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Triamteren Hct Sandoz 50/25 Mg Tabletten

Document: 02.05.2013   Fachinformation (deutsch) change

Zul.-Nr. 3745.00.00



Fachinformation

Bezeichnung des Arzneimittels


Triamteren HCT Sandoz® 50/25 mg Tabletten

Wirkstoffe: Triamteren und Hydrochlorothiazid



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Tablette enthält 50 mg Triamteren und 25 mg Hydrochlorothiazid.


Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Tablette

Hellgelbe bis mattgelbe, runde, biplanare Tablette mit einseitiger Bruchkerbe.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete


4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung sollte individuell – vor allem nach dem Behandlungserfolg – festgelegt werden. Es gelten folgende Richtdosen:


Arterielle Hypertonie

Zu Behandlungsbeginn bis zu 2-mal täglich 1 Tablette, jeweils morgens und mittags. Zur Dauertherapie genügt in der Regel 1 oder ½ Tablette morgens.


Kardiale, hepatische und nephrogene Ödeme

Zu Behandlungsbeginn jeweils 12 Tabletten morgens und mittags. Als Erhaltungsdosis genügt in der Regel ½ Tablette täglich oder 1 Tablette jeden 2. Tag. Je nach Grad der gewünschten Ausschwemmung kann die Dosis auf bis zu 2-mal täglich 1 Tablette erhöht werden.


Hinweis

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kommt es zu einer verzögerten Ausscheidung von Hydrochlorothiazid und dem Hauptmetaboliten von Triamteren. Um eine Kumulation zu vermeiden, sollten folgende Dosierungen nicht überschritten werden.


Kreatinin-Clearance (ml/min)

Serumkreatinin (mg/dl)

Triamteren-Dosis

Tabletten/Tag

(maximal)

10075

7550

5030

bis 1,3

1,31,5

1,51,8

100 mg/Tag

50 mg/Tag

25 mg/Tag

2-mal 1

1-mal 1

1-mal ½


Bei nachlassender Nierenleistung (Serumkreatinin 1,51,8 mg/dl bzw.Kreatinin-Clearance 50–30 ml/min) soll die Dosierung von ½ Tablette pro Tag nicht überschritten werden.


Bei Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sollte Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg der Einschränkung entsprechend dosiert werden (siehe auch Abschnitt 4.3).


Bei kardial schwer dekompensierten Patienten kann die Resorption von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg deutlich eingeschränkt sein.


Art der Anwendung

Die Tabletten sind unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einzunehmen. Die Einnahme erfolgt bei Einmalgabe morgens, bei zweimaliger Gabe morgens und mittags.


Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung ist zeitlich nicht begrenzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.


Nach Langzeittherapie wird Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg ausschleichend abgesetzt.


4.3 Gegenanzeigen

Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg darf nicht angewendet werden bei:


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei:


Bei Niereninsuffizienz (Glomerulumfiltrat unter 30 ml/minund/oder Serumkreatinin über 1,8 mg/dl) ist Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg weniger wirksam und, da die glomeruläre Filtrationsrate weiter gesenkt wird, sogar schädlich.

Bei chronischem Diuretika-Abusus kann ein Pseudo-Bartter-Syndrom mit der Folge von Ödemen auftreten. Die Ödeme sind Ausdruck eines Renin-Anstiegs mit der Folge eines sekundären Hyperaldosteronismus.


Notwendige Überwachungsmaßnahmen

Die Serumkaliumkonzentration muss bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wegen Hyperkaliämiegefahr besonders überwacht werden (Kreatinin-Clearance zwischen 3060 ml/min und/oder Serumkreatinin zwischen 1,8 und 1,5 mg/dl). Dasselbe gilt für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und Diabetes mellitus.


Bei Patienten mit Verdacht auf Folsäuremangel (Leberzirrhose bei chronischem Alkoholabusus) sollte auf Veränderungen des Blutbildes geachtet werden, da Triamteren (als schwacher Folsäureantagonist) unter diesen Bedingungen das Entstehen einer Megaloblastose begünstigen kann. Gegebenenfalls kann die Therapie unter Gabe von Folsäure fortgeführt werden.


Besonders bei Patienten mit gleichzeitiger Herzglykosid-, Glukokortikoid- oder Laxanzientherapie sowie bei geriatrischen Patienten sind Kalium, Kreatinin bzw. Glucose im Plasma häufiger zu kontrollieren.


Einer engmaschigeren Überwachung der Elektrolyte und des Kreatinins bedürfen auch Patienten mit primär verändertem Elektrolyt- und Wasserhaushalt.


Während der Therapie mit Hydrochlorothiazid-haltigen Präparaten sollte auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden.


Ein latenter oder manifester Diabetes oder eine latente oder manifeste Gicht kann sich bei Dauerbehandlung verschlechtern.


Während einer Langzeittherapie mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg sollten die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium-, Natrium-, Kalzium-Ionen), Kreatinin und Harnstoff, die Serumlipide (Cholesterin und Triglyceride), die Harnsäure sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.


In der Kombination Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg wird durch die beiden Wirkstoffe Hydrochlorothiazid und Triamteren eine Verstärkung aller therapeutischen Wirkungen herbeigeführt, wobei jedoch die Hydrochlorothiazid-induzierte Kaliurese durch Triamteren gehemmt wird, so dass ein relativ kaliumneutrales Diuretikum entsteht. Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg beeinflusst den Säure-Basen-Haushalt nicht nachteilig und wirkt auch bei erhöhtem Aldosteronspiegel. Eine gleichzeitige Kalium- oder Magnesiumsubstitution ist in der Regel nicht erforderlich.


Die Anwendung von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die antihypertensive Wirkung von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg kann durch andere Diuretika, Antihypertensiva, Beta-Rezeptorenblocker, nitrate, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, und durch Alkohol verstärkt werden.


Bei Behandlung mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg und zusätzlicher Gabe von ACE-Hemmern sind zu Behandlungsbeginn ein stark überschießender Blutdruckabfall sowie eine Verschlechterung der Nierenfunktion möglich. Eine Behandlung mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg sollte daher 23 Tage vor Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzt werden. Der ACE-Hemmer ist entsprechend vorsichtig zu dosieren.

Salicylsäurederivateund nichtsteroidale Antiphogistika (z.B. Indometacin, Diclofenac) können die antihypertensive und diuretische Wirkung von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg vermindern.


Bei Patienten, die unter der Therapie mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg eine Hypovolämie entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe nichtsteroidaler Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.


Hochdosiertes Salicylat in Kombination mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg kann die toxische ZNS-Wirkung des Salicylats verstärken.


Es besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hyperglykämie bei gleichzeitiger Gabe von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg und Betarezeptorenblockern.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg und Arzneimitteln, die zu Kalium- und Magnesiumverlusten führen, z. B. kaliuretische Diuretika, Kortikosteroide, ACTH, Laxanzien (chronischer Abusus), Amphotericin B, Carbenoxolon, Penicillin G und Salicylate, können Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden verstärkt werden.


Die Wirksamkeit von Insulin oder oralen Antidiabetika, serumharnsäuresenkenden Medikamenten, Noradrenalin und Adrenalin kann bei gleichzeitiger Anwendung von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg abgeschwächt werden.


Bei zusätzlicher Gabe von Kaliumsalzen oder anderen kaliumsparenden Arzneimitteln sowie ACE-Hemmern wird die Gefahr einer Hyperkaliämie erhöht.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Hydrochlorothiazid und Zytostatika (z. B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) ist mit verstärkter Knochenmarktoxizität (insbesondere Granulozytopenie) zu rechnen.


Bei gleichzeitiger Lithium-Therapie wird die kardio- und neurotoxische Wirkung des Lithiums verstärkt.


Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ können bei gleichzeitiger Therapie mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg eine verstärkte und verlängerte Wirkung aufweisen. Für den Fall, dass Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg vor der Anwendung curareartiger Muskelrelaxanzien nicht abgesetzt werden kann, muss der Narkosearzt über die Behandlung mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg informiert werden.


Die Resorption von Hydrochlorothiazid wird durch Colestipol und Colestyramin vermindert.


Die gleichzeitige Gabe von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg und Chinidin führt zu einer Verminderung der Chinidinausscheidung.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Methyldopa sind in Einzelfällen Hämolysen durch Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlorothiazid beschrieben worden.


Bei zusätzlicher Gabe von Arzneimitteln, die zu einer Hyponatriämie führen können, wird besonders bei älteren Patienten die Gefahr einer schweren Hyponatriämie erhöht.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Triamteren ist plazentagängig. Hinweise für eine teratogene Wirkung für Triamteren liegen jedoch nicht vor.


Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Hydrochlorothiazid in der Schwangerschaft vor, insbesondere während des ersten Trimesters. Ergebnisse aus Tierstudien sind unzureichend.


Hydrochlorothiazid ist plazentagängig. Aufgrund des pharmakologischen Wirkmechanismus von Hydrochlorothiazid kann es bei Anwendung während des zweiten und dritten Trimesters zu einer Störung der feto-plazentaren Perfusion und zu fetalen und neonatalen Auswirkungen wie Ikterus, Störung des Elektrolythaushalts und Thrombozytopenien kommen.


Aufgrund des Risikos eines verringerten Plasmavolumens und einer plazentaren Hypoperfusion, ohne den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen, sollte Hydrochlorothiazid bei Schwangerschaftsödemen, Schwangerschaftshypertonie oder einer Präeklampsie nicht zur Anwendung kommen.


Stillzeit

Hydrochlorothiazid und Triamteren treten in die Muttermilch über. Hydrochlorothiazid hemmt die Laktation. Daher dürfen stillende Mütter nicht mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mgbehandelt werden bzw. sollten abstillen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Therapie mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg ist eine Kombination von Hydrochlorothiazid mit dem kaliumsparenden Triamteren. Diese Kombination reduziert die Gefahr des Auftretens einer Hypokaliämie, von Herzrhythmusstörungen, einer gesteigerten Gykosidempfindlichkeit sowie von Hyperkaliämien und Hypermagnesiurien.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig:

dosis- und altersabhängige Wasser- und Elektrolytstörungen, insbesondere Hypokaliämie, Hyponatriämie und Hypochlorämie sowie Hyperkalzämie mit Allgemeinsymptomen wie Mundtrockenheit, Durst, Müdigkeit, Benommenheit, Schläfrigkeit, Schwäche, Schwindel, Kopfschmerzen, Nervosität, Hypotonie und orthostatische Regulationsstörungen


Eine Hypokaliämie äußert sich mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Apathie, Hypotonie der Skelettmuskulatur, Adynamie der glatten Muskulatur mit Obstipation sowie Subileus bis hin zum paralytischen Ileus und EKG-Veränderungen.


Hypermagnesiurien äußern sich nur selten in Hypomagnesiämien, weil Magnesium aus dem Knochen mobilisiert wird.


Gelegentlich:

Hyperkaliämie, besonders bei älteren Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Hämokonzentration mit Thrombosen und Embolien infolge Dehydratation und Hypovolämie bei exzessiver Diurese


Sehr selten:

megaloblastäre und aplastische Anämie, Leukopenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie bei gleichzeitiger Einnahme von Methyldopa infolge einer Antikörperbildung gegen Hydrochlorothiazid sowie Thrombozytopenie (häufiger)


Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

Arzneimittelfieber


Sehr selten:

anaphylaktoide Reaktionen


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr häufig:

Hyperglykämie und Glucosurie, und zwar sowohl bei Stoffwechselgesunden als auch bei Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus bzw. mit Kaliummangel;

Erhöhung der Cholesterin- und Triglyceridspiegel im Serum sowie einer in der Regel asymptomatischen Hyperurikämie, die jedoch bei prädisponierten Patienten Gichtanfälle auslösen kann


Gelegentlich:

metabolische Azidose, metabolische Alkalose


Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich:

Verwirrtheitszustände infolge Dehydratation und Hypovolämie bei exzessiver Diurese


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:

Müdigkeit, Benommenheit, Schläfrigkeit, Schwäche, Schwindel, Kopfschmerzen, Nervosität, Apathie infolge von Wasser- und Elektrolytstörungen


Augenerkrankungen

Häufig:

geringgradige Sehstörungen


Gelegentlich:

Einschränkung der Bildung der Tränenflüssigkeit


Herzerkrankungen

Gelegentlich:

Kreislaufkollaps infolge Dehydratation und Hypovolämie bei exzessiver Diurese, orthostatische Regulationsstörungen, Hypotonie, EKG-Veränderungen


Gefäßerkrankungen

Gelegentlich:

allergische Reaktionen wie Vaskulitis


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten:

akute interstitielle Pneumonie


Sehr selten:

plötzlich auftretendes Lungenödem mit Schocksymptomatik. Eine allergische Reaktion gegenüber Hydrochlorothiazid wird angenommen.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:

Pankreatitis, Hyperamylasämie; Adynamie der glatten Muskulatur mit Obstipation infolge einer Hypokaliämie. Schwere Kaliumverluste können zu einem Subileus bis hin zum paralytischen Ileus führen.


Gelegentlich:

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Schmerzen und Krämpfe im Bauchraum

Diese Nebenwirkungen lassen sich in der Regel vermeiden, wenn Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg nach dem Essen eingenommen wird.


Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig:

akute Cholezystitis bei vorbestehender Cholelithiasis


Gelegentlich:

Ikterus


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich:

allergische Hauterscheinungen wie Pruritus, Hautrötung, Hautausschlag, Urtikaria und chronische Photosensibilität


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig:

Muskelverspannungen, Hypotonie der Skelettmuskulatur infolge einer Hypokaliämie


Gelegentlich:

Konvulsionen infolge Dehydratation und Hypovolämie bei exzessiver Diurese, kutaner Lupus erythematodes


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:

Erhöhung der harnpflichtigen stickstoffhaltigen Substanzen (Azotämie) und Ausbildung von Harnsteinen


Gelegentlich:

akutes Nierenversagen infolge Dehydratation und Hypovolämie bei exzessiver Diurese


Sehr selten:

Verschlimmerung eines akuten Nierenversagens sowie abakterielle interstitielle Nephritiden mit konsekutivem akutem Nierenversagen.


Nach längerer Einnahme von Triamteren wurde sehr selten das Entstehen von Nierensteinen beobachtet. Bei den meisten Patienten fanden sich jedoch Hinweise auf früher schon aufgetretene Oxalat- oder Uratsteine, die nicht im Zusammenhang mit einer Triamteren-Einnahme standen.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich:

In Kombination mit Betarezeptorenblockern, wahrscheinlich aber auch bei Monotherapie mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg, können Potenzstörungen auftreten.


4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes (Hypo- oder Hyperkaliämie, Hyponatriämie) abhängig.


Überdosierung kann bei ausgeprägten Flüssigkeits- und Natriumverlusten zu Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen (z.B. Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Tachykardie, Hypotonie und orthostatischen Regulationsstörungen führen, infolge Dehydratation und Hypovolämie zur Hämokonzentration, zu Konvulsionen, Benommenheit, Lethargie, Verwirrtheitszuständen, Kreislaufkollaps und zu einem akuten Nierenversagen führen.


Eine Hyperkaliämie kann klinisch durch Allgemeinsymptome (Müdigkeit, allgemeines Schwäche- und Unlustgefühl), kardiovaskuläre (Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall) und neurologische Symptome (Parästhesien, schlaffe Paralysen, Apathie, Verwirrtheitszustände) in Erscheinung treten.


Infolge einer Hypokaliämie kann es zu Müdigkeit, Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen, Apathie, Meteorismus und Obstipation oder zu Herzrhythmusstörungen kommen. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus und zu Bewusstseinsstörungen bis zum hyopkaliämischen Koma führen.


Durch den Triamteren-Anteil von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg kann sich eine metabolische Azidose ausbilden.


Notfallmaßnahmen und Gegenmittel

Bei Anzeichen von Überdosierung muss die Behandlung mit Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg umgehend abgesetzt werden.


Bei nur kurzzeitig zurückliegender Einnahme kann durch Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) oder resorptionsmindernde Maßnahmen (medizinische Kohle) versucht werden, die systemische Aufnahme von Triamteren HCT Sandoz 50/25 mg zu vermindern.


Neben der Überwachung der vitalen Parameter müssen wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolythaushalts, des Säure-Basen-Haushalts, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt werden und die Abweichungen ggf. korrigiert werden.


Therapeutische Maßnahmen

- Glucose-Insulin-Infusion (ggf. unter Zusatz von Natriumhydrogencarbonat)

- Ionenaustauscher oral oder rektal (z. B. Resonium A, Sorbisterit)

- Hämo- oder Peritonealdialyse bei Patienten mit Niereninsuffizienz



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Diuretika und kaliumsparende Mittel in Kombination

ATC-Code: C03EA21


Triamteren

Das schwach diuretisch wirkende, kaliumsparende Diuretikum Triamteren reduziert am spätdistalen Teil des Tubulus den Austausch von Natrium- gegen Kalium- und Wasserstoff-Ionen, so dass eine verstärkte Natriurese erfolgt; die renale Ausscheidung von Kalium-Ionen wird verringert. Es kommt zur Ausscheidung eines alkalischen Harns und zu einer geringgradigen metabolischen Azidose.


