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Unilux 300mg/Ml

Document: 25.03.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

(ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS)


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Unilux® 300 mg/ml, 300 mg Iod/ml, Injektionslösung / Infusionslösung

Wirkstoff: Iopamidol


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 ml Unilux 300 enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 612 mg Iopamidol (Iodgehalt 300 mg/ml = 30 g Iod/100 ml)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Unilux 300 ist eine klare, viskose, farblose bis schwach gelbliche Lösung.


Injektionslösung, Infusionslösung

pH 6,5 - 7,5

Osmolalität: 658 mosm/kg H2O;

Osmolarität: 494,5 mosmol/l

Osmotischer Druck (37 °C): 1,65 MPa

Viskosität (37 °C): 4,5 mPa.s


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Unilux 300 ist ein nichtionisches iodiertes Röntgenkontrastmittel. Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.


Unilux 300 wird angewendet für die Arteriographie, Angiokardiographie, Koronarographie, Phlebographie, Digitale Subtraktionsangiographie (DSA), Computertomographie (CT), Ausscheidungsurographie, retrograde Urethrographie, Kavernosographie, Endoskopisch-Retrograde Cholangio-Pankreatikographie (ERCP), Sialographie bei chronisch obstruktiver Speicheldrüsenentzündung, Fisteldarstellung, Diskographie, Arthrographie, Hysterosalpingographie, Galaktographie, Dakryozystographie.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosis richtet sich u. a. nach Alter, Gewicht, Herz- und Nierenfunktion, Allgemeinzustand, klinischer Fragestellung, Untersuchungsmethode und Untersuchungsregion. Üblicherweise werden die gleichen Iodkonzentrationen und Volumina verwendet wie bei anderen nichtionischen iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln. Es sollte die niedrigste Dosierung, die zum Erzielen des gewünschten Untersuchungsergebnisses ausreicht, gewählt werden.


Bei reduzierter Nierenfunktion, bei Herz-Kreislauf-Insuffizienz sowie bei schlechtem Allgemeinzustand muss die Kontrastmitteldosis so gering wie möglich gehalten werden (siehe Abschnitt 4.4). Bei solchen Patienten ist es ratsam, die Nierenfunktion über mindestens drei Tage nach der Untersuchung zu beobachten.


Die Gesamtdosis von 1,5 g Iod pro kg Körpergewicht sollte pro Untersuchungstag nicht überschritten werden. Dies entspricht bei Unilux 300 einem Volumen von 5,0 ml pro kg Körpergewicht.


Soweit nicht anders verordnet, gelten für die Dosierungen der einzelnen Anwendungsgebiete folgende Hinweise:


Darstellung der Nieren und Harnwege (intravenöse Urographie)

Bei der intravenösen Urographie ist zu beachten, dass die physiologische Konzentrationsschwäche des noch unreifen Nephrons kindlicher Nieren relativ hohe Kontrastmitteldosen erfordert. Bei der Ausscheidungsurographie halten manche Untersucher geringere Dosen von Unilux 300 für ausreichend: 3 ml/kg KG (1. Lebensjahr), 2 ml/kg KG (2. Lebensjahr) und 1,5 ml/kg KG (3. Lebensjahr) bzw. im Allgemeinen 10 - 25 ml Unilux 300.


Computertomographie (CT)

Unilux 300 sollte als intravenöse Schnellinjektion, falls vorhanden mittels Hochdruckinjektor, verabreicht werden. Für langsame Scanner wird empfohlen die Hälfte der Dosis als Bolus, die restliche Dosis innerhalb von 2-6 Minuten zu verabreichen, womit ein relativ konstanter Blutspiegel, wenn auch nicht von gleicher maximaler Höhe, zu erreichen ist. Scanbeginn ist nach dem Ende der ersten Applikationsphase.

Bei der Spiral-CT, insbesondere bei der multi-slice-Technik, wird eine Vielzahl an Informationen während des Luftanhaltens erfasst. Um den Effekt der intravenösen Bolusinjektion in der zu untersuchenden Region zu optimieren (zeitlich unterschiedliche Anreicherung in den einzelnen pathologisch veränderten Geweben), wird die Verwendung eines automatischen Hochdruckinjektors sowie einer Bolus-Tracking-Software empfohlen.

Bei der CT sind die erforderlichen Kontrastmittelmengen und die Applikationsgeschwindigkeiten abhängig von den zu untersuchenden Organen, der diagnostischen Fragestellung, insbesondere aber auch von dem verfügbaren Gerät (z. B. Scan- und Bildaufbauzeiten). Bei langsamer arbeitenden Apparaten ist die Infusion vorzuziehen, für die schnellen Scanner die Bolusinjektion.


Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)

Die intraarterielle DSA führt in vielen Fällen auch dann noch zu kontrastreichen Darstellungen großer Gefäße sowie der Arterien von Hals, Kopf, Nieren und Extremitäten, wenn die Iodkonzentration der jeweils eingesetzten Unilux 300-Lösung zur konventionellen Angiographie nicht ausreicht. Diese Methode empfiehlt sich deshalb für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.


Eine Übersicht der für verschieden konzentrierte Unilux 300-Lösungen je nach Darstellungsbereich üblichen Anwendungsvolumina finden Sie in der Tabelle am Ende dieses Dokuments. Die Dosierung für Kinder, soweit nicht anders angegeben, richtet sich nach dem Alter und dem Körpergewicht und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.


Unilux 300 ist ein Diagnostikum, das bei den vorgesehenen Anwendungsgebieten einmalig verwendet wird. Mehrfachinjektionen oder Wiederholungsuntersuchungen sind möglich.


Kontrastmittel, die vor der Applikation auf Körpertemperatur erwärmt werden, sind besser verträglich und lassen sich aufgrund der geringeren Viskosität leichter injizieren. Intravasale Kontrastmittelgaben sind möglichst am liegenden Patienten vorzunehmen. Grundsätzlich soll ein Kontrastmittel erst unmittelbar vor der Anwendung aufgezogen werden. Die in einem Untersuchungsgang nicht verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.


Soll das Arzneimittel mit einem automatischen Applikationssystem gegeben werden, muss die Eignung für die beabsichtigte Anwendung vom Medizinproduktehersteller belegt sein. Die Anwendungshinweise der Medizinprodukte sind unbedingt zu beachten. Bei Säuglingen und Kleinkindern verbietet sich der Einsatz eines automatischen Applikationssystems.


Kontrastmitteluntersuchungen der Blutgefäße mittels Katheter sind mit dem Risiko verbunden, Gefäßverschlüsse durch Blutgerinnsel (Thromboembolien) zu verursachen.


Deshalb sollten nichtionische Röntgenkontrastmittel nicht für längere Zeit in Kontakt mit Blut in Spritzen oder intravasalen Kathetern bleiben. Diese sollten während der Angiographie häufig gespült werden, um das Risiko von Gerinnseln und thromboembolischen Ereignissen so gering wie möglich zu halten.


Bei der Gefäßkatheterisierung ist zu berücksichtigen, dass neben dem Kontrastmittel auch zahlreiche andere Faktoren die Entstehung von Gefäßverschlüssen durch Blutgerinnsel (thromboembolische Ereignisse) beeinflussen können. Dazu zählen: Dauer des Untersuchungsverfahrens, Zahl der Injektionen, Art des Katheter- und Spritzenmaterials, bestehende Grunderkrankungen und Begleitmedikation.


Um das untersuchungsbedingte Risiko für Gefäßverschlüsse durch Blutgerinnsel (Thromboembolierisiko) zu minimieren, ist auf eine besonders sorgfältige angiographische Technik, einschließlich genauer Beobachtung des Führungsdrahts und Manipulationen des Katheters, der Verwendung von Anschlussstücken oder 3-Wegehahnsystemen, sowie das häufige Spülen der benutzten Katheter mit heparinisierten Lösungen zu achten und die Untersuchung so kurz wie möglich zu halten.


Bei der Injektion von Röntgenkontrastmitteln ist Vorsicht geboten, um eine Extravasation zu vermeiden.


Diätempfehlungen:

Der Patient sollte in den letzten zwei Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen. Die Flüssigkeitszufuhr soll nicht eingeschränkt werden und jede Abweichung der Flüssigkeits- oder Elektrolytbilanz soll vor der Anwendung dieser hypertonen Lösung korrigiert werden.


Vortesten:

Nicht empfohlen wird ein Vortesten auf Überempfindlichkeit mit einer geringen Kontrastmitteldosis, da dies nicht nur keine Aussagekraft besitzt, sondern gelegentlich selbst zu schwerwiegenden, teils fatalen Überempfindlichkeitsreaktionen geführt hat.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Iopamidol und/oder Iod oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


Unilux 300 darf nicht angewendet werden bei Schilddrüsenüberfunktion (manifester Hyperthyreose).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Untersuchungen mit Röntgenkontrastmitteln sollten nur unter der Aufsicht von dafür ausgebildetem und in der Durchführung des jeweiligen Verfahrens erfahrenem Fachpersonal durchgeführt werden.


Einrichtungen zur Notfallbehandlung von Komplikationen durch das Verfahren oder von schweren Reaktionen auf das Arzneimittel sollten vorhanden sein.


Die Anwendung von Unilux 300 sollte nur bei präziser klinischer Indikation erfolgen, wobei eventuelle Risikofaktoren des zu untersuchenden Patienten zu berücksichtigen sind.


Eine ausreichende Hydratation sollte vor und nach Anwendung des Kontrastmittels sichergestellt sein; gegebenenfalls sollte eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erfolgen, bis die Ausscheidung des Kontrastmittels erfolgt ist. Dies gilt insbesondere für Patienten mit vorbestehender Nierenfunktionsstörung, Poly- oder Oligurie, Leberfunktionsstörungen, Einschränkungen der myokardialen Funktion, Diabetes mellitus, multiplem Myelom, Hyperurikämie sowie bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und älteren Patienten oder Patienten mit schweren Allgemeinerkrankungen.


Die Flüssigkeitszufuhr soll nicht eingeschränkt werden und jede Abweichung der Flüssigkeits- oder Elektrolytbilanz soll vor der Anwendung dieser hypertonen Lösung korrigiert werden.


Überempfindlichkeitsreaktionen

Wie bei allen iodierten Röntgenkontrastmitteln können auch nach Anwendung von Unilux 300 dosis-unabhängige pseudoallergische (allergoide) Reaktionen unterschiedlichen Schweregrades und heterogener Symptomatik auftreten.

Diese Reaktionen äußern sich gewöhnlich in Form von nicht schweren Symptomen der Atmung oder Hautsymptomen wie milden Atembeschwerden, Erythem, Urtikaria, Juckreiz oder Gesichtsödemen sowie Übelkeit, Durchfall oder Hypotension. Schwere Reaktionen wie Angioödeme, Ödeme im Kehlkopfbereich, Bronchospasmus und Schock sind selten. Gelegentlich wurden Fälle schwerer Reaktionen mit tödlichem Ausgang berichtet. Im Allgemeinen treten diese Reaktionen innerhalb einer Stunde nach der Kontrastmittelgabe auf. Der Patient sollte darüber aufgeklärt werden, dass in seltenen Fällen Spätreaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten können und dass in diesen Fällen ein Arzt aufzusuchen ist.

Derartige Ereignisse sind aufgrund ihres unregelmäßigen Auftretens im Einzelfall nicht vorhersehbar. Es ist jedoch bekannt, dass allergoide Kontrastmittelreaktionen vor allem bei Patienten mit allergischer Veranlagung (Allergien) und/oder Asthma bronchiale und bei Patienten mit bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen auf Kontrastmittel häufiger auftreten. Bei Patienten mit Bronchialasthma ist insbesondere das Risiko des Auftretens von Bronchospasmen erhöht.

Am Anfang jeder Kontrastmitteluntersuchung sollte daher eine möglichst ausführliche Feststellung der Krankengeschichte hinsichtlich der oben genannten Risikofaktoren stehen. Bei Patienten mit allergischer Veranlagung (Diathese) und bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeitsreaktion ist die Indikation besonders streng zu stellen. In solchen Fällen sollte vor der Kontrastmitteluntersuchung eine Vormedikation mit Antihistaminika und/oder Glukokortikoiden erwogen werden.


Vorbereitung auf Notfälle

Unabhängig von Menge und Art der Verabreichung können bereits geringfügige allergoide Symptome erste Anzeichen einer schwerwiegenden behandlungsbedürftigen anaphylaktoiden Reaktion sein. Deswegen sollten iodierte Kontrastmittel nur dort eingesetzt werden, wo die Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung gegeben sind. Alle Ärzte sowie das Pflegepersonal müssen über Symptome sowie allgemeine und medikamentöse Sofortmaßnahmen unterrichtet sein. Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung sind die notwendige apparative und medikamentöse Ausstattung, eine ausreichende ärztliche Erfahrung sowie geschultes Assistenzpersonal. Maßnahmen zur sofortigen Behandlung einer schwerwiegenden Reaktion sollten daher grundsätzlich vorbereitet und die hierfür notwendigen Notfallmedikamente bzw. Notfallbesteck bereitgestellt sein. Bei drohendem Schockzustand muss die Zufuhr des Kontrastmittels sofort unterbrochen und – wenn notwendig – über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Es empfiehlt sich, während der gesamten Röntgenuntersuchung eine flexible Verweilkanüle oder einen Katheter (für schnellen intravenösen Zugang) einzusetzen.


Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz sollen nach der Untersuchung für mehrere Stunden überwacht werden, um verzögert auftretende Störungen der Hämodynamik durch den transitorischen Anstieg der osmotischen Last zu erkennen.


Alle anderen Patienten sollen, nachdem die Verabreichung beendet ist, noch mindestens 20-30 Minuten überwacht werden, weil erfahrungsgemäß die Mehrzahl aller schwerwiegenden Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftritt.


Störungen des Gerinnungssystems

Kontrastmitteluntersuchungen der Blutgefäße mittels Katheter sind mit dem Risiko verbunden, Gefäßverschlüsse durch Blutgerinnsel (Thromboembolien) zu verursachen. Nichtionische Röntgenkontrastmittel zeichnen sich in vitro durch eine schwächere gerinnungshemmende Wirkung als ionische Röntgenkontrastmittel aus. Bei der Gefäßkatheterisierung ist zu berücksichtigen, dass neben dem Kontrastmittel auch zahlreiche andere Faktoren die Entstehung von Gefäßverschlüssen durch Blutgerinnsel (thromboembolische Ereignisse) beeinflussen können. Dazu zählen: Dauer des Untersuchungsverfahrens, Zahl der Injektionen, Art des Katheter- und Spritzenmaterials, bestehende Grunderkrankungen und Begleitmedikation. Um das untersuchungsbedingte Risiko für Gefäßverschlüsse durch Blutgerinnsel (Thromboembolierisiko) zu minimieren, ist auf eine besonders sorgfältige angiographische Technik sowie das häufige Spülen der benutzten Katheter zu achten und die Untersuchung so kurz wie möglich zu halten.

Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Thromboembolien (Homocysteinurie).


Neugeborene und Säuglinge

Insbesondere Säuglinge unter 1 Jahr und Neugeborene sind anfällig für Störungen im Elektrolythaushalt und hämodynamische Veränderungen. Vorsicht ist deshalb geboten hinsichtlich der Kontrastmitteldosis, der Ausführung der Untersuchung sowie des Patientenstatus. Frühgeborene sollten sehr sorgfältig überwacht werden, da es nach der Gabe des Kontrastmittels zu einer vorübergehenden Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kommen kann.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten kann es aufgrund eingeschränkter physiologischer Funktionen insbesondere bei hohen Kontrastmitteldosen zu Nebenwirkungen wie Myokardischämie, Herzrhythmusstörungen (schwere Arrhythmien und vorzeitige Kammerkomplexe) sowie akuten Nierenfunktionsstörungen kommen.


Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter:

Geeignete Untersuchungen und Maßnahmen sollten angewendet werden, wenn bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter Röntgenuntersuchungen mit oder ohne Kontrastmittel durchgeführt werden sollen.


Allgemeinzustand

Bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand ist Vorsicht geboten.


Angstzustände

Zustände starker Aufregung, Angst oder Schmerzen können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder kontrastmittelbedingte Reaktionen verstärken. Sehr ängstlichen Patienten kann ein Beruhigungsmittel (Sedativum) verabreicht werden.


Schilddrüsenfunktionsstörungen

Iodierte Röntgenkontrastmittel beeinflussen die Schilddrüsenfunktion aufgrund des in den Lösungen enthaltenen freien Iodids und des nach der Kontrastmittelgabe im Körper durch Deiodierung zusätzlich frei werdenden Iodids. Bei entsprechend gefährdeten Patienten kann dadurch eine Hyperthyreose oder sogar eine thyreotoxische Krise eintreten. In dieser Hinsicht gefährdet sind Patienten mit manifester, aber noch nicht erkannter Hyperthyreose, Patienten mit latenter Hyperthyreose (häufig Patienten mit Strumen) und Patienten mit funktioneller Autonomie (häufig ältere Patienten, vor allem in Iodmangelgebieten). Ist eine Verabreichung iodierter Kontrastmittel bei potentiell gefährdeten Patienten vorgesehen, so muss vor der Untersuchung die Schilddrüsenfunktion abgeklärt und eine Hyperthyreose oder Autonomie ausgeschlossen werden.


Bei Patienten mit behandeltem Morbus Basedow kann erneut eine Hyperthyreose auftreten. Patienten mit Hyperthyreose sollten nur dann radiologisch untersucht werden, wenn dies ärztlich als notwendig erachtet wird.


Patienten bei denen eine Schilddrüsenuntersuchung oder -behandlung mit radioaktivem Jod-Tracer geplant ist, ist die Jodaufnahme in die Schilddrüse für mehrere Tage manchmal auch bis zu 2 Wochen nach Anwendung eines Jod-haltigen Röntgenkontrastmittel, das durch die Niere ausgeschieden wird, reduziert.


Die Anwendung dieses Arzneimittels kann Untersuchungen der Schilddrüsenfunktion beeinflussen.


Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Das Risiko bestimmter Untersuchungen kann bei vorbestehender Arteriosklerose und Bluthochdruck erhöht sein. Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen weisen ein höheres Risiko auf für schwerwiegende Veränderungen der kardialen Hämodynamik und Elektrophysiologie. Dies gilt vor allem nach Gabe des Kontrastmittels in die Herzarterien oder Herzkammern.

Für Reaktionen am Herzen besonders gefährdet sind Patienten mit Herzinsuffizienz, mit schwerer koronarer Herzkrankheit, mit instabiler Angina pectoris, mit Erkrankungen der Herzklappen, mit kurz zurückliegendem Herzinfarkt, mit koronaren Bypässen und Patienten mit pulmonaler Hypertonie.

Bei älteren Patienten und bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen treten EKG-Veränderungen, die auf Sauerstoffmangel (Ischämie) des Herzens hinweisen, und Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) häufiger auf.

Bei Patienten mit Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) kann die intravasale Injektion von Kontrastmitteln Lungenödeme auslösen.


Nierenfunktionsstörungen

In seltenen Fällen kann es zu einem reversiblen Nierenversagen kommen. Als prädisponierende Faktoren gelten: Nierenerkrankungen in der Vorgeschichte, vorausgegangenes Nierenversagen nach Kontrastmittelgabe, bestehende Niereninsuffizienz, diabetische Nephropathie, Alter über 60 Jahre, Dehydratation, fortgeschrittene Gefäßsklerose, dekompensierte Herzinsuffizienz, hohe Kontrastmitteldosen und Mehrfachinjektionen, direkte Kontrastmittelverabreichung in die Nierenarterie, Exposition mit weiteren nierenschädigenden Stoffen, schwere und chronische Hypertonie, Hyperurikämie und Paraproteinämie (z. B. Plasmozytom, Makroglobulinämie).

Als vorsorgende Maßnahmen werden empfohlen: Sicherstellen einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr vor und auch nach Kontrastmittelgabe, ggf. durch Infusion bis das Kontrastmittel durch die Nieren ausgeschieden wurde, Vermeidung aller zusätzlichen Belastungen der Niere (nephrotoxische Medikamente, renale arterielle Angioplastie, große Operationen etc.), Beschränkung der Dosis auf das unbedingt Notwendige.

Eine erneute Untersuchung mit Kontrastmittel sollte erst dann durchgeführt werden, wenn die Nierenfunktion wieder das Ausgangsniveau erreicht hat.

Dialysepflichtige Patienten können iodhaltige Kontrastmittel für radiologische Untersuchungen erhalten, da diese mittels Dialyse eliminiert werden können. Eine Hämodialyse sollte unmittelbar nach der radiologischen Untersuchung durchgeführt werden.


Diabetes mellitus

Eine Einschränkung der Nierenfunktion bei Patienten mit Diabetes mellitus ist einer der Risikofaktoren für ein akutes Nierenversagen nach intravaskulärer Anwendung von Kontrastmitteln. Dies kann bei Patienten, die Biguanide (Metformin) einnehmen, eine Laktatazidose auslösen (siehe Abschnitt 4.5).


Bei Patienten mit Diabetes mellitus, die mit Metformin behandelt werden, sollte zur Vermeidung einer erhöhten Säurebildung im Blut durch die Entstehung von Milchsäure(Laktatazidose) der Serumkreatininspiegel vor der intravaskulären Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln bestimmt werden.


Normale Serumkreatininwerte/Nierenfunktion:

Die Behandlung mit Metformin soll spätestens zum Zeitpunkt der Gabe des Kontrastmittels unterbrochen werden. Sie kann bei Vorliegen einer normalen Nierenfunktion/normaler Serumkreatininwerte 48 Stunden nach Kontrastmittelgabe wieder aufgenommen werden.


Erhöhte Serumkreatininwerte/eingeschränkte Nierenfunktion:

Die Kontrastmitteluntersuchung soll erst 48 Stunden nach Absetzen von Metformin durchgeführt werden. Die Therapie mit Metformin kann 48 Stunden nach Kontrastmittelgabe wieder begonnen werden, wenn sich die Nierenfunktion/Serumkreatininwerte gegenüber dem Ausgangsbefund nicht verschlechtert haben.


Bei Notfall-Patienten, bei denen die Nierenfunktion eingeschränkt oder nicht bekannt ist, soll der Arzt Risiko und Nutzen der Kontrastmitteluntersuchung abwägen und Vorsichtsmaßnahmen treffen: Absetzen der Metformintherapie, Sicherstellen einer ausreichenden Versorgung mit Flüssigkeit (Hydratation) des Patienten, Überwachung der Werte für Nierenfunktion, Milchsäurekonzentration sowie pH und Beobachtung des Patienten auf klinische Anzeichen einer Laktatazidose.


Störungen des zentralen Nervensystems

Vorsicht ist geboten bei intravasaler Applikation bei Patienten mit akutem Hirninfarkt oder intrakraniellen Blutungen sowie bei Patienten mit Erkrankungen, die eine gestörte Blut-Hirn-Schranke zur Folge haben, bei Patienten mit Hirnödemen oder akuter Demyelinisation. Hirntumore oder Hirnmetastasen sowie Epilepsie in der Vorgeschichte können zu einem erhöhten Vorkommen von Krampfanfällen nach Kontrastmittelgabe führen. Durch zerebrovaskuläre Erkrankungen, Hirntumore oder Hirnmetastasen, degenerative oder entzündliche Prozesse verursachte neurologische Symptome können durch Kontrastmittelgabe verstärkt werden. Durch Kontrastmittelgabe in eine Arterie können Spasmen der Blutgefäße und daraus folgende Symptome einer Mangeldurchblutung im Gehirn hervorgerufen werden. Patienten mit symptomatischen zerebrovaskulären Erkrankungen, kurz zurückliegendem Schlaganfall oder häufigen vorübergehenden ischämischen Anfällen weisen ein erhöhtes Risiko für kontrastmittelinduzierte neurologische Komplikationen auf.


Patienten mit bekannter Epilepsie oder Epilepsie in der Anamnese sollten ihre Medikation unverändert weiter einnehmen. In manchen Situationen kann die Anhebung der Dosierung antiepileptischer Medikamente 48 Stunden vor der geplanten Untersuchung angezeigt sein.


Alkoholismus/Drogenabhängigkeit

Akuter oder chronischer Alkoholismus kann die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke erhöhen und damit möglicherweise kontrastmittelbedingte Reaktionen des zentralen Nervensystems verursachen. Bei Alkoholikern und Drogensüchtigen ist auch wegen einer möglicherweise erniedrigten Reizschwelle Vorsicht geboten (erhöhtes Risiko für das Auftreten von Krampfanfällen).


Weitere Risikofaktoren

  • Bei Patienten mit Plasmozytom oder Paraproteinämie, sowie Patienten mit schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz kann eine Niereninsuffizienz nach Kontrastmittelgabe auftreten. Eine ausreichende Hydratation ist unbedingt erforderlich.

  • Bei Patienten mit Phäochromozytom kann sich eine schwere, gelegentlich unkontrollierbare hypertensive Krise nach intravasaler Kontrastmittelgabe entwickeln. Für Phäochromozytom-Patienten empfiehlt sich daher die vorherige Behandlung mit Alpha-Rezeptorenblockern.

  • Die Symptome einer krankhaften Muskelschwäche (Myasthenia gravis) können durch iodhaltige Kontrastmittel verstärkt werden.

  • Bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen wurden Fälle schwerer Vaskulitis oder Stevens-Johnson-ähnliche Syndrome berichtet.

  • Schwere Erkrankungen der Blutgefäße und neurologische Erkrankungen, die insbesondere bei älteren Patienten vorkommen können, stellen ein Risiko für das Auftreten von Kontrastmittelreaktionen dar.

  • Im Falle einer schweren Niereninsuffizienz kann eine zusätzliche, schwere Funktionsstörung der Leber zu einer ernsthaft verzögerten Ausscheidung des Kontrastmittels führen, die gegebenenfalls eine Hämodialyse erfordert. Patienten mit schwerer Leber-, Nieren, oder einer kombinierten hepato-renalen Insuffizienz sollten nicht mit Röntgenkontrastmitteln untersucht werden, es sei denn, es ist unbedingt erforderlich. Eine Wiederholung der Untersuchung sollte frühesten nach 5-7 Tagen erfolgen

  • Um eine Krise bei Patienten mit Sichelzellanämie zu vermeiden muss eine angemessene Hydratation gewährleistet werden und das geringstmögliche Volumen einer niedrigen Konzentration verwendet werden.

  • Eine perivaskuläre Infiltration des Kontrastmittels kann lokale Gewebereaktionen auslösen.

  • Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung von Iopamidol bei Patienten mit Hyperkalzämie und zerebrovaskulären Erkrankungen geboten.

  • Iopamidol darf nicht mit anderen Röntgenkontrastmittel oder anderen Arzneimitteln gemischt werden.


Für die einzelnen Anwendungsarten sind folgende Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise zu beachten:


Bei Patienten, die sich einer angiokardiographischen Untersuchung unterziehen, müssen Rechtsherzfunktion und Lungenkreislauf sorgfältig überwacht werden. Rechtsherzinsuffizienz und pulmonaler Hochdruck können eine Bradykardie und systemischen Blutdruckabfall auslösen, wenn eine organische Jodlösung injiziert wird. Eine Angiographie des rechten Herzens sollte nur durchgeführt werden wenn es unbedingt erforderlich ist.


Besondere Vorsicht ist geboten wenn Kontrastmittel in die Herzkammern injiziert wird, insbesondere bei zynaotischen Neugeborene mit pulmonaler Hypertonie und eingeschränkter Herzfunktion.


Bei angiographischen Untersuchungen muss die Möglichkeit einer Plaqueablösung oder einer Verletzung von Gefäßwänden während der Katheterisierung und Injektion des Kontrastmittels berücksichtigt werden. Testinjektionen, um die korrekte Lage des Katheters zu prüfen, werden empfohlen. Bei der Untersuchung des Aortenbogens muss die Positionierung der Katheterspitze sorgfältig erfolgen, um Hypotension, Bradykardie, oder Schädigung des ZNS durch exzessiven Drücke in den brachiocephalen Ästen der Aorta, die von der Injektionspumpe übertragen werden, zu vermeiden.


Angiographische Untersuchungen sollten wenn immer möglich bei Patienten mit Homocystinurie vermieden werden, da das Risiko für Thrombosen und Embolien erhöht ist.


Zerebralarteriographie

Bei Patienten mit fortgeschrittener Atherosklerose, schwerer Hypertonie, Herzdekompensation, Senilität und vorausgegangener Zerebralthrombose oder -embolie und Migräne ist besondere Vorsicht angezeigt. Es können hier verstärkt Herz-Kreislauf-Reaktionen wie Bradykardie und Blutdruckanstieg oder -abfall auftreten.


Periphere Arteriographie

In der Arterie, in die injiziert werden soll, sollte Pulsation vorhanden sein. Bei Thrombangiitis obliterans oder aszendierenden Infektionen in Verbindung mit schweren Ischämien sollte die Angiographie nur mit besonderer Vorsicht, wenn überhaupt, durchgeführt werden.


Abdominalarteriographie und Aortographie

Bei der Aortographie kann es in Abhängigkeit von der verwendeten Technik zur Verletzung der Aorta und benachbarter Organe, Pleurapunktionen, Retroperitonealblutungen, Rückenmarksverletzungen und Symptomen einer Querschnittslähmung kommen.


Koronararteriographie und Ventrikulographie

Bei der Koronararteriographie und linksseitigen Ventrikulographie können Herzdekompensation, schwere Arrhythmien, Ischämie und Herzinfarkt auftreten. Im Vergleich zu hochosmolalen Kontrastmitteln treten elektrokardiographische und hämodynamische Veränderungen mit Unilux 300 in geringerer Häufigkeit und Intensität auf.

Es ist unbedingt erforderlich, dass die Untersuchung von spezialisiertem Personal durchgeführt wird und dass EKG-Geräte und ausreichende Möglichkeiten zur Reanimation und Kardioversion zur Verfügung stehen. Eine Überwachung des EKG und der Vitalfunktionen sollte während der gesamten Untersuchung routinemäßig stattfinden.


Phlebographie

Bei Patienten mit Verdacht auf Thrombosen, Phlebitis, schwere Ischämie, lokale Infektionen oder einen Totalverschluss des Venensystems ist besondere Vorsicht geboten. Um Extravasation während der Injektion zu vermeiden, wird eine Röntgendurchleuchtung empfohlen.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Unilux 300

Unilux 300 enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Milliliter.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei Patienten, die mit Betablockern behandelt werden, können Überempfindlichkeitsreaktionen in verstärkter Form auftreten, insbesondere wenn Bronchialasthma vorliegt. Darüber hinaus ist in Betracht zu ziehen, dass Patienten, die Betablocker erhalten, auf die Standardbehandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen mit Beta-Agonisten möglicherweise nicht ansprechen.


Patienten mit Herzerkrankungen oder Bluthochdruck, die mit Diuretika, ACE-Hemmer und/oder Beta-Blockern behandelt werden, haben bei der Anwendung von Jod-haltigen Röntgenkontrastmitteln ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen.


Es wurden Fälle von arteriellen Thrombosen berichtet, wenn Iopamidol nach Papaverin gegeben wurde.


Arzneimittel, die die Krampfschwelle erniedrigen (z.B. Phenothiazinderivate, Analeptika, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Neuroleptika), können insbesondere bei Patienten mit Epilepsie oder fokalen Hirnschäden die Auslösung eines Krampfanfalls begünstigen. Soweit ärztlich vertretbar sollte bei diesen Patienten die Therapie mit solchen Arzneimitteln 48 Stunden vor und bis 24 Stunden nach einer zerebralen Angiographie ausgesetzt werden.


Die Anwendung von Vasopressoren verstärkt erheblich die neurologischen Effekte intra-arterieller Kontrastmittel.


Bei Patienten, die zur gleichen Zeit mit Interferonen oder Interleukinen behandelt wurden, können bekannte Kontrastmittelreaktionen wie z. B. Hautrötung (Erythem), Fieber bzw. grippeartige Symptome nach Gabe von Röntgenkontrastmitteln häufiger und vor allem verzögert auftreten. Eine Ursache hierfür ist bisher nicht bekannt.


Die Anwendung von Röntgenkontrastmitteln kann zu vorübergehender Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen, die bei Diabetikern, die Metformin einnehmen, eine Laktatazidose auslösen kann (siehe Abschnitt 4.4.).


Um die Entwicklung einer Laktatazidose bei Patienten die ein orales Antidiabetikum aus der Klasse der Biguanide (z.B. Metformin) einnehmen, zu verhindern, sollte das Biguanid 48 Stunden vor der Anwendung des Kontrastmittels abgesetzt werden und erst wieder mit der Behandlung begonnen werden, wenn die Nierenfunktion nachgewiesenermaßen zur Ausgangssituation zurückgekehrt ist.


Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion, die ein orales Kontrastmittel zur Darstellung der Gallenblase gefolgt von intravasalen Röntgenkontrastmitteln erhalten hatten, wurden Fälle von Nephrotoxizität berichtet. Deshalb sollte die Anwendung intravaskulärer Kontrastmittel bei Patienten, die kürzlich ein orales Kontrastmittel zur Darstellung der Gallenblase erhalten haben, verschoben werden.


Beeinflussung diagnostischer Tests

Nach Gabe iodhaltiger Kontrastmittel in ein Blutgefäß ist die Fähigkeit des Schilddrüsengewebes zur Aufnahme von Radioisotopen für die Schilddrüsendiagnostik bis zu zwei bis sechs Wochen vermindert, in Einzelfällen auch länger.


Kontrastmittel können Laborbestimmungen von Bilirubin, Eiweißen und anorganischen Substanzen (z.B. Eisen, Kupfer, Kalzium und Phosphat) beeinflussen. Diese Substanzen sollten nicht am gleichen Tag der Anwendung des Kontrastmittels bestimmt werden.


Schwangerschaft und Stillzeit


Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Unilux 300 während der Schwangerschaft beim Menschen ist nicht erwiesen. Aus Tierversuchen liegen jedoch keine Hinweise vor, dass Unilux 300 das ungeborene Kind schädigt.

Bei einer Röntgenuntersuchung der Mutter wird auch das Kind einer Strahlenbelastung ausgesetzt. Schon deshalb muss der Nutzen einer Röntgenuntersuchung - ob mit oder ohne Kontrastmittel - gegen das eventuelle Risiko sorgfältig abgewogen werden. Neben der Vermeidung der Strahlenbelastung des Ungeborenen muss bei der Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel auch die Iodempfindlichkeit der fetalen Schilddrüse berücksichtigt werden.


