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Tregor 100 Mg

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender



tregor 100 mg Tabletten


Wirkstoff: Amantadinhemisulfat



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.

- Wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1. Was ist tregor 100 mg und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von tregor 100 mg beachten?

3. Wie ist tregor 100 mg einzunehmen?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist tregor 100 mg aufzubewahren?

6. Weitere Angaben


1. WAS IST tregor 100 mg UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?


tregor 100 mg ist ein Arzneimittel, das die Virusvermehrung hemmt (Virustatikum) und die Symptome einer Parkinsonerkrankung verringert (Antiparkinsonmittel)


tregor 100 mg wird angewendet bei:


Parkinson-Syndrome:

Zur Behandlung von Symptomen der Parkinsonschen Krankheit, wie z. B. Steifheit (Rigor), Zittern (Tremor) und Bewegungsarmut bzw. Unbeweglichkeit (Hypo- bzw. Akinese) sowie der durch bestimmte Arzneimittel (Neuroleptika und ähnlich wirkende Arzneimittel) bedingte parkinsonähnlichen Bewegungsstörungen (extrapyramidale Symptome wie Frühdyskinesie, Akathisie, Parkinsonoid).


Vigilanzminderung:

Zur Fortsetzung der bei Vigilanzminderung bei postkomatösen Zuständen verschiedener Genese im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes mit Amantadinhemisulfat-Infusionslösung begonnenen Behandlung bis zu 4 Wochen.


2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON tregor 100 mg BEACHTEN?


2.1 tregor 100 mg darf nicht eingenommen werden bei:


-Überempfindlichkeit gegenüber Amantadinverbindungen oder einem der anderen Bestandteile des Arzneimittels.


-Schwerer, nicht kompensierter Herzmuskelschwäche (Stadium NYHA IV)


-Bestimmten anderen Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien, Myokarditiden)


-Überleitungsstörungen des Herzens (AV-Block Grad II und III)


-Langsamem Herzschlag (unter 55 Schläge pro Minute)


-Bestimmten im EKG erkennbaren Besonderheiten (Bekanntem langen QT-Intervall oder erkennbaren U-Wellen)


-Fällen von angeborenem QT-Syndrom bei einem leiblichen Verwandten


-Vorgeschichte von schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen (ventrikulären Arrhythmien einschließlich Torsade de pointes)


-Verminderung von Kalium oder Magnesium im Blut


tregor 100 mg darf nicht in Kombination mit Budipin oder anderen QT-verlängernden Arzneimitteln (siehe Abschnitt „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“) verabreicht werden.


2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von tregor 100 mg ist erforderlich


wenn Sie unter folgenden Zuständen leiden:


-Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie)


-erhöhtem Augeninnendruck, wie z. B. bei grünem Star (Engwinkelglaukom)


-Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz verschiedener Schweregrade) siehe „Vorsichtsmaßnahmen“


-vorbestehenden oder bestehenden Erregungs- und Verwirrtheits­zuständen


-deliranten Syndromen sowie exogenen Psychosen (schwerwiegende psychische Störungen)


-sowie bei Patienten, die mit Memantin behandelt werden (siehe „Wechsel­wirkungen mit anderen Mitteln“).



Schwangerschaft


Die Erfahrung mit der Anwendung von tregor 100 mg bei Schwangeren ist unzureichend. Es liegen Fallberichte vor, in denen von gesunden Kindern, aber auch von Schwangerschaftskomplikationen und Fehlbildungen berichtet wurde. Amantadin, der Wirkstoff aus tregor 100 mg, erwies sich in Tierstudien als fruchtschädigend. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Daher darf Ihnen tregor 100 mg in der Schwangerschaft nur verordnet werden, wenn Ihr Arzt dies für zwingend erforderlich hält. Im Falle einer Therapie in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sollte Ihnen Ihr Arzt die Durchführung einer Ultraschallfeindiagnostik anbieten. Wenn Sie während der Behandlung mit tregor 100 mg schwanger werden möchten oder vermuten, dass Sie schwanger sind, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrem Arzt mit, damit er über die Notwendigkeit der weiteren Behandlung mit tregor 100 mg, bzw. der Umstellung auf ein anderes Arzneimittel oder des Abbruchs der Behandlung entscheiden kann.


Stillzeit


Amantadin geht in die Muttermilch über. Hält Ihr Arzt eine Anwendung während der Stillzeit für zwingend erforderlich, sollte Ihr Säugling aufgrund möglicher Arzneimittelwirkungen (Hautausschlag, Harnverhalten, Erbrechen) unter Beobachtung stehen. Falls notwendig, müssen Sie auf Anweisung Ihres Arztes abstillen.


Kinder


Ausreichende Erfahrungen bei Kindern liegen nicht vor.


Ältere Patienten


Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Erregungs- und Verwirrtheits­zuständen sowie mit deliranten Syndromen sollte mit Vorsicht dosiert werden (vgl. „Dosierungsanleitung“).


Wichtige Informationen


Vor Therapiebeginn und zu den Zeitpunkten 1 und 3 Wochen danach ist ein EKG (50 mm/s) zu schreiben und die frequenzkorrigierte QT-Zeit nach Bazett (QTc) manuell zu bestimmen. Bei Dosiserhöhungen zu späterem Zeitpunkt muss ein solches EKG vorher und zwei Wochen nach Dosiserhöhung geschrieben werden. Danach haben EKG-Kontrollen zumindest jährlich zu erfolgen.


Sollten Symptome wie Herzklopfen, Schwindel oder Ohnmachtsanfälle auftreten, ist tregor 100 mg abzusetzen und der behandelnde Arzt bzw. ein Notarzt zu kontaktieren.


Bei Herzschrittmacherpatienten ist die exakte Bestimmung der QT-Zeiten nicht möglich. Daher muss die Entscheidung über eine Therapie mit tregor 100 mg in Abstimmung mit dem behandelnden Kardiologen getroffen werden.


Bei eingeschränkter Nierenfunktion besteht die Gefahr der Wirkstoffanhäufung durch eine Verschlechterung der Ausscheidungsleistung der Nieren. Es kann zum Auftreten von Überdosierungserscheinungen kommen.

Deshalb ist eine sorgfältige ärztliche Einstellung der Dosierung, die Überwachung und Messung der glomerulären Filtrationsrate während der Behandlung mit tregor 100 mg erforderlich (vgl. „Dosierungsanleitung und Art der Anwendung“).


Bei Patienten mit hirnorganischem Psychosyndrom (Hirnleistungsstörungen) und vorbestehendem Krampfleiden erfordert die Anwendung von tregor 100 mg besondere Vorsicht, da sich einzelne Krankheitssymptome verschlechtern und Krampfanfälle auftreten können (vgl. „Nebenwirkungen und Dosierungsanleitung“).


Patienten mit bekannter Anfallsneigung auch in der Vorgeschichte oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen während der gleichzeitigen Behandlung mit tregor 100 mg unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle stehen.


Sobald Herzklopfen, Schwindelgefühl oder kurzdauernde Bewusstlosigkeit auftreten, beenden Sie bitte sofort die Einnahme von tregor 100 mg und fragen Sie Ihren Arzt um Rat, damit er Ihren Herzrhythmus untersuchen kann. Wenn keine Herzrhythmusstörungen vorliegen, kann tregor 100 mg unter Berücksichtigung der Gegenanzeigen und Wechselwirkungen wieder eingesetzt werden (s. Abschnitt „Nebenwirkungen“).


Ein plötzliches Absetzen von tregor 100 mg ist zu vermeiden, da es bei Parkinsonpatienten zu starker Verschlechterung der Bewegungsabläufe bis hin zur Bewegungsunfähigkeit kommen kann.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von geistig-seelischen Erkrankungen) ist im Falle des plötzlichen Absetzens von tregor 100 mg die Gefahr des Auftretens eines lebensbedrohlichen Zustandes gegeben (malignes neuroleptisches Syndrom). Dieser Zustand geht mit plötzlich hoher Körpertemperatur, Muskelstarre und Störungen des vegetativen Nervensystems einher.


