Fachinformation (SPC)


PB Pharma GmbH Transtec


1. Bezeichnung der Arzneimittel

Transtec 35 Mikrogramm/h
transdermales Pflaster


Transtec 52,5 Mikrogramm/h
transdermales Pflaster

Transtec 70 Mikrogramm/h
transdermales Pflaster

Buprenorphin


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Transtec 35 Mikrogramm/h
transdermales Pflaster:

Ein transdermales Pflaster enthält: 20 mg Buprenorphin

Wirkstoffhaltige Fläche: 25 cm²

Nominale Abgaberate: 35 Mikrogramm Buprenorphin pro Stunde (über einen Zeitraum von 96 Stunden).


Transtec 52,5 Mikrogramm/h
transdermales Pflaster:

Ein transdermales Pflaster enthält: 30 mg Buprenorphin

Wirkstoffhaltige Fläche: 37,5 cm²

Nominale Abgaberate: 52,5 Mikrogramm Buprenorphin pro Stunde (über einen Zeitraum von 96 Stunden).


Transtec 70 Mikrogramm/h
transdermales Pflaster:

Ein transdermales Pflaster enthält: 40 mg Buprenorphin

Wirkstoffhaltige Fläche: 50 cm²

Nominale Abgaberate: 70 Mikrogramm Buprenorphin pro Stunde (über einen Zeitraum von 96 Stunden).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Transdermales Pflaster


Hautfarbenes, an den Ecken abgerundetes transdermales Pflaster mit der Aufschrift:

Transtec 35 Mikrogramm/h
transdermales Pflaster:

Transtec 35 Mikrogramm/h buprenorphinum 20 mg


Transtec 52,5 Mikrogramm/h
transdermales Pflaster:

Transtec 52,5 Mikrogramm/h buprenorphinum 30 mg


Transtec 70 Mikrogramm/h
transdermales Pflaster:

Transtec 70 Mikrogramm/h buprenorphinum 40 mg


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Mäßig starke bis starke Tumorschmerzen und starke Schmerzen bei ungenügender Wirksamkeit nicht opioider Schmerzmittel.

Transtec ist für die Behandlung von akuten Schmerzen nicht geeignet.


4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Patienten über 18 Jahre

Die Dosierung von Transtec soll grundsätzlich der Situation des einzelnen Patienten (Schmerzstärke, Leidensdruck, individuelle Reaktion) angepasst werden. Es ist jeweils die niedrigste ausreichend schmerzlindernde Dosierung anzustreben. Für eine entsprechend adaptive Behand-lung stehen drei Stärken des transdermalen Pflasters zur Verfügung: Transtec 35 Mikrogramm/h, Transtec 52,5 Mikrogramm/h und Transtec 70 Mikrogramm/h.


Wahl der Anfangsdosis:

Bei Patienten ohne vorherige Anwendung von Analgetika soll die Behandlung mit der niedrigsten Stärke des transdermalen Pflasters (Transtec 35 Mikrogramm/h) begonnen werden. Bei Vorbehandlung mit einem Analgetikum der WHO-Stufe I (Nichtopioid) oder der WHO-Stufe II (schwach wirksames Opioid) soll ebenfalls zu Beginn Transtec 35 Mikrogramm/h gewählt werden. Gemäß den Empfehlungen der WHO kann abhängig von der medizinischen Gesamt-situation des Patienten die Einnahme eines Nicht-Opioid-Analgetikums beibehalten werden.


Bei Umstellung von einem Analgetikum der WHO-Stufe III (stark wirksames Opioid) auf Transtec empfiehlt es sich zur Minimierung einer Versorgungslücke, bei der Wahl der initialen Stärke des transdermalen Pflasters die Vorbehandlung nach Art des Wirkstoffs, Art der Anwendung und der durchschnittlichen Tagesdosierung zu berücksichtigen.


Allgemein ist es empfehlenswert, die Dosis individuell zu titrieren, indem mit der kleinsten Pflasterstärke (Transtec 35 Mikrogramm/h) begonnen wird. Klinische Erfahrungen haben gezeigt, dass Patienten, die zuvor mit höheren Tagesdosen eines stark wirksamen Opioids behandelt wurden (in der Größenordnung von etwa 120 mg oral appliziertem Morphin), die Therapie auch mit der nächst größeren Pflasterstärke beginnen können (s. auch Abschnitt 5.1).


