Vetoscon
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Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)
Bezeichnung des Tierarzneimittels
Vetoscon 166,6 mg/g Augensalbe für Rind, Pferd, Schaf, Hund,
Katze
Cloxacillin
QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 g Salbe enthält:
Wirkstoff
Cloxacillin-Benzathin (2:1) 212,6 mg
(entsprechend 166,6 mg Cloxacillin)
Sonstige Bestandteile
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1
DARREICHUNGSFORM
Augensalbe
Klinische Angaben
Zieltierarten
Rind, Pferd, Schaf, Hund, Katze
Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart
Vetoscon dient zur Behandlung von Augeninfektionen bei Rindern, Pferden, Schafen, Hunden, Katzen, die durch Cloxacillin-empfindliche Erreger wie Moraxella spp., Staphylokokken (einschließlich der penicillinasebildenden Stämme), Streptokokken und Actinomyces pyogenes hervorgerufen werden.
Ein spezielles Anwendungsgebiet ist die Behandlung von ansteckenden Horn- und Bindehautentzündungen bei Rindern (infektiöse Rinderkonjunktivitis, Weidekeratitis).
Gegenanzeigen
Behandlung von gegen Penicilline und Cephalosporine überempfindlichen Tieren.
Resistenzen gegen Isoxazolylpenicilline und Cephalosporine.
Stuten, von denen Milch als Lebensmittel gewonnen werden soll, sind von der Anwendung auszuschließen.
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Keine Angaben
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Die Anwendung von Vetoscon sollte unter Berücksichtigung eines Antibiogramms erfolgen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Nach Anwendung Hände mit Seife waschen.
Der direkte Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten des Anwenders ist wegen der Gefahr einer Sensibilisierung zu vermeiden.
Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Allergische Reaktionen (Anaphylaxie).
Therapeutische Maßnahmen: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Vetoscon sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39-42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter der o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation
Vetoscon kann während der Trächtigkeit und Laktation angewendet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung besteht möglicherweise ein Antagonismus von Penicillinen und Chemotherapeutika mit rasch einsetzender Wirkung.
Vermischungen mit anderen Arzneimitteln sind wegen möglicher Inkompatibilitäten zu vermeiden.
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Einbringen in den Bindehautsack.
Es wird so viel Salbe eingebracht, wie der Bindehautsack aufnehmen kann. Dies hängt von der jeweiligen Tierart ab:
Rind: 250 mg pro Auge (1/2 Injektor)
Pferd: 125 – 250 mg pro Auge (1/4 – ½ Injektor)
Schaf: 125 mg (1/4 Injektor)
Hund, Katze: Es wird soviel Salbe eingebracht, wie der Bindehautsack
aufnehmen kann.
Auch wenn nur ein Auge des Tieres entzündet ist, sollte man dennoch beide Augen behandeln, um eine gegenseitige Infektion zu vermeiden. Es empfiehlt sich, das nicht entzündete Auge zuerst zu behandeln, um eine Übertragung der Infektion über die Injektorenöffnung zu vermeiden.
Auch wenn nur einzelne Tiere einer Herde an der Augenentzündung erkrankt sind, sollten alle anderen Tiere der Herde einmal vorbeugend behandelt werden. Dies wirkt einer weiteren Ausbreitung der Augenentzündung entgegen.
Bei Rindern und Schafen reicht normalerweise eine einmalige Behandlung aus. Sollte es jedoch erforderlich sein, kann die Behandlung wie folgt fortgesetzt werden:
Rind: bis zu 3 - mal im Abstand von 48 Stunden
Pferd: bis zu 6 - mal im Abstand von 24 Stunden
Schaf: bis zu 2 - mal im Abstand von 72 Stunden
Hund, Katze: bis zu 7 - mal im Abstand von 24 Stunden
Sollte nach 3 Tagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose, ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen. Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollte noch 2 Tage weiter verabreicht werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich
Beim Auftreten einer allergischen Reaktion ist ein sofortiges Absetzen des Arzneimittels erforderlich.
Bei Anaphylaxie: Adrenalin und/oder Glukokortikoide i.v. (i.m.).
Bei allergischer Hautreaktion: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.
Bei anaphylaktischem Schock darf die Adrenalin-Gabe nur sehr verdünnt und langsam intravenös injiziert werden.
Wartezeiten
Essbare Gewebe von Rind, Pferd, Schaf: 0 Tage
Milch von Rind, Schaf: 0 Tage
Stuten, von denen Milch als Lebensmittel gewonnen werden soll, sind von der Anwendung auszuschließen.
Pharmakologische Eigenschaften
Stoff- oder Indikationsgruppe: ß-Lactam-Antibiotikum
ATCvet-Code: QS01AA Antibakteriell wirksame Stoffe zur Anwendung am Auge
Pharmakodynamische Eigenschaften
Cloxacillin wirkt bakterizid gegen zahlreiche Streptokokken, Pneumokokken, Aktinomyceten und Moxarella spp., wobei auch ß-Lactamase-bildende Keime erfasst werden. Außer bei ß-Lactamase-bildenden Staphylokokken ist die Aktivität jedoch um 15 – 90 % geringer als die des Benzylpenicillins. Cloxacillin ist gegen Enterokokken und gramnegative Keime wirkungslos.
Angaben zur Pharmakokinetik
Durch die Verordnung (EWG) Nr. 675/92 der Kommission vom 18.3.92 zur Änderung der Anhänge der VO (EWG) Nr. 2377/90 des Rates vom 26.6.90 ist Cloxacillin mit folgenden Höchstmengen in den Anhang I aufgenommen:
300 µg/kg in Muskulatur, Leber, Niere, Fett
30 µg/kg in Milch
Pharmazeutische Angaben
Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Dickflüssiges Paraffin, Stearinsäure, Aluminiumstearat
Inkompatibilitäten
Es bestehen galenische Inkompatibilitäten gegenüber Oxidationsmitteln.
Dauer der Haltbarkeit
Haltbarkeit des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis: 36 Monate.
Arzneimittel nach Ablauf des auf dem Behältnis und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern.
Art und Beschaffenheit des Behältnisses
Steriler Fertigapplikator aus LDPE mit 3 g Salbe
Karton mit 12 Applikatoren zu je 3 g
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
Zulassungsinhaber
Pfizer GmbH
Pfizerstraße 1
76139 Karlsruhe
Zulassungsnummer
Zul.-Nr.: 7104.00.00
Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung
25.03.1986 / 27.07.2002
Stand der Information
Juli 2008
Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung
Nicht zutreffend
Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig