Zantic Injektionslösung
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04.03.2009Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
FACHINFORMATION
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Zantic®Injektionslösung
50 mg/5 ml
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Ampulle zu 5 ml Injektionslösung enthält 56,0 mg Ranitidinhydrochlorid, entsprechend 50 mg Ranitidin.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Klare, farblose bis hellgelbe Injektionslösung
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Narkosevorbehandlung vor größeren operativen Eingriffen zur Verhütung der Säureaspiration.
Zur Prophylaxe stressbedingter Schleimhautläsionen im oberen Gastrointestinaltrakt unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung, wenn schwere Komplikationen dieser Schleimhautläsionen zu erwarten sind.
Zur Prophylaxe von Rezidivblutungen und als unterstützende Maßnahme bei Blutungen aus Erosionen oder Ulzerationen im Magen und Duodenum.
Zur Therapie von Erkrankungen im oberen Gastrointestinaltrakt, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion angezeigt ist, z. B. Duodenalulcera, benigne Magenulcera, Refluxösophagitis und Zollinger-Ellison-Syndrom, steht Zantic in Form von Filmtabletten zur Verfügung.
Kinder (6 Monate bis 18 Jahre)
-
Kurzzeitbehandlung von peptischen Ulcera (Duodenal- und benignen Magenulcera)
-
Behandlung von gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen einschließlich Refluxösophagitis und Linderung der Symptome gastro-ösophagealer Refluxerkrankungen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Erwachsene mit normaler Nierenfunktion
Narkosevorbehandlung:
5 ml Injektionslösung (50 mg Ranitidin) präoperativ etwa eine Stunde vor Einleitung der Narkose intravenös verabreichen. Falls nötig, kann die Verabreichung nach 6 bis 8 Stunden wiederholt werden.
Prophylaxe stressbedingter Schleimhautläsionen sowie Prophylaxe von Rezidivblutungen und unterstützend bei Blutungen aus Erosionen oder Ulzerationen im Magen und Duodenum:
entweder als i.v.-Injektion oder als Kurzinfusion 3- bis 4-mal täglich 5 ml Injektionslösung (insgesamt 150 bis 200 mg Ranitidin/Tag) oder als Dauerinfusion mit einer Infusionsrate von 0,125 bis 0,250 mg Ranitidin/kg Körpergewicht/Stunde verabreichen. Die intravenöse Behandlung kann fortgesetzt werden, bis die orale Nahrungsaufnahme wieder möglich ist. Patienten, bei denen noch ein erhöhtes Risiko besteht, sollten für die Dauer der Gefährdung mit der oralen Darreichungsform von Zantic in der üblichen Dosierung behandelt werden.
Intravenöse Injektion
5 ml Injektionslösung (50 mg Ranitidin) werden langsam i.v. injiziert (Injektionszeit mindestens 2 Minuten). Dazu kann die Lösung auf 20 ml verdünnt werden, z. B. mit Kochsalzlösung 0,9 %. Die Injektion kann nach 6 bis 8 Stunden wiederholt werden.
Intravenöse Kurzinfusion
Die Infusion wird innerhalb von 2 Stunden mit einer Infusionsgeschwindigkeit von 25 mg Ranitidin, entsprechend 2,5 ml Injektionslösung, pro Stunde verabreicht. Die Infusion (50 mg Ranitidin, entsprechend 5 ml Injektionslösung) kann nach 6 bis 8 Stunden wiederholt werden.
Intravenöse Dauerinfusion
Initial 5 ml (50 mg Ranitidin) i.v. injizieren, dann 0,125 bis 0,250 mg/kg Körpergewicht/Stunde infundieren.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Entsprechend der Kreatinin-Clearance (ml/min) bzw. den Serumkreatininwerten (mg/100 ml) wird folgende Dosierung empfohlen:
Kreatinin-Clearance (ml/min) |
Serumkreatinin (ca.)* (mg/100 ml) |
Zantic Einzeldosis (i.v.) |
Tagesdosis (i.v.) |
bis 30 |
über 2,6 |
25 mg Ranitidin (2,5 ml Injektionslösung) |
75 - 100 mg Ranitidin (7,5 - 10 ml Injektionslösung) |
über 30 |
unter 2,6 |
50 mg Ranitidin (5 ml Injektionslösung) |
150 - 200 mg Ranitidin (15 - 20 ml Injektionslösung) |
* Die Serumkreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben; dieses gilt insbesondere für ältere Patienten, bei denen die Nierenfunktion aufgrund der Serumkreatinin-Konzentration überschätzt wird. |
Folgende Formel kann zur Abschätzung der Kreatinin-Clearance aus dem gemessenen Serumkreatinin (mg/100 ml), dem Lebensalter (in Jahren) und dem Körpergewicht (in kg) verwendet werden. Für Frauen wird das Ergebnis mit dem Faktor 0,85 multipliziert.
Kreatinin-Clearance (ml/min) = (140 - Alter) x Körpergewicht
72 x Serumkreatinin
Kinder / Säuglinge (6 Monate bis 11 Jahre)
Siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften – Besondere Patientengruppen
Zantic Injektionslösung kann als eine langsame i.v. Injektion (über 2 Minuten) bis zu einem Maximum von 50 mg alle 6 bis 8 Stunden verabreicht werden.
Behandlung von akuten Duodenal- oder benignen Magenulcera und gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen
Eine intravenöse Behandlung ist bei Kindern mit einem Duodenal- oder benignen Magenulkus nur angezeigt, wenn eine orale Behandlung nicht möglich ist.
Für die akute Behandlung von Duodenal- oder benignen Magenulcera und gastro-ösophagealen Refluxerkrankungen bei Kindern kann Zantic Injektionslösung in Dosen verabreicht werden, von denen gezeigt wurde, dass sie bei diesen Erkrankungen bei Erwachsenen und bei der Säurehemmung bei schwer kranken Kindern wirksam sind. Die Anfangsdosis (2.0 mg/kg oder 2.5 mg/kg, maximal 50 mg) kann als eine langsame intravenöse Infusion über 10 Minuten, entweder mit einer Spritzenpumpe gefolgt von einer Spülung mit 3 ml normaler Kochsalzlösung über 5 Minuten oder nach Verdünnung mit normaler Kochsalzlösung auf 20 ml verabreicht werden. Die Aufrechterhaltung von pH >4.0 kann durch intermittierende Infusion von 1.5 mg/kg alle 6 bis 8 Stunden erreicht werden. Alternativ kann die Behandlung kontinuierlich durchgeführt werden, wobei eine Initialdosis von 0.45 mg/kg verabreicht wird, der eine kontinuierliche Infusion von 0.15 mg/kg/h folgt.
Prophylaxe von Stressulzerationen bei schwer kranken Patienten
Die empfohlene Dosis für die Prophylaxe von Stressulzerationen beträgt 1 mg/kg (maximal 50 mg) alle 6 bis 8 Stunden.
Alternativ kann die Behandlung kontinuierlich sein, wobei 125-250 Mikrogramm/kg/h als kontinuierliche Infusion verabreicht werden.
Neugeborene (unter 1 Monat)
Siehe Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften – Besondere Patientengruppen
Art und Dauer der Anwendung
Siehe unter Dosierung.
Mischbarkeit der Zantic Injektionslösung
Zantic Injektionslösung ist mit folgenden gebräuchlichen Infusionslösungen mischbar (1 bzw. 5 Ampullen/500 ml Infusionslösung): Kochsalzlösung 0,9 %, Glucoselösung 5 %, 10 % und 40 %, Glucose-/Kochsalzlösung (4 %/0,18 %), Natriumhydrogencarbonatlösung 4,2 %, Ringer-Lactat-Lösung.
Zantic Injektionslösung ist in gleicher Konzentration ebenfalls kompatibel mit Aminofusin®plus (Baxter), Aminosteril®(Fresenius Kabi), Jonosteril®(Fresenius Kabi), Rheomacrodex®10 % natriumchloridfrei G (Pharmalink), Sterofundin®(Braun Melsungen), Tutofusin®(Baxter).
Zantic Injektionslösung ist auch mit folgenden Infusionslösungen mischbar (1 bzw. 8 Ampullen/500 ml Infusionslösung): Normofundin®Infusionslösung (Braun Melsungen), Aminoplasmal®kohlenhydratfrei Infusionslösung (Braun Melsungen), Intrafusin®Infusionslösung (Baxter), Traumasteril®kohlenhydratfrei Infusionslösung (Fresenius Kabi), Combiplasmal 4,5 % GXE (Braun Melsungen).
Ferner ist Zantic Injektionslösung mit Pirenzepin (Gastrozepin®Injektionslösung, Boehringer Ingelheim) in Kochsalzlösung 0,9 %, Ringer-Lösung und Glucose-Lösung 5 % in folgenden Konzentrationen kompatibel: je ½ , 1 oder 2 Ampullen beider Präparate in 250 und 500 ml o. a. Infusionslösungen. Außerdem ist Zantic Injektionslösung mit Dimetindenmaleat (Fenistil®Injektionslösung, Novartis) kompatibel: je 2 Ampullen beider Präparate mit 30 ml Kochsalzlösung 0,9 %.
Vorbereitete und nicht verwendete Lösungsmischungen sollten 24 Stunden nach ihrer Herstellung nicht mehr eingesetzt werden.
Mit Fructose enthaltenden Lösungen soll Zantic Injektionslösung nicht gemischt werden. Ebenso soll Zantic Injektionslösung nicht mit anderen, nicht überprüften Infusions- oder Arzneimittellösungen gemischt werden, da bisher noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Ranitidin wird über die Nieren ausgeschieden, bei Patienten mit starker Einschränkung der Nierenfunktion sind die Plasmaspiegel von Ranitidin erhöht. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).
Vereinzelte Berichte deuten auf einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten akuter Porphyrie und der Einnahme von Ranitidin hin. Patienten mit einer akuten Porphyrie in der Anamnese sollten daher nicht mit Ranitidin behandelt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Vor der Behandlung von Magenulcera und der Behandlung von starken, längerfristig bestehenden säurebedingten Beschwerden, die sich z. B. in Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen, saurem Aufstoßen äußern können und nicht in Zusammenhang stehen mit den oben genannten Krankheitsbildern, sollte durch geeignete Maßnahmen eine eventuelle Malignität ausgeschlossen werden, da Zantic Injektionslösung die Symptome eines Magen-Karzinoms maskieren kann.
Bei älteren Menschen, Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen, Diabetes oder bei Immunsupprimierten kann das Risiko, eine ambulant erworbene Pneumonie zu entwickeln, erhöht sein. Eine große epidemiologische Studie zeigte, dass das Risiko, eine ambulant erworbene Pneumonie zu entwickeln, bei Patienten unter Therapie mit einem H2-Rezeptor-Antagonisten erhöht war gegenüber solchen Patienten, die die Therapie beendet hatten. Das beobachtete, adjustierte, relative Risiko betrug 1,63 (95 % CI, 1,07 - 2,48).
Kinder unter 6 Monaten sind von der Behandlung auszuschließen, so lange keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Ranitidin kann die Resorption, den Metabolismus und die renale Ausscheidung anderer Arzneimittel beeinflussen. Die veränderte Pharmakokinetik kann eine Dosisanpassung des beeinflussten Arzneimittels oder die Beendigung der Behandlung erfordern.
Wechselwirkungen entstehen durch verschiedene Mechanismen, darunter:
1) Hemmung verschiedener Cytochrom-P450-gekoppelter Oxygenase-Systeme:
Ranitidin in therapeutischen Dosen verstärkt nicht die Wirkungen von Arzneimitteln, die durch diese Enzymsysteme inaktiviert werden, wie z.B. Diazepam, Lidocain, Phenytoin, Propranolol und Theophyllin.
Es gibt Berichte über veränderte Prothrombinzeiten mit Cumarin-Antikoagulantien (z.B. Warfarin oder Phenprocoumon). Aufgrund der engen therapeutischen Breite, wird eine engmaschige Überwachung von erhöhter oder erniedrigter Prothrombinzeit während der gleichzeitigen Behandlung mit Ranitidin empfohlen.
In klinischen Studien wurde eine Beeinträchtigung des Abbaus von Theophyllin und/oder eine Erhöhung der Theophyllinplasmaspiegel durch Ranitidin nicht nachgewiesen. Es liegen jedoch einzelne Berichte über Patienten vor, bei denen unter der gemeinsamen Therapie mit Ranitidin und Theophyllin Erhöhungen der Theophyllinspiegel und Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet wurden. Daher sollten unter gleichzeitiger Therapie mit Zantic Injektionslösung die Theophyllinspiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung des Theophyllins vorgenommen werden.
2) Konkurrenz um renale tubuläre Ausscheidung:
Da Ranitidin teilweise durch das kationische System eliminiert wird, kann es die Clearance anderer Arzneimittel, die auf diesem Weg eliminiert werden, beeinträchtigen. Bei höherer Dosierung von Zantic Injektionslösung (z.B. solcher, die zur Behandlung des Zollinger-Ellision-Syndroms verwendet wird) kann es zu einer Abnahme der Ausscheidung (tubuläre Sekretionshemmung) von Procainamid und N-Acetylprocainamid kommen, was zu erhöhten Plasmaspiegeln dieser Arzneimittel führen kann.
3) Veränderung des pH-Wertes im Magen:
Die Bioverfügbarkeit bestimmter Arzneimittel kann beeinträchtigt sein. Dies kann zu einer Zunahme der Resorption (z.B. Triazolam, Midazolam) oder Abnahme der Resorption (z.B. Ketoconazol, Atazanavir, Delvirdine, Gefitinib) führen. Bei der gemeinsamen Behandlung mit Ranitidin und Glipizid können erhöhte Plasmakonzentrationen von Glipizid auftreten, wodurch die blutzuckersenkende Wirkung von Glipizid verstärkt werden kann.
Unter Einnahme von Ranitidin wurde nach Aufnahme geringer Mengen Alkohol eine Erhöhung der Blutalkoholkonzentration beobachtet.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Eine Behandlung mit Ranitidin während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Schwangerschaft
Ranitidin passiert die Plazenta.. Bisherige – nur begrenzte – Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren haben keine Hinweise auf toxische Wirkungen auf das ungeborene Kind oder die Schwangerschaft selbst ergeben.
Stillzeit
Ranitidin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Über die möglichen Auswirkungen einer Ranitidinaufnahme durch den Säugling liegen keine Untersuchungen vor; eine Störung der Magensäuresekretion beim Säugling kann nicht ausgeschlossen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Aufgrund der Eigenschaften von Ranitidin ist ein Einfluss der Einnahme auf die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Führen von Maschinen nicht zu erwarten. Studien zu den Auswirkungen einer Einnahme von Ranitidin auf diese Fähigkeiten liegen jedoch nicht vor. Unter Einnahme von Ranitidin kann es aber in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Verwirrtheits- und Unruhezuständen sowie Halluzinationen, sowie durch die Wechselwirkung mit Alkohol (siehe 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen) zu erhöhtem Alkoholspiegel bei gleichzeitigem Alkoholkonsum kommen, wodurch das Reaktionsvermögen sowie die Urteilskraft vermindert werden können. Die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kann dadurch beeinträchtigt werden.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: (≥ 1/10)
Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich: (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten: (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten: (< 1/10.000)
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Veränderungen des Blutbildes (Thrombozytopenie bzw. Leukozytopenie). Diese sind normalerweise reversibel. Agranulozytose oder Panzytopenie, manchmal mit Knochenmarkshypoplasie oder -aplasie
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (Urtikaria, Angioödem, Fieber, Bronchialkrampf, Blutdruckabfall, Brustschmerzen)
Nicht bekannt: anaphylaktischer Schock, Laryngospasmus
O. g. Nebenwirkungen wurden nach Gabe einer einzelnen Dosis beobachtet.
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Depressionen,
Nicht bekannt: reversible Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, Unruhezustände.
Diese traten überwiegend bei schwerkranken oder älteren Patienten auf.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen (manchmal starke), Schwindel
Nicht bekannt: reversible, unwillkürliche Bewegungsstörungen, Müdigkeit
Augenerkrankungen
Gelegentlich: verschwommenes Sehen (reversibel)
Es gab Berichte über verschwommenes Sehen, bei denen eine veränderte Akkomodation ursächlich scheint.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: wie bei anderen H2-Rezeptor-Antagonisten: Bradykardie, Tachykardie, Asystolie und AV-Block
Gefäßerkrankungen
Nicht bekannt: Vaskulitis
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhoe
Nicht bekannt: Obstipation, Übelkeit, akute Pankreatitis
Zantic Injektionslösung muss langsam injiziert werden (siehe 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung). Bei zu schneller Injektion kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: vorübergehende und reversible Veränderungen der Leberwerte
Nicht bekannt: Hepatitis (hepatozellulär, hepatokanalikulär oder gemischt) mit oder ohne Gelbsucht, normalerweise reversibel
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautausschlag
Nicht bekannt: Erythema multiforme, Alopezie, Juckreiz
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-, und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Symptome des Bewegungsapparates wie Arthralgie und Myalgie
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nicht bekannt: akute interstitielle Nephritis, Erhöhung der Plasmakreatininwerte
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Nicht bekannt: reversible Impotenz, Brustsymptome (wie Gynäkomastie und Galaktorrhoe), Störungen im Sexualverhalten (Libidoverlust)
Ein Ansteigen des Magensaft-pH über etwa 3,5 führt bei beatmeten Patienten in der Intensivmedizin nach 3 bis 7 Tagen in der Mehrzahl der Fälle zu einer Besiedlung des Mageninhaltes mit meist gramnegativen Keimen. Es liegen Untersuchungen vor, die eine Besiedlung des tracheo-bronchialen Systems aus dem Magen als möglich erscheinen lassen.
Es wurde beschrieben, dass die Anzahl an nosokomialen Pneumonien bei beatmeten Intensivpatienten größer war, wenn zur Stressulcusprophylaxe der pH-Wert des Mageninhaltes medikamentös angehoben war.
Die Sicherheit von Ranitidin wurde bei Kindern im Alter von 0 bis 16 Jahren mit säurebedingten Erkrankungen untersucht. Ranitidin wurde im Allgemeinen gut vertragen, wobei das Nebenwirkungsprofil dem von Erwachsenen entspricht. Es ist eine begrenzte Menge von Sicherheitsdaten, insbesondere in Bezug auf Wachstum und Entwicklung, verfügbar.
4.9 Überdosierung
6300 mg Ranitidin oral, entsprechend 42 Zantic 150 mg Filmtabletten/Zantic 150 mg Brause bzw. 21 Zantic 300 mg Filmtabletten/Zantic 300 mg Brause wurden täglich über mehrere Monate eingenommen und ohne Nebenwirkungen vertragen. Bei Hunden, die ein 40faches der für den Menschen vorgesehenen Dosis erhalten hatten, traten Störungen der Muskelkoordination sowie manchmal erhöhte Atemfrequenz und Erbrechen auf.
Es ist möglich, dass es auch beim Menschen nach Überdosierung zu ähnlichen Störungen kommt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist, ATC-Code: A02BA02
Der Wirkstoff Ranitidin ist ein kompetitiver, auf die H2-Rezeptoren selektiv wirkender Histamin-Antagonist.
Ranitidin hemmt die basale und die stimulierte Magensäuresekretion (stimuliert z. B. durch Histamin, Pentagastrin, Nahrungsmittel). Es werden sowohl das Magensaftvolumen als auch der Säure- und Pepsinanteil verringert. Ranitidin reduziert in therapeutischer Dosierung die 24-stündige Acidität im Mittel um 60 %. Nach einmaliger abendlicher Gabe der gesamten Tagesdosis von Ranitidin wird die nächtliche Säuresekretion um ca. 90 % reduziert.
Die Schleimsekretion wird durch Ranitidin nicht beeinträchtigt.
In den verfügbaren klinischen Daten wird der Gebrauch von Ranitidin bei Kindern zur Vorbeugung von Stressulzerationen erwähnt. Es ist kein direkter Nachweis für die Vorbeugung von Stressulzerationen verfügbar. Die Behandlung dieser Patienten beruht auf der Beobachtung, dass nach Gabe von Ranitidin der pH-Wert über 4 liegt. Der Wert dieses Surrogat-Parameters bei Kindern mit Stressulzerationen muss noch ermittelt werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
2 Minuten nach intravenöser Applikation von 50 mg Ranitidin wurden durchschnittliche Plasmawerte von etwa 2100 ng/ml gemessen.
10 Stunden später lagen die mittleren Plasmaspiegel bei 15 ng/ml.
Die Plasmaproteinbindung liegt zwischen 10 und 19 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt ca. 75 bis 110 l. Die totale Plasma-Clearance für Ranitidin beträgt etwa 700 ml/min.
Die Plasmahalbwertszeit liegt zwischen 2 und 3 Stunden.
Ranitidin wird überwiegend über die Niere durch tubuläre Sekretion ausgeschieden. Innerhalb der ersten 24 Stunden wurden 70 % des intravenös verabreichten Ranitidins unverändert ausgeschieden.
Der Metabolismus nach oraler und intravenöser Gabe ist ähnlich. Etwa 6 % der verabreichten Dosis werden als N-Oxid, 2 % als S-Oxid, 2 % als N-Desmethyl-Ranitidin und 2 % als Furansäure-Analogon ausgeschieden. Das N-Oxid und das S-Oxid besitzen jeweils 1 % der biologischen Aktivität des Ranitidins, beim N-Desmethyl-Ranitidin liegt sie bei etwa 50 %.
Darüber hinaus wird Ranitidin auch über die Galle ausgeschieden.
Ranitidin passiert nach Ergebnissen aus Tierversuchen in geringem Maße die Plazentaschranke. Bei Gabe unter der Geburt beim Menschen sind im Nabelschnurblut Konzentrationen gemessen worden, die der maternalen Serumkonzentration entsprechen.
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über.
Besondere Patientengruppen
Kinder/Säuglinge (6 Monate und älter)
Eine begrenzte Anzahl an pharmakokinetischen Daten hat gezeigt, dass es keine signifikanten Unterschiede in der Halbwertszeit (Kinder von 3 Jahren und darüber: 1.7 – 2.2 h) und Plasma-Clearance (Kinder von 3 Jahren und darüber: 9 – 22 ml/min/kg) zwischen Kindern und gesunden Erwachsenen, die intravenöses Ranitidin erhielten, gibt, wenn eine Berichtigung hinsichtlich des Körpergewichts erfolgt. Pharmakokinetische Daten bei Säuglingen sind äußerst begrenzt, scheinen aber mit denen älterer Kinder übereinzustimmen.
Neugeborene (unter 1 Monat)
Eine begrenzte Anzahl an pharmakokinetischen Daten von termingerecht geborenen Kindern, die mit extrakorporaler Membranoxygenierung (EMCO) behandelt wurden, legen nahe, dass die Plasma-Clearance nach der i.v. Gabe verringert sein könnte (1.5-8.2 ml/min/kg) und die Halbwertszeit im Neugeborenen erhöht sein könnte. Die Ranitidin-Clearance schien mit der geschätzten glomerulären Filtrationsrate bei Neugeborenen in Zusammenhang zu stehen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Aus den Untersuchungen zur chronischen Toxizität liegen keine Erkenntnisse vor, die zu dem Verdacht führen, dass beim Menschen bisher unbekannte Nebenwirkungen auftreten könnten. Außerdem zeigte sich in In-vivo- und in In-vitro-Studien kein Hinweis auf ein reproduktionstoxisches, mutagenes oder kanzerogenes Potential.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Wasser für Injektionszwecke.
6.2 Inkompatibilitäten
Mit Fructose enthaltenden Lösungen soll Zantic Injektionslösung nicht gemischt werden. Ebenso soll Zantic Injektionslösung nicht mit anderen, nicht überprüften Infusions- oder Arzneimittellösungen gemischt werden. Angaben zur Mischbarkeit siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung.
Zantic Injektionslösung darf nicht im Autoklaven sterilisiert werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
Zantic Injektionslösung soll nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25oClagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5 Art und Inhalt der Behältnisse
Zantic Injektionslösung ist eine klare, farblose bis hellgelbe Flüssigkeit.
Packungen mit
5 Ampullen zu je 5 ml Injektionslösung (N1)
Klinikpackungen mit
50 Ampullen zu je 5 ml Injektionslösung
100 Ampullen zu je 5 ml Injektionslösung
500 Ampullen zu je 5 ml Injektionslösung
1000 Ampullen zu je 5 ml Injektionslösung
5000 Ampullen zu je 5 ml Injektionslösung
10000 Ampullen zu je 5 ml Injektionslösung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
80700 München
Service Tel.: 0800 1 22 33 55
Service Fax: 0800 1 22 33 66
E-Mail: produkt.info@gsk.com
8. ZULASSUNGSNUMMER
Zul.-Nr.: 5204.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
10.12.1984/19.05.2003
10. STAND DER INFORMATION
Januar 2009
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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