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Zolpidem Aristo 10 Mg Filmtabletten

Document: 26.01.2011   Fachinformation (deutsch) change

Textspezifikation ARI SP T PFI 105000-02

Zolpidem Aristo 10 mg Filmtabletten

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

Stand: 01/2011







8000406

Stand:09.09.2003

Nr.: zolpidem_oral_spcde_2003-09-09_002







FACHINFORMATION





1. Bezeichnung des Arzneimittels

Zolpidem Aristo 10 mg Filmtabletten





2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Zolpidemtartrat



1 Filmtablette Zolpidem Aristo 10 mg Filmtabletten

enthält 10 mg Zolpidemtartrat (entsprechend 8,03 mg Zolpidem)



Sonstige Bestandteile:Lactose



Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1





3. Darreichungsform

Filmtabletten

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.





4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen.



Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Arzneistoffe sollten nur bei Schlafstörungen von klinisch bedeutsamem Schweregrad angewendet werden.





4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung:



Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 10 mg Zolpidemtartrat. Diese Dosis sollte nicht überschritten werden.



Bei älteren oder geschwächten Patienten, die u. U. besonders empfindlich auf Zolpidem reagieren, wird eine Tagesdosis von 5 mg Zolpidemtartrat empfohlen. Diese Dosierung sollte nur im Ausnahmefall überschritten werden.



Auch bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Dosierung wegen einer verringerten Clearance und verzögerter Metabolisierung nur 5 mg Zolpidemtartrat betragen (s. Kapitel 4.3).

Diese Dosierung sollte nur bei klinisch unzureichender Wirkung und bei guter Verträglichkeit des Arzneimittels auf 10 mg erhöht werden.



Zolpidem 10 mg ist bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren kontraindiziert.



Art und Dauer der Anwendung:



Die Filmtabletten werden abends direkt vor dem Schlafengehen mit etwas Flüssigkeit (Wasser) eingenommen.



Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte im Allgemeinen wenige Tage bis zu 2 Wochen betragen, und einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen.

Im Einzelfall kann eine über diesen Zeitraum hinausgehende Behandlung erforderlich sein. Sie sollte jedoch nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes des Patienten erfolgen.



4.3 Gegenanzeigen

- Überempfindlichkeit gegenüber Zolpidem bzw. einem anderen Bestandteil des Arzneimittels

- Myasthenia gravis

- schwere Ateminsuffizienz

- Schlafapnoe-Syndrom

- schwere Leberinsuffizienz

- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Allgemein

Die Ursache für die Schlafstörungen soll, wenn möglich, festgestellt werden. Zu Grunde liegende Störungen sollen vor Verschreibung eines Hypnotikums behandelt werden. Falls die Schlafstörungen 7 bis 14 Tage nach Behandlungsbeginn noch andauern, soll der Patient auf mögliche psychische oder physische Erkrankungen untersucht werden. Die vom Arzt zu berücksichtigenden möglichen Folgen einer Behandlung mit Benzodiazepinen oder anderen Hypnotika werden nachfolgend beschrieben:



Toleranzentwicklung

Nach wiederholter Einnahme von Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Stoffen über wenige Wochen kann es zu einem Verlust an Wirksamkeit (Toleranz) kommen.

Während einer Behandlung mit Zolpidem von bis zu 4 Wochen ist jedoch bisher keine ausgeprägte Toleranz aufgetreten.



Abhängigkeit

Die Anwendung von Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Stoffen kann zur Entwicklung von psychischer und physischer Abhängigkeit führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung und ist bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit in der Anamnese zusätzlich erhöht.



Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugssymptomen begleitet. Diese können sich in Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, außergewöhnlicher Angst, Spannungszuständen, innerer Unruhe, Schlafstörungen, Verwirrtheit und Reizbarkeit äußern.

In schweren Fällen können außerdem folgende Symptome auftreten: Realitätsverlust, Persönlichkeitsstörungen, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Taubheit und Parästhesien in den Extremitäten, Halluzinationen oder epileptische Anfälle.



Rebound-Schlaflosigkeit

Auch beim Beenden einer kürzeren Behandlung kann es vorübergehend zu Absetzerscheinungen (Rebound-Phänomenen) kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Zolpidem Aristo 10 mg Filmtabletten führten, in verstärkter Form wieder auftreten können. Als Begleitreaktionen sind Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich.

Da das Risiko von Entzugs- bzw. Absetz-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Therapie höher ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden.

Es gibt Hinweise dafür, dass es bei kurzwirksamen Benzodiazepinen und benzodiazepin-ähnlichen Stoffen auch innerhalb des Dosierungsintervalls zu Entzugserscheinungen kommen kann, insbesondere bei hoher Dosierung.

Vor dem Beenden der Therapie sollten die Patienten auf die Möglichkeit dieser Rebound-Phänomene hingewiesen werden.



Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes erfolgen (s. Kapitel 4.2).



Es wird empfohlen, den Patienten zu Beginn der Therapie über die begrenzte Dauer der Behandlung zu informieren und ihm ausführlich die allmähliche Verringerung der Dosis zu erklären.



Amnesie

Benzodiazepine und benzodiazepinähnliche Stoffe können anterograde Amnesien verursachen, insbesondere während der ersten Stunden nach der Einnahme. Dieses Risiko kann durch eine ausreichend lange, ununterbrochene Schlafdauer (7-8 Stunden) verringert werden (s. Kapitel 4.8).



Psychische und "paradoxe" Reaktionen

Bei der Anwendung von Benzodiazepinen und benzodiazepinähnlichen Stoffen kann es, vor allem bei älteren Patienten, zu psychiatrischen sowie sogenannten "paradoxen" Reaktionen kommen. Diese sind: Unruhe, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahn, Wutanfälle, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, Schlafwandeln, unangemessenes Verhalten, zunehmende Schlaflosigkeit und andere unerwünschte Verhaltensänderungen. In solchen Fällen sollte die Behandlung mit diesem Präparat beendet werden (s. Kapitel 4.8).



Spezifische Patientengruppen

Ältere oder geschwächte Patienten

Ältere oder geschwächte Patienten sollten niedrigere Dosis erhalten: siehe empfohlene Dosierung (Abschnitt 4.2). Bedingt durch die muskelrelaxierende Wirkung besteht besonders bei älteren Patienten das Risiko, sich bei nächtlichen Aufstehen durch Sturz eine Fraktur des Hüftgelenks zuzuziehen.



Patienten mit Niereninsuffizienz

Obwohl eine Dosisanpassung nicht notwendig ist, sollte Zolpidem bei Patienten mit Niereninsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 5.2).



Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz

Vorsicht ist geboten bei der Verschreibung von Zolpidem an Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz, da Benzodiazepine die Eigenschaft besitzen, das Atemzentrum zu dämpfen. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass Angst oder Agitiertheit als Zeichen einer dekompensierten Ateminsuffizienz beschrieben worden sind.



Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen

Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten nicht mit Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen behandelt werden, da bei ihnen die Gefahr einer Enzephalopathie besteht.



Anwendung bei Patienten mit einer psychotischen Erkrankung

Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe werden zur primären Behandlung von Psychosen nicht empfohlen.



Anwendung bei Depression

Obwohl relevante klinische, pharmakokinetische und pharmakodynamische Interaktionen mit SSRI nicht gefunden wurden, sollte Zolpidem bei Patienten, die Symptome einer Depression zeigen, mit Vorsicht angewendet werden. Suizidale Tendenzen können vorliegen. Da bei diesen Patienten die Möglichkeit einer absichtlichen Überdosierung gegeben ist, sollte ihnen nur die unbedingt notwendige Menge an Zolpidem gegeben werden. Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewandt werden (bei diesen Patienten kann hierdurch die Suizidgefahr erhöht werden).



Anwendung bei Patienten mit früherem Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch

Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sollten bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. Diese Patienten sollten aufgrund des Risikos der Gewöhnung und psychischen Abhängigkeit während der Behandlung sorgfältig überwacht werden.



Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Zolpidem Aristo 10 mg Filmtabletten nicht einnehmen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Während der Behandlung mit Zolpidem sollte kein Alkohol getrunken werden, da hierdurch die Wirkung von Zolpidem in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird.



Die Kombination mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln (Neuroleptika, Antidepressiva, Hypnotika, Anxiolytika/Sedativa, Narkoanalgetika, Antiepileptika, Narkotika, sedative Antihistaminika), kann zu einer gegenseitigen Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung führen und sollte daher kritisch erwogen werden.

Die Kombination mit Narkoanalgetika kann zu einer Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit zu beschleunigter Abhängigkeitsentwicklung führen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Muskelrelaxantien kann die muskelrelaxierende Wirkung verstärkt werden - insbesondere bei älteren Patienten und bei höherer Dosierung (Sturzgefahr!).

Zolpidem wird von Enzymen des Cytochrom P450 Systems, vor allem dem CYP3A4, metabolisiert.

Rifampicin induziert die Metabolisierung von Zolpidem und führt zu einer Senkung der Spitzenplasmakonzentration um ca. 60 % und einer möglichen eingeschränkten Wirksamkeit. Ähnlich Effekte sind such bei anderen starken Enzyminduktoren des Cytochrom P450 Systems zu erwarten.

Substanzen, die Leberenzyme hemmen (besonders CYP3A4), können zu einer Steigerung der Plasmakonzentrationen und einer Verstärkung der Aktivität von Zolpidem führen. Die gleichzeitige Gabe von Zolpidem mit Itraconazol (CYP3A4-Hemmer) führt jedoch nicht zu signifikanten pharmakokinetischen oder pharmakodynamischen Veränderungen. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Obwohl Zolpidem bei Untersuchungen am Tier keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen zeigte, sollte es während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Drittel, nicht angewendet werden, da Erfahrungen beim Menschen nicht vorliegen.

Frauen, die eine Schwangerschaft wünschen oder bei sich vermuten, sind angehalten, wegen eines Abbruchs oder einer Weiterführung der Behandlung mit Zolpidem Aristo 10 mg Filmtabletten ihren Arzt aufzusuchen.

Falls Zolpidem wegen zwingender medizinischer Gründe in der späten Phase einer Schwangerschaft oder während der Wehen angewendet wird, können aufgrund des pharmakologischen Wirkprofils unerwünschte Begleiteffekte wie Hypothermie, herabgesetzter Muskeltonus und schwache Atemdepression beim Neugeborenen nicht ausgeschlossen werden. Nach Gabe von sedativ/hypnotisch wirkenden Arzneimitteln in der Spätschwangerschaft kann es zu Entzugssymptomen beim Neugeborenen kommen.

Obwohl Zolpidem nur in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht, sollten stillende Mütter das Präparat nicht einnehmen, da mögliche Auswirkungen auf den gestillten Säugling bislang nicht untersucht wurden.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Sedierung, Amnesie, verminderte Konzentrationsfähigkeit und beeinträchtigte Muskelfunktion können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen auswirken. Dies gilt in besonderem Maße nach unzureichender Schlafdauer bzw. im Zusammenwirken mit Alkohol.



4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zu Grunde gelegt:


Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)



Die Nebenwirkungen scheinen von der individuellen Empfindlichkeit des Patienten abhängig zu sein und, wenn der Patient nicht sofort zu Bett geht oder schläft, häufiger innerhalb einer Stunde nach Einnahme aufzutreten (siehe Abschnitt 4.2).



Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: paradoxe Reaktionen: Reaktionen wie Unruhe, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahn, Wutanfälle, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenes Verhalten und andere unerwünschte Verhaltensänderungen (diese Störungen treten vermehrt bei älteren Patienten auf; siehe Abschnitt 4.4) und anterograde Amnesien, welche mit unangemessenem Verhalten einhergehen. Eine bereits vorhandene Depression kann während der Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen demaskiert werden (siehe Abschnitt 4.4).

Die Anwendung kann (auch in therapeutischen Dosen) zur Entwicklung einer physischen Abhängigkeit führen; bei Beenden der Therapie können Entzugs- und Rebound-Phänomene auftreten (siehe Abschnitt 4.4). Psychische Abhängigkeit kann auftreten. Missbrauch ist bei Patienten mit Mehrfachabhängigkeit berichtet worden. Verminderte Libido.



Erkrankung des Nervensystems

Häufig: Schläfrigkeit am folgenden Tag, emotionale Dämpfung, verminderte Aufmerksamkeit, Verwirrtheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen.



Augenerkrankungen

Häufig: Doppeltsehen.



Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig: Schwindel, Ataxie.



Erkrankung des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: gastrointestinale Störungen (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen).



Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Hautreaktionen, Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig: Muskelschwäche.



4.9 Überdosierung

Bei einer Überdosierung mit Zolpidem allein wurde eine Beeinträchtigung des Bewusstseins von Schläfrigkeit bis hin zu leichtem Koma beschrieben.

Bei Überdosierungen mit bis zu 400 mg, dem 40-fachen der empfohlenen Dosis, kam es zu einer vollständigen Genesung der Patienten. Bei Überdosierung sollte die übliche symptomatische Therapie eingeleitet und unterstützende Maßnahmen getroffen werden. Wo es angebracht ist, sollte sofort eine Magenspülung durchgeführt werden. Bei Bedarf sollten intravenöse Lösungen gegeben werden. Falls eine Magenentleerung keinen Erfolg verspricht, sollte zur Resorptionsverringerung Aktivkohle gegeben werden.

Die Überwachung respiratorischer und kardiovaskulärer Funktionen ist zu berücksichtigen. Sedierende Arzneimittel sollten selbst bei Auftreten von Erregung nicht gegeben werden.

Die Anwendung von Flumazenil kann beim Auftreten schwerer Symptome in Betracht gezogen werden.

Bei der Behandlung einer Überdosierung sollte berücksichtigt werden, dass möglicherweise mehrere Arzneimittel eingenommen wurden.

Auf Grund des großen Verteilungsvolumens und der hohen Eiweißbindung dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse nur von geringem Nutzen sein.

Hämodialyseuntersuchungen bei Patienten mit Nierenversagen, die therapeutische Dosen erhielten, haben gezeigt, dass Zolpidem nicht dialysierbar ist.





5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Hypnotika und Sedativa, Benzodiazepin-verwandte Substanzen

ATC Code: N05CF02

Zolpidem, ein Imidazopyridin, ist ein Benzodiazepin-ähnliches Hypnotikum. In experimentellen Untersuchungen zeigte Zolpidem sedierende Eigenschaften bei niedrigen Dosierungen, als dies für eine antikonvulsive, muskelrelaxierende oder anxiolytische Wirkung notwendig ist. Diese Wirkungen beruhen auf einer spezifischen Aktivität an zentralen Rezeptoren, die zu dem makromolekularen GABA-omega BZ1 und BZ2 Rezeptorkomplex gehören und das Öffnen der Chloridionenkanäle modulieren. Zolpidem wirkt dabei vorwiegend auf die Omega BZ1 Rezeptor-Subtypen. Die klinische Bedeutung dieses Wirkungsmechanismus ist nicht bekannt.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Zolpidem wird schnell resorbiert und die hypnotische Wirkung setzt rasch ein. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung beträgt 70 %. Zolpidem zeigt im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Kinetik. Der therapeutische Plasmaspiegel liegt zwischen 80 und 200 ng/ml. Die Spitzenplasmakonzentration wird nach 0,5-3 Stunden erreicht.



Verteilung

Das Verteilungsvolumen bei Erwachsenen beträgt 0,54 l/kg und ist bei älteren Personen auf 0,34 l/kg verringert. Die Plasmaproteinbindung beträgt 92 %. Der First-pass-Metabolismus in der Leber beträgt ungefähr 35 %. Bei wiederholter Gabe zeigte sich keine Veränderung der Proteinbindung, was darauf hindeutet, dass die Metaboliten Zolpidem nicht aus der Proteinbindung verdrängen.



Elimination

Die Eliminationshalbwertzeit ist kurz. Sie liegt im Mittel bei 2,4 Stunden mit einer Wirkdauer von bis zu 6 Stunden. Alle Metaboliten sind inaktiv und werden im Harn (56 %) und über den Stuhl (37 %) ausgeschieden. In Studien wurde gezeigt, dass Zolpidem nicht dialysierbar ist.



Spezielle Patientengruppen

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist eine moderate Reduktion der Clearance beobachtet worden (unabhängig von einer möglichen Dialyse). Andere pharmakokinetische Parameter bleiben unverändert.

Bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist die Bioverfügbarkeit von Zolpidem erhöht. Die Clearance ist vermindert und die Eliminationshalbwertzeit verlängert (ungefähr 10 Stunden).

Bei Patienten mit Leberzirrhose wurde ein Anstieg der AUC auf das 5-fache und der Halbwertzeit auf das 3-fache beobachtet.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, akuten und chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität, Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten kein spezielles Risiko für den Menschen erkennen.

In Dosierungen, die weit über dem Maximum der humantherapeutischen Dosierung lagen, zeigten sich bei Ratten und Kaninchen fetale Entwicklungsverzögerungen und fetotoxische Wirkungen. Es ergaben sich keine Hinweise auf ein teratogenes Potential des Arzneimittels.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat (Ph.Eur.), mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose, Titanoxid (E171), Macrogol 300, Dimeticon, hochdisperses Siliciumdioxid, Polyglycolstearylether, Sorbinsäure (Ph.Eur.).



6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend



6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Alu-Blister

Packungsgrößen:

10 Filmtabletten: N1

20 Filmtabletten: N2

Klinikpackung zu 100 (5x20) Filmtabletten



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen



7. Pharmazeutischer Unternehmer

Aristo Pharma GmbH

Wallenroder Straße 8-10

13435 Berlin

Tel.: +49 30 71094 4200

Fax: +49 30 71094 4250



8. Zulassungsnummer

47596.00.00



9. Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

04.09.2002/-



10. Stand der Information

Januar 2011



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig





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