Voltaflex Glucosaminhydrochlorid 750 Mg
Novartis Consumer Health GmbH, D-81366 München
Module 1.3.1 zur Variation vom 17.06.2010
Voltaflex Glucosaminhydrochlorid 750 mg; Filmtabletten ENR: 2169090 / Zul.-Nr. 69090.00.00
Fachinformation
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Voltaflex Glucosaminhydrochlorid 750 mg |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Voltaflex Glucosaminhydrochlorid 750 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Eine Filmtablette enthält 625 mg Glucosamin (entsprechend 750 mg Glucosaminhydrochlorid).
Sonstige
Bestandteile: Gelborange S,
Aluminiumsalz (E110) 0,1 mg
entölte Phospolipide aus Sojabohnen (E 322) 1,1
mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtabletten
Die Tablette ist gelb, länglich und mit „V“ gekennzeichnet.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Linderung von Symptomen leichter bis mittelschwerer Arthrose des Kniegelenks.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
1250 mg Glucosamin einmal täglich zur Linderung von Symptomen.
Glucosamin ist nicht angezeigt für die Behandlung akuter schmerzhafter Symptome, da mit einer Linderung der Symptome (vor allem Schmerzen) erst nach einigen Behandlungswochen zu rechnen ist, in manchen Fällen noch später.
Falls nach 2-3 Monaten keine Linderung der Symptome festgestellt wird, sollte die Fortsetzung der Behandlung mit Glucosamin überprüft werden.
Die Tabletten können unabhängig von Mahlzeiten eingenommen werden.
Ältere Patienten:
Es wurden keine spezifischen Studien mit älteren Patienten durchgeführt, aber entsprechend der klinischen Erfahrung ist bei der Behandlung ansonsten gesunder älterer Menschen keine Dosisanpassung erforderlich.
Eingeschränkte Nieren- und/oder Leberfunktion:
Es wurden keine Studien mit Patienten mit eingeschränkter Leber und/oder Nierenfunktion durchgeführt. Es können deshalb keine Dosierungsempfehlungen für diese Patienten gegeben werden.
Kinder und Jugendliche:
Aufgrund des Fehlens von Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit wird Voltaflex Glucosaminhydrochlorid 750 mg für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.
4.3 Gegenanzeigen
Bekannte Überempfindlichkeit gegen Glucosamin oder einen der sonstigen Bestandteile (insbesodere gegenüber Erdnuss oder Soja, da dieses Arzneimittel Sojaderivate enthält).
Voltaflex Glucosaminhydrochlorid 750 mg darf nicht bei Patienten angewendet werden, die an einer Schalentierallergie leiden, da der Wirkstoff aus Schalentieren hergestellt wird.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine diagnostische Abklärung der Symptome muss durch einen Arzt erfolgen, um das Vorliegen von Gelenkerkrankungen auszuschließen, für die eine andere Behandlung erforderlich ist.
Bei Patienten mit eingeschränkter Glucosetoleranz wird vor Beginn der Behandlung und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung eine Überwachung des Blutzuckerspiegels und gegebenenfalls des Insulinbedarfs empfohlen.
Bei Patienten mit bekanntem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird eine Überwachung der Blutfettwerte empfohlen, da bei Patienten unter Behandlung mit Glucosamin in einigen Fällen Hypercholesterinämie beobachtet wurde.
Fälle von verstärkten Asthmasymptomen zu Beginn der Behandlung mit Glucosamin wurden beschrieben (die Symptome verschwanden nach dem Absetzen von Glucosamin). Asthmapatienten, die mit der Einnahme von Glucosamin beginnen, müssen deshalb auf eine potentielle Verstärkung der Symptome vorbereitet sein.
Diese Arzneimittel enthält Gelborange S, Aluminiumsalz(E110), welches Allergien auslösen kann.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Über eine Verstärkung der Wirkung von Cumarin-Antikoagulantien (z. B. Warfarin) bei gleichzeitiger Behandlung mit Glucosamin wurde berichtet. Patienten, die mit Cumarin-Antikoagulantien behandelt werden, sollten deshalb zu Beginn und bei Beendigung der Behandlung mit Glucosamin engmaschig überwacht werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Glucosamin kann die Resorption und Serumkonzentration von Tetracyclinen erhöhen. Die klinische Relevanz dieser Wechselwirkung ist jedoch wahrscheinlich begrenzt.
Angesichts der begrenzten Datenlage zu potentiellen Wechselwirkungen mit Glucosamin sollte generell auf ein verändertes Ansprechen oder eine veränderte Konzentration gleichzeitig angewendeter Arzneimittel geachtet werden.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten zur Anwendung von Glucosamin bei Schwangeren vor. Aus tierexperimentellen Studien liegen nur unzureichende Daten vor.
Glucosamin sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.
Stillzeit
Es liegen keine Daten zur Ausscheidung von Glucosamin in menschliche Milch vor. Die Anwendung von Glucosamin während der Stillzeit wird nicht empfohlen, da keine Daten bezüglich der Unbedenklichkeit für das Neugeborene vorliegen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Falls es während der Behandlung zu Schwingelgefühl oder Müdigkeit kommt, sollte auf das Steuern eines Fahrzeugs und das Bedienen von Maschinen verzichtet werden.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Glucosamin am
häufigsten auftretenden
Nebenwirkungen sind Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen,
Verstopfung und Durchfall. Darüber hinaus wurde über Kopfschmerzen,
Müdigkeit, Ekzem, Juckreiz und Gesichtsrötung berichtet.
Die berichteten Nebenwirkungen sind
normalerweise leicht und vorübergehend.
In nachfolgender Tabelle sind alle Nebenwirkungen nach Systemorganklasse und Häufigkeit gelistet (Sehr häufig >1/10; Häufig >1/100 bis <1/10; Gelegentlich >1/1.000 bis <1/100; Selten >1/10.000 bis <1/1.000; Sehr selten <1/10.000; Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)).
Systemorganklasse |
Häufig |
Gelegentlich |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) |
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen |
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Diabetes mellitus,
unzureichende Kontrolle des Blutglukosespiegels |
Erkrankungen des Nervensystems |
Kopfschmerzen Müdigkeit |
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Schwindel |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
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Verschlechterung vorbestehenden Asthmas |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Übelkeit Bauchschmerzen Durchfall Verstopfung |
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Erbrechen |
Leber- und Gallenerkrankungen |
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Erhöhung der Leberenzyme; Ikterus (Gelbsucht) |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
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Ekzem Juckreiz Gesichtsrötung |
Angioödem |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
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Ödem |
Fälle von Hypercholesterinämie wurden berichtet, aber ein ursächlicher Zusammenhang wurde nicht nachgewiesen.
4.9 Überdosierung
Zeichen und Symptome einer
Überdosierung mit Glucosamin können sich äußern als Kopfschmerzen,
Schwindel, Verwirrtheit, Gelenkschmerzen, Übelkeit, Erbrechen,
Diarhoe oder Obstipation.
Im Fall einer Überdosierung mit Glucosamin soll
die Behandlung abgebrochen werden und bei Bedarf sollten
unterstützende Maßnahmen eingeleitet werden.
In klinischen Studien,
erlitt einer von fünf jungen gesunden Probanden Kopfschmerzen nach
einer Infusion mit bis zu 30 g Glucosamin.
Weiterhin wurde ein Fall von Überdosierung bei
einem 12-jährigen Mädchen berichtet, welches 28 g
Glucosaminhydrochlorid oral eingenommen hatte. Gelenkschmerzen,
Erbrechen und Desorientierung waren die Folge. Die Patientin
erhohlte sich vollständig.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika. ATC-Code: M01AX05
Glucosamin ist eine endogene Substanz, ein normaler Bestandteil der Polysaccharidketten der Knorpelmatrix und der Glucosaminoglykane in der Gelenkflüssigkeit. In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen belegen die stimulierende Wirkung von Glucosamin auf die Synthese physiologischer Glucosaminoglykane und Proteoglykane durch Chondrozyten und von Hyaluronsäure durch Synoviozyten.
Der Wirkungsmechanismus von Glucosamin beim Menschen ist nicht bekannt. Der Zeitpunkt für das Einsetzen der Wirkung kann nicht abgeschätzt werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Glucosamin ist ein relatives kleines Molekül (Molekülmasse 179), das leicht löslich ist in Wasser und löslich in hydrophilen organischen Lösungsmitteln.
Die verfügbaren Informationen über die Pharmakokinetik von Glucosamin sind begrenzt. Die absolute Bioverfügbarkeit ist unbekannt. Das Verteilungsvolumen liegt bei ungefähr 5 Litern. Nach intravenöser Anwendung beträgt die Halbwertszeit etwa 2 Stunden. Ungefähr 38% einer intravenösen Dosis werden unveränderte über den Urin ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die akute Toxizität von D-Glucosamin ist gering.
Für Glucosamin liegen keine Daten aus tierexperimentellen Studien zur allgemeinen Toxizität bei wiederholter Anwendung, Reproduktionstoxizität, Mutagenität und Kanzerogenität vor.
Ergebnisse aus In-vitro-Studien und In-vivo-Untersuchungen an Tieren zeigen, dass Glucosamin die Insulinsekretion hemmt und eine Insulinresistenz induziert, vermutlich über eine Hemmung der Glucokinase in ß-Zellen. Die klinische Relevanz ist nicht bekannt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern: Povidon K 30, Hydroxyapatit, Mikrokristalline Cellulose, Crospovidon, Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
Überzug: Poly(vinylalkohol), Talkum, entölte Phospolipide aus Sojabohnen, Macrogol 4000/Macrogol 3000, Titandioxid (E171), Gelborange S, Aluminiumsalz(E110), Chinolingelb, Aluminiumsalz (E104), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
36 Monate
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 ºC lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen:
Packungsgrössen: 30 Tabletten/N2, 60
Tabletten/N3 und 180 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Novartis Consumer Health GmbH
81366 München
Novartis Consumer Health GmbH
Zielstattstr. 40
81379 München
Telefon: (089) 78 77-0
Telefax: (089) 78 77-444
8. Zulassungsnummer
69090.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
13.07.2007 / 10.01.2008
10. Stand der Information
Juni 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
A50-3
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