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Zolim

Document: 20.04.2010   Fachinformation (deutsch) change

ENR: 2137219 Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC) Zolim


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Zolim®

10 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung

Wirkstoff: Mizolastin

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Tablette enthält:

10 mg Mizolastin


Sonstiger Bestandteil:

Enthält Lactose (siehe Abschnitt 4.4)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Tablette mit veränderter Wirkstofffreisetzung

Oblongförmige, weiße Tabletten mit Bruchrille auf einer Seite sowie Prägung ,,MZI 10‘‘ auf der anderen Seite.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Mizolastin ist ein langwirksames H1-Antihistaminikum, das zur symptomatischen Behand­lung der saisonalen allergischen Rhinokonjunktivitis (Heuschnupfen), der perennialen allergischen Rhinokonjunktivitis und Urtikaria indiziert ist.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene, auch ältere Patienten, und Kinder ab 12 Jahren:

Die empfohlene Tagesdosis beträgt 1 Tablette (entsprechend 10 mg Mizolastin).


4.3 Gegenanzeigen


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Mizolastinhat ein schwaches Potenzial, das QT-Intervall bei einigen Individuen zu verlängern. Das Ausmaß der Verlängerung ist mäßig und wurde nicht mit Herzrhythmus­störungen in Zusammenhang gebracht. Ältere Patienten können besonders empfindlich hinsichtlich der sedierenden Wirkung von Mizolastin und möglicher Effekte des Arznei­mittels auf die kardiale Repolarisation reagieren.


Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Zolim nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechsel­wirkungen

Obwohl die Bioverfügbarkeit von Mizolastin hoch ist und das Medikament hauptsächlich durch Glukuronidierung metabolisiert wird, führen systemisch verabreichtes Ketoconazol und Erythromycin zu einer mäßigen Erhöhung der Plasmakonzentration von Mizolastin. Deshalb ist die gleichzeitige Anwendung dieser Medikamente mit Mizolastin kontraindiziert.

Bei gleichzeitiger Anwendung starker Hemmstoffe oder Substrate der Leberoxidation (Cytochrom P450 3A4) zusammen mit Mizolastin ist Vorsicht geboten. Solche Substanzen sind u. a. Cimetidin, Ciclosporin und Nifedipin.


Alkohol

In den Untersuchungen mit Mizolastin wurde keine Verstärkung der durch Alkohol hervorgerufenen sedierenden Wirkung oder der durch Alkohol hervorgerufenen herab­gesetzten Leistungsfähigkeit beobachtet.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Zur Arzneimittelsicherheit von Mizolastin bei schwangeren Frauen liegen keine ausreichen­den Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien erbrachten keine Hinweise darauf, dass es zu direkten oder indirekten schädlichen Wirkungen auf die Entwicklung des Embryos oder Fetus, den Verlauf der Schwangerschaft und die peri- und postnatale Entwicklung kommt. Jedoch sollte Mizolastin, wie alle Arzneimittel, in der Schwangerschaft möglichst vermieden werden, insbesondere im ersten Schwangerschaftstrimenon.


Mizolastin geht in die Muttermilch über, daher wird die Einnahme von Mizolastinwährend der Stillzeit nicht empfohlen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen

Die meisten mit Mizolastin behandelten Patienten können Auto fahren oder andere Tätigkeiten ausüben, die ein gutes Reaktionsvermögen erfordern. Um jedoch empfindliche Personen zu identifizieren, die ungewöhnlich auf Arzneimittel reagieren, ist es ratsam, die individuelle Reaktion zu überprüfen, bevor ein Patient Auto fährt oder komplizierte Tätigkeiten ausführt.


4.8 Nebenwirkungen

Es wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:



Störungen des Gastrointestinaltraktes

Häufig(1 - 10 %):

Diarrhö, abdominale Schmerzen (einschließlich Dyspepsie), Mundtrockenheit, Übelkeit



Störungen des zentralen Nervensystems und psychische Störungen

Häufig(1 - 10 %):

Müdigkeit oft vorübergehender Natur, Kopfschmerzen, Schwindel

Gelegentlich(0,1 - 1 %):

Angst und Depression



Leberstörungen

Gelegentlich(0,1 - 1 %):

erhöhte Leberenzymkonzentrationen



Störungen des Blutbildes

Sehr selten (< 0,01 %):

niedrige Leukozytenzahlen



Generalisierte Störungen

Häufig(1 - 10 %):

Mattigkeit oft vorübergehender Natur, Appetitsteigerung, die bei manchen Patienten zu einer Gewichtszunahme führte

Sehr selten (< 0,01 %):

allergische Reaktionen einschließlich Anaphylaxie, Angioödem, generalisierter Exan­theme/Urtikaria, Pruritus und Hypotonie



Störungen des Herz-Kreislauf-Systems

Gelegentlich(0,1 - 1 %): Hypotonie, Tachykardie, Palpitationen

Sehr selten (< 0,01 %): vasovagales Syndrom



Störungen des Bewegungsapparates

Gelegentlich(0,1 - 1 %):

Arthralgie, Myalgie


Es liegen Berichte über Bronchospasmus und Verschlimmerung eines Asthmas vor, doch ist angesichts der großen Häufigkeit von Asthma in der behandelten Patientenpopulation ein Kausalzusammenhang nicht geklärt.

Die Behandlung mit gewissen Antihistaminika wurde generell mit einer Verlängerung der QT-Intervalle in Zusammenhang gebracht, welche das Risiko schwerer Herzrhythmus­störungen bei empfindlichen Patienten erhöht.

Geringfügige Veränderungen des Blutzuckerspiegels und der Elektrolytwerte wurden selten beobachtet. Die klinische Bedeutung dieser Veränderungen bei sonst gesunden Personen ist unklar.

Risikopatienten (Diabetiker oder Patienten, die zu Elektrolytstörungen oder Herz­rhythmus­störungen neigen) sollten regelmäßig kontrolliert werden.


4.9 Überdosierung

Bei einer Überdosierung wird empfohlen, mindestens 24 Stunden lang die allgemeine Symptomatik sowie die Herzfunktion einschließlich QT-Intervall und Herzrhythmus zu überwachen, außerdem sollte gegebenenfalls der nicht resorbierte Teil des Arzneimittels mit Standardmethoden entfernt werden.

Studien bei Patienten mit Niereninsuffizienz ergaben, dass die Clearance des Arzneimittels durch Hämodialyse nicht gesteigert wird.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe/ATC-Code

Antihistaminikum zur systemischen Anwendung/R06AX25


Mizolastin besitzt antihistaminerge und antiallergische Eigenschaften, die auf einen spezifischen und selektiven Antagonismus an peripheren Histamin-H1-Rezeptoren zurückzuführen sind. Es konnte ebenfalls gezeigt werden, dass Mizolastin die Histaminfreisetzung aus Mastzellen (bei 0,3 mg/kg oral) und die Einwanderung von Neutrophilen (bei 3 mg/kg oral) in Tiermodellen für allergische Reaktionen hemmt.


Beim Menschen haben Studien über die Induktion einer Quaddelreaktion durch Histamin gezeigt, dass Mizolastin 10 mg ein schnell und stark (80 % Hemmung nach 4 Stunden) sowie langwirksames (24 Stunden) Antihistaminikum ist. Nach Langzeitverabreichung trat keine Tachyphylaxie (Gewöhnungseffekt) auf.


Weder in präklinischen noch in klinischen Studien war ein anticholinerger Effekt nach­weisbar.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Verabreichung wird Mizolastin schnell resorbiert. Die Maximalkonzentration im Plasma wird nach einem Zeitintervall von 1,5 Stunden (Median) erreicht.

Die Biover­fügbarkeit beträgt 65 %, und es wurde nachgewiesen, dass die Kinetik linear verläuft. Die mittlere Eliminationshalbwertzeit beträgt 13,0 Stunden, die Plasmaproteinbindung 98,4 %.


Bei Leberinsuffizienz ist die Resorption von Mizolastin langsamer und die Verteilungsphase länger, so dass es zu einer mäßigen Zunahme der AUC von 50 % kommt.


Die Metabolisierung erfolgt hauptsächlich über Glukuronidierung der Stammsubstanz. Das Cytochrom-P450-3A4-Enzymsystem ist an einem der alternativen Stoffwechselwege beteiligt, bei dem es zur Bildung der hydroxylierten Metaboliten von Mizolastin kommt. Keiner der identifizierten Metaboliten trägt zur pharmakologischen Aktivität von Mizolastin bei. Erhöhte Plasmaspiegel von Mizolastin bei gleichzeitiger systemischer Verabreichung von Ketoconazol und Erythromycin entsprechen Konzentrationen, wie sie nach einer Dosis von 15 bis 20 mg Mizolastin erreicht werden.


In Untersuchungen mit gesunden Probanden wurde keine klinisch signifikante Wechsel­wirkung mit der Nahrungsaufnahme, Warfarin, Digoxin, Theophyllin, Lorazepam oder Diltiazem festgestellt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Pharmakologische Studien bei verschiedenen Spezies haben gezeigt, dass es bei Dosen, die über dem 10- bis 20fachen der therapeutischen Dosis liegen, zu einem Effekt auf die kardiale Repolarisation kommt. Bei Hunden (nicht anästhesiert) traten unter Mizolastin erst beim 70fachen der therapeutischen Dosis elektrokardiographisch nachweisbare pharma­kologische Wechselwirkungen mit Ketoconazol auf.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Kern:

Hydriertes Rizinusöl, Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Weinsäure (Ph.Eur.), Povidon, hochdis­perses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Filmüberzug:

Hypromellose, Propylenglycol, Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung lagern, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium (oPA/Aluminium/PVC)-Blisterpackungen

Packungen mit 10 (N1), 15 (N1), 20 (N1), 30 (N2), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten

Klinikpackungen mit 200 (10 x 20) und 300 (10 x 30) Tabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Verfärbte Tabletten dürfen nicht mehr eingenommen werden.

7. Inhaber der Zulassung

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

65926 Frankfurt am Main

Postanschrift: Postfach 80 08 60

65908 Frankfurt am Main

Telefon: (01 80) 2 22 20 10*

Telefax: (01 80) 2 22 20 11*

E-Mail: callcenter.de@sanofi-aventis.com


8. Zulassungsnummer

37219.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

28.04.1997/12.01.2007

10. Stand der Information

April 2010

11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig



I n Deutschland erhältliche Packungsgrößen:

Packungen zu 20, 50 und 100 Tabletten

* 0,06 €/Anruf.

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