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Zolim

Document: 11.03.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

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Wortlaut der für die Gebrauchsinformation vorgesehenen Angaben



Liebe Patientin, lieber Patient!



Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollten. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.



Gebrauchsinformation



zolim®

10 mg Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung

Wirkstoff: Mizolastin



Zusammensetzung

1 Tablette enthält:

Arzneilich wirksamer Bestandteil:

Mizolastin 10 mg



Sonstige Bestandteile:

Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Weinsäure (Ph.Eur.), Povidon, Hochdisperses Siliciumdioxid, Hydriertes Rizinusöl, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Propylenglycol, Titandioxid (E171)



Darreichungsform und Inhalt

Packungen mit 10 (N1), 15 (N1), 20 (N1), 30 (N2), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung



Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise

H1-Antihistaminikum für den systemischen Gebrauch



Name und Anschrift der pharmazeutischen Unternehmer und des Herstellers

Schwarz Pharma Deutschland GmbH

Alfred-Nobel-Straße 10

40789 Monheim

Telefon: 02173/48-4847

Telefax: 02173/48-4841

Internet: http://www.schwarzpharma.de



Mitvertrieb:

SANOL GmbH

Alfred-Nobel-Straße 10

40789 Monheim

Telefon: 02173/48-4847

Telefax: 02173/48-4841



Hersteller:

Sanofi Winthrop Industrie

82, avenue Raspail

94225 Gentilly

Frankreich



Anwendungsgebiete

Mizolastin ist ein langwirksames H1-Antihistaminikum, das zur symptomatischen Behandlung der saisonalen allergischen Rhinokonjunktivitis (Heuschnupfen), der perennialen allergischen Rhinokonjunktivitis und Urtikaria (Nesselsucht) indiziert ist.





Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie ZOLIM® nicht anwenden?

  • bei Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Bestandteile

  • bei gleichzeitiger Verabreichung von Mizolastin mit Makrolidantibiotika oder systemisch wirkenden Imidazol-Antimykotika (Mittel gegen Pilzerkrankungen)

  • bei schweren Leberfunktionsstörungen

  • bei Herzerkrankungen oder symptomatischen Herzrhythmusstörungen in der Vorgeschichte

  • bei bekannter oder vermuteter QT-Verlängerung (bestimmte EKG-Veränderungen) oder Störungen des Elektrolythaushaltes, insbesondere bei erniedrigtem Kaliumspiegel im Serum

  • bei verlangsamter Herzschlagfolge, die gesundheitliche Auswirkungen hat (Bradykardie)

  • bei Anwendung von Arzneistoffen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, wie Klasse-I- und Klasse-III-Antiarrhythmika (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen)



Was müssen Sie in der Schwangerschaft und der Stillzeit beachten?

Zur Arzneimittelsicherheit von Mizolastin bei schwangeren Frauen liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien erbrachten keine Hinweise, dass es zu direkten oder indirekten schädlichen Wirkungen auf die Entwicklung des Embryos oder Feten, den Schwangerschaftsverlauf und die Entwicklung in dem Zeitraum um die Geburt sowie nach der Geburt kommt. Jedoch sollte Mizolastin, wie alle Arzneimittel, in der Schwangerschaft möglichst nicht eingenommen werden, insbesondere nicht in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft.



Mizolastin geht in die Muttermilch über, daher wird die Einnahme von Mizolastin während der Stillzeit nicht empfohlen.



Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

Mizolastin hat ein schwaches Potenzial, die QT-Zeit im EKG bei einigen Individuen zu verlängern. Das Ausmaß der Verlängerung ist mäßig und wurde nicht mit Herzrhythmusstörungen in Zusammenhang gebracht.



Ältere Patienten können besonders empfindlich hinsichtlich der beruhigenden Wirkung von Mizolastin und möglicher Effekte des Arzneimittels auf die kardiale Repolarisation (elektrische Funktion des Herzens) reagieren.



Risikopatienten (Diabetiker oder Patienten, die zu Störungen der Blutsalze [Elektrolytstörungen] oder Herzrhythmus­störungen neigen) sollten regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.



Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Die meisten mit Mizolastin behandelten Patienten können Auto fahren oder andere Tätigkeiten ausüben, die ein gutes Reaktionsvermögen erfordern. Um jedoch empfindliche Personen zu identifizieren, die ungewöhnlich auf Arzneimittel reagieren, ist es ratsam, die individuelle Reaktion zu überprüfen, bevor ein Patient Auto fährt oder komplizierte Tätigkeiten ausführt.



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungs­pflichtige Arzneimittel handelt.



Welche andere Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von ZOLIM®?

Obwohl die Bioverfügbarkeit von Mizolastin hoch ist und das Medikament hauptsächlich durch Abbaureaktion in der Leber (Glukuronidierung) verstoffwechselt wird, führen systemisch verabreichtes Ketoconazol und Ery­thromycin zu einer mäßigen Erhöhung der Plasmakonzentration von Mizolastin. Deshalb ist die gleichzeitige Anwendung dieser Medikamente nicht angezeigt. Bei gleichzeitiger Anwendung starker Hemmstoffe oder Substrate der Leberoxidation (Cytochrom P450 3A4) zusammen mit Mizolastin ist Vorsicht geboten. Solche Substanzen sind u. a. Cimetidin, Ciclosporin und Nifedipin.



Alkohol: In den Untersuchungen mit Mizolastin wurde keine Verstärkung der durch Alkohol hervorgerufenen beruhigenden Wirkung oder der durch Alkohol hervorgerufenen herabgesetzten Leistungsfähigkeit beobachtet.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt ZOLIM® nicht anders verordnet hat.

Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da ZOLIM® sonst nicht richtig wirken kann!



In welcher Dosierung und wie oft sollten Sie ZOLIM® einnehmen?

Erwachsene, auch ältere Patienten, und Kinder ab 12 Jahren:

Die empfohlene Tagesdosis beträgt 1 Tablette (entsprechend 10 mg Mizolastin).



Wie und wann sollten Sie ZOLIM® einnehmen?

Die Tablette wird mit reichlich Flüssigkeit eingenommen. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.



Wie lange sollten Sie ZOLIM® einnehmen?

ZOLIM® ist zur Einnahme über eine längere Zeitspanne vorgesehen. Die Dauer der Einnahme bestimmt der behandelnde Arzt.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn ZOLIM® in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?

Bei einer Überdosierung wird empfohlen, mindestens 24 Stunden lang die allgemeine Symptomatik sowie die Herzfunktion einschließlich QT-Intervall und Herzrhythmus zu überwachen, außerdem sollte gegebenenfalls der nicht aufgenommene Teil des Arzneimittels mit Standard­methoden entfernt werden.

Studien bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ergaben, dass die Entfernung (Clearance) des Arzneimittels durch Hämodialyse nicht gesteigert wird.



Was müssen Sie beachten, wenn Sie eine Anwendung vergessen haben?

Wenn Sie einmal vergessen haben, eine Tablette einzunehmen, nehmen Sie bitte zu dem nächsten üblichen Einnahmetermin die verordnete Dosis ein.

Bitte versuchen Sie nicht, Tabletten, die Sie vergessen haben einzunehmen, durch Verdopplung der üblichen Dosis zu anderen Einnahmezeitpunkten auszugleichen.



Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?

Bitte unterrichten Sie Ihren Arzt von jeder Behandlungsunterbrechung oder von Ihrem Wunsch, die Behandlung zu beenden.



Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von ZOLIM® auftreten?

Bei der Auflistung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:



Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als

1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als

1 von 1 000 Behandelten

Selten:

weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten

Sehr selten:

weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle



Störungen des Magen-Darm-Traktes

Häufig: Durchfall (Diarrhoe), Schmerzen im Bauchraum (abdominale Schmerzen) einschließ­lich Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Mundtrockenheit, Übel­keit





Störungen des zentralen Nervensystems und psychische Störungen

Häufig: Müdigkeit oft vorübergehender Natur, Kopfschmerzen, Schwindel

Gelegentlich: Angst und Depression



Leberstörungen

Gelegentlich: erhöhte Leberwerte(Leberenzymkonzentrationen)



Störungen des Blutbildes

Sehr selten: niedrige Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozytenzahlen)



Generalisierte Störungen

Häufig: Mattigkeit oft vorübergehender Natur, Appetitsteigerung, die bei manchen Patienten zu einer Gewichtszunahme führte

Sehr selten: allergische Reaktionen einschließlich schwerer, rasch einsetzender Überempfindlich­keitsreaktionen (Anaphylaxie), Schwellungen von Haut und Schleimhaut (Angioödem), Hautaus­schlag am ganzen Körper/Quaddelbildung (generalisierte Exantheme/Urtikaria), Juckreiz und Blutdruckabfall (Hypotonie)



Störungen des Herz-Kreislauf-Systems

Gelegentlich: Blutdruckabfall (Hypotonie), Herzrasen, Herzklopfen

Sehr selten: funktionelle Kreislaufstörungen (vasovagales Syndrom)



Störungen des Bewegungsapparates

Gelegentlich: Gelenkschmerzen und Muskelschmerzen



Es liegen Berichte über Krämpfe der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus) und Verschlim­merung eines Asthmas vor, doch ist angesichts der großen Häufigkeit von Asthma in der behandelten Patientengruppe ein ursächlicher Zusammenhang nicht geklärt.

Die Behandlung mit gewissen Antihistaminika wurde generell mit einer Verlängerung der QT-Zeit im EKG in Zusammenhang gebracht, welche das Risiko schwerer Herzrhythmusstörungen bei empfindlichen Patienten erhöht.

Geringfügige Veränderungen des Blutzuckerspiegels und der Blutsalze (Elektrolytwerte) wurden selten be­obachtet. Die klinische Bedeutung dieser Veränderungen bei sonst gesunden Personen ist unklar.



Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.



Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?

Bei Nebenwirkungen, die Zeichen einer Überdosierung sind, benachrichtigen Sie sofort einen Arzt!



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfalldatum dieser Packung ist auf den Blisterstreifen und der Faltschachtel aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!



Nicht über 25°C und zum Schutz vor Feuchtigkeit in der Originalverpackung aufbewahren.

Verfärbte Tabletten dürfen nicht mehr eingenommen werden.



Stand der Information

März 2005



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Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!

Q:\Zolim\Texte\GI clear 10.03.2005.doc (Schw/me)

Renewal-Verfahren (EU-Abschluss: 31.01.2001), Beantwortung der fachlichen Stellungnahmen des BfArM vom 12.03.2004 zu den mit Schreiben vom 30.01.2001 und 16.02.2001 vorgelegten deutschen Texten; Beantwortung der fachlichen Stellungnahme des BfArM vom 16.07.2004; Auflagenerfüllung vom 10.03.2005 zum nationalen Zulassungsverlängerungsbescheid vom 24.11.2004