Voltaren Dolo Liquid 12,5 Mg
Novartis Consumer Health GmbH, 81366 München
Module 1.3.1 zur Änderungsanzeige vom 13.08.2008 (VM 2337)
Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg, Weichkapsel Zul.-Nr. 51219.00.00 / ENR: 2151219
Fachinformation
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Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg Weichkapsel
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Weichkapsel enthält 12,5 mg Diclofenac-Kalium
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Gelbe, durchscheinende, ovale Weichkapsel
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
-
Leichte bis mäßig starke Schmerzen
-
Fieber
Hinweis:Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg soll längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des Arztes oder Zahnarztes angewendet werden.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Generell sollte die niedrigste wirksame Dosis, die zur Linderung der Symptome erforderlich ist, über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet werden.
Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren zu Beginn 2 Weichkapseln, danach je nach Bedarf 1 oder 2 Weichkapseln alle 4 bis 6 Stunden ein. Dabei soll jedoch die Höchstmenge von 6 Weichkapseln (entspr. 75 mg Diclofenac-Kalium) innerhalb von 24 Stunden nicht überschritten werden.
Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg soll nur kurzfristig angewendet werden.
Ohne Rücksprache mit dem Arzt beträgt die Anwendungsdauer bei leichten bis mäßig starken Schmerzen 4 Tage, bei Fieber 3 Tage.
Die Weichkapseln sollen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Um die bestmögliche Wirksamkeit zu erzielen, sollten die Weichkapseln nicht zum oder unmittelbar nach dem Essen eingenommen werden.
Kinder
Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg wird für die Anwendung bei Kindern unter 14 Jahren nicht empfohlen.
4.3 Gegenanzeigen
Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg darf nicht angewendet werden
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Diclofenac, einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels oder andere Schmerz-, Entzündungs- und Rheumamittel;
- bei ungeklärten Blutbildungs- und Blutgerinnungsstörungen;
- bei gastrointestinalen Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika;
- bei bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder Hämorraghien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung);
- bei zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen;
- bei schwerer Leber-, Nieren- oder Herzinsuffizienz;
- im letzten Trimester der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit).
4.4 Besondere Warnhinweise und spezielle Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung
Warnhinweise
Gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf. Diese Ereignisse haben bei älteren Menschen allgemein schwerwiegendere Folgen. Wenn es bei Patienten unter der Behandlung mit Diclofenac zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.
Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet (s. Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrheit der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeit sollte Diclofenac abgesetzt werden.
Wie bei anderen NSAR können in seltenen Fällen allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen ohne frühere Exposition zu Diclofenac, auftreten.
Wie andere NSAR kann Diclofenac aufgrund seiner pharmakodynamischen Eigenschaften die Anzeichen und Symptome einer Infektion maskieren.
Bei längerem hoch dosiertem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg sollte nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden
- bei induzierbaren Porphyrien;
- bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) und Mischkollagenosen (mixed connective tissue disease).
Vorsichtsmaßnahmen
Im Allgemeinen
Die Anwendung von Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2 Hemmer, sollte vermieden werden.
Vorsicht (Erörterung mit dem Arzt oder Apotheker) ist vor Beginn einer Behandlung von Patienten mit einer Vorgeschichte an Bluthochdruck und/oder Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) geboten, da Flüssigkeitseinlagerung, Bluthochdruck und Ödeme im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet wurden.
Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).
Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (s. Abschnitt 4.2).
Bei älteren Personen ist basierend auf grundsätzlichen medizinischen Überlegungen Vorsicht geboten. Insbesondere wird empfohlen, dass bei gebrechlichen älteren Patienten bzw. bei älteren Patienten mit niedrigem Körpergewicht die niedrigste wirksame Dosis angewendet wird.
Vorbestehendes Asthma
Bei Patienten mit Asthma, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen (d.h. Nasenpolypen), chronischen obstruktiven Atemwegserkrankungen oder chronischen Infektionen des Respirationstrakts (insbesondere in Verbindung mit allergischen rhinitisartigen Symptomen) treten Reaktionen auf NSAR, wie Asthmaexazerbationen (so genannte Analgetika-Intoleranz / Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria häufiger als bei anderen Patienten auf. Bei diesen Patienten wird zur besonderen Vorsicht geraten (Notfallbereitschaft). Dies gilt auch für Patienten, die auf andere Stoffe überempfindlich reagieren, z.B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Urtikaria.
Gastrointestinale Wirkungen
Wie bei allen NSAR ist eine engmaschige medizinische Überwachung unbedingt erforderlich und bei der Verschreibung von Diclofenac ist besondere Vorsicht geboten bei Patienten mit Symptomen, die auf Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts hinweisen oder die eine Anamnese haben, die auf gastrale oder intestinale Ulzerationen, Blutungen oder Perforationen hinweist (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen). Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (s. Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen.
Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen (siehe Abschnitt 4.5), sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).
Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutung) insbesondere am Anfang der Therapie melden. Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS (siehe Abschnitt 4.5).
NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) nur mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (s. Abschnitt 4.8).
Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen
Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Diclofenac, insbesondere bei hohen Dosen (150 mg täglich) und bei Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt und Schlaganfall) verbunden ist. Die verfügbaren Daten deuten nicht auf ein erhöhtes Risiko bei der Anwendung niedrig dosiertem Diclofenac (bis zu 75 mg / Tag) bei einer Anwendungsdauer bei leichten bis mäßig starken Schmerzen von 4 Tagen bzw. bei Fieber von 3 Tagen hin.
Hepatische Wirkungen
Engmaschige medizinische Kontrolluntersuchungen sind bei Verschreibung von Diclofenac an Patienten mit Leberfunktionsstörungen erforderlich, da sich ihr Zustand verschlechtern könnte.
Wie bei anderen NSAR können sich die Werte eines oder mehrerer Leberenzyme erhöhen. Sollte Diclofenac für einen längeren Zeitraum verschrieben werden, ist als Vorsichtsmaßnahme eine regelmäßige Überwachung der Leberfunktion indiziert. Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg sollte abgesetzt werden, wenn eine Beeinträchtigung der Leberfunktion anhält oder sich verschlechtert, wenn klinisch Anzeichen für eine Lebererkrankung festgestellt werden oder wenn andere Erscheinungsformen auftreten (z. B. Eosinophilie, Hautausschlag). Eine Hepatitis kann ohne Prodromalsymptome auftreten.
Vorsicht ist geboten bei Einsatz von Diclofenac bei Patienten mit hepatischer Porphyrie, da dies einen Anfall auslösen kann.
Renale Wirkungen
Da eine Flüssigkeitsretention und Ödeme in Verbindung mit einer NSAR-Therapie berichtet wurden, ist für folgende Patienten besondere Vorsicht angezeigt:
Patienten mit eingeschränkter Herzfunktion oder Nierenfunktion, einer Hypertonieanamnese, älteren Patienten, Patienten unter Begleittherapie mit Diuretika oder mit einem Arzneimittel mit wesentlichen Auswirkungen auf die Nierenfunktion, sowie bei Patienten mit erheblicher extrazellulärer Volumendepletion aus jeglichem Grund, wie z.B. vor oder nach einer größeren Operation (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).
Die Überwachung der Nierenfunktion wird als Vorsichtsmaßnahme empfohlen, wenn Diclofenac bei solchen Fällen eingesetzt wird. Ein Absetzen der Therapie führt normalerweise zu einer Wiederherstellung des Zustandes vor der Behandlung.
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Hämatologische Wirkungen
Die Behandlung mit Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg wird nur für wenige Tage empfohlen. Falls Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg abweichend von den Anwendungsempfehlungen über einen längeren Zeitraum verschrieben wird, so wird - wie bei anderen NSAR - empfohlen, das Blutbild zu überwachen.
Wie andere NSAR kann Diclofenac vorübergehend die Thrombozytenaggregation hemmen. Patienten mit Blutgerinnungsstörungen sollten sorgfältig überwacht werden.
Wenn gleichzeitig Arzneimittel zur Senkung des Blutzuckers angewendet werden, sollten zusätzlich die Blutzuckerwerte kontrolliert werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg und Lithiumpräparaten (Mittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen) oder bestimmten Mitteln zur Entwässerung (kaliumsparende Diuretika) ist eine Kontrolle der Lithium- und Kaliumkonzentrationen im Blut nötig.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die folgenden Wechselwirkungen umfassen auch solche, die in hohen Dosen bei anderen Darreichungsformen von Diclofenac beobachtet wurden.
Lithium/Digoxin/Phenytoin
Bei gleichzeitiger Anwendung kann Diclofenac den Plasmaspiegel von Lithium, Digoxin oder Phenytoin erhöhen. Die Kontrolle des Serumspiegels wird daher empfohlen.
Diuretika/Antihypertonika
Wie andere NSAR kann Diclofenac bei gleichzeitiger Anwendung von Diuretika oder Antihypertonika (z.B. Betablocker, ACE-Hemmer) die antihypertensive Wirkung abschwächen. Deshalb sollte die Kombination mit Vorsicht erfolgen und die Patienten, insbesondere ältere Patienten, sollten ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren lassen. Patienten sollten entsprechend hydriert werden und die Nierenfunktion sollte nach Initiierung einer Begleittherapie sowie danach in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, wobei dies aufgrund des erhöhten Risikos einer Nephrotoxizität insbesondere für Diuretika und ACE-Hemmer gilt. Eine Begleittherapie mit kaliumsparenden Diuretika kann zu einem erhöhten Serumspiegel von Kalium führen, der daher häufig kontrolliert werden sollte. Siehe auch Punkt 4.4 Warnhinweise und spezielle Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung.
Andere NSAR
Die gleichzeitige Gabe von Diclofenac mit anderen nichtsteroidalen Antirheumatika erhöht das Risiko von gastrointestinalen Nebenwirkungen.
Glucocorticoide:
Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzera oder Blutungen (s. Abschnitt 4.4)
Methotrexat
Vorsicht ist angezeigt, wenn nichtsteroidale Antirheumatika weniger als 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat angewandt werden, weil die Konzentration von Methotrexat im Blut steigt und damit seine toxische Wirkung zunehmen kann.
Ciclosporin
Die Wirkung von nichtsteroidalen Antirheumatika auf die renalen Prostaglandine kann die Nephrotoxizität von Ciclosporin erhöhen. Deshalb sollte Diclofenac in Dosen verabreicht werden, die niedriger sind als bei Patienten, die kein Ciclosporin erhalten.
Chinolon-Antibiotika
Vereinzelt wurde über Krämpfe berichtet, die möglicherweise auf die gleichzeitige Anwendung von Chinolonen und nichtsteroidalen Antirheumatika zurückzuführen waren.
Antikoagulanzien
NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (s. Abschnitt 4.4).
Thrombozytenaggregationshemmerwie Acetylsalicylsäure und selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI):
Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (s. Abschnitt 4.4 ).
Antidiabetika
Klinische Studien haben gezeigt, dass Diclofenac gleichzeitig mit oralen Antidiabetika verabreicht werden kann, ohne deren klinische Wirkung zu beeinflussen. Vereinzelt wurde jedoch über hypo- und hyperglykämische Reaktionen nach Gabe von Diclofenac berichtet, die eine Anpassung der Antidiabetika-Dosierung nötig machten. Daher wird bei gleichzeitiger Therapie eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.
Arzneimittel, die Probenecid oder Sulfinpyrazon enthalten, können die Ausscheidung von Diclofenac verzögern.
Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln:
Die Einnahme von Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg zu den Mahlzeiten verringert die Resorption von Diclofenac. Es wird deshalb empfohlen, die Weichkapsel nicht zu oder unmittelbar nach dem Essen einzunehmen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen.
Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin.
Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und Dauer der Therapie steigt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und postimplantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.
Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Diclofenac nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Diclofenac von einer Frau angewendet wird, die versucht, schwanger zu werden oder wenn es während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig wie möglich und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Während des dritten Schangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer:
-
den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
- kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus
und pulmonaler Hypertension);
- Nierenfunktionsstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann; -
die Mutter und das Kind, am Ende der Schwangerschaft, folgenden Risiken
aussetzen:
- mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozyten-
aggregationshemmender Effekt, der selbst bei geringen Dosen auftreten
kann;
- Hemmung von
Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten
oder
verlängerten Geburtsvorganges.
Folglich ist Diclofenac während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Stillzeit
Diclofenac geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (nach oralen Tagesdosen von 150 mg bis ca. 0,1 mg/l). Nach Einnahme von Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg sollte das Stillen für ca. 4 Stunden unterbrochen und die bis dahin gebildete Milch verworfen werden.
Fertilität
Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass die Arzneistoffe, die die Cylooxigenase/Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Normalerweise treten bei der empfohlenen niedrigen Dosierung und kurzen Behandlungsdauer keine Auswirkungen auf die Fähigkeit zum Führen eines Fahrzeuges oder Bedienen einer Maschine auf.
Patienten die während der Einnahme von Diclofenac Sehstörungen, Benommenheit, Schwindel, Schläfrigkeit oder andere Störungen des Zentralnervensystems entwickeln, sollten vom Führen eines Kraftfahrzeuges oder Bedienen von Maschinen absehen.
4.8 Nebenwirkungen
Die folgenden Nebenwirkungen umfassen auch solche, die bei langfristiger Anwendung von höheren Dosen von Diclofenac berichtet wurden.
Gastrointestinal: Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (s. Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulcerative Stomatitis und Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (s. Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.
Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR- Behandlung berichtet.
Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Diclofenac, insbesondere bei hohen Dosen (150 mg täglich) und bei Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten
(<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
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Sehr selten: |
Thrombozytopenie, Leukopenie, Anämie (einschließlich hämolytische Anämie and aplastische Anämie), Agranulozytose. |
Erkrankungen des Immunsystems |
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Selten: |
Überempfindlichkeit, anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktion (einschließlich Hypotonie und Schock). |
Sehr selten: |
angioneurotisches Ödem (einschließlich Gesichtsödem). |
Psychiatrische Störungen |
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Sehr selten: |
Desorientierung, Depression, Schlaflosigkeit, Albträume, Reizbarkeit, psychotische Erkrankung. |
Erkrankungen des Nervensystems |
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Häufig: |
Kopfschmerzen, Erregung, Müdigkeit, Schwindel. |
Selten: |
Benommenheit. |
Sehr selten: |
Empfindungsstörung, Gedächtnisstörung, Krämpfe, Angstgefühle, Zittern, aseptische Meningitis, Geschmacksstörungen, Apoplexie. |
Sinnesorgane |
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Häufig: |
Schwindel. |
Sehr selten: |
Sehstörung, verschwommenes Sehen, Diplopie; Tinnitus, Hörstörung. |
Herzerkrankungen |
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Sehr selten: |
Palpitationen, Brustschmerz, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt. |
Gefäßerkrankungen |
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Sehr selten: |
Hypertonie, Vaskulitis. |
Respiratorische, thorakale und mediastinale Erkrankungen |
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Selten: |
Asthma (einschließlich Atemnot). |
Sehr selten: |
Pneumonie. |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
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Häufig: |
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Dyspepsie, Bauchschmerz, Blähungen, Anorexie. |
Selten: |
Gastritis, Magen-Darm-Blutung, Hämatemesis, hämorrhagische Diarrhoe, Teerstuhl, gastrointestinale Ulzera (mit oder ohne Blutung oder Perforation). |
Sehr selten: |
Colitis, (einschließlich hämorrhagische Colitis und Exazerbation einer Colitis ulcerosa oder eines Morbus Crohn), Obstipation, Stomatitis, Glossitis, Ösophaguserkrankung, membranartige intestinale Strikturen, Pankreatitis. |
Hepatobiliäre Erkrankungen |
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Häufig: |
Transaminasenerhöhung |
Selten: |
Hepatitis, Gelbsucht, Leberfunktionsstörung. |
Sehr selten: |
fulminante Hepatitis |
Erkrankungen der Haut und des Subkutangewebes |
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Häufig: |
Exanthem. |
Selten: |
Urtikaria. |
Sehr selten: |
Hautausschlag mit Blasenbildung, Ekzeme, Erytheme, Erythema multiforme,bullöse Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Dermatitis exfoliativa, Haarausfall, Photosensibilitätsreaktion, Purpura, allergische Purpura, Juckreiz. |
Erkrankungen der Niere und des Harntrakts |
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Sehr selten: |
akutes Nierenversagen, Hämaturie, Proteinurie, nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis, Papillennekrose. |
Allgemeine Störungen und Störungen am Verabreichungsort |
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Selten: |
Ödeme. |
Sehr selten |
Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) |
4.9 Überdosierung
Deutliche Überdosierungen von Diclofenac wurden nur in Einzelfällen berichtet. Ein typisches klinisches Erscheinungsbild nach einer Überdosierung ist nicht bekannt.
a) Symptome der Intoxikation
Als Symptome einer Überdosierung sind Störungen des ZNS (Schwindel, Kopfschmerzen, Hyperventilation, Tinnitus, Bewusstseinstrübung, bei Kindern auch myoklonische Krämpfe), des Magen-Darm-Trakts (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen, Blutungen) sowie Funktionsstörungen der Leber und Nieren möglich.
b) Therapie von Intoxikationen
Die Behandlung einer akuten Vergiftung mit NSAR besteht im Wesentlichen aus unterstützenden Maßnahmen und einer symptomatischen Therapie. Diese sollte zur Behandlung von Komplikationen wie Hypotonie, Niereninsuffizienz, Krämpfe, gastrointestinale Reizungen und Atemdepression erfolgen. Bei einer signifikanten Intoxikation ist ein akutes Nierenversagen und Leberschädigung möglich.
Bei einer potentiell toxischen Überdosierung kann Aktivkohle als Therapie in Erwägung gezogen werden. Bei einer potentiell lebensbedrohlichen Überdosierung sollte eine Magenentgiftung (z. B. Magenspülung) durchgeführt werden.
Spezifische Maßnahmen wie forcierte Diurese, Dialyse oder Hämoperfusion sind für die Elimination von NSAR wegen ihrer hohen Proteinbindung wahrscheinlich nicht hilfreich.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
ATC-Code:M01AB (Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika) und N02B (Analgetika und Antipyretika)
Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg enthält als Wirkstoff das Kaliumsalz des Diclofenac, einem nichtsteroidalen Antiphlogistikum und Analgetikum mit ausgeprägten analgetischen, antiinflammatorischen und antipyretischen Eigenschaften, das sich über die Prostaglandin-Synthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Prostaglandine spielen als Verursacher eine zentrale Rolle bei Entzündungen, Schmerzen und Fieber.
Der Wirkungseintritt von Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg Weichkapseln erfolgt rasch, weshalb sie besonders zur Behandlung von akuten Schmerzzuständen und zur Fiebersenkung geeignet sind. Die Wirksamkeit beruht in erster Linie auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese.
In Konzentrationen, die den beim Menschen erreichten Werten entsprechen, verursacht Diclofenac in vitro keine Hemmung der Biosynthese von Proteoglykanen im Knorpel.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Applikation von Voltaren Dolo Liquid 12,5 mg wird Diclofenac schnell und von der Magenfüllung abhängig resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden bei Einnahme auf nüchternen Magen im Mittel nach etwa 35 Minuten (Median-Wert) erreicht. Das oral zugeführte Diclofenac unterliegt einem deutlichen First-pass-Effekt; nur 35 - 70 % des resorbierten Wirkstoffs erreichen unverändert die posthepatische Zirkulation. Etwa 30 % des Wirkstoffs werden metabolisiert mit den Faeces ausgeschieden.
Diclofenac hat aufgrund seiner Eigenschaften (wie kurze Plasmahalbwertszeit, niedriger pKa-Wert, kleines Verteilungsvolumen, hohe Proteinbindung) eine Affinität zu entzündetem Gewebe. Diclofenac verteilt sich, persistiert und wirkt deshalb bevorzugt in entzündetem Gewebe.
Etwa 70 % werden nach hepatischer Metabolisierung (Hydroxylierung und Konjugation) als pharmakologisch unwirksame Metaboliten renal eliminiert. Weitgehend unabhängig von der Leber- und Nierenfunktion beträgt die Eliminationshalbwertszeit ca. 2 Stunden. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 99 %.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Die Prüfung von Diclofenac auf akute Toxizität an verschiedenen Tierspezies hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben. Vergiftungssymptome siehe Abschnitt 4.9 Überdosierung.
Chronische Toxizität
Die chronische Toxizität von Diclofenac wurde an Ratten, Hunden und Affen untersucht. Im toxischen Bereich – unterschiedlich nach Spezies ab Dosen über 0,5 bzw. 2,0 mg/kg – traten Ulzerationen im Magen-Darm-Trakt und dadurch ausgelöste Folgeerscheinungen wie Peritonitis, Anämie und Leukozytose auf.
Mutagenes und kanzerogenes Potential
Eine mutagene Wirkung von Diclofenac erscheint aufgrund von Ergebnissen aus In-vitro- und In-vivo-Tests ausgeschlossen. Untersuchungen zur Kanzerogenität an der Ratte ergaben keine Anhaltspunkte für tumorerzeugende Wirkungen.
Reproduktionstoxikologie
Das embryotoxische Potential von Diclofenac wurde an drei Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) untersucht. Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen Bereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorgangs wurden durch Diclofenac verlängert. Dosen unterhalb der maternal-toxischen Grenze hatten keinen Einfluss auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Magrogol 600; Gelatine; Glycerol 85 %; gereinigtes Wasser; Sorbitol flüssig, partiell dehydriert (enthält Sorbitan; Mannitol); Farbstoff (E 104).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
24 Monate
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PE/PVDC/Aluminium-Blister
Packungsgrößen:
N1 10 Weichkapseln
N2 20 Weichkapseln
N2 30 Weichkapseln
6.6 Hinweise zur Handhabung
Keine speziellen Hinweise.
7. Inhaber der Zulassung
Novartis Consumer Health GmbH
81366 München
Novartis Consumer Health GmbH
Zielstattstr. 40
81379 München
Telefon: (089) 78 77-0
Telefax: (089) 78 77-444
8. Zulassungsnummer
51219.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
03.04.2003
Stand der Information
Juli 2008 [bzw. aktuelles Druckdatum]
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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