Zantic 150 Filmtabletten
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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Zantic 150 Filmtabletten
Wirkstoff: Ranitidinhydrochlorid
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist
Magen-Darm-Mittel
3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil
Zantic 150 Filmtabletten:
1 Filmtablette enthält 168 mg Ranitidinhydrochlorid, entsprechend 150 mg Ranitidin.
Ranitidinhydrochlorid ist ein Aminoalkylfuranderivat mit folgender Strukturformel:
Summenformel:
C13H22N4O3SHCl
Molekulargewicht:
350,87
Chemische Bezeichnung:
N-[2-(5-Dimethylaminomethylfurfurylthio)ethyl]-N'-methyl-2-nitro-1,1-ethendiamin-monohydrochlorid
3.3 - Sonstige Bestandteile
Zantic 150 Filmtabletten:
Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Triacetin.
4. Anwendungsgebiete
Zantic 150 Filmtabletten
Zur Therapie von Erkrankungen im oberen Gastrointestinaltrakt, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion indiziert ist, wie:
Duodenalulcera,
- benigne Magenulcera,
Anastomosenulcera,
-
Langzeittherapie von Duodenal- und benignen Magenulcera, um deren
Wiederauftreten zu verhindern.
Die Langzeittherapie ist indiziert bei Patienten,
aus deren Anamnese bekannt ist, dass sie zu Rezidiven
neigen.
Refluxösophagitis,
- Zollinger-Ellison-Syndrom,
starke, längerfristig bestehende säurebedingte Beschwerden, die sich z. B. in Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen, saurem Aufstoßen äußern können und nicht in Zusammenhang stehen mit den o. g. Krankheitsbildern.
- Einmalige Gabe während der Geburt zur Verhütung der Säureaspiration,
Fortsetzung der mit der Injektionsform von Zantic eingeleiteten Prophylaxe stressbedingter Schleimhautläsionen im oberen Magen-Darm-Bereich.
- Fortsetzung der mit der Injektionsform von Zantic eingeleiteten Prophylaxe von Rezidivblutungen und der unterstützenden Maßnahmen bei Blutungen aus Erosionen oder Ulzerationen in Magen und Duodenum.
Besondere Hinweise
Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden, z. B. nervösem Magen, ist Zantic nicht angezeigt. Besonders vor der Behandlung von Magenulcera und der Behandlung von starken, längerfristig bestehenden säurebedingten Beschwerden, die sich z. B. in Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen, saurem Aufstoßen äußern können und nicht in Zusammenhang stehen mit den o. g. Krankheitsbildern, sollte durch geeignete Maßnahmen eine eventuelle Malignität ausgeschlossen werden.
Bei Patienten mit Ulcus duodeni oder Ulcus ventriculi sollte der Helicobacter pylori-Status bestimmt werden. Für Helicobacter pylori-positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori durch eine Eradikationstherapie anzustreben.
5. Gegenanzeigen
Zantic darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ranitidin oder einen der sonstigen Bestandteile.
Strengste Indikationsstellung auch bei Kindern ab 10 Jahren und Jugendlichen bis zu 14 Jahren. Jüngere Kinder sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden, solange keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen (siehe 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben).
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben).
Vereinzelte Berichte deuten auf einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten akuter Porphyrie und der Einnahme von Ranitidin hin. Patienten mit einer akuten Porphyrie in der Anamnese sollten daher nicht mit Zantic behandelt werden.
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Eine Behandlung mit Ranitidin während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Bisherige – nur begrenzte – Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren haben keine Hinweise auf toxische Wirkungen auf das ungeborene Kind oder die Schwangerschaft selbst ergeben.
Ranitidin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Über die möglichen Auswirkungen einer Ranitidinaufnahme durch den Säugling liegen keine Untersuchungen vor; eine Störung der Magensäuresekretion beim Säugling kann nicht ausgeschlossen werden.
6. Nebenwirkungen
Gelegentlich kam es unter der Zantic-Behandlung zu (manchmal starken) Kopfschmerzen, Diarrhoe, Obstipation, Hautausschlag, in seltenen Fällen Erythema multiforme, Juckreiz, Müdigkeit, Schwindel oder Übelkeit. In den meisten Fällen besserten sich die Beschwerden unter fortgesetzter Behandlung. Sehr selten wurde über Fälle von Arthralgie und Myalgie berichtet. Seltene Erhöhungen der Plasmakreatininwerte sind meist gering und normalisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung mit Zantic. In sehr seltenen Fällen wurde über das Auftreten von akuter interstitieller Nephritis berichtet.
Vorübergehende Veränderungen der Leberwerte können auftreten, die sich unter fortgesetzter Behandlung oder nach Beendigung der Therapie zurückbilden. Selten kann unter der Behandlung eine normalerweise reversible Hepatitis (Leberentzündung) mit oder ohne Gelbsucht auftreten.
Über Fälle von Gynäkomastie sowie über Störungen im Sexualverhalten (Libidoverlust und reversible Impotenz) wurde berichtet. Der kausale Zusammenhang zwischen der Anwendung von Zantic und diesen Störungen ließ sich bislang nicht nachweisen.
Vereinzelt wurde über Verwirrtheitszustände, Unruhezustände, Depressionen und Halluzinationen unter der Behandlung berichtet, die überwiegend bei schwerkranken oder älteren Patienten auftraten, sowie über Schleiersehen (möglicherweise aufgrund veränderter Akkommodation). Die Erscheinungen waren reversibel.
Außerdem wurde selten über reversible, unwillkürliche Bewegungsstörungen berichtet.
In extrem seltenen Fällen ist über vermehrten Haarausfall berichtet worden.
Akute Übererpfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock, Urtikaria, Quincke-Ödem, Fieber, Bronchialkrampf, Blutdruckabfall, Brustschmerzen, akute Pankreatitis, Laryngospasmus [Stimmritzenkrampf]) sind sehr vereinzelt nach Zantic berichtet worden.
Vereinzelt wurden unter der Behandlung mit Zantic Veränderungen des Blutbildes berichtet (Thrombozytopenie bzw. Leukozytopenie, die gewöhnlich reversibel sind, sehr seltene Fälle von Agranulozytose, Panzytopenie, manchmal mit Knochenmarkshypoplasie oder -aplasie).
Sehr selten kam es zu Herzrhythmusstörungen wie Tachykardie (Zunahme der Herzfrequenz), Bradykardie (Abnahme der Herzfrequenz) und AV-Block (Störungen der Erregungsleitung des Herzens).
Es liegen vereinzelte Berichte über Vaskulitis vor.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei höherer Dosierung von Zantic 150 Filmtabletten kann es zu einer Abnahme der Ausscheidung (tubuläre Sekretionshemmung) von Procainamid und N-Acetylprocainamid kommen.
Hinweise:
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, deren Resorption pH-abhängig ist - wie z. B. Ketoconazol - sollte die veränderte Resorption dieser Substanzen beachtet werden. Die Resorption von Zantic 150 Filmtabletten kann durch Antacida oder Sucralfat vermindert werden. Deshalb sollten Zantic 150 Filmtabletten ca. 2 Stunden vor diesen Medikamenten eingenommen werden.
In klinischen Studien wurde eine Beeinträchtigung des Abbaus von Theophyllin und/oder eine Erhöhung der Theophyllinplasmaspiegel durch Ranitidin nicht nachgewiesen. Es liegen jedoch einzelne Berichte über Patienten vor, bei denen unter der gemeinsamen Therapie mit Ranitidin und Theophyllin Erhöhungen der Theophyllinspiegel und Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet wurden. Daher sollten unter gleichzeitiger Therapie mit Zantic 150 Filmtabletten die Theophyllinspiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung des Theophyllins vorgenommen werden.
Bei der gemeinsamen Behandlung mit Ranitidin und Glipizid können erhöhte Plasmakonzentrationen von Glipizid auftreten, wodurch die blutzuckersenkende Wirkung von Glipizid verstärkt werden kann.
Unter Einnahme von Ranitidin wurde nach Aufnahme geringer Mengen Alkohol eine Erhöhung der Blutalkoholkonzentration beobachtet.
8. Warnhinweise
Aufgrund der Eigenschaften von Ranitidin ist ein Einfluss der Einnahme auf die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Führen von Maschinen nicht zu erwarten. Studien zu den Auswirkungen einer Einnahme von Ranitidin auf diese Fähigkeiten liegen jedoch nicht vor. Unter Einnahme von Ranitidin kann es aber in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Verwirrtheits- und Unruhezuständen sowie Halluzinationen, sowie durch die Wechselwirkung mit Alkohol (siehe 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln) zu erhöhtem Alkoholspiegel bei gleichzeitigem Alkoholkonsum kommen, wodurch das Reaktionsvermögen sowie die Urteilskraft vermindert werden können. Die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kann dadurch beeinträchtigt werden.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Für Erwachsene mit normaler Nierenfunktion gelten folgende Richtlinien:
Bei Duodenal- und benignen Magenulcera werden entweder 2 Filmtabletten Zantic 150 bzw. 1 Filmtablette Zantic 300 mg (diese Wirkstärke wird von anderen Pharamzeutischen Unternehmern angeboten) vor dem Schlafengehen eingenommen oder jeweils 1 Filmtablette Zantic 150 morgens und abends. Bei Anastomosenulcera wird 2-mal täglich 1 Filmtablette Zantic 150, morgens und vor dem Schlafengehen, eingenommen. Normalerweise heilen die Ulcera unter dieser Behandlung innerhalb von 4 Wochen ab. Wenn bei einzelnen Patienten das Ulcus nach 4 Wochen Behandlung noch nicht vollständig abgeheilt ist, sollte diese für weitere 4 Wochen mit der gleichen Dosierung fortgesetzt werden.
Bei Patienten mit Ulcus duodeni und schlechter Heilungstendenz kann Zantic für 4 Wochen in doppelter Dosis, d. h. 600 mg Ranitidin täglich (morgens und abends je 2 Zantic 150 Filmtabletten bzw. je 1 Zantic 300 mg Filmtablette) gegeben werden.
Patienten, die auf diese Kurzzeitbehandlung angesprochen haben und besonders diejenigen, aus deren Anamnese bekannt ist, dass sie zu Rezidiven neigen, können zur Rezidivprophylaxe die Behandlung erforderlichenfalls mit täglich 1 Zantic 150 mg Filmtablette vor dem Schlafengehen fortsetzen. Die Patienten sollten in regelmäßigen Zeitabständen (alle 4 Monate) endoskopisch untersucht werden.
Bei Refluxösophagitis werden entweder 2 Zantic 150 Filmtabletten oder 1 Zantic 300 mg Filmtablette vor dem Schlafengehen oder jeweils 1 Zantic 150 Filmtablette morgens und abends bis zu einer Dauer von 8, im Bedarfsfalle auch 12 Wochen eingenommen. Bei mittelschwerer bis schwerer Refluxösophagitis kann die Dosis auf 4-mal täglich 1 Zantic 150 Filmtablette (morgens, mittags, abends und vor dem Schlafengehen) bis zu einer Dauer von 12 Wochen erhöht werden.
Bei Patienten mit sehr starker Magensäuresekretion, wie z. B. beim Zollinger-Ellison-Syndrom, wird die Behandlung mit 3-mal täglich 1 Zantic 150 Filmtablette (= 450 mg Ranitidin/Tag) eingeleitet. Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 600 - 900 mg Ranitidin, entsprechend 2 - 3 Zantic 300 mg Filmtabletten oder 4 - 6 Zantic 150 Filmtabletten gesteigert werden. Der Patient kann auf höhere Dosen eingestellt werden, sollte dieses nach Bestimmung der Magensäuresekretion erforderlich sein (bis zu 6 g Ranitidin/Tag sind verabreicht worden).
Bei starken, längerfristig bestehenden säurebedingten Beschwerden, die sich z. B. in Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen, saurem Aufstoßen äußern können und nicht in Zusammenhang stehen mit den o. g. Krankheitsbildern wird jeweils 1 Zantic 150 Filmtablette morgens und abends bis zu einer Dauer von 4 Wochen eingenommen. Sollten sich die Beschwerden während der Behandlung nicht bessern oder kurz nach Behandlung erneut auftreten, sollten weitere diagnostische Maßnahmen herangezogen werden.
Zur Verhütung der Säureaspiration während der Geburt wird die einmalige Gabe von 1 Zantic 150 Filmtablette empfohlen.
Die mit der Injektionsform von Zantic eingeleitete Prophylaxe stressbedingter Schleimhautläsionen im oberen Magen-Darm-Bereich sollte, sobald die orale Nahrungsaufname wieder möglich ist, für die weitere Dauer der Gefährdung mit 2-mal täglich 1 Zantic 150 Filmtablette fortgesetzt werden. Das Gleiche gilt für die Prophylaxe von Rezidivblutungen und die unterstützenden Maßnahmen bei Blutungen aus Erosionen oder Ulzerationen in Magen und Duodenum.
Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.
Dosierung bei Kindern ab 10 Jahren
Im Allgemeinen ist eine Behandlung mit Zantic bei dieser Patientengruppe nicht angebracht. Die Anwendung ist auf strengste Indikationsstellung und auf Kurzzeitbehandlung zu beschränken. Die Tagesdosis beträgt 2mal täglich 2 mg/kg KG, maximal 300 mg Ranitidin pro Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen.
Dosierungsanleitung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Entsprechend der Kreatinin-Clearance (ml/min) bzw. den Serumkreatininwerten (mg/100 ml) wird folgende Dosierung empfohlen:
Kreatinin-Clearance (ml/min) |
Serumkreatinin (ca.)* (mg/100 ml) |
Zantic Tagesdosis (oral) |
bis 30 |
über 2,6 |
150 mg Ranitidin |
über 30 |
unter 2,6 |
300 mg Ranitidin |
* Die Serumkreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben; dieses gilt insbesondere für ältere Patienten, bei denen die Nierenfunktion aufgrund der Serumkreatininkonzentration überschätzt wird. |
Folgende Formel kann zur Abschätzung der Kreatinin-Clearance aus dem gemessenen Serumkreatinin (mg/100 ml), dem Lebensalter (in Jahren) und dem Körpergewicht (in kg) verwendet werden.
Für Frauen wird das Ergebnis mit dem Faktor 0,85 multipliziert.
Kreatinin-Clearance (ml/min) = (140 - Alter) x Körpergewicht
72 x Serumkreatinin
Dialysepatienten sollten die o. a. Ranitidindosis nach Abschluss der Dialyse erhalten, da der Wirkstoff dialysierbar ist.
11. Art und Dauer der Anwendung
Zantic 150 Filmtabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.
Weitere Angaben siehe 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
6300 mg Ranitidin oral, entsprechend 42 Zantic 150 Filmtabletten wurden täglich über mehrere Monate eingenommen und ohne Nebenwirkungen vertragen. Bei Hunden, die ein 40faches der für den Menschen vorgesehenen Dosis erhalten hatten, traten Störungen der Muskelkoordination sowie manchmal erhöhte Atemfrequenz und Erbrechen auf. Es ist möglich, dass es auch beim Menschen nach Überdosierung zu ähnlichen Störungen kommt.
Sollte Ranitidin überdosiert worden sein und es dadurch zu Vergiftungserscheinungen kommen, empfiehlt sich zunächst eine Magenspülung, um noch nicht resorbierten Wirkstoff zu entfernen. Falls erforderlich, kann der Patient zur Entfernung von resorbiertem Wirkstoff aus dem Blut an die künstliche Niere (Hämodialyse) angeschlossen werden.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfüg- barkeit, soweit die Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Der Wirkstoff Ranitidin ist ein kompetitiver, auf die H2-Rezeptoren selektiv wirkender Histamin-Antagonist.
Ranitidin hemmt die basale und die stimulierte Magensäuresekretion (stimuliert z. B. durch Histamin, Pentagastrin, Nahrungsmittel). Es werden sowohl das Magensaftvolumen als auch der Säure- und Pepsinanteil verringert. Ranitidin reduziert in therapeutischer Dosierung die 24stündige Acidität im Mittel um 60 %. Nach einmaliger abendlicher Gabe der gesamten Tagesdosis von Ranitidin wird die nächtliche Säuresekretion um etwa 90 % reduziert.
Die Schleimsekretion wird durch Ranitidin nicht beeinträchtigt.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten. Außerdem zeigte sich in In-vivo-und in In-vitro-Studien kein Hinweis auf ein reproduktionstoxisches, mutagenes oder kanzerogenes Potential.
13.3 Pharmakokinetik
Ranitidin wird nach oraler Gabe schnell resorbiert. Innerhalb von 2 bis 3 Std. nach Einnahme von 150 mg Ranitidin werden maximale Plasmaspiegel von über 400 ng/ml erreicht, nach Gabe von 300 mg Ranitidin etwa 700 bis 800 ng/ml. Nach 12 Stunden liegen sie noch durchschnittlich bei ca. 40 ng/ml bzw. 60 ng/ml. Die erforderliche Plasmakonzentration für eine 50 %ige Säurehemmung liegt beim Erwachsenen bei etwa 100 ng/ml; bei Kindern liegen die Werte zwischen 40 - 60 ng/ml für eine 90 %ige Säurehemmung.
Die Plasmaproteinbindung liegt zwischen 10 und 19 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt ca. 75 - 110 l beim Erwachsenen und 2,5 l/kg bei Kindern. Die totale Clearance für Ranitidin beträgt etwa 700 ml/min. Die Plasmahalbwertszeit liegt nach oraler Verabreichung von 150 mg bei etwa 3 Stunden.
Ranitidin wird überwiegend über die Niere durch tubuläre Sekretion ausgeschieden. Innerhalb der ersten 24 Stunden werden 27 bis 39 % der oral verabreichten Dosis unverändert eliminiert. Folgende Metaboliten von Ranitidin wurden im menschlichen Urin identifiziert: Ranitidin N-Oxid, Ranitidin S-Oxid und N-Desmethyl-Ranitidin. Diese Metaboliten machen zusammen ca. 6 bis 10 % der ausgeschiedenen Dosis aus. Das N-Oxid und das S-Oxid besitzen jeweils 1 % der biologischen Aktivität des Ranitidins, beim N-Desmethyl-Ranitidin liegt sie bei etwa 50 %. Darüber hinaus wird Ranitidin auch über die Galle ausgeschieden.
Ranitidin passiert nach Ergebnissen aus Tierversuchen in geringem Maß die Plazentaschranke. Bei der Gabe unter der Geburt beim Menschen sind im Nabelschnurblut Konzentrationen gemessen worden, die der maternalen Serumkonzentration entsprechen.
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Das Verhältnis zwischen Milch- und Plasmakonzentration beträgt zwei Stunden nach der Einnahme ca. 1,9. Die Elimination aus der Milch erfolgt langsamer als aus dem Plasma.
13.4 Bioverfügbarkeit
Die Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe beträgt etwa 50 %.
Kinder
Sofern nicht anders angegeben, entsprechen die pharmakokinetischen Daten bei Kindern im wesentlichen den Erwachsenenwerten.
14. Sonstige Hinweise
Siehe 5. Gegenanzeigen und 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben (Niereninsuffizienz).
15. Dauer der Haltbarkeit
Entsprechend der im Importland angegebenen Haltbarkeitsdauer.
Zantic soll nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Keine.
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
20 Filmtabletten (N1)
50 Filmtabletten (N2)
100 Filmtabletten (N3)
18. Stand der Information
August 2003
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
MPA Pharma GmbH
Otto-Hahn-Straße 11
22946 Trittau
Tel.: (04154) 806-0
Fax: (04154) 806-240