Um die individuelle Dosisfindung innerhalb einer angemessenen Zeit zu ermöglichen, sollten während der Dosistitration geeignete schnell freisetzende Analgetika verfügbar gemacht werden.


Die erforderliche Dosisstärke von Transtec muss auf die individuellen Bedürf-nisse des einzelnen Patienten abgestimmt und regelmäßig überprüft werden.


Da die Buprenorphin-Konzentrationen im Serum sowohl bei nicht mit Analgetika vor-behandelten als auch bei derart vorbehandelten Patienten nach Applikation des ersten Transtec transdermalen Pflasters langsam ansteigen, ist ein rascher Wirkungseintritt unwahrscheinlich. Eine erste Bewertung der schmerzlindernden Wirkung sollte aus diesem Grund erst nach den ersten 24 Stunden erfolgen.


Die analgetische Vormedikation (mit Ausnahme von transdermalen Opioiden) sollte nach Umstellung auf Transtec über die ersten 12 Stunden in unveränderter Dosierung gegeben werden und geeignete Zusatzmedikation in den folgenden 12 Stunden bedarfsorientiert.


Dosistitrierung und Erhaltungstherapie

Transtec sollte spätestens nach 96 Stunden (4 Tagen) ersetzt werden. Zur Vereinfachung der Anwendung kann der Pflasterwechsel zweimal in der Woche an festen Zeitpunkten, z. B. jeden Montagmorgen und jeden Donnerstagabend, durchgeführt werden. Die Dosistitrierung sollte individuell durchgeführt werden, bis die analgetische Wirkung erreicht ist. Ist die Analgesie am ende des ersten Applikationszeitraums unzureichend, kann die Dosis erhöht werden, entweder indem mehr als ein transdermales Pflaster der gleichen Stärke appliziert wird oder indem zur nächst höheren Pflasterstärke übergegangen wird. Unabhängig von der Pflasterstärke sollten gleichzeitig nicht mehr als zwei transdermale Pflaster angewendet werden.


Vor Applikation der nächst höheren Pflasterstärke von Transtec sollte die Gesamtmenge an Opioiden, die ggf. zusätzlich zu dem bisherigen transdermalen Pflaster verabreicht wurde, bedacht werden. D. h. die Gesamtmenge an benötigten Opioiden muss entsprechend angepasst werden. Patienten, die während der Erhaltungstherapie einer zusätzlichen Analgetikabgabe bedürfen (z. B. bei Schmerzspitzen), können alle 24 Stunden 1-2 Sublingualtabletten mit jeweils 0,2 mg Buprenorphin zusätzlich zu dem transdermalen Pflaster einnehmen. Bei regelmäßiger Notwendigkeit von zusätzlich 0,4 mg bis 0,6 mg Buprenorphin sublingual sollte die nächst höhere Pflasterstärke eingesetzt werden.


Patienten unter 18 Jahre

Da Transtec bei Patienten, die jünger als 18 Jahre sind, bisher nicht untersucht wurde, wird eine Anwendung in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Änderung der Dosierung von Transtec erforderlich.


Patienten mit Niereninsuffizienz

Da sich die Pharmakokinetik von Buprenorphin bei Nierenversagen nicht verändert, ist die Anwendung bei Niereninsuffizienz, einschließlich Dialysepatienten, möglich.


Patienten mit Leberinsuffizienz

Buprenorphin wird in der Leber metabolisiert. Die Intensität und Dauer seiner Wirkung kann bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen verändert sein. Daher sollten solche Patienten bei Behandlung mit Transtec einer sorgfältigen Kontrolle unterliegen.


Art der Anwendung

Transtec soll auf nicht gereizte, gereinigte, unbehaarte, flache Hautpartien und nicht auf Hautstellen mit größeren Narben aufgebracht werden. Vorzugsweise erfolgt die Applikation am Oberkörper: auf der oberen Rückenpartie bzw. unterhalb des Schlüsselbeins auf der Brust. Eventuell vorhandene Haare sollen nicht rasiert, sondern mit einer Schere entfernt werden. Falls die Applikationsstelle gereinigt werden muss, soll dies mit Wasser geschehen. Dabei dürfen weder Seife noch andere Reinigungsmittel benutzt werden. Auf die für das Aufkleben des transdermalen Pflasters ausgewählte Hautstelle sollen keine Dermatika aufgetragen werden, die das Kleben von Transtec beeinträchtigen könnten.

Die Haut muss vor der Applikation vollkommen trocken sein. Transtec soll unmittelbar nach Entfernung des Siegelbeutels appliziert werden. Nach Entfernung der Abdeckfolie wird das transdermale Pflaster mit der flachen Hand ca. 30 Sekunden fest auf die gewählte Hautstelle gepresst. Das Pflaster wird durch Baden, Duschen oder Schwimmen nicht beschädigt. Es darf jedoch keiner starken Hitze ausgesetzt werden (z. B. Sauna, Infrarotbestrahlung).


Transtec soll kontinuierlich bis zu 4 Tage getragen werden. Nachdem das vorangegangene transdermale Pflaster entfernt wurde, ist ein neues Transtec Pflaster an einer anderen Stelle anzubringen. Bevor auf dieselbe Hautstelle wieder ein neues transdermales Pflaster appliziert wird, sollte mindestens 1 Woche vergangen sein.


Dauer der Anwendung

Transtec sollte auf keinen Fall länger als therapeutisch unbedingt notwendig an-gewendet werden. Wenn entsprechend Art und Schwere der Erkrankung eine länger-dauernde Schmerzbehandlung mit Transtec erforderlich erscheint, sollte sorgfältig und in kurzen Abständen regelmäßig überprüft werden (gegebenenfalls durch Einlegen von Anwendungspausen), ob und inwieweit ein medizinisches Erfordernis weiter besteht.


Absetzen von Transtec

Nach Entfernen von Transtec fällt die Buprenorphin Konzentration im Serum kontinuierlich ab, wodurch die schmerzlindernde Wirkung noch über einen bestimmten Zeitraum erhalten bleibt. Dies muss bedacht werden, wenn nach Transtec ein anderes Opioid ange-wendet werden soll. Gilt, dass ein nachfolgendes Opioid nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden nach Absetzen von Transtec angewendet werden darf. Derzeit liegen nur sehr wenige Informationen über die Initialdosis eines anderen Opioids nach Absetzen von Transtec vor.


4.3 Gegenanzeigen


Transtec darf nicht angewendet werden


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Transtec darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit akuter Alkoholintoxikation, zerebralen Anfallsleiden, Kopfverletzung, bei Schock, bei Bewusstseinsstörungen unbekannter Genese, bei Zuständen mit erhöhtem Hirndruck ohne Möglichkeit der Beatmung.


Buprenorphin verursacht gelegentlich eine Atemdepression. Bei Patienten mit einge-schränkter Atemfunktion bzw. unter gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die auch eine Atemdepression auslösen können, soll Transtec nur mit Vorsicht angewendet werden.


Buprenorphin hat ein wesentlich niedrigeres Abhängigkeitspotential als reine Opioid-Agonisten. In Studien mit Transtec an gesunden Probanden und Patienten wurden keine Entzugsreak-tionen beobachtet. Nach einer Langzeitanwendung von Transtec können jedoch Entzugssymptome, die einem Opiatentzug ähnlich sind, nicht völlig ausge-schlossen werden (siehe Abschnitt 4.8). Diese Symptomatik umfasst: Erregung, Angst, Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperkinesie, Zittern und gastrointestinale Beschwerden.


Bei Patienten, die Opioide missbräuchlich anwenden, kann die Substitution mit Bu-prenorphin Entzugserscheinungen verhindern. Dies hat gelegentlich zu einem Bu-prenorphin-Missbrauch geführt. Bei Patienten mit Neigung zu Arzneimittel-/Drogen-missbrauch ist deshalb entsprechende Vorsicht geboten. Buprenorphin wird in der Leber metabolisiert. Die Intensität und Dauer seiner Wirkung kann bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen verändert sein. Daher sollten solche Patienten bei Behandlung mit Transtec einer sorgfältigen Kontrolle unterliegen.


