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Vanco-Ratiopharm 500 Mg Pulver Zur Herstellung Einer Infusionslösung

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FACHINFORMATION

(ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS)


Bezeichnung des Arzneimittels


Vanco-ratiopharm® 500 mg

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung


Vanco-ratiopharm® 1000 mg

Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung


Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Durchstechflasche enthält

Vancomycinhydrochlorid 513 mg entsprechend Vancomycin 500 mg

oder

Vancomycinhydrochlorid 1026 mg entsprechend Vancomycin 1000 mg


Hilfsstoffe siehe 6.1.


Darreichungsform


Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung.


Vanco-ratiopharm®500 mg

Weißes bis hellbraunes Pulver in einer farblosen Glasdurchstechflasche mit grauer Verschlusskappe.


Vanco-ratiopharm®1000 mg

Weißes bis hellbraunes Pulver in einer farblosen Glasdurchstechflasche mit grüner Verschlusskappe.


4. KLINISCHE ANGABEN


Anwendungsgebiete


schwere Staphylokokkeninfektionen (Endokarditis, Osteomyelitis, Pneumonie, Septikämie und Weichteilinfektionen), hauptsächlich bei Patienten, die eine Penicillinallergie haben, oder die auf Penicillin oder Cephalosporine nicht angesprochen haben, oder bei Patienten mit Infektionen durch gegen andere Substanzen resistente pathogene Keime.


Endokarditis, verursacht durch Streptococcus viridans oder durch den nicht zur D-Enterokokkengruppe gehörenden Streptococcus bovis oder antibiotikaresistente Diphteroides-Endokarditis.


Die offiziellen Richtlinien für die richtige Anwendung von antibakteriellen Wirkstoffen sollten beachtet werden.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung sollte individuell und unter Berücksichtigung der Nierenfunktion angepasst werden. Zur Bestimmung der erforderlichen Konzentration wird folgendes empfohlen: Am zweiten Tag der Behandlung wird jeweils unmittelbar vor Verabreichung der nächsten Dosis sowie 1 Stunde nach Beendigung der Infusion eine Blutprobe entnommen. Diese Proben sollten eine Serumkonzentration unter 15 mg/l bzw. 50 mg/l aufweisen. Allgemein wird empfohlen, 2 – 3-mal pro Woche eine Konzentrationsbestimmung vorzunehmen.


Zur Vermeidung von pseudoallergischen Reaktionen und Phlebitis sollte die Dosis in Form einer langsamen intravenösen Infusion (über einen Zeitraum von mindestens 60 Min) verabreicht werden.


Patienten mit normaler Nierenfunktion:


Erwachsene:

500 mg intravenös alle 6 Stunden oder 1 g alle 12 Stunden (30 mg/kg/Tag). Eine Besserung ist üblicherweise innerhalb von 48 bis 72 Stunden zu beobachten. Die Gesamtdauer der Anwendung ist abhängig von der Art und Schwere der Infektion sowie vom Ansprechen des Patienten.


Kinder:

40 mg/kg/Tag. Die Dosis muss aufgeteilt (z. B. 10 mg/kg alle 6 Stunden) und mit der über einen Zeitraum von 24 Stunden zu verabreichenden Flüssigkeitsmenge verdünnt werden.


Neugeborene (voll ausgetragen):

0 - 7 Tage alt: Anfangsdosis 15 mg/kg, anschließend 10 mg/kg alle 12 Stunden.

7 - 30 Tage alt: Anfangsdosis 15 mg/kg gefolgt von 10 mg/kg alle 8 Stunden.

Bei Frühgeborenen und älteren Patienten muss die Dosierung wegen eingeschränkter Nierenfunktion manchmal stärker als erwartet angepasst werden. Die Bestimmung der Blutspiegel und eine individuelle Dosierung, basierend auf dem Alter und dem Körpergewicht, kann bei Frühgeborenen erforderlich sein.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:


Zur Vermeidung eines toxischen Serumspiegels muss die Dosis angepasst werden. Der Serumspiegel sollte regelmäßig überprüft werden. Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die folgende Tabelle verwendet werden.


Die Vancomycin-Dosis (in mg) sollte in etwa dem 15-fachen der glomerulären Filtrationsrate (in ml/Minute) entsprechen. Die Anfangsdosis sollte immer mindestens 15 mg/kg betragen.

Kreatinin-Clearance

(ml/Minute)

Vancomycin-Dosis

(mg/24 Stunden)

> 100

2000 - 1500

100 - 70

1500 - 1000

70 - 30

1000 - 500

20

300

10

150


Wenn lediglich der Serum-Kreatininspiegel verfügbar ist, kann die Kreatinin-Clearance mit Hilfe der folgenden Formel berechnet werden:


Männer: Gewicht (kg) x (140 - Alter (Jahre))

72 x Serum-Kreatinin (mg/100 ml)


Frauen: 0,85 x nach der obigen Formel berechneter Wert.


Wenn möglich, sollte die Kreatinin-Clearance immer bestimmt werden.


Patienten ohne Nierenfunktion:


Die Anfangsdosis zur Erreichung eines therapeutischen Spiegels beträgt 15 mg/kg. Die Erhaltungsdosis beträgt etwa 1,9 mg/kg/24 Stunden.


Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:


Für Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion gelten die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.


Bei gleichzeitiger Anwendung mit einem Aminoglykosid:


Die maximale Dosierung von Vancomycin ist 500 mg alle 8 Stunden. Die Patienten sollten eingehend auf Anzeichen von Nephrotoxizität und Ototoxizität beobachtet werden. Die Anwendung von Vancomycin sollte eingestellt oder die Dosis angepasst werden, wenn Auswirkungen auf die Nierenfunktion beobachtet werden.


Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegenüber Vancomycin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Warnhinweise:


Bei akuter Anurie oder einer Schädigung der Cochlea darf Vancomycin nur bei vitalen Indikationen angewendet werden.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder gleichzeitiger Behandlung mit einem Aminoglykosid muss die Nierenfunktion regelmäßig überprüft und die Dosierung entsprechend angepasst werden.


Vancomycin ist ototoxisch, und daher sollte seine Anwendung bei Patienten mit Hörverlust vermieden werden. Wenn Vancomycin für solche Patienten notwendig ist, muss eine niedrigere Dosis in Betracht gezogen werden. Der Blutspiegel sollte regelmäßig bestimmt und die Dosis entsprechend festgelegt werden. Einer beginnenden Taubheit kann ein Tinnitus vorausgehen. Das Risiko von Gehörschädigungen ist bei älteren Patienten größer. Erfahrungen mit anderen Antibiotika lassen vermuten, dass die Taubheit trotz des Abbruchs der Behandlung bestehen bleiben kann.

Vancomycin sollte bei gegen Teicoplanin allergischen Patienten mit Vorsicht verabreicht werden, da Berichte über allergische Kreuzreaktionen zwischen Vancomycin und Teicoplanin vorliegen.


Vorsichtsmaßnahmen:


Bei allen mit Vancomycin behandelten Patienten sollten regelmäßig Blut- und Harnuntersuchungen sowie Leber- und Nierenfunktionstests durchgeführt werden. Insbesondere bei Patienten, die über längere Zeit mit Vancomycin behandelt werden, sowie bei Patienten, die gleichzeitig Neutropenie verursachende Substanzen erhalten, ist eine regelmäßige Kontrolle der Leukozyten empfohlen. Bei mit Vancomycin behandelten Patienten wurden Fälle von reversibler Neutropenie beobachtet.


Pädiatrische Anwendung: Vancomycin sollte bei Frühgeborenen und bei Kindern wegen ihrer noch nicht voll ausgebildeten Nierenfunktion und des möglichen Anstiegs der Serumkonzentrationen der Substanz mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Deshalb sollten die Blutkonzentrationen von Vancomycin sorgfältig überwacht werden. Die gleichzeitige Gabe von Vancomycin und Anästhetika war bei Kindern mit Erythemen und Hautrötungen ähnlich einer Histaminreaktion verbunden.


Eine Langzeitanwendung von Vancomycin kann eine Proliferation von resistenten Bakterienstämmen verursachen. Superinfektionen mit Pilzen können ebenfalls auftreten.Eine engmaschige Überwachung des Patienten ist wichtig.


Die Nieren- und Gehörfunktionen müssen regelmäßig überprüft werden, und die Serumspiegel von Vancomycin müssen bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion sowie bei älteren Patienten überwacht werden.


Vancomycin darf wegen des Nekroserisikos nur als intravenöse Injektion verabreicht werden. Das Risiko von venösen Irritationen wird minimiert, wenn das Arzneimittel in Form einer verdünnten Lösung (2,5 bis 5 g/l) verabreicht und die Injektionsstelle gewechselt wird.

Vancomycin sollte in einer verdünnten Lösung über einen Zeitraum von mindestens 60 Minuten infundiert werden, um Reaktionen auf eine schnelle Infusion zu vermeiden. Beim Beenden der Infusion gehen diese Reaktionen für gewöhnlich sofort zurück.


Anästhesie: Die Anwendung von Anästhetika während der Vancomycin-Infusion kann verschiedene Störungen hervorrufen, darunter Hypotonie, Erytheme, Urtikaria sowie anaphylaktische Reaktionen. Diese Erscheinungen lassen sich vermeiden, wenn man die Vancomycin-Infusion mindestens 60 Minuten vor Einleitung der Anästhesie verabreicht.


Die Sicherheit und Wirksamkeit von intrathekal verabreichtem Vancomycin ist nicht hinreichend nachgewiesen.


Bei fast allen antibakteriellen Substanzen einschließlich Vancomycin kann eine pseudomembranöse Colitis auftreten, die leicht bis lebensbedrohlich sein kann. Dies muss bei Patienten bedacht werden, bei denen im Zuge einer Behandlung mit antibakteriellen Arzneimitteln Durchfälle auftreten. Peristaltikhemmende Arzneimittel sind kontraindiziert.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Ist eine gleichzeitige oder anschließende systemische oder topische Anwendung anderer potenziell ototoxischer, neurotoxischer oder nephrotoxischer Arzneimittel wie Amphotericin B, Aminoglykoside, Bacitracin, Polymyxin B, Colistin, Viomycin oder Cisplatin angezeigt, muss der Patient sorgfältig überwacht werden.In solchen Fällen muss die Vancomycin-Dosis auf maximal 500 mg alle 8 Stunden herabgesetzt werden.


Die gleichzeitige Behandlung mit Vancomycin und Anästhetika wurde mit dem Auftreten von Erythemen, Urtikaria und anaphylaktischen Reaktionen in Verbindung gebracht.


Es besteht ein erhöhtes Risiko einer neuromuskulären Blockade, wenn gleichzeitig mit Vancomycin Substanzen, die die neuromuskuläre Übertragung blockieren verabreicht werden.


Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft:

Derzeit liegen nur unzureichende Erfahrungen beim Menschen über die Verabreichung von Vancomycin während der Schwangerschaft und der Stillzeit vor.

Tierstudien ergaben keinen Hinweis auf teratogene Wirkungen. Allerdings kann ein potenzielles Risiko einer fötalen und neonatalen Ototoxizität und Nephrotoxizität nicht ausgeschlossen werden. Daher sollte Vancomycin an schwangere Frauen nur nach sorgfältiger Nutzen/Risikoabwägung verabreicht werden.


Stillzeit:

Vancomycin wird in die Muttermilch ausgeschieden und sollte daher während der Stillzeit nur angewendet werden, wenn andere Antibiotika wirkungslos waren. Bei gestillten Säuglingen kann es zu Störungen der Darmflora mit Diarrhöe, Pilzinfektionen und möglicherweise zu einer Sensibilisierung kommen. Es ist empfohlen, während der Behandlung mit Vancomycin nicht zu stillen. Ein Risiko von systemischen Wirkungen bei Frühgeborenen und reifen jungen Säuglingen, die Vancomycin mit der Muttermilch aufnehmen, kann wegen der relativ hohen Darmpermeabilität und der noch unreifen Eliminationsfunktionen dieser Altersgruppe nicht ausgeschlossen werden.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Vancomycin Ratiopharm hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


Nebenwirkungen


Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind Phlebitis, pseudoallergische Reaktionen und Rötung des Oberkörpers („Red-Man-Syndrom“) oder Schmerzen und Muskelkrämpfe in Brust und Rücken im Zusammenhang mit einer zu schnellen intravenösen Infusion von Vancomycin.


Störungen des hämatologischen- und des lymphatischen Systems:


Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000): Reversible Neutropenie (üblicherweise eine Woche oder später nach Aufnahme der intravenösen Therapie oder nach Verabreichung einer Gesamtdosis von mehr als 25 g einsetzend),, Agranulozytose, Eosinophilie, Thrombozytopenie, Panzytopenie


Störungen im Ohr und im Labyrinth:


Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000): Vertigo,Tinnitus, Benommenheit

Sehr selten (< 1/10.000): Vorübergehender oder bleibender Hörverlust

Tinnitus – möglicherweise im Vorfeld einer einsetzenden Ertaubung – sollte als Indikation für ein Absetzen der Therapie angesehen werden.


Vaskuläre Störungen:


Häufig (≥1/100 bis <1/10): Blutdruckabfall


Störungen im Respirationstrakt, in der Lunge und im Mediastinum:


Häufig (≥1/100 bis <1/10): Dyspnoe


Gastrointestinale Störungen:


Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000): Nausea

Sehr selten (< 1/10.000): Pseudomembranöse Colitis


Störungen der Haut und des Subkutangewebes:


Häufig (≥1/100 bis <1/10): Rötung des Oberkörpers („Red-Man-Syndrom“), Exanthem und Schleimhautentzündungen, Pruritus, Urtikaria

Sehr selten (< 1/10.000): Exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, Vaskulitis

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Bullöse IgA-lineare Dermatose. Wenn Verdacht auf eine bullöse Erkrankung besteht, sollte das Arzneimittel abgesetzt und eine dermatologische Untersuchung durch einen Facharzt vorgenommen werden.


Störungen der Nieren bzw. des Harntraktes:


Häufig (≥1/100 bis <1/10): Niereninsuffizienz, manifestiert vor allem durch erhöhtes Serumkreatinin

Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000): Interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen


Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Injektionsstelle:


Häufig (≥1/100 bis <1/10): Phlebitis, Rötungen am Oberkörper und im Gesicht

Selten (≥1/10.000 bis <1/1000):Arzneimittelfieber, Zittern, Schmerzen und Muskelkrämpfe in Brust und Rücken


Während oder kurz nach einer schnellen Infusion können anaphylaktische Reaktionen auftreten. Die Reaktionen klingen im Allgemeinen binnen 20 Minuten bis 2 Stunden nach Beendigung der Infusion ab. Vancomycin sollte langsam infundiert werden (über mehr als 60 Minuten) – siehe Abschnitt 4.4 und 6.6.


Ototoxizität wurde vor allem bei Patienten beobachtet, die hohe Dosen, oder die gleichzeitig andere ototoxische Arzneimittel erhielten, oder die eine bereits bestehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion oder des Gehörs hatten.


4.9 Überdosierung


Im Fall von Niereninsuffizienz und Colitis kann es zu einer Kumulierung kommen, wodurch hohe Serumkonzentrationen auftreten. Die Häufigkeit von Ototoxizität und Nephrotoxizität kann bei Patienten mit erhöhten Serumkonzentrationen (> 35 µg/ml eine Stunde nach der Infusion oder > 10 µg/ml unmittelbar vor der Infusion) erhöht sein. Da Vancomycin hauptsächlich durch Glomerulärfiltration ausgeschieden wird, kann es zu einer Kumulierung kommen, wenn die Nierenfunktion entweder altersbedingt, durch die Grundkrankheit oder durch die Anwendung nephrotoxischer Substanzen (Aminoglykoside, Cisplatin, Amphotericin u. ä.), oder durch Volumendepletion (z. B. durch gleichzeitige Verabreichung von Diuretika) eingeschränkt ist. Wenn Verdacht auf eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion besteht, müssen die Serumkonzentrationen überwacht und die Dosierungen angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2.).


Vancomycin wird durch Dialyse nur in geringem Ausmaß aus dem Plasma entfernt. Es wurde über eine vermehrte Clearance von Vancomycin durch Hochflusshämodialyse, Hämofiltration und durch Hämoperfusion mit Polysulfonharz berichtet.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: J 01 XA 01


Wirkungsweise:

Vancomycin ist ein trizyklisches Glykopeptid-Antibiotikum mit einem Molekulargewicht von 1449. Vancomycin Base 1 g entspricht 0,67 mmol. Seine Wirkung erzielt Vancomycin unter anderem durch die Blockierung der Synthese der bakteriellen Zellwände in einem früheren Stadium als Betalaktam-Antibiotika.


Empfindlichkeit:

Vancomycin ist besonders aktiv gegen grampositive Bakterien wie Staphylokokken, Streptokokken einschließlich Enterokokken, Pneumokokken und Clostridien. Gramnegative Bakterien sind resistent.


Empfindliche Mikroorganismen (MIC ± 4µg/ml):

Staphylokokken, Streptokokken, Enterokokken, Pneumokokken. Staphylococcus aureus-Stämme mit mittlerer Empfindlichkeit gegenüber Vancomycin (VISA) wurden berichtet. Methicillinresistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Stämme mit verminderter Vancomycin-Empfindlichkeit wurden beschrieben.


Mikroorganismen mittlerer Empfindlichkeit (4 µg/ml < MIC < 8 µg/ml):

Actinomyces, Clostridiumund Corynebacterium(Diphteriodes) Spezies.


Nicht empfindliche Mikroorganismen (MIC > 8 µg/ml):

Gramnegative Stäbchen. Leuconostoc, Lactobacillus, Pediococcusund Erysipelothrix.


Es wurde eine Kreuzresistenz mit Teicoplanin berichtet.


Die Resistenzbildung gegen Vancomycin unterscheidet sich von einem Krankenhaus zum anderen und daher sollte ein lokales mikrobiologisches Labor für eine gezielte lokale Information herangezogen werden.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Eine intravenöse Infusion von 1 g über 60 Minuten ergibt eine maximale Plasmakonzentration von 60 - 65 mg/l bei Beendigung der Infusion, 25 - 35 mg/l nach 2 Stunden und etwa 8 mg/l nach 11 Stunden. Nach intraperitonealer Injektion von 30 mg/kg, werden 60 % einer verabreichten Dosis im Laufe von 6 Stunden systemisch resorbiert, was Plasmakonzentrationen von etwa 10 mg/l ergibt. Das Verteilungsvolumen liegt bei etwa 60 l/1,73 m2Körperoberfläche. Vancomycin geht nur in geringem Maße in den Liquor von intakten Meningen über. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 55 %. Die biologische Halbwertszeit in der Eliminationsphase beträgt 4 - 6 Stunden bei normaler Nierenfunktion, bei beeinträchtigter Nierenfunktion ist sie länger. Die Plasmaclearance beträgt etwa 0,058 l/kg/Std, und die renale Clearance etwa 0,048 l/kg/Std. Vancomycin wird nicht metabolisiert. Es wird hauptsächlich durch Glomerulärfiltration über die Nieren ausgeschieden. Bei normaler Nierenfunktion werden 70 - 80 % einer verabreichten Dosis unverändert im Laufe von 24 Stunden über den Urin ausgeschieden. Bei beeinträchtigter Nierenfunktion ist die Ausscheidung von Vancomycin verzögert. Bei anurischen Patienten beträgt die Eliminations-Halbwertszeit 7,5 Tage. Durch Hämodialyse und Peritonealdialyse wird Vancomycin nicht, oder nur in geringem Maße, aus dem Körper entfernt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Toxizität bei wiederholter Verabreichung:

Intravenöse Dosen von 25 mg/kg bei Hunden und von 50 mg/kg bei Affen bewirkten lokale Reaktionen, besonders an der Injektionsstelle. Höhere Dosen, beginnend mit 50 mg/kg i. v. bei Hunden bzw. 350 mg/kg i. p. bei Ratten waren nephrotoxisch.


Reproduktionstoxizität:

Die aus Reproduktionsstudien vorhandenen Daten zeigten keine teratogenen Wirkungen von Vancomycin. Es liegen keine Daten über die Anwendung während der peri- und postnatalen Periode und über die Auswirkungen auf die Fertilität vor.


Mutagenes und tumorigenes Potenzial:

Vancomycin wurde hinsichtlich etwaiger mutagener Wirkungen nur eingeschränkt untersucht. Die bisher durchgeführten Untersuchungen zeigten negative Ergebnisse. Es liegen keineLangzeituntersuchungen zum tumorigenen Potenzial an Tieren vor.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


Hilfsstoffe


Keine.


Inkompatibilitäten


Vancomycin hat einen niedrigen pH-Wert und kann daher eine Ausfällung von anderen Arzneimitteln verursachen. Um dies zu vermeiden, sollten die Subkutankanülen und die Katheter für intravenöse Anwendung mit Natriumchloridlösung 9 mg/ml gespült werden.

Unverträglichkeit mit Heparin, wenn die Stoffe in derselben Infusionsflüssigkeit gemischt werden.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung: 3 Jahre.

Rekonstituiertes Pulver: 24 Stunden.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 26 Stunden bei 30 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C aufzubewahren.


Besondere Lagerungshinweise


Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung:

Nicht über 25 °C lagern.

Im Originalbehältnis aufbewahren.

Rekonstituiertes Pulver: Bei 2 °C - 8 °C lagern.


Art und Inhalt des Behältnisses


Typ I Glas-Durchstechflasche, verschlossen mit einem Chlorobutyl-Gummistopfen Typ 1 und mit einer Aluminium-Verschlusskappe mit Polypropylen-Deckel.


Hinweise für die Handhabung


Vancomycin Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung ist für den einmaligen Gebrauch bestimmt und unverbrauchte Reste sind zu verwerfen.


Vanco-ratiopharm® 500 mg

Den Inhalt einer Durchstechflasche in 10 ml sterilem Wasser für Injektionszwecke auflösen. Die Lösung muss vor dem Gebrauch visuell geprüft werden und muss klar und frei von Teilchen sein, der pH-Wert liegt bei 2,8 - 4,5. Danach die für parenterale Verabreichung vorgesehene Zubereitung in mindestens 100 ml Natriumchloridlösung 9 mg/ml oder in Glukose-Infusionslösung 50 mg/ml weiter verdünnen und als intravenöse Infusion anwenden. Die Infusionsrate darf 10 mg/Minute nicht übersteigen.


Vanco-ratiopharm® 1000 mg

Den Inhalt einer Durchstechflasche in 20 ml sterilem Wasser für Injektionszwecke auflösen. Die Lösung muss vor dem Gebrauch visuell geprüft werden und muss klar und frei von Teilchen sein, der pH-Wert liegt bei 2,8 - 4,5. Danach die für parenterale Verabreichung vorgesehene Zubereitung in mindestens 200 ml Natriumchloridlösung 9 mg/ml oder in Glukose-Infusionslösung 50 mg/ml weiter verdünnen und als intravenöse Infusion anwenden. Die Infusionsrate darf 10 mg/Minute nicht übersteigen.


Die Massenkonzentration von Vancomycin in der vorbereiteten Infusionslösung darf 0,5 % (5 mg/ml) nicht überschreiten.


Das rekonstituierte Pulver muss, sobald es mit einer Infusionslösung verdünnt wurde, sofort verwendet werden.


7. Pharmazeutischer Unternehmer


Xellia Pharmaceuticals ApS

Dalslandsgade 11,

2300 Kopenhagen S

Dänemark


Mitvertrieb:

ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm


8. Zulassungsnummer


Vanco-ratiopharm® 500 mg: 51319.00.00

Vanco-ratiopharm® 1000 mg: 51319.01.00


9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


Zulassungsdatum: 16.04.2002

Verlängerungsdatum: 31.12.2004

Verlängerungsdatum: 10.06.2010


Stand der Information


25.03.2013


Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

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