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Verospiron 50mg

Document: 18.03.2009   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation



1. BezeichnungdesArzneimittels


verospiron 50 mg

verospiron 100 mg


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Tabletteverospiron 50 mg enthält50 mg Spironolacton.

1 Tabletteverospiron 100 mg enthält100 mg Spironolacton.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Tablette

Weiße, runde Tabletten mit einer einseitigen Bruchrille.

Die Tablette kann geteilt werden.


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Primärer Hyperaldosteronismus, sofern nicht eine Operation angezeigt ist.

Ödeme und/oder Aszites bei Erkrankungen, die mit einem sekundären Hyperaldosteronismus einhergehen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Dosierungsollte individuell- in Abhängigkeitvom Schweregradund dem Ausmaß der Erkrankung - festgelegtwerden.

Es geltenfolgendeDosierungsempfehlungen:


Erwachsene:


Für Erwachsene beträgt die Initialdosis1 – 2 mal täglich 2 Tabletten verospiron 50 mg bzw. 1 – 2 mal täglich 1 Tablette verospiron 100 mg(entsprechend 100- 200 mgSpironolacton pro Tag)über 3- 6 Tage.

Bei unzureichender Wirksamkeit kann die tägliche Dosis auf maximal 8 Tabletten verospiron 50 mg bzw. 4 Tabletten verospiron 100 mg (entsprechend 400 mg Spironolacton pro Tag) täglich erhöht werden.


Als Erhaltungsdosis sind in der Regel 1 - 2 Tabletten verospiron 50 mg bzw. ½ - 1 Tablette verospiron 100 mg (entsprechend 50 - 100 mg Spironolacton) bis maximal 2 - 4 Tabletten verospiron 50 mg bzw. 1 – 2 Tabletten verospiron 100 mg (entsprechend100 - 200mg Spironolacton)ausreichend.

Die Erhaltungsdosiskann jenach Bedarftäglich, jeden2. oderjeden 3. Tag verabreichtwerden.


Kinder:


Für Kinder beträgt die empfohlene Initialdosis3 mgSpironolacton/kgKörpergewicht täglichüber 5Tage. BeiBedarf kann die Dosis bis9 mgSpironolacton/kgKörpergewicht täglich bis zumEintritt derklinischen Wirkunggesteigert werden.

Bei Weiterbehandlungsollte dieDosis unterErhalt derWirkung soweitwie möglichgesenkt werden.


Art und Dauer der Anwendung

Die Tablettensind unzerkautmit ausreichendFlüssigkeit (z.B. ein Glas Wasser) einzunehmen.


Die Dauerder Behandlung richtet sich nach der Art und Schwere der Erkrankung. Siesollte aufeinen möglichst kurzenZeitraum begrenztwerden. DieNotwendigkeit einerTherapie übereinen längerenZeitraum sollteperiodisch überprüftwerden.

Kindern sollteSpironolacton nichtlänger als30 Tageverabreicht werden.


4.3 Gegenanzeigen


verospiron 50 mg/100 mg darfnicht angewendetwerden bei:



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Eine besonderssorgfältige ärztlicheÜberwachung isterforderlich bei:


Bei gleichzeitigerAnwendung von verospiron 50 mg/100 mg undkaliumsparenden Diuretika (z.B. Amilorid, Triamteren), kaliumhaltigen Präparaten oderACE-Hemmernkann eszu lebensgefährlichenHyperkaliämien kommen. Die Kombinationder vorgenanntenArzneimittel mitverospiron 50 mg/100 mgwird dahernicht empfohlen.


Bei einer schweren Niereninsuffizienz (Glomerulumfiltrat unter 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/dl ist verospiron 50 mg/100 mg nicht nur unwirksam, sondern sogar schädlich, da die glomeruläre Filtrationsrate weiter gesenkt wird.


Bei eingeschränkter Nierenfunktion mit Serum-Kreatininwerten zwischen 1,2 und 1,8 mg/dl und einer Kreatinin-Clearance zwischen 60 ml/min und 30 ml/min sowie bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die zu einem Ansteigen des Serum-Kaliumspiegels führen können, sollte die Behandlung mit verospiron 50 mg/100 mg nur unter häufiger Kontrolle des Serum-Kalium-Spiegels erfolgen.


Bei der Therapie mit verospiron 50 mg/100 mg sollte in regelmäßigen Abständen die Serum-Elektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium, Bikarbonat), die harnpflichtigen Substanzen Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure im Serum sowie Säure-Base-Status kontrolliert werden.


Der durch verstärkte Urinausscheidung hervorgerufene Gewichtsverlust sollte unabhängig vom Ausmaß der Urinausscheidung 1kg/Tag nicht überschreiten.


Bei chronischem Diuretika-Abusus kann ein Pseudo-Bartter-Syndrom mit der Folge von Ödemen auftreten. Die Ödeme sind Ausdruck eines Anstiegs des Renins mit der Folge eines sekundären Hyperaldosteronismus.


verospiron 50 mg/ 100 mg kanneine Störung bestimmter diagnostischerTests verursachen(z.B. RIA-Bestimmungen der Digoxin-Serumkonzentration).


Während der Behandlung mit verospiron 50 mg/100 mg sollten Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten.


Die Anwendung von verospiron 50 mg/100 mgkann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die Anwendung von verospiron 50 mg/100 mg als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:


Die gleichzeitige Anwendung von verospiron 50 mg/100 mg und kaliumhaltigen Präparaten (z.B. Kaliumchlorid), ACE-Hemmern (z.B. Captopril, Enalapril) oder kaliumsparenden Arzneimitteln (Triamteren, Amilorid) kann zu einem Anstieg des Serum-Kaliumspiegels bis hin zu schweren, unter Umständen lebensbedrohlichen Hyperkaliämien führen und ist daher zu vermeiden.


Auch die Kombinationvon nicht-steroidalen Antiphlogistika (z.B. Acetylsalicylsäure, Indometacin) mit verospiron 50mg/100 mg kannzu Hyperkaliämienführen.


Bei gleichzeitigerAnwendung vonACE-Hemmern, Furosemid undSpironolacton kannein akutesNierenversagen auftreten.


Werden zusätzlich zu verospiron 50 mg/100 mg blutdrucksenkende Arzneimittel eingesetzt, so ist mit einer verstärkten Blutdrucksenkung zu rechnen.

Insbesondere unter der gleichzeitigen Behandlung mit verospiron 50 mg/100 mg und ACE-Hemmern (z.B. Captopril, Enalapril) besteht das Risiko eines massiven Blutdruckabfalls bis zum Schock sowie das Risiko einer Verschlechterung der Nierenfunktion, die selten zu einem akuten Nierenversagen führen kann. Eine Diuretikabehandlung sollte daher 2-3 Tage vor Beginn einer Therapie mit einem ACE-Hemmer abgesetzte werden, um die Möglichkeit einer Hypotonie zu Therapiebeginn zu vermeiden.


verospiron 50 mg/100 mg undCarbenoxolon könnensich gegenseitigin ihrerWirkung beeinträchtigen. Größere Mengenvon Lakritzewirken indieser Hinsichtwie Carbenoxolon.


Nicht-steroidale Antiphlogistika (z.B. Indometacin, Acetylsalicylsäure), Salicylate sowie Phenytoin könnendie diuretischeWirkung vonverospiron 50 mg/100 mg abschwächen. Bei Patienten, die unter der Therapie mit verospiron 50 mg/100 mg eine Hypovolämie oder eine Dehydratation entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe nicht-steroidaler Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.


Bei gleichzeitiger Anwendung von verospiron 50 mg/100 mg und anderen Diuretika kann es zu verstärkter Diurese und verstärktem Blutdruckabfall kommen.


Die gleichzeitigeAnwendung vonDigoxin undSpironolacton kannüber eine Verlängerung der Digoxin-Halbwertszeit zu erhöhten Digoxin-Plasmaspiegeln führen.


verospiron 50 mg/100 mg kann mit der RIA-Bestimmung der Digoxin-Serumkonzentration interferieren.


Neomycin kanndie Resorptionvon verospiron 50 mg/100 mg verzögern.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


verospiron 50 mg/100 mg darf währendderSchwangerschaftund Stillzeit nichtangewendet werden.

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Spironolacton bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Untersuchungen haben Feminisierung derGenitalien männlicherNachkommen sowieHinweise aufendokrine Störungenbei weiblichenund männlichenNachkommen ergeben (siehe 5.3). Beim Menschen sind antiandrogene Wirkungen nachgewiesen worden. Spironolacton ist daher in der Schwangerschaft kontraindiziert.


Zur Ausscheidungvon Spironolactonin dieMuttermilch liegenkeine Datenvor. Derpharmakologisch aktive Metabolit Canrenoat ist in der Muttermilch nachgewiesen worden (Milch-Plasma Konzentrationsverhältnis 0,7). Daher ist Spironolacton während der Stillzeit kontraindiziert. Sollte eine Behandlung dennoch erforderlich sein, muß abgestillt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittelkann auchbei bestimmungsgemäßemGebrauch dasReaktionsvermögen soweit verändern, dass dieFähigkeit zuraktiven Teilnahmeam Straßenverkehr oder zum Bedienenvon Maschinenoder zumArbeiten ohnesicheren Haltbeeinträchtigt wird. Dies giltin verstärktemMaße beiBehandlungsbeginn, Dosiserhöhung undPräparatewechsel sowieim Zusammenwirkenmit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: ( 1/10)

Häufig: ( 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich: ( 1/1.000 bis < 1/100)

Selten: ( 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten: (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Blut und Lymphsystem:

Gelegentlich: Thrombozytopenie durch Spironolacton induzierte Antikörper

Selten: Eosinophilie bei Patienten mit Leberzirrhose, Agranulozytose.

Hinweise auf eine Agranulozytose können Fieber mit Schüttelfrost, Schleimhautveränderungen und Halsschmerzen sein.


Immunsystem/Überempfindlichkeitsreaktionen:

Gelegentlich: allergische Reaktionen; diese können als Haut- und Schleimhautreaktionen (siehe Nebenwirkungen bei „Haut und Unterhautzellgewebe“) auftreten.


Elektrolyte und Stoffwechsel:

Unter der Gabe von verospiron 50 mg/100 mg treten - insbesonderebei Patientenmit eingeschränkterNierenfunktion - häufig lebensbedrohlicheHyperkaliämienauf, die bis zum Auftreten von Muskellähmungserscheinungen(hyperkaliämischenParalysen) und Herzrhythmusstörungenführen können. Die zusätzliche Gabe von Kalium, anderen kaliumsparenden Diuretika oder eine kaliumreiche Diät sind daher zu vermeiden.


Bei der Therapie mit verospiron 50 mg/100 mg kann es – insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion – als Folge der vermehrten Flüssigkeits- und Elektrolytausscheidung zu Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt kommen (u.a. Hyponatriämie, Hypomagnesiämie, Hyperchlorämie, Hyperkalzämie).


Infolge übermäßiger Diurese kann es zu Hypovolämie und Hyponatriämie kommen. Eine Hyponatriämie kann insbesondere nach ausgiebiger Wasserzufuhr unter Spironolacton auftreten. Als Folge der Elektrolytstörung im Blut kann es zu Appetitlosigkeit, Mundtrockenheit, Durst, Erbrechen, Kopfschmerzen bzw. Kopfdruck, Schwächegefühl, Schwindel, Schläfrigkeit, Müdigkeit, Sehstörungen, Apathie, Verwirrtheitszustände, allgemeiner Muskelschwäche, Muskelkrämpfen (Wadenkrämpfen) sowie Herzrhythmusstörungen und Kreislaufstörungen (siehe Nebenwirkungen bei „Herz/Kreislauf) kommen. Daher ist es wichtig, unerwünschte Flüssigkeitsverluste (z.B. bei Erbrechen, Durchfall, starkem Schwitzen) auszugleichen.

Bei unregelmäßigem Pulsschlag, Müdigkeit oder Muskelschwäche (z.B. in den Beinen) muss besonders an die Möglichkeit einer Hyperkaliämie gedacht werden. Nach Einnahme von hohen Dosen wurden Lethargie und Verwirrtheitszustände beobachtet.

Daher sind regelmäßige Kontrollen der Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium) angezeigt.

Bei Behandlungsbeginn und längerer Anwendung von verospiron 50 mg/100 mg muss insbesondere der Serumkaliumspiegel regelmäßig kontrolliert werde, um das Auftreten zu stark erhöhter Kaliumspiegel im Blut zu verhindern.


Störungen im Säure-Basen-Haushalt sind möglich. verospiron 50 mg/100 mg kann eine hyperchlorämische metabolische Azidose hervorrufen oder verschlechtern.

Gelegentlich kann es zu einem reversiblen Anstieg stickstoffhaltiger harnpflichtiger Substanzen (Harnstoff, Kreatinin) kommen.

Häufig kommt es unter der Behandlung mit verospiron 50 mg/100 mg zu einer Hyperurikämie. Dies kann bei prädisponierten Patienten zu Gichtanfällen führen.


Daher sollten während der Therapie mit verospiron 50 mg/100 mg neben den Serumelektrolyten auch die Konzentration von Harnstoff, Kreatinin und Harnsäure im Serum regelmäßig kontrolliert werden.


Nervensystem:

Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verwirrtheitszustände, Ataxie, Schwäche, Schwindel


Stimmapparat:

Selten: verospiron 50 mg/100 mg kann bei Frauen zu einerVertiefung derStimmlage, beiMännern zueiner Erhöhungder Stimmlage führen. Stimmveränderungen können auch in Form von Heiserkeit auftreten.

Eine Veränderung der Stimmlage geht bei manchen Patienten auch nach Absetzen von verospiron 50 mg/100 mg nicht zurück. Deshalb ist die therapeutische Notwendigkeit gegenüber diesem Risiko abzuwägen, insbesondere bei Personen mit Berufen, in denen die Stimme eine besondere Bedeutung hat (z.B. Theater-, Lehrberufe).


Herz/Kreislauf:

Infolge übermäßiger Diurese kann es aufgrund einer Hypovolämie zu Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Mundtrockenheit und Durst sowie orthostatischen Regulationsstörungen oder zu Blutdruckabfall bis zum Kreislaufkollaps kommen. Bei exzessiver Diurese kann es zu Dehydratation und als Folge einer Hypovolämie zur Hämokonzentration kommen. Als Folge der Hämokonzentration kann – insbesondere bei älteren Patienten – eine erhöhte Neigung zu Thrombosen und Embolien auftreten.


Magen-Darm-Trakt:

Gelegentlich: Mundtrockenheit, Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, gastrointestinale Krämpfe), Blutungen der Magenschleimhaut und gastrointestinale Ulcera (auch mit Blutungen).


Leber/Gallenblase/Bauchspeicheldrüse:

Sehr selten: krankhafte Veränderungen der Leber (Hepatotoxizität)mit Ansteigender Leberenzymeund histologischnachgewiesener Hepatitis.


Haut und Unterhautzellgewebe:

Gelegentlich: Hautrötung, Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria.

Sehr selten: Erythema anulare sowie Lichen-ruber-planus-ähnliche Hautveränderungen, Haarausfall bis zur Alopezie.

Ein Lupus erythematodes-artiges Syndrom wurde beschrieben.

verospiron 50 mg/100 mg kann bei Frauen zu Hirsutismus führen.


Skelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen:

Gelegentlich: Muskelkrämpfe (Wadenkrämpfe)

Sehr selten: Osteomalazie (Knochenerweichung)


Niere und Harnwege:

Unter verospiron 50 mg/100 mg kann es vorübergehend zu einem Anstieg der Serumkonzentration von Kreatinin und Harnstoff kommen. Eine verstärkte Harnproduktion kann bei Patienten mit Behinderung des Harnabflusses zu Beschwerden führen bzw. bereits bestehende Beschwerden verstärken.


Geschlechtsorgane und Brustdrüse:

Häufig: bei Männerneine meist reversible Gynäkomastie, bei Frauenund Männern eine gesteigerte Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen und Brustspannung. Bei Frauen kann es zu Menstruationsstörungen, in seltenen Fällen zu Mastodynie, Zwischenblutungen und Amenorrhoe, kommen. verospiron 50 mg/100 mg kann bei Frauen zu Hirsutismus führen.

Gelegentlich: Potenzstörungen



4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung:


Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Wasser- und Elektrolytverlustes abhängig.

Überdosierung kann zu Hypotonie, orthostatischer Regulationsstörungen und Elektrolytstörungen (Hyper- oder Hypokaliämie, Hyponatriämie) führen.

Ausgeprägte Flüssigkeits- und Natriumverluste können infolge Dehydratation und Hypovolämie zu Somnolenz und Verwirrtheitszuständen, Herzrhythmusstörungen, zum Kreislaufkollaps, zur Hämokonzentration mit Thromboseneigung und zu einem akuten Nierenversagen führen. Bei raschen Wasser- und Elektrolytverlusten können delirante Zustandsbilder auftreten.

Eine Hyperkaliämie kann zu Herzrhythmusstörungen (z.B. AV-Block, Vorhofflimmern, Kammerflimmern), Herzstillstand, EKG-Veränderungen (hohe zeltförmige T-Zacken und zunehmende Verbreiterung des QRS-Komplexes), Blutdruckabfall mit peripherem Kreislaufkollaps und zu neurologischen Störungen (schlaffe Lähmungen, Apathie, Verwirrtheitszustände) führen.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung:


Bei Überdosierung oder Anzeichen einer Hypovolämie (Hypotonie, orthostatische Regulationsstörungen) muss die Behandlung mit verospiron 50 mg/100 mg umgehend abgesetzt werden.


Bei nur kurze Zeit zurückliegender Einnahme kann durch Maßnahmen der primären Giftelimination (induziertes Erbrechen, Magenspülung) oder resorptionsmindernde Maßnahmen (medizinische Kohle) versucht werden, die systemische Aufnahme von verospiron 50 mg/100 mg zu vermindern.

In schweren Fällen müssen unter intensivmedizinischen Bedingungen die vitalen Parameter überwacht sowie wiederholt Kontrollen des Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen gegebenenfalls korrigiert werden.


Therapeutische Maßnahmen:


Normalisierung desVerhältnisses zwischenintra- undextrazellulärerKaliumkonzentration:

Natriumhydrogencarbonat erhöhtüber einendirekten Mechanismusdie Kaliumaufnahmeder Zelle:Infusion von50 - 100ml einer1molaren (8,4%igen)Natriumhydrogencarbonatlösungi.v. (Wirkungseintritt: nachwenigen Minuten;Wirkungsdauer: mehrereStunden).


Der Kaliumeinstromin dieZelle wirdbesonders durchGlukose gefördert:z.B. 200 mleiner 25%igen(1,4mol/l)Glukoselösung und25 I.E. Altinsulin (1I.E. Altinsulin pro2 gGlukose) i.v. innerhalb von30 - 60Minuten infundieren(Wirkungsdauer: mehrereStunden).


Elimination einesggf. vorhandenenKaliumüberschusses:

Nach denoben erwähntenNotfallmaßnahmen sollteüberschüssiges Kaliumdurch längerfristigwirkende Maßnahmenaus demKörper eliminiertwerden. Lässtsich dierenale Ausscheidungnicht steigern(z.B. durch Injektionvon Furosemid), sind extrarenaleEliminationswege zuwählen. Hierist dieorale GabevonKationen-Austauschharzen(z.B. Resonium Aoder Calcium-Resonium)zu empfehlen:1 gder Harzebindet ca. 1 mmolKalium imDarmlumen. Dasgebundene Kaliumwird mitden Fäzesausgeschieden.


