Veragamma 40
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Veragamma® 40
Wirkstoff: Verapamilhydrochlorid 40 mg Überzogene Tablette
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
• Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Siehe Abschnitt 4.
1. Was ist Veragamma® 40 und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Veragamma® 40 beachten?
3. Wie ist Veragamma® 40 einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Veragamma® 40 aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. WAS IST VERAGAMMA® 40 UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Veragamma® 40 ist ein Mittel zur Behandlung von Herzerkrankungen, die mit einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Herzmuskels einhergehen, sowie zur Behandlung bestimmter Störungen der Herzschlagfolge und zur Behandlung von Bluthochdruck.
Veragamma® 40 wird angewendet bei:
1. Beschwerden (z. B. Schmerzen oder Engegefühl im Brustbereich) bei Zuständen mit unzureichender Sauerstoffversorgung des Herzmuskels (Angina pectoris):
- bei Belastung: chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina)
- in Ruhe: instabile Angina pectoris (Crescendoangina, Ruheangina)
- durch Gefäßverengung: vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variantangina)
2. Störungen der Herzschlagfolge bei:
- anfallsweise auftretender, vom Herzvorhof ausgehender beschleunigter Herzschlagfolge (paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie)
- Vorhofflimmern/Vorhofflattern (Herzrhythmusstörungen infolge einer krankhaft erhöhten Vorhoferregung) mit schneller AV-Überleitung (außer bei WPW-Syndrom, siehe unter Abschnitt 2. „Veragamma 40 darf nicht eingenommen werden, ,..“).).
3. Bluthochdruck.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON VERAGAMMA® 40 BEACHTEN? Veragamma® 40 darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber dem Wirkstoff Verapamilhydrochlorid oder einen der sonstigen Bestandteile von Veragamma® 40 sind
- wenn Sie einen Herz-Kreislauf-Schock erlitten haben
- wenn Sie einen akuten Herzinfarkt mit Komplikationen, z. B. verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), ausgeprägter Blutdruckabfall (Hypotonie) oder eine Herzmuskelschwäche des linken Herzens (Linksherzinsuffizienz) erlitten haben
- wenn bei Ihnen höhergradige Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Sinusknoten und Herzvorhof (SA-Block II. und III. Grades) auftreten
- wenn bei Ihnen höhergradige Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Herzvorhof und Herzkammern (AV-Block II. und III. Grades) auftreten
- wenn Sie unter einem Sinusknotensyndrom (Herzrhythmusstörungen infolge gestörter Funktion des Sinusknoten) leiden, z. B. verlangsamter Herzschlag auf weniger als 60 Schläge pro Minute oder im Wechsel auftretender verlangsamter oder beschleunigter Herzschlag oder Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Sinusknoten und Herzvorhof oder Ausfall der Reizbildung im Sinusknoten (Sinusbradykardie, BradykardieTachykardie-Syndrom, SA-Blockierungen oder Sinusarrest)
- wenn Sie unter einer Herzmuskelschwäche (manifester Herzinsuffizienz) leiden
- wenn Sie unter Vorhofflimmern/-flattern (Herzrhythmusstörungen infolge einer krankhaft erhöhten Vorhoferregung) und gleichzeitigem Vorliegen eines WPW-Syndroms (anfallsweise auftretender beschleunigter Herzschlag durch beschleunigte Erregungsleitung zwischen Herzvorhof und Herzkammer über ein zusätzlich vorhandenes Erregungsleitungssystem) leiden: es besteht dann ein erhöhtes Risiko für die Auslösung eines beschleunigten Herzschlags in den Herzkammern (Kammertachykardie).
Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern darf bei Patienten während der Behandlung mit Veragamma® 40 nicht erfolgen (Ausnahme: Intensivmedizin) (siehe auch unter Abschnitt 2 „Bei Einnahme von Veragamma® 40 mit anderen Arzneimitteln“).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Veragamma® 40 ist erforderlich,
- wenn bei Ihnen leichtere Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Herzvorhof und Herzkammern (AV-Block I. Grades) auftreten
- wenn Sie niedrigen Blutdruck (systolisch unter 90 mmHg) haben
- wenn Sie einen Ruhepuls unter 50 Schlägen pro Minute (Bradykardie) haben
- wenn bei Ihnen eine stark eingeschränkte Leberfunktion vorliegt (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Veragamma® 40 einzunehmen?“)
- wenn Sie an einer Erkrankung mit beeinträchtigender Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskulatur (wie Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom, fortgeschrittene DuchenneMuskeldystrophie) leiden.
Arzneimittelwechselwirkungen:
Bei gleichzeitiger Einnahme von Verapamil und Simvastatin (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfette) in höheren Tagesdosen kann es zu einer von Simvastatin ausgehenden Erkrankung der Skelettmuskulatur (Myopathie) oder zu einem Zerfall von Muskelzellen (Rhabdomyolyse) kommen. Die Simvastatindosis sollte nach Rücksprache mit Ihrem Arzt entsprechend der Herstellerangaben angepasst werden (siehe auch Abschnitt 2 „Bei Einnahme von Veragamma® 40 mit anderen Arzneimitteln“).
Dieses Arzneimittel enthält Lactose und Sucrose. Bitten nehmen Sie Veragamma® 40 erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
Bei Einnahme von Veragamma® 40 mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen oder angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die Wirkung nachfolgend genannter Wirkstoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Veragamma® 40 beeinflusst werden.
Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen, Betarezeptorenblocker, Arzneimittel zur Inhalationsnarkose:
Gegenseitige Verstärkung der Herz-Kreislauf-Wirkungen (höhergradige AV-Blockierungen, höhergradige Senkung der Herzfrequenz, Auftreten einer Herzmuskelschwäche, verstärkte Blutdrucksenkung).
- die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptorenblockern darf bei Patienten während der Behandlung mit Veragamma® 40 nicht erfolgen (Ausnahme:
Intensivmedizin) (siehe auch unter Abschnitt 2. "Veragamma 40 darf nicht eingenommen werden,..“).
Blutdrucksenkende Arzneimittel, harntreibende Arzneimittel (Diuretika), gefäßerweiternde Arzneimittel (Vasodilatatoren):
Verstärkung des blutdrucksenkenden Effekts.
Digoxin (Wirkstoff zur Erhöhung der Herzkraft):
Erhöhung der Digoxinkonzentration im Blut aufgrund verminderter Ausscheidung über die Nieren. Deshalb sollte vorsorglich auf Anzeichen einer Digoxin-Überdosierung geachtet werden und, falls notwendig, die Digoxindosis vom Arzt reduziert werden (evtl. nach Bestimmung der Digoxinkonzentration im Blut).
Chinidin (Wirkstoff gegen Herzrhythmusstörungen):
Verstärkter Blutdruckabfall ist möglich, bei Patienten mit einer bestimmten Herzerkrankung (hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie) kann das Auftreten eines Lungenödems (abnorme Flüssigkeitsansammlung in der Lunge) möglich sein, Erhöhung der Konzentration von Chinidin im Blut.
Colchicin (Arzneistoff zur Behandlung der Gicht):
Erhöhung der Plasmaspiegel und Wirkungsverstärkung von Colchicin; Erhöhung der Neurotoxizität (nervenschädigende Nebenwirkung)
Carbamazepin (Wirkstoff zur Behandlung epileptischer Krampfanfälle):
Carbamazepin-Wirkung wird verstärkt, Zunahme der nervenschädigenden Nebenwirkung.
Lithium (Wirkstoff gegen Depressionen):
Wirkungsabschwächung von Lithium, Erhöhung der nervenschädigenden Nebenwirkung. Muskelrelaxanzien (Arzneimittel zur Muskelerschlaffung):
Mögliche Wirkungsverstärkung durch Veragamma® 40.
Acetylsalicylsäure (Wirkstoff zur Behandlung von Schmerzen und gegen die Bildung von Blutgerinnseln):
Verstärkte Blutungsneigung.
