iMedikament.de

Triampur Compositum

Document: 19.07.2007   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

AWD.pharma GmbH & Co. KG

Triampur® compositum

Stand: Juli 2007


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Triampur®compositum


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels

3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Diuretikum, Antihypertonikum


3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge


1 Tablette enthält 25 mg Triamteren und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.


3.3 Sonstige Bestandteile nach der Art


Lactose-Monohydrat, Kartoffelstärke, Polyvidon K 25, hochdisperses Siliciumdioxid, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich].


4. Anwendungsgebiete



5. Gegenanzeigen



Vorsicht bei Gicht, eingeschränkter Nierenfunktion mit einem Serum-Kreatinin zwischen oberem Normalwert und 1,8 mg/dl bzw. leichter Einschränkung der Kreatinin-Clearance (30-60 ml/min), vorhandenen Nierensteinen, Leberfunktionsstörungen, Diabetes mellitus und Verdacht auf Folsäuremangel.


Die gleichzeitige Anwendung mit anderen kaliumsparenden Arzneimitteln (z. B. Spironolacton, Amilorid) oder Kaliumsalzen sollte wegen erhöhter Gefahr des Auftretens einer Hyperkaliämie vermieden werden.


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit

Triampur compositum darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Da die Wirkstoffe von Triampur compositum in die Muttermilch übergehen, dürfen stillende Mütter damit nicht behandelt werden oder müssen abstillen (s. auch Ziffer 13.2).


6. Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:


sehr häufig: ≥ 10 %

häufig: ≥ 1 % bis < 10 %

gelegentlich: ≥ 0,1 % bis < 1 %

selten: ≥ 0,01 % bis < 0,1 %

sehr selten: < 0,01 % (einschl. Einzelfälle)


Sehr häufig

Bei disponierten Patienten kann es in Abhängigkeit von der eingenommenen Gesamtdosis zu einer Erhöhung der Blutfette kommen (Anstieg der Konzentration von Cholesterol und Triglyzeriden, besonders des VLDL- und LDL-Cholesterolssowie der β-Lipoproteinfraktion).

Durch Erhöhung der Blutzuckerwerte kann sich eine prädiabetische oder diabetische Stoffwechsellage verschlechtern.

Sehr häufig kommt es bei langfristiger, kontinuierlicher Anwendung zu Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, insbesondere zu Hyper- oder Hypokaliämie und Hyponatriämie, ferner zu Hypomagnesiämie und Hypochlorämie sowie zu Hyperkalziämie sowie zur Ausbildung einer metabolischen Azidose.


Häufig

Häufig können Übelkeit, Erbrechen oder Diarrhoe auftreten. Diese Nebenwirkungen lassen sich in der Regel vermeiden, wenn das Arzneimittel nach den Mahlzeiten eingenommen wird.

Häufig kann es zu zentralnervösen Erscheinungen (Ataxie, Lethargie), Mundtrockenheit oder Durst, Oberbauchbeschwerden, krampfartigen Beschwerden im Bauchraum, Adynamie der glatten Muskulatur mit Obstipation sowie Subileus bis hin zum paralytischen Ileus, Hypotonus der Skelettmuskulatur, Muskelverspannungen oder Wadenkrämpfen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Nervosität, EKG-Veränderungen, Herzklopfen, unerwünschter Blutdrucksenkung und orthostatischen Regulationsstörungen mit Schwindel, Benommenheit oder Kollapsneigung kommen. Vor allem zu Beginn der Behandlung tritt gelegentlich ein vorübergehender Anstieg stickstoffhaltiger harnpflichtiger Substanzen (Harnstoff, Kreatinin) im Blut auf.


Gelegentlich

Gelegentlich kann es zu Potenzstörungen und geringgradigen Sehstörungen, z. B. verschwommenes Sehen, Farbsehstörungen (Gelbsehen), Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit oder eine Verringerung der Tränenflüssigkeit (zu beachten für Kontaktlinsenträger) kommen.

Es ist nicht auszuschließen, dass gelegentlich ein Ikterus, eine hämorrhagische Pankreatitis und bei bestehender Cholelithiasis eine akute Cholecystitis ausgelöst werden kann.

Gelegentlich können allergische Hauterscheinungen wie Purpura, Pruritus, Urtikaria, kutaner Lupus erythematodes, photoallergischer Hautausschlag und Arzneimittelfieber auftreten.

Bei hoher Dosierung und/oder exzessiver Diurese kann es infolge Dehydratation und Hypovolämie zu Hämokonzentration und gelegentlich zu Konvulsionen, Verwirrtheitszuständen, Kreislaufkollaps und zu akutem Nierenversagen sowie als Folge der Hämokonzentration zu Thrombosen und Embolien kommen.

Eine Erhöhung der Harnsäurewerte ist möglich, weshalb bei dazu besonders veranlagten Patienten gelegentlich Gichtanfälle ausgelöst werden können.


Selten

Selten wurden Blutbildveränderungen wie z. B. aplastische Anämie, Leukopenie, Thrombopenie, Agranulozytose, Megaloblastenanämie bei vorherbestehendem Folsäuremangel, Hämolysen durch Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlorothiazid bei gleichzeitiger Einnahme von Methyldopa, anaphylaktoide Reaktionen, nekrotisierende Vaskulitiden, Aggravierung eines akuten Nierenversagens und abakterielle interstitielle Nephritiden mit konsekutivem akutem Nierenversagen beobachtet.

Selten wurde ein plötzlich auftretendes Lungenödem mit Schocksymptomatik beschrieben (systemische anaphylaktische Reaktion durch zirkulierende Immunkomplexe).

Selten wurde das Auftreten einer interstitiellen Pneumonie berichtet.

Selten ist Harnsteinbildung möglich.


Verkehrs- und Reaktionshinweis

Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Die antihypertensive Wirkung dieses Arzneimittels kann durch andere blutdrucksenkende, harntreibende oder gefäßerweiternde Medikamente, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva sowie Alkoholgenuss verstärkt werden.

Bei zusätzlicher Gabe von ACE-Hemmern (z. B. Captopril, Enalapril) kann initial ein stark überschießender Blutdruckabfall ausgelöst werden. Der ACE-Hemmer ist entsprechend vorsichtig zu dosieren.


Die antihypertensive und diuretische Wirkung des Wirkstoffes Hydrochlorothiazid kann durch nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika, z. B. Salizylate, Indometacin, vermindert werden.

Indometacin kann bei gleichzeitiger Gabe die Nierenfunktion nachteilig beeinflussen (Einschränkung der glomerulären Filtrationsrate).


Durch Colestyramin und Colestipol wird die Absorption von Hydrochlorothiazid vermindert.


Sehr selten wurden bei gleichzeitiger Behandlung mit Methyldopa Hämolysen durch Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlorothiazid beobachtet.


Bei der zusätzlichen Gabe von Kaliumsalzen oder kaliumsparenden Arzneimitteln sowie ACE-Hemmern erhöht sich die Gefahr einer Hyperkaliämie. Bei gleichzeitiger Einnahme von Glucocorticoiden oder Laxanzien (Missbrauch) können Kaliumverluste auftreten.


Weitere mögliche Wechselwirkungen sind


8. Warnhinweise


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Triampur compositum Tabletten nicht einnehmen.


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Die Dosierung wird individuell festgelegt.

Soweit nicht anders verordnet, sollte für Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht die niedrigste wirksame Dosis individuell ermittelt werden.


Bei kardialen, hepatischen und nephrogenen Ödemen

Zu Beginn der Behandlung morgens und mittags jeweils 2(-4) Tabletten bis zum Einsetzen der Wasserausschwemmung. Die weitere Dosierung erfolgt in Abhängigkeit vom Entwässerungsgrad. Im Allgemeinen beträgt die Erhaltungsdosis 1 Tablette täglich am Morgen bzw. jeden 2. Tag 2 Tabletten (jeweils 1 Tablette morgens und mittags). Die Erhaltungsdosis kann bei Bedarf auf 4 Tabletten täglich (jeweils 2 Tabletten morgens und mittags) gesteigert werden.


Bei arterieller Hypertonie

Als Anfangsdosis jeweils morgens und mittags 2 Tabletten. Bei zusätzlicher Einnahme anderer blutdrucksenkender Medikamente bzw. zur Dauerbehandlung genügen meist 2 Tabletten täglich (jeweils 1 Tablette morgens und mittags).


Begleittherapie bei Glykosidbehandlung der Herzinsuffizienz

Die Dosierung erfolgt in Abhängigkeit vom Untersuchungsbefund. Im Allgemeinen beträgt die Dosierung morgens und mittags jeweils 1 Tablette, gegebenenfalls bis maximal 4 Tabletten täglich (jeweils 2 Tabletten morgens und mittags).

Bei nachlassender Nierenleistung (Serum-Kreatinin 1,5-1,8 mg/dl bzw. Kreatinin-Clearance 50-30 ml/min) darf die Dosis von 1 Tablette täglich nicht überschritten werden.

Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen sollte Triampur compositum der Einschränkung entsprechend dosiert werden (siehe auch „Gegenanzeigen“).

Bei schwer kardial dekompensierten Patienten kann die Resorption von Triampur compositum deutlich eingeschränkt sein.


11. Art und Dauer der Anwendung


Die Tabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen.

Die Einnahme erfolgt bei Einmalgabe morgens, bei zweimaliger Gabe morgens und mittags.


Während der Behandlung mit Triampur compositum ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten!


Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsbild. In schweren Fällen kann Triampur compositum auch mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln kombiniert werden.


Bei Langzeitanwendung sollte Triampur compositum nicht abrupt abgesetzt werden. Ein geplanter Therapieabschluss sollte ausschleichend durch langsam sinkende Dosis erfolgen.


Hinweis:

Vor einer Prüfung der Nebenschilddrüsenfunktion und mindestens drei Tage vor der Durchführung eines Glucosetoleranztestes ist die Therapie mit Triampur compositum zu unterbrechen.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Symptome der Intoxikation


Bei akuter Überdosierung kann ein initialer Blutdruckabfall (im Extremfall orthostatischer Kollaps) auftreten.

Bei chronischer Überdosierung kann es zu bedrohlichen Flüssigkeitsverlusten und Störungen des Elektrolythaushaltes (insbesondere Hypo- oder Hyperkaliämie, Hyponatriämie) kommen.

Das Präparat ist bei den ersten Anzeichen einer Überdosierung (anhaltende Diurese, Schwäche, Müdigkeit, Verwirrtheitszustände, Parästhesien, Steigerung der neuromuskulären Erregbarkeit, Herzrhythmusstörungen mit EKG-Veränderungen im Sinne einer Hypo- oder Hyperkaliämie) sofort abzusetzen.


Im Extremfall können Adynamie, Krampfanfälle, Erregungszustände, Alkalose oder Azidose auftreten.

Bedrohlich sind Saluretika-Intoxikationen bei Diabetes mellitus, bei vorherbestehenden Nieren- oder Leberschäden (Koma möglich) sowie bei gleichzeitiger Sättigung mit Herzglykosiden.


Therapie der Intoxikationen


Bei Anzeichen einer Überdosierung muss die Behandlung mit Triampur compositum umgehend abgesetzt werden.

Auslösen von Erbrechen oder Magenspülung, Gabe von Aktivkohle zur Resorptionsverminderung.

Neben der Überwachung der vitalen Parameter sind der Elektrolythaushalt, die Flüssigkeitsbilanz, das Säure-Basen-Gleichgewicht, der Blutzucker, die harnpflichtigen Substanzen und die Kreislauffunktion wiederholt sorgfältig zu kontrollieren und ggf. zu korrigieren.


Therapeutische Maßnahmen



13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind

13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Sowohl Triamteren als auch Hydrochlorothiazid sind pharmakologisch und klinisch gut definierte Tubulusdiuretika, die sich in ihrer Wirkung auf den Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers steigern und gegenseitig ergänzen.


Hydrochlorothiazidgreift am frühdistalen Tubulus an und hemmt dort die Natriumrückresorption. Es kommt primär zu einer Mehrausscheidung von Elektrolyten und sekundär durch das osmotisch gebundene Wasser zu einem vergrößerten Harnfluss.

Die entscheidende Wirkung besteht in der erhöhten Ausscheidung von Natrium, Chlorid und Wasser, darüber hinaus bewirkt es eine verstärkte Kaliumausscheidung und bei längerer Anwendung eine verminderte Kalziumelimination. Die Harnsäureausscheidung wird vermindert, die Magnesiumausscheidung gesteigert. Durch hohe Dosen kann infolge einer Hemmung der Carboanhydrase vermehrt Bicarbonat ausgeschieden werden.


Triamterengehört zu den am spätdistalen Tubulus wirkenden kaliumsparenden Saluretika. Es hemmt hier aldosteronunabhängig den Austausch von Natrium- gegen Wasserstoff- und Kaliumionen, wodurch es zur Kaliumretention kommt. Die Natriumausscheidung ist nur gering ausgeprägt, die Harnsäureausscheidung wird kaum beeinflusst.


Durch Kombination von Hydrochlorothiazid und Triamterenim Masseverhältnis 1 : 2 wird eine deutliche Steigerung des natriuretischen und diuretischen Effektes bewirkt. Auf Grund des entgegengesetzten Einflusses beider Stoffe auf die Kaliurese kommt es zu einer gewünschten Kompensation und neutralen Kaliumbilanz.


Als Mechanismus der antihypertensiven Wirkung der Saluretika werden ein veränderter Natriumhaushalt, eine Reduktion des extrazellulären Wasser- und Plasmavolumens, eine Änderung des renalen Gefäßwiderstandes sowie eine reduzierte Ansprechbarkeit auf Noradrenalin und Angiotensin II diskutiert.


13.2 Toxikologische Eigenschaften


Akute Toxizität

Die Prüfungen der akuten Toxizität von Hydrochlorothiazid als auch Triamteren im Tierversuch haben keine besonderen Empfindlichkeiten ergeben.

Zur akuten Toxizität beim Menschen s. auch Ziffer 12.


Chronische Toxizität

In Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität von Hydrochlorothiazid und Triamteren am Tier (Hund, Ratte) zeigten sich außer Veränderungen im Elektrolytgleichgewicht keine auffälligen Befunde.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Aus der Gesamtheit der vorliegenden In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen lässt sich für Hydrochlorothiazid und Triamteren kein relevantes gentoxisches Potential ableiten.

Aus Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen in hohen Dosen liegen Hinweise für ein erhöhtes kanzerogenes Risiko von Hydrochlorothiazid und Triamteren vor; eine Relevanz der Befunde für die klinische Anwendung ist derzeit nicht erkennbar.


Reproduktionstoxizität

Hydrochlorothiazid passiert im Tierversuch die Plazenta. Untersuchungen an drei Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung.

Es gibt keine Hinweise für eine teratogene Wirkung von Triamteren.

Bei Exposition in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft kann bei Neugeborenen eine Gelbsucht und eine Thrombozytopenie durch Hydrochlorothiazid ausgelöst werden. Erhöhte Harnsäure- und Kreatininkonzentrationen sind in der Amnionflüssigkeit nachweisbar. Auswirkungen von Störungen des Elektrolythaushaltes der Schwangeren auf den Fetus sowie eine verminderte Plazentadurchblutung sind möglich.

In einer In-vivo-Studie an Ratten mit Triamteren wurden Folsäure-antagonistische Eigenschaften beobachtet.

Die Verabreichung von Hydrochlorothiazid und Triamteren ist deshalb in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Triamteren und Hydrochlorothiazid gehen in die Muttermilch über. Für Thiazid-Diuretika ist bekannt, dass sie die Laktation hemmen können.


13.3 Pharmakokinetik


Hydrochlorothiazidwird nach oraler Gabe im Magen-Darm-Trakt rasch und zu etwa 80 % resorbiert. Die Bioverfügbarkeit beträgt etwa 70 %. Es wird zu zwei Dritteln an Plasmaproteine gebunden. Im therapeutischen Bereich ist die Wirkung dosisabhängig, danach flacht die Dosis-Wirkungskurve rasch ab, sodass durch weitere Steigerungen der Dosis keine deutliche Wirkungszunahme zu erzielen ist. Die diuretische Wirkung setzt nach 1-2 Stunden ein, erreicht ein Maximum nach 4 Stunden und hält infolge der Reabsorption aus den Nierentubuli dosisabhängig 10-12 Stunden an.

Die antihypertensive Wirkdauer ist noch länger und kann bis zu 24 Stunden betragen. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 6-8 Stunden. Thiazide werden in der Leber nicht metabolisiert. Nahezu quantitativ vollständig wird Hydrochlorothiazid unverändert über die Nieren durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion ausgeschieden. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sinkt die renale Clearance.


Triamterenwird aus dem Magen-Darm-Trakt rasch resorbiert. Die Resorptionsquote beträgt bis zu etwa 80 %. Die Bioverfügbarkeit wird jedoch durch First-pass-Effekt auf etwa 50 % reduziert.

Triamteren wird zu etwa 60 % an Plasmaproteine gebunden. Die diuretische Wirkung setzt innerhalb von 1-2 Stunden ein, mit einem Maximum nach 4 Stunden.

Die kaliumretinierende Wirkung kann bis zu 24 Stunden anhalten. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 4 bis 7 Stunden. Bei Leberzirrhose kann die Halbwertszeit auf das Vierfache ansteigen. Triamteren wird in der Leber rasch metabolisiert. Hauptmetabolit ist das 4-Hydroxytriamteren (als Schwefelsäurehalbester), das noch pharmakologisch aktiv ist und eine Plasmahalbwertszeit von 2-3 Stunden besitzt.

Triamteren wird zu einem geringen Anteil unverändert renal und biliär eliminiert, sein Hauptmetabolit wird zum größten Teil renal und zu einem geringen Teil biliär ausgeschieden.


13.4 Bioverfügbarkeit


Eine im Jahr 1996 durchgeführte randomisierte Bioverfügbarkeitsstudie an 23 gesunden Probanden im cross-over-Design ergab nach Einmalgabe von jeweils 12,5 mg Hydrochlorothiazid und 25 mg Triamteren im Test- und Referenzpräparat folgende Ergebnisse:


Für Hydrochlorothiazid



Triampur compositum

Referenzpräparat

AUC(0-) [ng·h/ml]

1184 301

1190 263

cmax [ng/ml]

166,2 47,6

177,1 44,8

tmax [h]

1,89 0,74

1,86 0,74


Angabe der Werte als Mittelwert und Standardabweichung


AUC(0-∞): Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (0-)

cmax: maximale Plasmakonzentration

tmax: Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration


Für Triamteren



Triampur compositum

Referenzpräparat

AUC(0-) [ng·h/ml]

340,7 115,3

374,9 143,8

cmax [ng/ml]

113,6 50,6

135,8 67,0

tmax [h]

0,84 0,48

0,81 0,41


Angabe der Werte als Mittelwert und Standardabweichung


AUC(0-∞): Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (0-)

cmax: maximale Plasmakonzentration

tmax: Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration


Abb. 1: Mittelwertskurve von Triamteren nach Gabe von Triampur®forte (Testpräparat TH1) und Referenzpräparat (TH3)











Abb. 2: Mittelwertskurve von Hydrochlorothiazid nach Gabe von Triampur®forte (Testpräparat TH1) und Referenzpräparat (TH3)



Es konnte eine äquivalente Bioverfügbarkeit der Arzneistoffe Hydrochlorothiazid und Triamteren für Triampur compositum gegenüber dem Referenzpräparat nachgewiesen werden.


14. Sonstige Hinweise


Bei länger dauernder Behandlung mit Triampur compositum sollten in regelmäßigen Abständen der Rest-Stickstoff, die Serum-Elektrolyt-Konzentrationen, insbesondere Kalium, das Serum-Kreatinin, die Blutfette sowie die Blutzucker- und Harnsäurewerte überprüft werden. Besonders bei Patienten mit gleichzeitiger Herzglykosid-, Glucocorticoid- oder Laxanzientherapie sowie bei geriatrischen Patienten müssen Kalium, Kreatinin bzw. Glukose im Plasma häufiger bestimmt werden.

Einer engmaschigeren Überwachung der Elektrolyte und des Kreatinins bedürfen auch Patienten mit primär verändertem Elektrolyt- und Wasserhaushalt.


Bei Verdacht auf Folsäuremangel (z. B. Leberzirrhose bei chronischem Alkoholabusus) ist eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes empfehlenswert, da der Wirkstoff Triamteren als schwacher Folsäureantagonist unter diesen Bedingungen das Entstehen einer Megaloblastose begünstigen kann.


Bei Verdacht auf Einschränkung der Nierenfunktion sollten vor Behandlungsbeginn Serum-Kalium und Serum-Kreatinin bestimmt werden. Oberhalb eines Serum-Kreatinin-Wertes von 1,5 mg/dl sollte verstärkt auf das Auftreten einer Hyperkaliämie geachtet werden.


Bei chronischem Diuretika-Abusus kann ein Pseudo-Bartter-Syndrom mit Ödemen als Folge auftreten. Die Ödeme sind Ausdruck eines Reninanstiegs mit der Folge eines sekundären Hyperaldosteronismus.


15. Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Keine.


17. Darreichungsform und Packungsgrößen


50 Tabletten (N2)

100 Tabletten (N3)

500 (10 50) Tabletten als Klinikpackung



18. Stand der Information


Juli 2007


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


AWD.pharma GmbH & Co. KG

Wasastr. 50

01445 Radebeul


Postfach 100157

01435 Radebeul


Telefon: (0351) 834-0

Telefax: (0351) 834-2199


5119a4ebf2aaeece3ed7337e2b5b5209.rtf 15 Version v. 17.07.07