Durch vermehrte Wasser- und Natrium-Ionenelimination wirkt Triamteren schwach antiödematös. Die blutdrucksenkende Wirkung von Triamteren beruht vermutlich initial auf einer Verminderung des Extrazellularvolumens und später auf einer Senkung der Natriumionenkonzentration in den Gefäßwänden. Die Ansprechbarkeit der Gefäßmuskulatur für sympathische Erregung ist vermindert.


Hydrochlorothiazid

Hydrochlorothiazid ist ein Benzothiadiazin-Derivat, das primär eine Mehrausscheidung von Elektrolyten bewirkt und sekundär durch das osmotisch gebundene Wasser den Harnfluss vergrößert.


Hydrochlorothiazid hemmt vorwiegend im distalen Tubulus die Natriumrückresorption, wobei maximal etwa 15 % des glumerulär filtrierten Natriums ausgeschieden werden können. Das Ausmaß der Chloridausscheidung entspricht in etwa dem der Natriumausscheidung.


Durch Hydrochlorothiazid nimmt auch die Kaliumausscheidung zu, die im Wesentlichen durch die Kaliumsekretion im distalen Tubulus und im Sammelrohr bestimmt wird (vermehrter Austausch zwischen Natrium- und Kaliumionen). Durch hohe Hydrochlorothiazid-Dosen kann Hydrogencarbonat infolge einer Hemmung der Carboanhydratase vermehrt ausgeschieden werden, wodurch der Harn alkalisiert wird.


Durch Azidose oder Alkalose wird die saluretische bzw. diuretische Wirkung des Hydrochlorothiazids nicht wesentlich beeinflusst.


Die glomeruläre Filtrationsrate wird initial geringgradig vermindert.


Während einer Langzeittherapie mit Hydrochlorothiazid wird die Kalziumausscheidung über die Niere reduziert, so dass eine Hyperkalziämie resultieren kann.


Bei hypertensiven Patienten hat Hydrochlorothiazid einen blutdrucksenkenden Effekt. Der Mechanismus ist bislang nicht ausreichend geklärt. Diskutiert wird u.a., dass die gefäßtonusmindernde Wirkung der Thiazid-Diuretika durch Abnahme der Natriumionen-konzentration in der Gefäßwand mit der Folge einer verringerten Ansprechbarkeit auf Noradrenalin bedingt ist.


Bei chronisch niereninsuffizienten Patienten (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/oder Serumkreatinin über 1,8 mg/dl) ist Hydrochlorothiazid weniger wirksam.


Bei Patienten mit renalem oder ADH-sensiblem Diabetes insipidus wirkt Hydrochlorothiazid antidiuretisch.


Die diuretische Wirkdauer beträgt dosisabhängig 10–12 Stunden, die antihypertensive Wirkdauer bis zu 24 Stunden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Triamteren

Nach oraler Gabe wird Triamteren schnell enteral resorbiert. Die Zeit bis zum Erreichen der höchsten Plasmakonzentration beträgt 1,53 Stunden. Es erfolgt eine weitgehend vollständige Metabolisierung zu zwei aktiven Metaboliten, wobei primär am aromatischen Kern in p-Stellung hydroxyliert wird. Es entsteht p-Hydroxytriamteren. Daraus erfolgt fast vollständig in einem zweiten Schritt die Bildung des Hauptmetaboliten p-Hydroxytriamteren-sulfatester, der bereits wenige Minuten nach oraler Applikation im Plasma von Probanden nachgewiesen werden kann und zwar in 10-fach höherer Konzentration als natives Triamteren.


Die Plasmahalbwertszeit beträgt 47 Stunden. Die Elimination von Triamteren und seinen Metaboliten erfolgt renal durch Filtration und tubuläre Ausscheidung; biliäre Ausscheidung findet nur in geringem Umfang statt. Die Bioverfügbarkeit von Triamteren liegt zwischen 30 und 70 %, die Eiweißbindung zwischen 43 und 53 %.


Hydrochlorothiazid

Hydrochlorothiazid wird nach oraler Gabe zu 6075 % resorbiert. Nach 25 mg Hydrochlorothiazid p.o. werden Plasmaspitzenkonzentrationen von 142 ng/ml nach 25 Stunden erreicht, nach 50 mg Hydrochlorothiazid p.o. 260 ng/ml nach 24 Stunden.


Hydrochlorothiazid wird zu 65 % an Plasmaeiweiß gebunden. Das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,51,1 l/kg. Die Elektrolyt- und Wasserausscheidung setzt nach 2 Stunden ein, erreicht ein Wirkungsmaximum nach 36 Stunden und hält 612 Stunden an. Bei antihypertensiver Anwendung tritt eine Wirkung erst nach 34 Tagen ein und kann bis zu 1 Woche nach Therapieende anhalten.


Hydrochlorothiazid wird nahezu vollständig unverändert renal ausgeschieden (> 95 %). Nach oraler Einzeldosis werden 5070 % der Dosis in 24 Stunden ausgeschieden, bereits nach 60 Minuten erscheinen nachweisbare Mengen im Urin.


Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 68 Stunden.


Bei Niereninsuffizienz tritt eine Abnahme der Ausscheidung und eine Verlängerung der Halbwertszeit ein. Die renale Clearance von Hydrochlorothiazid zeigt dabei eine enge Korrelation zur Kreatinin-Clearance. Bei Patienten mit Restfiltraten (< 10 ml/min GFR) konnten nur noch 10 % der verabreichten Dosis im Urin nachgewiesen werden. Neuere Untersuchungen weisen auf kompensatorische extrarenale Eliminationswege hin (Galle).


Bei Leberzirrhose zeigte sich keine relevante Veränderung der Pharmakokinetik von Hydrochlorothiazid; Untersuchungen zur Kinetik bei Patienten mit Herzinsuffizienz liegen nicht vor.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Triamteren

Akute Toxizität

Die akute Toxizität von Triamteren wurde bei Ratten und Mäusen untersucht. Nach oraler Gabe betrug die LD50bei der Maus 285 mg/kg KG. Bei i.v.-Verabreichung an Mäusen wurden LD50-Werte von 41 mg/kg KG (nach 24 Stunden) bzw. 34 mg/kg KG (nach 14 Tagen) gefunden. Für Ratten wurde nach i.v.-Gabe ein LD50-Wert von 40 mg/kg KG ermittelt.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Untersuchungen zur Mutagenität (Ames-Test, Chromosomenaberration und Schwesterchroma-tidaustausch) ergaben keine gültigen Anhaltspunkte für ein mutagenes Risiko.


Aufgrund der fehlenden mutagenen Eigenschaften wurden bisher keine Untersuchungen zur Kanzerogenität durchgeführt.


Reproduktionstoxizität

Mit Triamteren an Ratten und Kaninchen durchgeführte Studien zur Reproduktionstoxizität erga-ben keine Hinweise auf embryotoxische Wirkungen oder teratogene Schäden.


Hydrochlorothiazid

Akute Toxizität

Die Prüfung der akuten Toxizität von Hydrochlorothiazid im Tierversuch hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben. Die LD50-Werte lagen nach oraler Applikation bei Mäusen oberhalb von 15,9 g/kg KG, bei Ratten oberhalb von 2,75 g/kg KG und bei Hunden oberhalb von 2 g/kg KG.


Chronische Toxizität

In Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität von Hydrochlorothiazid an Ratten und Hunden zeigten sich außer Veränderungen im Elektrolytgleichgewicht keine auffälli-gen Befunde.


Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In-vitro- und In-vivo-Mutagenitätstests zur Induktion von Gen- und Chromosomenmutationen durch Hydrochlorothiazid verliefen negativ.


Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Hydrochlorothiazid.


Reproduktionstoxizität

Hydrochlorothiazid passiert im Tierversuch die Plazenta. Untersuchungen an drei Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung. Zur teratogenen Wirkung beim Menschen siehe Abschnitt 4.6.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

Mikrokristalline Cellulose

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Maisstärke

Polysorbat 60

Povidon K25

Hochdisperses Siliciumdioxid


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30 ºC lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC-Aluminium-Blisterpackungen


Packung mit 30, 50 und 100 Tabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen



7. Inhaber der Zulassung

Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen



8. Zulassungsnummer

3745.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung:21.07.1983

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 14.11.2005



10. Stand der Information

Mai 2013



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


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