Da Transtec bei Patienten, die jünger als 18 Jahre sind, bisher nicht untersucht wurde, wird eine Anwendung in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.


Patienten mit Fieber/äußere Wärmeeinwirkung

Fieber und äußere Wäremeinwirkung können zu einer erhöhten Hautpermeabilität führen. Bei Anwendung von Transtec könnenin solchen Situationen theoretisch die Buprenorphin-Konzentrationen im Serum erhöht sein. Bei Patienten mit Fieber bzw. anderweitig verursachter erhöhter Hauttemperatur sollte deshalb bei Behandlung mit Transtec auf evtl. verstärkte Opioidreaktionen geachtet werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei Gabe von MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe des Opioids Pethidin sind lebensbedrohliche Wechselwirkungen beoabachtet worden, die das Zentralnervensystem sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmstoffen sind bei Transtec nicht auszuschließen (siehe Abschnitt 4.3).

Bei gemeinsamer Anwendung von Transtec mit anderen Opioiden, Anästhetika, Hypnotika, Sedativa, Antidepressiva, Neuroleptika und generell mit Arzneimitteln, die dämpfende Wirkungen auf Atmung und zentrales Nervensystem haben, kann es zur gegenseitigen Verstärkung von ZNS-Effekten kommen. Dies gilt auch für die Anwendung mit Alkohol.


Bei gemeinsamer Anwendung mit CYP 3A4 Inhibitoren oder Induktoren kann die Effektivität von Transtec gesteigert (Inhibitoren) oder gemindert (Induktoren) sein.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichenden Daten für die Anwendung von Transtec bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.5). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.


Gegen Ende der Schwangerschaft können hohe Dosen von Buprenorphin auch nach kurzer Anwendungsdauer Atemdepressionen bei Neugeborenen induzieren. Die chronische Anwendung von Buprenorphin während der letzten drei Schwangerschaftsmonate kann bei Neugeborenen ein Entzugssyndrom hervorrufen.


Daher ist die Anwendung von Transtec während der Schwangerschaft kontraindiziert.


Stillzeit

Buprenorphin wird beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden.

Studien an Ratten haben gezeigt, dass Buprenorphin die Laktation hemmen kann. Transtec sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Transtec wirkt sich erheblich auf die Fähigkeit des Patienten, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen, aus

Transtec kann auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zu Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies trifft insbesondere zu Behandlungsbeginn, im Falle von Dosierungsänderungen sowie im Zusammenwirken mit anderen zentral wirksamen Mitteln, einschließlich Alkohol, Beruhigungsmitteln, Sedativa und Hypnotika zu.


Patienten, die aus zuvor genannten Gründen Anzeichen für ein beeinträchtigtes Reaktionsvermögen, wie z. B. Schwindel, Müdigkeit, verschwommenes Sehen oder Doppelt-Sehen, zeigen, sollten während und bis zu 24 Stunden nach Entfernen des transdermalen Pflasters weder Auto fahren noch Maschinen bedienen.

Treten die oben erwähnten Symptome nicht auf, so sind Patienten, deren Dosierung stabil eingestellt ist, nicht unbedingt in ihrer Fähigkeit eingeschränkt, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen.


4.8. Nebenwirkungen


Die folgenden Nebenwirkungen wurden nach der Anwendung von Transtec in klinischen Studien und im Rahmen der Produktüberwachung berichtet. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig: (≥ 1/10)

Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich: (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten: (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten: (≤ 1/10.000),

nicht bekannt: (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


a)

Die am häufigsten berichteten systemischen Nebenwirkungen waren Übelkeit und Erbrechnen. Von lokalen Nebenwirkungen wurden am häufigsten Erytheme und Juckreiz gemeldet.



b)

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Erkrankungen des Immunsystems





Schwere

allergische

Reaktionen*

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen




Appetitverlust


Psychiatrische Erkrankungen



Verwirrtheit,

Schlafstörungen,

Unruhe


Psychotomimetische Effekte (z. B. Halluzinationen, Angstzustände, Albträume)

Libidoverminderung

Abhängigkeit, Stimmungs-schwankungen

Erkrankungen des Nervensystems


Schwindel, Kopfschmerzen

Sedierung, Somnolenz

Konzentrations-störungen,

Sprachstörungen,

Benommenheit,

Gleichgewichts-störungen,

Parästhesien (z. B. Hautprickeln und brennende Hautirritationen)

Faszikuläre Muskel-zuckungen,

Geschmacks-störungen

Augenerkrankungen




Sehstörungen,

verschwommenes Sehen, Lidödeme

Miosis

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths





Ohrschmerz

Herz- und Gefäßerkrankungen



Beeinflussung de Kreislauf-regulation (wie Hypotonie oder in seltenen Fällen Kreislauf-Kollaps)


Hitzegefühl


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Kurzatmigkeit


Eingeschränkte Atemtätigkeit (Atemdepression)

Rasches Atmen (Hyperventilation), Schluckauf

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit

Erbrechen,

Verstopfung

Mundtrockenheit

Sodbrennen

Brechreiz

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Erytheme, Juckreiz

Exantheme, Schwitzen

Ausschlag

Urtikaria

Pusteln, Bläschen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege



Harnverhalten, Miktions-störungen



Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse




Erecktionsschwäche


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Ödeme, Müdigkeit

Abgeschlagenheit

Entzugs-erscheinungen*, Reaktionen am Verabreichungsort

Brustschmerz

* siehe Abschnitt c)



c)

In einigen Fällen traten verzögert allergische Reaktionen mit deutlichen Entzün-dungszeichen auf. In diesen Fällen sollte die Behandlung mit Transtec beendet werden.


Buprenorphin hat ein geringes Abhängigkeitsrisiko. Nach Absetzen von Transtec sind Entzugssymptome unwahrscheinlich, da Buprenorphin sehr langsam von den Opiatrezeptoren dissoziiert und die Buprenorphin-Konzentrationen im Serum kontinuierlich abnehmen (gewöhnlich über einen Zeitraum von 30 Stunden nach Entfernen des letzten transdermalen Pflasters). Nach Langzeitanwendung von Transtec können Entzugssymptome wie bei Opiatentzug jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Zur Symptomatik gehören Unruhe, Angst, Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperkinesie, Zittern und Magen-Darmstörungen.


4.9 Überdosierung


Buprenorphin besitzt eine große therapeutische Breite. Da Buprenorphin kontrolliert in kleinen Mengen in den Blutkreislauf abgegeben wird, ist es unwahrscheinlich, Dass hohe bzw. toxische Buprenorphin-Konzentrationen im Blut auftreten. Die maximale Buprenorphin-Konzentration im Serum nach Applikation von Transtec 70 Mikrogramm/h transdermales Pflaster ist um das 6-fache niedriger als nach intravenöser Applikation der therapeutischen Dosis von 0,3 mg Buprenorphin.


Symptome

Grundätzlich treten nach einer Überdosis Buprenorphin ähnliche Symptome auf, wie sie auch bei anderen zentralwirksamen Analgetika (Opioide) zu erwarten sind. Sie umfassen Atemdrepression, Sedierung, Somnolenz, Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufkollaps und ausgeprägte Miosis.


Behandlung

Es sind die allgemeinen Notfallmaßnahmen anzuwenden. Die Atemwege sind freizuhalten (Aspiration!), Atmung und Kreislauf entsprechend den Symptomen aufrecht zu erhalten. Die Möglichkeiten, die durch Buprenorphin hervorgerufene Atemdepression durch Naloxon aufzuheben, sind begrenzt. Hierzu ist Naloxon in hohen Dosen als wiederholter Bolus oder als In-fusion zu verabreichen (z. B. mit einem Bolus (intravenös) zu Beginn von 1-2 mg. Nach Erreichen eines adäquaten antagonistischen Effekts ist die Anwendung einer Infusion nötig, um die Plasmalevel von Naloxon aufrecht zu erhalten). Eine ausreichende Ventilation muss daher jedenfalls sichergestellt werden.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Opioide, Oripavin-Derivate.

ATC-Code: N02AE01


Buprenorphin ist ein stark wirksames Opioid mit agonistischer Aktivität am µ-Oioidrezeptor. Die Eigenschaften von Buprenorphin scheinen vergleichbar mit denen von Morphin, die Substanz weist jedoch spezifische pharmakologische und klinische Besonderheiten auf.

Darüber hinaus muss der Einfluss zahlreicher Faktoren wie z. B. Indikation, klinische Situation, Applikationsweg und interindividuelle Variabilität auf die analgetische Wirksamkeit bei einem Vergleich verschiedener Analgetika berücksichtigt werden. In der täglichen klinischen Praxis werden unterschiedliche Opioide mittels einer relativen Potenz eingeordnet, obwohl dies eine starke Vereinfachung darstellt.

Die relative Potenz von Buprenorphin in unterschiedlichen Darreichungsformen und verschiedenen klinischen Situationen ist in der Literatur wie folgt beschrieben worden:


Die Nebenwirkungen sind denen anderer starker Opioid-Analgetika vergleichbar. Das Abhängigkeitspotentional von Buprenorphin scheint niedriger als das von Morphin.


5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

a) Allgemeine Eigenschaften des Wirkstoffs


Die Bindung von Buprenorphin an Plasmaproteine beträgt etwa 96 %.


Buprenorphin wird in der Leber zu N-Dealkyl-buprenorphin (Norbuprenorphin) und glukuro-nidierten Metaboliten verstoffwechselt. Zwei Drittel des Wirkstoffs werden unverändert mit den Fäzes ausgeschieden und ein Drittel als Konjugate von unverändertem oder dealkyliertem Buprenorphin über die Harnwege. Es gibt Hinweise auf eine enterohepatische Rezirkulation.


Untersuchungen an trächtigen und nicht-trächtigen Ratten haben gezeigt, dass Buprenor-phin sowohl die Blut-Hirnschranke als auch die Plazentaschranke passiert. Nach parenteraler Gabe waren die Konzentrationen im Gehirn (nur unverändertes Buprenorphin vorhanden) 2-3-fach höher als nach oraler Gabe. Nach intramuskulärer bzw. oraler Verabreichung kumulierte Buprenor-phin offenbar im Gastrointestinallumen des Foetus – vermutlich aufgrund der biliären Ausscheidung, da der enterohepatische Kreislauf nicht entwickelt ist.


b) Eigenschaften von Transtec bei gesunden Probanden


Nach Applikation von Transtec wird Buprenorphin über die Haut aufgenommen. Die kontinuierliche Abgabe von Buprenorphin in den Kreislauf erfolgt durch kontrollierte Freisetzung aus dem anhaltenden Polymer-Matrixsystem.

Nach der ersten Applikation von Transtec steigt die Buprenorphin-Konzentration im Plasma langsam an und erreicht die minimaleffektive Konzentration von 100 pg/ml nach 12 bis 24 Stunden. In Studien an Probanden mit Transtec 35 Mikrogramm/h wurde eine durchschnittliche maximale Konzentration Cmaxvon 200 bis 300 pg/ml und eine durchschnittliche tmaxvon 60 bis 80 h ermittelt. In einer weiteren Studie wurden Transtec 70 Mikrogramm/h im Cross-Over Design untersucht. Diese Studie zeigte die Dosisproportionalität der beiden Wirkstärken.


Nach Entfernen von Transtec fielen die Buprenorphin-Konzentrationen im Plasma kontinuierlich ab mit einer Halbwertszeit von etwa 30 h (im Mittel 22 bis 36 Stunden). Die kontinuierliche Resorption von Buprenorphin aus dem Hautdepot führt zu einer langsameren Elimination als nach intravenöser Gabe.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die Standarduntersuchungen zur Toxikologie ergaben keine Hinweise auf ein besonderes Gefahrenpotential für den Menschen. In Studien mit wiederholter Gabe von Buprenorphin bei Ratten wurde eine reduzierte Körpergewichtszunahme beobachtet.


Studien zur Fertilität und allgemeinen Reproduktionsfähigkeit an Ratten zeigten keine nachteiligen Effekte. Untersuchungen an Ratten und Kaninchen haben Hinweise auf Fetotoxizität und einen erhöhten Postimplantationsverlust ergeben.