Oft werden bei Parkinsonpatienten Krankheitszeichen wie niedriger Blutdruck, Speichelfluss, Schweißausbrüche, erhöhte Körpertemperatur, Hitzestauungen, Wasseransammlungen und depressive Verstimmungen beobachtet. Sie sind unter Beachtung der Neben- und Wechselwirkungen von tregor 100 mg zu behandeln.


Falls Beschwerden beim Wasserlassen auftreten, sollten Sie den Arzt aufsuchen.


Sollten Sie Symptome wie Sehstörungen (Visusverlust) oder Verschwommensehen beobachten, suchen Sie einen Augenarzt auf, um ein Hornhautödem als Ursache auszuschließen. Wird bei Ihnen ein Hornhautödem diagnostiziert, so wird Ihr Arzt tregor 100 mg absetzen. Ein durch tregor 100 mg verursachtes Hornhautödem ist im Allgemeinen innerhalb eines Monats reversibel.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit und Wachheit (Vigilanz) und Anpassung des Auges in bezug auf das Sehvermögen (Akkomodation) sind - auch im Zusammenwirken mit anderen Mitteln zur Behandlung der Parkinsonsyndrome - nicht auszuschlie­ßen. Zu Beginn der Behandlung kann es daher - über die krankheits­bedingten Einschränkungen hinaus - zu einer Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kommen.


Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt reagieren. Fahren Sie deshalb nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt Auto oder andere Fahrzeuge bzw. bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen. Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von tregor 100 mg

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie tregor 100 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.


2.3 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


tregor 100 mg darf nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, für die eine Verlängerung des QT-Intervalls bekannt ist. Beispiele sind:


-bestimmte Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klasse IA wie z. B. Chinidin, Disopyramid, Procainamid und der Klasse III wie Amiodaron, Sotalol)


-bestimmte Arzneimittel gegen Wahnvorstellungen (Antipsychotika wie z. B. Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Pimozid)


-bestimmte Mittel gegen Depressionen (tri- und tetracyclische Antidepressiva wie z. B. Amitriptylin)


-bestimmte Mittel gegen Heuschnupfen (Antihistaminika wie z. B. Astemizol, Terfenadin)


-bestimmte Mittel gegen Pilz- und Bakterieninfektionen (Makrolidantibiotika wie z. B. Erythromycin, Clarithromycin)


-bestimmte Mittel gegen Bakterieninfektionen (Gyrasehemmer wie z. B. Sparfloxacin)


-bestimmte Mittel gegen Pilzinfektionen (Azol-Antimykotika)


-sowie weitere Arzneimittel wie Budipin, Halofantrin, Cotrimoxazol, Pentamidin, Cisaprid oder Bepridil.


Diese Aufzählung kann nicht vollständig sein. Vor der gleichzeitigen Anwendung von tregor 100 mg mit einem anderen Arzneimittel wird Ihr Arzt prüfen, ob eine Wechselwirkung durch QT-Verlängerung zwischen diesem Mittel und tregor 100 mg möglich ist. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie neben tregor 100 mg noch weitere Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben.


Es ist möglich, tregor 100 mg mit anderen Mitteln zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit zu kombinieren. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen (wie z. B. geistig-seelischen Reaktionen) kann eine Dosisverringerung der anderen Arzneimittel bzw. der Kombination notwendig werden.


Es liegen keine gezielten Untersuchungen über das Auftreten von Wechselwir­kungen nach Verabreichung von tregor 100 mg mit anderen Antiparkinsonmitteln vor (z. B. mit Levodopa, Bromocriptin, Memantin, Trihexyphenidyl etc.) (Nebenwirkungen beachten).


Bei gleichzeitiger Therapie mit tregor 100 mg und den im Folgenden aufgeführten Arzneimittelgruppen bzw. Wirkstoffen kann es zu den im Folgenden beschriebenen Wechselwirkungen kommen:


Anticholinergika:

Verstärkung von Nebenwirkungen der Anticholinergika (Verwirrtheitszustände und Halluzinationen) bei Kombination mit z. B. Trihexyphenidyl, Benzatropin, Scopolamin, Biperiden, Orphenadrin etc.


Indirekt zentral wirkende Sympathomimetika:

Verstärkung der zentralen Wirkung von Amantadin.


Alkohol:

Verminderung der Alkoholtoleranz.


Levodopa (Antiparkinsonmittel):

Gegenseitige Verstärkung der therapeutischen Wirkung. Deshalb kann Levodopa mit tregor 100 mg kombiniert werden.


Sonstige Antiparkinsonmittel:

Memantin kann die Wirkung und Nebenwirkungen von tregor 100 mg verstärken (Gegenanzeigen beachten).


Andere Arzneimittel:

Die gleichzeitige Gabe bestimmter harntreibender (entwässernder) Arzneimittel (Diuretika) vom Typ der Kombination Triamteren/Hydrochlorothiazid kann die Ausscheidung von Amantadin verringern und zu toxischen Plasmakonzentrationen mit Störung des Bewegungsablaufes, Schüttelkrampf und Verwirrtheit führen. Deshalb sollte eine gleichzeitige Verabreichung von tregor 100 mg mit solchen Arzneimitteln unterbleiben.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.


2.4 Bei Einnahme von tregor 100 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken


Vermeiden Sie die Einnahme alkoholhaltiger Getränke, da tregor 100 mg deren Verträglichkeit mindert.



3. WIE IST tregor 100 mg EINZUNEHMEN?


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt tregor 100 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da tregor 100 mg sonst nicht richtig wirken kann!


3.1 Art und Dauer der Anwendung


Die Tablette zu 100 mg ist in zwei Hälften teilbar.


Nehmen Sie die Tabletten mit etwas Flüssigkeit, vorzugsweise morgens und nachmittags ein. Die letzte Tagesdosis soll nicht nach 16 Uhr eingenommen werden.


Das Arzneimittel darf nicht eigenmächtig abgesetzt werden.

Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt bestimmt. Sie richtet sich nach Ihrer Erkrankung und Ihrer individuellen Reaktion.


3.2 Dosierungsanleitung


PARKINSON-SYNDROME

Die Behandlung der Parkinson-Syndrome und medikamentös bedingten Bewegungsstörungen erfolgt in der Regel einschleichend.

Die jeweils erforderliche Dosis sowie die Dauer der Behandlung richten sich nach Art und Schwere des Krankheitsbildes und wird vom behandelnden Arzt festgelegt.


Zur Einstellung des Patienten in den ersten 4 - 7 Tagen wird 1-mal täglich 1 Tablette tregor 100 mg (entsprechend täglich 100 mg Amantadinhemisulfat) eingenommen und dann wöchentlich um die gleiche Dosis gesteigert, bis eine Erhaltungsdosis von 2-mal täglich 1 - 3 Tabletten (entsprechend 200 - 600 mg Amantadinhemisulfat/Tag) erreicht wird.


Die Tageshöchstdosis von 6 Tabletten tregor 100 mg (entsprechend 600 mg Amantadinhemisulfat) sollte nicht überschritten werden.


Bei älteren Patienten, insbesondere bei solchen mit Erregungs- und Verwirrtheits­zuständen sowie mit deliranten Syndromen, sollte mit einer geringeren Dosis begonnen werden.


Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit anderen Antiparkinsonmitteln ist die Dosierung individuell vom Arzt zu bestimmen.


Falls bereits mit einer Amantadin-Infusionslösung vorbehandelt wurde, kann vom Arzt die Anfangsdosis höher gewählt werden.


Bei akuter Verschlechterung der Parkinsonsymptomatik im Sinne einer akinetischen Krise wird eine Amantadin-Infusionsbehandlung angewendet.



VIGILANZMINDERUNG:


Zur Fortsetzung der Behandlung bei Vigilanzminderung nach vorheriger Infusions­therapie mit der Gabe von 2 Tablette tregor 100 mg (entsprechend 200 mg Amantadinhemisulfat) täglich bis zu 4 Wochen.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

Grundsätzlich ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion die Höhe der Dosis an das Ausmaß der verringerten Nierenclearance (gemessen an der glomerulären Filtrationsrate = GFR) anzupassen wie folgt:


GFR

(ml/min)

Dosierung

(Amantadinhemisulfat)

Dosierungsintervall



80 - 60


100 mg


alle 12 Stunden


60 - 50


200 mg und 100 mg*)


jeden 2. Tag abwechselnd*)


