Trenantone-Gyn 11,25mg Retardmikrokapseln Und Suspensionsmittel
FACHINFORMATION
(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Trenantone-Gyn 11,25 mg Retardmikrokapseln und Suspensionsmittel
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Zweikammerspritze mit 130,0 mg Retardmikrokapseln und 1 ml Suspensionsmittel enthält 11,25 mg Leuprorelinacetat, entsprechend 10,72 mg Leuprorelin.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Eine Zweikammerspritze enthält 5,0 mg Carmellose-Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Retardmikrokapseln und Suspensionsmittel
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Trenantone-Gyn wird bei weiblichen Erwachsenen in folgenden Indikationen angewendet:
- Symptomatische, laparoskopisch gesicherte Endometriose, wenn eine Unterdrückung der Hormonbildung in den Eierstöcken angezeigt ist, sofern die Erkrankung nicht primär einer chirurgischen Therapie bedarf.
- Symptomatischer Uterus myomatosus, wenn eine Unterdrückung der Hormonbildung in den Eierstöcken angezeigt ist, als präoperative Maßnahme zur Volumenreduktion einzelner Myome bei vorgesehener Myomenukleation oder Hysterektomie.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Einmal dreimonatlich 130,0 mg Retardmikrokapseln mit 11,25 mg Leuprorelinacetat, suspendiert in 1 ml Suspensionsmittel, subkutan oder intramuskulär applizieren.
Kinder und Jugendliche
Zur Anwendung des 3-Monats-Depots bei Kindern liegen zurzeit keine Erfahrungen vor. Für die Anwendung bei Kindern mit Pubertas praecox steht das 1-Monats-Depot Enantone Monats-Depot zur Verfügung.
Art der Anwendung
Alle Suspensionen von Trenantone-Gyn sind vor der Gabe frisch zuzubereiten (Anweisungen zur Vorbereitung der Zweikammerspritze siehe Abschnitt 6.6.).
Trenantone-Gyn wird subkutan oder intramuskulär injiziert. Die Injektionsstelle ist dreimonatlich zu wechseln.
Die Dauer der Anwendung ist auf einen Zeitraum von 6 Monaten zu begrenzen. Wiederholungsbehandlungen sollten nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen. Dazu gehört die Bestimmung der Knochendichte vor Beginn einer eventuellen Wiederholungstherapie.
Eine versehentliche intraarterielle Injektion ist aufgrund tierexperimenteller Befunde (Thrombosierung kleiner Gefäße distal des Applikationsortes) unbedingt zu vermeiden.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen Leuprorelin oder andere GnRH-Analoga, gegen Polymilchsäure oder einen in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen der Bestandteile des Suspensionsmittels.
- Schwangerschaft und Stillzeit
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Orale Kontrazeptiva
Orale Kontrazeptiva ("Antibabypille") sind vor Behandlungsbeginn mit Trenantone-Gyn abzusetzen. Zur Sicherheit sind während der Behandlung andere kontrazeptive Maßnahmen zu ergreifen (z. B. die Anwendung mechanischer Verhütungsmittel wie Kondome). Die erste Injektion sollte etwa am 3. Tag der Menstruation erfolgen, um eine bestehende Schwangerschaft weitestgehend auszuschließen. Im Zweifelsfall ist ein Schwangerschaftstest durchzuführen.
Einfluss auf die Knochendichte
Die Anwendung von LHRH-Agonisten verursacht in einem 6-monatigen Behandlungszeitraum wahrscheinlich durchschnittlich eine monatliche Abnahme der Knochendichte um 1%. Jede 10%-ige Abnahme der Knochendichte führt zu einer 2- bis 3-fachen Erhöhung des Frakturrisikos.
Wenn nach einer vorausgegangener Behandlung mit LHRH-Agonisten Symptome wieder auftreten, sollte von einer weiteren mit Trenantone-Gyn abgesichert werden, dass die Knochendichte im Normalbereich liegt.
Bisher vorliegende Daten deuten darauf hin, dass sich die Abnahme der Knochendichte nach Beendigung der Therapie in der Mehrheit der Fälle wieder zurückbildet.
Bei Patientinnen, die Leuprorelin zur Behandlung einer Endometriose erhielten, zeigte sich, dass eine zusätzliche Hormonersatztherapie den Verlust der Knochendichte und vasomotorische Symptome verhindert.
