Trileptal 600 Mg Filmtabletten
2677/80/81-ZFA002b
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
Gebrauchsinformation
Trileptal 600 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Oxcarbazepin
Zusammensetzung
1 Filmtablette enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
600 mg Oxcarbazepin
Sonstige Bestandteile:
Kern: Hochdisperses Siliciumdioxid, mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Crospovidon, Magnesiumstearat.
Film: Hypromellose, Macrogol 8000, Eisenoxidhydrat (E l72), Talkum, Titandioxid (E l71).
Darreichungsform und Inhalt
50, 100 und 200 Filmtabletten
Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Arzneimittel zur Behandlung von epileptischen Anfallserkrankungen (Antiepileptikum)
Import, Umpackung uns Vertrieb: Hersteller:
Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH Novartis Pharma GmbH
Am Gänslehen 4 – 6 Nürnberg
83451 Piding
Tel.: 08651/704-0
Anwendungsgebiete
Trileptal wird zur Behandlung von fokalen Anfällen mit oder ohne sekundär generalisierten tonisch-klonischen
Anfällen angewendet.
Trileptal wird als Monotherapie oder Kombinationstherapie bei Erwachsenen und bei Kindern im Alter von 6 Jahren oder älter eingesetzt.
Gegenanzeigen
Wann dürfen Sie Trileptal nicht einnehmen?
Sie dürfen Trileptal nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Oxcarbazepin oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe ,,Zusammensetzung“).
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie schwanger sind, wenn Sie planen, schwanger zu werden oder wenn Sie stillen. Wenn Sie während der Behandlung mit Trileptal schwanger werden oder eine Behandlung mit Trileptal während der Schwangerschaft notwendig wird, muss der Nutzen des Arzneimittels sorgfältig gegen das mögliche Risiko für Ihr Kind abgewogen werden. Dies ist besonders wichtig in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft. Hier sollte die niedrigste anfallskontrollierende Dosis verwendet werden. Befunde aus einer begrenzten Zahl von Schwangerschaften ergaben Hinweise, dass Oxcarbazepin bei Gabe während der Schwangerschaft zu Fehlbildungen, z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, führen kann. Die Patientinnen sollten über dieses Risiko aufgeklärt und ihnen die Möglichkeit der Pränataldiagnostik (vorgeburtlichen Diagnostik) angeboten werden.
Antiepileptika können zu einem Folsäuremangel beitragen, die ergänzende Gabe von Folsäure vor und während der Schwangerschaft wird daher empfohlen. Auch die Verabreichung von Vitamin K1in den letzten Wochen der Schwangerschaft an die Mutter und nach der Geburt an das Neugeborene wird empfohlen, um eventuelle Blutgerinnungsstörungen zu vermeiden.
Bei Frauen im gebärfähigen Alter sollte Trileptal, wenn immer möglich, als Monotherapie eingesetzt werden.
Oxcarbazepin und sein aktiver Metabolit (MHD) passieren die Plazenta.
Beide treten in die Muttermilch über, die Auswirkungen auf den Säugling sind nicht bekannt. Daher darf während der Behandlung mit Trileptal nicht gestillt werden.
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Trileptal wird zur Behandlung von Kindern im Alter von 6 Jahren oder älter empfohlen. Sicherheitsdaten liegen für Kinder ab 2 Jahren vor.
Bei älteren Menschen sind keine besonderen Dosierungsempfehlungen notwendig, da die therapeutische Dosis individuell bestimmt wird. Bei älteren Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird eine Dosisanpassung empfohlen.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Etwa 25-30 % der Patienten, die Überempfindlichkeitsreaktionen auf Carbamazepin (einem anderen Arzneimittel gegen epileptische Anfallsleiden) gezeigt haben, zeigen diese auch bei Trileptal. Solche Reaktionen können aber auch bei Patienten auftreten, die bisher keine Überempfindlichkeit gegenüber Carbamazepin gezeigt haben. Wenn Sie bei sich ein Anschwellen der Lippen, des Gesichts oder des Nackens zusammen mit Schwierigkeiten beim Atmen, Sprechen oder Schlucken (Anzeichen eines Angioödems) oder sonstige Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion (z. B. eine Rötung oder Bläschenbildung auf der Haut, Fieber oder Gelenkschmerzen) feststellen, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder begeben Sie sich in das nächste Krankenhaus (siehe ,,Nebenwirkungen“). Die Behandlung mit Trileptal muss dann sofort beendet werden.
Trileptal kann den Natriumspiegel in Ihrem Blut erniedrigen. In den meisten Fällen werden Sie hiervon keine Anzeichen verspüren; wenn Sie aber bei sich Anzeichen eines Natriummangels (Trägheit, Verwirrtheit, Muskelzucken oder eine deutliche Verschlimmerung Ihrer Anfälle) bemerken, informieren Sie sofort Ihren Arzt. Er wird dann Ihren Natriumspiegel bestimmen und geeignete Maßnahmen treffen. Wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden, die zu einem niedrigen Natriumspiegel führt, oder wenn Sie gleichzeitig Arzneimitteleinnehmen, die den Natriumspiegel erniedrigen (z.B. harntreibende Medikamente, sog. Diuretika, oder Desmopressin) oder solche gegen rheumatische Entzündungen (nichtsteroidale Antirheumatika, z.B. Indometacin), sollte Ihr Arzt vor Beginn der Behandlung den Natriumspiegel in Ihrem Blut bestimmen. Danach sollten die Serumnatriumspiegel wieder nach etwa zwei Wochen und dann während der ersten drei Monate der Behandlung in monatlichen Abständen oder entsprechend der klinischen Notwendigkeit bestimmt werden. Wenn bei Ihnen während der Behandlung mit Trileptal eine Behandlung mit Arzneimitteln, die den Natriumspiegel erniedrigen, begonnen wird, gilt das gleiche Schema.
Wenn Sie an Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) leiden, sollte Ihr Gewicht regelmäßig kontrolliert werden, um festzustellen ob Ihr Körper zuviel Flüssigkeit zurückhält. In diesem Fall oder bei einer Verschlechterung der Herzfunktion sollte der Serumnatriumspiegel bestimmt werden. Wenn ein niedriger Natriumspiegel festgestellt wird, ist eine verringerte Flüssigkeitsaufnahme (Flüssigkeitsrestriktion) eine wichtige Behandlungsmaßnahme.
Obwohl es aus den klinischen Studien keine Hinweise dafür gibt, dass es unter Trileptal zu einer Beeinträchtigung der Reizleitung am Herzen kommen kann, sollten aus theoretischen Erwägungen Patienten mit vorbestehender Störung der Reizleitung (z. B. AV-Block, Arrhythmien) sorgfältig überwacht werden.
Es wurde über Einzelfälle von Leberentzündung (Hepatitis) berichtet, die sich in den meisten Fällen hinreichend rückbildete. Wenn ein Verdacht auf eine Leberschädigung besteht, sollten Leberfunktionstests durchgeführt und das Absetzen von Trileptal in Betracht gezogen werden.
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Trileptal kann Schwindel und Schläfrigkeit hervorrufen. Sammeln Sie daher zunächst genügend Erfahrung mit Trileptal, um einschätzen zu können, ob Trileptal ihre Fähigkeit beeinträchtigt, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen. Diese Wirkung von Trileptal kann zusammen mit Alkohol verstärkt auftreten. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert!
Wechselwirkungen
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Trileptal und was müssen Sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel einnehmen?
Bei gleichzeitiger Einnahme der ,,Pille“ kann die hormonale Schwangerschaftsverhütung unwirksam werden. Das Eintreten einer Schwangerschaft kann damit nicht mehr ausgeschlossen werden. Deshalb sind in Absprache mit Ihrem Arzt andere oder zusätzliche, nichthormonale Verhütungsmethoden zu erwägen. Bei gleichzeitiger Gabe von Trileptal und Phenytoin bzw. Phenobarbital (andere Antiepileptika) können sich diese gegenseitig in ihren Plasmaspiegeln beeinflussen. Unter Umständen kann eine Verminderung der Phenytoindosis notwendig werden, wenn bei der Kombinationstherapie mehr als 1200 mg Trileptal pro Tag gegeben werden. Carbamazepin, Phenytoin und Phenobarbital erniedrigen die Plasmaspiegel des wirksamen Abbauproduktes MHD.
Die Plasmaspiegel von Felodipin (ein Mittel gegen hohen Blutdruck) können durch Trileptal vermindert werden. Andererseits können durch Verapamil (ein Mittel gegen hohen Blutdruck) die Plasmaspiegel des wirksamen Abbauproduktes MHD vermindert werden. Diese Veränderungen haben jedoch klinisch keine Bedeutung.