50 - 30


100 mg


1mal täglich


30 - 20


200 mg


2mal wöchentlich


20 - 10


100 mg


3mal wöchentlich


< 10 und Hämodialyse


200 mg

und 100 mg


wöchentlich oder

jede 2. Woche


*) zu erreichen durch abwechselnde Gaben von jeweils 1-mal 1 Tablette zu 100 mg und 1-mal 2 Tabletten zu 100 mg Amantadinhemisulfat


Um die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) abschätzen zu können, darf folgende Näherung angewendet werden:


ClKr= (140 - Alter) x Gewicht
72 x Kreatinin


wobei ClKr = Kreatininclearance in ml/min

und Kreatinin = Serumkreatinin in mg/100 ml ist.


Der so berechnete Wert der Kreatininclearance gilt für Männer, er beträgt für Frauen ca. 85 % und darf der Inulinclearance zur Ermittlung der GFR (beim Erwachsenen 120 ml/min) gleichgesetzt werden.

Amantadin ist nur bedingt dialysierfähig (ca. 5 %).


3.3 Wenn Sie eine größere Menge von tregor 100 mg eingenommen haben als Sie sollten


Informieren Sie bzw. Ihre Angehörigen einen Arzt und lassen Sie sich ins Krankenhaus einweisen, wenn der akute Vergiftungszustand gekennzeichnet ist durch:

Übelkeit, Erbrechen, Überregbarkeit, Zittern, Gangunsicherheit, Verschwommen­sehen, Schläfrigkeit, Depression, Sprechstörungen und cerebrale Krampfanfälle. (In einem Fall wurde über eine maligne kardiale Arrhythmie berichtet.) Verwirrtheits­zustände mit Trugbildern bis hin zum Koma sowie Muskelzuckungen wurden bei gleichzeitiger Einnahme von tregor 100 mg mit anderen Antiparkinson­mitteln beobachtet.


Da keine spezifische medikamentöse Therapie oder kein Antidot bekannt ist, sollte durch den Arzt bei Überdosen der eingenommenen Tabletten Erbrechen ausgelöst oder eine Magenspülung vorgenommen werden.

Aufgrund der geringen Dialysierbarkeit von Amantadinen (ca. 5 %) ist eine Hämodialyse nicht sinnvoll.

Bei vital bedrohlichen Intoxikationen sind darüber hinaus intensive Überwachungs­maßnahmen erforderlich.

Ferner kommen Flüssigkeitszufuhr, Ansäuerung des Urins zur schnelleren Ausscheidung der Substanz, ggf. Sedierung, antikonvulsive Maßnahmen und Antiarrhythmika (Lidocain i.v.) zur Behandlung in Frage.

Zur Behandlung neurotoxischer Symptome (wie oben beschrieben) kann bei Erwachsenen die intravenöse Gabe von 1 - 2 mg Physostigmin alle 2 Stunden, bei Kindern 0,5 mg 2-mal in Abständen von 5 bis 10 Minuten bis zu einer Maximaldosis von 2 mg versucht werden.


Ihr Arzt wird gegebenenfalls eine EKG-Überwachung durchführen und Umstände, die das Auftreten von Herzrhythmusstörungen begünstigen, z. B. Elektrolytstörungen (Kalium- oder Magnesiummangel im Blut) oder verlangsamten Herzschlag sorgfältig beobachten.


3.4 Wenn Sie die Einnahme von tregor 100 mg vergessen haben:


Nehmen Sie bitte auf keinen Fall die doppelte Dosis ein, sondern Ihre vom Arzt verordnete Einzeldosis normal weiter ein.


3.5 Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung mit tregor 100 mg unterbrechen oder vorzeitig beenden wollen?


Sie dürfen das Arzneimittel auf keinen Fall eigenmächtig absetzen.

Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt, wenn Sie die Einnahme z. B. wegen Unverträglichkeiten oder bei Besserung Ihres Krankheitsbildes beenden wollen.


Die Einnahme sollte nicht plötzlich beendet werden, da es sonst zu einer Verschlimmerung des Krankheitsbildes und zu Absetzerscheinungen kommen kann.


