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Zodin Omega-3 1000 Mg Weichkapseln

Document: 31.05.2005   Fachinformation (deutsch) change

181818- -



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 60885.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



Fachinformation



FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Zodin 1000 mg Weichkapseln



FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Weichkapsel enthält:

Omega-3-Säurenethylester 90 1000 mg

bestehend aus 840 mg Doconexent-Ethyl (380 mg) und Icosapent-Ethyl (460 mg).


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.



FE 3. Darreichungsform


Weichkapsel

Weiche, transparente oblonge Gelatinekapseln, gefüllt mit einem schwach‑gelblichen Öl.



FG 4. Klinische Angaben



FH 4.1 Anwendungsgebiete


Nach Herzinfarkt:

Adjuvante Behandlung zur Sekundärprophylaxe nach Herzinfarkt, zusätzlich zu anderer Standard-Behandlung (z.B. Statine, Thrombozytenaggregationshemmer, Betablocker, ACE-Hemmer)


Hypertriglyceridämie

Bei endogener Hypertriglyceridämie zusätzlich zur Diät, wenn durch diätetische Maßnahmen allein kein ausreichendes Ansprechen erreicht wird:

- Typ IV in Monotherapie,

- Typ IIb/III in Kombination mit Statinen, falls die Kontrolle der Triglyceride nicht ausreichend ist.




FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Nach Herzinfarkt:

1 Kapsel täglich.


Hypertriglyceridämie:

Zu Behandlungsbeginn 2 Kapseln täglich. Wird kein ausreichendes Ansprechen erreicht,kann die Dosis auf 4 Kapseln pro Tag erhöht werden.


Die Kapseln sollten zu den Mahlzeiten eingenommen werden, um gastrointestinale Beschwerden zu vermeiden.


Es liegen keine Informationen über die Anwendung von Zodin bei Kindern und Jugendlichen, bei älteren Patienten über 70 Jahren oder bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen vor (siehe Abschnitt 4.4) und nur begrenzte Informationen über die Anwendung bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen.



FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den wirksamen Bestandteil, gegen Soja oder einen der sonstigen Bestandteile.



FK 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Aufgrund der mäßigen Verlängerung der Blutungszeit (bei der Höchstdosierung, d.h. 4 Kapseln pro Tag) müssen Patienten, die gleichzeitig eine Behandlung mit Antikoagulantien erhalten, überwacht und gegebenenfalls die Dosierung des Antikoagulanz angepasst werden (siehe Abschnitt 4.5). Die Anwendung von Zodin verändert nicht die Pflicht zur üblicherweise notwendigen Überwachung von Patienten dieses Typs.


Die verlängerte Blutungszeit ist bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko, (z.B. nach schweren Traumata, chirurgischen Eingriffen) zu berücksichtigen.


Da keine Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen, wird die Anwendung von Zodin bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.


Zodin ist nicht indiziert bei exogener Hypertriglyceridämie Typ I (Hyperchylomikronämie).

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei sekundärer endogener Hypertriglyceridämie (insbesondere bei nicht therapiertem Diabetes mellitus) vor.


Es liegen keine Erfahrungen bei Hypertriglyceridämie in Kombination mit Fibraten vor.


Eine regelmäßige Kontrolle der Leberfunktion (GOT und GPT) ist bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen (speziell bei der Höchstdosierung, d.h. 4 Kapseln pro Tag) erforderlich.




FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Orale Antikoagulantien: siehe Abschnitt 4.4. Zodin wurde gleichzeitig mit Warfarin ohne hämorrhagische Komplikationen gegeben. Dennoch muss die Prothrombinzeit kontrolliert werden, solange Zodin zusammen mit Warfarin gegeben oder wenn die Behandlung mit Zodin beendet wird.



FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Zodin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben keine Reproduktionstoxizität gezeigt. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, daher sollte Zodin nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.


Stillzeit

Es liegen keine Daten darüber vor, ob Zodin beim Tier oder beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Zodin sollte daher während der Stillzeit nicht angewendet werden.



FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend.



FJ 4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100, < 1/10); gelegentlich (> 1/1000, < 1/100); selten (> 1/10000, < 1/1000); sehr selten (< 1/10000), einschließlich gemeldeter Einzelfälle


Infektionen und parasitäre Erkrankungen:

gelegentlich: Gastroenteritis


Erkrankungen des Immunsystems:

gelegentlich: Hypersensitivität


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

selten: Hyperglykämie


Erkrankungendes Nervensystems:

gelegentlich: Schwindel, Störung des Geschmacksempfindens;

selten: Kopfschmerzen


Gefäßerkrankungen:

sehr selten: Hypotonie


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

sehr selten: trockene Nasenschleimhäute



Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

häufig: Dyspepsie, Übelkeit;

gelegentlich: Bauchschmerzen, gastrointestinale Störungen, Gastritis, Oberbauchschmerzen

selten: gastrointestinale Schmerzen

sehr selten: untere Gastrointestinalblutung


Leber- und Gallenerkrankungen:

selten: Lebererkrankungen


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

selten: Akne, juckender Hautausschlag;

sehr selten: Urtikaria


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

selten: nicht klar definierte Erkrankungen


Untersuchungen:

sehr selten: Zahl der weißen Blutkörperchen erhöht, Lactatdehydrogenase erhöht.

Eine mäßige Erhöhung von Transaminasen wurde bei Patienten mit Hypertriglyceridämie berichtet.



FO 4.9 Überdosierung


Besondere Empfehlungen bestehen nicht. Es sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen.



FF 5. Pharmakologische Eigenschaften



F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Andere Cholesterin- und Triglycerid-senkende Mittel; ATC-Code: C10AX 06


Bei den mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren Icosapent und Doconexenthandelt es sich um essentielle Fettsäuren.

Zodin wirkt auf Plasmalipide, indem es durch eine Senkung des VLDL

(very low densitylipoprotein = Lipoprotein von sehr geringer Dichte) die Triglyceridspiegel senkt. Der Wirkstoff beeinflusst außerdem die Hämostase und den Blutdruck.


Zodin vermindert die Synthese von Triglyceriden in der Leber, da Icosapentund Doconexentungeeignete Substrate für die Triglycerid-synthetisierenden Enzyme sind und die Veresterung anderer Fettsäuren hemmen.


Zur Senkung der Triglyceridspiegel trägt auch die gesteigerte -Oxidation von Fettsäuren in den Peroxisomen der Leber bei, da dabei die Menge an verfügbaren freien Fettsäuren für die Triglyceridsynthese gesenkt wird. Die Hemmung der Triglyceridsynthese führt zu einer Absenkung des VLDL.


Zodin erhöht bei einigen Patienten mit Hypertriglyceridämie den

LDL-Cholesterinspiegel. Der Anstieg des HDL-Cholesterins ist gering, signifikant geringer als bei der Anwendung von Fibraten, und nicht dauerhaft.



Es bestehen keine Erkenntnisse zum Langzeiteffekt (nach mehr als einem Jahr) auf die Lipidsenkung. Im übrigen gibt es keine klaren Anzeichen, dass die Senkung der Triglyceride das Risiko für eine ischämische Herzerkrankung mindert.


Während der Behandlung mit Zodin ist die Bildung von Thromboxan A2 verringert und die Blutungszeit leicht erhöht. Es wurden keine signifikanten Auswirkungen auf andere Blutgerinnungsfaktoren beobachtet.


11324 Patienten, die kurz zuvor (< 3 Monate) einen Myokardinfarkt erlitten hatten und eine empfohlene präventive Behandlung in Verbindung mit einer mediterranen Diät erhielten, wurden im Rahmen der GISSI-Prevenzione-Studie randomisiert einer der folgenden Behandlungsgruppen zugeteilt: Zodin (n=2836), Vitamin E (n=2830) Zodin + Vitamin E (n= 2830) oder keine Behandlung (n= 2828). GISSI-P war eine in Italien durchgeführte, randomisierte, offene Multicenter-Studie.


Die Ergebnisse der Beobachtung über 3,5 Jahre zeigten mit Zodin (1 g/Tag) eine signifikante Senkung eines kombinierten Endpunktes aus Gesamtsterblichkeitsrate, nicht tödlichem Herzinfarkt sowie nicht tödlichem Schlaganfall. (Senkung des relativen Risikos um 15% [2-26] p=0,0226 bei Patienten unter Zodin allein im Vergleich zur Kontrolle und um 10% [1-18] p=0,0482 bei Patienten unter Zodin mit oder ohne Vitamin E). Es wurde auch eine Verminderung der zweiten vorab definierten Endpunktkriterien einschließlich kardiovaskulär bedingter Todesfälle, nicht tödlicher Herzinfarkte und nicht tödlichen Schlaganfalls verzeichnet (Senkung des relativen Risikos um 20% [5-32] p=0,0082 bei Patienten unter Zodin allein im Vergleich zur Kontrollgruppe, Senkung des relativen Risikos um 11% [1‑20] p=0,0526 bei Patienten unter Zodin mit oder ohne Vitamin E). Die sekundäre Auswertung jeder Komponente der primären Endpunkte ergab eine signifikante Reduktion der Gesamtsterblichkeitsrate und der kardiovaskulär bedingten Todesfälle, aber keine Abnahme nicht tödlicher kardiovaskulärer Ereignisse oder tödlicher und nicht tödlicher Schlaganfälle.



F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Während und nach der Absorption gibt es drei wichtige Stoffwechselwege, in denen die Omega-3-Fettsäuren metabolisiert werden:



Die Konzentration der Omega-3-Fettsäuren Icosapent-Ethylund Doconexent-Ethylin den Plasma-Phospholipiden entspricht der an Icosapent-Ethylund Doconexent-Ethyl, die in die Zellmembranen eingebaut ist.


Pharmakokinetische Studien an Tieren zeigten eine vollständige Hydrolisierung der Ethylester, bei gleichzeitiger angemessener Absorption und Einbau von Icosapent-Ethylund Doconexent-Ethylin Plasma-Phospholipide und Cholesterolester.



F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Es haben sich keine Sicherheitsbedenken bei der für den Menschen empfohlenen täglichen Dosierung ergeben.



FR 6. Pharmazeutische Angaben



F7 6.1 Sonstige Bestandteile


Als Antioxidans:

alpha-Tocopherol (Ph. Eur.)


Kapselhülle:

Gelatine

Glycerol

gereinigtes Wasser

mittelkettige Triglyceride

(3-sn-Phosphatidyl)cholin (Soja)



FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre



FX 6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25ºC lagern. Nicht einfrieren.



FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Weiße HDPE-Flaschen.


1 Flasche mit 28 oder 100 Kapseln

Klinikpackung: 280 (10 x 28) Kapseln



F4 6.6 Hinweise für die Handhabung


Keine speziellen Hinweise.




FZ 7. Pharmazeutischer Unternehmer


Pronova Biocare A/S

Postfach 420

N-1327 Lysaker


Mitvertrieb:

Trommsdorff GmbH & Co. KG Arzneimittel

Trommsdorffstr. 2 – 6

52477 Alsdorf (Deutschland)

Telefon 02404 553-01

Telefax 02404 553 208

www.trommsdorff.de



F5 8. Zulassungsnummer


60885.00.00



F6 9. Datum der Zulassung


(siehe Unterschrift)



F10 10. Stand der Information


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F11 11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist.




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