Für Patientinnen mit bereits bestehender Osteoporose oder mit Risikofaktoren für die Entwicklung einer Osteoporose (z.B. chronischer Alkoholmissbrauch, Raucherinnen, Langzeitbehandlung mit Arzneimitteln, die die Knochendichte vermindern, wie Antikonvulsiva oder Kortikoide, Familienanamnese mit Osteoporose, Mangelernährung, etwa bei Anorexia nervosa) liegen keine speziellen Daten vor. Es ist wahrscheinlich, dass die Abnahme der Knochendichte für Patientinnen schädlichere Auswirkungen hat. Daher sollte bei diesen Patientinnen eine Behandlung mit Leuprorelin individuell geprüft und nur begonnen werden, wenn nach einer sehr sorgfältigen Beurteilung die Vorteile der Behandlung im Vergleich zu den Risiken überwiegen. Es sollten zusätzliche Maßnahmen in Betracht gezogen werden, um der Abnahme der Knochendichte entgegen zu wirken.
Schmier- und Entzugsblutungen
In den ersten Wochen der Behandlung mit Trenantone-Gyn können bei einigen Patientinnen vaginale Blutungen von unterschiedlicher Dauer und Intensität auftreten. Diese Blutungen sind vermutlich Blutungen aufgrund des Östradiolentzugs und kommen üblicherweise von selbst zum Stillstand. Falls die Blutungen fortdauern, sollte die Ursache untersucht werden. Normalerweise tritt 1-2 Monate nach Therapiebeginn eine Amenorrhoe ein. In wenigen Fällen wurde das Auftreten einer Schmierblutung beobachtet.
Weiteres
Patientinnen mit Bluthochdruck sollten sorgfältig überwacht werden.
Bei Patientinnen, die mit GnRH Agonisten (Gonadotropin-Releasing-Hormon Agonisten), wie Leuprorelin behandelt werden, besteht ein erhöhtes Risiko für Depressionen (die schwerwiegend sein können). Die Patientinnen sind über dieses Risiko aufzuklären, und im Falle auftretender Symptomatik entsprechend zu behandeln.
Die Dauer der Behandlung sollte ohne sorgfältige Nutzen-Risiko Abwägung (siehe Abschnitt 4.2) 6 Monate nicht überschreiten, da über einen längeren Zeitraum noch keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen.
Unter der Behandlung mit Trenantone-Gyn kann es zu einer Erhöhung des Zervixwiderstandes kommen, so dass eine Zervixdilatation mit Vorsicht erfolgen sollte.
Wie bei anderen LHRH-Agonisten kann bei gleichzeitiger Anwendung von Trenantone-Gyn mit Gonadotropinen ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS) auftreten.
Die Anwendung von Trenantone-Gyn kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Trenantone-Gyn enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Zweikammerspritze.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind bisher nicht bekannt geworden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Trenantone-Gyn darf nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Die Möglichkeit einer Schwangerschaft ist vor Therapiebeginn auszuschließen. Es besteht ein theoretisches Risiko für einen Abort oder fötale Anomalien, wenn LHRH-Agonisten während der Schwangerschaft angewendet werden.
Zur Verhütung sollten fertile Frauen während der Behandlung mit Trenantone-Gyn und nach Therapieende bis die Menstruation wieder einsetzt nicht hormonelle Kontrazeptionsmethoden anwenden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, kann aufgrund von Ermüdungserscheinungen und Schwindel beeinträchtigt sein, die als mögliche Nebenwirkungen der Behandlung auftreten oder Folgen der zugrundeliegenden Erkrankungen sein können.
4.8 Nebenwirkungen
Die Behandlung mit Trenantone-Gyn beruht auf einer Suppression der weiblichen Geschlechtshormone. In der Initialphase der Therapie kommt es zu einem kurzfristigen Anstieg des Serumöstradiols mit nachfolgendem Abfall auf Werte, wie sie in der Postmenopause vorliegen. Durch diesen kurzfristigen Anstieg des Serumöstradiols kann es zum Auftreten von Ovarialzysten kommen. In den meisten Fällen kommt es in den ersten Wochen der Behandlung zu einer Blutung und nachfolgend zu einer Amenorrhoe.
Häufig treten Zwischenblutungen auf.
Aufgrund des Entzugs der Geschlechtshormone kann es zum Auftreten von Nebenwirkungenkommen. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1.000, <1/100), selten (≥1/10.000, 1/1.000), sehr selten (1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems |
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Sehr selten: |
Allgemein allergische Reaktionen (Fieber, Hautausschlag, z.B. Urtikaria), anaphylaktische Reaktionen |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
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Sehr häufig |
Erhöhter Appetit |
Häufig: |
Appetitverminderung |
Psychiatrische Erkrankungen |
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Sehr häufig: |
Stimmungsschwankungen, Depression |
Gelegentlich: |
Nervosität, Schlafstörungen |
Erkrankungen des Nervensystem: |
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Sehr häufig: |
Kopfschmerz |
Gelegentlich: |
Migräneartige Kopfschmerzen, Gedächtnisstörungen, Parästhesien/Taubheitsgefühl, Schwindel |
Sehr selten: |
vorübergehende Geschmacksveränderungen Wie auch bei anderen Arzneimitteln dieser Stoffklasse wurde in sehr seltenen Fällen über einen Hypophyseninfarkt nach der ersten Verabreichung von Trenantone-Gyn bei Patientinnen mit Hypophysenadenom (Geschwulst der Hirnanhangdrüse) berichtet. |
Augenerkrankungen |
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Gelegentlich: |
Sehstörungen |
Herzerkrankungen |
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Gelegentlich: |
Herzklopfen, Kreislaufschwäche |
Gefäßerkrankungen |
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Sehr häufig: |
Hitzewallungen |
Häufig: |
Lymphödem |
Sehr selten: |
Blutdruckerhöhung bzw. –senkung |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums |
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Gelegentlich: |
Atembeschwerden |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
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Häufig: |
Übelkeit, Erbrechen |
Gelegentlich: |
Durchfall, Verstopfung, abdominelle Beschwerden, Flatulenz/Blähungen |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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Häufig: |
Juckreiz, Veränderung der Kopf- oder Körperbehaarung (Abnahme/Zunahme), Akne, trockene Haut |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: |
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Häufig: |
Rückenschmerzen, Muskelschwäche |
Sehr selten: |
Glieder-, Gelenk- und Muskelschmerzen |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse |
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Sehr häufig: |
Schmierblutungen, Veränderung/Abnahme der Libido, trockene Vagina, Größenab- oder -zunahme der Brust |
Häufig: |
Vaginitis, Ausfluss |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: |
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Sehr häufig: |
Schwitzen |
Häufig: |
Ödeme, Müdigkeit, Benommenheit; Rötungen oder Lokalreaktionen an der Einstichstelle, die sich in der Regel auch bei fortgesetzter Behandlung zurückbilden |
Gelegentlich: |
Schwächegefühl oder Asthenie |
Sehr selten: |
Brustkorbschmerzen |
Untersuchungen: |
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Gelegentlich: |
Gewichtszu- oder -abnahme |
Nicht bekannt: |
Es wurde über ein Ansteigen des Serumcholesterins berichtet sowie über einen Anstieg von Enzymen wie Lactatdehydrogenase (LDH), alkalische Phosphatase (AP) oder Transaminasen wie ALT (SGPT), AST (SGOT) oder -GT. |
Hinweis:
Unter der Behandlung kann ein Verlust von Knochenmasse auftreten, der sich 6 Monate nach Behandlungsende nicht in allen dokumentierten Fällen zurückgebildet hat (siehe auch Abschnitt 4.4).
4.9 Überdosierung
Intoxikationssymptome wurden bisher nicht beobachtet.
Selbst bei Verabreichung von Dosen bis zu 20 mg Leuprorelinacetat pro Tag über zwei Jahre, die bei ersten klinischen Studien Anwendung fanden, konnten keine anderen bzw. neuen Nebenwirkungen, die sich von denen nach täglicher Applikation von 1 mg oder dreimonatlicher Applikation von 11,25 mg unterschieden, gefunden werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakologisch-therapeutische Gruppe:
GnRH-Analoga
ATC-Code: L02A E
Leuprorelinacetat, der Wirkstoff von Trenantone-Gyn, ist ein synthetisches Analogon des natürlich vorkommenden hypothalamischen "Releasing-Faktors" GnRH, der die Freisetzung der gonadotropen Hormone LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon) aus dem Hypophysenvorderlappen kontrolliert. Diese Hormone stimulieren ihrerseits die ovarielle Steroidsynthese.
Im Gegensatz zum physiologischen GnRH, das pulsatil vom Hypothalamus freigesetzt wird, blockiert das auch als LHRH-Agonist bezeichnete Leuprorelinacetat bei therapeutischer Daueranwendung die GnRH-Rezeptoren der Hypophyse kontinuierlich und verursacht nach einer initialen, kurzfristigen Stimulation deren Desensibilisierung ("Down-Regulation"). Als Folge kommt es nach zwei bis drei Wochen zu einer reversiblen hypophysären Suppression der Gonadotropin-Freisetzung mit gleichzeitigem Abfall des Östradiol (E2)-Spiegels auf Werte, die nach einer Ovarektomie oder in der Postmenopause erreicht werden, und zu einem Ausbleiben der Regelblutung.
Aus der Kenntnis dieser pharmakologischen Wirkungsmechanismen ergeben sich für Leuprorelinacetat neue Therapieansätze bei hormonabhängigen, gynäkologischen Erkrankungen.
Endometriose
Östrogene stimulieren das Wachstum von Endometriumgewebe.
Unter Trenantone-Gynkommt es nach einem initialen kurzfristigen E2-Anstieg zu einem nachfolgenden Abfall der Werte bis in den postmenopausalen Bereich (E2< 30 pg/ml.)
Dieser hypoöstrogene Zustand bleibt während der gesamten Therapiedauer zuverlässig erhalten und führt zu atrophischen Veränderungen am uterinen und ektopischen Endometriumgewebe.
Dies führt im Verlauf der Behandlung zum Verschwinden von Endometrioseherden, verhindert die Bildung neuer Endometriose-Implantate und reduziert Adhäsionen, was letztendlich zur Abnahme von Schmerzen und typischen Symptomen führt.
Die Regelblutung setzt im Mittel ca. 3 Monate nach Ende der empfohlenen Sechs-Monats-Therapie wieder ein.
Uterus myomatosus
Östrogene wirken stimulierend auf das Wachstum des Uterus myomatosus. Durch Trenantone-Gynwird eine pseudo-menopausale Situation mit Östrogendefizit hergestellt, die zu einer Reduktion der Myomgröße und damit verbunden zu einer Besserung oder Beseitigung menorrhagischer oder metrorrhagischer Beschwerden und abdominaler Schmerzen führt. Durch Sistieren der Blutung können sich Hämoglobin und Hämatokrit normalisieren.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Der Wirkstoff Leuprorelinacetat wird nach Injektion der Depotsuspension kontinuierlich aus dem Milchsäurepolymer über den Zeitraum von mindestens 13 Wochen freigesetzt. Das Polymer wird dabei wie chirurgisches Nahtmaterial resorbiert.
Die Abbildung 1 zeigt die Leuprorelinspiegel im Plasma nach einmaliger i.m. Applikation des 3-Monats-Depot. Innerhalb von 4 Stunden werden Serumspiegel von 36,31 6,83 ng/ml gemessen. Nachweisbare Spiegel im Serum liegen über mehr als 13 Wochen nach der Applikation vor. Die AUC nach Einmalapplikation beträgt 1126 297 ng x h/ml.
(Abb.)
Das Verteilungsvolumen von Leuprorelin beträgt bei Männern 36 l, die totale Clearance liegt bei 139,6 ml/min. (bestimmt unter Anwendung von Leuprorelinacetat als Depot).
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurden nach Gabe von Leuprorelinacetat Depot teilweise höhere Leuprorelinserumspiegel gemessen, bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion dagegen verminderte Werte. Klinisch scheint diese Beobachtung jedoch ohne Relevanz.
Bioverfügbarkeit
Die relative Bioverfügbarkeit, berechnet durch Vergleich mit der AUC einer i.v. Gabe von 1 mg Leuprorelinacetat, beträgt für Trenantone-Gyn 69,7%.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität (LD50)
Die akute Toxizität der Depotzubereitung wurde bei männlichen und weiblichen Mäusen und Ratten in vier Applikationsformen (i.p., i.m., s.c., p.o.) untersucht. Bis zu Dosen von 2000 bzw. 5000 mg Leuprorelinacetat Depot wurden keine Todesfälle beobachtet.
Toxizität bei wiederholter Gabe
Studien zur chronischen Toxizität wurden an Ratten und Hunden über 13 Wochen (subkutane oder intramuskuläre Injektion von bis zu 8 mg Leuprorelinacetat/kg KG pro Woche) und über 12 Monate (subkutane Applikation bis zu 32 mg Leuprorelinacetat/kg KG pro Monat) durchgeführt.
Bei allen Dosierungen (die niedrigste getestete Dosis betrug 0,8 mg Leuprorelinacetat/kg KG pro Monat) kam es zu lokalen Hautläsionen an der Injektionsstelle und zu atrophischen Veränderungen an den Reproduktionsorganen. Bei der Ratte traten bei allen Dosierungen Vakuolen in Leberzellen und in den tubulären Epithelzellen der Niere auf. Die Veränderungen an den Reproduktionsorganen sind aufgrund der endokrinologischen Wirkung der Substanz zu erklären.
Karzinogenität, Mutagenität, Beeinflussung der Fertilität
Karzinogenität
Karzinogenitätsstudien wurden über zwei Jahre an Ratten und Mäusen durchgeführt. Bei Ratten zeigte sich eine dosisabhängige Zunahme von Hypophysenadenomen. Diese Befunde traten nach täglicher subkutaner Applikation bei Dosierungen von 0,6 bis 4 mg bei der Ratte während 24 Monaten auf.
Bei Mäusen traten Hypophysenadenome bei Dosierungen von 60 mg /kg/die über zwei Jahre nicht auf.
Mutagenität
In-vitro und in-vivo Untersuchungen mit Leuprorelinacetat zum Nachweis von Gen- und Chromosomenmutationen ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Fertilität
Untersuchungen an geschlechtsreifen weiblichen Ratten, die Leuprorelinacetat jeweils zweimal täglich 10 μg s.c. über 14 Tage bzw. 40 μg s.c. über 13 Tage erhielten, zeigten nach Absetzen der Substanz eine Zunahme der Organgewichte von Uterus und Ovarien, einen Anstieg der Hormonspiegel sowie ein Auftreten von frischen Corpora lutea.
Untersuchungen an weiblichen und männlichen unreifen Ratten über 3 Monate bei fortgesetzter (200 μg/kg KG/Tag) bzw. intermittierender (0,8 bzw. 2,4 mg/kg KG/Monat) Applikation haben gezeigt, dass in der anschließenden Erholungsphase ein normales Reproduktionsverhalten vorliegt. Die F1Generation zeigte keine Anomalitäten. Das Reproduktionsverhalten der F1Generation wurde nicht untersucht.
Klinische und pharmakologische Studien haben gezeigt, dass die Unterdrückung der Fertilität nach Absetzen einer 24-wöchigen kontinuierlichen Leuprorelinacetat-Applikation voll reversibel war.
Reproduktionstoxizität
Untersuchungen an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Embryotoxische / embryoletale Wirkungen wurden beim Kaninchen bei Dosen über 0,24 μg/kg beobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Retardmikrokapseln:
99,3 mg Polymilchsäure,
Mannitol (Ph.Eur.)
Suspensionsmittel:
Mannitol (Ph.Eur.),
Carmellose-Natrium,
Polysorbat 80,
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Retardmikrokapseln und das Suspensionsmittel sind 36 Monate haltbar.
Bei Auftreten einer Verfärbung der Retardmikrokapseln und/oder Trübung des klaren Suspensionsmittels vor der Suspendierung darf die Zweikammerspritze nicht mehr verwendet werden. Nach der Zubereitung entsteht eine milchig-trübe Suspension.
Die chemische und physikalische Stabilität wurde für 24 Stunden bei 25°C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Vor Injektion ist die Suspension erneut aufzuschütteln.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern. Zweikammerspritze im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
1 Zweikammerspritze enthält 130,0 mg Retardmikrokapseln und 1 ml Suspensionsmittel.
Folgende Packungsgrößen sind erhältlich:
1 Zweikammerspritze
2 Zweikammerspritzen
Klinikpackung mit einer Zweikammerspritze
Die Zweikammerspritze (Glas EP Typ I) mit Luer-Lock-Verschluss (Polypropylen) und Stopfensystem (Chlorbutyl-Gummi) ist versiegelt in einer Blisterpackung.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
Anleitung zur Herstellung der Trenantone-GynSuspension
1. Spritzenstempel bis zum Anschlag eindrehen.
2. Spritze mit der Kanüle senkrecht nach oben halten.
3. Das Stopfensystem langsambis zur blauen Markierung vorschieben.
Dabei gelangt das Suspensionsmittel über den Bypass in die vordere Wirkstoffkammer.
4. Der Spritzenstempel darf jetzt nicht mehr zurückgezogen werden.
5. Spritze zur Herstellung einer milchigen Suspension mit der Kanüle senkrecht nach oben halten und durch Bewegung nach links und rechts oder Aufklopfen auf das Zeigefingergrundgelenk gut aufschütteln (nichtwaagerecht oder nach unten halten, da sonst Suspensionsmittel austreten kann).
6. Vor der Injektion die Schutzkappe von der Injektionsnadel abziehen, nicht abdrehen! Dann die Luft über der Suspension vorsichtig herausdrücken.
Die Spritze ist jetzt injektionsbereit.
Eine Aspiration ist bei subkutan liegender Injektionsnadel möglich.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Takeda Pharma GmbH
Viktoriaallee 3 - 5
52066 Aachen
Tel.: 02 41 / 9 41 - 0
Fax: 02 41 / 9 41 - 2009
E-Mail: medinfo@takeda.de
8. ZULASSUNGSNUMMER
46205.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 28.Oktober 2002
10. STAND DER INFORMATION
Juni 2012
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
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