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Unizink 50

Fachinformation



Köhler Pharma GmbH

Neue Bergstraße 3-7

D-64665 Alsbach



Unizink® 50


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Unizink® 50

Wirkstoff: Zink-bis-(hydrogen-DL-aspartat)


2. Zusammensetzung des Arzneimittels

2.a Arzneilich wirksamer Bestandteil

1 magensaftresistente Tablette enthält:

50 mg Zink-bis-(hydrogen-DL-aspartat),

entsprechend 10 mg Zn2+ (0,15 mmol Zn2+)


3. Darreichungsform

Magensaftresistente Tablette


4. Klinische Angaben

4.a Anwendungsgebiete


Zur Behandlung von Zinkmangelzuständen, die ernährungsmäßig nicht behoben werden können.


4.b. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben sowie Art und Dauer der Anwendung

Sofern nicht anders verordnet, nehmen Kinder zwischen 1 und 10 Jahren täglich 1 Tablette, Heranwachsende (entsprechend dem Körper­gewicht) täglich 1-2 Tabletten, Erwachsene so­wie Schwangere und stillende Mütter täglich 2 Tabletten.


Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren-funktion oder bei Dialyse-Patienten soll die Zinksupplementierung bei klinischen Er­scheinungen des Zinkmangels nach Messung und Überwachung des Blut-Zinkgehaltes vor­-genommen werden, bis der normale Zinkspiegel erreicht ist (Vollblut 4 – 7,5 mg/l [61 – 114 µmol/l], Serum 0,6 – 1,2 mg/l [9 – 18 µmol/l]).


Die Filmtabletten sind unzerkaut und ungelutscht mit Flüssigkeit vorzugsweise ca. 30-60 Minuten vor den Mahlzeiten zu schlucken.


Unizink 50 ist in der empfohlenen Dosierung zur Langzeitanwendung über mehrere Monate geeignet.


4.c Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der anderen Bestandteile des Arzneimittels. Schwere Nierenparenchym­schäden, akutes Nierenversagen.


4.d Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei längerfristiger Einnahme von Zink sollten sowohl die Kupfer- als auch die Zinkspiegel überwacht werden.


4.e Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

- Zink vermindert die Resorption von Tetra-zyklinen. Zwischen der Einnahme dieser Arz-neimittel sollte ein zeitlicher Abstand von


mindestens 4 Stunden eingehalten werden.

  • Chelatbildner wie D-Penicillamin, DMPS oder EDTA können die Resorption von Zink vermindern oder die Ausscheidung erhöhen.

  • Die Resorption von Ofloxazin und anderen Quinolonen wird durch Zink beeinträchtigt.

  • Die gleichzeitige Gabe von Eisen-, Kupfer- oder Calciumsalzen vermindert die Resorption von Zink.

  • Nahrungsmittel mit hohem Phytinanteil (z.B. Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse) ver­mindern die Resorption von Zink.


4.f Verwendung bei Schwangerschaft und Stillzeit

Wegen den unzureichenden Erfahrungen beim Menschen und der im Tierversuch gezeigten teratogenen Wirkung sollen Zinkpräparate in der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei nachgewiesenem, klinisch gesichertem Zink­mangel supplementiert werden. Im thera­peutischen Dosisbereich besteht dann keine Einschränkung zur Einnahme von Unizink 50 in der Schwangerschaft und Stillzeit.


4.g Auswirkungen auf die Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen und zum Führen von Fahrzeugen

Keine bekannt.


4.h Nebenwirkungen

Nach längerer Anwendung kann Unizink 50 einen Kupfermangel verursachen.


4.i Überdosierung: Symptome Notfallmaß-nahmen, und Gegenmittel

Bei Dosierungen, die ein Vielfaches über der therapeutischen liegen, können Überdosierungs­erscheinungen wie Metallgeschmack auf der Zunge, Kopfschmerzen, Diarrhö und Erbrechen auftreten. In diesem Falle ist Unizink 50 sofort abzusetzen.


5. Pharmakologische, toxikologische Eigen-schaften, Pharmakokinetik

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Mineralstofftherapeutikum

ATC – Code: A12CB05


5.a Pharmakologische Eigenschaften

Zink ist für den Menschen ein essentielles Metall. Insgesamt enthält der menschliche Körper etwa 2 bis 3 g Zink. Der tägliche Bedarf beträgt ca. 15 mg. Nur ca. 0,1 % des Gesamt­zinks finden sich im Serum, dagegen 98 % intrazellulär. Im Blut sind ca. 90 % in den Erythrozyten (vornehmlich im Enzym Carbo­anhydrase) bzw. Leukozyten und nur 10 % im Serum vorwiegend an Albumin und ß2-Makro­globulin gebunden.

Während anorganische Zinkverbindungen aus dem Darm nur langsam und unvollständig (5-10 %) aufgenommen werden, erfolgt die Resorption von Zink-DL-aspartat mit 60-80 %. Die Resorption erfolgt vorwiegend im Duodenum



und oberen Dünndarm. Die Aufnahme ist jedoch sehr variabel und von vielen Faktoren abhängig.

So erhöht eine proteinreiche Kost die Resorption, während Cadmium, Kupfer, Calcium oder Eisen die Zink-Aufnahme im Darm hemmen können.

Zink wird hauptsächlich mit dem Stuhl ausgeschieden, die renale Elimination ist minimal. Im Serum sind 2/3 des Zink an Albumin gebunden und der Rest hauptsächlich an ß2-Makroglobulin. Von der Niere wird täglich etwa 2 g Zink filtriert. Die Gesamtausscheidung pro Tag wird mit 0,3 - 0,6 mg angegeben. In der Leber ist Zink wie in anderen Geweben an Metallothionein gebunden. Die größte Kon­zentration von Zink befindet sich in der Prostata. Eine wesentliche Rolle spielt Zink als kata­lytisches Zentrum in den Metalloenzymen, zum Beispiel bei der alkalischen Phosphatase, ver­schiedenen Dehydrogenasen, Thymidinkinasen, Carboxypeptidasen, DNA-abhängigen RNA-Polymerasen und gemeinsam mit Kupfer in der Superoxiddismutase. Es aktiviert als divalentes Kation eine Vielzahl von Fermenten. Im Pankreas wird Zink als Komplexbildner für Insulin und Glukagon benötigt. Zink ist erforderlich für die Fertilität. Bei der zellulären und humoralen Immunantwort ist z.B. die An­wesenheit von Zink Voraussetzung für die mito­gene Stimulation der Abwehrzellen. Die Funktion von T-Lymphozyten, Makrophagen und Granulozyten ist ebenfalls abhängig von Zink. Zink dient vor allem der Protein­stabilisierung. Besonders bei einem Zinkmangel treten die biochemischen Funktionen von Zink deutlich in Erscheinung. Die schnell wachsenden Gewebe sind dabei am stärksten betroffen (z.B. Spermien, Embryonen, fetale Zellen, immunkompetente Zellen, Bindegewebe bei der Wundgranulation). Zellteilung, Wachstum und Zellrepair sind wegen der gehemmten DNA, RNA und Proteinsynthese verzögert. Daß der Zinkstoffwechsel in einem engen Zusammenhang mit dem Kohlenhydrat­metabolismus steht, ist seit der Kenntnis des Aufbaues von Insulin bekannt. Zink übt einen außerordentlich beschleunigenden Effekt auf die Wundheilung aus. Da Zink zu den unaus­tauschbaren Katalysatoren der Eiweißsynthese gehört, ist dessen Bedarf in der Gravidität be­sonders groß. Ebenso in der Lactationsperiode, während der der weibliche Organismus an Zink erheblich verarmt, so dass es zu bedrohlichen Hypoproteinämien kommen kann. Gleiche Ver­hältnisse treten bei chirurgischen Eingriffen auf, wobei schon die Narkose zu einem signifikanten Zinkverlust führt. Hohe Zinkverluste gehören zu den Komplikationen bei der Langzeit-Intensivtherapie, weshalb bei dieser das lebens­wichtige Bioelement substituiert werden sollte. Zinkverbindungen sind akut wenig toxisch. Übelkeit, Brechreiz, Magenkrämpfe, Durchfall und Fieber werden erst nach oraler Aufnahme von 1-2 Gramm Zinkchlorid oder -sulfat ausgelöst. Als letale Dosis werden 3-5 Gramm


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Unizink® 50


Zinksulfat bzw. 6-10 Gramm Zinkchlorid angegeben.

Es gibt keine Hinweise auf Kanzerogenität bei anderen Verabreichungsformen. Bisherige Unter-suchungen zeigten keine relevanten Hinweise auf eine mutagene Wirkung von Zink. Hinweise auf teratogene Wirkungen von Zink am Menschen gibt es nicht.


5.d Toxikologische Eigenschaften


Auf Grundlage der Ergebnisse toxikologischer Untersuchungen zur akuten und chronischen Toxizität, Kanzerogenität und Mutagenität ist bei Einhaltung des vorgeschriebenen Dosierungs­bereichs kein Risiko für den Menschen zu erwarten. Im Tierversuch zeigten Zinkpräparate in hoher Dosierung teratogene Wirkung (Skelettanomalien bei Maus und Hamster).


5.d.1) Akute Toxizität

LD0 = 50 mg/kg Maus i.P.

LD50 = 125 mg/kg Maus i.P.

LD100 = 500 mg/kg Maus.i.P.


5.d.2) Chronische Toxizität

Im Tierversuch wird die tägliche Applikation der sehr hohen Dosis von 80 mg Zink-Aspartat/kg Ratte oral während 32 Wochen reaktionslos vertragen. Die Gewichtszunahme der weiblichen Versuchstiere korreliert mit den Kontrolltieren; hingegen ist die Gewichtszunahme bei den männlichen Ratten ab der 6. Woche signifikant größer als bei den Kontrolltieren und erreicht am Ende der 32. Woche eine Differenz von 53%.


5.d.3) Tumorigenes und mutagenes Potential

Tumorigenität nicht untersucht

Mutagenität nicht untersucht


5.d.4) Reproduktionstoxikologie (nicht

untersucht)


5.e Pharmakokinetik

Nach oraler Applikation wird Zink-Aspartat entsprechend dem Zinkstatus des Organismus zu 40% - 80% aus dem Gastrointestinaltrakt aufge­nommen. Da kein "first-pass-Effekt" vorliegt, entspricht die systemische Verfügbarkeit der aufge- nommenen Menge. Maximale Blutspiegel werden nach 2 - 4 Stunden erreicht.


6. Pharmazeutische Angaben

6.a Sonstige Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, Sorbitol, Triethylcitrat, Croscarmellose-Natrium, Talkum, Titandioxid, Boeson VP, Magnesiumstearat, Macrogol 6000, Eudragit L 30 und E/L 12,5.


6.b Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


6.c Dauer der Haltbarkeit

Im unversehrten Behältnis: 5 Jahre.



6.d Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.


6.e Art und Inhalt des Behältnisses

Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) magensaftresistenten Tabletten, Klinikpackun-gen mit 10x50 und 10x100 magensaftresistenten Tabletten.


7. Pharmazeutischen Unternehmer und Zulassungsinhaber


Köhler Pharma GmbH

Neue Bergstraße 3-7

64665 Alsbach

Telefon: 06257 - 506 529 0

Telefax: 06257 - 506 529 20


8. Zulassungsnummer

6073312.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

08.11.2002


10. Datum der letzten Überarbeitung

Mai 2011


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig