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Vitamin B 12 1000 Μg Inject Jenapharm

Document: 10.07.2013   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Vitamin B121000 µg inject JENAPHARM®Injektionslösung



2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Eine Ampulle mit 1 ml Injektionslösung enthält 1000 µg Cyanocobalamin (Cyanocobalamin gehört zur Gruppe der Stoffe, die zusammenfassend als "Vitamin B12" bezeichnet werden.).


Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Enthält Natrium (siehe Abschnitt 4.4). Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium je Ampulle.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. DARREICHUNGSFORM


Injektionslösung.

Vitamin B121000 µg inject JENAPHARM ist eine klare, rote Injektionslösung.



4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Vitamin-B12-Mangel, der ernährungsmäßig nicht behoben werden kann.


Vitamin-B12-Mangel kann sich in folgenden Krankheitsbildern äußern:

- hyperchrome makrozytäre Megaloblastenanämie (Perniciosa, Biermer-Anämie, Addison-Anämie).

- funikuläre Spinalerkrankung.


Ein labordiagnostisch gesicherter Vitamin-B12-Mangel kann auftreten bei:

- jahrelanger Mangel- und Fehlernährung (z. B. durch streng vegetarische Ernährung).

- Malabsorption durch

- angeborenen Vitamin-B12-Transportstörungen.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dosierung


Zu Beginn der Behandlung wird in den ersten Wochen nach Diagnosestellung 1 Ampulle Vitamin B121000 µg inject JENAPHARM (entsprechend 1000 µg Cyanocobalamin) zweimal pro Woche verabreicht.


Bei nachgewiesener Vitamin-B12-Aufnahmestörung im Darm wird anschließend 100 µg Cyanocobalamin einmal im Monat verab­reicht.


Bei guter Verträglichkeit ist die Dauer der Anwendung nicht begrenzt. Bei nachgewiesener Vitamin-B12-Aufnahmestörung im Darm wird Vitamin B12in der Regel lebenslang substituiert.


Kinder und Jugendliche


Es liegen keine Daten vor.


Art der Anwendung


Vitamin B121000 µg inject JENAPHARM wird in der Regel in­tramuskulär verabreicht. Es kann aber auch langsam intra­venös oder subkutan gegeben werden.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Vitamin B121000 µg inject JENAPHARM enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bisher keine bekannt.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Die empfohlene tägliche Vitamin-B12-Zufuhr in Schwanger­schaft und Stillzeit beträgt 4 µg. Nach den bisherigen Er­fahrungen haben höhere Dosen keine nachteiligen Auswir­kun­gen auf den Feten.


Vitamin B12wird in die Muttermilch ausgeschieden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Vitamin B121000 µg inject JENAPHARM hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten (<1/10.000) treten anaphylaktische bzw. anaphylaktoide Reaktionen auf.


Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr selten (<1/10.000) wurden Akne, ekzematöse und urtikarielle Arzneimittelreaktionen beobachtet.


Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung anzuzeigen:


Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de


4.9 Überdosierung


Vitamin B12hat eine große therapeutische Breite. Vergif­tungen oder Überdosierungserscheinungen sind nicht bekannt.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antianämika/Vitamin B12(Cyanocobalamin und Analoga), ATC-Code: B03BA01.


Vitamin B12ist als Bestandteil der prosthetischen Gruppen der Methylmalonyl-CoA-Isomerase für die Umwandlung der Pro­pionsäure in Bernsteinsäure notwendig. Weiterhin ist Vitamin B12neben Folsäure an der Neubildung labiler Methylgruppen beteiligt, die durch Transmethylierungsprozesse auf andere Methylakzeptoren übertragen werden. Das Vitamin nimmt dabei auf die Nukleinsäuresynthese Einfluss, insbesondere bei der Hämatopoese und anderen Zellreifungsvorgängen im Körper.


Vorkommen und Bedarfsdeckung

Zu therapeutischen Zwecken wird Vitamin B12in Form von Cya­nocobalamin, Hydroxocobalamin und Hydroxocobalaminacetat an­gewendet. Diese beiden Formen stellen "Prodrugs" dar, die im Organismus in die wirksamen Formen Methyl- und 5-Adenosyl­cobalamin überführt werden.


Der Mensch ist nicht in der Lage, Vitamin B12selbst zu syn­thetisieren und muss sich das Vitamin mit der Nahrung zufüh­ren. Als Vitamin-B12-haltige Produkte sind Leber, Niere, Herz, Fisch, Austern, Milch, Eigelb und Muskelfleisch be­kannt.


Die Resorption von Vitamin B12erfolgt überwiegend im Dünn­darm, jedoch nur, wenn das Vitamin zuvor mit dem im Magen gebildeten Intrinsic factor, einem Glycoprotein, eine Ver­bindung eingegangen ist. Nur die Vitamin-B12-Menge wird im Körper retiniert, die zur täglichen Bedarfsdeckung notwendig ist und etwa 1 µg beträgt.


Mangelerscheinungen

Eine jahrelang dauernde verminderte oder fehlende Vitamin-B12-Resorption führt zu Mangelerscheinungen, wenn der Plas­maspiegel unter 200 pg/ml fällt. Hämatologisch finden sich Blutbildveränderungen in Form einer megaloblastären Anämie. Neurologisch manifestieren sich Ausfälle am peri­pheren und zentralen Nervensystem. Zeichen der Polyneuropathie können mit Läsionen der langen Rückenmarkbahnen und psychischen Störungen kombiniert sein. Bei Mangelerscheinungen treten meist uncharakteristische Symptome auf, z. B. Müdigkeit und Blässe, Kribbeln in Händen und Füßen, Gangunsicherheit und verminderte körperliche Belastbarkeit.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die Vitamin-B12-Resorption erfolgt über zwei Wege:

Vitamin B12 wird im Dünndarm aktiv in der an den Intrin­sic factor gebundenen Form resorbiert. Der Transport des Vitamins B12 zum Gewebe erfolgt durch Anlagerung an Transcobalamine, Substanzen aus der Reihe der Plasma-Beta-Globuline.

Unabhängig vom Intrinsic factor kann das Vitamin auch durch passive Diffusion über den Magen-Darm-Trakt oder die Schleimhäute in den Blutstrom gelangen. Von oral an­gebotenen Mengen gelangen jedoch nicht mehr als 1 bis 3 % ins Blut.


Untersuchungen an Gesunden ergaben, dass von oralen Dosen (mehr als 5 µg) über den Intrinsic factor im Durchschnitt maximal 1,5 µg Vitamin B12resorbiert werden. Bei Patienten mit perniziöser Anämie wurden nach oralen Dosen von 100 µg Vitamin B12und mehr Resorptionsraten von maximal 1 % gefun­den.


Das im Körper enthaltene Vitamin B12ist in Depots ge­spei­chert, von denen die Leber das wichtigste ist. Der durch den täglichen Bedarf verbrauchte Vitamin-B12-Anteil ist sehr ge­ring und liegt bei etwa 1 µg, die Turnover-Rate bei 2,5 µg. Die biologische Halbwertzeit beträgt ca. 1 Jahr. Dabei wer­den 2,55 µg Vitamin B12pro Tag oder 0,051 % der Gesamtbe­stände des Körpers umgesetzt.


Vitamin B12wird überwiegend über die Galle ausgeschieden und bis auf 1 µg wieder über den enterohepatischen Kreislauf rückresorbiert. Wird die Speicherkapazität des Körpers durch hoch dosierte, insbesondere parenterale Gabe überschritten, so wird der nicht retinierte Anteil im Urin ausgeschieden.


Die Blutplasma-Spiegel geben über die Höhe des Vitamin-B12-Depots im Körper Auskunft. Wird einem gesunden Organismus jegliche Vitamin-B12-Zufuhr entzogen, braucht es einen Zeit­raum von 3 bis 5 Jahren, bis kritische Werte erreicht wer­den, die einen Vitaminmangelzustand anzeigen.


50 bis 90 % einer intramuskulär oder intravenös verabreich­ten Gabe von 0,1 bis 1 mg Cyanocobalamin werden innerhalb von 48 Stunden mit dem Urin ausgeschieden, wobei nach intra­venöser Gabe die Elimination über den Urin sogar noch schneller verläuft. Nach Applikation von Hydroxocobalamin werden dagegen länger anhaltende Serumspiegel beobachtet, wobei innerhalb von 72 Stunden lediglich 16 bis 66 % der Do­sis im Urin erscheinen, mit einem Maximum nach 24 Stunden.


Dieser Effekt soll jedoch bei einer Langzeitbehandlung spä­testens nach einem Monat verloren gehen, so dass zwischen Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin keine wesentlichen Un­terschiede im Resorptions- und Retentionsverhalten bestehen.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Aus der vorliegenden Literatur ergeben sich keine Erkennt­nisse über mutagene, kanzerogene oder reproduktionstoxische Eigenschaften von Vitamin B12.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Natriumchlorid

Salzsäure


Wasser für Injektionszwecke als Lösungsmittel.


6.2 Inkompatibilitäten


Aufgrund der Instabilität von Vitamin B12kann durch Zu­mi­schung anderer Arzneistoffe ein Wirkungsverlust des Vit­amins eintreten.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Die Ampulle im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


1 ml OPC-Braunglasampulle mit klarer, roter Lösung.


Packung mit 5 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung

Packung mit 10 Ampullen zu 1 ml Injektionslösung.


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Straße 15

06796 Brehna

Tel.: 034954 247-0

Fax: 034954 247-100



8. ZULASSUNGSNUMMER


3000296.00.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


23.09.2003



10. STAND DER INFORMATION


Juni 2013



11. VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig.