Valiquid 0,3
alt informationenGebrauchsinformation: Information für den Anwender
Valiquid® 0,3
10 mg/ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung
Diazepam
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
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Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist Valiquid 0,3 und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von Valiquid 0,3 beachten?
Wie ist Valiquid 0,3 einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Valiquid 0,3 aufzubewahren?
Weitere Informationen
1. WAS IST VALIQUID 0,3 UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Valiquid 0,3 ist ein Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine.
Valiquid 0,3 wird angewendet
zur Behandlung der von akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen ausgelösten Beschwerden.
Die Anwendung von Valiquid 0,3 bei behandlungsbedürftigen Schlafstörungen, die durch Angst, Spannung und Erregung bedingt sind, ist nur dann gerechtfertigt, wenn gleichzeitig eine Beruhigung am Tage erforderlich ist.
Hinweis:
Die Behandlung mit Valiquid 0,3 beseitigt nicht die Ursache Ihrer Spannungs-, Erregungs- oder Angstzustände. Nicht alle Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände bedürfen einer medikamentösen Behandlung. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder durch eine Therapie der Grundkrankheit beeinflusst werden.
zur Beruhigung und Vorbereitung vor chirurgischen und diagnostischen Eingriffen bzw. danach.
zur Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON VALIQUID 0,3 BEACHTEN?
Valiquid 0,3 darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Diazepam, andere Benzodiazepine oder einen der sonstigen Bestandteile von Valiquid 0,3 sind;
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wenn Sie früher einmal abhängig von Alkohol, Drogen oder Arzneimitteln waren;
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bei akuter Vergiftung mit Alkohol, Schlaf- und Schmerzmitteln oder Arzneimitteln gegen bestimmte seelische Erkrankungen (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium-Präparate);
-
bei schwerer, krankhafter Muskelschwäche (Myasthenia gravis);
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bei schwerer Beeinträchtigung der Atmung;
-
bei kurzzeitigem Aussetzen der Atmung während des Schlafes (Schlafapnoe-Syndrom);
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schweren Leberschäden;
-
von Neugeborenen und Säuglingen unter 6 Monaten.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Valiquid 0,3 ist erforderlich
- bei Störungen des geordneten Zusammenwirkens von Muskelgruppen (spinale und zerebellare Ataxien);
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bei unbehandeltem, akutem grünem Star (Engwinkelglaukom);
-
bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion
-
bei Kreislauf- und Atemschwäche.
Valiquid 0,3 sollte nicht gleichzeitig mit Alkohol und/oder Arzneimitteln mit dämpfender Wirkung auf das zentrale Nervensystem eingenommen werden. Die gleichzeitige Einnahme kann die Wirkung von Valium verstärken und möglicherweise zu Bewusstlosigkeit und zu einer Abflachung der Herz-Kreislauffunktion und/oder der Atmung führen, die eine Notfallbehandlung erfordern.
Toleranzentwicklung
Nach wiederholter Einnahme von Valiquid 0,3 über wenige Wochen kann es zu einem Verlust an Wirksamkeit kommen (durch Entwicklung einer Toleranz gegenüber dem Beruhigungsmittel).
Abhängigkeitsentwicklung
Wie auch bei anderen Beruhigungsmitteln kann die Einnahme von Valiquid 0,3 zur Entwicklung von körperlicher und seelischer Abhängigkeit führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung, es besteht jedoch bereits bei vorschriftsmäßiger Dosierung und kürzerer Behandlung.
Wenn bei Ihnen derzeit eine Abhängigkeit von Arzneimitteln mit dämpfender Wirkung auf das zentrale Nervensystem oder von Alkohol besteht, sollten Sie, außer bei akuten Entzugsreaktionen, Valiquid 0,3 nicht einnehmen.
Absetzen der Therapie/Entzugssymptome:
Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, treten beim plötzlichen Abbruch der Behandlung Entzugserscheinungen auf. Diese können sich in Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Angst- oder Spannungszuständen, innerer Unruhe, Schlafstörungen, Verwirrtheit und Reizbarkeit äußern.
In schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten: Wahrnehmungsstörungen in Bezug auf die eigene Person oder die Umwelt (Depersonalisation, Derealisation), Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Taubheit und kribbelndes Gefühl in den Armen und Beinen, Sinnestäuschungen oder epileptische Anfälle.
Auch beim Beenden einer kürzeren Behandlung mit Valiquid 0,3 können durch plötzliches Absetzen Angst-, Spannungs- und Erregungszustände vorübergehend verstärkt wieder auftreten. Als Begleiterscheinungen sind Stimmungswechsel, Schlafstörungen und Unruhe möglich. Deshalb wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Verringerung der Dosis zu beenden.
Gedächtnisstörungen
Valiquid 0,3 kann zeitlich begrenzte Gedächtnislücken (anterograde Amnesien) verursachen. Das bedeutet, dass Sie sich z. B. an Handlungen, die Sie nach der Einnahme von Valiquid 0,3 ausgeführt haben, später nicht mehr erinnern können. Dieses Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und kann durch eine ausreichend lange ununterbrochene Schlafdauer (7 - 8 Stunden) verringert werden.
Psychische und „paradoxe“ Reaktionen
Bei der Anwendung von Benzodiazepinen kann es, insbesondere bei älteren Patienten oder Kindern, zu Sinnestäuschungen sowie zu einer Wirkungsumkehr (sogenannten „paradoxen Reaktionen" wie Unruhe, Reizbarkeit, aggressivem Verhalten, Albträumen, Sinnestäuschungen, Wahnvorstellungen, unangemessenem Verhalten und anderen Verhaltensstörungen) kommen (siehe Abschnitt 4.). In solchen Fällen sollte die Behandlung mit Valiquid 0,3 beendet werden.
Psychosen
Valiquid 0,3 wird nicht zur Erstbehandlung geistig-seelischer Störungen (Psychosen) empfohlen.
Depressionen
Valiquid 0,3 sollte nicht allein zur Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die mit Depressionen verbunden auftreten, angewandt werden. Unter Umständen kann das Krankheitsbild der Depression verstärkt werden, wenn keine geeignete Behandlung der Grunderkrankung mit entsprechenden Arzneimitteln (Antidepressiva) erfolgt (Selbstmordgefahr).
Kinder
Kinder und Jugendliche dürfen Valiquid 0,3 nur einnehmen, wenn der Arzt dies angeordnet hat.
Ältere Menschen
Ältere oder geschwächte Patienten müssen gegebenenfalls eine niedrigere Dosis Valiquid 0,3 einnehmen (siehe Abschnitt 3).
Bei Einnahme von Valiquid 0,3 mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Valiquid 0,3 mit folgenden Arzneimitteln kann es zu einer gegenseitigen Verstärkung der Wirkung und möglicherweise Verstärkung von Nebenwirkungen kommen:
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Schlaf-, Beruhigungs-, Schmerz- und Narkosemittel
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Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium-Präparate)
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Mittel zur Behandlung von Anfallsleiden (Antiepileptika)
-
angstlösende Mittel (Anxiolytika)
-
bestimmte Arzneimittel gegen Allergien (sedierende Antihistaminika)
Die Wirkung von Valiquid 0,3 kann durch Arzneimittel, die bestimmte Leberenzyme hemmen (z. B. Cimetidin, Omeprazol, Disulfiram, Ketoconazol, Fluvoxamin und Fluoxetin) verlängert und verstärkt werden.
- Abschwächung der Wirkung
Die Wirkung von Valiquid 0,3 kann durch Phenobarbital und Phenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Anfallsleiden) abgeschwächt werden.
Bei Rauchern kann die Ausscheidung von Valiquid 0,3 beschleunigt werden.
Theophyllin (Arzneimittel zur Behandlung von z. B. Asthma) hebt in niedriger Dosierung die durch Valiquid 0,3 bewirkte Beruhigung auf.
- Valiquid 0,3 kann die Wirkung und möglicherweise die Nebenwirkungen folgender Arzneimittel verstärken:
-
Schmerzmittel vom Opiat-Typ: es kann zu einer Verstärkung der stimmungshebenden Wirkung und damit zu beschleunigter Abhängigkeitsentwicklung kommen;
-
Arzneimittel, die die Muskelspannung herabsetzen (Muskelrelaxanzien): insbesondere bei älteren Patienten und bei höherer Dosierung kann es zu erhöhter Sturzgefahr kommen;
-
Phenytoin (Mittel zur Behandlung von Anfallsleiden): in seltenen Fällen kann die Wirkung verstärkt werden.
- Valiquid 0,3 kann die Wirkung von Levodopa (Arzneimittel zur Behandlung der Schüttellähmung [Parkinsonsche Krankheit]) hemmen.
Bei Patienten, die unter Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln stehen, wie z.B. zentralwirksame Antihypertonika (auf das Nervensystem wirkende Mittel gegen zu hohen Blutdruck), Beta-Rezeptorenblocker (auf das Herz wirkende Mittel gegen zu hohen Blutdruck), Antikoagulanzien (blutgerinnungshemmende Mittel) und herzwirksame Glykoside (Mittel zur Stärkung der Herzkraft) sind Art und Umfang von Wechselwirkungen nicht vorhersehbar. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung des Präparates, insbesondere zu Beginn der Behandlung, besondere Vorsicht geboten.
Der behandelnde Arzt sollte daher vor der Verabreichung von Valiquid 0,3 klären, ob entsprechende Dauerbehandlungen bestehen.
Aufgrund langsamer Ausscheidung von Valiquid 0,3 aus dem Körper müssen Sie auch nach Beenden der Behandlung mit Valiquid 0,3 noch mit möglichen Wechselwirkungen rechnen.
Bei Einnahme von Valiquid 0,3 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Behandlung mit Valiquid 0,3 sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken, da Alkohol die Wirkung von Valiquid 0,3 in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Sie sollten während der Schwangerschaft Valiquid 0,3 nur einnehmen, wenn Ihr Arzt dies für erforderlich erachtet. Benachrichtigen Sie umgehend Ihren Arzt über eine geplante oder bereits eingetretene Schwangerschaft, wenn Sie Valiquid 0,3 einnehmen. Die Einnahme von Valiquid 0,3 in höherer Dosierung vor oder während der Geburt sowie eine längerfristige Anwendung in der Schwangerschaft können Zustand und Verhalten des Neugeborenen vorübergehend beeinträchtigen (u. a. Atem- und Trinkschwäche, herabgesetzte Muskelspannung und erniedrigte Körpertemperatur).
Während der Stillzeit sollten Sie Valiquid 0,3 nicht einnehmen, da der Wirkstoff von Valiquid 0,3 und seine Stoffwechselprodukte in die Muttermilch übergehen. Befragen Sie bei erforderlicher Behandlung mit Valiquid 0,3 Ihren Arzt zur Fortsetzung oder Unterbrechung des Stillens.
Fragen Sie vor der Einnahme oder Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Bekannte Nebenwirkungen von Valiquid 0,3 führen auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch zu Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Daher dürfen Sie keine Kraftfahrzeuge führen, Maschinen bedienen oder andere gefahrvolle Tätigkeiten ausführen. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Valiquid 0,3
Dieses Arzneimittel enthält 37,9 Vol.-% Alkohol (Ethanol).
3. WIE IST VALIQUID 0,3 EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Valiquid 0,3 immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind!
Die Dosierung richtet sich nach Ihrem Alter und Gewicht, der Art und Schwere Ihrer Erkrankung sowie Ihrem persönlichen Ansprechen auf das Arzneimittel. Grundsätzlich soll die Dosis so gering und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Standarddosis:
‑ Behandlungsbedürftige Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände
Ambulante Behandlung
Nehmen Sie zu Beginn der Behandlung 10 Tropfen Valiquid 0,3 (entsprechend ca. 3 mg Diazepam) pro Tag ein.
Wenn bei dieser Dosierung die gewünschten Wirkungen nicht erzielt werden können, kann die Dosis vom Arzt schrittweise um 5 Tropfen auf maximal 30 Tropfen Valiquid 0,3 (entsprechend 10 mg Diazepam) pro Tag gesteigert werden.
Höhere Dosierungen sind nur in seltenen Fällen notwendig (z.B. psychische und neurologische Erkrankungen) und erfolgen in der Regel nur im Krankenhaus.
Stationäre Behandlung
Bei schweren Spannungs-, Erregungs-, Angst- und Unruhezuständen kann die Dosis schrittweise auf 90 bis 180 Tropfen Valiquid 0,3 (entsprechend 30 bis 60 mg Diazepam) pro Tag verteilt auf mehrere (3 - 6) Einzelgaben gesteigert werden.
‑ Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung
Nehmen Sie zu Beginn der Behandlung 30 bis 60 Tropfen Valiquid 0,3 (entsprechend 10 bis 20 mg Diazepam) pro Tag ein.
Zur Fortsetzung der Behandlung genügen 20 bis 30 Tropfen (entsprechend 6 bis 10 mg Diazepam) pro Tag.
‑ Zur Beruhigung und Vorbereitung vor chirurgischen und diagnostischen Eingriffen bzw. danach (Prämedikation/postoperative Medikation):
Am Vorabend der Operation:
Erwachsene erhalten 30 bis 60 Tropfen (entsprechend 10 bis 20 mg Diazepam).
Nach der Operation:
Erwachsene erhalten 15 bis 30 Tropfen (entsprechend 5 bis 10 mg Diazepam), gegebenenfalls ist Wiederholung möglich.
Besondere Dosierungshinweise
Ältere oder geschwächte Patienten, Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche sowie gestörter Leber- oder Nierenfunktion, Kinder über 1 Jahr und Jugendliche bis 14 Jahre erhalten in der Regel die Hälfte der oben angegebenen Tagesdosierung, d.h. anfangs 5 Tropfen (ca. 1,5 mg Diazepam) bis maximal 15 Tropfen (ca. 5 mg Diazepam).
Art der Anwendung
Die Tropfen können unverdünnt oder mit etwas Wasser verdünnt eingenommen werden.
Bei ambulanter Behandlung von Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen sollten Sie Valiquid 0,3 hauptsächlich abends einnehmen.
Bei der stationären Behandlung von Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen sowie bei der Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung sollten Sie Valiquid 0,3 über den Tag verteilt unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
Abends sollten Sie Valiquid 0,3 ca. ½ Stunde vor dem Schlafengehen und nicht auf vollen Magen einnehmen, da sonst mit verzögertem Wirkungseintritt und - abhängig von der Schlafdauer - mit verstärkten Nachwirkungen, wie z.B. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen am nächsten Morgen gerechnet werden muss.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte im Allgemeinen wenige Tage bis zu 2 Wochen betragen und, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht überschreiten. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung Ihres Krankheitsbildes durch Ihren Arzt erfolgen.
Bei längerer Anwendungsdauer (länger als eine Woche) sollte beim Absetzen von Valiquid 0,3 die Dosis schrittweise verringert werden. Hierbei müssen Sie mit dem Auftreten möglicher Absetzphänomene rechnen (siehe unter Abschnitt 4. „Mögliche Nebenwirkungen“).
Zur Vorbereitung von chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen sowie zur Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung wird das Arzneimittel im Allgemeinen kurzfristiger angewendet.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Valiquid 0,3 zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Valiquid 0,3 eingenommen haben, als Sie sollten
Im Falle einer Überdosierung oder Vergiftung mit Valiquid 0,3 ist in jedem Fall unverzüglich ein Arzt (z.B. Vergiftungsnotruf) um Rat zu fragen.
Benzodiazepine verursachen häufig Schwindel, Gangunsicherheit, Artikulationsstörungen und Augenzittern. Eine Überdosierung von Diazepam ist bei alleiniger Einnahme dieses Arzneimittels selten lebensbedrohlich, sie kann jedoch zum Fehlen von Reflexen, Atemstillstand, niedrigem Blutdruck, Kreislauf- und Atemschwäche sowie zu Bewusstlosigkeit (Koma) führen. Falls Koma auftritt, dauert dieses nur wenige Stunden; es kann aber auch, besonders bei älteren Patienten, ausgedehnter und periodisch sein. Die atemdämpfende Wirkung von Benzodiazepinen verstärkt bestehende Atemstörungen bei Patienten mit Atemwegserkrankung.
Benzodiazepine verstärken die Wirkung anderer zentralwirksamer Substanzen, einschließlich Alkohol.
Wenn Sie die Einnahme von Valiquid 0,3 vergessen haben
Nehmen Sie zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt die verordnete Dosis ein, jedoch keinesfalls die doppelte Menge.
Wenn Sie die Einnahme von Valiquid 0,3 abbrechen
Bitte unterbrechen oder beenden Sie die Einnahme von Valiquid 0,3 nicht, ohne mit dem Arzt zuvor darüber zu sprechen.
Nach längerer Anwendungsdauer (länger als 1 Woche) und beim plötzlichen Beenden der Behandlung können die ursprünglichen Beschwerden in Form von Spannungszuständen, innerer Unruhe und Angst bis hin zu Krampfanfällen vorübergehend verstärkt wieder auftreten. Deshalb sollte die Behandlung durch schrittweise Verringerung der Dosis beendet werden.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Valiquid 0,3 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Nebenwirkungen von Valiquid 0,3 sind häufig - abhängig von Ihrer persönlichen Empfindlichkeit und der eingenommenen Dosis - unterschiedlich stark ausgeprägt und treten vor allem zu Beginn der Behandlung auf. Sie können durch sorgfältige Einstellung der Tagesdosis oft vermindert oder vermieden werden bzw. verringern sich im Laufe der Behandlung.
Mögliche Nebenwirkungen
Untersuchungen:
Erhöhte Werte für bestimmte Enzyme (Transaminasen und alkalische Phosphatase).
Störungen des Herzens:
Pulsschwankungen, Verlangsamung des Herzschlages, Herzversagen einschließlich Herzstillstand.
Störungen des Nervensystems:
Müdigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Störungen der Bewegungsabläufe, Zittern.
Am Morgen nach der abendlichen Einnahme von Valiquid 0,3 muss mit Überhangeffekten in Form von Tagesmüdigkeit und Benommenheit und dadurch mit einem verminderten Reaktionsvermögen gerechnet werden.
In hoher Dosierung und bei längerer Anwendung von Valiquid 0,3 können verlangsamtes oder undeutliches Sprechen (Artikulationsstörungen) auftreten.
Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Stoffe können zeitlich begrenzte Gedächtnislücken (anterograde Amnesien) verursachen (siehe unter Abschnitt 2. „Gedächtnisstörungen“).
Störungen der Augen: In hoher Dosierung und bei längerer Anwendung von Valiquid 0,3 können vorübergehende Sehstörungen (Doppelbilder, verschwommenes Sehen, Augenzittern) auftreten.
Störungen des Ohrs und des Gehörs:
Schwindel mit Gleichgewichtsstörungen.
Störungen der Atemwege:
Stimmritzenkrampf (Glottisspasmen), Atmungsdämpfung einschließlich Atemstillstand.
Die atemdämpfende Wirkung kann bei Atemwegsobstruktion und bei vorbestehenden Hirnschädigungen verstärkt in Erscheinung treten oder wenn andere atemdämpfend wirkende Medikamente gleichzeitig angewendet wurden (siehe unter Abschnitt 2.).
Störungen des Magen-Darm-Trakts:
Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, Verstopfung, Durchfall, Mundtrockenheit, vermehrter Speichelfluss.
Störungen der Nieren und Harnwege:
Unwillkürlicher Urinverlust (Harninkontinenz), Harnverhaltung.
Störungen an der Haut:
Allergische Hautreaktionen (Juckreiz, Nesselsucht, Hautrötung).
Störungen am Bewegungsapparat:
Muskelschwäche.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Appetitzunahme.
Verletzungen:
Bei älteren Patienten wurde unter Benzodiazepin-Behandlung ein erhöhtes Risiko für Stürze und Knochenbrüche beobachtet.
Störungen der Blutgefäße:
Blutdruckabfall, Kreislaufabfall.
Allgemeine Störungen:
Brustschmerzen.
Bei längerer oder wiederholter Anwendung von Valiquid 0,3 ist ein Verlust an Wirksamkeit möglich (Toleranzentwicklung; siehe Abschnitt 2. unter „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Valiquid 0,3 ist erforderlich“).
Störungen der Leber und Galle:
Gelbsucht.
Störungen an den Geschlechtsorganen und der Brustdrüse:
Störungen der Regelblutung bei Frauen.
Psychiatrische Störungen:
Abgestumpftheit, Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, verringerte Aufmerksamkeit, Zu- oder Abnahme des sexuellen Bedürfnisses.
Bei Patienten mit vorbestehender depressiver Erkrankung können depressive Verstimmungen verstärkt werden (siehe unter Abschnitt 2.).
Die Einnahme von Valiquid 0,3 kann zu Abhängigkeit führen. Bereits bei täglicher Einnahme über wenige Wochen besteht die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung (siehe unter Abschnitt 2. „Abhängigkeitsentwicklung“).
Bei Beenden der Behandlung können Absetzerscheinungen in Form von wiederkehrenden Angst-, Erregungs- und Spannungszuständen bzw. Entzugssymptome auftreten (siehe unter Abschnitt 2. „Absetzerscheinungen/Entzugssymptome“).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.
5. WIE IST VALIQUID 0,3 AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Bitte verwenden Sie Valiquid 0,3 nicht, wenn Sie bemerken, dass die Lösung trüb geworden ist.
Aufbewahrungsbedingungen:
Die Flasche fest verschlossen halten.
WEITERE INFORMATIONEN
Was Valiquid 0,3 enthält:
Der Wirkstoff ist:
1 ml Lösung (entsprechend 30 Tropfen) enthält 10 mg Diazepam.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Propylenglycol, Ethanol 96 %, Gereinigtes Wasser.
Wie Valiquid 0,3 aussieht und Inhalt der Packung:
Valiquid 0,3 ist eine klare, nahezu farblose Lösung in einer braunen Glasflasche mit Tropfaufsatz (Tropfbehältnis).
Ein Tropfbehältnis mit Valiquid 0,3 enthält 25 ml Tropfen zum Einnehmen, Lösung. Es sind Packungen mit 1 Tropfbehältnis (N2) erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Roche Pharma AG
Emil‑Barell‑Straße 1
79639 Grenzach‑Wyhlen
Telefon (07624) 14‑0
Telefax (07624) 1019
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im November 2008.
Zur Beachtung für den Patienten
Dieses Arzneimittel enthält ein en Wirkstoff aus der Gruppe der Benzodiazepine.
Benzodiazepine sind Arzneimittel zur Behandlung von Krankheitszuständen, die mit Unruhe- und Angstzuständen, innerer Spannung oder Schlaflosigkeit einhergehen. Darüber hinaus werden Benzodiazepine zur Behandlung von Epilepsie und bestimmten Muskelverspannungen angewendet.
Nicht alle Angst- oder Schlafstörungen bedürfen der Behandlung mit einem Arzneimittel. Oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen oder anderer Konflikte und können durch andersartige Maßnahmen oder eine Behandlung der Grunderkrankung beeinflusst werden.
Benzodiazepine beseitigen nicht die Ursache der Störung. Sie vermindern den Leidensdruck und können darüber hinaus eine wichtige Hilfe sein, um z.B. den Zugang zu einer weiterführenden Behandlung und die entsprechende Problemverarbeitung zu erleichtern.
Bei der Anwendung von Benzodiazepin-haltigen Arzneimitteln kann es zur Entwicklung einer körperlichen und psychischen Abhängigkeit kommen. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, wird Ihnen geraten, die folgenden Hinweise genau zu beachten:
1. Benzodiazepine sind ausschließlich zur Behandlung krankhafter Zustände geeignet und dürfen nur nach ärztlicher Anweisung eingenommen werden.
2. Wenn Sie derzeit oder früher einmal abhängig von Alkohol, Arzneimitteln oder Drogen sind bzw. waren, dürfen Sie Benzodiazepine nicht einnehmen; seltene, nur vom Arzt zu beurteilende Situationen ausgenommen. Machen Sie Ihren Arzt auf diesen Umstand aufmerksam.
3. Eine unkontrollierte längerfristige Einnahme muss vermieden werden, da sie zu einer Medikamentenabhängigkeit führen kann. Bei Beginn der Therapie ist mit dem behandelnden Arzt ein Folgetermin zu vereinbaren, damit dieser über die Weiterbehandlung entscheiden kann. Bei einer Einnahme ohne ärztliche Anweisung verringert sich die Chance, Ihnen durch ärztliche Verordnung mit diesen Arzneimitteln zu helfen.
4. Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt vorgeschriebene Dosis und verringern Sie auf keinen Fall die Zeitabstände zwischen den einzelnen Einnahmen, auch dann nicht, wenn die Wirkung nachlässt. Dies kann ein erstes Zeichen einer entstehenden Abhängigkeit sein. Durch eigenmächtige Änderung der vom Arzt verordneten Dosis wird die gezielte Behandlung erschwert.
5. Benzodiazepine dürfen nie abrupt abgesetzt werden, sondern nur im Rahmen einer schrittweisen Dosisreduktion (Ausschleichen). Bei Absetzen nach längerem Gebrauch können - oft mit Verzögerung von einigen Tagen - Unruhe, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle und Halluzinationen auftreten. Diese Absetzerscheinungen verschwinden nach einigen Tagen bis Wochen. Sprechen Sie darüber nötigenfalls mit Ihrem Arzt.
6. Nehmen Sie Benzodiazepine nie von anderen entgegen, und nehmen Sie diese nicht ein, weil sie „anderen so gut geholfen haben".Geben Sie diese Arzneimittel auch nie an andere weiter.
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