4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar


Wie alle Arzneimittel kann auch tregor 100 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Sollten Sie folgende Nebenwirkungen bei sich beobachten, besprechen Sie das bitte mit Ihrem Arzt, der dann festlegt, wie weiter zu verfahren ist.


Häufigkönnen Schlafstörungen, motorische und psychische Unruhe, Harnverhaltung bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie) auftreten.

Besonders bei dazu veranlagten (prädisponierten) älteren Patienten können wahnhafte (paranoid gefärbte), mit optischen Halluzinationen einhergehende exogene Psychosen (Störungen der Wahrnehmung und des Verhaltens) ausgelöst werden.

Diese unerwünschten Wirkungen können besonders in der Kombination von tregor 100 mg mit anderen Antiparkinsonmitteln (z. B. Levodopa, Bromocriptin, Memantin) häufiger auftreten.


Häufigist auch die Ausbildung einer für Amantadin charakteristischen Hautreaktion einer Livedo reticularis (Bild einer „marmorierten Haut“), zuweilen verbunden mit Wasseransammlungen im Fußknöchel- und Unterschenkelbereich, zu beobachten.


Häufigkommt es zu Übelkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, Regulationsstörungen des Kreislaufes beim Stehen oder Aufstehen (orthostatische Dysregulation) und seltenzu Verschwommensehen.


Sehr seltenwurde während der Behandlung mit Amantadin über hämatologische Nebenwirkungen wie Leukopenie und Thrombozytopenie berichtet.


Sehr seltenwurde über Herzrhythmusstörungen wie ventrikulärer Tachykardie, Kammerflimmern, Torsades de pointes und QT-Verlängerungen berichtet. In den meisten dieser Fälle lagen Überdosierungen, bestimmte Komedikationen oder Risikofaktoren für Herzrhythmusstörungen vor (s. unter Abschnitten „Gegenanzeigen“ sowie „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“).


Sehr seltensind vorübergehender Sehverlust, gesteigerte Lichtempfindlichkeit und Herzrhythmusstörungen mit gesteigerter Herzschlagfolge berichtet worden.


Weiterhin wurde vereinzelt die Auslösung epileptischer Anfälle, meist im Zusammenhang mit höheren als den empfohlenen Dosen, beobachtet.


Sehr seltenwurden Muskelzuckungen und Gefühlsstörungen der Gliedmaßen berichtet.


Nicht bekannt ist das Auftreten eines Hornhautödems. Ein durch tregor 100 mg verursachtes Hornhautödem ist im Allgemeinen nach Absetzen von tregor 100 mg reversibel.


Sobald Sehstörungen (Visusverlust) oder Verschwommensehen auftreten, sollten Sie zum Ausschluss eines Hornhautödems einen Augenarzt aufsuchen (siehe Abschnitt 2. „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von tregor 100 mg ist erforderlich“ unter „Wichtige Informationen“).


Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem* anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.


* Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn (http://www.bfarm.de/DE/Pharmakovigilanz/form/functions/formpv-node.html)


5. WIE IST tregor 100 mg AUFZUBEWAHREN?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!


Haltbarkeit


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Blisterpackung nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Aufbewahrungsbedingungen


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen La­gerungsbedingungen erforderlich.


6. WEITERE INFORMATIONEN


Was tregor 100 mg enthält:


Der Wirkstoff ist Amantadinhemisulfat.


1 Tablette enthält 100 mg Amantadinhemisulfat.


Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Kartoffelstärke, Povidon 25, Talkum, Crospovidon, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Wie tregor 100 mg aussieht und Inhalt der Packung


Originalpackungen mit 30 (N1) und 100 (N3) Tabletten


Pharmazeutischer Unternehmer

StegroPharm Arzneimittel GmbH

80999 München - St.-Johann-Straße 8

Tel.: 089/ 812 09 64 Fax.: 089/ 812 09 64

E-Mail: stegropharm@aol.com


Hersteller

Artesan Pharma GmbH & Co.KG

29439 Lüchow - Wendlandstraße 1

Tel.: 05841/ 939-0 Fax.: 05841/ 939-2 00

E-Mail: info@ artesan.de


Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juli 2013


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