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Ureotop + Vas Creme

Document: 19.10.2011   Fachinformation (deutsch) change

Dermapharm AG


Anlage 4 zur Auflagenerfüllung vom 04.08.2011 (Verlängerungsbescheid vom 12.04.2011)


Ureotop + VAS Creme

Zul.-Nr. 9375.00.00

Fachinformation, Seite 7 von 7




Fachinformation



Dermapharm AG Ureotop® + VAS Creme



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Ureotop + VAS Creme


Tretinoin, Harnstoff


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 g Creme enthält 0,3 mg Tretinoin und 120 mg Harnstoff.


1 g Creme enthält 0,53 mg Propylenglycol, 0,19 mg Butylhydroxytoluol und 10 mg Cetylstearylalkohol.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Gelblich-weiße Creme


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Schwere Fälle von Verhornungstörungen, insbesondere Ichthyosis (Fischschuppenkrank­heit). Follikuläre Verhornungsstörungen, übermäßige Verhornung der Hände und Füße.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung:

Die Creme wird bis zum Abklingen der Symptome 1 – 2mal täglich auf die gut gereinigte erkrankte Haut aufgetragen.


Art der Anwendung

Bei schweren Formen übermäßiger Verhornung, besonders an Händen und Füßen, sind über Nacht Okklusiv-Verbände anzulegen.


4.3 Gegenanzeigen

Ureotop + VAS Creme darf nicht angewendet werden bei Patienten mit Überempfindlich­keit gegenüber Cetylstearylalkohol, Propylenglycol, Butylhydroxytoluol und Phenoxyetha­nol sowie mit akutem Ekzem, akuter Dermatitis und Rosacea sowie Überempfindlichkeit gegenüber Tretinoin. NichtzurAnwendungbei Säuglingen und kleinen Kindern geeignet.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Salbe nicht mit Augen und Schleimhäuten in Berührung bringen.

Propylenglycol kann Hautreizungen verursachen. Butylhydroxytoluol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen. Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z.B. Kontaktderma­titis) hervorrufen. Macrogolglycerolricinoleat 35 kann Hautreizungen hervorrufen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Möglichkeit einer erhöhten Resorption anderer lokal applizierter Stoffe (z.B. Kortikoi­de)istbeieiner mit Harnstoff behandelten Haut zu berücksichtigen. Ureotop + VAS Creme sollte nicht gleichzeitig mit Salicylsäure-haltigen Präparaten zur äußeren Anwendung ver­wendet werden.Expositionder behandelten Körperstellen gegenüber Sonnen- bzw. künst­licherUltraviolett-Bestrahlung(z.B.Höhensonne,Solarien) ist während der Behandlung mit Ureotop + VAS Creme möglichst zu vermeiden. Dieser Hinweis gilt besonders für jenen Personenkreis, der berufsmäßig lang andauernder Sonneneinwirkung ausgesetzt ist, so­wiefür Patienten, die aufgrund familiärer Veranlagung eine große Lichtempfindlichkeit auf­weisenundzurEntwicklungvondurchSonnenbestrahlunginduziertenHautschädenneigen. DiedurchTretinoinhervorgerufeneRötungderHautkann durch intensive Sonneneinstrah­lung unerwünscht verstärkt werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Tretinoin darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden (s. Abs. 5.3 Prä­klinische Daten zur Sicherheit).


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es liegen keine Erfahrungen hinsichtlich der Beeinträchtigung der Verkehrstüchtigkeit und der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vor.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:

Sehr häufig (1/10)

Häufig (1/100 bis 1/10)

Gelegentlich (1/1.000 bis 1/100)

Selten (1/10.000 bis 1/1.000)

Sehr selten (1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.)


Gelegentlich kann es zu allergischen Reaktionen gegenüber den Inhaltsstoffen kommen. Tretinoin kann selten Reizerscheinungen hervorrufen. Diese sind reversibel und daher in Kauf zu nehmen. Bei sehr starken Reizerscheinungen kann vorübergehend pausiert werden, indem ein Produkt ohne Tretinoin verwendet wird. Häufig tritt eine Hypopigmen­tierung auf.


4.9 Überdosierung

Entfällt.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Emollientia und Hautschutzmittel

ATC-Code: D02AE51


Die Anwendung von hoch konzentrierten Harnstoffformulierungen in der dermatologi­schen Therapie gründet sich vor allem auf den antiseptischen Eigenschaften des Harn­stoffs. Darüber hinaus wird durch perkutane Applikation von konzentrierten Harnstoff­formulierungen der Wassergehalt der Hornschicht der menschlichen Epidermis erhöht. Klinische Versuche zeigten, dass mit Ureotop + VAS Creme eine günstige Wirkung bei Patienten mit Ichthyosis, Psoriasis und bei Patienten mit trockener Haut zu erzielen ist. Es findet eine rasche Erweichung und Ablösung der harten Schuppen statt. An Meerschwein­chen konnte nachgewiesen werden, dass eine 10%ige Harnstofflösung zu einer Verdün­nung der Epidermis und einer Verminderung der DNS-synthetisierenden Zellen führt.

Die Vitamin-A-Säure ist ein im Säugetier-Organismus entstehender Metabolit des Vitamin A. Auf Grund der keratolytischen und epithelstimulierenden Wirkung ist Vitamin-A-Säure zur Behandlung der Akne und besonders zur Behandlung von Verhornungsstörungen geeignet. Durch den Wirkmechanismus, der der Vitamin-A-Säure zu Grunde liegt, muss jedoch manchmal mit mehr oder weniger starken Reizungen der Haut gerechnet werden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Resorption der Vitamin-A-Säure über die Haut ist nicht sehr groß, kann sich jedoch bei entzündeter Haut und im Lauf einer längerfristigen Anwendung erhöhen.


HarnstoffwirdausÖl/Wasser-Emulsionenschnellerfreigesetztals aus Wasser/Öl-Emulsio­nen. Wird Harnstoff in Öl/Wasser-Emulsionen verabreicht, so bleibt lange ein hoher Anteil von Harnstoff in den oberen Hornschichtanteilen erhalten, es penetriert jedoch nur wenig Harnstoffin tiefereHautschichtenwieEpidermisund Dermis. Wird Harnstoff in Wasser/Öl- Emulsionen verabreicht, so erfolgt eine langsamere Wirkstofffreigabe, der Harnstoff pene­triertjedochweitstärkerin die Tiefe der Hornschicht, in Epidermis und Dermis. Von bedeu­tendemEinflusskönnenpharmazeutischeHilfsstoffe sein. In die Epidermis und Dermis pe­netrieren nur wenige Prozent der aufgetragenen Wirkstoffmenge. Die Ausscheidung des resorbierten Harnstoffs erfolgt vor allem durch den Urin, in geringerem Maß auch durch den Schweiß.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Akute Toxizität

Die letale Dosis von Harnstoff liegt für Kaninchen und Hunde bei 3 – 9 g/kg nach subkuta­ner Injektion. Bei i.v.-Injektion am Hund beträgt sie ca. 3 g/kg. Tierexperimentell konnte gezeigt werden, dass erst bei i.v.-Injektionen von 0,5 g/kg bis mehreren g/kg Kaninchen oder auch Katze ein kurzzeitiger Blutdruckabfall, gefolgt von einem über die Normwerte rei­chenden Blutdruckanstieg auftraten. Als toxische Effekte zeigten sich bei der i.v.-Injektion von mehreren g/kg Katze Konvulsionen. Die akute Toxizität von Vitamin A-Säure wurde an Maus und Ratte bestimmt. Dabei liegt die orale LD50bei der Maus zwischen 4 und 5 g/kg und bei der i.c.-Injektion beträgt sie ca. 500 mg/kg. Angaben über die orale LD50der Ratten reichen von 2 – 7 g/kg. Bei beiden Verabreichungsarten wurden Ulzera im Magen mit gastrointestinalen Blutungen beobachtet.


Chronische Toxizität

Genaue Angaben zur chronischen Toxizität von Harnstoff liegen nicht vor. Als natürliches Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels entsteht Harnstoff in Mengen von 20 – 35 g/24 h im Körper.

Die subchronischen Untersuchungen bei Verabreichung von Vitamin-A-Säure als Futter­zusatz an Ratten während 12 Wochen zeigten, dass Dosen von 0,135 mg/kg bis 0,675 mg/kg zur Vermehrung der alkalischen Phosphatase im Serum führen. Bei 90tägiger ora­ler Verabreichung von 10 mg/kg beobachtete man sowohl einen Anstieg der alkalischen Phosphatase im Serum wie auch einen Knochenumbau. Im 13wöchigen Versuch führten 5 mg/kg zu Spermatogenese-Hemmung. 50 mg/kg bewirkten vorzeitiges Absterben von 20 % der Tiere. An Beagle-Hunden, die während 13 Wochen behandelt wurden, fanden sich erste unspezifische toxische Symptome bei 5 mg/kg. 50 mg/kg führten zum Abster­ben von 50 % der Tiere.

Die dermale Applikation über 12 Wochen an normaler und skarifizierter Haut des Kanin­chensmit0,5mg/kgVitaminA-Säure während 8 Stunden/Tag führte zu deutlicher Rötung, Schwellung und Schuppung der Haut, aber nicht zu systemischen Unverträglichkeitszei­chen. Die Hautveränderungen bildeten sich nach der Behandlung in 3 – 4 Wochen voll­kommen zurück. In einem 6-Wochen-Versuch erhielten Kaninchen 0,05%ige und 0,1%ige Vitamin-A-Säure-Lösung und 0,05%ige Creme auf die intakte und skarifizierte Haut appli­ziert. Die Dosis betrug 0,35 mg und 1,5 mg/Tier. Man beobachtete ein Hauterythem, aber keine Vermehrung des Blutcalciums und der alkalischen Phosphatase. Auch sonst zeig­ten sich keine Unverträglichkeitssymptome. Histologisch fand man epidermale Hyperpla­sie, Akanthose und Parakeratose.


Mutagenes und kanzerogenes Potenzial

Es liegen hierzu keine Erfahrungen vor.


Reproduktionstoxizität

Für Harnstoff liegen keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung vor. Bei Wistarratten ist topischverabreichtes Tretinoin auch bei Dosen, die 1000 mal größer als die beim Men­schen topisch verabreichte Dosis sind, nicht teratogen (unter der Annahme von 0,0005 mg/kg KG Tretinoin). Bei diesen Dosen kam es zu Veränderungen, die als Normvarianten anzusehen sind, z.B. zu einer verzögerten Ossifikation einiger Knochen oder zu einer do­sisabhängigen Zunahme überzähliger Rippen.

Oralverabreichtes Tretinoin ist bei Ratten teratogen und fetotoxisch, wenn es in 500- und 1000fachen Mengen der beim Menschen topisch verabreichten Dosen angewendet wird. Es liegen einzelne Berichte über Geburtsdefekte bei Kindern vor, deren Mütter in der Schwangerschaft mit Tretinoin topisch behandelt wurden, und bei denen ein kausaler Zu­sammenhang diskutiert wird, ohne dass eine abschließende Bewertung zum gegenwärti­gen Zeitpunkt möglich ist. Eine Kohortenstudie bei über 200 Kindern, deren Mütter wäh­rend des ersten Trimesters der Schwangerschaft topischer Tretinoin-Behandlung ausge­setzt waren, zeigte keine Häufung von Geburtsdefekten im Vergleich zu den Kindern einer Gruppe nicht-exponierter Frauen.

Der teratogene Blutspiegel von Tretinoin beim Menschen ist nicht bekannt. Tretinoin sollte deshalb nicht in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft verwendet werden, weil das Risiko einer Missbildung des Kindes nicht ausgeschlossen werden kann.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Phenoxyethanol

Macrogolcetylstearylether 20 (Ph.Eur.)

Cetylstearylalkohol

Citronensäure

Dexpanthenol

Butylhydroxytoluol

Glycerolmono/di(palmitat,stearat)

Citronensäure-Monohydrat

Milchsäure

Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat

Octyldodecanol

Palmitoylascorbinsäure

Dickflüssiges Paraffin

Macrogolcetylstearylether 12 (Ph.Eur.)

Propylenglycol

Glycerolmonostearat

Mittelkettige Triglyceride

Weißes Vaselin

Gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminiumtube zu

30 g Creme

100 g Creme


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

Dermapharm AG

Lil-Dagover-Ring 7

82031 Grünwald

Tel.: 089/64186-0

Fax: 089/64186-130


8. Zulassungsnummer

9375.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

25.05.1989/12.04.2011


10. Stand der Information

Juli 2011


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

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