Iodhaltige Kontrastmittel werden nur in geringem Umfang in die Muttermilch ausgeschieden. Um ein eventuelles Jodidüberangebot für den gestillten Säugling zu vermeiden, wird empfohlen, aus Sicherheitsgründen zumindest bei Säuglingen bis zum 4. Lebensmonat das Stillen für 2 Tage zu unterbrechen und die abgepumpte Muttermilch zu verwerfen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen


Unilux 300 hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Aufgrund des Risikos von Reaktionen wird das Fahren oder das Bedienen von Maschinen für eine Stunde nach der letzten intravaskulären Verabreichung des Kontrastmittels nicht empfohlen.


4.8 Nebenwirkungen


Wie alle Arzneimittel kann Unilux 300 Nebenwirkungen verursachen, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:


sehr häufig:

10 %

häufig:

< 10 %, aber ≥ 1 %

gelegentlich:

< 1 %, aber ≥ 0,1 %

selten

< 0,1 %, aber ≥ 0,01 %

sehr selten:

< 0,01 %

nicht bekannt

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Nebenwirkungen sind gewöhnlich leicht bis mittelschwer und vorübergehend. Es wurden aber auch schwere und lebensbedrohliche Reaktionen bis hin zu Todesfällen beobachtet.


Nach intravaskulärer Anwendung treten die meisten Nebenwirkungen innerhalb von Minuten nach Dosierung auf. Es können aber auch verzögerte Reaktionen auftreten, die üblicherweise die Haut betreffen, und meistens innerhalb von 2-3 Tagen, seltener innerhalb von 7 Tagen nach Anwendung des Kontrastmittels auftreten.


Nach intrathekaler Anwendung treten die meisten Nebenwirkungen aufgrund einer langsamen Absorption von der Applikationsstelle mit einer Verzögerung von einigen Stunden auf. Reaktionen treten üblicherweise innerhalb von 24 Stunden auf.


In klinischen Prüfungen waren die häufigsten unerwünschten Reaktionen nach intravaskulärer Anwendung Kopfschmerzen (1.5%), Übelkeit (1.2%) und Hitzegefühl (3.5%) sowie Kopfschmerzen (18.9%) nach intrathekaler Anwendung.


Nebenwirkungen aus klinischen Prüfungen an 2,680 erwachsenen Patienten und 35 pädiatrischen Patienten, sowie aus der Überwachung nach Zulassung sind in den folgenden Tabellen nach Häufigkeit und nach MedDRA Systemorganklassen dargestellt. Nebenwirkungen sind in jeder Häufigkeitsgruppierung in der Rangfolge dargestellt, die der abnehmenden Ernsthaftigkeit entspricht.


4.8.1 Intravaskuläre Anwendung

Erwachsene Studienteilnehmer

In klinischen Prüfungen zur intravaskulären Anwendung von Iopamidol bei erwachsenen Patienten erhielten 2548 Patienten eine intraarterielle Applikation und 951 eine intravenöse Applikation.


Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Klinische Studien

Überwachung nach der Zulassung

Häufig

(≥1/100, <1/10)

Gelegentlich

(≥1/1.000, <1/100)

Selten

(≥1/10.000, <1/1.000)

Häufigkeit

Nicht bekannt*

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:




Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems:




Anaphylaxie, Anaphylaktoide Reaktionen

Psychiatrische Erkrankungen



Verwirrtheit


Erkrankungen des Nervensystems:

Kopfschmerzen

Schwindel

Geschmacksstörungen

Parästhesien

Koma, Transitorische ischämische Attacke, Synkope, Bewusstseinseintrübung, Bewusstlosigkeit, Krämpfe

Erkrankungen des Auge




Vorrübergehende Erblindung, Sehstörung, Konjunktivitis, Photophobie

Herzerkrankungen


Kardiale Arrhythmien wie Extrasystolen, Vorhofflimmern, Ventrikuläre Tachykardie, und Kammerflimmern**

Bradykardie

Myokardischämien oder Infarkte, Herzversagen, Herzkreislaufstillstand, Tachykardie

Gefäßerkrankungen


Hypotension, Hypertension, Flush


Kreislaufkollaps oder Schock

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:



Lungenödem, Asthma, Bronchospasmus

Atemstillstand, Versagen der Atmung, akutes Atemnotsyndrom, Kurzatmigkeit, Apnoe, Larynxödem, Dyspnoe

Gastrointestinale Erkrankungen

Übelkeit

Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit


Erhöhte Speichelsekretion, Vergrößerung der Speicheldrüse

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:


Hautausschlag, Nesselsuch, Juckreiz, Hautrötung, Vermehrtes Schwitzen


Gesichtsödem

Erkrankungen der Skelettmuskulatur, des Bindegewebes und der Knochen


Rückenschmerzen

Muskelspasmen

Muskuloskelettaler Schmerz, muskuläre Schwäche

Erkrankungen der Niere und des Harntrakts


Akutes Nierenversagen



Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Hitzegefühl

Brustschmerz, Schmerzen an der Injektionsstelle, Fieber, Kältegefühl,


Rigor, Schmerz, Malaise

Untersuchungen


Anstieg des Kreatinin im Blut


EKG Veränderungen einschließlich ST Strecken Senkung


* Da diese Nebenwirkungen innerhalb von klinischen Studien mit 2548 Patienten nicht beobachtet wurden kann geschätzt werden, dass ihre relative Häufigkeit selten ist (≥1/10.000 bis zu 1/1000)

Der am besten geeignete MedDRA Begriff wurde gewählt um eine Reaktion und die dazugehörigen Symptome oder Zustände zu beschreiben

** Kardiale Arrhythmien treten zumeist nach kardialen Angiographien oder Koronarkatheterisierung auf


Thrombosen der Koronararterien wurden als Komplikation von Koronararterienkatheterisierung berichtet. Weiter kardiale Reaktionen, die als Ergebnis des Risikos des Verfahrens auftreten können, schließen die Dissektion der Koronararterien ein.


Anaphylaxien (anaphylaktoide Reaktionen/ Hypersensitivität) sind gekennzeichnet durch: lokalisiert mildes oder generalisiertes Angioödem, Zungenödem, Laryngospasmus, Larynxödem, Dysphagie, Pharyngitis oder Enge des Rachens, Pharyngolaryngealer Schmerz, Husten, Konjunktivitis, Rhinitis, Niesen, Hitzegefühl, vermehrtes Schwitzen, Asthenie, Schwindel, Blässe, Dyspnoe, keuchende Atmung, Bronchospasmen, mittelschwerer Blutdruckabfall. Hautreaktionen können als verschiedene Formen des Hautausschlags, diffuses Erythem, diffuse Blasen, Nesselsucht, und Juckreiz auftreten. Diese Reaktionen, die unabhängig von Menge und Art der Verabreichung auftreten können, können Vorboten eines beginnenden Schockzustandes sein. Die Anwendung des Kontrastmittels muss sofort unterbrochen werden und –falls notwendig – eine geeignete Therapie über einen venösen Zugang eingeleitet werden.


Schwerere Reaktionen die das Herzkreislaufsystem betreffen wie z.B. Vasodilatation mit deutlicher Hypotension, Tachykardie, Dyspnoe, Agitation, Zyanose, Bewusstseinsverlust (Synkope) können eine Notfallbehandlung erforderlich machen.


Schmerzen an der Injektionsstelle und Schwellungen können auftreten. In sehr seltenen Fällen führte die Extravasation des Kontrastmittels zu Entzündungen (mit lokalem Erythem, Schwellung und Blasen), Hautnekrosen und Kompartmentsyndrom.


Wie bei anderen jodhaltigen Kontrastmitteln wurden sehr seltene Fälle eines mukokutanen Syndroms einschließlich Stevens-Johnson Syndrom und toxisch epidermaler Nekrolyse (Lyell Syndrom) und erythema multiform nach der Anwendung von Iopamidol berichtet.


Pädiatrische Patienten

Das Sicherheitsprofil von Iopamidol für Kinder entspricht dem für Erwachsene.


4.8.2 Anwendung in Körperhöhlen

Die meisten Reaktionen treten aufgrund der langsamen Absorption aus dem Anwendungsgebiet und der Verteilung im Organismus einige Stunden nach der Kontrastmittelgabe auf. Nach einer ERCP (endoskopische retrograde Cholangio-Pankreatikographie) kommt es häufig zu einem Anstieg der Enzyme der Bauchspeicheldrüse (Pankreasenzyme, Amylase und Lipase) im Serum und sehr selten zu einer Pankreatitis.


Reaktionen im Zusammenhang mit einer Arthrographie und Fistulographie betreffen üblicherweise Irritationen die bestehende Gewebeentzündungen verstärken. Systemische Hypersensitivitätsreaktionen sind selten und üblicherweise mild in der Form von Hautreaktionen. Die Möglichkeit einer schweren anaphylaktoiden Reaktion kann aber nicht ausgeschlossen werden.



Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Tritt eine unerwünschte Reaktion auf, ist die Applikation des Kontrastmittels sofort zu beenden. Die Therapie richtet sich nach dem klinischen Bild. Neben den allgemeinen Maßnahmen einer Reanimation kann der Einsatz von Medikamenten, etwa gemäß der folgenden Tabelle, angezeigt sein. Hierbei ist zu beachten, dass bei Patienten, die gleichzeitig Beta-Blocker erhalten, Adrenalin und Volumensubstitution bekanntlich eine geringere Wirkung haben.


Bei schweren Kontrastmittelzwischenfällen ist im allgemeinen eine 24stündige Überwachung des Patienten auf einer Intensiv-Pflegestation erforderlich.


Symptome und Maßnahmen


Schweregrad

und Lokalisation


Symptome

Therapie

I.

Haut

Flush, Urtikaria, etc.

Hauterscheinungen klingen im allgemeinen ab, wenn die Kontrastmittelzufuhr gestoppt wird. Gegebenenfalls können zusätzlich Antihistaminika gegeben werden.

II.

Hämodynamik

Pulsfrequenzerhöhung > 20/min

Neben Antihistaminika sollten Kortikosteroide i.v., z.B. 100 mg Prednisolon, zur Anwendung kommen



Blutdruckabfall > 20 mm Hg



Respiration

Dyspnoe



Magen-Darm

Nausea, Erbrechen



III.

Hämodynamik

Schock

Eine weitergehende Differenzierung zwischen den beiden Schweregraden III und IV ist in der Konsequenz für die medikamentöse Therapie kaum möglich. Die Reihenfolge der Medikation und die Dosierung sind folgende:


Glatte Muskulatur

Spasmus (Bronchien, Uterus)


IV.


Herz, Respiration


Kreislauf- und Atemstillstand

Adrenalin 0,05 - 0,1 mg i.v. 1. Adrenalin 0,05-0,1 mg i.v. (Supranin® 1 ml mit 9 ml physiologischer Kochsalzlösung verdünnt, davon 0,5-1 ml intravenös). Wiederholung dieser Dosis in Abhängigkeit von der Wirkung und dem Zustand des Patienten in 1-2 min. Eine genaue Überprüfung der Blutdruckwerte, vor allem auch der Herzaktionen (Herzrhythmusstörung) ist erforderlich.

Kortikosteroide, z.B. Prednisolon in einer Dosierung von mindestens 500-1000 mg i.v.

Als Volumenersatz 5 %ige Albuminlösung.


Bei einem schweren Zwischenfall wird die hier angegebene Reihenfolge, erst Adrenalin, dann Kortikosteroide, deswegen empfohlen, weil nur mit Adrenalin eine Sofortwirkung erreichbar ist. Die an zweiter Stelle vorgeschlagenen Kortikosteroide in der angegebenen hohen Dosierung benötigen bis zum Wirkungseintritt eine Zeitspanne von 5-10 min, die durch die Adrenalinwirkung überbrückt werden muss. Neben dieser medikamentösen Therapie sind selbstverständlich weitere Maßnahmen zur Reanimation, wie Lagerung, Beatmung und Herzmassage in Abhängigkeit vom klinischen Bild angezeigt.



4.9 Überdosierung


Eine Überdosierung kann Auswirkungen auf das Lungen- und Herz-Kreislauf-System haben und dadurch zu lebensbedrohlichen unerwünschten Wirkungen führen. Die Behandlung einer Überdosierung wird daher auf die Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen Funktionen und die sofortige Einleitung einer symptomatischen Therapie abzielen.


Bei versehentlicher Überdosierung ist der Wasser- und Elektrolythaushalt durch Infusionen auszugleichen. Die Nierenfunktion muss mindestens über die nächsten drei Tage kontrolliert werden.

Falls erforderlich, kann der überwiegende Teil des Kontrastmittels durch Hämodialyse aus dem Organismus entfernt werden.


Wird Unilux 300 versehentlich paravasal verabreicht, so sollte die betreffende Extremität ruhiggestellt, entsprechend gelagert und gegebenenfalls lokal mit einer heparinhaltigen Salbe behandelt werden. Schwere Gewebsreaktionen sind im allgemeinen nicht zu erwarten.


5. Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Wasserlösliche nephrotrope niederosmolare Röntgenkontrastmittel

ATC-Code: V08AB04


Die in Iopamidol stabil gebundenen Iodatome absorbieren Röntgenstrahlen. Auf dieser Absorption beruht die kontrastgebende Wirkung.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach intravenöser Injektion erfolgt eine Verteilung im intravasalen und interstitiellen Raum innerhalb weniger Minuten bei gleichzeitig einsetzender renaler Elimination.


Nach 120 min sind rund 50 % des injizierten Kontrastmittels mit dem Urin ausgeschieden; bei eingeschränkter Nierenfunktion verlängert sich dieser Zeitraum entsprechend.

Aufgrund seines hydrophilen Charakters weist Iopamidol praktisch keine Bindung an Plasmaproteine auf, Zellmembranen werden nicht penetriert.


Die heterotop ausgeschiedenen Anteile sind gering. Im Tierversuch (Hund und Kaninchen) wurden nur 0,07-0,32 % der applizierten Dosis in der Gallenflüssigkeit gefunden.

Eine mit Iopamidol durchgeführte Untersuchung hinsichtlich der Iodabsorption während der Endo­skopisch-Retrograden Cholangio-Pankreatikographie ergab signifikante Erhöhungen der Iodse­rumgesamtspiegel und der Spiegel an freiem Serumiodid. Spitzenwerte des Iodserumge­samtspiegels wurden zwischen 1 und 4 Stunden nach Kontrastmittelapplikation erreicht. Der Spiegel an freiem Iodid stieg im Durchschnitt auf das 100-fache des Ausgangswerts und kehrte in­nerhalb von 1 bis 3 Wochen auf den Ausgangswert zurück. Es muss deshalb auf ein potentielles Risiko einer iodinduzierten Hyperthyreose nach ERCP geschlossen werden. Dieses Risiko scheint jedoch deutlich niedriger zu sein als bei intravasaler Applikation von Kontrastmitteln.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Die Toxizität von Iopamidol ist gering. Tierexperimentelle Untersuchungen zur systemischen Verträglichkeit nach einmaliger und wiederholter täglicher intravenöser Verabreichung ergaben keine Befunde, die gegen die in der Regel einmalige diagnostische Anwendung am Menschen sprechen.


Untersuchungen von Iopamidol ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung.

Dosierungen oberhalb von 1,5 g Iod/kg/Tag zeigten embryotoxische Wirkungen bei Ratten und verminderten die Zahl der lebenden Feten und die Fetengewichte. Verminderte Fetengewichte wurden auch bei Kaninchen bei einer Dosis von 2 g Iod/kg/Tag beobachtet.


In einer Reihe von in-vivo und in-vitro Tests wirkte Iopamidol nicht mutagen.


Die toxikologischen Untersuchungen an Tieren ergaben keine unerwünschten Wirkungen, die nicht schon von der Anwendung von Iopamidol am Menschen bekannt sind.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Trometamol; Natriumcalciumedetat; Salzsäure; Wasser für Injektionszwecke


6.2 Inkompatibilitäten


Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt. Andere Arzneimittel sollten jedoch nicht mit Unilux 300 gemischt werden.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Unilux 300 ist bei Raumtemperatur und vor Licht und Röntgenstrahlen geschützt zu lagern und nicht über 25°C aufzubewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Unilux 300 Infusions- bzw. Injektionslösung steht in folgenden Packungsgrößen zur Verfügung:


1x, 10x und 20x 50 ml

1x, 10x und 20x 75 ml

1x, 10x und 20x 100 ml

1x, 10x und 20x 200 ml

1x und 5x 500 ml


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.


Die Durchstechflaschen bestehen aus farblosem Hüttenglas der Glasart 2 (Ph. Eur.), einem Verschlussstopfen aus Gummi entsprechend Ph. Eur. und Bördelkappen aus Aluminium und Polypropylen.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


  • Das Arzneimittel darf nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr angewendet werden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

  • Unilux 300 sollte sofort nach dem Aufziehen in die Spritze verabreicht werden.

  • Lösung in einem Untersuchungsgang verbrauchen, evtl. verbleibende Reste sind zu verwerfen.

  • Unilux 300 darf nicht angewendet werden, wenn Beschädigungen des Behälters bemerkt werden, wenn die Lösung verfärbt ist oder sich Fremdkörper darin befinden.

  • Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. Inhaber der Zulassung


Sanochemia Diagnostics Deutschland GmbH

Stresemannallee 4c

41460 Neuss

Telefon: 02131 – 15108 - 0

Telefax: 02131 – 15108 - 96

E-Mail: info@sandiag.com


8. Zulassungsnummer


38026.00.00


9. Datum der zulassung/Verlängerung der Zulassung


Datum der Erteilung der Zulassung: 11. Juli 2000

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 22. Oktober 2012


10. Stand der Information


März 2013


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig



Dosierungstabelle


Die folgenden Dosierungen stellen Empfehlungen dar, die auf der allgemeinen Erfahrung mit nichtionischen Röntgenkontrastmitteln sowie den klinischen Studien mit Unilux beruhen.

Die geeignete Unilux-Zubereitung und das diagnostisch erforderliche Volumen sind im Einzelfall vom Arzt festzulegen. Die für die vorliegende Dosisstärke zutreffenden Anwendungsgebiete bzw. empfohlenen Dosierungen sind hervorgehoben.


AnwendungsGEBIET

Unilux

(mg Iod/ml)

Dosierung

Phlebographie

300, 370

Erwachsene: 50 mla

Intraarterielle Digitale Subtraktionsangiographie (i.a. DSA)



- Zerebral-nichtselektiv

300

Erwachsene: 20-30 ml
Kindera

- Zerebral-selektiv

300

3–8 ml

- Pulmonalisangiographie

300

Erwachsene: 25 ml pro Einzelinjektion; Gesamtdosis bis zu 170 ml

- Übrige Gefäßprovinzen

300

Erwachsene: 30-50 mlb
Kindera

- Übrige Gefäßprovinzen

370

Erwachsene: 30-40 mlb
Kindera

Intravenöse Digitale Subtraktionsangiographie (i.v. DSA)

300

Erwachsene: 30-50 ml, nach Bedarf wiederholen

Kindera

Intravenöse Digitale Subtraktionsangiographie (i.v. DSA)

370

Erwachsene: 30-40 ml, nach Bedarf wiederholen

Kindera

Arteriographie

Zerebral-nichtselektiv


300


Erwachsene 40-60 ml

Kindera

Zerebral-selektiv

300

4-12 ml

Übrige Gefäßprovinzen

300, 370

Erwachseneb

Kindera

Angiokardiographie

300, 370

Erwachseneb
Kindera

Koronarographie

300, 370

Erwachsene 4-10 ml/Arterie, nach Bedarf wiederholen

Computertomographie (CT)

300, 370

Erwachsene: 1-2 ml/kg KG

Kindera

Ausscheidungsurographie

300

Erwachsene 50-100 ml

Kindera:

0.-1. Lebensmonat 4-5 (-6) ml/kg

1.-3. Lebensmonat 4,0 ml/kg

3.-6. Lebensmonat 3,5-4,0 ml/kg

6.-12. Lebensmonat 3,0-3,5 ml/kg

12.-24. Lebensmonat 2,5-3,0 ml/kg

2.-5. Lebensjahr 2,5 ml/kg

5.-7. Lebensjahr 2,0-2,5 ml/kg

7.-12. Lebensjahr 1,5-2,0 ml/kg

Retrograde Urethrographie

300

Erwachsene 20-40 ml

ERCP

300

Erwachsene: 10-20 ml, in Ausnahmefällen bis zu 40 ml

Kavernosographie

300

Erwachsene: bis zu 100 ml

Sialographie bei chronisch obstruktiver Speicheldrüsenentzündung

300

2-3 ml

Fisteldarstellung

300

Nach Bedarf

Diskographie

300

1,5-3 ml

Arthrographie

300

z. B. Schulter 12-18 ml

Knie 4-10 ml

Oberes Sprunggelenk 4-8 ml

Galaktographie

300

< 1 ml

Dakryozystographie

300

< 1 ml

Hysterosalpingographie

300

Erwachsene 10 ml, bei Bedarf wiederholen


a = je nach Körpergewicht und Alter

b = 250 ml nicht überschreiten. Das Volumen der Einzelinjektion hängt von der zu untersuchenden Gefäßregion ab.


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