Zolpidem Stada 10 Mg Filmtabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Zolpidem STADA 5 mg Filmtabletten
Zolpidem STADA 10 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Zolpidem STADA® 5 mg Filmtabletten:
1 Filmtablette enthält 5 mg Zolpidemtartrat (Ph.Eur.).
Sonstiger Bestandteil: 1 Filmtablette enthält 42,94 mg Lactose.
Zolpidem STADA® 10 mg Filmtabletten:
1 Filmtablette enthält 10 mg Zolpidemtartrat (Ph.Eur.).
Sonstiger Bestandteil: 1 Filmtablette enthält 85,00 mg Lactose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Filmtablette
Zolpidem STADA 5 mg
Weiße, ovale, bikonvexe Filmtablette mit einseitiger Prägung "ZIM" und "5"
Zolpidem STADA 10 mg
Weiße, ovale, bikonvexe Filmtablette, mit beidseitiger Bruchrille und einseitiger Prägung "ZIM" und "10". Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen.
Die Behandlung mit Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Arzneistoffen ist nur bei Schlafstörungen von klinisch bedeutsamem Schweregrad angezeigt.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte im Allgemeinen wenige Tage bis zu 2 Wochen betragen und, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht übersteigen. Die Absetzphase sollte individuell angepasst werden.
In bestimmten Fällen kann eine über die maximal empfohlene Dauer hinausgehende Behandlung erforderlich sein. Sie sollte jedoch nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes des Patienten erfolgen.
Erwachsene
Die empfohlene Tagesdosis beträgt 10 mg Zolpidemtartrat unmittelbar vor dem Schlafengehen.
Ältere Patienten
Bei älteren oder geschwächten Patienten, die möglicherweise besonders empfindlich auf Zolpidem reagieren, wird eine Dosis von 5 mg Zolpidem empfohlen. Diese Dosierung sollte nur bei klinisch unzureichender Wirkung und bei guter Verträglichkeit des Arzneimittels auf 10 mg erhöht werden.
Patienten mit Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit Leberinsuffizienz, bei denen die Clearance der Substanz langsamer erfolgt als bei gesunden Personen, wird eine Dosis von 5 mg Zolpidem empfohlen. Diese Dosierung sollte nur bei klinisch unzureichender Wirkung und bei guter Verträglichkeit des Arzneimittels auf 10 mg erhöht werden.
Die tägliche Gesamtdosis sollte 10 mg nicht überschreiten.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Zolpidem STADA ist bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren kontraindiziert.
Art der Anwendung
Die Filmtablette sollte unmittelbar vor dem Schlafengehen mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
-
Schwere Leberinsuffizienz
-
Überempfindlichkeit gegen Zolpidem oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
-
Schlafapnoe-Syndrom
-
Myasthenia gravis
-
Schwere Ateminsuffizienz
-
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemein
Die Ursache für die Schlafstörungen sollte, wenn möglich, festgestellt werden. Zugrundeliegende Erkrankungen sollten vor Verordnung eines Hypnotikums behandelt werden. Wenn nach 7-14 Tagen Behandlung keine Besserung der Schlafstörung zu verzeichnen ist, soll der Patient auf mögliche primäre psychische oder physische Erkrankungen untersucht werden.
Allgemeine Informationen zur Wirkung von Benzodiazepinen und anderen Hypnotika, die vom Arzt berücksichtigt werden müssen, werden nachfolgend beschrieben.
Toleranz
Nach wiederholter Einnahme während weniger Wochen kann sich eine Verminderung der hypnotischen Wirkung kurzwirksamer Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnlicher Stoffe entwickeln.
Abhängigkeit
Die Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen kann zur Entwicklung einer physischen und psychischen Abhängigkeit von diesen Arzneimitteln führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit Dosis und Dauer der Behandlung und ist außerdem bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel oder Drogenmissbrauch in der Anamnese erhöht.
Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugserscheinungen begleitet. Diese können sich in Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, extremem Angstgefühl und Spannungszuständen, Unruhe, Verwirrtheit und Reizbarkeit äußern. In schweren Fällen können folgende Symptome auftreten: Realitätsverlust, Persönlichkeitsstörungen, Hyperakusis, Taubheitsgefühl und Kribbeln in den Gliedmaßen, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Berührung, Halluzinationen oder epileptische Anfälle.
Rebound-Insomnie
Beim Beenden einer Hypnotika-Behandlung kann es vorübergehend zu Absetzerscheinungen kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen führten, in verstärkter Form wieder auftreten können. Als Begleitreaktionen sind Stimmungswechsel, Angstzustände und Unruhe möglich.
Es ist wichtig, dass der Patient auf die Möglichkeit eines „Reboundphänomens“ hingewiesen wird, wodurch die Angst vor solchen Symptomen - falls sie beim Absetzen des Arzneimittels auftreten sollten - verringert werden kann.
Es gibt Hinweise dafür, dass es bei kurzwirksamen Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen auch innerhalb des Dosierungsintervalls zu Entzugserscheinungen kommen kann, insbesondere bei hoher Dosierung. Da das Risiko von Entzugs- bzw. Rebound-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Behandlung höher ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden.
Dauer der Behandlung
Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein (siehe Abschnitt 4.2) und sollte, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht überschreiten. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes erfolgen. Es ist möglicherweise sinnvoll, den Patienten zu Beginn der Behandlung über die begrenzte Dauer der Behandlung zu informieren.
Amnesie
Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche Stoffe können anterograde Amnesien verursachen. Dieser Zustand tritt üblicherweise mehrere Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels auf. Um das Risiko zu verringern, sollten die Patienten eine ununterbrochene Schlafdauer von 7-8 Stunden sicherstellen (siehe Abschnitt 4.8).
Psychiatrische und „paradoxe“ Reaktionen
Bei der Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen kann es zu Reaktionen wie Unruhe, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wutanfälle, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, Schlafwandeln, unangemessenem Verhalten, verstärkte Insomnie und anderen Verhaltensstörungen kommen. In solchen Fällen sollte das Arzneimittel abgesetzt werden. Diese Störungen treten meist bei älteren Patienten auf.
Spezielle Patientengruppen
Ältere oder geschwächte Patienten sollten eine niedrigere Dosis erhalten: siehe empfohlene Dosierung (Abschnitt 4.2). Bedingt durch die muskelrelaxierende Wirkung besteht besonders bei älteren Patienten das Risiko, sich bei nächtlichem Aufstehen durch Sturz eine Fraktur des Hüftgelenkes zuzuziehen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Obwohl eine Dosisanpassung nicht notwendig ist, sollte die Anwendung vorsichtig erfolgen (siehe Abschnitt 5.2).
Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz
Zolpidem muss vorsichtig angewendet werden, da Benzodiazepine die Eigenschaft besitzen, das Atemzentrum zu dämpfen. Es sollte berücksichtigt werden, dass als Zeichen einer dekompensierten respiratorischen Insuffizienz Angstgefühle oder Agitiertheit beschrieben wurden.
Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen
Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sind nicht für die Behandlung von Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen indiziert, da sie eine Enzephalopathie herbeiführen können.
Anwendung bei Patienten mit einer psychotischen Erkrankung
Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe werden für die Primärtherapie nicht empfohlen.
Anwendung bei Depression
Obwohl relevante klinische, pharmakokinetische und pharmakodynamische Interaktionen mit SSRI nicht gefunden wurden, sollte Zolpidem bei Patienten mit Symptomen einer Depression vorsichtig angewendet werden. Da wegen möglichen suizidalen Neigungen die Gefahr einer beabsichtigten Überdosierung besteht, sollte diesen Patienten nur die unbedingt notwendige Menge an Zolpidem ausgehändigt werden.
Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depression und Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewendet werden (bei diesen Patienten kann hierdurch die Suizidgefahr erhöht werden).
Anwendung bei Patienten mit früherem Alkohol-, Arzneimittel oder Drogenmissbrauch
Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sollten bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimitel oder Drogenmissbrauch in der Anamnese nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. Diese Patienten müssen aufgrund des Risikos der Gewöhnung und psychischen Abhängigkeit während der Behandlung sorgfältig überwacht werden.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Zolpidem STADA nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Während der Behandlung mit Zolpidem sollte kein Alkohol getrunken werden, da hierdurch die sedative Wirkung von Zolpidem verstärkt wird. Auch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, wird durch diese Kombination zusätzlich beeinträchtigt.
Vorsicht ist geboten, wenn Zolpidem in Kombination mit anderen zentral dämpfenden Arzneimitteln angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4). Die zentral dämpfende Wirkung kann verstärkt werden durch die gleichzeitige Anwendung von Antipsychotika (Neuroleptika), Hypnotika, Anxiolytika/Sedativa, Muskelrelaxantien, Antidepressiva, Narkoanalgetika, Antiepileptika, Anästhetika und sedierenden Antihistaminika (s. Abschnitte 4.8 und 5.1). Bei gleichzeitiger Anwendung mit Narkoanalgetika kann es außerdem zur Verstärkung einer Euphorie kommen, was eine psychische Abhängigkeitsentwicklung beschleunigen kann.
Zolpidem wird durch einige Enzyme des Cytochrom P450-Enzymsystems metabolisiert, insbesondere durch das Enzym CYP3A4. Durch Enzyminduktion beschleunigt Rifampicin den Zolpidem-Metabolismus, was zu einer ca. 60%igen Reduktion der Plasma-Spitzenkonzentrationen und einer möglichen Wirkungseinschränkung führt. Ähnliche Effekte sind möglicherweise mit anderen starken Enzyminduktoren des Cytochrom P450-Systems zu erwarten. Substanzen, die Leberenzyme hemmen (insbesondere CYP3A4), können zu einem Anstieg der Plasmakonzentrationen und einer Verstärkung der Wirksamkeit von Zolpidem führen. Die gleichzeitige Gabe von Zolpidem mit Itraconazol (CYP3A4-Hemmer) führt jedoch nicht zu signifikanten pharmakokinetischen oder pharmakodynamischen Veränderungen. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Sicherheit von Zolpidem während Schwangerschaft und Stillzeit vor. Obwohl in Tierstudien keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen nachgewiesen wurden, ist die Sicherheit während der Schwangerschaft beim Menschen nicht belegt. Daher sollte Zolpidem, insbesondere im ersten Trimenon, nicht angewendet werden.
Wenn Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft planen oder vermuten, schwanger zu sein, sollten sie ihren Arzt konsultieren, der über das Absetzen der Zolpidem-Behandlung entscheidet.
Wenn Zolpidem aus zwingenden medizinischen Gründen während der späten Phase einer Schwangerschaft oder während der Geburt verabreicht wird, sind aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften von Zolpidem Wirkungen auf das Neugeborene wie Hypothermie, Hypotonie und schwache Atemdepression zu erwarten.
Säuglinge, deren Mütter in der späten Phase der Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum mit Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen behandelt wurden, können als Folge einer physischen Abhängigkeit in der postnatalen Phase Entzugserscheinungen entwickeln.
Zolpidem geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Zolpidem sollte daher während der Stillzeit nicht eingenommen werden, da es keine Untersuchungen über die Wirkungen auf den Säugling gibt.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nebenwirkungen wie Sedierung, Amnesie, eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit und Muskelschwäche können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen auswirken. Im Falle unzureichender Schlafdauer kann die Wahrscheinlichkeit von beeinträchtigter Aufmerksamkeit erhöht sein (siehe Abschnitt 4.5).
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000),
nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Diese Nebenwirkungen scheinen von der individuellen Empfindlichkeit des Patienten abzuhängen und häufiger innerhalb der ersten Stunde nach Einnahme des Arzneimittels aufzutreten, wenn der Patient nicht zu Bett geht oder nicht umgehend einschläft (siehe Abschnitt 4.2).
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Paradoxe Reaktionen: Unruhe, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Wutanfälle, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, Schlafwandeln, unangemessenes Verhalten und andere Verhaltensstörungen (diese Reaktionen treten eher bei älteren Personen auf, siehe Abschnitt 4.4), anterograde Amnesie, die mit unangemessenem Verhalten einhergehen kann.
Eine bereits bestehende Depression kann sich während der Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen manifestieren (siehe Abschnitt 4.4).
Die Anwendung kann (auch in therapeutischen Dosen) zur Entwicklung einer physischen Abhängigkeit führen; bei Beenden der Therapie können Entzugs- und Rebound-Phänomene auftreten (siehe Abschnitt 4.4).
Psychische Abhängigkeit kann auftreten. Bei Patienten mit multipler Substanzabhängigkeit ist über Missbrauch berichtet worden.
Verminderte Libido.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schläfrigkeit am folgenden Tag, gedämpfte Emotionen, eingeschränkte Aufmerksamkeit, Verwirrtheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Häufig: Doppeltsehen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Schwindel, Ataxie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Gastrointestinale Störungen (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen).
Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautreaktionen.
Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelschwäche.
4.9 Überdosierung
Bei einer Überdosierung mit Zolpidem allein wurde eine Beeinträchtigung des Bewusstseins von Schläfrigkeit bis hin zu leichtem Koma beschrieben. Bei Überdosierungen mit bis zu 400 mg, dem 40-fachen der empfohlenen Dosis, kam es zu einer vollständigen Genesung der Patienten.
Bei Überdosierung sollte die übliche symptomatische Therapie eingeleitet und unterstützende Maßnahmen getroffen werden. Wo es angebracht ist, sollte sofort eine Magenspülung durchgeführt werden. Bei Bedarf sollten intravenöse Lösungen gegeben werden. Falls eine Magenentleerung keinen Erfolg verspricht, sollte zur Resorptionsverringerung Aktivkohle gegeben werden. Die Überwachung respiratorischer und kardiovaskulärer Funktionen sollte in Erwägung gezogen werden. Sedierende Arzneimittel sollten selbst bei Agitiertheit nicht gegeben werden. Die Anwendung von Flumazenil kann beim Auftreten schwerer Symptome in Betracht gezogen werden.
Bei der Behandlung jeder Überdosierung sollte grundsätzlich immer die Möglichkeit einer Mehrfachintoxikation in Betracht gezogen werden.
Auf Grund des großen Verteilungsvolumens und der hohen Eiweißbindung dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse nur von geringem Nutzen sein. Hämodialyseuntersuchungen bei Patienten mit Nierenversagen, die therapeutische Dosen erhielten, haben gezeigt, dass Zolpidem nicht dialysierbar ist.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Hypnotika und Sedativa, Benzodiazepin-ähnliche Stoffen
ATC-Code: NO5CFO2
Zolpidem, ein Imidazopyridin, ist ein Benzodiazepin-ähnliches Hypnotikum. In experimentellen Untersuchungen zeigte Zolpidem sedierende Eigenschaften bei niedrigeren Dosierungen als dies für eine antikonvulsive, muskelrelaxierende oder anxiolytische Wirkung notwendig ist. Diese Wirkungen beruhen auf einer spezifischen agonistischen Aktivität an zentralen Rezeptoren, die zum GABA-omega BZ1 und BZ2 Rezeptor-Komplex gehören und das Öffnen der Chloridionenkanäle modulieren. Zolpidem wirkt dabei vorwiegend auf die Omega BZ1 Rezeptor-Subtypen. Die klinische Bedeutung dieser Erkenntnisse ist nicht bekannt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Zolpidem wird schnell resorbiert und die hypnotische Wirkung setzt rasch ein. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung beträgt 70%. Zolpidem zeigt im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Kinetik. Der therapeutische Plasmaspiegel liegt zwischen 80 und 200 ng/ml. Die Spitzenplasmakonzentration wird zwischen 0,5 und 3 Stunden erreicht.
Verteilung
Das Verteilungsvolumen bei Erwachsenen beträgt 0,54 l/kg und ist bei älteren Personen auf 0,34 l/kg verringert. Die Plasmaproteinbindung beträgt 92%. Der first-pass-Metabolismus in der Leber beträgt ca. 35%. Bei wiederholter Gabe zeigte sich keine Veränderung der Proteinbindung, was darauf hindeutet, dass die Metaboliten Zolpidem nicht aus der Proteinbindung verdrängen.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit ist kurz und beträgt im Mittel 2,4 Stunden bei einer Wirkdauer von bis zu 6 Stunden. Alle Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv und werden mit dem Harn (56%) und mit den Faeces (37%) ausgeschieden. Studien zeigen, dass Zolpidem nicht dialysierbar ist.
Spezielle Patientengruppen
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist eine moderate Reduktion der Clearance beobachtet worden (unabhängig von einer möglichen Dialyse). Andere pharmakokinetische Parameter bleiben unbeeinflusst.
Bei älteren Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist die Bioverfügbarkeit von Zolpidem erhöht. Die Clearance ist vermindert und die Eliminationshalbwertszeit verlängert (ungefähr 10 Stunden). Bei Patienten mit Leberzirrhose wurde ein Anstieg der AUC auf das 5-fache und der Halbwertszeit auf das 3-fache beobachtet.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Effekte wurden nur bei Dosierungen beobachtet, die weit über dem Maximum der humantherapeutischen Dosen liegen, und sind daher für den klinischen Gebrauch von geringer Bedeutung.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Lactose-Monohydrat,
mikrokristalline Cellulose,
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.),
Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Hypromellose.
Filmüberzug
Hypromellose,
Macrogol 400,
Titandioxid (E171).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PE/PVDC/Al-Blister
Originalpackung mit 10 (N1) und 20 (N2) Filmtabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
STADApharm GmbH
Stadastraße 2-18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0
Telefax: 06101 603-259
Internet: www.stada.de
8. Zulassungsnummern
51954.00.00
51954.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 13. November 2001
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:17.November 2006
10. Stand der Information
September 2007
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig