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Urocin 20mg

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B

Formblatt „Vorlage für die Fachinformation gemäß §11a AMG“; Seite 0 von 19; Reg.-Nr.: 1343-C; Version 01; gültig ab 15.11.2009

ezeichnung

Urocin 20® mg



Darreichungsform


Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung




Versionsnummer


v013de

Freigabedatum


Seite 26 von 26



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Formblatt „Vorlage für die Fachinformation gemäß §11a AMG“; Seite 0 von 19; Reg.-Nr.: 1343-C; Version 01; gültig ab 15.11.2009

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Urocin 20® mg



Darreichungsform


Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung




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Formblatt „Vorlage für die Fachinformation gemäß §11a AMG“; Seite 0 von 19; Reg.-Nr.: 1343-C; Version 01; gültig ab 15.11.2009

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Urocin 20® mg



Darreichungsform


Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung




Versionsnummer


v013de

Freigabedatum


Seite 26 von 26





Gebrauchsinformation und Fachinformation


GEBRAUCHSINFOrMATION UND FACHINFORMATION

Urocin®20 mg, Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung.


Zur Anwendung bei Erwachsenen


Wirkstoff: Mitomycin


Zur intravenösen Injektion oder Infusion oder zur intravesikalen Instillation nach Auflösen des Pulvers.



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn Sie enthält wichtige Informationen.

Was in dieser Packungsbeilage steht

Was ist Urocin® 20 mg und wofür wird es angewendet?

Was sollten Sie vor der Anwendung von Urocin® 20 mg beachten?

Wie ist Urocin® 20 mg anzuwenden?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Urocin® 20 mg aufzubewahren?

Inhalt der Packung und weitere Informationen

Informationen für Ärzte und medizinisches Fachpersonal

Was ist Urocin® 20 mg und wofür wird es angewendet?

Urocin®20 mg ist ein Mittel zur Behandlung von Tumoren (Zytostatikum aus der Gruppe der Alkylantien).



Intravesikale Anwendung zur Rezidivprophylaxe bei nicht-invasivem Harnblasenkarzinom nach transurethraler Resektion.



Mitomycin wird in der palliativen Tumortherapie eingesetzt.

Bei intravenöser Gabe ist es in der Monochemotherapie oder in kombinierter zytostatischer Chemotherapie bei folgenden Tumoren wirksam:

Was sollten Sie vor der Anwendung von Urocin® 20 mg beachten?

Urocin®20 mg darf nicht angewendet werden,

wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Mitomycin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile von Urocin® 20 mg sind.


Bei systemischer Therapie

Urocin® 20 mg darf nicht angewendet werden bei

Relative Kontraindikationen:


Mitomycin ist als Immunsuppressivum nicht geeignet.


Bei intravesikaler Therapie

Absolute Kontraindikation: Vorliegen einer Blasenwandperforation


Relative Kontraindikation: Harnblasenentzündung.


Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen


Im Folgenden wird beschrieben, wann Urocin®20 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf. Dies gilt auch, wenn die Angaben früher einmal zutrafen. Zu den Kontraindikationen siehe Abschnitt 2. „Urocin®20 mg darf nicht angewendet werden“


Eine längerfristige Therapie kann zu einer kumulativen Knochenmarktoxizität führen.


Wegen der knochenmarktoxischen Wirkung von Mitomycin müssen andere myelotoxische Therapiemodalitäten (insbesondere andere Zytostatika, Bestrahlung) mit besonderer Vorsicht gehandhabt werden, um eine additive Myelosuppression in Grenzen zu halten.


Die Anwendung von Mitomycin darf nur bei strenger Indikationsstellung, unter laufender Kontrolle der hämatologischen Parameter und von in dieser Therapie erfahrenen Ärzten erfolgen.


Mitomycin ist eine mutagene, potentiell auch bei Menschen karzinogene Substanz.


Bei pulmonaler Symptomatik, die nicht auf die Grundkrankheit zurückgeführt werden kann, ist die Therapie sofort abzubrechen, ebenso bei Hämolysezeichen oder Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung.


Empfohlene Kontrolluntersuchungen und Sicherheitsmaßnahmen bei intravenöser Anwendung:


Vor Therapiebeginn


Während der Therapie


Vorsichtsmaßnahmen bei der Handhabung von Urocin®20 mg

Beim Umgang mit Mitomycin sollten die Inhalation des Pulvers sowie Haut- und Schleimhautkontakte vermieden werden (Handschuhe tragen!). Die Zubereitung sollte durch geschultes Personal in Sicherheitswerkbänken mit Laminar flow erfolgen.


Schwangeres Personal ist vom Umgang mit Zytostatika auszuschließen.


Kontaminierte Körperstellen sollen umgehend sorgfältig mit Wasser und Seife gereinigt werden.


Eine einwandfreie Injektionstechnik ist wichtig für die Vermeidung von Nekrosen und Verschorfungen, die immer dann entstehen, wenn Mitomycin aus dem Blutgefäß in das umliegende Gewebe austritt. Nekrosen können auch verzögert und vom Injektionsort entfernt auftreten. Zu Gegenmaßnahmen bei Auftreten von Paravasaten siehe Abschnitt 4. „Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort“.


Das Merkblatt "Sichere Handhabung von Zytostatika" der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ist zu beachten.


Bei Anwendung von Urocin®20 mg mit anderen Arzneimitteln:


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.


Chemotherapeutika und Radiotherapie

Eine Verstärkung der Myelotoxizität durch gleichzeitige Anwendung anderer knochenmarkstoxischer Behandlungsmethoden (insbesondere Behandlung mit anderen Zytostatika oder Bestrahlung) ist möglich.


Die Kardiotoxizität von Doxorubicin kann durch Mitomycin verstärkt werden.


Eine Kombination mit Vinca-Alkaloiden oder Bleomycin kann die pulmonale Toxizität von Mitomycin verstärken.


Vitamine

Die gleichzeitige Gabe von Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) führte im Tierversuch zum Wirkungsverlust von Mitomycin.


Impfstoffe

Im Zusammenhang mit einer Mitomycin-Behandlung sollten keine Impfungen mit Lebendvakzinen erfolgen.


Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.


Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebährfähigkeit


Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.


Alle Patienten im geschlechtsreifen Alter sollten während und bis zu 6 Monate nach Beendigung der Chemotherapie kontrazeptive Maßnahmen ergreifen bzw. sexuelle Abstinenz einhalten.


Mitomycin wirkt erbgutschädigend und kann die Entwicklung eines Embryos beeinträchtigen. Mitomycin sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen.


Frauen dürfen während einer Behandlung mit Mitomycin nicht schwanger werden. Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen. Mitomycin geht in die Muttermilch über. Während der Behandlung darf nicht gestillt werden.


Mitomycin wirkt erbgutschädigend. Männern, die mit Mitomycin behandelt werden, wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Mitomycin über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.


Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch Auslösen von Übelkeit und Erbrechen das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenhang mit Alkohol.

Wie ist Urocin® 20 mg anzuwenden?

Mitomycin darf nur von in dieser Therapie erfahrenen Ärzten angewendet werden bei strenger Indikationsstellung und unter laufender Kontrolle der hämatologischen Parameter.


Art der Anwendung

Urocin®20 mg ist bestimmt zur intravenösen Injektion oder Infusion oder zur intravesikalen Instillation nach Auflösen des Pulvers.

Die Injektion muss streng intravasal erfolgen.Bei paravasaler Injektion treten im betroffenen Bereich ausgedehnte Nekrosen auf.

Soweit nicht anders verordnet, wird Mitomycin wie folgt dosiert:


Intravesikale Anwendung

Zur intravesikalen Instillation werden zur Therapie jeweils 20-40 mg Mitomycin (entsprechend 1-2 Durchstechflaschen Urocin®20 mg), gelöst in 20-40 ml Wasser für Injektionszwecke oder in 20-40ml 0,9%iger isotonischer Natriumchloridlösung, verabreicht.

Bei der intravesikalen Anwendung sollte der Urin-pH-höher als pH 6 sein.


Intravenöse Anwendung

In der zytostatischen Monochemotherapie wird Mitomycin zumeist als Bolusinjektion intravenös verabreicht. Als Dosierung können 10-20 mg/m2KOF alle 6-8 Wochen oder 8-12 mg/m2KOF alle 3-4 Wochen empfohlen werden.


In der Kombinationschemotherapie ist die Dosierung deutlich geringer. Wegen der Gefahr der additiven Myelotoxizität darf von erprobten Therapieprotokollen ohne besonderen Grund nicht abgewichen werden.


Bei Patienten mit ausgiebiger zytostatischer Vorbehandlung und bei älteren Patienten muss die Dosis reduziert werden.


Mitomycin darf nicht intraarteriell verabreicht werden.


Zubereitung der Lösungen

Zur Rekonstitution und Entnahme sollten Kanülen von maximal 0,8 mm Durchmesser verwendet werden.


Lösung für die intravenöse Anwendung

Zur Zubereitung der Stammlösung (1 mg Mitomycin/ml) wird der Inhalt einer Durchstechflasche in 20 ml Wasser für Injektionszwecke durch Umschwenken gelöst. Der Inhalt der Durchstechflasche muss sich innerhalb von 5 Minuten klar lösen.

Nachfolgend muss die Lösung in der Durchstechflasche für 10 Minuten im Ultraschallbad behandelt werden.


Zur Zubereitung der Infusionslösung kann isotonische Natriumchloridlösung oder 5%ige Glucoselösung verwendet werden.


Lösung zur intravesikalen Anwendung

Zur Zubereitung einer Lösung zur intravesikalen Anwendung kann 1 Durchstechflasche Urocin®20 mg, entsprechend 20 mg Mitomycin, in 20 ml 0,9%iger isotonischer Natriumchloridlösung gelöst werden.


Hinweise

Die gebrauchsfertige Lösung sollte nicht mehr als 1 mg Mitomycin pro ml enthalten.


Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden.


Zur Dauer der Haltbarkeit der Lösungen siehe bitte Abschnitt 5 „Wie ist Urocin®20 mg aufzubewahren“.


Der Inhalt der Durchstechflasche ist zur einmaligen Entnahme bestimmt.


Nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen.


Urocin®20 mg darf nicht in Mischspritzen verwendet werden.


Andere Injektionslösungen bzw. Infusionslösungen müssen getrennt verabreicht werden.


Zur Vermeidung von Nekrosen sollte nur in möglichst große Gefäße gespritzt werden (siehe Abschnitt 4 "Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort“.


Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten treten mit stark sauren oder alkalischen Substanzen auf.

Mitomycin ist kompatibel mit isotonischer Natriumchloridlösung und Glukoselösung.

Urocin®20 mg darf, außer mit den unter Abschnitt 3 „Zubereitung der Lösungen“ aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.


Der optimale pH-Wert der gebrauchsfertigen Mitomycin-Stammlösung in Wasser für Injektionszwecke beträgt 7,0.


Mit 5%iger Glucoselösung hergestellte Infusionslösungen haben einen pH-Wert von 4,5.


Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der Arzt.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Urocin®20 mg zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge Urocin®20 mg angewendet haben als Sie sollten

Urocin®20 mg darf nur von in dieser Therapie erfahrenen Ärzten angewendet werden.


Wenn Sie die Anwendung von Urocin®20 mg vergessen haben

Urocin®20 mg darf nur von in dieser Therapie erfahrenen Ärzten angewendet werden.


Wenn Sie die Anwendung von Urocin®20 mg abbrechen

Urocin®20 mg darf nur von in dieser Therapie erfahrenen Ärzten angewendet werden.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Nebenwirkungen sind möglich

Wie alle Arzneimittel kann Urocin®20 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandeltevon 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar




Die häufigsten Nebenwirkungen von Mitomycin bei systemischer Verabreichung bestehen in gastrointestinalen Beschwerden, wie Übelkeit und Erbrechen sowie in einer Knochenmarkssupression mit Leukopenie und zumeist dominanter Thrombopenie. Diese Knochenmarkssupression tritt bei bis zu 66% der Patienten auf. Da sie bei längerer Anwendung kumulativ ist, ist sie häufig dosislimitierend.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig

Knochenmarksuppression, Leukopenie, Thrombopenie

Selten

Lebensbedrohliche Infektion, Sepsis, hämolytische Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten, einschließlich gemeldeter Einzelfälle

Schwere allergische Reaktion

Herzerkrankungen

Selten

Herzinsuffizienz nach vorausgegangener Anthrazyklintherapie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Interstitielle Pneumonie, Atemnot, Husten, Kurzatmigkeit

Selten

Pulmonaler Hypertonus, venookklusive Erkrankung der Lunge (PVOD)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig

Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen

Gelegentlich

Mukositis, Stomatitis, Diarrhoe

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten

Leberfunktionsstörung, Transaminasenerhöhung, Ikterus, venookklusive Erkrankung der Leber (VOD)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig

Lokale Exantheme, allergischer Hautausschlag, Kontaktdermatitis, Palmar-Plantar-Erythem

Gelegentlich

Alopezie

Selten

Generalisierte Exantheme

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig

Nierenfunktionsstörung, Anstieg des Serumkreatinins, Glomerulopathie

Bei intravesikaler Anwendung:

Harndrang, Zystitis, Dysurie, Nykturie, Pollakisurie, Hämaturie, lokale Blasenwandirritation

Selten

Hämolytisch-Urämisches Syndrom (HUS), mikroangiopathische

hämolytische Anämie (MAHA-Syndrom)

Sehr selten , einschließlich gemeldeter Einzelfälle

Bei intravesikaler Anwendung: nekrotisierende Zystitis, allergische (eosinophile) Zystitis, Stenosen der ableitenden Harnwege, Einschränkung der Blasenkapazität

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Bei Paravasation: Zellulitis, Gewebsnekrosen

Gelegentlich

Fieber, Anorexie


Nähere Erläuterungen zu den Nebenwirkungen


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Bei systemischerTherapietritt regelmäßig eine Knochenmarkssuppression mit Leuko- und zumeist dominanter Thrombopenie auf. Sie kann sich erst verzögert mit maximaler Ausprägung nach 4-6 Wochen manifestieren und nach längerer Anwendung kumulieren. Dies erfordert häufig eine individuelle Dosisanpassung (siehe auch Abschnitt 2 “Was sollten Sie vor der Anwendung von Urocin®20 mg beachten“).

Mit der Knochenmarksuppression kann eine lebensbedrohliche Infektion bzw. Sepsis mit potentiell tödlichem Ausgang einhergehen.


Bei ersten Anzeichen einer Hämolyse muss die Therapie sofort abgebrochen werden.


Organtoxizität

Bei bis zu 10% der Patienten muss mit schwerwiegender Organtoxizität in Form einer interstitiellen Pneumonitis oder in Form einer Nephrotoxizität gerechnet werden. In diesem Fall muss die Therapie unterbrochen werden (Siehe auch Abschnitt 2 “Was sollten Sie vor der Anwendung von Urocin®20 mg beachten“).


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Eine pulmonale Beteiligung führt häufig zu zunehmender Atemnot und nicht-produktivem Husten, kann sich jedoch auch in plötzlich einsetzender Kurzatmigkeit manifestieren.

Die pulmonale Toxizität ist mit Steroiden gut behandelbar.


Erkrankungen der Niere und Harnwege

Wenn Nephrotoxizität auftritt, muss die Therapie unterbrochen werden(siehe auch Abschnitt 2 “Was sollten Sie vor der Anwendung von Urocin®20 mg beachten“).

Die Nierentoxizität von Mitomycin kann zu rasch-progressiv oder chronisch-progressiv verlaufenden Nierenfunktionsstörungen (Anstieg des Serumkreatinins, Glomerulopathie) führen. Bei Auftreten eines Hämolytischen-Urämischen Syndroms (HUS: irreversibles Nierenversagen, mikroangiopathische hämolytische Anämie [MAHA-Syndrom] und Thrombozytopenie) sind letale Verläufe häufig. Das MAHA-Syndrom wurde bisher bei Dosen von >30 mg Mitomycin/m2KOF beobachtet und scheint dosisabhängig zu sein.

Eine engmaschige Überwachung der Nierenfunktion wird empfohlen.


Bei derintravesikalen Therapiekönnen eine Zystitis (Blasenentzündung), unter Umständen hämorragischer Natur, Harndrang, Dysurie, Nykturie, Pollakisurie, Hämaturie sowie eine lokale Blasenwandirritation auftreten. Eine Zystitis wird symptomatisch durch lokale antiphlogistische und analgetische Maßnahmen behandelt.

In Einzelfällen ist eine allergische (eosinophile) Zystitis beschrieben worden, die zum Therapieabbruch zwang.


Stenosen aufgrund einer toxischen Wirkung von Mitomycin auf das Urothel sind als seltene Komplikationen nicht auszuschließen.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich kann Haarausfall auftreten. Eine komplette Alopezie tritt nach Monochemotherapie mit Mitomycin nur selten auf.

Vor allem bei der intravesikalen Therapie können allergische Hautreaktionen in Form lokaler Exantheme (z.B. Kontaktdermatitis, auch in Form von Palmar- und Plantarerythemen) und generalisierte Exantheme auftreten.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Paravasate:

Bei nicht sachgerechter Injektion oder beim Übertritt aus dem Gefäß in umliegendes Gewebe kommt es häufig zu Zellulitis mit schweren Schädigungen des Gewebes (Nekrosen).


Als erste Maßnahme bei paravenöser Injektion wird das Zytostatikum mit der liegenden Kanüle möglichst vollständig entfernt. Mit einer dünnen Nadel wird der Erguss aspiriert.


Das Paravasat kann mit 5000 I.E. Heparin in 5 ml physiologischer Kochsalzlösung großflächig umspritzt werden.


Durch äußerliche Anwendung von Dimethylsulfoxid (DMSO) kann Ulcerationen nach paravasaler Injektion vorgebeugt werden.

Dazu werden das betroffeneAreal und seine Umgebung alle 6 Stunden mit einem DMSO-getränkten Watteträger betupft. Die Behandlung sollte über mehrere Tage durchgeführt werden.

Die Behandlung mit DMSO kann auch bei verzögert auftretenden Nekrosen, die vom Injektionsort entfernt liegen, versucht werden.


Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website: www.bfarm.de

anzeigen.

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

Wie ist Urocin® 20 mg aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton nach Verwendbar bis: Monat/Jahr angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Aufbewahrungsbedingungen:

Durchstechflasche: Nicht über 25 °C lagern.

Applikationssystem: Nicht unter 2 °C und nicht über 25 °C lagern.

Katheter: Nicht unter 5 °C und nicht über 25 °C lagern.


In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


Hinweis auf Haltbarkeit nach Zubereitung

Haltbarkeit der Stammlösung bzw. der gebrauchsfertigen Zubereitung:

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Stammlösung bzw. die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.

Wenn die Stammlösung oder die gebrauchsfertige Lösung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Die Entsorgungsvorschriften für Zytostatika sind zu beachten.

Inhalt der packung und Weitere InformationeN

Was Urocin® 20 mg enthält:


Der Wirkstoff ist: Mitomycin

Die sonstigen Bestandteile sind: Mannitol, Salzsäure

1 Durchstechflasche mit 260 mg Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung enthält 20 mg Mitomycin.


Wie Urocin® 20 mg aussieht und Inhalt der Packung:

Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung oder einer Lösung zur intravesikalen Anwendung in einer Durchstechflasche.


OP mit 1 Durchstechflasche (N1) mit 20 mg Mitomycin (mit Applikationssystem zur intravesikalen Instillation)

OP mit 4 Durchstechflaschen mit jeweils 20 mg Mitomycin (mit Applikationssystem zur intravesikalen Instillation)

OP mit 6 Durchstechflaschen (N2) mit jeweils 20 mg Mitomycin (mit Applikationssystem zur intravesikalen Instillation)

Klinikpackungen mit 5 und mit 10 Durchstechflaschen mit jeweils 20 mg Mitomycin (ohne Applikationssystem).


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


Jede Durchstechflasche ist mit einer Folie zur Sicherung gegen Glassplitterung und Kontamination ummantelt.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

APOGEPHA Arzneimittel GmbH

Kyffhäuserstrasse 27

01309 Dresden

Telefon: (0351) 3363-3

Telefax: (0351) 3363-440

info@apogepha.de

www.apogepha.de


Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2014.


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Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Informationen für Ärzte und medizinisches Fachpersonal

Klinische Angaben

Überdosierung

Symptome der Intoxikation

Bei Überdosierung muss mit schwerwiegender Myelotoxizität bis hin zu Myelophthise (Anämie durch Knochenmarksschwund) gerechnet werden, die erst nach etwa 2 Wochen klinisch manifest wird.


Der Zeitraum bis zum Absinken der Leukozyten auf den tiefsten Wert kann bis zu 4 Wochen betragen.


Auch bei Verdacht auf Überdosierung muss das Blutbild längerfristig engmaschig überwacht werden.


Therapie bei Intoxikation

Wirksame Gegenmittel sind nicht bekannt.


Die myelosuppressive Wirkung von Mitomycin kann u. U. durch posttherapeutische Applikation von Vitamin B6 (200 mg/10 mg Mitomycin) gemildert werden.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere zytostatische Antibiotika, ATC-Code:L01DC03

Das Antibiotikum Mitomycin ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Alkylantien.


Mitomycin ist ein aus Streptomyces caespitosus isoliertes Antibiotikum mit antineoplastischer Wirkung. Es liegt in inaktiver Form vor. Die Aktivierung zu einem trifunktionellen Alkylans erfolgt rasch, entweder bei physiologischem pH in Anwesenheit von NADPH im Serum oder praktisch in allen Körperzellen intrazellulär mit Ausnahme des Cerebrums, da die Blut-Hirn-Schranke von Mitomycin nicht überwunden wird. Die 3 alkylierenden Radikale stammen je von einer Chinon-, einer Aziridin- und einer Urethangruppe. Der Wirkungsmechanismus beruht überwiegend auf einer Alkylierung der DNS (weniger der RNS) mit entsprechender Hemmung der DNS-Synthese. Der Grad der DNS-Schädigung korreliert mit dem klinischen Effekt und ist in resistenten Zellen geringer als in sensiblen. Wie bei anderen Alkylantien werden proliferierende Zellen stärker geschädigt als solche, die sich in der Ruhephase (Go) des Zellzyklus befinden. Zusätzlich werden, insbesondere bei Anwendung höherer Dosen, freie Peroxidradikale freigesetzt, die zu DNS-Brüchen führen. Die Freisetzung von Peroxidradikalen wird mit dem organspezifischen Muster an Nebenwirkungen in Verbindung gebracht.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach i.v. Applikation ist Mitomycin in allen Geweben außer im Gehirn, in der Milz und in der Haut nachweisbar.


Schwankungen in der Plasmahalbwertszeit, die für t½bei 4-8 Minuten, für t½bei 30-70 Minuten liegen, erklärt man sich zurzeit durch unterschiedliche Leberfunktionen.

In der Leber wird Mitomycin auf anaerobem Weg hauptsächlich im mikrosomalen Bereich metabolisiert.


Während der Eliminationsphase werden höhere Mitomycin-Konzentrationen in der Gallenflüssigkeit als im Plasma gemessen, so dass ein enterohepatischer Kreislauf für Mitomycin diskutiert wird.


Teile des Medikamentes werden renal durch glomeruläre Filtration eIiminiert.


Bei intravesikaler Therapie wird Mitomycin nur unwesentlich resorbiert, so dass in der Regel nicht mit systemischen Wirkungen oder Nebenwirkungen gerechnet werden muss.


Präklinische Daten zur Sicherheit

Mitomycin besitzt mutagene, karzinogene und teratogene Wirkungen, die in entsprechenden experimentellen Systemen nachweisbar sind.


Im Tierversuch wirkt Mitomycin toxisch auf alle proliferierenden Gewebe, insbesondere auf die Zellen des Knochenmarks und die der Schleimhaut des Magen-Darm-Kanals, und es kommt zu einer Hemmung der Spermiogenese.


Lokale Verträglichkeit

Bei paravenöser Injektion oder beim Übertritt aus dem Gefäß in umliegendes Gewebe verursacht Mitomycin schwerwiegende Nekrosen.

Dauer der Haltbarkeit

18 Monate

Zulassungsnummer

37444.01.00

Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 23.10.2000

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 23.09.2013

Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig


Informationen Zur Applikationsausstattung

Dem Arzneimittel liegen als Applikationshilfen ausschließlich zur intravesikalen Instillation die folgenden Medizinprodukte als SICS-Applikationsausstattung bei:



Anleitung SICS-Applikationsausstattung Zur intravesikalen Instillation

Die 0,9%ige Natriumchlorid-Lösung und der Katheter der SICS-Applikationsausstattung sind ausschließlich zur intravesikalen Instillation geeignet und sind nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt und können nach dem Gebrauch zusammen mit Urocin®20 mg im beiliegenden Entsorgungsbeutel entsorgt werden.

Die Entsorgungsvorschriften für Zytostatika sind zu beachten.


Die Medizinprodukte dürfen nach Ablauf der aufgedruckten Verwendbarkeitsdaten nicht mehr verwendet werden.


Bitte beachten Sie auch die beiliegenden Informationen zu den einzelnen Medizinprodukten.


Rekonstitution und intravesikale Instillation von Urocin® 20 mg

Der Inhalt einer Durchstechflasche Urocin® 20 mg kann mit der beiliegenden 0,9%igen isotonischen Natriumchloridlösung zu einem Gesamtvolumen von 20 ml rekonstituiert werden.



1. Aluverpackung an der Einkerbung öffnen und Beutel mit 0,9%iger Natriumchloridlösung aus der Aluverpackung entnehmen.