Trospium 5 Mg Tabletten Pfleger
Textentwurf vom 09.12.2009 Trospium 5 mg Tabletten Pfleger Seite 18
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Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)
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Pfleger Trospium 5 mg Tabletten Pfleger
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1. Bezeichnung des Arzneimittels
Trospium 5 mg Tabletten Pfleger
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Tablette enthält 5 mg Trospiumchlorid.
Sonstiger Bestandteil: 1 Tablette enthält 170 mg Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tablette
Weiße, runde, bikonvexe Tablette.
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Zur Behandlung der neurologischen oder idiopathischen Detrusor-Überaktivitätmit den Symptomen Pollakisurie, imperativer Harndrang und Dranginkontinenz.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
a) Zur Behandlung der neurologischen Detrusor-Überaktivität:
Die Dosierung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und dem Therapieerfolg im Laufe der medikamentösen Behandlung.
Es werden 3-mal täglich 2-3 Tabletten eingenommen (entsprechend täglich 30 bis 45 mg Trospiumchlorid).
b) Zur Behandlung der idiopathischen Detrusor-Überaktivität:
Es werden morgens und abends je 4 Tabletten eingenommen (entsprechend täglich 40 mg Trospiumchlorid).
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 10 und 30 ml/min/1,73m2) sollte eine Tagesdosis von 20 mg nicht überschritten werden.
Trospium 5 mg Tabletten Pfleger sind kontraindiziert bei Kindern unter 12 Jahren (siehe Abschnitt 4.3).
Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten werden unzerkaut vor einer Mahlzeit auf leeren Magen mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.
Die Notwendigkeit der Weiterbehandlung sollte in regelmäßigen Abständen von 3 - 6 Monaten überprüft werden.
Gegenanzeigen
Trospium 5 mg Tabletten Pfleger sind kontraindiziert bei:
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Trospiumchlorid oder einen der sonstigen Bestandteile
Harnverhaltung
Engwinkelglaukom
Tachyarrhythmie
Myasthenia gravis
- schwerer chronisch entzündlicherDarmerkrankung (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn)
- toxischem Megakolon
- dialysepflichtiger Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min/1,73m2)
- Kindern unter 12 Jahren.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Trospiumchlorid sollte bei Patienten
- mit obstruktiven Zuständen des Gastrointestinaltraktes (z.B. Pylorusstenose)
- mit Behinderung des Harnabflusses mit dem Risiko der Restharnbildung
- mit autonomer Neuropathie
- mit einer Hiatushernie mit Refluxösophagitis
- bei denen eine schnelle Herzschlagfolge nicht erwünscht ist, z.B. jenen mit Hyperthyreose, koronarer Herzkrankheit und Herzinsuffizienz
nur mit Vorsicht angewendet werden.
Da es keine Daten zur Verwendung von Trospiumchlorid bei eingeschränkter Leberfunktion gibt, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Trospiumchlorid wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit starker Einschränkung der Nierenfunktion wurden beträchtliche Erhöhungen der Plasmaspiegel beobachtet. Deshalb sollte in dieser Patientengruppe, aber auch bei leichter bis mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion mit Vorsicht behandelt werden.
Vor Beginn einer Therapie sollten organische Ursachen für Pollakisurie und Drangsymptomatik,wie Herz- oder Nierenkrankheiten, Polydipsie, sowie Infektionen und Tumoren der Harnorgane ausgeschlossen werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galaktose-Malabsorption sollten Trospium 5 mg Tabletten Pfleger nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Mögliche Wechselwirkungen sind
- Verstärkung der anticholinergen Wirkung von Amantadin, trizyklischen Antidepressiva, Chinidin, Antihistaminika und Disopyramid sowie
- Verstärkung der tachykarden Wirkung von Beta-Sympathomimetika.
- Abschwächung der Wirkung von Prokinetika (z.B. Metoclopramid, Cisaprid).
Da Trospiumchlorid die gastrointestinale Motilität und Sekretion beeinflussen kann, kann die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, dass die Resorption anderer, gleichzeitig eingenommener Medikamente verändert wird.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die Stoffe wie Guar, Colestyramin und Colestipol enthalten, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Resorption von Trospiumchlorid verringert wird. Deshalb wird die gleichzeitige Anwendung von Medikamenten, die diese Stoffe enthalten, nicht empfohlen.
Untersuchungen zu stoffwechselbedingtenWechselwirkungen mit Trospiumchlorid wurden in vitro mit Cytochrom-P-450 Enzymen, die am Medikamentenstoffwechsel beteiligt sind, durchgeführt (P450 1A2, 2A6, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1, 3A4). Dabei wurde kein Einfluss von Trospiumchlorid auf deren metabolische Aktivität festgestellt. Da Trospiumchlorid nur zu einem geringen Teil verstoffwechselt wird und eine Esterhydrolyse deneinzigenrelevantenStoffwechselweg darstellt, werden keine stoffwechselbedingten Wechselwirkungen erwartet.
Zudem ergaben sich weder aus klinischen Studien noch aus der Arzneimittelüberwachung Erkenntnisse, welche auf klinisch relevante Wechselwirkungen schließen lassen.
Schwangerschaft und Stillzeit
In tierexperimentellen Untersuchungen wurden keine Hinweise darauf gefunden, dass Trospiumchlorid schädliche Effekte auf die Schwangerschaft, die embryonale und fötale Entwicklung, die Geburt oder die nachgeburtliche Entwicklung ausüben könnte.
Dennoch sollte Trospium 5 mg Tabletten Pfleger in der Schwangerschaft und Stillzeit nur unter strenger Indikationsstellung angewandt werden, da keine Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Durch Störungen der Akkommodation kann es zu einer Beeinträchtigung der Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zur Bedienung von Maschinen
Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Bei der Behandlung mit Trospium 5 mg Tabletten Pfleger kann es zu anticholinergen Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Dyspepsie und Verstopfung kommen.
Erkrankungen des Immunsystems
Selten:Anaphylaxie
Nicht bekannt: Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch-epidermale Nekrolyse (TEN)
Augenerkrankungen
Gelegentlich:Störung der Akkommodation (besonders bei Patienten,die hyperop und nicht ausreichend korrigiert sind)
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie
Selten:Tachyarrhythmie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich:Dyspnoe
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Mundtrockenheit, Dyspepsie, Verstopfung, Bauchschmerzen, Übelkeit
Gelegentlich:Diarrhö, Flatulenz
Erkrankungen der Haut und der Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Ausschlag
Selten:Angioödem
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Störungen der Harnentleerung (z.B. Restharnbildung)
Selten: Harnverhaltung
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Schwäche, Brustschmerzen
Untersuchungen
Selten:Milder bis mäßiger Anstieg der Transaminasen
Überdosierung
Als höchste Einzeldosis wurden gesunden Probanden 360 mg Trospiumchlorid oral verabreicht. Hierbei traten Mundtrockenheit, Tachykardie und Miktionsbeschwerden verstärkt als Nebenwirkungen auf. Fälle schwerwiegender Überdosierung oder Vergiftung mit Trospiumchlorid sind bisher nicht bekannt geworden.
Als Zeichen einer Überdosierung sind verstärkte anticholinerge Symptome wie Sehstörungen, Tachykardie, Mundtrockenheit und Hautrötung zu erwarten.
Bei Vorliegen einer Vergiftung sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Magenspülung und Verminderung der Resorption (z. B. Aktivkohle)
- Lokale Gabe von Pilocarpin bei Glaukomkranken
- Katheterisierung bei Harnverhalt
- Gabe eines Parasympathomimetikums bei schweren Symptomen (z. B. Neostigmin)
- Gabe von Betablockern bei ungenügendem Ansprechen, ausgeprägter Tachykardie und/oder Kreislaufinstabilität (z. B. initial 1 mg Propranolol i.v. unter EKG-und Blutdruckkontrolle).
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Spasmolytikum, Urologikum
ATC- Code: GO4B D09
Trospiumchlorid, ein quartäres Ammoniumderivat des
Nortropanols, gehört zur Stoffgruppe der
Parasympatholytika oder Anticholinergika. Der Wirkstoff konkurriert
konzentrationsabhängig und kompetitiv mit der körpereigenen
Überträgersubstanz Acetylcholin um postsynaptische
Bindungsstellen.
Trospiumchlorid besitzt eine hohe Affinität zu
den M1- und den M3-Rezeptoren und eine
vergleichsweise etwas geringere Affinität zu den
M2-Rezeptoren und bindet vernachlässigbar gering an
nicotinische Rezeptoren.
Für die anticholinerge Wirkung von Trospiumchlorid ist vor allem der über die Muskarin-Rezeptoren vermittelte relaxierende Effekt an glattmuskulären Geweben und Organen wesentlich.
Trospiumchlorid vermindert den Tonus der glatten Muskeln im Bereich des Magen-Darm- und des Urogenitaltraktes. Es hemmt die Bronchial-, Speichel- und Schweißsekretion und lähmt die Akkommodation. Zentrale Effekte wurden bislang nicht beobachtet.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation von Trospiumchlorid-Tablettenwerden nach 4 - 6 Stunden maximale Blutspiegelwerte erreicht. Die Eliminationshalbwertzeitist sehr variabel und beträgt bei oraler Verabreichung im Mittel 5- 18 Stunden. Es tritt keine Akkumulation auf. Die Plasmaproteinbindung beträgt 50 - 80 %. Im Dosisbereich von 20 bis 60 mg als Einzeldosis sind die Plasmaspiegel proportional zur verabreichten Dosis. Die überwiegende Menge des systemisch verfügbaren Trospiumchlorids wird unverändert, ein geringerer Teil (ca. 10 %) als Spiroalkohol, dem durch Hydrolyse der Esterbindung entstehenden Metaboliten, renal ausgeschieden.
Pharmakokinetische Daten ergaben keine wesentlichen Unterschiede bei älteren Patienten, sowie keine Geschlechtsunterschiede.
In einer Studie bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 8 -32 ml/min) war die durchschnittliche AUC 4-fach und die Cmax2-fach erhöht. Die Halbwertzeit war gegenüber gesunden Personen 2-fach verlängert. Es sind keine Studien bei Patienten mit geringerem Grad der Einschränkung der Nierenfunktion bekannt.
Zu Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion gibt es keine Daten.
5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxikologische Eigenschaften
a) Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial
Trospiumchlorid zeigte in vitround in vivokeine mutagenen Wirkungen.
Langzeitkanzerogenitätsstudien an Ratten und Mäusen ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potenzial.
b) Reproduktionsstoxizität
Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf teratogene oderandereembryotoxische Wirkungen ergeben. Entwicklung der Feten, Geburtsvorgang, postnatale Entwicklung der Nachkommen sowie Fertilität bei Ratten wurden nicht beeinträchtigt.
Trospiumchlorid passiert bei der Ratte die Plazenta und geht in die Muttermilch über.
Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen nicht vor.
Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon K25, hochdisperses Siliciumdioxid, Stearinsäure (Ph.Eur.).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/Aluminium-Blisterpackung mit 30 Tabletten N1, 50 Tabletten N2und 100 Tabletten N3.Klinikpackung mit 10 x 30 und 10 x 50 Tabletten.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
Dr. R. Pfleger
Chemische Fabrik GmbH
D-96045 Bamberg
Telefon: (0951) 6043-0
Telefax: (0951) 6043-29
E-Mail: info@dr-pfleger.de
Zulassungsnummer
4880.00.00
Datum der Verlängerung der Zulassung
13.12.06
Stand der Information
Dezember 2009
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig