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Zinnat 500mg

Document: 17.02.2004   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollten.

Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation


Zinnat® 500 mg

Filmtabletten


Wirkstoff: Cefuroximaxetil


Zusammensetzung

1 Filmtablette enthält

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

601,44 mg Cefuroximaxetil, entsprechend 500 mg Cefuroxim.


Sonstige Bestandteile:

Konservierungsmittel Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat;

Cellulose-Derivate, hydriertes Pflanzenöl, Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, Titan(IV)-oxid, Propy-lenglykol, Natriumbenzoat.


Darreichungsformen und Packungsgrößen

12 Filmtabletten N1

24 Filmtabletten N2


Stoff- oder Indikationsgruppe

Antibiotikum/Cephalosporin


Pharmazeutischer Unternehmer

Einfuhr, Umpackung und Vertrieb:

kohlpharma GmbH, Im Holzhau 8, 66663 Merzig


Hersteller

Glaxo Wellcome Operations, Barnard Castle, Großbritannien


Anwendungsgebiete

Infektionen, die durch Cefuroxim-empfindliche Erreger verursacht sind und bei denen eine Behandlung mit Antibiotika angezeigt ist, wie z. B.

- Infektionen der Atemwege einschließlich Hals- und Ohreninfektionen,

- Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege,

- Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes,

- Lyme Borreliose im Frühstadium (wie Erythema Migrans),

- akute, unkomplizierte Gonorrhoe.

Mikrobiologisches Wirkungsspektrum (siehe Weitere Informationen).


Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Cephalosporine (Arzneimittel, zu denen auch Zinnat® 500 mg gehört).

Bei Patienten, die auf Penicilline oder andere Betalaktame eine allergische Reaktion gezeigt haben, ist besondere Vorsicht geboten.

Bei Patienten, die zuvor eine anaphylaktische Reaktion (besondere Form der Allergie) entwickelt haben, ist besondere Vorsicht geboten.

Für Kinder unter 5 Jahren sind Zinnat® 500 mg Filmtabletten nicht geeignet (siehe Art und Dauer der Anwendung).

Für Kinder bis 12 Jahre liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungen in der Behandlung des Frühstadiums der Lyme Borreliose vor.


Schwangerschaft und Stillzeit:

Im Tierversuch ergaben sich keine Hinweise auf Missbildungen oder eine fruchtschädigende Wirkung. Cefuroxim geht in die Muttermilch über. Deshalb sollte Zinnat® 500 mg während der Schwangerschaft, insbesondere in den ersten drei Monaten, und in der Stillzeit nur unter sorgfältiger Abwägung von Nutzen und möglichem Risiko eingenommen werden. Dieses wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Bei Patienten, die zuvor eine anaphylaktische Reaktion (besondere Form der Allergie) entwickelt haben, ist besondere Vorsicht geboten.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Hochdosierte Behandlungen mit Cephalosporinen (Arzneimittel, zu denen auch Zinnat® 500 mg gehört) sollten mit Vorsicht durchgeführt werden bei Patienten, die gleichzeitig starkwirkende entwässernde Arzneimittel (z. B. Furosemid) oder möglicherweise nierenschädigende Präparate (z. B. Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, weil eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion durch solche Kombinationen nicht ausgeschlossen werden kann. Klinische Erfahrungen zeigen allerdings, dass dieses mit Zinnat® 500 mg in der empfohlenen Dosierung unwahrscheinlich ist.


Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Soweit nicht anders verordnet, wird folgende Dosierung empfohlen:


Erwachsene:

Infektionen der tiefen Atemwege:

Bronchitis:

Bei schweren Verlaufsformen 2-mal täglich 1 Filmtablette Zinnat® 500 mg


Lungenentzündung:

2-mal täglich 1 Filmtablette Zinnat® 500 mg.


Unkomplizierte Gonorrhoe:

einmalige Einnahme von 2 Filmtabletten Zinnat® 500 mg


Andere Infektionen (z. B. Infektionen im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich bzw. Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes):

Bei schweren Verlaufsformen 2-mal täglich 1 Filmtablette Zinnat® 500 mg


Lyme Borreliose im Frühstadium (Erythema Migrans):

Für Erwachsene und Kinder älter als 12 Jahre 2-mal täglich 1 Filmtablette Zinnat® 500 mg


Für alle übrigen Infektionen und für Kinder stehen niedriger dosierte Zinnat Filmtabletten zur Verfügung.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei älteren Patienten:

Sofern die Tagesdosis von 1202,88 mg Cefuroximaxetil (entsprechend 1000 mg Cefuroxim) nicht überschritten wird, braucht die Dosis nicht herabgesetzt zu werden.


Art und Dauer der Anwendung

Zinnat® 500 mg Filmtabletten sollen im Abstand von 12 Stunden eingenommen werden.

Die Einnahme sollte kurz nach einer Mahlzeit erfolgen, da der Wirkstoff dann am besten vom Körper aufgenommen wird.

Wegen des bitteren Geschmacks sollen Filmtabletten mit Cefuroximaxetil nicht geteilt, zerdrückt oder zerkaut werden. Sie sind daher für Kinder unter 5 Jahren nicht geeignet.

Die Behandlungsdauer (normalerweise 5 bis 10 Tage) richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Die Behandlung sollte mindestens 2 Tage über das Abklingen der Symptome hinaus durchgeführt werden.

Bei Infektionen, die durch beta-hämolysierende Streptokokken (bestimmte Erregerart) verursacht sind, ist aus Vorsorglichkeit eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen in Form von rheumatischem Fieber, Glomerulonephritis (Erkrankung der Nierenkörperchen) vorzubeugen.

Die Behandlungsdauer des Frühstadiums der Lyme Borreliose mit Zinnat® 500 mg beträgt 20 Tage.

Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit Zinnat® 500 mg abgesehen werden, da in diesen Fällen eine ausreichende Wirkstoffaufnahme nicht gewährleistet ist. Es sollte dann eine parenterale Anwendung (Spritze) in Erwägung gezogen werden.


Anwendungsfehler und Überdosierung

Akute Vergiftungen mit Zinnat® 500 mg sind bisher nicht bekannt geworden.

Eine Überdosierung von Cephalosporinen kann zentralnervöse Störungen verursachen und zu (Schüttel-) Krämpfen führen.

Cefuroxim-Serumspiegel können durch Dialyse herabgesetzt werden.


Nebenwirkungen

Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt:

Über Übelkeit, Erbrechen, Bauchbeschwerden und Durchfall wurde berichtet. Diese Nebenwirkungen treten bei der Einnahme höherer Tagesdosen etwas häufiger auf.

Wie auch bei anderen Antibiotika ist über pseudomembranöse Kolitis (bestimmte Form von Dünn- und Dickdarmentzündung) berichtet worden. Bei Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Kolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in diesen Fällen das Antibiotikum sofort abzusetzen und der behandelnde Arzt zu informieren.


Überempfindlichkeitserscheinungen:

Allergische Hautreaktionen (z. B. Nesselausschlag und masernähnliche Hautausschläge), Juckreiz, Arzneimittelfieber, Serumkrankheit.

Wie auch bei anderen Cephalosporinen sind vereinzelt Fälle von Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxisch epidermaler Nekrolyse berichtet worden.

Wenn derartiges auftritt, ist das Medikament abzusetzen und der Arzt zu befragen. Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade - bis zum anaphylaktischen Schock - sind beobachtet worden. Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein. Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) - die nach der Behandlung mit Tabletten wesentlich seltener auftreten als nach einer Injektion (Spritze) in die Blutbahn oder in den Muskel - erfordern unter Umständen entsprechende Notfallmaßnahmen.

Aufgrund des Gehaltes an Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat (Parabenen) können bei entsprechend veranlagten Patienten Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.


Wirkungen auf Blutbestandteile:

Veränderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (z. B. Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie) sowie der Blutplättchen (Thrombozytopenie) und sehr selten der roten Blutkörperchen (immunhämolytische Anämie).


Nervensystem:

Kopfschmerzen, Schwindel.

In Einzelfällen wurden vor allem bei älteren Patienten oder bei Patienten mit hohem Fieber oder schweren Infekten ZNS- Störungen wie Unruhe, Nervosität, Verwirrtheit oder Halluzinationen beobachtet.


Wirkungen auf die Leber:

Vorübergehender Anstieg von Leberwerten (SGOT, SGPT, LDH).

In Einzelfällen wurde über Gelbsucht berichtet.


Sonstige:

Entzündung der Mund- und Scheidenschleimhaut, teilweise verursacht durch überlagernde Infektionen mit Candida (Hefepilz).

Bei der Behandlung der Lyme Borreliose kommt es sehr häufig zu einer Jarisch-Herxheimer Reaktion.

Hierbei handelt es sich um eine natürliche Abwehrreaktion auf die Freisetzung von Bestandteilen zerfallender Krankheitserreger, welche sich u. a. in Fieber oder einer Verstärkung bereits vorhandener Krankheitssymptome äußert.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Zinnat® 500 mg soll nach Ablauf des angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


Stand der Information:

April 2002


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!



®Zinnat ist eine eingetragene Marke der

GlaxoSmithKline Gruppe.


Weitere Informationen

Zinnat® 500 mg ist ein Cephalosporin; es gehört zu derselben Antibiotika-Gruppe wie die Penicilline.


Folgende Erreger sind bei oraler Cefuroximaxetil als sensibel anzusehen:


Grampositive Aerobier:

Streptococcus pyogenes (und andere beta-hämolysierende Streptokokken), Staphylococcus aureus und Staphylococcus epidermidis (einschließlich penicillinase-produzierender Stämme, aber nicht methicillin-resistente Stämme), Streptococcus Gruppe B (Streptococcus agalactiae), Streptococcus pneumoniae.


Gramnegative Aerobier:

Escherichia coli, Proteus mirabilis, Klebsiella spp, Providencia spp, Haemophilus influenzae (einschließlich ampicillin-resistenter Stämme), Haemophilus parainfluenzae, Neisseria gonorrhoeae (einschließlich penicillinase- und nicht penicillinase-produzierender Stämme), Moraxella (Branhamella) catarrhalis.

Anaerobier:

Grampositive und gramnegative Kokken (ein-schließlich Peptococcus und Peptostreptococcus spp), Propionibacterium spp und grampositive Bacilli (einschließlich Clostridium spp).


Spirochäten:

Borrelia burgdorferi


Folgende Erreger sind nach oraler Cefuroximaxetil als nicht sensibel anzusehen:

Enterococcus (Streptococcus) faecalis, indolpositive Proteus species (wie z.B. Proteus rettgeri, Proteus vulgaris), Morganella morganii, Enterobacter spp, Citrobacter spp, Bacteroides fragilis, Serratia spp, Bacteroides species, Clostridium difficile, Campylobacter spp, Pseudomonas spp, Acinetobacter calcoaceticus, methicillin-resistente Stämme von Staphylokokken (Staphylococcus aureus und Staphylococcus epidermidis), Legionella spp und Listeria monocytogenes.