Cimetidin (ein Mittel zur Behandlung von Magen-Darm-Geschwüren), Erythromycin (ein Antibiotikum) und Dextropropoxyphen (ein starkes Schmerzmittel) hatten keinen Einfluss auf die Verstoffwechselung und Ausscheidung von MHD, während Viloxazin (ein Mittel gegen Depressionen) geringfügige Änderungen der Plasmaspiegel von MHD hervorrief (etwa 10 % Erhöhung nach wiederholter gleichzeitiger Gabe). Untersuchungen mit Warfarin (einem blutgerinnungshemmenden Mittel) ergaben weder nach Einzel- noch nach Mehrfachgabe Anzeichen einer gegenseitigen Beeinflussung.
Aus theoretischen Erwägungen wird die Anwendung von Trileptal zusammen mit Monoaminoxidase-Inhibitoren (MAO-lnhibitoren, Mittel gegen Depressionen) nicht empfohlen.
Mit trizyklischen Antidepressiva (Mitteln gegen depressive Störungen) behandelte Patienten waren in den klinischen Studien eingeschlossen; es wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen beobachtet.
Die gleichzeitige Gabe von Lithium (Arzneimittel zur Behandlung und Vorbeugung bestimmter geistig-seelischer Erkrankungen) und Trileptal kann die das Nervensystem schädigende Wirkung verstärken.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?
Alkohol kann die schläfrig machende Wirkung von Trileptal verstärken. Vermeiden Sie daher Alkohol soweit wie möglich und fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie Alkohol trinken dürfen.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Trileptal nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Trileptal sonst nicht richtig wirken kann!
Trileptal kann entweder allein (Monotherapie) oder zusammen mit anderen Arzneimitteln gegen Epilepsie (Kombinationstherapie) angewandt werden. Bei der Mono- und Kombinationstherapie kann die Behandlung mit Trileptal mit einer klinisch wirksamen Dosis begonnen werden, die auf zwei Einzelgaben verteilt wird. Die Dosis kann entsprechend dem klinischen Ansprechen des Patienten gesteigert werden. Wenn andere Antiepileptika durch Trileptal ersetzt werden sollen, ist die Dosis des bzw. der abzusetzenden Antiepileptikums bzw. Antiepileptika bei Beginn der Behandlung mit Trileptal schrittweise herabzusetzen. Bei der Kombinationstherapie muss möglicherweise die Dosis der anderen Antiepileptika gesenkt und/oder die Dosis von Trileptal langsamer erhöht werden.
Die folgenden Dosierungsempfehlungen gelten für alle Patienten ohne eingeschränkte Nierenfunktion. Eine Plasmaspiegelbestimmung zur Optimierung der Trileptal-Behandlung ist nicht notwendig.
Wieviel von Trileptal und wie oft sollten Sie Trileptal einnehmen?
Sie sollten Trileptal zweimal täglich, morgens und abends, einnehmen, am besten immer ungefähr zur jeweils gleichen Zeit. Dadurch halten Sie Ihre Erkrankung besser unter Kontrolle und Sie erinnern sich am leichtesten daran, wann Sie Ihre Tabletten einnehmen müssen.
Erwachsene
Monotherapie
Für die Einleitung der Therapie stehen Trileptal 150 mg Filmtabletten und Trileptal 300 mg Filmtabletten zur Verfügung. Die übliche Anfangsdosis beträgt 2 x1 Tablette Trileptal 300 mg Filmtabletten (entsprechend 600 mg pro Tag, verteilt auf zwei Einzelgaben). Die Tagesdosis kann in Abständen von einer Woche in Schritten von höchstens 600 mg gesteigert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Für die Dauerbehandlung stehen Trileptal 600 mg Filmtabletten zur Verfügung. Die Erhaltungsdosis liegt bei Tagesdosen von 600 mg bis 2400 mg.
Kontrollierte Studien in der Monotherapie von bisher nicht mit Antiepileptika behandelten Patienten haben die Wirksamkeit einer Tagesdosis von 1200 mg gezeigt; bei schwer behandelbaren (therapierefraktären) Patienten, die von anderen Antiepileptika auf eine Monotherapie mit Trileptal umgestellt wurden, erwies sich eine Tagesdosis von 2400 mg als wirksam.
Kombinationstherapie
Für die Einleitung der Therapie stehen Trileptal 150 mg Filmtabletten und Trileptal 300 mg Filmtabletten zur Verfügung. Die übliche Anfangsdosis beträgt 2 x1 Tablette Trileptal 300 mg Filmtabletten (entsprechend 600 mg pro Tag, verteilt auf zwei Einzelgaben). Die Tagesdosis kann in Abständen von einer Woche in Schritten von höchstens 600 mg gesteigert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Für die Dauerbehandlung stehen Trileptal 600 mg Filmtabletten zur Verfügung. Die Erhaltungsdosis liegt bei Tagesdosen von 600 mg bis 2400 mg.
Tagesdosen von 600 mg bis 2400 mg erwiesen sich in einer kontrollierten Studie in der Kombinationstherapie als wirksam, wobei die meisten Patienten eine Tagesdosis von 2400 mg nicht ohne eine Dosisverringerung der anderen gleichzeitig gegebenen Antiepileptika tolerierten, hauptsächlich wegen zentralnervöser Nebenwirkungen. Tagesdosen über 2400 mg wurden nicht systematisch in klinischen Studien untersucht.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird eine Dosisanpassung empfohlen (siehe ,,Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“). Bei Patienten mit Hyponatriämierisiko siehe ,,Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Einschränkung der Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Untersuchungen mit Trileptal bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion liegen nicht vor.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) sollte die Behandlung mit 2 x 1 Tablette Trileptal 150 mg Filmtabletten (entsprechend 300 mg/Tag, verteilt auf zwei Einzelgaben) begonnen und die Dosis in Abständen von mindestens einer Woche gesteigert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Die Dosissteigerung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion bedarf möglicherweise einer sorgfältigeren Überwachung.
Kinder
In der Mono- und in der Kombinationstherapie wird die Behandlung mit einer Dosis von 8-10 mg/kg/Tag, verteilt auf zwei Einzelgaben, begonnen. Die Tagesdosis kann in Abständen von einer Woche in Schritten von höchstens 10 mg/kg gesteigert werden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Die mittlere Erhaltungsdosis liegt bei Tagesdosen von etwa 30 mg/kg, die Maximaldosis liegt bei 46 mg/kg/Tag.
Wie sollten Sie Trileptal einnehmen?
Trileptal kann mit oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Die Tabletten besitzen Bruchrillen und können in zwei Hälften gebrochen werden, um Ihnen die Einnahme zu erleichtern.
Wie lange sollten Sie Trileptal einnehmen?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach dem individuellen Ansprechen des Patienten und wird durch den behandelnden Arzt bestimmt. Die Behandlung der Epilepsie ist grundsätzlich eine Langzeitbehandlung. Über die notwendige Dosis, die Behandlungsdauer und das Absetzen von Trileptal muss Ihr Arzt entscheiden. Unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Trileptal daher nicht und ändern Sie die Dosierung nicht, ohne vorher Ihren Arzt zu fragen!
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was ist zu tun, wenn Trileptal in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Im Falle einer Überdosierung ist umgehend ärztliche Behandlung erforderlich.
Nach Einnahme zu hoher Dosen können unter anderem folgende Anzeichen auftreten: Schläfrigkeit, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, unwillkürliche Bewegungen (Hyperkinesie), zu niedriger Natriumspiegel im Blut (Hyponatriämie), Koordinationsstörungen (Ataxie) und Augenzittern (Nystagmus).
Ein spezifisches Gegenmittel ist nicht bekannt. Nach Bedarf sollte eine symptomatische und unterstützende Behandlung durchgeführt werden. Eine Entfernung des Arzneimittels durch Magenspülung und/oder Inaktivierung durch Gabe von Aktivkohle sollte in Erwägung gezogen werden.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Trileptal eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?
Wenn Sie nur eine Einnahme vergessen haben, nehmen Sie die Tablette(n) ein, sobald Sie sich daran erinnern. Wenn es dann schon die Zeit für die nächste Einnahme ist, nehmen Sie Ihr Medikament weiter so ein, wie Ihr Arzt es Ihnen verordnet hat. Keinesfalls dürfen Sie eine vergessene Tablette durch die Einnahme einer doppelten Menge an Tabletten ausgleichen.
Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?
Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt, wenn Unverträglichkeiten oder eine Änderung in Ihrem Krankheitsbild eintreten. Keinesfalls dürfen Sie mit der Einnahme aufhören, ohne Ihren Arzt zu fragen!
Um zu verhindern, dass bei Ihnen plötzlich wieder Anfälle auftreten, soll die Behandlung mit Trileptal wie bei allen Mitteln gegen Epilepsie nur allmählich beendet werden.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Trileptal auftreten?
Folgende Nebenwirkungen können dosisabhängig und insbesondere bei Behandlungsbeginn auftreten (Schätzung der Häufigkeiten nach der CIOMS III Klassifikation: sehr häufig: >10 %; häufig: >1 % - < 10 %; gelegentlich: >0,1 % - < 1 %; selten: >0,01 % - < 0,1 %; in Einzelfällen: < 0,01 %):
Zentralnervensystem/Psyche
Sehr häufig können Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel und Kopfschmerz auftreten, häufig wurden Schwächegefühl, Unruhe, Gedächtnisstörungen, Antriebsverarmung (Apathie), Koordinationsstörungen (Ataxie), Konzen-trationsschwäche, Verwirrtheit, depressive Verstimmungen, gefühlsmäßige Labilität (z.B. Nervosität), Augenzittern (Nystagmus) und Zittern (Tremor) beobachtet.
Herz- und Kreislaufsystem
In Einzelfällen traten Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien, z.B. AV-Block) auf.
Magen-Darm-Trakt
Sehr häufig treten Übelkeit und Erbrechen, häufig Verstopfung (Obstipation), Durchfall (Diarrhoe) und Bauchschmerzen auf.
Blut- und Lymphsystem
Gelegentlich wurde über eine verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukopenie), in Einzelfällen über eine verminderte Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie) berichtet.
Leber
Gelegentlich finden sich Veränderungen der Leberfunktionen (Anstieg der Transaminasen und/oder der alkalischen Phosphatase), in Einzelfällen Leberentzündungen (Hepatitis).
Stoffwechsel und Ernährung
Häufig (bei bis zu 2,7 % der mit Trileptal behandelten Patienten) tritt ein erniedrigter Spiegel von Natrium im Serum mit Werten unter 125 mmol/l auf (Hyponatriämie), der gewöhnlich symptomlos ist und keine Anpassung der Therapie notwendig macht. Die Serumnatriumspiegel normalisieren sich gewöhnlich, wenn die Trileptaldosis verringert, Trileptal abgesetzt oder Begleitmaßnahmen wie eine verringerte Flüssigkeitsaufnahme (Flüssigkeitsrestriktion) durchgeführt werden. Bei Patienten mit besonderem Risiko und bei Patienten mit Anzeichen einer Hyponatriämie sollten die Serumnatriumspiegel vor und während der Behandlung überwacht werden (s. oben unter ,,Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“). In Einzelfällen wurde eine Hyponatriämie mit klinischen Symptomen wie Anfällen, Verwirrtheit, Bewusstseinstrübung, Gehirnerkrankungen (Enzephalopathie), Sehstörungen (z.B. Verschwommensehen), Erbrechen und Übelkeit beobachtet; beim Auftreten klinischer Symptome sollte eine Serumnatriumspiegelbestimmung durchgeführt werden.
Haut und Hautanhangsgebilde
Häufig traten Akne, Haarausfall (Alopezie) und entzündliche Hautveränderungen (Exanthem), gelegentlich Bläs-chenbildung (Urtikaria), in Einzelfällen Hautrötungen mit scheiben- oder knotenförmigen Veränderungen und Einblutungen (Stevens-Johnson-Syndrom) und systemischer Lupus erythematodes auf.
Augen
Sehr häufig traten Doppeltsehen (Diplopie), häufig Schwindel und Sehstörungen (z.B. Verschwommensehen) auf.
Überempfindlichkeitsreaktionen
In Einzelfällen wurde über Gewebsschwellung (Angioödem) und mehrere Organe betreffende Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet, charakterisiert durch Symptome wie entzündliche Hautveränderungen (Exanthem), Fieber, Lymphknotenschwellung, Leberfunktionswerte außerhalb der Norm, veränderte Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Gelenkschmerzen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Sollten Sie eine oder mehrere der oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen (vgl. auch den Abschnitt ,,Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise”) entscheiden kann.
Insbesondere beim Auftreten von Fieber, Halsschmerzen, Hautreaktionen wie Hautausschlag, Entstehen von roten Flecken oder Blasen auf der Haut, bei grippeähnlichen Krankheitsbeschwerden, Anzeichen einer Leberfunktionsstörung wie Schlappheit, Appetitlosigkeit, Gelbverfärbung der Haut sowie bei Anzeichen eines Natriummangels (Trägheit, Verwirrtheit, Muskelzucken, vgl. den Abschnitt ,,Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise“) muss sofort der Arzt aufgesucht werden.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfalldatum dieser Packung ist auf der Faltschachtel und dem Blister aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!
Stand der Information
Februar 2000
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren!
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Diese Packung wurde von der Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH,
83451 Piding, importiert. Der Beipackzettel wurde ebenfalls von der
Firma Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH gedruckt und hinzugefügt.
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