Lässt sichmit deno.g. Maßnahmen keineNormalisierung derextrazellulärenKaliumkonzentrationerreichen, isteine Peritoneal- oder Hämodialyseunumgänglich.


Ein spezifischesAntidot gegen Spironolacton istnicht bekannt.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Kaliumsparende Diuretika;Aldosteron-Antagonist

ATC-Code: C03DA01


Spironolacton blockiertim spätdistalen Tubulus und im Sammelrohr kompetitiv die Bindung von Aldosteron an dessen zytoplasmatischen Rezeptor. Aldosteron kanndadurch nichtüber seinenRezeptor inden Zellkerneindringen, wodurchdie SynthesederAldosteron-induziertenProteineunterbleibt. Damitwird derwesentlichenAldosteronwirkung, der Natriumrückresorptionund Kaliumsekretionentgegengewirkt. Aldosteronrezeptorenwerden renalsowie extrarenal, z.B. in denSpeicheldrüsen undim Darm, gefunden.

Spironolacton entwickeltnur inGegenwart vonendogenem oderexogenemAldosteron eigeneAktivität. DieWirkung kanndurch ansteigendeAldosteronspiegelaufgehoben werden.

Weder dieProduktion nochdie Ausscheidungvon Aldosteronwird intherapeutischen Dosenverringert.

Nur inextrem hoherDosierung hemmtSpironolacton dieBiosynthese desAldosterons.

Spironolacton steigertdie Natrium- und Chloridausscheidungsowie in geringemMaße dieKalziumausscheidung;reduziert werdendie Kalium- und Ammoniumausscheidungsowie dieAzidität desHarns. Spironolactonvermindert dierenaleMagnesiumausscheidung.


Bei alleinigerAnwendung hatSpironolacton nureine geringediuretische Wirksamkeit. Durch zusätzlicheGabe vonThiaziden oderSchleifendiuretika kanndie Natriureseweiter gesteigertwerden.


Spironolacton kannüber eineSenkung derglomerulärenFiltrationsrate dieSerumharnstoffkonzentrationenerhöhen.


Ein blutdrucksenkenderEffekt beiHypermineralokortikoidsyndromenbzw. beiverschiedenenErkrankungen mitprimärem odersekundäremHyperaldosteronismus isterwiesen.


Der klinischeWirkungseintritterfolgt beikontinuierlicherVerabreichungschrittweise miteinem Wirkungsmaximumnach 2bis 3 Tagenoder später;ggf. kannder maximalediuretische Effektauch erstnach 2Wochen auftreten.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Absorption:

Nach oraler Gabe wird Spironolacton rasch zu etwa 73 % resorbiert.

Bei gleichzeitiger Einnahme mit einer Mahlzeit ist die Resorption von Spironolacton gesteigert. Dies resultiert aus einer Zunahme der Serumkonzentration der Muttersubstanz um 50 bis 100 %.


Verteilung:

Die Plasmaproteinbindungvon Spironolactonund Canrenon beträgt in Abhängigkeit von der Methodik 90 % (Gleichgewichtsdialyse) bzw. 98% (Ultrafiltration).


Metabolismus:

Spironolacton unterliegt bei oraler Applikation einem ausgeprägtem „first-pass-Effekt“ und wirdhauptsächlich inder Leberund inden Nierenzu 7-α-Thiospirolacton, Canrenon bzw. Canrenoat, 7-α-Thiomethyl-spirolacton bzw. 6-β-Hydroxy-7-α-Thiomethyl-spirolacton metabolisiert. Die drei erstgenannten Metabolite besitzen, verglichen mit der Muttersubstanz, eine relative antimineralkortikoide Aktivität von 26,68 bzw. 33 %.


Nach oralerVerabreichung von Spironolacton werden nach 1- 2 Stunden maximale Plasmakonzentrationen von Spironolacton und nach etwa 2-3 Stunden maximale Plasmakonzentrationen der Metabolite gemessen.

In niedrigen Dosierungen (50 bis etwa 200 mg) steigt die Fläche unter der Serumkonzentrations-Zeit-Kurve von Canrenon linear mit der Dosis an, während höhere Dosierungen zu relativ niedrigeren Konzentrationen führen, am ehesten bedingt durch eine Verminderung der enzymatischen Umwandlung von Spironolacton in seine Metabolite.

Die Steady-state Spiegel von Canrenon liegen zwischen 50 und 188 ng/ml. Steady-state-Konzentrationen werden für Canrenon nach ungefähr 3 bis 8 Tagen nach täglicher Applikation von Spironolacton erreicht. Bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites werden diese erst nach 14 Tagen erreicht.


Elimination:

Die Ausscheidung erfolgt überwiegend im Urin, in geringem Ausmaß über die Galle. Der Anteil von unverändertem Spironolacton ist gering. Im Urin werden nur Metabolite gefunden, vor allem Canrenon und sein Glukoronid-Ester sowie 6-β-Hydroxysulfoxid. Nach oraler Einmaldosis von radioaktiv markiertem Spironolacton erscheinen innerhalb von 6 Tagen 47-57% im Urin und 35-41% im Stuhl.

Nach oraler Gabe von Spironolacton beträgt die Eliminationshalbwertszeit für Spironolacton 1-2 Stunden, während die Metabolite langsamer ausgeschieden werden. Die terminalen Eliminationshalbwertszeiten betragen für Canrenon etwa 20 Stunden, für 7-α-Thiomethyl-spirolacton etwa 3 Stunden und für 6-β-Hydroxy-7-α-Thiomethyl-spirolacton etwa 10 Stunden.


Spironolacton und seine Metabolite penetrieren die Plazentaschranke. Canrenon geht in die Muttermilch über.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Untersuchungen zursubchronischen undchronischen Toxizitätvon Spironolacton wurdenan verschiedenenTierspezies (Ratte, Hund, Affe)durchgeführt. Inder Untersuchungan derRatte zeigtesich inder hohenDosis einvermehrtes Vorkommenvon Schilddrüsen- und Hodenadenomen.


Es ergabsich keinHinweis aufeine mutageneWirkung. IneinerLangzeituntersuchung anRatten ergabensich keineHinweise aufein klinisch relevantes tumorerzeugendes Potenzialvon Spironolacton.


Feminisierende Wirkungenauf dieäußeren Genitalienwurden beiden männlichenNachkommen währendder Trächtigkeitexponierter Rattenbei Tagesdosenvon ca. 160 mg/kgKG beobachtet. Endokrine Störungenbei beidenGeschlechtern(Veränderungen vonHormonkonzentrationen imPlasma) wurdenschon beica. 80mg/kg, Verminderung derProstata-Gewichtebei männlichenJungtieren bei40 mg/kggefunden. Untersuchungenan Rattenund Mäusenhaben keineHinweise aufteratogene Wirkungenergeben.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Maisstärke, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, PovidonK25, Natriumdodecylsulfat, hochdispersesSiliciumdioxid, Magnesiumstearat(Ph. Eur.)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend


6.3. DauerderHaltbarkeit


Die Dauerder Haltbarkeitbeträgt 3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackung Alu/PVC


verospiron 50 mg:

Packung mit 20 Tabletten (N 1)

Packung mit 50 Tabletten (N 2)

Packung mit100 Tabletten (N 3)


verospiron 100 mg:

Packung mit 50 Tabletten (N 2)

Packung mit100 Tabletten (N 3)


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


Hormosan Pharma GmbH

Wilhelmshöher Straße 106

60389 Frankfurt / M

Telefon: (0 69) 478 73-0

Telefax: (0 69) 478 73-16

www.hormosan.de

info@hormosan.de


8. Zulassungsnummer

48827.00.00

48827.01.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

10.01.2001


10. Stand der Information

März 2009


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig



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