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Ultra-Technekow Fm

Document: 12.11.2010   Fachinformation (deutsch) change

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Ultra‑Technekow FM


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Natrium[99mTc]pertechnetat Injektionslösung aus Kernspaltprodukten 2,08 – 41,58 GBq (maximale, als Lösung entnehmbare (eluierbare) Aktivität unter Gleichgewichtsbedingungen).


Ein steriler Generator enthält das Mutternuklid 99Mo, als Molybdat adsorbiert an eine Aluminiumoxid‑Säule. Das 99Mo auf der Säule zerfällt mit einer Halbwertszeit von 65,9 Stunden unter Aussendung von Beta- und Gamma-Strahlung zu [99mTc]Technetium und [99Tc]Technetium und befindet sich im Gleichgewicht mit dem gebildeten Tochternuklid 99mTc, das als Pertechnetat mit physiologischer Kochsalzlösung von der Säule eluiert wird. Die wichtigsten Beta-Strahlungen haben mittlere Energien von 443 keV und 133 keV. Die Betastrahlung wird von Gamma-Strahlung im Bereich 41 keV bis 778 keV begleitet.


[99mTc]Technetium zerfällt unter Aussendung von Gamma‑Strahlung mit einer mittleren Energie von 141 keV und einer Halbwertszeit von 6,01 Stunden zu [99Tc]Technetium, das aufgrund der langen Halbwertszeit von 2,11 x 105 Jahren als quasi‑stabil angesehen werden kann.


Die [99Mo]Molybdän-Aktivitäten liegen in den folgenden Abstufungen vor und werden zum Aktivitäts-Referenzzeitpunkt ausgeliefert :


GBq

GBq

2,15

17,20

4,30

21,50

6,45

25,80

8,60

30,10

10,75

34,40

12,90

43,00


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Radionuklidgenerator zur:


a) Herstellung einer Lösung zur Injektion in eine Vene

b) Herstellung von radioaktiven Lösungen (Markierung) in Verbindung mit verschiedenen Markierungskits

c) Herstellung einer Lösung zur Instillation ins Auge


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.


Das sterile Eluat aus dem Radionuklidgenerator (Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung) kann eingesetzt werden:


Schilddrüsenszintigrafie: direkte Darstellung und Messung der Schilddrüsenaufnahme zum Erhalt von Informationen über die Größe, Lokalisation, Knötchenbildung und Funktion der Drüse bei Schilddrüsenerkrankungen


Speicheldrüsenszintigrafie: Diagnostik chronischer Sialadenitiden (z. B. Sjögren- Syndrom) sowie Verlaufskontrolle der Speicheldrüsenfunktion bei Speicheldrüsenerkrankungen und therapeutischen Eingriffen (insbesondere Radioiodtherapie).


Lokalisation ektopischer Magenschleimhaut (Meckel‑Divertikel)


Hirnszintigrafie: zum Nachweis von Störungen der Blut‑Hirn‑Schranke infolge von Tumoren, Infarkt, Hämorrhagie oder Ödem, sofern keine anderen diagnostischen Methoden zur Verfügung stehen.


nach Instillation steriler Natrium[99mTc]pertechnetat‑Lösung ins Auge:


Tränengangsszintigrafie: bei Verdacht auf Obstruktion zur Beurteilung der Durchgängigkeit des Tränengangsystems


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Intravenöse Anwendung (nach Elution und ggf. Radiomarkierung) und zur Anwendung am Auge (nach Elution).

Die Dosierungen variieren aufgrund der zu erwartenden klinischen Information und der technischen Ausstattung sehr stark.

Die nachstehend aufgeführten Dosierungen gelten nicht für Trägersubstanzen, die mit [99mTc]Technetium markiert sind und der szintigrafischen Darstellung bestimmter Organe (organspezifisch) oder der nuklearmedizinischen Diagnostik besonderer Funktionen des Körpers dienen. Diesbezüglich sind die Zubereitungs-, Dosierungs- und Anwendungshinweise in der Fach- oder Gebrauchsinformation des jeweiligen radioaktiv zu markierenden Arzneimittels zu beachten.

Andere als die unten genannten Aktivitäten können ebenfalls zu rechtfertigen sein. Es ist hervorzuheben, dass den geltenden diagnostischen Referenzwerten und gesetzlichen Bestimmungen zu folgen ist. In verschiedenen Indikationen kann eine Vorbehandlung mit einer blockierenden Substanz erforderlich sein. Folgende Aktivitäten werden empfohlen:

Erwachsene und ältere Menschen:

Schilddrüsenszintigrafie: 25‑100 MBq

Die Szintigrafie wird 20 Minuten nach intravenöser Injektion durchgeführt.


Speicheldrüsenszintigrafie: 50-150 MBq

Die Szintigrafie erfolgt sofort nach der intravenösen Injektion und in regelmäßigen Zeitabständen bis zu 30 Minuten.


Lokalisation ektopischer Magenschleimhaut (Meckel‑Divertikel): 400 MBq

Die Szintigrafie erfolgt sofort nach der intravenösen Injektion und in regelmäßigen Zeitabständen bis zu 30 Minuten. Eine Vorbehandlung mit Hemmern der Säureproduktion des Magens (H2-Rezeptorblockern) kann zu einer verbesserten 99mTc-Pertechnetat-Aufnahme in den Schleimhautzellen (Mucosazellen) führen.


Hirnszintigrafie (Blockade durch Perchlorat): 370‑740 MBq

Sofort in der ersten Minute nach der intravenösen Verabreichung werden rasche Sequenzaufnahmen und 1‑4 Stunden später statische Aufnahmen gemacht. Schilddrüse und Plexus choroideus sind zu blockieren, um eine unspezifische 99mTc‑Aufnahme zu verhindern.


Tränengangszintigrafie (Blockade durch Perchlorat): 5‑10 MBq pro Auge

Tropfen werden ins Auge instilliert, danach sollten 2 Minuten lang dynamische Aufnahmen gemacht, dann 20 Minuten lang statische Aufnahmen in geeigneten Intervallen.

Kinder:

Bei Kindern lässt sich die anzuwendende Aktivität anhand der für Erwachsene empfohlenen Aktivität ermitteln, umgerechnet auf das Körpergewicht oder die Körperoberfläche. Die „Paediatric Task Group“ der EANM empfiehlt jedoch, dass die bei Kindern anzuwendende Aktivität entsprechend dem Körpergewicht gemäß folgender Tabelle als Bruchteil der Erwachsenendosis berechnet wird:


3 kg = 0,1 4 kg = 0,14 6 kg = 0,19 8 kg = 0,23 10 kg = 0,27

12 kg = 0,32 14 kg = 0,36 16 kg = 0,40 18 kg = 0,44 20 kg = 0,46

22 kg = 0,50 24 kg = 0,53 26 kg = 0,56 28 kg = 0,58 30 kg = 0,62

32 kg = 0,65 34 kg = 0,68 36 kg = 0,71 38 kg = 0,73 40 kg = 0,76

42 kg = 0,78 44 kg = 0,80 46 kg = 0,82 48 kg = 0,85 50 kg = 0,88

52‑54 kg = 0,90 56‑58 kg = 0,92 60‑62 kg = 0,96 64‑66 kg = 0,98 68 kg = 0,99


Bei Kleinstkindern (bis zu 1 Jahr) ist eine Mindestdosis von 20 MBq (bei Schilddrüsenszintigrafie 10 MBq) für die unmittelbare Anwendung erforderlich, um eine ausreichende Bildqualität zu erzielen.

Für die Tränengangsszintigrafie gelten die Dosierungsempfehlungen sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.


4.3 Gegenanzeigen


Gegenanzeigen bezüglich der alleinigen Anwendung von Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung sind nicht bekannt. Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen die arzneilich wirksamen oder andere Inhaltsstoffe der Lösung darf Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung nicht angewendet werden.


Informationen über Gegenanzeigen für eine Anwendung von [99mTc]-markierten Trägersubstanzen, die unter Verwendung von Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung zubereitet werden, sind der Fach- oder Gebrauchsinformation des radioaktiv zu markierenden Arzneimittels zu entnehmen.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Umgang und die Anwendung unterliegen den Bestimmungen der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.

Bei jedem einzelnen Patienten muss die Belastung mit ionisierender Strahlung durch den erwarteten klinischen Nutzen zu rechtfertigen sein. Die angewendete Aktivität muss so bemessen sein, dass die resultierende Strahlung so gering wie sinnvollerweise möglich ist, um damit das gewünschte diagnostische oder therapeutische Resultat zu erzielen.

Es handelt sich um ein radioaktives Produkt. Aufgrund der geringen Mengen an chemischen Substanzen in der Lösung ist das Risiko für die Personen, die damit umgehen oder es verabreichen, zu vernachlässigen; im Gegensatz dazu stehen die höheren Strahlungsrisiken aufgrund der radioaktiven Beschaffenheit des 99mTc.

Eine paravasale Injektion ist zu vermeiden. Es ist darauf zu achten, dass das Arzneimittel nicht aus den Gefäßen austritt. Außerdem darf es nicht in den Liquorraum (Raum der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit) gelangen.


Bei der Hirnszintigrafie kann Pertechnetat auch vom Plexus choroideus aufgenommen werden, was als Bluthirnschrankenstörung fehlinterpretiert werden kann (falsch positiver Befund). Um solche Fehlbefunde zu vermeiden, die Pertechnetat‑Akkumulation in Schild- und Speicheldrüsen zu reduzieren und so die Strahlenexposition zu minimieren, ist bei der Hirnszintigrafie eine Vorbehandlung mit Natriumperchlorat angezeigt. Auch bei der Tränengangszintigrafie sollte eine Blockade der Schild- und Speicheldrüsen mit Natriumperchlorat durchgeführt werden.


Bei der Untersuchung der Schilddrüse, der Speicheldrüsen und von Meckel’schenDivertikeln kann die gleichzeitige Applikation von Natriumperchlorat zu einer deutlich verringerten Radioaktivitätsaufnahme in das Drüsengewebe führen. Nach einer in vivo-Markierung von Erythrozyten mit Zinn als Reduktionsmittel wird [99mTc]Natriumpertechnetat primär in Erythrozyten eingebaut, daher sollte eine Meckelszintigrafie vor oder erst einige Tage nach einer Blutpoolszintigrafie mit in vivo markierten Erythrozyten erfolgen.


Bei der Speicheldrüsenszintigrafie muss mit einer geringeren Spezifität der Methode im Vergleich zu MR-Sialografie gerechnet werden.


Bei Überempfindlichkeitsreaktionen darf keine weitere Zufuhr des Arzneimittels erfolgen. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollten entsprechende Instrumente (u. a. Trachealtubus und Beatmungsgerät) und Medikamente griffbereit sein.


Um die Strahlenwirkungen auf die Blase zu vermindern, muss der Wasserhaushalt des Patienten zum Untersuchungszeitpunkt ausgeglichen sein und der Patient aufgefordert werden, nach der Untersuchung ausreichend zu trinken und häufig die Blase zu entleeren.


Eine strenge Indikationsstellung ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erforderlich, da diese Patienten einer erhöhten Strahlenmenge ausgesetzt sein können.


Informationen bezüglich Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung von Natrium[99mTc]pertechnetat-markierten Arzneimitteln sind der Fach- oder Gebrauchsinformation des jeweiligen, radioaktiv zu markierenden Arzneimittels zu entnehmen.


Kinder

Bei Jugendlichen und Kindern ist der erwartete diagnostische Nutzen besonders sorgfältig gegen das in dieser Altersgruppe erhöhte Risiko der Strahlenbelastung anzuwägen. Der Arzt muss berücksichtigen, dass die effektive Dosis pro MBq bei Kindern höher ist als bei Erwachsenen. Die Verabreichung von radioaktiven Arzneimitteln an Kinder sollte daher nur mit einer auf ein Minimum reduzierten Dosis erfolgen.


Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt

Mit radioaktiven Arzneimitteln behandelte Patienten stellen einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund der vom Patienten ausgehenden Strahlung oder aufgrund von Ausscheidungen der Patienten oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrochenem usw. dar. Zur Vermeidung der Exposition von Dritten und zur Vermeidung von Kontaminationen sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Meldungen von Wechselwirkungen bei der Hirnszintigraphie zufolge kann eine Methotrexat‑induzierte Ventrikulitis zur erhöhten Aufnahme von [99mTc]Pertechnetat in die Wände der Hirnventrikel führen. Bei bildgebenden Untersuchungen des Bauchraums können Arzneimittel wie Atropin, Isoprenalin und Analgetika die Magenleerung und die Distribution des [99mTc]Pertechnetat verlangsamen.


Schilddrüsenhormone, Iod, lodid, Perchlorat, Thiocyanat, Aluminium enthaltende Hemmer der Magensäure (Antacida), Sulfonamide sowie Zinn(II)-Ionen enthaltende Stoffe führen zu erhöhter Natrium[99mTc]pertechnetat-Konzentration in den Gefäßen (vaskulärer Raum), im Falle von Zinn(II) und Sulfonamiden zu erhöhten Natrium[99mTc]pertechnetat-Konzentrationen in den roten Blutzellen, d. h. zu verminderter Anreicherung im Plasma und in Hirnläsionen. Entsprechende Medikamente sollten mehrere Tage vorher abgesetzt werden. Informationen über Wechselwirkungen bei der Anwendung von Trägersubstanzen, markiert mit [99mTc]Technetium unter Verwendung von Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung, sind der Fach- oder Gebrauchsinformation des jeweiligen, radioaktiv zu markierenden Arzneimittels zu entnehmen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

99mTc (als freies Pertechnetat) durchdringt nachweislich die Plazentaschranke.


Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist grundsätzlich zu erfragen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn die Menstruation ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall sollte die Strahlenexposition auf das für die benötigte klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, sind in Erwägung zu ziehen.


Nuklearmedizinische Maßnahmen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenbelastung des Ungeborenen. Während einer Schwangerschaft sind nur unbedingt notwendige Untersuchungen durchzuführen, bei denen der zu erwartende Nutzen das Risiko für Mutter und Kind übersteigt.


Nach Vorbehandlung der Patientin mit einer blockierenden Substanz und Verabreichung von 740 MBq Natrium[99mTc]pertechnetat (Hirnszintigrafie) beträgt die in der Gebärmutter aufgenommene Dosis 4,4 mGy.


Stillzeit

Natrium[99mTc]pertechnetat tritt in die Muttermilch über. Bevor einer stillenden Patientin ein radioaktives Arzneimittel verabreicht wird, ist zu prüfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode zu verantworten ist und ob das am besten geeignete Radiopharmakon gewählt wurde. Wenn die Anwendung als erforderlich erachtet wird, ist das Stillen für mindestens 12 Stunden zu unterbrechen und die abgepumpte Muttermilch zu verwerfen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.


4.8 Nebenwirkungen


Informationen zu unerwünschten Wirkungen liegen aus Spontanberichten vor. Gemeldet wurden anaphylaktoide Reaktionen, vegetative Reaktionen und verschiedene Formen von Reaktionen an der Injektionsstelle. 99mTc‑Pertechnetat aus dem Ultra‑Technekow FM Generator wird zur radioaktiven Markierung verschiedener Substanzen verwendet. Diese Arzneimittel weisen in der Regel ein höheres Potenzial für Nebenwirkungen auf als 99mTc, daher sind die beobachteten Nebenwirkungen eher auf die markierte Substanz zurückzuführen als auf das 99mTc. Welche Arten von Nebenwirkungen nach intravenöser Gabe eines 99mTc‑markierten Präparats auftreten können, hängt von der jeweiligen Substanz ab. Nebenwirkungen, die auf Trägersubstanzen zurückzuführen sind, die mit Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung markiert wurden, sind der Gebrauchs- und Fachinformationen des jeweiligen, radioaktiv zu markierenden Arzneimittels zu entnehmen.


Obwohl für Ultra-Technekow FM nicht berichtet, sind nach der Verwendung von [99mTc]Pertechnetat oder 99mTc-markierten Substanzen anderer Hersteller auch einzelne schwerwiegende und lebensbedrohliche Ereignisse beobachtet worden. Trotz der hohen klinischen Sicherheit von [99mTc]Pertechnetat sollte der Anwender deshalb immer auf den Einsatz lebensrettender Sofortmaßnahmen vorbereitet sein.


In der folgenden Tabelle sind die beobachteten Reaktionstypen und Symptome zusammengefasst. Da nur Meldungen aus Spontanberichten analysiert werden konnten, sind keine Angaben zur Häufigkeit möglich.


Nebenwirkungen nach Systemorganklassen


Erkrankungen des Immunsystems

Unbekannte Häufigkeit*: Anaphylaktoide Reaktion (z. B. Dyspnoe, Koma, Urticaria, Erythem, Exanthem, Pruritus, Ödem verschiedener Lokalisationen, z. B. Gesichtsödem)

Erkrankungen des Nervensystems

Unbekannte Häufigkeit*: Vasovagale Reaktionen (z. B. Synkope, Tachykardie, Bradykardie, Benommenheit, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Hitzewallungen)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Unbekannte Häufigkeit*: Erbrechen, Übelkeit, Diarrhö

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Unbekannte Häufigkeit*: Reaktionen an der Einstichstelle (z. B. Zellulitis, Schmerzen, Erythem, Schwellung)

* aus Spontanberichten gemeldete Nebenwirkungen


Vegetative Reaktionen des Nervensystems und des Gastrointestinaltrakts werden eher der Untersuchungssituation zugeschrieben als dem [99mTc]Technetium, insbesondere bei ängstlichen Patienten. Reaktionen an der Injektionsstelle hängen mit der Extravasation radioaktiven Materials während der Injektion zusammen und reichen von lokalen Schwellungen bis Cellulitis.


Da die verabreichten Wirkstoffmengen sehr gering sind, liegen die Risiken der Anwendung im Wesentlichen bei der Strahlenexposition. Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die effektive Strahlendosis bei Gabe der maximalen empfohlenen Aktivität dieses Arzneimittels von 400 MBq für die Lokalisation ektopischer Magenschleimhaut bei 5,2 mSv liegt sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Unter besonderen klinischen Umständen können höhere Dosen gerechtfertigt sein.

Dieses Produkt enthält keine Inhaltsstoffe, die anerkannte Wirkungen oder Effekte ausüben oder deren Kenntnis für die sichere und wirksame Verwendung des Produkts von Bedeutung wäre.


4.9 Überdosierung


Wenn eine Überdosis Natrium[99mTc]pertechnetat appliziert wurde, ist die vom Patienten absorbierte Dosis möglichst weitgehend zu reduzieren, indem die Ausscheidung des Radionuklids aus dem Körper gefördert wird. Maßnahmen, mit denen sich solchen eventuellen schädlichen Wirkungen entgegenwirken lässt, sind häufige Blasenentleerung und Förderung der Diurese und Stuhlausscheidung. Durch eine Verabreichung von Natriumperchlorat, möglichst unmittelbar nach einer versehentlich zu hohen Gabe des Technetium[99mTc]pertechnetats, kann die Aufnahme in die Schilddrüse, Speicheldrüsen und die Magenschleimhaut deutlich vermindert werden.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Verschiedene Radiodiagnostika für die Schilddrüse

ATC‑Code: V09F X01

In dem bei diagnostischen Verfahren zur Anwendung kommenden Dosisbereich ist keine pharmakodynamische Wirkung beobachtet worden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Im Blut liegen 70-80 % des intravenös injizierten Natrium[99mTc]pertechnetats an Proteine, hauptsächlich unspezifisch an Albumin, gebunden vor. Der ungebundene Anteil (20-30 %) reichert sich passager in Schilddrüse, Speicheldrüsen, Magen- und Nasenschleimhaut sowie in den Plexus chorioideus an.


Die biologische Verteilung des [99mTc]Pertechnetat ähnelt der Verteilung von lodid. [99mTc]Pertechnetat wird im Gegensatz zu lodid jedoch weder in die thyreoidale Hormonsynthese eingeschleust (organifiziert), noch im Dünndarm resorbiert. In der Schilddrüse wird die maximale Anreicherung, abhängig von Funktionszustand und lodsättigung (bei Euthyreose ca. 0,3-3 %, bei Hyperthyreose und Iodmangel bis 25 %) etwa 20 min nach Injektion erreicht und nimmt danach rasch wieder ab. Ähnliches gilt für die Belegzellen der Magenschleimhaut und die Azinuszellen der Speicheldrüsen.

Im Gegensatz zur Schilddrüse, die [99mTc]Pertechnetat wieder in die Blutbahn abgibt, wird es in den Speichel und Magensaft sezerniert. Die Anreicherung durch die Speicheldrüse liegt in der Größenordnung von 0,5 % der applizierten Aktivität, wobei das Maximum nach etwa 20 Minuten erreicht wird. Eine Stunde nach Injektion liegt die Konzentration im Speichel um das 10-30fache höher als im Plasma. Die Exkretion kann durch Zitronensaft oder über eine Reizung des Parasympathikus beschleunigt werden, die Aufnahme wird durch Perchlorat vermindert.


Bei intakter Blut-Hirn-Schranke dringt [99mTc]Pertechnetat nicht in das Hirngewebe ein. Die Halbwertszeit der Plasmaclearance beträgt ungefähr 3 Stunden. [99mTc]Pertechnetat erfährt im Organismus keine nennenswerte Metabolisierung. Ein Teil wird sehr schnell renal, der Rest langsamer über Faezes, Speichel- und Tränenflüssigkeit eliminiert. Die Ausscheidung erfolgt während der ersten 24 Stunden nach Injektion hauptsächlich über die Nieren (ca. 30 %) und während der folgenden 48 Stunden über den Stuhl. Ca. 50 % der verabreichten Aktivität werden innerhalb der ersten 50 Stunden ausgeschieden. Wenn die selektive [99mTc]Pertechnetat-Aufnahme in die Drüsenstrukturen durch Vorbehandlung mit Blockern gehemmt ist, erfolgt die Ausscheidung auf dem gleichen Wege, aber die Nierenclearance ist erhöht.


Bei Verwendung von Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung zur Herstellung von Technetium-99m-Komplexen können sich sowohl die pharmakologischen als auch die toxikologischen Eigenschaften, abhängig von der Art der jeweiligen Technetium-Liganden, ändern.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Angaben zur akuten, subakuten und chronischen Toxizität nach einmaliger oder wiederholter Gabe liegen nicht vor. Aufgrund der verwendeten geringen Substanzmengen (Piko-/Nanogrammbereich) sind toxische Wirkungen nicht zu erwarten.


Natrium[99mTc]pertechnetat ist plazentagängig. Bei Mäusen wurde im trächtigen Uterus bis zu 60 % der verabreichten Dosis nachgewiesen. Die Gabe von Natrium[99mTc]pertechnetat an Mäuse während der Trächtigkeit und/oder Laktation führte bei den Nachkommen zu vermindertem Geburtsgewicht, Haarlosigkeit und Sterilität.

Untersuchungen zur Mutagenität und Kanzerogenität liegen nicht vor.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Sonstige Bestandteile



6.2 Inkompatibilitäten


Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine Inkompatibilitäten bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Das Verfalldatum für dieses Produkt ist 9 Tage nach dem Aktivitäts‑Referenzzeitpunkt (Kalibriertermin).

Das Eluat ist 8 Stunden verwendbar.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25°C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern.


Der Generator muss in einem Ultra‑Technekow Safe (mit ausreichendem Bleischutz) oder hinter einem geeigneten Laborschutz gelagert werden.

Das Eluat ist bei 2‑8°C zu lagern. Bei der Lagerung sind die nationalen Bestimmungen für die Lagerung radioaktiven Materials einzuhalten.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Generator

Der Generator besteht aus einer Kartusche mit einer Aluminiumoxid‑Säule, die mit 99Mo beladen und zwischen zwei Filtern eingeschlossen ist. Eine Seite der Kartusche ist an die abgeschirmte, sterile Einlassnadel im Eluenthalter angeschlossen. Die andere Seite ist an die ebenfalls abgeschirmte, sterile Auslassnadel in der Elutionsvorrichtung angeschlossen. Über eine zweite sterile Nadel im Eluenthalter wird der Unterdruck in der Eluentflasche unter sterilen Bedingungen abgebaut. Die Generatorsäule ist mit ausreichend Blei für die jeweilige 99Mo‑Aktivität abgeschirmt. Der abgeschirmte Generator mitsamt eingebauter Elutionsvorrichtung und Elutionshalter ist in eine dicht versiegelte Metallbox eingebettet, die zugleich die Verpackung darstellt. Die Elution wird durchgeführt, indem die Eluentflasche auf die Nadeln im Eluenthalter aufgesetzt wird und die Vakuumflaschen ganz oder teilweise gefüllt werden.


Zubehör

Bei der ersten Auslieferung eines Ultra‑Technekow FM werden folgende Zubehörteile mitgeliefert:

· 1 TechneVial Abschirmung oder UltraVial Abschirmung

· 1 Sterilflaschenabschirmung (wenn nicht mit dem Ultra‑Technekow Safe mitgeliefert)

Bei jeder Auslieferung eines Ultra‑Technekow FM werden folgende Zubehörteile mitgeliefert:

· 7 TechneVials, steril, vakuumiert, 5, 11 oder 25 ml

· 1 sterile Flasche gehört zum Lieferumfang des Elutionssets.

· 1 Eluentflasche: 100 ml sterile physiologische Kochsalzlösung

· 7 Desinfektionstücher

· 7 Aufkleber mit Radioaktivitätssymbol


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von geschulten Personen mit den erforderlichen behördlichen Genehmigungen für die Verwendung und Handhabung von Radionukliden verwendet werden. Dieses Radiopharmakon darf ausschließlich durch befugte Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen entgegengenommen, verwendet und verabreicht werden. Die Entgegennahme, Aufbewahrung, Anwendung, Übergabe und Entsorgung unterliegen den Bestimmungen und/oder entsprechenden Genehmigungen der zuständigen örtlichen Institutionen. Radiopharmaka sind vom Anwender so vorzubereiten, dass sowohl Strahlenschutz- als auch pharmazeutische Qualitätsanforderungen erfüllt sind. Es sind angemessene Vorkehrungen für eine aseptische Handhabung des Radionuklidgenerators bzw. seines Eluats zu treffen.


Nicht verwendetes Arzneimittel und/oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen und internationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. INHABER DER ZULASSUNG


Mallinckrodt Medical B.V.

Westerduinweg 3

1755 LE Petten

Niederlande


8. ZULASSUNGSNUMMER


28552.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


28. Juli 2006


10. STAND DER INFORMATION


07/2010


11. DOSIMETRIE


Die Strahlenexposition hängt von einer Vorbehandlung mit blockierenden Substanzen, wie Perchlorat oder Iodid, sowie vom Ausmaß körperlicher Aktivität ab.

Die geschätzten absorbierten Strahlendosen einzelner Organe nach direkter intravenöser Anwendung von Natrium[99mTc]pertechnetat bei gesunden Personen sind in den folgenden Tabellen angegeben. Die Werte beziehen sich auf Anwendungen ohne/mit vorab verabreichte blockierende Substanzen. Die Daten wurden der Veröffentlichung "Radiation Dose to Patients from Radiopharmaceuticals" ICRP Publication 80 entnommen.


(I) Pertechnetat ohne Vorbehandlung mit einer blockierenden Substanz:

Organ

Aufgenommene Dosis je Einheit verabreichter Aktivität (mGy/MBq)


Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,0037

0,0047

0,0072

0,011

0,019

Blasenwand

0,018

0,023

0,030

0,033

0,060

Knochenoberfläche

0,0054

0,0066

0,0097

0,014

0,026

Gehirn

0,0020

0,0025

0,0041

0,0066

0,012

Brust

0,0018

0,0023

0,0034

0,0056

0,011

Gallenblase

0,0074

0,0099

0,016

0,023

0,035

Magen-Darm-Trakt






Magenwand

0,026

0,034

0,048

0,078

0,16

Dünndarm

0,016

0,020

0,031

0,047

0,082

Dickdarm

0,042

0,054

0,088

0,14

0,27

oberer Dickdarm

0,057

0,073

0,12

0,20

0,38

unterer Dickdarm

0,021

0,028

0,045

0,072

0,13

Herz

0,0031

0,0040

0,0061

0,0092

0,017

Nieren

0,0050

0,0060

0,0087

0,013

0,021

Leber

0,0038

0,0048

0,0081

0,013

0,022

Lunge

0,0026

0,0034

0,0051

0,0079

0,014

Muskeln

0,0032

0,0040

0,0060

0,0090

0,016

Ösophagus

0,0024

0,0032

0,0047

0,0075

0,014

Ovarien

0,010

0,013

0,018

0,026

0,045

Pankreas

0,0056

0,0073

0,011

0,016

0,027

Rotes Knochenmark

0,0036

0,0045

0,0066

0,0090

0,015

Speicheldrüsen

0,0093

0,012

0,017

0,024

0,039

Haut

0,0018

0,0022

0,0035

0,0056

0,010

Milz

0,0043

0,0054

0,0081

0,012

0,021

Testes

0,0028

0,0037

0,0058

0,0087

0,016

Thymus

0,0024

0,0032

0,0047

0,0075

0,014

Schilddrüse

0,022

0,036

0,055

0,12

0,22

Uterus

0,0081

0,010

0,015

0,022

0,037

Sonstige Gewebe

0,0035

0,0043

0,0064

0,0096

0,017

Effektive Dosis

(mSv/MBq)

0,013

0,017

0,026

0,042

0,079


(II) Pertechnetat mit Vorbehandlung mit einer blockierenden Substanz:


Organ

Aufgenommene Dosis je Einheit verabreichter Aktivität (mGy/MBq) nach Blockergabe



Erwachsener

15 Jahre

10 Jahre

5 Jahre

1 Jahr

Nebennieren

0,0029

0,0037

0,0056

0,0086

0,016

Blasenwand

0,030

0,038

0,048

0,050

0,091

Knochenoberfläche

0,0044

0,0054

0,0081

0,012

0,022

Gehirn

0,0020

0,0026

0,0042

0,0071

0,012

Brust

0,0017

0,0022

0,0032

0,0052

0,010

Gallenblase

0,0030

0,0042

0,0070

0,010

0,013

Magen-Darm-Trakt






Magenwand

0,0027

0,0036

0,0059

0,0086

0,015

Dünndarm

0,0035

0,0044

0,0067

0,010

0,018

Dickdarm

0,0036

0,0048

0,0071

0,010

0,018

oberer Dickdarm

0,0032

0,0043

0,0064

0,010

0,017

unterer Dickdarm

0,0042

0,0054

0,0081

0,011

0,019

Herz

0,0027

0,0034

0,0052

0,0081

0,014

Nieren

0,0044

0,0054

0,0077

0,011

0,019

Leber

0,0026

0,0034

0,0053

0,0082

0,015

Lunge

00023

0,0031

0,0046

0,0074

0,013

Muskeln

0,0025

0,0031

0,0047

0,0072

0,013

Ösophagus

0,0024

0,0031

0,0046

0,0075

0,014

Ovarien

0,0043

0,0054

0,0078

0,011

0,019

Pankreas

0,0030

0,0039

0,0059

0,0093

0,016

Rotes Knochenmark

0,0025

0,0032

0,0049

0,0072

0,013

Haut

0,0016

0,0020

0,0032

0,0052

0,0097

Milz

0,0026

0,0034

0,0054

0,0083

0,015

Testes

0,0030

0,0040

0,0060

0,0087

0,016

Thymus

0,0024

0,0031

0,0046

0,0075

0,014

Schilddrüse

0,0024

0,0031

0,0050

0,0084

0,015

Uterus

0,0060

0,0073

0,011

0,014

0,023

Sonstige Gewebe

0,0025

0,0031

0,0048

0,0073

0,013

Effektive Dosis

(mSv/MBq)

0,0042

0,0054

0,0077

0,011

0,019


Die effektive Strahlendosis liegt bei Gabe der maximal empfohlenen Aktivität von 400 MBq Natrium[99mTc]pertechnetat für die Lokalisation ektopischer Magenschleimhaut bei 5,2 mSv. Nach Vorbehandlung der Patienten mit einer blockierenden Substanz und Verabreichung von 740 MBq Natrium[99mTc]pertechnetat (Hirnszintigrafie) beträgt die effektive Dosis 3,1 mSv.


Die von der Augenlinse absorbierte Strahlendosis nach Anwendung von Natrium[99mTc]pertechnetat für eine Tränengangszintigraphie wird auf 0,038 mGy/MBq geschätzt.



12. ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN


Schemazeichnung des Ultra‑Technekow® FM:


1 Schutzdeckel

2 Elutionsvorrichtung

3 Aufsatz für Kochsalzflasche (Eluent)

4 Plastikschutz für die Eluentnadel

5 Gummihülle zum Schutz der Elutionsnadel

6 Eluat-Auslassnadel

7 Sicherheitsventil

8 Ventil zur fraktionierten Elution

9 Beweglicher Ringverschluss

10 Luftfilter zur fraktionierten Elution

11 Einlassnadel für sterile Luft

12 Eluent-Einlassnadel

13 Luftfilter für sterile Luft

14 Transportbehälter des Radionuklidgenerators

15 Bleiabschirmung 35, 42, 49 oder 56 mm

16 Halterung der Eigenabschirmung

17 Radionuklidgeneratorsäule


Vorbereitung

Versiegelung entfernen, Ringverschluss öffnen und zusammen mit der Schutzabdeckung aufbewahren.

Ultra‑Technekow FM mit der Elutionsstation nach vorne in den Ultra‑TechneKow Safe oder hinter/in eine andere geeignete Abschirmung setzen.

Anm.:Die Nadeln sind unter ihren Abdeckungen steril, und der Generator ist unter der Schutzabdeckung rein. Daher ist eine Desinfektion mit großen Mengen alkoholhaltiger Desinfektionsmittel nicht wünschenswert und kann außerdem die [99mTc]Pertechnetat‑Ausbeute beeinträchtigen.

Schnappverschluss von der Kapsel der Eluentflasche entfernen, Stopfen desinfizieren, Kunststoffverschluss der Einlassnadel abnehmen (und aufbewahren) und die Eluentflasche in ihre Halterung einsetzen.

Schnappverschluss von der Kapsel der sterilen Durchstechflasche (gekennzeichnet als „SterileVial“) entfernen und in die rote Abschirmung setzen.

Gummi‑Nadelschutz von der Auslassnadel abnehmen (und aufbewahren) und die abgeschirmte „SterileVial“ Durchstechflasche auf die Auslass-Nadel setzen.


Elution

Schnappverschluss von der Kapsel der benötigten Elutions-Durchstechflasche (gekennzeichnet als „TechneVial“) entfernen, Stopfen desinfizieren, Desinfektionsmittel vollständig trocknen lassen und die Flasche in die Elutions‑Abschirmung setzen. (Ein wenig Restwasser verbleibt in der Elutions-Durchstechflasche („TechneVial“) infolge des Sterilisationsprozesses.)

Ziehen Sie die rote Abschirmung mit der „SterileVial“-Durchstechflasche von der Auslass-Nadel.

Setzen Sie dafür die Elutions-Abschirmung mit der Elutions‑Durchstechflasche auf die Auslass-Nadel ; dabei darauf achten, dass das Bleiglasfenster nach vorne weist.

Die Elution beginnt. Der Prozess kann je nach gewünschtem Elutionsvolumen ([99mTc]Pertechnetat‑Konzentration/ml) vorzeitig abgebrochen werden. Die Elution wird immer beendet, wenn man die Elutions‑Abschirmung um 90° dreht, dabei herunterdrückt und einige Sekunden wartet (hierdurch wird die Elutions‑Durchstechflasche („TechneVial“) mit steriler Luft aufgefüllt).

Ersetzen Sie die Elutionsabschirmung mit der Elutions-Durchstechflasche nach Abschluss der Elution wieder durch die rote Kartusche mit einer „SterilVial“-Durchstechflasche.

Die Elution nie durch das Anheben der Elutions‑Abschirmung unterbrechen, ohne sie vorher um 90° gedreht zu haben!

Eluat, das nicht vollständig klar oder farblos ist, muss verworfen werden.

Qualitätskontrolle

Von dem Anwender ist bei Inbetriebnahme des Radionuklidgenerators entsprechend der Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin eine Prüfung auf Molybdän-Durchbruch gemäß DIN 6854 durchzuführen.

Das Eluat sollte auf folgende Kriterien geprüft werden: Klarheit der Lösung, Radioaktivität, Gamma-Spektrum.


Um den Gehalt an [99Mo]Molybdän vor der Injektion abzuschätzen, wird das Gammastrahlungsspektrum einer Probe des Eluats von 37 MBq mit einem Natriumiodiddetektor mit einer Bleiabschirmung von 6 mm Dicke zwischen der Probe und dem Detektor untersucht.


Der Anzeigewert in der Region entsprechend dem 0,740 MeV-Photon des [99Mo]Molybdän darf dabei nicht den Wert überschreiten, der bei Messung einer Standardlösung von 37 kBq [99Mo]Molybdän unter den gleichen Bedingungen erhalten wird. Dabei werden alle Messungen bezogen auf das Datum und die Stunde der Applikation berechnet.


Entsorgung von Abfällen und Rückgabe des Generators

1 Gebrauchte „SterileVial“-Durchstechflasche und Elutions‑Durchstechflasche abnehmen und verwerfen.

2 Original‑Nadelabdeckungen wieder auf die Einlassnadeln setzen.

3 Verbleibende Milliliter Flüssigkeit aus dem Generator eluieren (siehe Abschnitt „Elution“). Der Generator ist jetzt trocken.

4 Original‑Nadelabdeckung wieder auf die Auslassnadel setzen.

5 Generatorsystem mit der Schutzabdeckung und dem Ringverschluss verschließen.

6 Generator an einem geeigneten Ort zum Abklingen auf ein für die Entsorgung geeignetes Niveau lagern.


Anm.: In einigen Ländern besteht auch die Möglichkeit, verfallene Generatoren zurückzugeben. Wenden Sie sich an Ihren Kundenberater, um Näheres zu einer solchen Möglichkeit oder zur Demontage zu erfahren.


04 DRA 4329 00 Default SPC 15062010 1