Studien an Ratten haben ein vermindertes intrauterines Wachstum, Entwicklungsverzöge-rungen einiger neurologischer Funktionen und eine hohe peri-und postnatale Sterblichkeit der Neugeborenen nach Behandlung der Muttertiere während der Trächtigkeit bzw. der Laktation ergeben. Es liegen Hinweise vor, dass Geburtsschwierigkeiten und eine reduzierte Milchproduktion zu diesen Effekten beigetragen haben.

Anzeichen für Empryotoxizität einschließlich Teratogenität gab es weder bei Ratten noch bei Kaninchen.


Untersuchungen in-vitround in-vivozum mutagenen Potenzial von Buprenorphin zeigten keine klinisch relevanten Effekte.


Langzeituntersuchungen an Ratte und Maus ergaben keine für den Menschen relevanten Hinweise auf ein karzinogenes Potenzial.


Die vorhandenen toxikologischen Daten wiesen nicht auf ein allergisierendes Potenzial der Hilfsstoffe der transdermalen Pflaster hin.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Gemäß der aktuellen Zusammensetzung der Importarzneimittel aus Österreich mit den Zulassungsnummern 1-24396, 1-24397, 1-24398:

Adhäsive Matrix (Buprenorphin enthaltend)

[(9Z)-Octadec-9-en-1-yl]oleat, Povidon K90, 4-Oxopentansäure, Poly[acrylsäure-co-butylacrylat-co-(2-ethylhexyl)acrylat-co-vinylacetat] (5:15:75:5), vernetzt .

Adhäsive Matrix (ohne Buprenorphin)

Poly[acrylsäure-co-butylacrylat-co-(2-ethylhexyl)acrylat-co-vinylacetat] (5:15:75:5), nicht vernetzt .

Trennfolie zwischen den beiden adhäsiven Matrices mit/ohne Buprenorphin:

Poly(ethylenterephthalat)-Folie

Abdeckgewebe (rückseitig):

Poly(ethylen-terephthalat)-Gewebe

Abdeckfolie (vorderseitig/die adhäsive Buprenorphin enthaltende Matrix abdeckend)):

Poly(ethylenterephthalat)-Folie, silikonisiert, einseitig mit Aluminium beschichtet


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Entsprechend der in Österreich festgelegten Haltbarkeitsdauer.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Art der Aufbewahrung/Lagerung:

Entsprechend der Zulassung in Österreich. Keine besonderen Lagerungsbedingungen

erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Art des Behältnisses:

Ober- und Unterschicht des Siegelbeutels bestehen aus dem gleichen heißsiegelfähigen Laminat, bestehend aus (von außen nach innen) Papier, LDPE, Aluminium und Poly(acrylsäure-co-ethylen) (= Surlyn).


Packungsgrößen:


Packung mit 4 transdermalen Pflastern

Packung mit 5 transdermalen Pflastern

Packung mit 8 transdermalen Pflastern

Packung mit 10 transdermalen Pflastern

Packung mit 16 transdermalen Pflastern

Packung mit 20 transdermalen Pflastern


Klinikpackung mit 24 (6x4) transdermalen Pflastern


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung

PB Pharma GmbH

Lise-Meitner-Straße 10

40670 Meerbusch

Tel.: 0 21 59 / 91 44 70

Fax: 0 21 59 / 91 44 45


Mitvertreiber:

MPA Pharma GmbH

Otto-Hahn-Str. 11

22946 Trittau


EMRA-MED Arzneimittel GmbH

Otto-Hahn-Str. 11

22946 Trittau


Abpackung, Kennzeichnung und Freigabe:

PS Pharma Service GmbH

Lise-Meitner-Straße 10

40670 Meerbusch


Hersteller:

Grünenthal GmbH

52099 Aachen


8. Zulassungsnummern


Transtec 35 Mikrogramm/h transdermales Plaster:

82654.00.00


Transtec 52,5 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

82655.00.00


Transtec 70 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:


82656.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung


Datum der Zulassung:


05.05.2011


Datum der Zulassungsverlängerung:


10. Stand der Information


Juni 2011


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig/Betäubungsmittel





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