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Zolpinox 10 Mg


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Zolpinox®10 mg

Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Wirkstoff: Zolpidem


1 Filmtablette enthält 10 mg Zolpidemtartrat.


Sonstige Bestandteile:

1 Filmtablette enthält 85,88 mg Lactose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Filmtablette

Weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit Bruchrille auf beiden Seiten und Prägung „ZIM“ und „10“ auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen.


Die Behandlung mit Benzodiazepinen oder Benzodiazepinähnlichen Arzneistoffen ist nur bei Schlafstörungen von klinisch bedeutsamem Schweregrad angezeigt.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte im Allgemeinen wenige Tage bis zu 2 Wochen betragen und, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht überschreiten. Die Absetzphase sollte auf den einzelnen Patienten abgestimmt sein.

Im Einzelfall kann eine über diesen Zeitraum hinausgehende Behandlung erforderlich sein. Sie sollte jedoch nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes des Patienten erfolgen.


Zolpidem sollte unmittelbar vor dem Schlafengehen mit Flüssigkeit eingenommen werden.


Erwachsene

Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 10 mg Zolpidemtartrat unmittelbar vor dem Schlafengehen.

Ältere Patienten

Bei älteren oder geschwächten Patienten, die besonders empfindlich auf Zolpidem reagieren, wird eine Dosis von 5 mg Zolpidemtartrat empfohlen. Diese Dosierung sollte nur bei klinisch unzureichender Wirkung und bei guter Verträglichkeit des Arzneimittels auf 10 mg Zolpidemtartrat erhöht werden.


Patienten mit Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz, bei denen die Clearance der Substanz langsamer erfolgt als bei gesunden Personen, wird eine Dosis von 5 mg Zolpidemtartrat empfohlen. Diese Dosierung sollte nur bei klinisch unzureichender Wirkung und bei guter Verträglichkeit des Arzneimittels auf 10 mg Zolpidemtartrat erhöht werden.


Die tägliche Gesamtdosis von Zolpidem sollte bei keinem Patienten 10 mg Zolpidemtartrat überschreiten.


Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Zolpinox®10 mg Filmtabletten sind bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


4.3 Gegenanzeigen


- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile,

- schwere Leberinsuffizienz,

- schwere Ateminsuffizienz,

- Myasthenia gravis,

- Schlafapnoe-Syndrom,

- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Allgemein

Die Ursache für die Schlafstörungen soll, wenn möglich, festgestellt werden. Zugrundeliegende Störungen sollen vor Verschreibung eines Hypnotikums behandelt werden. Falls die Schlafstörungen 7 bis 14 Tage nach Behandlungsbeginn noch andauern, soll der Patient auf mögliche psychische oder physische Erkrankungen untersucht werden.


Die vom Arzt zu berücksichtigenden möglichen Folgen einer Behandlung mit Benzodiazepinen oder anderen Hypnotika werden nachfolgend beschrieben:


Toleranzentwicklung

Nach wiederholter Einnahme von kurz wirksamen Benzodiazepinen und Benzodiazepinähnlichen Stoffen über wenige Wochen kann es zu einer Abschwächung der hypnotischen Wirkung kommen.


Abhängigkeit

Die Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepinähnlichen Stoffen kann zur Entwicklung von physischer und psychischer Abhängigkeit führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung und ist bei Patienten mit psychischen Erkrankungen und/oder Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese erhöht.

Wenn sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat, wird ein plötzlicher Abbruch der Behandlung von Entzugserscheinungen begleitet. Diese können sich in Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, außergewöhnlicher Angst und Spannungszuständen, Ruhelosigkeit, Verwirrtheit und Reizbarkeit äußern. In schweren Fällen können die folgenden Symptome auftreten: Realitätsverlust, Persönlichkeitsstörungen, Hyperakusis, Taubheitsgefühl und Parästhesien in den Extremitäten, Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und körperlichem Kontakt, Halluzinationen oder epileptische Anfälle.


Rebound-Insomnie

Beim Beenden der Hypnotika-Behandlung kann es vorübergehend zu Absetzerscheinungen kommen, wobei die Symptome, die zu einer Behandlung mit Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen führten, in verstärkter Form wieder auftreten können. Als Begleitreaktionen sind Stimmungsschwankungen, Angstzustände und Unruhe möglich.

Patienten sollten auf mögliche „Rebound-Phänomene“ hingewiesen werden, um die Angst vor den Symptomen, die bei Absetzen der Behandlung auftreten können, zu minimieren.


Es gibt Hinweise dafür, dass es bei kurzwirksamen Benzodiazepinen und Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen auch innerhalb des Dosierungsintervalls zu Entzugserscheinungen kommen kann, insbesondere bei hoher Dosierung.

Da das Risiko von Entzugs- bzw. Absetz-Phänomenen nach plötzlichem Beenden der Behandlung höher ist, wird empfohlen, die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden.


Behandlungsdauer

Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein (siehe Abschnitt 4.2). Sie sollte, einschließlich der schrittweisen Absetzphase, 4 Wochen nicht überschreiten. Eine Verlängerung der Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne erneute Beurteilung des Zustandsbildes erfolgen.

Der Patient sollte zu Beginn der Behandlung über die begrenzte Behandlungsdauer informiert werden.


Amnesie

Benzodiazepine und Benzodiazepinähnliche Stoffe können anterograde Amnesien verursachen, insbesondere während der ersten Stunden nach der Einnahme. Dieses Risiko kann durch eine ununterbrochene Schlafdauer von 7 – 8 Stunden verringert werden (siehe Abschnitt 4.8).


Psychische und „paradoxe“ Reaktionen

Bei der Anwendung von Benzodiazepinen und Benzodiazepinähnlichen Stoffen kann es zu Reaktionen wie Ruhelosigkeit, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahn, Wutanfällen, Albträumen, Halluzinationen, Psychosen, Schlafwandeln, unangemessenem Verhalten, zunehmender Schlaflosigkeit und anderen unerwünschten Verhaltensänderungen kommen. In solchen Fällen sollte die Behandlung mit diesem Arzneimittel beendet werden. Diese Störungen treten meist bei älteren Patienten auf.


Spezielle Patientengruppen

Ältere oder geschwächte Patienten

sollten eine niedrigere Dosis erhalten: siehe empfohlene Dosierung (siehe Abschnitt 4.2).


Bedingt durch die muskelrelaxierende Wirkung besteht besonders bei älteren Patienten das Risiko, sich bei nächtlichem Aufstehen durch Sturz eine Fraktur des Hüftgelenkes zuzuziehen.


Patienten mit Niereninsuffizienz (siehe Abschnitt 5.2)

Obwohl eine Dosisanpassung nicht notwendig ist, sollte Zolpidem mit Vorsicht angewendet werden.


Patienten mit chronischer Ateminsuffizienz

Vorsicht ist geboten bei der Verschreibung von Zolpidem, da Benzodiazepine die Eigenschaft besitzen, das Atemzentrum zu dämpfen. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass Angst oder Agitiertheit als Zeichen einer dekompensierten Ateminsuffizienz beschrieben worden sind.


Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen

sollten nicht mit Benzodiazepinen und Benzodiazepinähnlichen Stoffen behandelt werden, da bei ihnen die Gefahr einer Enzephalopathie besteht.


Anwendung bei Patienten mit einer psychotischen Erkrankung

Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe werden zur primären Behandlung von Psychosen nicht empfohlen.


Anwendung bei Depression

Obwohl relevante klinische, pharmakokinetische und pharmakodynamische Interaktionen mit SSRI nicht gefunden wurden, sollte Zolpidem bei Patienten, die Symptome einer Depression zeigen, mit Vorsicht angewendet werden. Suizidale Tendenzen können vorliegen. Da bei diesen Patienten die Möglichkeit einer absichtlichen Überdosierung gegeben ist, sollte ihnen nur die geringste notwendige Menge an Zolpidem gegeben werden.

Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen, die von Depressionen begleitet sind, angewendet werden (bei diesen Patienten kann hierdurch die Suizidgefahr erhöht werden).


Anwendung bei Patienten mit früherem Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch

Benzodiazepine und Benzodiazepin-ähnliche Stoffe sollten bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenmissbrauch in der Anamnese nur mit äußerster Vorsicht angewendet werden. Diese Patienten sollten aufgrund des Risikos der Gewöhnung und psychischen Abhängigkeit während der Behandlung sorgfältig überwacht werden.


Zolpinox®10 mg Filmtabletten enthalten Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Zolpinox®10 mg Filmtabletten nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Während der Behandlung mit Zolpidem sollte kein Alkohol getrunken werden, da hierdurch die Wirkung von Zolpidem in nicht vorhersehbarer Weise verändert und verstärkt wird. Auch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, wird durch diese Kombination zusätzlich beeinträchtigt.

Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung anderer zentral dämpfender Arzneimittel (siehe Abschnitt 4.4).

Die Kombination mit Antipsychotika (Neuroleptika), Hypnotika, Anxiolytika / Sedativa, Muskelrelaxantien, Antidepressiva, Narkoanalgetika, Antiepileptika, Anästhetika und sedierenden Antihistaminika kann zu einer Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung führen (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1).

Im Fall von Narkoanalgetika kann dies zu einer Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit zu einer Erhöhung der psychischen Abhängigkeit führen.


Zolpidem wird von Enzymen des Cytochrom-P450-Systems, vor allem dem CYP3A4, metabolisiert.

Rifampicin induziert die Metabolisierung von Zolpidem und führt zu einer Senkung der Spitzen-Plasmakonzentration um ca. 60 % und einer möglicherweise eingeschränkten Wirksamkeit.

Ähnliche Effekte sind auch bei anderen starken Enzyminduktoren des Cytochrom-P450-Systems zu erwarten.

Substanzen, die Leberenzyme hemmen (besonders CYP3A4), können zu einer Steigerung der Plasmakonzentrationen und einer Verstärkung der Aktivität von Zolpidem führen. Die gleichzeitige Gabe von Zolpidem mit Itraconazol (CYP3A4-Hemmer) führt jedoch nicht zu signifikanten pharmakokinetischen oder pharmakodynamischen Veränderungen. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Zur Einschätzung der Sicherheit von Zolpidem während Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden Daten vor. Obwohl in Tierversuchen keine teratogenen oder embryotoxischen Wirkungen gefunden wurden, ist die Sicherheit während der Schwangerschaft beim Menschen nicht nachgewiesen. Zolpidem sollte deshalb während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, nicht eingenommen werden.

Wenn Frauen im gebärfähigen Alter, denen das Arzneimittel verordnet wurde, eine Schwangerschaft planen oder bei sich vermuten, sollten sie darauf aufmerksam gemacht werden, ihren Arzt wegen eines Abbruchs der Zolpidem-Behandlung zu konsultieren.

Wenn Zolpidem aus zwingenden medizinischen Gründen in der späten Phase einer Schwangerschaft oder während der Entbindung angewendet wird, können aufgrund des pharmakologischen Wirkprofils von Zolpidem Effekte wie Hypothermie, Hypotonie und eine mäßige Atemdepression beim Neugeborenen nicht ausgeschlossen werden.

Säuglinge, deren Mütter in der späten Phase der Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum Benzodiazepine oder Benzodiazepin-ähnliche Stoffe einnehmen, können als Folge einer physischen Abhängigkeit postnatale Entzugserscheinungen entwickeln.


Geringe Mengen von Zolpidem gehen in die Muttermilch über. Zolpidem sollte daher während der Stillzeit nicht eingenommen werden, da es keine Untersuchungen über die Wirkungen auf den Säugling gibt.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Sedierung, Amnesie, verminderte Konzentrationsfähigkeit und beeinträchtigte Muskelfunktion können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen auswirken. Dies gilt in besonderem Maße nach unzureichender Schlafdauer (siehe Abschnitt 4.5).


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Die Nebenwirkungen scheinen von der individuellen Empfindlichkeit des Patienten abhängig zu sein und, wenn der Patient nicht sofort zu Bett geht oder schläft, häufiger innerhalb einer Stunde nach Einnahme aufzutreten (siehe Abschnitt 4.2).


Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich:Paradoxe Reaktionen: Ruhelosigkeit, Agitiertheit, Reizbarkeit, Aggressivität, Wahn, Wutanfälle, Albträume, Halluzinationen, Psychosen, Schlafwandeln, unangemessenes Verhalten und andere unerwünschte Verhaltensänderungen (diese Störungen treten insbesondere bei älteren Patienten auf, siehe Abschnitt 4.4), anterograde Amnesie, die mit unangemessenem Verhalten einhergehen kann.

Verminderte Libido.


Eine bereits vorhandene Depression kann während der Anwendung von Benzodiazepinen oder Benzodiazepin-ähnlichen Stoffen manifest werden (siehe Abschnitt 4.4).


Die Anwendung kann (auch in therapeutischen Dosen) zur Entwicklung einer physischen Abhängigkeit führen; bei Beenden der Therapie können Entzugs- oder Rebound-Phänomene auftreten (siehe Abschnitt 4.4.).

Psychische Abhängigkeit kann auftreten. Über Missbrauch ist bei Patienten mit Mehrfachabhängigkeit berichtet worden.


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:Schläfrigkeit am folgenden Tag, gedämpfte Emotionen, verminderte Aufmerksamkeit, Verwirrtheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Vertigo, Ataxie.


Augenerkrankungen

Häufig:Doppeltsehen.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich:Gastrointestinale Störungen (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen).


Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt:Erhöhte Leberenzymwerte.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich:Hautreaktionen.

Nicht bekannt:Hyperhidrosis, Angioödem.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig:Muskelschwäche.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt:Gangstörungen, Toleranzentwicklung.


Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Nicht bekannt:Sturzgefahr (insbesondere bei älteren Patienten und wenn Zolpidem nicht gemäß ärztlicher Verordnung eingenommen wurde).


4.9 Überdosierung


Bei Fällen von Überdosierungen, bei denen Zolpidemtartrat allein oder zusätzlich mit anderen zentral dämpfenden Substanzen (wie auch Alkohol) eingenommen wurde, sind Beeinträchtigungen des Bewusstseins von Benommenheit bis hin zum Koma, einschließlich tödlicher Ereignisse berichtet worden.

Bei Überdosierungen mit bis zu 400 mg Zolpidem, dem 40fachen der empfohlenen Dosis, kam es zu einer vollständigen Genesung der Patienten.

Bei Überdosierung sollte die übliche symptomatische Therapie eingeleitet und unterstützende Maßnahmen getroffen werden. Wenn erforderlich, sollte sofort eine Magenspülung durchgeführt werden. Wenn notwendig, sollten intravenöse Lösungen gegeben werden. Falls eine Magenentleerung keinen Erfolg verspricht, sollte zur Resorptionsverringerung Aktivkohle gegeben werden. Eine Überwachung respiratorischer und kardiovaskulärer Funktionen ist zu berücksichtigen. Sedierende Arzneimittel sollten selbst bei Auftreten von Erregung nicht gegeben werden.

Die Anwendung von Flumazenil kann beim Auftreten schwerer Symptome in Betracht gezogen werden.

Bei der Behandlung einer Überdosierung mit Arzneimitteln sollte generell an die Möglichkeit einer Mehrfachintoxikation gedacht werden.

Auf Grund des hohen Verteilungsvolumens und der hohen Eiweißbindung von Zolpidem stellen forcierte Diurese oder Hämodialyse keine wirksamen Maßnahmen dar. Hämodialyseuntersuchungen bei Patienten mit Nierenversagen, die therapeutische Dosen erhielten, haben gezeigt, dass Zolpidem nicht dialysierbar ist.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Hypnotika und Sedativa, Benzodiazepin-ähnliche Stoffe.