Ethanol (Alkohol):
Verzögerung des Ethanolabbaus und Erhöhung der Konzentration von Ethanol im Blut, somit Verstärkung der Alkoholwirkung durch Veragamma® 40.
Fungistatika (Wirkstoffe zur Behandlung von Pilzerkrankungen wie z. B. Clotrimazol oder Ketoconazol), Proteasehemmstoffe (Wirkstoffe zur Behandlung von HIV wie z. B. Ritonavir oder Indinavir), Wirkstoffe zur Behandlung von Infektionen (Makrolide z. B. Erythromycin oder Clarithromycin) und Cimetidin (Wirkstoff zur Senkung der Magensäureproduktion):
Erhöhung der Verapamilhydrochlorid-Konzentration im Blut und/oder der Konzentrationen dieser Arzneimittel im Blut durch (gegenseitige) Beeinflussung des Abbaus.
Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin (Wirkstoffe zur Behandlung epileptischer Krampfanfälle), Rifampicin (Wirkstoff zur Tuberkulosebehandlung):
Senkung der Verapamilhydrochlorid-Konzentration im Blut und Abschwächung der Wirkung von Verapamilhydrochlorid.
Antiarrhythmika (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen wie z. B. Amiodaron oder Chinidin), Cholesterinsenkende Arzneimittel (wie z. B. Lovastatin oder Atorvastatin), Midazolam (Wirkstoff zur Behandlung von Angstzuständen), Cyclosporin (Wirkstoff zur Unterdrückung der Immunabwehr), Theophyllin (Wirkstoff zur Asthmabehandlung), Prazosin (Wirkstoff zur Behandlung des Bluthochdrucks):
Erhöhung der Konzentrationen dieser Arzneimittel im Blut.
Simvastatin (Arzneimittel zur Senkung erhöhter Blutfette):
Bei gleichzeitiger Einnahme von Verapamil und Simvastatin in höheren Dosen ist das Risiko einer Erkrankung der Muskulatur oder eines Zerfalls von Muskelzellen (Myopathie/Rhabdomyolyse) erhöht. Die Simvastatindosis sollte nach Rücksprache mit Ihrem Arzt entsprechend der Herstellerangaben angepasst werden (siehe auch Abschnitt 2.
“Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Veragamma® 40 ist erforderlich...“).
Veragamma® 40 sollte daher nicht zusammen mit einem der o.g. Arzneimittel bzw. Wirkstoffe eingenommen werden, ohne dass Ihr Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat.
Bei Einnahme von Veragamma® 40 zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Einnahme von Veragamma® 40 sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken, da die Alkoholwirkung durch Veragamma® 40 verstärkt wird.
Während der Einnahme von Veragamma® 40 sollten Sie keine grapefruithaltigen Speisen und Getränke zu sich nehmen. Grapefruit kann die Konzentration von Verapamilhydrochlorid im Blut erhöhen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Verapamilhydrochlorid, der Wirkstoff aus Veragamma® 40, ist plazentagängig. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Verapamilhydrochlorid während der Schwangerschaft vor. Daten über eine begrenzte Anzahl von oral behandelten Schwangeren lassen jedoch nicht auf fruchtschädigende Wirkungen von Verapamilhydrochlorid schließen. Tierstudien haben schädliche Auswirkungen von Veragamma® 40 auf die Nachkommen
gezeigt. ®
Daher sollten Sie Veragamma® 40 in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft nicht einnehmen. In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft dürfen Sie Veragamma® 40 nur einnehmen, wenn Ihr Arzt dies unter Berücksichtigung des Risikos für Mutter und Kind für zwingend erforderlich hält.
Stillzeit
Sie sollen Veragamma® 40 während der Stillzeit nicht einnehmen, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Verapamilhydrochlorid in Einzelfällen die Prolaktin-Sekretion steigern und eine spontane Milchabsonderung auslösen kann.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Veragamma® 40 kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel oder zu Beginn einer Zusatzmedikation sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
3. WIE IST VERAGAMMA® 40 EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Veragamma® 40 immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Veragamma® 40 nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Veragamma® 40 sonst nicht richtig wirken kann!
Verapamil, der Wirkstoff der Darreichungsform von Veragamma® 40 ist individuell, dem Schweregrad der Erkrankung angepasst zu dosieren. Nach langjähriger klinischer Erfahrung liegt die durchschnittliche Dosis bei allen Indikationen zwischen 240 mg und 360 mg.
Eine Tagesdosis von 480 mg sollte als Dauertherapie nicht überschritten werden; eine kurzfristige Erhöhung ist möglich.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wird in Abhängigkeit vom Schweregrad wegen eines verlangsamten Arzneimittelabbaus die Wirkung von Verapamil verstärkt und verlängert. Deshalb sollte in derartigen Fällen die Dosierung mit besonderer Sorgfalt eingestellt und mit niedrigen Dosen begonnen werden (z. B. bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen zunächst 2-bis 3-mal täglich eine Darreichungsform wählen, die 40 mg Verapamilhydrochlorid enthält).
Erwachsene und Jugendliche über 50 kg Körpergewicht
Bei koronarer Herzkrankheit (Zustände mit unzureichender Sauerstoffversorgung des Herzmuskels):
Die empfohlene Dosierung liegt bei (120) - 240 mg - 480 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 3
- 4 Einzeldosen.
1 überzogene Tablette Veragamma® 40 3- bis 4-mal täglich (entsprechend 120 mg -160 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Die Anwendung von Veragamma® 40 ist angezeigt bei Patienten, bei denen eine ausreichende Wirksamkeit bereits nach niedrigen Dosen erwartet werden kann (z. B. bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder älteren Patienten).
Für höhere Dosierungen (z. B. 240 mg - 480 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag) sind Darreichungsformen mit geeigneterem Wirkstoffgehalt einzusetzen.
Bei Bluthochdruck:
Die empfohlene Dosierung liegt bei (120) - 240 mg -360 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 3 Einzeldosen.
1 überzogene Tablette Veragamma® 40 3-mal täglich (entsprechend 120 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Die Anwendung von Veragamma® 40 ist angezeigt bei Patienten, bei denen eine ausreichende Wirksamkeit bereits nach niedrigen Dosen erwartet werden kann (z. B. bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder älteren Patienten).
Für höhere Dosierungen (z. B. 240 mg - 360 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag) sind Darreichungsformen mit geeigneterem Wirkstoffgehalt einzusetzen.
Bei paroxysmaler, supraventrikulärer Tachykardie (anfallsweise auftretende, vom Herzvorhof ausgehende, beschleunigte Herzschlagfolge), Vorhofflimmern/Vorhofflattern:
Die empfohlene Dosierung liegt bei (120) - 240 mg - 480 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 3
- 4 Einzeldosen.
1 überzogene Tablette Veragamma® 40 3- bis 4-mal täglich (entsprechend 120 mg 160 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Die Anwendung von Veragamma® 40 ist angezeigt bei Patienten, bei denen eine ausreichende Wirksamkeit bereits nach niedrigen Dosen erwartet werden kann (z. B. Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder älteren Patienten).
Für höhere Dosierungen (z. B. 240 mg - 480 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag) sind Darreichungsformen mit geeigneterem Wirkstoffgehalt einzusetzen.
Kinder (nur bei Störungen der Herzschlagfolge):
Ältere Vorschulkinder bis 6 Jahre:
Die empfohlene Dosierung liegt bei 80 mg - 120 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 2 - 3 Einzeldosen.
1 überzogene Tablette Veragamma® 40 2- bis 3-mal täglich (entsprechend 80 mg - 120 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Schulkinder 6 - 14 Jahre:
Die empfohlene Dosierung liegt bei 80 mg - 360 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag in 2 - 4 Einzeldosen.
1 - 2 überzogene Tablette(n) Veragamma® 40 2- bis 4-mal täglich (entsprechend 80 mg - 320 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag) bis 3 überzogene Tabletten Veragamma® 40 3-mal täglich (entsprechend 360 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag).
