Xylometazolin 0,1% Eberth
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
FC Fachinformation
FD 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Xylometazolin 0,1% Eberth
FE Wirkstoff: Xylometazolinhydrochlorid
FF 2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
FG 3. Zusammensetzung des Arzneimittels
FH 3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Rhinologikum, Alpha-Sympathomimetikum
Xylometazolin hat gefäßverengende Eigenschaften und bewirkt dadurch Schleimhautabschwellung.
1 Tropfen zu 0,05 ml enthält:
FI 3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteile
Xylometazolinhydrochlorid 0,05 mg
FK 3.3 Sonstige Bestandteile
Benzalkoniumchlorid, Citronensäure-Monohydrat, Natriumcitrat 2 H2O, Glycerol, Gereinigtes Wasser.
FM 4. Anwendungsgebiete
- Zur Abschwellung der Nasenschleimhaut bei Schnupfen, anfallsweise auftretendem Fließschnupfen (Rhinitis vasomotorica)
- zur Erleichterung des Sekretabflusses bei Entzündung der Nasennebenhöhlen sowie bei Katarrh des Tubenmittelohrs in Verbindung mit Schnupfen.
Xylometazolin 0,1% Eberth ist für Erwachsene und Schulkinder bestimmt.
FN 5. Gegenanzeigen
Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile von Xylometazolin 0,1% Eberth
- trockener Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca)
- Säuglingen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren
- Kleinkindern unter 6 Jahren.
Wegen des Gehaltes an Benzalkoniumchlorid als Konservierungsmittel darf Xylometazolin 0,1% Eberth bei bekannter Überempfindlichkeit gegen diese Substanz nicht angewendet werden.
Dieses Arzneimittel darf nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden bei:
- Patienten, die mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) und anderen potentiell blutdrucksteigernden Arzneimitteln behandelt werden
- erhöhtem Augeninnendruck, insbesondere Engwinkelglaukom
- schweren Herz-Kreislauferkrankungen (z. B. koronarer Herzkrankheit, Hypertonie)
- Phäochromozytom
- Stoffwechselstörungen (z. B. Hyperthyreose, Diabetes).
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit:
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Xylometazolin soll in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da unzureichende Erkenntnisse über die Wirkung auf das ungeborene Kind vorliegen. Eine Anwendung in der Stillzeit sollte unterbleiben, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.
FO 6. Nebenwirkungen
Atemwege:
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Xylometazolin 0,1% Eberth kann insbesondere bei empfindlichen Patienten vorübergehende leichte Reizerscheinungen (Brennen oder Trockenheit der Nasenschleimhaut) hervorrufen.
Häufig (≥ 1 % - < 10 %) kann es nach Abklingen der Wirkung zu einer verstärkten Schleimhautschwellung (reaktive Hyperämie) kommen.
Längerer oder häufiger Gebrauch sowie höhere Dosierung von Xylometazolin kann intranasal zu Brennen oder Trockenheit der Schleimhaut sowie einer reaktiven Kongestion mit Rhinitis medicamentosa führen.
Dieser Effekt kann schon nach 5tägiger Behandlung auftreten und nach fortgesetzter Anwendung eine bleibende Schleimhautschädigung mit Borkenbildung (Rhinitis sicca) hervorrufen.
Nervensystem:
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Selten (≥ 0,01% - < 0,1%) treten Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder auch Müdigkeit auf.
Herz und Kreislauf:
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Bei topischer intranasaler Anwendung kommt es gelegentlich (≥ 0,1% - <1%) zu systemischen sympathomimetischen Effekten wie z. B. Herzklopfen, Pulsbeschleunigung, Blutdruckanstieg.
Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von
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Maschinen:
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Bei längerer Applikation oder höherer Dosierung von Xylometazolin 0,1% Eberth sind systemische Effekte mit kardiovaskulären oder zentralnervösen Wirkungen nicht auszuschließen.
In diesen Fällen kann die Fähigkeit zum Führen eines Kraftfahrzeuges und zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt sein.
FP 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei gleichzeitiger Anwendung von Monoaminoxidase-Hemmern vom Tranylcypromin-Typ oder trizyklischen Antidepressiva kann durch kardiovaskuläre Effekte dieser Substanzen eine Erhöhung des Blutdrucks auftreten.
FQ 8. Warnhinweise
Das in Xylometazolin 0,05 % Eberth enthaltene Konservierungsmittel (Benzalkoniumchlorid) kann, insbesondere bei längerer Anwendung, eine Schwellung der Nasenschleimhaut hervorrufen. Besteht ein Verdacht auf derartige Reaktion (anhaltend verstopfte Nase), sollte – soweit möglich – ein Arzneimittel zur Anwendung in der Nase ohne Konservierungsstoff verwendet werden. Stehen solche Arzneimittel zur Anwendung in der Nase ohne Konservierungsstoff nicht zur Verfügung, so ist eine andere Darreichungsform in Betracht zu ziehen.
FR 9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
FS 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Soweit nicht anders verordnet, werden bei Erwachsenen und Schulkindern nach Bedarf bis zu 3mal täglich 1 - 2 Tropfen Xylometazolin 0,1% Eberth in jede Nasenöffnung eingebracht. Die Dosierung richtet sich nach der individuellen Empfindlichkeit und der klinischen Wirkung.
FT 11. Art und Dauer der Anwendung
Xylometazolin-/Nasentropfen/-Nasenspray/-Nasengel/ sollte(n) nicht länger als 5 Tage angewendet werden, es sei denn auf ärztliche Anordnung.
Eine erneute Anwendung sollte erst nach einer Pause von mehreren Tagen erfolgen.
Zur Anwendungsdauer bei Kindern sollte grundsätzlich der Arzt befragt werden.
Die Anwendung bei chronischem Schnupfen darf wegen der Gefahr des Schwundes der Nasenschleimhaut nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
FU 12.
Notfallmaßnahmen, Symptome und
Gegenmittel
Bei Überdosierung oder versehentlicher oraler Aufnahme können folgende Symptome auftreten:
Mydriasis, Übelkeit, Erbrechen, Cyanose, Fieber, Krämpfe, Tachykardie, kardiale Arrhythmie, Kreislaufkollaps, Herzstillstand, Hypertonie, Lungenödem, Atemstörungen, psychische Störungen.
Außerdem unter Umständen Hemmung zentralnervöser Funktionen mit Schläfrigkeit, Erniedrigung der Körpertemperatur, Bradykardie, schockähnlicher Hypotonie, Apnoe und Koma.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
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Gabe medizinischer Kohle, Magenspülung,
Sauerstoffbeatmung. Zur Blutdrucksenkung Phentolamin 5 mg in
Salzlösung langsam i.v. oder 100 mg oral.
Vasopressoren sind kontraindiziert.
Gegebenenfalls Fiebersenkung und antikonvulsive Therapie.
FV 13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
FW 13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Xylometazolin, ein Imidazolderivat, ist ein Alpha-adrenerg wirkendes Sympathomimetikum. Es wirkt vasokonstriktorisch und bewirkt so ein Abschwellen der Schleimhäute. Der Wirkungseintritt wird gewöhnlich innerhalb von 5 - 10 Minuten beobachtet und macht sich in einer erleichterten Nasenatmung, bedingt durch Schleimhautabschwellung und einem besseren Sekretabflusses bemerkbar.
FX 13.2 Toxikologische
Eigenschaften
Die präklinischen Daten zeigen sowohl in vitro als auch in vivo, dass Benzalkoniumchlorid konzentrations- und zeitabhängig einen toxischen Effekt auf die Zilien, bis hin zum irreversiblen Stillstand, ausübt. Des Weiteren wurden histopathologische Veränderungen der Nasenschleimhaut induziert.
a) Akute
Toxizität
Studien zur akuten Toxizität wurden an diversen
Tierspezies mit unterschiedlicher Applikation durchgeführt. Die
Symptome waren vor allem Herzrhythmusstörungen, Tremor, Unruhe,
tonisch-klonische Krämpfe, Hyperreflexie, Dyspnoe und
Ataxie.
b) Subchronische und
chronische Toxizität
Untersuchungen mit wiederholter oraler Gabe
erfolgten an Ratten (6, 20 und 60 mg/kg/Tag) und Hunden (1, 3 und
10 mg/kg/Tag) über 3 Monate.
Bei Ratten wurden in allen Dosisgruppen
Mortalität, reduzierte Futteraufnahme, verminderter
Gewichtszuwachs und nach 60 mg/kg/Tag leicht verminderte
Blutzuckerwerte ermittelt. Die pathologischen Veränderungen wiesen
auf Bluthochdruck und Elastizitätsverlust der Gefäßintima hin. Bei
den überlebenden Tieren wurden nur in der Dosisgruppe
6 mg/kg/Tag keine pathologischen Veränderungen
beobachtet.
Bei Hunden wurden in allen Dosisgruppen
Veränderungen klinisch-chemischer Parameter (GPT, CPK, LDH) und im
EKG beobachtet, ab 3 mg/kg/Tag auch Mortalität und
Gewichtsreduktion. Pathologische Veränderungen an Herz, Niere,
Leber und Gastrointestinaltrakt traten in der höchsten Dosisgruppe
auf. Die dosisabhängigen funktionalen und morphologischen
Veränderungen wurden überwiegend auf die anhaltende
Vasokonstriktion zurückgeführt.
Es liegen keine Tierdaten aus Studien zur
chronischen Toxizität von Xylometazolin vor.
c) Mutagenes und
tumorezeugendes Potential
Untersuchungen zur Mutagenität im Ames-Test und
Maus-Mikrokerntest verliefen negativ.
Langzeitstudien zum tumorerzeugenden Potential von
Xylometazolin liegen nicht vor.
d)
Reproduktionstoxizität
Xylometazolin ist unzureichend auf
reproduktionstoxische Eigenschaften untersucht. Bei Ratten sind
nach einer Exposition während eines Teils der Organogenesephase
verminderte Fetengewichte (intrauterine Wachstumsretardierung)
aufgetreten. Im Tierversuch ist für Meerschweinchen und Kaninchen
eine wehenauslösende Wirkung bei i.v. Injektion
beschrieben.
Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen beim
Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft und in der
Stillzeit vor. Eine Studie mit 207 Schwangeren, die möglicherweise
während der ersten drei Monate der Schwangerschaft exponiert waren,
hat keine erhöhten Fehlbildungsraten (5/207) ergeben.
Untersuchungen zum Übergang in die Muttermilch liegen nicht
vor.
FY 13.3 Pharmakokinetik
Gelegentlich kann bei intranasaler Applikation die resorbierte Menge ausreichen, um systemische Effekte, z. B. am Zentralnervensystem und am Herz-Kreislauf-System, hervorzurufen.
Daten aus pharmakokinetischen Untersuchungen beim Menschen liegen nicht vor.
F1 14. Sonstige Hinweise
Insbesondere bei längerer Anwendung und Überdosierung von schleimhautabschwellenden Sympathomimetika kann es zu einer reaktiven Hyperämie der Nasenschleimhaut kommen.
Durch diesen Rebound-Effekt kommt es zu einer Verengung der Luftwege mit der Folge, dass der Patient das Arzneimittel wiederholt bis hin zum Dauergebrauch einsetzt.
Die Folge sind chronische Schwellungen (Rhinitis medicamentosa) bis hin zur Atrophie der Nasenschleimhaut (Stinknase).
In leichteren Fällen kann erwogen werden, das Sympathomimetikum erst an einem Nasenloch abzusetzen und nach Abklingen der Beschwerden auf die andere Seite zu wechseln, um wenigstens einen Teil der Nasenatmung aufrecht zu halten.
Bezüglich Schwangerschaft beachten Sie bitte die hinweise unter Punkt 5 "Gegenanzeigen".
F2 15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 1 Jahr.
Dieses Arzneimittel
soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet
werden.
Haltbarkeit nach Öffnen des Behältnisses: 2 Wochen
F3 16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Nicht über 25°C lagern.
F4 17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Packung mit 10 ml Nasentropfen, Lösung
F5 18. Stand der Information
Januar 2005
F6 19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel
Werksweg 2
D-92551 Stulln
Tel: 0 94 35 / 3 00 64 – 0
Fax: 0 94 35 / 3 00 64 - 99
Internet: www.eberth.de
E-Mail: info@eberth.de
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