ATC-Code: NO5CFO2


Zolpidem, ein Imidazopyridin, ist ein Benzodiazepinähnliches Hypnotikum. In experimentellen Untersuchungen zeigte Zolpidem sedierende Eigenschaften bei niedrigeren Dosierungen als jenen, die für eine antikonvulsive, muskelrelaxierende oder anxiolytische Wirkung notwendig sind. Diese Wirkungen beruhen auf einer spezifischen agonistischen Aktivität an zentralen Rezeptoren, die zu dem makromolekularen GABA-Omega BZ1 und BZ2 Rezeptorkomplex gehören und das Öffnen der Chloridionenkanäle modulieren. Zolpidem wirkt dabei vorwiegend auf die Omega BZ1 Rezeptor-Subtypen. Die klinische Bedeutung davon ist nicht bekannt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Zolpidem wird schnell resorbiert und die hypnotische Wirkung setzt rasch ein. Die Bioverfügbarkeit nach oraler Verabreichung beträgt 70 %. Zolpidem zeigt im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Kinetik. Der therapeutische Plasmaspiegel liegt zwischen 80 und 200 ng/ml. Die Spitzenplasmakonzentration wird nach 0,5 bis 3 Stunden erreicht.


Verteilung

Das Verteilungsvolumen bei Erwachsenen beträgt 0,54 l/kg und ist bei älteren Personen auf 0,34 l/kg verringert. Die Plasmaproteinbindung beträgt 92 %. Der First-pass-Metabolismus in der Leber beträgt ungefähr 35 %. Bei wiederholter Gabe zeigte sich keine Veränderung der Proteinbindung, was darauf hindeutet, dass ein kompetitiver Effekt zwischen Zolpidem und dessen Metaboliten an den Bindungsstellen fehlt.


Elimination

Die Eliminationshalbwertzeit ist kurz. Sie liegt im Mittel bei 2,4 Stunden mit einer Wirkdauer von bis zu 6 Stunden. Alle Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv und werden über den Harn (56 %) und über den Stuhl (37 %) ausgeschieden.

Klinische Studien ergaben, dass Zolpidem nicht dialysierbar ist.


Spezielle Patientengruppen

Bei Patienten mit Niereninsuffizienzwird eine moderate Verringerung der Clearance beobachtet (unabhängig von einer möglichen Dialyse).

Andere pharmakokinetische Parameter bleiben unbeeinflusst.

Bei älteren Patientenund bei Patienten mit Leberinsuffizienzist die Bioverfügbarkeit von Zolpidem erhöht. Die Clearance ist vermindert und die Eliminationshalbwertzeit verlängert (ungefähr 10 Stunden).

Bei Patienten mit Leberzirrhosewurde ein Anstieg der AUC auf das 5fache und der Halbwertzeit auf das 3fache beobachtet.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Effekte wurden erst bei Dosierungen beobachtet, die weit über dem Maximum der humantherapeutischen Dosen liegen. Sie sind daher für den klinischen Gebrauch von geringer Bedeutung.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Hypromellose.


Filmüberzug:

Hypromellose, Titandioxid (E 171) und Macrogol 400.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


In der Originalverpackung aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PE/PVDC/Al-Blister


10 Filmtabletten (N1)

20 Filmtabletten (N2)

Anstaltspackung mit 100 Filmtabletten

Anstaltspackung mit 200 Filmtabletten

Anstaltspackung mit 250 Filmtabletten

Anstaltspackung mit 500 Filmtabletten

Anstaltspackung mit 1000 Filmtabletten


Nicht alle Packungen können in den Verkehr gebracht werden.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


Krewel Meuselbach GmbH, Krewelstraße 2, 53783 Eitorf

Tel.: 02243 / 87-0, Fax: 02243 / 87-175


8. Zulassungsnummer


51956.01.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


18.12.2001 / 26.01.2006


10. Stand der Information


Januar 2010


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig