Ullnor 20 Mg Hartkapseln
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1. Bezeichnung des Arzneimittels
Ulnor 20 mg Hartkapseln
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Eine Hartkapsel enthält 20 mg Omeprazol.
Hilfsstoffe siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Hartkapseln mit magensaftresistenten Pellets
Opak-weiße Hartkapseln mit der Bedruckung “OM20”, befüllt mit weißem bis leicht beigem kugelförmigem Granulat.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
-
Ulcus duodeni
-
Benignes Ulcus ventriculi
-
Refluxösophagitis
-
Langzeittherapie zur Rezidivprophylaxe der Refluxösophagitis
-
Zollinger-Ellison-Syndrom
-
Therapie von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren in Folge einer Behandlung mit nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAR)
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Langzeittherapie zur Rezidivprophylaxe von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren in Folge einer Behandlung mit nicht-steroidalen Antiphlogistika
-
Symptomatische Behandlung der gastro-ösophagealen Refluxerkrankung
-
Zur Eradikation des Erregers Helicobacter pylori in Kombination mit geeigneten antibakteriell wirksamen Arzneimitteln bei Patienten mit peptischen Ulcera, die durch H. pylori bedingt sind (siehe Abschnitt 4.2) *.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Ulcus duodeni:
Als übliche Dosierung werden 1 x täglich 20 mg
verabreicht. Die Behandlungsdauer liegt zwischen 2 und 4
Wochen.
Benignes Ulcus ventriculi:
Als übliche Dosierung werden 1 x täglich 20 mg verabreicht. Die Behandlungsdauer beträgt 4-(6)-8 Wochen.
Refluxösophagitis:
Als übliche Dosierung werden 1 x 20 mg täglich
verabreicht. Die Behandlungsdauer liegt zwischen 4 und 8
Wochen.
Hinweise:
Im Einzelfall kann die Dosierung von Omeprazol bei
Ulcus duodeni, benignem Ulcus ventriculi und Refluxösophagitis auf
1 x täglich 40 mg angehoben werden.
In Monotherapie sollte Omeprazol bei
Zwölffingerdarm- oder Magengeschwüren nur bei Patienten verabreicht
werden, bei denen eine Eradikationstherapie nicht indiziert
ist.
Kinder über 2 Jahre mit schweren Formen einer
Refluxösophagitis:
Für Kinder liegen nur begrenzte klinische
Erfahrungen vor. Omeprazol sollte nur bei Kindern mit schweren
Formen einer Refluxösophagitis eingesetzt werden, die durch andere
therapeutische Maßnahmen nicht beherrscht werden können.
Die Behandlung ist durch einen Kinderarzt im Krankenhaus einzuleiten.
Fortlaufende pH-Messungen und Genotypisierung (hinsichtlich CYP 2C19-Status) können bei Bedarf zur Sicherung einer optimalen Einstellung durchgeführt werden.
Die folgende Dosierung sollte verwendet werden:
Gewicht 10 kg bis 20 kg: 10 mg/Tag
Gewicht über 20 kg: 20 mg/Tag
(ca. 1 mg/KG/Tag).
Die Behandlungsdauer liegt üblicherweise zwischen 4 und 8 Wochen und sollte 12 Wochen nicht überschreiten, da Daten zur Langzeitanwendung in dieser Altersgruppe fehlen.
Langzeittherapie zur Rezidivprophylaxe der Refluxösophagitis:
Die übliche Dosierung liegt je nach klinischem Ansprechen bei 10 bis 20 mg.
Zollinger-Ellison-Syndrom:
Die Dosierung sollte individuell eingestellt und der Verlauf fachärztlich überwacht werden, solange dies klinisch erforderlich ist. Die empfohlene Initialdosis liegt bei 60 mg 1 x täglich. Bei Dosierungen von über 80 mg täglich sollte die Gesamtdosis auf zwei Gaben täglich verteilt werden. Die Behandlung von Patienten mit Zollinger-Ellison-Syndrom unterliegt keiner zeitlichen Begrenzung.
Behandlung NSAR – bedingter Magen– und Zwölffingerdarmgeschwüre
Die übliche Dosierung liegt bei 20 mg täglich. Die Behandlungsdauer liegt zwischen 4 und 8 Wochen.
Langzeittherapie zur Rezidivprophylaxe
von Magen- und
Zwölffingerdarmgeschwüren in Folge einer Behandlung mit
nicht-steroidalen Antiphlogistika:
Die übliche Dosierung beträgt 20 mg täglich.
Symptomatische Behandlung gastro-ösophagealer Refluxerkrankungen:
Abhängig von der erzielten klinischen Wirkung werden üblicherweise 10 bis 20 mg täglich verabreicht. Die Behandlungsdauer liegt zwischen 2 und 4 Wochen.
Lässt sich innerhalb von 2 Wochen keine Besserung der Symptomatik beim Patienten erreichen, sollten weitere Untersuchungen angeschlossen werden.
Eradikation des Erregers Helicobacter pylori in Kombination mit geeigneten antibakteriell wirksamen Arzneimitteln bei Patienten mit peptischen Ulcera, die durch H. pylori bedingt sind*:
Bei Patienten mit Gastroduodenalulcera aufgrund einer H. pylori-Infektion sollte eine Eradikationstherapie in Kombination mit geeigneten Antibiotika in geeignetem Dosierungsschema eingeleitet werden.
Die Wahl eines geeigneten Medikationsschemas orientiert sich an der Verträglichkeit für den Patienten und den therapeutischen Richtlinien. Folgende Kombinationen wurden untersucht:
-
Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 1000 mg, Clarithromycin 500 mg, jeweils zweimal täglich.
-
Omeprazol 20 mg, Clarithromycin 250 mg, Metronidazol 400-500 mg, jeweils zweimal täglich.
Die Dauer der Eradikationsbehandlung beträgt 1
Woche und sollte nicht verkürzt werden, um einer
Resistenzentwicklung vorzubeugen. Bei Patienten mit aktivem Ulkus
kann die Behandlung durch Omeprazol in Monotherapie entsprechend
den o. g. Angaben zu Dosierung und Behandlungsdauer verlängert
werden.
Aufgrund des kanzerogenen Potenzials ist eine Kombinationstherapie mit Metronidazol nicht als Therapie der ersten Wahl anzusehen. Die Gabe von Metronidazol sollte auf eine Behandlungsdauer von unter 10 Tagen beschränkt werden.
Ältere Patienten
Eine Dosierungsanpassung ist bei älteren
Patienten nicht erforderlich.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Eine Dosierungsanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist nicht erforderlich.
Eingeschränkte Leberfunktion
Da Bioverfügbarkeit und Halbwertszeit bei
Leberfunktionsstörung erhöht werden können, ist die Dosierung auf
maximal 20 mg täglich einzustellen.
Die Hartkapseln sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) vor einer Mahlzeit (z. B. vor dem Frühstück oder Abendessen) bzw. auf leeren Magen eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Omeprazol ist bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Omeprazol oder gegen einen der Hilfsstoffe kontraindiziert. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte keine Kombinationstherapie mit Clarithromycin durchgeführt werden.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sofern
relevant, sollte bei Patienten mit peptischem Ulkus der H.
pylori-Status bestimmt werden. Bei Patienten mit positivem H.
pylori-Nachweis sollte möglichst immer die Elimination des Erregers
durch Eradikationstherapie angestrebt werden.
Bei Verdacht
auf Magengeschwür muss eine eventuelle Bösartigkeit vor Aufnahme
der Behandlung mit Ulnor 20 mg ausgeschlossen werden, da die
Behandlung die Symptome bessern und daher eine Diagnose verzögern
kann.
Die Diagnose
einer Refluxösophagitis sollte endoskopisch gesichert
werden.
Eine verminderte Azidität des Magensaftes erhöht, unabhängig von der Ursache (z. B. Gabe eines Protonenpumpenblockers), die Keimzahlen der normalen Gastrointestinalflora im Magen. Die Behandlung mit säurereduzierenden Wirkstoffen führt zu einem geringfügig erhöhten Risiko gastrointestinaler Infektionen durch z. B. Salmonellen und Campylobacter.
Vorsicht ist geboten, wenn Omeprazol, besonders in hoher Dosierung, an ältere Patienten und bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion verabreicht werden soll.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion sollen die Leberenzymwerte während einer Therapie mit Ulnor 20 mg regelmäßig kontrolliert werden.
Das Medikament enthält Sucrose. Daher sollten Patienten mit den seltenen hereditären Stoffwechselstörungen Fruktose-Intoleranz, Glukose-Galaktose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel das Präparat nicht anwenden.
Vor einer Behandlung NSAR-bedingter Geschwüre ist unbedingt ein Absetzen der auslösenden Medikation in Erwägung zu ziehen.
Eine Langzeittherapie zur Rezidivprophylaxe von Geschwüren, die durch die Einnahme von nicht-steroidalen Entzündungshemmern verursacht sind, sollte auf Risikopatienten beschränkt bleiben.
Eine Langzeittherapie bedarf, vor allem wenn sie länger als ein Jahr durchgeführt wird, der regelmäßigen Überprüfung der Behandlung und einer wiederholten und sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt.
Während einer Therapie mit Omeprazol, die einer kombinierten Gabe mit anderen Wirkstoffen bedarf (NSAR-bedingte Geschwüre oder Eradikation), ist Vorsicht geboten, wenn weitere Wirkstoffe gegeben werden, da sich Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln vervielfachen oder potenzieren können (siehe Fachinformationen zu den betreffenden Arzneimitteln).
Vorsicht ist überdies angezeigt, wenn eine Kombinationstherapie bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen angewandt werden soll.
Omeprazol darf nicht an Säuglinge oder Kinder unter zwei Jahren verabreicht werden.
Bei schwer kranken Patienten wird die Überwachung der Seh- und Hörfunktionen empfohlen, da vereinzelt Fälle von Erblindung und Taubheit im Zusammenhang mit der Injektionsform von Omeprazol beschrieben wurden.
4.5. Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Da Omeprazol in der Leber durch Cytochrom P450 – Isoformen (überwiegend durch CYP 2C19, S-Mephenytoinhydroxlase) metabolisiert wird und Enzyme der Untergruppe CYP2C (CYP 2C19 und CYP 2C9) hemmt, kann es zu einer verzögerten Elimination anderer Substanzen kommen, die ebenfalls durch diese Enzyme metabolisiert werden. Dies wurde für Diazepam (sowie für andere Benzodiazepine wie Triazolam und Flurazepam), Phenytoin und Warfarin beobachtet. Eine regelmäßige Überwachung bei Patienten, die Warfarin oder Phenytoin erhalten, wird empfohlen. Hierbei kann eine Senkung der Warfarin- oder Phenytoin-Dosierung erforderlich werden. Zu Wechselwirkungen kann es auch bei Hexobarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin, Carbamazepin, Clozapin usw. kommen.
Omeprazol kann den Leberstoffwechsel von Disulfiram beeinträchtigen. Es wurden einige möglicherweise damit zusammenhängende Fälle von Muskelrigidität gemeldet.
Das Datenmaterial zur Wechselwirkung von Omeprazol mit Ciclosporin ist widersprüchlich. Die Ciclosporin-Plasmakonzentrationen bei Patienten, die zusätzlich Omeprazol erhalten, sollen überwacht werden, da eine Erhöhung der Ciclosporinspiegel möglich ist.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Omeprazol und Clarithromycin kommt es zu erhöhten Plasmakonzentrationen beider Substanzen.
Die Resorption von Ketoconazol bzw. Itraconazol kann aufgrund der verminderten Azidität im Magen unter Behandlung mit Omeprazol wie auch bei anderen Säuresekretionshemmern vermindert sein.
Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und Digoxin führte als Folge des erhöhten Magen-pH-Wertes bei gesunden Probanden zu einer Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Digoxin um 10 %.
Omeprazol kann die orale Resorption von Vitamin B12 senken. Dies ist bei einer Omeprazol-Langzeittherapie von Patienten mit niedrigen Ausgangswerten zu bedenken.
Es gibt keine Anhaltspunkte für Interaktionen zwischen Omeprazol und Koffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Östradiol, Amoxicillin, Budesonid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam oder Antacida. Die Resorption von Omeprazol wird durch Alkohol nicht beeinflusst.
Aufgrund möglicher klinisch relevanter Wechselwirkungen soll Johanniskraut nicht gemeinsam mit Omeprazol verabreicht werden.
Tabellarische Übersicht wichtiger Wechselwirkungen von Ulnor 20 mg.
Anderes Medikament |
Ursache |
Folgewirkung |
Diazepam (wahrscheinlich auch andere Benzodiazepine), R-Warfarin, Phenytoin |
Interaktion an Cytochrom-P450-Isoenzymen der Gruppe 2C |
Verzögerte Elimination, erhöhte Plasmaspiegel |
Ketoconazol, Itraconazol (und andere mit pH-abhängiger Resorption) |
Anhebung des pH-Wertes im Magen |
Verminderte Resorption |
Digoxin |
Anhebung des pH-Wertes im Magen |
10 %iger Anstieg der Bioverfügbarkeit |
Clarithromycin, Roxithromycin, Erythromycin (vermutlich auch andere Makrolide) |
pH-Veränderung im Magen sowie veränderter Metabolismus in der Leber |
Erhöhte Plasmakonzentrationen beider Substanzen; erhöhte Bioverfügbarkeit und verlängerte HWZ von Omeprazol |
Alkohol Amoxicillin Budesonid Chinidin Coffein Diclofenac Estradiol, Lidocain, Metoprolol, Metronidazol, Naproxen, Phenacetin (Acetaminophen), Piroxicam Propranolol, S-Warfarin, Theophyllin |
|
Keine Veränderung der Pharmakokinetik |
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Aus den begrenzten epidemiologischen Untersuchungen ergibt sich kein Hinweis auf unerwünschte Wirkungen auf eine Schwangerschaft bzw. einen Anstieg der Fehlbildungsrate. Es liegt jedoch kein ausreichendes Datenmaterial zu spezifischen Anomalien vor. Bei Ratten treten Omeprazol und seine Metaboliten in die Milch über. Die Exposition des Säuglings durch die Muttermilch ist noch unzureichend belegt. Die Omeprazol-Konzentrationen in der Muttermilch erreichen beim Menschen ca. 6 % der maximalen mütterlichen Plasmaspiegel. Die Verabreichung von Omeprazol während Schwangerschaft und Stillzeit erfordert eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Untersuchungen zur Verkehrstüchtigkeit bei der Einnahme von Omeprazol wurden nicht durchgeführt. Jedoch sind, abgesehen von Nebenwirkungen, die das ZNS oder die Sehtüchtigkeit betreffen, keine Omeprazol-bedingten Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit zu erwarten.
4.8 Nebenwirkungen
Gastrointestinale Störungen
Häufig (10%-1%):
Diarrhöe, Obstipation, Flatulenz (möglicherweise
in Verbindung mit Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen. In der
Mehrzahl der Fälle gehen die Symptome bei Fortsetzung der Therapie
zurück.
Selten (0,1% -0,01%):
schwarz-bräunliche Verfärbung der Zunge bei
gleichzeitiger Verabreichung von Clarithromycin und gutartige
Drüsenkörperzysten; beide Reaktionen sind nach Beenden der
Behandlung reversibel.
Sehr selten (<0,01%):
Mundtrockenheit, Stomatitis, Candidiasis oder
Pankreatitis.
Leber-Gallestörungen
Gelegentlich (1%-0,1%):
Veränderungen der Leberenzymwerte (die sich bei
Absetzen der Therapie zurückbilden).
Sehr selten
(<0,01%):
Hepatitis mit oder ohne Ikterus,
Leberinsuffizienz und Enzephalopathie bei Patienten mit
vorbestehender schwerwiegender Lebererkrankung.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Sehr selten
(< 0,01%):
Veränderungen im Blutbild, reversible
Thrombozytopenie, Leukopenie oder Panzytopenie und
Agranulozytose.
Selten (0,1%-0,01%):
Hypochrome Mikrozytose bei Kindern.
Störungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich (1%-0,1%):
Pruritus,
Hautausschlag, Alopezie, Erythema multiforme oder
Lichtempfindlichkeit und vermehrtes Schwitzen.
Sehr selten (<0,01%):
Stevens-Johnson-Syndrom oder Epidermolysis acuta
toxica
Störungen des Bewegungsapparates
Selten (0,1%-0,01%):
Muskelschwäche, Muskelschmerzen und
Gelenkschmerzen.
Nierenstörungen
Sehr selten
(<0,01%):
Nephritis (interstitielle Nephritis)
Störungen des
Nervensystems
Häufig (10%-1%):
Schläfrigkeit, Somnolenz, Schlafstörungen
(Schlaflosigkeit), Schwindelgefühl und Kopfschmerzen. Diese
Beschwerden gehen normalerweise im Verlauf der Therapie
zurück.
Selten
(0,1%-0,01%):
Parästhesien und leichte Benommenheit.
Verwirrung und Halluzinationen vor allem bei schwerkranken oder
älteren Patienten.
Sehr selten (<0,01%):
Erregtheit und depressive Reaktionen vor allem bei
schwerkranken oder älteren Patienten.
Störungen der Sinnesorgane
Gelegentlich (1%-0,1%):
Sehstörungen (Verschwommensehen, verminderte Sehschärfe oder
Gesichtsfeldverlust) und Hörstörungen (z. B. Tinnitus) oder
Geschmacksstörungen. Diese Beschwerden bilden sich normalerweise
bei Beenden der Therapie zurück.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Sehr selten
(<0,01%):
Urticaria, erhöhte Körpertemperatur,
angioneurotisches Ödem, Verengung der Atemwege oder
anaphylaktischer Schock, allergische Vaskulitis und Fieber wurden
beschrieben.
Sonstige Nebenwirkungen
Gelegentlich (1%-0,1%):
peripheres Ödem (das sich bei Beenden der Therapie
zurückbildete).
Sehr selten (<0,01%):
Hyponatriämie, Gynäkomastie.
4.9 Überdosierung
Symptome:
Es liegen keine Informationen zu den Folgen einer
Überdosierung von Omeprazol beim Menschen vor. Hohe orale
Einzelgaben von bis zu 160 mg/Tag und Tagesdosierungen von bis zu
400 mg sowie intravenöse Einzeldosen von bis zu 80 mg und
intravenöse Tagesdosen von bis zu 200 mg bzw. 520 mg innerhalb von
3 Tagen wurden ohne Nebenwirkungen vertragen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Selektiver Protonenpumpenblocker, substituiertes Benzimidazol
ATC-CODE: A02B C 01
Bei Omeprazol handelt es sich um einen gastrischen Protonenpumpenblocker, d. h. Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig das Enzym H+/K+ -ATPase, das für die Sezernierung der Magensäure aus den Belegzellen des Magens verantwortlich ist. Aufgrund seines selektiven intrazellulären Wirkmechanismus, der unabhängig ist von anderen Membranrezeptoren (wie Histamin H2, Muskarin M2oder gastrinergen Rezeptoren), wurde Omeprazol einer eigenständigen Klasse von Säurehemmern zugeordnet, die den terminalen Säurebildungsprozess blockieren.
Aufgrund seines Wirkmechanismus erzielt Omeprazol sowohl eine Hemmung der basalen wie der stimulierbaren Säuresekretion unabhängig von der Art des Stimulus. So bewirkt Omeprazol eine Erhöhung des pH-Wertes und vermindert das Säuresekretionsvolumen. Als schwache Base reichert sich das Prodrug Omeprazol im sauren Bereich der Belegzellen an, und wird erst nach Protonierung und Umbau als Hemmstoff für die H+/K+-ATPase wirksam.
Erst im sauren
Milieu bei einem pH-Wert von unter 4 wird das protonierte Omeprazol
zu Omeprazol-Sulfenamid, der eigentlichen Wirksubstanz,
umgewandelt.
Omeprazol-Sulfenamid verbleibt in der Zelle
länger, als es der Plasmahalbwertszeit der Omeprazol-Base
entspricht (siehe Abschnitt 5.2 ”Pharmakokinetische
Eigenschaften”). Ein ausreichend niedriger pH-Wert findet sich nur
in den Belegzellen des Magens, was die hohe Selektivität von
Omeprazol erklärt. Nur das Omeprazol-Sulfenamid bindet sich an das
Enzym und hemmt dessen Aktivität.
Bei Hemmung des
Enzymsystems steigt der pH-Wert, und eine geringere Menge Omeprazol
wird in den Belegzellen des Magens angereichert bzw. konvertiert.
Die Akkumulation von Omeprazol wird also durch eine Art
Feedbackmechanismus gesteuert.
Bei Langzeitbehandlung verursacht Omeprazol in
Folge der Säurehemmung einen mäßigen Gastrinanstieg. Es kommt bei
Langzeitbehandlung ebenfalls zu einer leichten bis mäßigen Erhöhung
der ECL-Zellen. Im Gegensatz zu Untersuchungen am Tier (siehe 5.3)
wurden beim Menschen bisher keine Karzinoide
nachgewiesen.
Die klinischen Daten aus kontrollierten
randomisierten klinischen Prüfungen belegen überwiegend, dass bei
kombinierter Gabe von Omeprazol 2 x 20 mg täglich und zwei
Antibiotika für die Dauer von 1 Woche eine Eradikationsrate von
> 80 % für H. pylori bei Patienten mit gastroduodenalem Ulkus
erreicht wird. Erwartungsgemäß lagen die Eradikationsraten
signifikant niedriger, wenn bei Patienten Metronidazol-resistente
H. pylori-Stämme nachgewiesen wurden. Daher sollten bei der Wahl
einer geeigneten Kombinationstherapie zur Eradikation von H. pylori
lokale Erkenntnisse zur Resistenzlage und lokale
Therapierichtlinien Berücksichtigung finden. Darüber hinaus sollte
bei Patienten mit persistierender Infektion die Entwicklung einer
Sekundärresistenz (bei Patienten mit primär empfindlichen Stämmen)
gegen einen antibiotischen Wirkstoff bei der Aufstellung eines
neuen Behandlungsplans bedacht werden.
Verglichen mit dem Spontanverlauf der Erkrankung
bei bestehender Infektion lassen die klinischen Ergebnisse nach
erfolgreicher Eradikationtherapie bei Patienten mit peptischem
Ulkus überdies eine außergewöhnlich niedrige Rezidivrate für
Zwölffingerdarm- und höchstwahrscheinlich auch für Magengeschwüre
erkennen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Omeprazol ist
säurelabil und wird oral in Form von magensaftresistenten Pellets
in einer Hartgelatinekapsel verabreicht. Die Resorption findet im
Dünndarm statt.
Höchste Plasmakonzentrationen erreicht Omeprazol
innerhalb 1 bis 3 Stunden nach Einnahme. Die Plasmahalbwertszeit
beträgt ca. 40 Minuten. Die Gesamt-Plasmaclearance liegt bei 0,3
bis 0,6 l/min. Bei einem geringen Prozentsatz der Patienten (mit
niedriger CYP 2 C19-Stoffwechselaktivität) wurde eine reduzierte
Eliminationsrate für Omeprazol beobachtet. In diesen Fällen kann
die terminale Eliminationshalbwertszeit gegenüber den Normalwerten
etwa dreifach höher liegen und die Fläche unter der
Plasmakonzentrationszeitkurve (AUC) bis auf das Zehnfache erhöht
sein.
Omeprazol besitzt ein relativ geringes
Verteilungsvolumen im Körper
(0,3 l/kg Körpergewicht), das dem der
extrazellulären Flüssigkeit entspricht. Ca. 95 % werden an Proteine
gebunden.
Als schwache Base reichert Omeprazol sich im
sauren Milieu des intrazellulären Kanalsystems der Belegzellen an.
In diesem sauren Bereich wird Omeprazol protoniert und zum aktiven
Wirkstoff Omeprazol-Sulfenamid umgewandelt. Die aktive Substanz
bindet kovalent an die Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) in den sekretorischen
Membranen der Belegzellen im Magen und hemmt ihre Aktivität. Daher
ist die Dauer der Säurebildungshemmung wesentlich länger als die
Plasmapräsenz der Omeprazol-Base. Der Grad der Säurehemmung
korreliert direkt mit der Fläche unter der
Plasmakonzentrationszeitkurve (AUC), nicht jedoch mit der
Plasmakonzentration zu jedem Zeitpunkt.
Omeprazol wird hauptsächlich in der Leber vollständig durch CYP 2C19 metabolisiert. Bei einem geringen Prozentsatz der Patienten fehlt ein CYP 2C19-Funktionsenzym, weshalb es zu einer verringerten Eliminationsrate für Omeprazol kommt. Im Plasma werden Sulfon-, Sulfid- und Hydroxy-Omeprazol gefunden. Diese Metaboliten haben keinen signifikanten Einfluss auf die Säureproduktion. Etwa 20% der verabreichten Dosis wird mit den Fäzes ausgeschieden, die verbleibenden 80 % werden in Form von Metaboliten über den Urin eliminiert. Die beiden Hauptmetaboliten im Urin sind Hydroxy-Omeprazol und die entsprechende Carboxysäure.
Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion ist der bei gesunden Probanden
weitgehend ähnlich. Da jedoch die renale Elimination der
Hauptausscheidungsweg für das metabolisierte Omeprazol ist,
reduziert sich die Eliminationsrate entsprechend der renalen
Funktionseinschränkung. Durch eine einmalige Tagesgabe kann eine
Akkumulation von Omeprazol vermieden werden.
Die Bioverfügbarkeit von Omeprazol ist bei älteren
Patienten leicht erhöht, die Eliminationsrate leicht reduziert. Die
individuellen Werte entsprechen jedoch nahezu denen junger gesunder
Probanden. Ein Hinweis auf eine verminderte Toleranz ergibt sich
für ältere Patienten bei üblicher Dosierung von Omeprazol
nicht.
Nach intravenöser Verabreichung von 40 mg
Omeprazol über 5 Tage wird eine Erhöhung der absoluten
Bioverfügbarkeit von ca. 50 % gemessen. Dies erklärt sich durch
eine verringerte Leber-Clearance durch Sättigung des
CYP2C19-Enzyms.
Bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen
ist die Clearance von Omeprazol reduziert, was zu einer
Verlängerung der Plasmahalbwertszeit auf bis zu ca. 3 Stunden
führen kann. In diesen Fällen kann die Bioverfügbarkeit über 90 %
liegen. Omeprazol wurde bei vierwöchiger Verabreichung in einer
Dosierung von 20 mg 1 x täglich gut vertragen. Eine Akkumulation
von Omeprazol oder seiner Metaboliten wurde nicht
beobachtet.
Die Bioverfügbarkeit einer oralen Einmalgabe von
Omeprazol liegt bei etwa 35 %. Bei wiederholter Verabreichung
steigt die Bioverfügbarkeit auf ca.
60 %. Bei Patienten mit eingeschränkter
Leberfunktion kann sie sich aufgrund des beeinträchtigten
First-pass-Effektes auf über 90 % erhöhen.
Die Bioäquivalenz von Ulnor 20 mg mit dem
Originatorpräparat wurde in Einmal- wie auch in Mehrfachdosis -
Studien nachgewiesen.
Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme konnte die Bioäquivalenz zum Originatorpräparat nicht nachgewiesen werden. Ulnor 20 mg muss daher vor den Mahlzeiten eingenommen werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Aus den chronischen
Toxizitätsstudien ergeben sich keinerlei Hinweise auf bisher
unbekannte Nebenwirkungen, die beim Menschen auftreten
könnten.
Eine Hyperplasie der ECL-Zellen und Karzinoide
wurden in Lebenszeitstudien an Ratten, die mit Omeprazol behandelt
wurden oder einer partiellen Fundektomie unterzogen wurden,
beobachtet. Diese Veränderungen sind auf eine anhaltende
Hypergastrinämie als Folge der Säurehemmung
zurückzuführen.
Aus Mutagenitätsstudien (in vitro und in vivo)
ergaben sich keine klinisch relevanten Erkenntnisse.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Hilfsstoffe
Kapselinhalt:
Maisstärke, Hypromellose, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph. Eur.), Sucrose, Talkum, Titandioxid (E 171), Triethylcitrat.
Kapselhülle:
Natriumdodecylsulfat, Gelatine, Titandioxid (E 171), gereinigtes Wasser, schwarze Drucktinte (bestehend aus Schellack, Propylenglycol, Ammoniumhydroxid, Kaliumhydroxid und Eisen (II,III)-oxid (E 172))
6.2 Inkompatibilitäten
Keine Angaben
6.3 Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern!
Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 a) Art und b) Inhalt des Behältnisses
HDPE-Flaschen mit Trocknungsmittel im Stopfen
15 (N1), 30 (N2), 60 (2 x 30) (N3), 100 (2 x 50) (N3) Hartkapseln
6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Keine speziellen Erfordernisse
7. Pharmazeutischer Unternehmer
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Carl-Zeiss-Ring 3
85737 Ismaning
E-mail: info@sandoz.de
8. Zulassungsnummer
43577.00.00
9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
Datum der Erstzulassung: 05.Mai 1999
Datum der letzten Verlängerung: 21.Oktober 2004
10. Stand der Information
Februar 2006
11. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
_________________________________________________________________________Weitere Angaben:
Die Eradikationstherapie mit Omeprazol beruht auf der Veröffentlichung in Gastroenterology, 1999 Feb; 116 (2): 248-53 und anderen
Ulnor 20 mg FI 15/15 Februar 2006