Für höhere Dosierungen (z. B. 360 mg Verapamilhydrochlorid pro Tag) sind Darreichungsformen mit geeigneterem Wirkstoffgehalt einzusetzen.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen
Die Einnahme erfolgt ungelutscht und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser, kein Grapefruitsaft!) am besten zu oder kurz nach den Mahlzeiten.
Veragamma® 40 bitte nicht im Liegen einnehmen.
Veragamma® 40 darf bei Angina pectoris nach Herzinfarkt erst 7 Tage nach dem akuten Infarktereignis eingesetzt werden.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Anwendung ist nicht begrenzt, sie wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Veragamma® 40 zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Veragamma® 40 eingenommen haben als Sie sollten
Folgende Anzeichen und Symptome einer versehentlichen oder beabsichtigten Einnahme zu großer Mengen von Veragamma® 40 können auftreten:
Schwerer Blutdruckabfall, Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen (z. B. verlangsamter oder beschleunigter Herzschlag, Störungen der Erregungsausbreitung im Herzen), die zum Herz-Kreislauf-Schock und Herzstillstand führen können. Bewusstseinstrübung bis zum Koma, Erhöhung des Blutzuckers, Absinken der Kalium-Konzentration im Blut, Abfall des pH-Wertes im Blut (metabolische Azidose), Sauerstoffmangel im Körpergewebe (Hypoxie), Herz-KreislaufSchock mit Wasseransammlung in der Lunge (Lungenödem), Beeinträchtigung der Nierenfunktion und Krämpfe. Todesfälle wurden gelegentlich berichtet.
In diesem Fall ist sofort ein Arzt/Notarzt zu benachrichtigen, der die erforderlichen Maßnahmen einleitet.
Wenn Sie die Einnahme von Veragamma® 40 vergessen haben
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Dosis von Veragamma® 40 ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern führen Sie die Einnahme, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben bzw. vom Arzt verordnet fort.
Wenn Sie die Einnahme von Veragamma® 40 abbrechen
Bitte unterbrechen oder beenden Sie die Behandlung mit Veragamma® 40 nicht, ohne dies vorher mit Ihrem Arzt abgesprochen zu haben.
Eine Beendigung der Behandlung mit Veragamma® 40 sollte nach längerer Behandlung grundsätzlich nicht plötzlich sondern ausschleichend erfolgen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Veragamma® 40 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten_
Häufig:_weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten:_weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind:
Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen sie Veragamma® 40 nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
Stoffwechsel:
Gelegentlich: Verminderung der Glukosetoleranz.
Psyche:
Häufig: Müdigkeit, Nervosität.
Nervensystem:
Häufig: Schwindel, Benommenheit, Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheits- und
Kältegefühl in den Gliedmaßen (Parästhesien) und Zittern (Tremor).
Sehr selten: Störungen im Bereich der unwillkürlichen Bewegungsabläufe (extrapyramidale Symptome: Parkinson-Syndrom, Choreoathetose, dystone Syndrome): bilden sich nach bisherigen Erfahrungen nach Absetzen von Veragamma® 40 zurück.
Herz-Kreislauf-System:
Häufig:
Gelegentlich: Sehr selten:
Entstehung einer Herzmuskelschwäche bzw. Verschlimmerung einer bereits bestehenden Herzmuskelschwäche, übermäßiger Blutdruckabfall und/oder Beschwerden durch Blutdruckabfall beim Wechsel der Körperlage vom Liegen oder Sitzen zum Stehen (orthostatische Regulationsstörungen), Verlangsamung des Herzschlags mit einem Puls unter 50 Schlägen pro Minute (Sinusbradykardie), Erregungsleitungsstörung im Herzen (AV-Block I. Grades), Wasseransammlungen im Bereich der Knöchel (Knöchelödeme), Gesichtsröte (Flush), Hautrötung und Wärmegefühl.
Herzklopfen (Palpitationen) erhöhte Herzschlagfolge (Tachykardie), schwere Erregungsleitungsstörungen im Herzen (AV-Block II. oder III. Grades). Herzstillstand.
Atemwege:
Gelegentlich: Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus).
Ohr und Gleichgewichtsorgan: Gelegentlich: Ohrgeräusche (Tinnitus).
Magen-Darm-Trakt:
Sehr häufig: Übelkeit, Völlegefühl, Verstopfung (Obstipation)
Gelegentlich: Erbrechen
Sehr selten: Darmverschluss (Ileus), Zahnfleischveränderungen (Wucherung, Entzündung, Blutung): bilden sich nach Absetzen von Veragamma® 40 zurück.
Leber:
Gelegentlich: Wahrscheinlich allergisch bedingte Leberentzündung (Hepatitis) mit Erhöhung der leberspezifischen Enzyme: bildet sich nach Absetzen von Veragamma® 40 zurück.
Haut, Schleimhaut und Bindegewebe (allergische Reaktionen):
Häufig: Allergische Reaktionen wie Hautrötung (Erythem), Juckreiz (Pruritus),
Nesselfieber (Urtikaria), Hautauschlag mit Flecken und Papeln (makulopapulöse Exantheme), schmerzhafte Rötungen und Schwellungen der Gliedmaßen (Erythromelalgie).
Selten: Punkt- oder fleckenförmige Haut- bzw. Schleimhautblutungen (Purpura).
Sehr selten: Gewebeschwellungen, vor allem im Gesichtsbereich (angioneurotisches Ödem), schwere allergische Hautreaktion mit schwerer Störung des Allgemeinbefindens (Stevens-Johnson-Syndrom), sonnenbrandähnliche Hautreaktionen (Photodermatitis).
Bewegungsapparat:
Selten: Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Muskelschwäche.
Sehr selten: Verschlimmerung bestimmter Muskelerkrankungen (Myasthenia gravis,
Lambert-Eaton-Syndrom, fortgeschrittene Duchenne-Muskeldystrophie).
Brust und Fortpflanzungsorgane:
Gelegentlich: Impotenz.
Selten: Vergrößerung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie) unter
Langzeitbehandlung bei älteren Patienten: bildet sich nach bisherigen Erfahrungen nach Absetzen von Veragamma® 40 zurück.
Sehr selten: Erhöhung des die Milchbildung fördernden Hormons (Prolaktin) im Blut, Milchfluss (Galaktorrhoe).
Allgemeine Störungen:
Häufig: Kopfschmerzen.
Hinweis:
Bei Patienten mit Herzschrittmacher kann eine Funktionsbeeinflussung unter Verapamilhydrochlorid nicht ausgeschlossen werden.
Gegenmaßnahmen
Sollten Sie die oben genannten Nebenwirkungen bei sich beobachten, benachrichtigen Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und die gegebenenfalls erforderlichen weiteren Maßnahmen entscheiden kann.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de anzeigen.
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. WIE IST VERAGAMMA® 40 AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Das Verfalldatum dieser Packung ist auf der äußeren Umhüllung und der Durchdrückpackung aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6. WEITERE INFORMATIONEN
Was Veragamma® 40 enthält:
Der Wirkstoff ist: Verapamilhydrochlorid.
1 überzogene Tablette enthält 40 mg Verapamilhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Sucrose, Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Talkum, Calciumcarbonat, Carboxymethylstärke-Natrium Typ A, Titandioxid (E 171), weißer Ton (Bolus Alba) vorverkleisterte Maisstärke, arabisches Gummi, Glucosesirup, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)[pflanzlich], hochdisperses Siliziumdioxid, Kollidon K 25, Eisen(II, III)-oxid (E 172), Montanglycolwachs, Macrogol 6000, Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph. Eur.)
Wie Veragamma® 40 aussieht und Inhalt der Packung:
Veragamma® 40 sind rotbraune, glatte, glänzend überzogene Tabletten.
Veragamma® 40 ist in Originalpackungen mit 30 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) sowie in Anstaltspackungen mit 500, 1000 und 5000 überzogenen Tabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
Calwer Str. 7
71034 Böblingen
Tel.: 07031/6204-0
Fax.: 07031/6204-31
E-Mail: info@woerwagpharma.com
Hersteller
Artesan Pharma GmbH & Co. KG Wendlandstr. 1 29439 Lüchow
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2014.
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