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Urbason 40 Mg Tabletten

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ENR: 0091333/ENR: 2109297/ENR: 0091356/ENR: 0196701


Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)

Urbason® 4 mg Tabletten

Urbason® 8 mg Tabletten

Urbason® 16 mg Tabletten

Urbason® 40 mg Tabletten


1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Urbason® 4 mg Tabletten

Urbason® 8 mg Tabletten

Urbason® 16 mg Tabletten

Urbason® 40 mg Tabletten



Wirkstoff: Methylprednisolon

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Urbason 4 mg Tabletten

1 Tablette enthält 4 mg Methylprednisolon.


Urbason 8 mg Tabletten

1 Tablette enthält 8 mg Methylprednisolon.


Urbason 16 mg Tabletten

1 Tablette enthält 16 mg Methylprednisolon.


Urbason 40 mg Tabletten

1 Tablette enthält 40 mg Methylprednisolon.


Urbason 4 mg /8 mg/16 mg/40 mg Tabletten

Sonstiger Bestandteil:

Enthalten Lactose (siehe Abschnitt 4.4).


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette


Urbason 4 mg Tabletten

Runde, fast weiße, biplanare Tablette, auf einer Seite mit der Prägung “IVD“ sowie einer Kreuzbruchrille und auf der anderen Seite mit eingeprägtem Symbol.

Die Tablette kann in gleiche Hälften oder Viertel geteilt werden.


Urbason 8 mg Tabletten

Runde, fast weiße, biplanare Tablette, auf einer Seite mit einer Bruchrille sowie der Prägung „IVH“ auf beiden Hälften und auf der anderen Seite mit eingeprägtem Firmen Logo.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Urbason 16 mg Tabletten

Runde, fast weiße, biplanare Tablette, auf einer Seite mit der Prägung “IVE“ sowie einer Kreuzbruchrille und auf der anderen Seite mit eingeprägtem Symbol.

Die Tablette kann in gleiche Hälften oder Viertel geteilt werden.


Urbason 40 mg Tabletten

Runde, fast weiße, biplanare Tablette, auf einer Seite mit der Prägung „IVG“ sowie einer Kreuzbruchrille und auf der anderen Seite mit eingeprägtem Symbol.

Die Tablette kann in gleiche Hälften oder Viertel geteilt werden.


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Erkrankungen, die einer systemischen Therapie mit Glukokortikoiden bedürfen. Hierzu gehören je nach Erscheinungsform und Schweregrad zum Beispiel:


Rheumatische Erkrankungen:


Bronchial- und Lungenkrankheiten:


Erkrankungen der oberen Luftwege:

Schwere Verlaufsformen von Pollinosis und Rhinitis allergica nach Versagen intranasal verabreichter Glukokortikoide.


Hautkrankheiten:

Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder Ausdehnung bzw. Systembeteiligung nicht oder nicht ausreichend mit topischen Glukokortikoiden behandelt werden können.

Dazu gehören:

  • Allergische, pseudoallergische und infektallergische Erkrankungen, z. B. akute Urtikaria, anaphylaktoide Reaktionen,

  • Arzneimittelexantheme, Erythema exsudativum multiforme, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Erythema nodosum, allergisches Kontaktekzem,

  • Vaskulitiden, z. B. Vasculitis allergica, Polyarteriitis nodosa,

  • Autoimmunerkrankungen, z. B. Dermatomyositis, systemische Sklerodermie (indurative Phase), chronisch diskoider und subakut kutaner Lupus erythematodes.


Blutkrankheiten/Tumorerkankungen:


Magen-Darm-Erkrankungen:


Substitutionstherapie:

Nebennierenrinden-Insuffizienz jeglicher Genese (z. B. M. Addison, adrenogenitales Syndrom, Adrenalektomie, ACTH-Mangel) jenseits des Wachstumsalters (Mittel der ersten Wahl sind Hydrocortison und Cortison).


Urbason 4 mg/8 mg/16 mg/40 mg Tabletten können weiterhin angewendet werden

- zur Immunsuppression nach Transplantation im Rahmen üblicher Kombinationstherapien,

- als ergänzende Maßnahme bei einer Zytostatika- oder Strahlentherapie im Rahmen bestehender Schemata zur Kombinationstherapie, palliativen Therapie bzw. antiemetischen Therapie.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Höhe der Dosierung ist abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung und vom individuellen Ansprechen des Patienten.

Im Allgemeinen werden relativ hohe Initialdosen angewendet, die bei akuten, schweren Ver­laufsformen deutlich höher sein müssen als bei chronischen Erkrankungen.

Je nach klinischer Symptomatik und Ansprechverhalten kann unterschiedlich schnell auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis reduziert werden.

Speziell bei chronischen Erkrankungen ist oft eine Langzeitbehandlung mit niedrigen Erhaltungsdosen erforderlich.


Als allgemeine Dosierungsempfehlungen für Methylprednisolon können gelten:


Anfangsdosen:

Für Erwachsene 12160 mg täglich.

Für Kinder 0,81,5 mg/kg Körpergewicht, jedoch nicht mehr als 80 mg täglich.


Erhaltungsdosen:

Für Erwachsene 412 mg täglich, kurzzeitig bis 16 mg täglich (bei bestimmten Erkrankungen auch 12 mg täglich).

Für Kinder 24 mg täglich, kurzzeitig bis 8 mg täglich (bei bestimmten Erkrankungen auch
12 mg täglich).


Bei den einzelnen Indikationen gelten folgende Dosierungsempfehlungen:


l Rheumatische Gelenkerkrankungen


Initial 16‑24 mg Methylprednisolon täglich, bei viszeraler Betei­li­gung auch bis 60 mg Methylprednisolon täglich. Anzustreben ist eine Erhaltungs­dosis, die nicht über 6 mg Methylprednisolon täglich liegt.


l Obstruktive Atemwegserkrankungen


Initial 32‑40 mg Methylprednisolon täglich, Dosisreduktion um 8 mg alle 4 Tage. Nach 3‑4 Wochen Beendigung der Therapie, ggf. Umstellung auf inhalierbare Glukokortikoide. Gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Bronchodilatatoren.

Bei nicht ausreichendem Ansprechen schwerer Asthmaformen längerfristige Thera­pie mit der geringstmöglichen Dosis von 4‑8 mg Methylprednisolon täglich.

Die Therapie sollte zirkadian erfolgen, eine alternierende Therapie ist meist nicht mög­lich. Bei starken nächtlichen und frühmorgendlichen Beschwerden kann die Tages­dosis auf 2/3 morgens und 1/3 abends (18.00 bis 20.00 Uhr) aufgeteilt werden.


l Interstitielle Lungenerkrankungen


Akute Alveolitis:

Initial 32‑40 mg Methylprednisolon täglich für eine Woche (bei Bedarf auf 2 Gaben pro Tag verteilt), danach langsame Dosis­reduktion mit Umstellung auf einmal tägliche Applikation.


Lungenfibrose:

Initial 24‑32 mg Methylprednisolon täglich, ggf. in Kom­bination mit Azathioprin oder Penicillamin. Langsame Dosisreduktion auf indi­vi­duelle Erhaltungsdosen von 4‑8 mg Methylprednisolon täglich.


Sarkoidose:

Initial 32‑40 mg Methylprednisolon täglich bis zum Wirkungseintritt, ggf. auf zwei Einzelgaben verteilt. Abbau der The­rapie innerhalb von 4‑6 Wochen, dabei Umstellung auf einmal tägliche Gabe. Chronische Formen der Stadien II und III benötigen eine Langzeittherapie mit Tages­dosen von 8‑12 mg Methylprednisolon, wobei eine alternierende Gabe bevorzugt werden sollte.


l Pollinosis, Rhinitis allergica


Zusätzlich zu Antihistaminika und lokal wirksamen Prophylaktika und Antiallergika, wenn diese nicht ausreichend wirken oder die Gefahr der Beteiligung der mittleren und kleinen Atemwege besteht:

Kurzzeittherapie mit initial 16 mg Methylprednisolon täglich morgens für 4 Tage (nur in Einzelfällen initial höhere Dosis erforderlich). Dosisre­duktion auf 8 mg Methylprednisolon täglich für weitere 4 Tage. Beendigung der Therapie nach 8 Tagen, bei nicht ausreichendem Ansprechen ggf. Fortsetzung der Behandlung für 1‑2 Wochen mit 4‑8 mg Methylprednisolon täglich.


l Hautkrankheiten


Je nach Schweregrad und Verlaufsform können initial 80‑160 mg Methylprednisolon täglich indiziert sein. Die Dosisreduktion erfolgt schnell, so dass die The­rapie im Allgemeinen nach 2‑4 Wochen beendet werden kann. Nur in wenigen Fäl­len ist eine längerdauernde Therapie über Wochen und Monate notwen­dig.


l Autoimmunerkrankungen


Je nach Schweregrad und Organbeteiligung initial 40‑160 mg Methylprednisolon täglich, dann langsame Reduzierung auf die Erhaltungsdosis, die u. U. über Jahre erforderlich ist. Bei akuten Verläufen kann initial eine hochdosierte Stoßtherapie notwendig sein.


l Blutkrankheiten


Autoimmunhämolytische Anämie:

Initial 80‑160 mg Methylprednisolon täglich, nach Ansprechen der Thera­pie (meist innerhalb von 2 Wochen) langsamer Abbau auf die Erhaltungsdosis.


l Colitis ulcerosa und Morbus Crohn


Initial 40‑80 mg Methylprednisolon täglich, dann langsamer Abbau der Dosis. Bei Colitis ulcerosa sollte die Therapie möglichst schnell beendet werden. Ist bei Morbus Crohn eine Langzeittherapie erforderlich, sollte die alternie­rende Gabe angestrebt werden.


Substitutionstherapie bei Nebennierenrindeninsuffizienz


4‑8 mg Methylprednisolon täglich, erforderlichenfalls zusammen mit einem Mineralokortikoid.


Immunsuppression nach Transplantation im Rahmen üblicher Kombinationstherapien


Die Dosierung erfolgt gemäß dem verwendeten immunsuppressiven Protokoll. Die klinische Situation entscheidet über den völligen Dosisabbau oder die Notwendigkeit einer Erhaltungsdosis.


Ergänzende Maßnahme bei einer Zytostatika- oder Strahlentherapie im Rahmen bestehender Schemata zur Kombinationstherapie, palliativen bzw. antiemetischen Therapie


Die Dosierung erfolgt gemäß dem verwendeten Tumor-Protokoll bzw. antiemetischen Schema. Die klinische Situation entscheidet über den völligen Dosisabbau oder die Notwendigkeit einer Erhaltungsdosis.


Art und Dauer der Anwendung


Die Tabletten werden zu oder nach dem Essen, vornehmlich nach dem Frühstück, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.


Die Tagesdosis sollte in der Regel morgens (zwischen 6.00 und 8.00 Uhr) einmalig verabreicht werden (zirkadiane Therapie). Die Möglichkeit zur alternierenden Therapie (Einnahme einer Zwei-Tage-Dosis an jedem zweiten Tag morgens auf einmal) ist in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und der individuellen Reaktion zu prüfen.

Sobald ein befriedigendes Behandlungsergebnis erreicht ist, wird die Dosis bis zur erforderlich erachteten Erhaltungsdosis reduziert oder beendet.


Vorgehen beim Absetzen:


a) Hohe und höchste Dosen über wenige Tage: sofort absetzen.


b) Behandlung über 3‑4 Wochen:


c) Langzeittherapie mit Erhaltungsdosis:

Nach längerdauernder Behandlung, insbesondere mit vergleichsweise hohen Dosen, dürfen Urbason Tabletten nicht abrupt, sondern müssen ausschleichend abgesetzt werden. Reduktion der Dosis um 2 mg alle 2‑3 Tage, in der letzten Woche Einnahme von 2 mg Methylprednisolon jeden 2. Tag. Gegebenenfalls Kontrolle des adrenalen Regel­kreises.


Wahl der Darreichungsformen:

Methylprednisolon steht in Form von Tabletten zu 4, 8, 16 und 40 mg zur Verfügung. Bruchrillen (BR) und Kreuzbruchrillen (KBR) erlauben die jeweils erforderlichen unterschiedlichsten Einzeldosierungen:


Urbason 4 mg Tabletten (KBR): Einzeldosen von 1 mg, 2 mg, 3 mg und 4 mg

Urbason 8 mg Tabletten (BR): Einzeldosen von 4 mg und 8 mg

Urbason 16 mg Tabletten (KBR): Einzeldosen von 4 mg, 8 mg, 12 mg und 16 mg

Urbason 40 mg Tabletten (KBR): Einzeldosen von 10 mg, 20 mg, 30 mg und 40 mg.

4.3 Gegenanzeigen

Urbason Tabletten sind kontraindiziert bei Überempfindlichkeit gegen Methylprednisolon, andere Glukokortikoide oder einen der sonstigen Bestandteile.

Für die kurzfristige Anwendung bei vitaler Indikation oder bei Substitutionstherapie gibt es sonst keine Kontraindikationen.



4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei schweren Infektionen dürfen Urbason Tabletten nur unter gleichzeitiger spezifischer antiinfektiöser Therapie angewendet werden.

Eine Pharmakotherapie mit Urbason Tabletten sollte nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie durchgeführt werden bei folgenden Erkrankungen:


- Akute Virusinfektionen (z. B. Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica),

- HbsAG-positive chronisch aktive Hepatitis,

- ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen,

- systemische Mykosen und Parasitosen (z. B. Amöben, Nematoden),

- Poliomyelitis,

- Lymphadenitis nach BCG-Impfung,

- akute und chronische bakterielle Infektionen,

- bei Tuberkulose in der Anamnese (cave Reaktivierung!) Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz und sorgfältiger Überwachung.


Zusätzlich sollte eine Pharmakotherapie mit Urbason Tabletten nur unter strenger Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher spezifischer Therapie durchgeführt werden bei:



Wegen der Gefahr einer Darmperforation mit Peritonitis dürfen Urbason Tabletten nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei

- schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation, mit Abszessen oder eitrigen Entzündungen,

- Divertikulitis,

- Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ).


Die Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glukokortikoiden erhalten, fehlen.

Während der Anwendung von Urbason Tabletten ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen und die Stoffwechseleinstellung muss regelmäßig kontrolliert werden.

Während der Behandlung mit Urbason Tabletten ist bei Patienten mit Hypertonie eine regelmäßige Blutdruckkontrolle erforderlich.

Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht.

Bei Kindern sollte die Indikation aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung von Methylprednisolon streng gestellt und das Längenwachstum bei Urbason-Langzeittherapie regelmäßig kontrolliert werden.

Bei Behandlung einer Myasthenia gravis kann es initial zu einer Symptomverschlechterung, bis hin zu einer myasthenischen Krise, kommen, weshalb die Einstellung auf Kortikosteroide stationär erfolgen sollte. Die Therapie mit Urbason Tabletten sollte einschleichend begonnen werden, insbesondere bei schwerer facio-pharyngealer Symptomatik und Minderung des Atemvolumens.

Die Behandlung mit Urbason Tabletten kann die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verschleiern und somit die Diagnostik erschweren.


Eine Behandlung mit Glukokortikoiden kann durch Immunsuppression zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen auch durch solche Krankheitserreger, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Keime).

Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich. Es ist jedoch zu beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Kortikoide beeinträchtigt werden kann. Daher wird bei Patienten unter einer Erhaltungstherapie mit höherer Dosierung (ausgenommen bei Substitutionstherapie) eine Impfung nicht empfohlen.

Bei einer langdauernden Therapie mit Urbason Tabletten sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt, bei vergleichsweise hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natriumrestriktion zu achten und der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen.

Kommt es während der Behandlung mit Urbason Tabletten zu besonderen körperlichen Stresssituationen (Unfall, Operation, Geburt etc.) kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden. Wegen der möglichen Gefährdung in Stresssituationen sollte für den Patienten bei längerdauernder Therapie ein Kortikoid-Ausweis ausgestellt werden.

Abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, so dass eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen ist. Dies gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, nach der Menopause, ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss sowie Mangel an körperlicher Aktivität. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr sowie körperlicher Aktivität. Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Therapie erwogen werden.

Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch einer Langzeitgabe ist an folgende Risiken zu denken: Exazerbation bzw. Rezidiv der Grund­krankheit, akute NNR-Insuffizienz (insbesondere in Stresssituationen, z. B. während Infektionen, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung), Kor­tison-Entzugssyndrom.

Spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glukokortikoiden behandelt werden, besonders schwer, manchmal auch lebensbedrohlich, verlaufen. Insbesondere gefährdet sind immunsupprimierte Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Urbason Tabletten Kontakt zu Personen haben, die an Masern, Windpocken oder Herpes zoster erkrankt sind, sollte gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden.

Bei Hypothyreose oder bei Leberzirrhose können vergleichsweise niedrige Dosierungen ausreichen bzw. kann eine Dosisreduktion erforderlich sein und es sollte eine sorgfältige Überwachung erfolgen.

Die Anwendung von Urbason Tabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Zudem kann es bei Anwendung von Urbason Tabletten als Dopingmittel zu einer Gefährdung der Gesundheit kommen.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Urbason Tabletten nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Arzneimittel, die CYP3A4 inhibieren, wie Ketoconazol und Itraconazol:
Die Kortikoidwirkung kann verstärkt werden.

Diltiazem:
Inhibition des Metabolismus von Methylprednisolon (CYP3A4) und des P-Glycoproteins. Der Patient sollte bei Behandlungsbeginn mit Methylprednisolon überwacht werden. Eine Dosisanpassung von Methylprednisolon kann erforderlich sein.

Estrogene (z. B. Ovulationshemmer):
Die Kortikoidwirkung kann verstärkt werden.

Arzneimittel, die CYP3A4 induzieren, wie Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Barbiturate und Primidon:
Die Kortikoidwirkung kann vermindert werden.

Ephedrin:
Der Metabolismus von Glukokortikoiden kann beschleunigt und hierdurch deren Wirksamkeit abgeschwächt werden.

Antazida:
Aluminiumhydroxidhaltige Antazida reduzieren die Bioverfügbarkeit von Prednison. Entsprechende Untersuchungen für Methylprednisolon liegen nicht vor. Wechselwirkungen können somit nicht sicher ausgeschlossen werden. Es wird empfohlen, die Arzneimittel mit einem zeitlichen Abstand von ca. 2 Stunden einzunehmen.

Herzglykoside:
Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.

Saluretika/Laxanzien:
Die Kaliumausscheidung kann erhöht werden.

Nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien:
Die Muskelrelaxation kann länger anhalten (siehe auch Abschnitt 4.8).

Antidiabetika:
Die blutzuckersenkende Wirkung kann vermindert werden.

Cumarinderivate:
Die Antikoagulanzienwirkung kann abgeschwächt werden.

Praziquantel:
Durch Kortikosteroide ist ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich.

Somatropin:
Die Wirkung von Somatropin kann vermindert werden.

Protirelin:
Der TSH-Anstieg nach Gabe von Protirelin kann reduziert sein.

Nicht steroidale Antiphlogistika/Antirheumatika, Salicylate und Indometacin:
Die Gefahr von gastrointestinalen Ulzerationen und Blutungen kann erhöht werden.

Atropin, andere Anticholinergika:
Zusätzliche Augeninnendrucksteigerungen bei gleichzeitiger Anwendung mit Urbason Tabletten sind möglich.

Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin:
Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien, Kardiomyopathien.

Ciclosporin:
Die Blutspiegel von Ciclosporin können erhöht werden: Es besteht eine erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle.

ACE-Hemmstoffe:
Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen.

Einfluss auf Untersuchungsmethoden:

Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft soll eine Behandlung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko- Abwägung erfolgen.

Die Erfahrungen über die Sicherheit einer Anwendung von Methylprednisolon in der Schwangerschaft beim Menschen sind unzureichend.

Bei einer Langzeitbehandlung mit Glukokortikoiden während der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen des Feten nicht auszuschließen. Methylprednisolon führte im Tierexperiment zur Ausbildung von Gaumenspalten (siehe Abschnitt 5.3). Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glukokortikoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Werden Glukokortikoide am Ende der Schwangerschaft gegeben, besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionsbehandlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.

Glukokortikoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Belastung des Säuglings wird dabei in der Regel weniger als 1/100 der systemisch bei der stillenden Mutter zur Verfügung stehenden Dosis betragen. Vorsorglich sollte trotzdem bei Anwendung höherer Dosen oder bei einer Langzeitbehandlung abgestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Unter Behandlung mit Urbason Tabletten kann durch bestimmte unerwünschte Wirkungen, wie z. B. Verminderung der Sehschärfe (infolge Linsentrübung oder Erhöhung des Augen­innendruckes), Schwindel oder Kopfschmerzen, in seltenen Fällen die Fähigkeit z. B. zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beein­trächtigt sein.

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig ( 1/10)

Häufig ( 1/100 bis <1/10)

Gelegentlich ( 1/1.000 bis < 1/100)

Selten ( 1/10.000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Die im Folgenden aufgeführten Nebenwirkungen sind ohne Häufigkeitsangaben aufgeführt, das heißt: Die Häufigkeit konnte anhand der Daten nicht berechnet werden.


Hormonersatztherapie:

Geringes Nebenwirkungsrisiko bei Beachtung der empfohlenen Dosierungen.


Pharmakotherapie:

In Abhängigkeit von Therapiedauer und Dosis können folgende Nebenwirkungen auftreten:



Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Leukozytose (initial, im Therapieverlauf reversibel), Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie, Thrombozytoseneigung

Erkrankungen des Immunsystems:

Schwächung der Immunabwehr mit Erhöhung des Infektionsrisikos (bestimmte virusbedingte Erkrankungen (z. B. Varizellen, Herpes simplex oder – während der virämischen Phase – Herpes zoster) können einen schweren, manchmal auch lebensbedrohlichen Verlauf nehmen), Maskierung von Infektionen, Exazerbation latenter Infektionen, allergische Reaktionen.

Endokrine Erkrankungen:

Adrenale Suppression oder Atrophie und Induktion eines Cushing-Syndroms (typische Symptome Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Plethora), Wachstumshemmung bei Kindern, Störungen der Sexualhormonsekretion (Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz).

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

Reversible epidurale, epikardiale oder mediastinale Lipomatosen.

Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung mit möglicher Hypokaliämie (cave: Rhythmusstörungen), verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie, verstärkter Eiweißabbau.

Psychiatrische Erkrankungen:

Schwere Depressionen, Gereiztheit, Persönlichkeitsänderungen, Stimmungsschwankungen, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Psychosen, Schlafstörungen.

Erkrankungen des Nervensystems:

Pseudotumor cerebri (insbesondere bei Kindern), Manifestation einer latenten Epilepsie und Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie, Schwindel, Kopfschmerzen.

Augenerkrankungen:

Katarakt, insbesondere mit hinterer subcapsulärer Trübung, Glaukom, Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulcus, Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge.

Herzerkrankungen:

Progression der Stauungslunge bei Linksherzinsuffizienz.

Gefäßerkrankungen:

Hypertonie, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie).

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Magen-Darm-Ulzera mit der Gefahr einer Perforation (mit z. B. Peritonitis), gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis, Oberbauchbeschwerden.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Striae rubrae, Atrophie, Teleangektasien, erhöhte Kapillarfragilität, Petechien, flächige Hautblutungen, Ekchymosen, Hypertrichose, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, rosazea-artige (periorale) Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentierung, Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Arzneimittelexanthem.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Muskelatrophie und -schwäche, bei Myasthenia gravis reversible Zunahme der Muskelschwäche bis hin zur myasthenischen Krise, Auslösung einer akuten Myopathie bei zusätzlicher Anwendung von nicht depolarisierenden Muskelrelaxanzien (siehe auch Abschnitt 4.5), Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich), in schweren Fällen mit der Gefahr von Knochenbrüchen, aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens), Sehnenruptur.

Hinweis:

Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen.

Untersuchungen:

Gewichtszunahme



4.9 Überdosierung

Akute Intoxikationen mit Methylprednisolon sind nicht bekannt. Bei Überdosierungen ist mit verstärkten Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8) insbesondere auf Endokrinium, Stoffwechsel und Elektrolythaushalt zu rechnen.

Ein Antidot für Urbason Tabletten ist nicht bekannt.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Kortikosteroide zur systemischen Anwendung, Glukokortikoide,

ATC-Code: H02A B04.

Methylprednisolon ist ein nichtfluoriertes Glukokortikoid zur systemischen Therapie.

Methylprednisolon beeinflusst dosisabhängig den Stoffwechsel fast aller Gewebe. Im physiologischen Bereich ist diese Wirkung lebensnotwendig zur Aufrechterhaltung der Homöostase des Organismus in Ruhe und unter Belastung sowie zur Regulation von Aktivitäten des Immunsystems.

Bei Ausfall oder Insuffizienz der Nebennierenrinde kann Methylprednisolon das endogene Hydrocortison ersetzen. Es beeinflusst dabei im meta­bolischen Gleichgewicht den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Dosiswirkungsbezogen entsprechen dabei 8 mg Me­thylprednisolon 40 mg Hydrocortison. Wegen der praktisch fehlenden minera­lotropen Wirkung von Methylprednisolon muss jedoch in der Substitutionstherapie bei Ausfall der Nebennierenrindenfunktion zusätzlich ein Mineralokortikoid gegeben werden.

Beim adrenogenitalen Syndrom ersetzt Methylprednisolon das durch Enzymdefekt fehlende Kortisol und hemmt die überhöhte Bildung von Corticotropin in der Hypo­physe sowie von Androgenen in der Nebennierenrinde. Wenn der Enzymdefekt auch die Synthese von Mineralokortikoid betrifft, muss dieses zusätzlich substituiert werden.

In höheren als den zur Substitution erforderlichen Dosen wirkt Methylprednisolon rasch antiphlogistisch (antiexsudativ und antiproliferativ) und verzögert immunsup­pressiv. Es hemmt hierbei die Chemotaxis und Aktivität von Zellen des Immunsystems sowie die Freisetzung und Wirkung von Mediatoren der Entzündungs- und Immunreaktio­nen, z. B. von lysosomalen Enzymen, Prostaglandinen und Leukotrienen. Bei Bronchialobstruktion wird die Wirkung bronchialerweiternder Betamimetika verstärkt (permissiver Effekt).

Längerdauernde Therapie mit hohen Dosen führt zu Involution des Immunsystems und der Nebennierenrinde.

Der bei Hydrocortison deutlich vorhandene und beim Prednisolon noch nachweisbare mine­ralotrope Effekt besteht bei Methylprednisolon praktisch nicht mehr, so dass die Serum­elektrolyte auch unter hohen Dosen von Urbason nahezu konstant und im Normbereich bleiben.

Die Wirkung von Methylprednisolon bei Atemwegsobstruktion beruht im Wesentlichen auf der Hemmung entzündlicher Prozesse, Unterdrückung oder Verhinderung eines Schleimhautödems, Hemmung der Bronchialkonstriktion, Hemmung bzw. Einschrän­kung der Schleimproduktion sowie Herabsetzung der Schleimviskosität.

Diesen Wirkungen liegen folgende Mechanismen zu Grunde: Gefäßabdichtung und Membranstabilisierung, Normalisierung von durch Dauergebrauch verminderter Ansprechbarkeit der Bronchialmuskulatur auf ß2-Sympathikomimetika, Dämpfung der Typ-I-Reaktion ab der 2. Therapiewoche.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach Einnahme von Urbason werden maximale Serumkonzentrationen von Methyl­prednisolon innerhalb von 1½ Stunden erreicht, die Serumhalbwertszeit beträgt etwa 2 bis 3 Stunden. Dosisunabhängig werden 77 % an Eiweiß gebun­den, und zwar nur an Albumin, nicht an Transkortin.

Methylprednisolon wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert, weniger als 10 % der applizierten Dosis werden unverändert ausgeschieden. Die Metaboliten (11-Keto- und 20-Hydroxy-Verbindungen) sind hormonell inaktiv und werden vorwiegend renal eliminiert. Innerhalb von 10 Stunden erscheinen etwa 85 % der appli­zierten Dosis im Urin, etwa 10 % in den Fäzes. Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Metabolisierung von Methylprednisolon nicht beeinträchtigt, eine Dosisanpassung ist daher nicht erforderlich.

Die Wirkdauer ist länger als die Verweilzeit im Serum, sie beträgt im mittleren Dosis­bereich 12 bis 36 Stunden.



Bioverfügbarkeit

Die absolute Bioverfügbarkeit von Methylprednisolon nach Einnahme von Urbason im Vergleich zu Methylprednisolon-Hemisuccinat i.v. beträgt 89 %.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

a) Akute Toxizität


Die akute orale Toxizität an der Ratte (LD50) ist größer als 4 g/kg Körperge­wicht. Als maximale orale Tagesdosis für den Menschen werden 80 bis 160 mg (ca. 1,3‑2,6 mg/kg Körpergewicht und Tag) angegeben.


b) Chronische Toxizität


In den Tierexperimenten wurden als Ausdruck der pharmakodynamischen Wir­kung Polyzythämie, Lymphopenie, Thymus- und Nebennierenrindenatrophie sowie eine vermehrte Glykogenspeicherung in der Leber festgestellt.

Nach chronischer Behandlung mit hohen Dosen (3 und 10 mg/kg Körpergewicht täg­lich) kommt es zusätzlich zu geschwächter Infektionsabwehr, verminderter Aktivität des Knochenmarks, Atrophie der Skelettmuskulatur, Beeinflussung der Hoden- und Ovargewichte (Hund: Hodengewichte erniedrigt; Ratte: Hoden- und Ovargewichte er­höht) sowie Erniedrigung der Prostata- (Hund) und Samenblasengewichte (Ratte), Polydipsie, Diarrhö und genereller Verschlechterung des Allgemeinzustandes.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial


Methylprednisolon wurde keiner ausführlichen Mutagenitätsprüfung unterzogen. Der AMES-Test verlief negativ. Langzeitstudien am Tier auf eine tumorerzeugende Wirkung von Methylprednisolon liegen nicht vor.


d) Reproduktionstoxizität


Methylprednisolon ruft im Tierexperiment bei Mäusen Gaumenspalten hervor. Ratten und Kaninchen erwiesen sich als resistent gegen diese Schädigungen.

Glukokortikoide rufen im Tierversuch intrauterine Wachs­tumsstörungen hervor. Bei Langzeittherapie während der Schwangerschaft sind ver­gleichbare Wirkungen beim Menschen nicht auszuschließen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstige Bestandteile

Urbason 4 mg/ 8 mg/ 16 mg Tabletten

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich].


Urbason 40 mg Tabletten

Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon K 25, Talkum, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich].


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Urbason 4 mg/8 mg/16 mg Tabletten

5 Jahre.

Urbason 40 mg Tabletten

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Urbason 4 mg Tabletten und Urbason 8 mg Tabletten

Nicht über 30 °C lagern.

Urbason 16 mg Tabletten und Urbason 40 mg Tabletten

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Urbason 4 mg Tabletten

Blisterpackung aus klar bläulicher PVC/Aluminiumfolie.

Packungsgrößen: Packungen mit 10 (N1), 20 (N1) und 100 (N3) Tabletten.

Klinikpackungen: 300 (10x30) Tabletten.


Urbason 8 mg Tabletten

Blisterpackung aus klar bläulicher PVC/Aluminiumfolie.

Packungsgrößen: Packungen mit 10 (N1), 30 (N2) und 100 (N3) Tabletten.

Klinikpackungen: 200 (10x20) Tabletten.


Urbason 16 mg Tabletten

Blisterpackung aus klar bläulicher PVC/Aluminiumfolie.

Packungsgrößen: Packungen mit 10 (N1), 30 (N2) und 100 (N3) Tabletten.

Klinikpackungen: 200 (10x20) Tabletten


Urbason 40 mg Tabletten

Blisterpackung aus klar bläulicher PVC/Aluminiumfolie.

Packungsgrößen: Packungen mit 10 (N1), 30 (N2) und 50 (N2) Tabletten

Klinikpackungen: 20 und 200 (10x20) Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

65926 Frankfurt am Main


Postanschrift:

Postfach 80 08 60

65908 Frankfurt am Main

Telefon: (01 80) 2 22 20 101

Telefax: (01 80) 2 22 20 112

E-Mail:medinfo.de@sanofi-aventis.com

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Urbason 4 mg Tabletten

6091333.00.00

Urbason 8 mg Tabletten

9297.00.00

Urbason 16 mg Tabletten

6196701.01.00

Urbason 40 mg Tabletten

6196701.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Urbason 4 mg Tabletten

05.10.2005

Urbason 8 mg Tabletten

24.07.1990/ 18.09.2007

Urbason 16 mg Tabletten

11.08.2005

Urbason 40 mg Tabletten

04.05.2004

10. STAND DER INFORMATION

August 2010

11. VERKAUFABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

1 0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk).

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